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Dieser Artikel behandelt das meereskundliche Phanomen Zur kultischen Feier im antiken Griechenland siehe Amphidromia Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Wenn in diesem Artikel von Gezeitenwellen die Rede ist dann ist hier damit etwas anderes gemeint als im dortigen Artikel Gezeitenwelle Hier sind damit die auf der ganzen Welt verteilten grossen Wellenberge und taler der Gezeiten gemeint dort dagegen ein lokal auftretendes Phanomen Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Als Amphidromie auch Amphidrom von altgriechisch ἀmfidromos amphidromos umlaufend bezeichnet man den Lauf der Gezeitenwellen in einem Meeresbecken um einen Punkt herum An solchen ortsfesten amphidromischen Punkten tritt kein Tidenhub auf Die Gezeitenwellen laufen im oder gegen den Uhrzeigersinn um den jeweiligen amphidromischen Punkt herum In Karten erkennt man diese Orte daran dass dort die Phasenlinien Linien gleicher Phase sternformig von einem Punkt ausgehen Durch die M2 Partialtide hervorgerufene unterschiedlich hohe Tidenhube Farbskala in den Weltmeeren In den dunkelblauen Bereichen wo sich die weissen Phasenlinien Abstand 30 also etwas mehr als 1 Stunde in einem Punkt treffen liegen die Amphidromischen Punkte Fur manche Amphidromien ist die Umlaufrichtung angegeben schwarze Pfeile mit der Lange einer halben Periode also 180 oder etwas mehr als 6 Stunden source source source source source source source Veranderungen der Wasseroberflache aufgrund der M2 Partialtide braun Ebbe Wellental blau Flut Wellenberg 1 Die drei Amphidromien in der Nordsee Inhaltsverzeichnis 1 Physikalische Zusammenhange 1 1 Kartendarstellungen 2 Flachmeer Nordsee 3 Tiefmeere 4 Literatur 5 EinzelnachweisePhysikalische Zusammenhange BearbeitenPhysikalisch handelt es sich bei Gezeitenwellen um Kelvinwellen Die grosse Nord Sud Ausdehnung der Landmassen der Alten Welt und Amerikas verhindert eine gleichmassige Bewegung der Gezeitenwellen um den gesamten Globus Stattdessen unterhalten die Anziehungskrafte von Sonne und Mond in den einzelnen Meeresbecken eine oder mehrere stehende Wellen Die Corioliskraft versetzt diese stehenden Wellen in Rotation im tiefen Ozean auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn auf der Sudhalbkugel mit dem Uhrzeigersinn 2 Die Ausdehnung einer Amphidromie hangt von der Geschwindigkeit ab mit der sich die rotierende Welle bewegt Diese Wellengeschwindigkeit C ist proportional der Quadratwurzel aus der Wassertiefe t Innerhalb einer Amphidromie nimmt die Hohe der Gezeitenwelle Tidenhub mit dem Abstand zu ihrem Zentrum zu Kartendarstellungen Bearbeiten Die beiden Karten zeigen die amphidromischen Systeme der Weltmeere bzw der Nordsee Die sternformig von den amphidromischen Punkten ausgehenden Phasenlinien verbinden Punkte gleicher Phase Das heisst entlang dieser Linien befindet sich die Sinusschwingung des Wasserstandes in der gleichen zeitlichen Phase gibt es zur selben Zeit Flut zur selben Zeit Ebbe Hochwasser und damit auch Niedrigwasser treten an den verbundenen Orten also gleichzeitig auf Wenn sich wie in den amphidromischen Punkten alle Phasenlinien in einem Punkt treffen so bedeutet das dass alle Phasen einer Schwingung Berg und Tal gleichzeitig auftreten an diesen Punkten also praktisch keine Schwingung stattfindet und der Wasserstand immer konstant ist In der Weltkarte illustrieren die gebogenen schwarzen Pfeile die Rotationsrichtung Die Lange dieser Pfeile beschreiben die Halfte einer Tidenperiode also einen Zeitraum von etwas mehr als sechs Stunden Die Flachenfarben stellen die Amplitude der Gezeitenwelle dar Flachmeer Nordsee BearbeitenDie Nordsee hat wegen ihrer geringen Tiefe eine ungewohnlich hohe Dichte amphidromischer Systeme drei nebeneinander auf kleiner Flache Deren Zentren befinden sich im sudlichen Teil zwischen der englischen Halbinsel East Anglia und Holland in der Mitte uber der Jutlandbank zwischen Nordengland und dem danischen Jutland sowie im Norden vor der Kuste Norwegens bei Stavanger Tiefmeere BearbeitenIn den tiefen Weltmeeren rotieren die Gezeitenwellen mit mehreren hundert Kilometern pro Stunde Da Wellenberg und Wellental dort Ausdehnungen von nicht selten uber tausend Kilometern und entsprechend sanfte Hange haben steigt und fallt der Pegel am einzelnen Kustenort eines tiefen Ozeans nicht schneller als an der flachen Nordsee Auch horizontale Wasserbewegungen sind nicht schneller Literatur BearbeitenFrank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie 4 Auflage Ulmer UTB 2009 ISBN 978 3 8252 8103 8 329 Abb 25 2 nach C A M King Beaches and Coasts 2 Auflage St Martins Press London 1972 E Brown A Colling D Park J Phillips D Rothery J Wright Waves Tides and Shallow Water Processes The Open University Walton Hall Milton Keynes England 2006 ISBN 0 7506 4281 5 H V Thurman A P Trujillo Introductory Oceanography Pearson Prentice Hall Upper Saddle River New Jersey 2004 ISBN 0 13 143888 3 Einzelnachweise Bearbeiten Ocean Tides and Magnetic Fields NASA Visualization Studio 30 Dezember 2016 Robert Stewart Introduction to Physical Oceanography Orange Grove Texts Plus 2009 S 311 online PDF abgerufen am 19 Oktober 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amphidromie amp oldid 227586546