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Arend Wilhelm Lang 15 September 1909 in Leer Ostfriesland 23 Februar 1981 in Aurich war ein deutscher Mediziner Nationalsozialist Privatgelehrter und Kartograf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLang war der Sohn eines Eisengiessereifabrikanten 1 Er trat 1928 in den Jungdeutschen Orden ein Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt studierte er ab 1929 Medizin an den Universitaten Munchen Wien und Bonn Mitte Juli 1931 wurde Lang Mitglied der NSDAP mit der Mitgliedsnummer 607 741 und vier Monate spater Mitglied der SS mit der SS Nr 24 178 wo er 1943 bis zum SS Obersturmbannfuhrer aufstieg Als Angehoriger der SS Standarte 11 nahm er 1934 massgeblich am gescheiterten Juliputsch in Wien teil Danach setzte er sich in die Tschechoslowakei ab und wurde von dort ins Deutsche Reich abgeschoben An der Universitat Bonn beendete er sein Medizinstudium und wurde dort 1936 zum Dr med promoviert Nach seiner Bestallung erhielt er Anfang Marz 1937 als Hilfsarzt eine Anstellung am Gesundheitsamt Aurich wo er eine Denkschrift zur Losung des Asozialenproblems durch das Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses Dargestellt an dem Ort Moordorf Regierungsbezirk Aurich verfasste Ab Marz 1938 war er fur das Rasse und Siedlungshauptamt der SS tatig Er leitete nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich von Anfang Oktober 1938 bis Marz 1941 die Abteilung Erb und Rassenpflege im Hauptgesundheitsamt der Gemeindeverwaltung des Reichsgaus Wien wo er eine erbbiologische Kartei anlegte In Personalunion ubernahm er die stellvertretende Leitung im Rassenpolitischen Amt der NSDAP in Wien Des Weiteren war er Beisitzer am Erbgesundheitsobergericht Wien Mitte Mai 1941 wurde er Referent fur biologische Volkstumsfragen im Reichsausschuss fur Volksgesundheitsdienst beim Reichsinnenministerium 2 Seit seiner Jugendzeit mit der Landeskunde Frieslands befasst gehorte er 1938 zu den Mitbegrundern der Friesischen Akademie Leeuwarden Nach dem Westfeldzug nahm er in den deutsch besetzten Niederlanden Propagandaaufgaben wahr Ab April 1942 war er Truppenarzt beim Heer der Wehrmacht 1 Nach Kriegsende befand sich Lang in amerikanischer Kriegsgefangenschaft aus der er im September 1945 entweichen konnte Er tauchte in Nordfriesland unter und wandte sich der historischen Kartografie zu Im Zuge der Entnazifizierung wurde gegen ihn jahrelang ermittelt 1949 schliesslich wurde gegen ihn als ehemaliges SS Mitglied und Teilnehmer am Juliputsch ein Haftbefehl erlassen Nach einer Vernehmung in Flensburg wurde er im Herbst 1949 schliesslich auf freien Fuss gesetzt Lang zog 1949 nach Juist wo er sich als Privatgelehrter niederliess Er wurde ein international anerkannter Fachmann fur Seekartografie und Experte fur die Kartographie der friesischen Kuste 1 Neben entsprechenden Lehrauftragen an deutschen Universitaten publizierte er in diesem Rahmen auch Fachliteratur 1 Er wurde Leiter des Kustenmuseums Juist 3 Arend Lang war mit Carola 1925 2010 geborene Loose verheiratet Er starb 1981 und wurde auf dem Dunenfriedhof der Insel Juist beigesetzt 4 Ehrungen BearbeitenUbbo Emmius Medaille der Ostfriesischen Landschaft 1973 5 Michael Prestel Medaille der Naturforschenden Gesellschaft zu Emden 1976 5 Schriften Auswahl BearbeitenUber die Wohn und Wasserverhaltnisse des Kreises Leer Bonn Med Dissertation 1937 Zur Losung des Asozialenproblems durch das Ges z V e N dargestellt an dem Dorf Moordorf Regierungsbezirk Aurich Denkschrift 1938 Das Juister Watt Entwicklung d Inseln u d Festlandes um d Wattengebiet von Juist bis Norderney seit d 16 Jahrhundert Dorn Bremen Horn 1955 Schriften der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e V Bd 57 Veroffentlichungen des Niedersachsischen Amtes fur Landesplanung und Statistik Gestaltungswandel des Emsmundungstrichters Untersuchungen z Entwicklung d Emsmundung von d Mitte d 16 bis z Beginn d 20 Jahrhunderts Dorn Bremen Horn 1958 Schriften der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e V Bd 58 Veroffentlichungen des Niedersachsischen Amtes fur Landesplanung und Statistik Kleine Kartengeschichte Frieslands zwischen Ems und Jade Entwicklung d Land u Seekartographie von ihren Anfangen bis zum Ende d 19 Jahrhunderts Norden Soltau 1962 Hrsg Kreis u Stadtsparkasse Norden Geschichte des Seezeichenwesens Entwicklung Aufbau und Verwaltung des Seezeichenwesens an der deutschen Nordseekuste bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Der Bundesminister fur Verkehr Bonn 1965 Untersuchungen zur morphologischen Entwicklung des Dithmarscher Watts von der Mitte des 16 sechzehnten Jahrhunderts bis zur Gegenwart Freie Hansestadt Hamburg Behorde f Wirtschaft u Verkehr Strom u Hafenbau Hamburg 1975 gehort zu Hamburger Kustenforschung H 31 Historisches Seekartenwerk der Deutschen Bucht 6 Lfg 1969 1981 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Herwig Czech Erfassen begutachten ausmerzen Das Wiener Hauptgesundheitsamt und die Umsetzung der Erb und Rassenpflege 1938 bis 1945 In Heinz Eberhard Gabriel Wolfgang Neugebauer Hg Vorreiter der Vernichtung Eugenik Rassenhygiene und Euthanasie in der osterreichischen Diskussion vor 1938 Zur Geschichte der NS Euthanasie in Wien Teil III Bohlau Wien 2005 ISBN 3 205 77122 2 Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges 2 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 25036 3 S 508 Andreas Wojak Moordorf Dichtungen und Wahrheiten uber ein ungewohnliches Dorf in Ostfriesland Bremen 1992 ISBN 3 926958 83 9 S 112 118 122 313Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Arend Lang im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Walter Deeters Arend Wilhelm Lang BLO III Aurich 2001 S 253 257 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges Munchen 2006 S 224 Herwig Czech Erfassen begutachten ausmerzen Das Wiener Hauptgesundheitsamt und die Umsetzung der Erb und Rassenpflege 1938 bis 1945 In Heinz Eberhard Gabriel Wolfgang Neugebauer Hg Vorreiter der Vernichtung Eugenik Rassenhygiene und Euthanasie in der osterreichischen Diskussion vor 1938 Zur Geschichte der NS Euthanasie in Wien Teil III Bohlau Wien 2005 S 24 Kartographische Nachrichten Bande 31 32 1981 S 157 http grabsteine genealogy net tomb php cem 344 amp tomb 17 amp b a a b http www archiv heinze de karte karte htmlNormdaten Person GND 118185640 lobid OGND AKS LCCN n85207913 VIAF 18012483 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lang ArendALTERNATIVNAMEN Lang Arend Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Nationalsozialist und KartografGEBURTSDATUM 15 September 1909GEBURTSORT LeerSTERBEDATUM 23 Februar 1981STERBEORT Aurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arend Lang amp oldid 233798959