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Bant war der Name einer Insel vor der Kuste Ostfrieslands im Gebiet der Kopersand Itzendorfplate zwischen der Leybucht und der Insel Juist Von der Insel ist heute nur eine Sandbank ubriggeblieben Im Unterschied zu den heutigen ostfriesischen Inseln die sich vor etwa 2000 Jahren als sogenannte Schwemmlandinseln aus einem zwischen dem Watt und dem offenen Meer gelegenen Strandwall gebildet haben war Bant eine Marschinsel ahnlich den Halligen Nordfrieslands 1 Insel Bant auf Typus Frisiae Orientalis von 1596Die Insel war bis Ende des 16 Jahrhunderts bewohnt Es gab mehrere Salzsiedereien Dort wurde aus der Asche des Seetorfs der auf der Insel abgebaut wurde durch Auslaugung Speisesalz gewonnen Mitte des 18 Jahrhunderts wurden dort von der Stadt Emden zwei Seezeichen die Emder Kapen 2 aufgestellt um die Durchfahrt der Westerbalje zu sichern 3 Als Folge des Salztorf Abbaus war Bant zunehmender Erosion ausgesetzt Der hochwasserfreie Teil der Insel schrumpfte im Laufe des 17 und 18 Jahrhunderts von rund 76 auf 2 5 Hektar Ursprunglich mag die Insel aber noch deutlich grosser gewesen sein und vielleicht reichte sie sogar bis zum heutigen Borkum Riff 1780 wurde die Insel vollig uberflutet 4 Quellen BearbeitenDie alteste Erwahnung der Insel findet sich in der Lebensbeschreibung des heiligen Liudger der Ende des achten Jahrhunderts das westliche Ostfriesland bereiste Die Insel wird als einer der sechs Gaue seines Missionssprengels genannt 5 Der aus Groningen stammende Privatgelehrte Menso Alting hielt Bant Ende des 17 Jahrhunderts fur den Uberrest einer Grossinsel die einst von Borkum im Westen bis nach Norderney im Osten reichte Er setzte sie zudem mit der von Plinius und Strabon erwahnten Insel Burchana gleich 6 Bant ware damit etwa 45 Kilometer lang und bis zu 25 Kilometer breit gewesen Lang vermutet dass die Insel vor der Neuzeit auch nach Osten wanderte und damit viel nordwestlicher lag als heute zum Vergleich Wangerooge wanderte in den letzten 400 Jahren trotz modernerer Kustensicherung etwa drei Kilometer nach Osten die Halfte der eigenen Lange In einer der grossen mittelalterlichen Sturmfluten soll die Grossinsel zerbrochen sein Die heutige Rinne der Osterems bildete sich erst im Hochmittelalter da Adam von Bremen noch fur das Jahr 1000 einen Zusammenhang der Inseln bestatigt 1398 aber die Namen Juist Osterende spater ein Teil des noch nicht existierenden Norderney und Borkum getrennt voneinander auftauchen In diesen Zeitraum fallen insbesondere die Allerheiligenflut von 1170 und die Grote Mandranke von 1362 7 Literatur BearbeitenBrune Wilhelmshavener Heimatlexikon Wilhelmshaven 1986 1987 Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 4 Walter de Gruyter 1981 ISBN 3 11 006513 4 S 114 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Heinz Sindowski Geologische Entwicklung von Ostfriesland J Ohling Hrsg Ostfriesland im Schutz des Deiches Bd I Pewsum 1969 S 33 35 Norbert Fiks Eine kleine Insel vom Meer wegrasiert In Ostfriesen Zeitung 8 Oktober 2019 S 12 Arend W Lang Kleine Kartengeschichte Ostfrieslands 4 6 Tausend Norden 1989 S 57 Arend W Lang Das Juister Watt Schriften der wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens Neue Folge Bd 57 Bremen Horn 1955 S 39 Georg Heinrich Pertz Hrsg Altfridi vita S Liudgeri episcopi Mimigardefordensis Scriptores rerum Sangallensium Annales chronica et historiae aevi Saxonici Hannover 1829 S 410 Menso Alting Descriptio agri Batavii et Frisii sive notitia Germaniae inferioris Amsterdam 1697 Lang S 32 Ostfriesische Inseln und Hochsande Borkum Bant Lutje Horn Brauerplate Kachelotplate Memmert Juist Norderney Baltrum Langeoog Spiekeroog Wangerooge Minsener Oog Mellum 53 58 6 99 Koordinaten 53 34 48 N 6 59 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bant Insel amp oldid 205150083