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Das Gewohnliche Seegras Zostera marina ist eine Pflanzenart in der Familie der Seegrasgewachse Zosteraceae Es wachst untergetaucht submers an den Meereskusten der Nordhalbkugel und bildet dort zusammen mit weiteren marinen Arten aus der Ordnung der Froschloffelartigen Alismatales unterseeische Seegraswiesen die wichtige Lebensraume fur Fische als Laichplatz und andere marine Tiere sind Gewohnliches SeegrasGewohnliches Seegras angespult am StrandSystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenOrdnung Froschloffelartige Alismatales Familie Seegrasgewachse Zosteraceae Gattung Seegraser Zostera Art Gewohnliches SeegrasWissenschaftlicher NameZostera marinaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie und Bestaubungsbiologie 3 Vorkommen 4 Verwendung 4 1 Nahrungsmittel 4 2 Baumaterial 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Gewohnliche Seegras wachst als immergrune ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Langen von 30 bis 100 Zentimeter Es ist mit einem monopodialen Rhizom im Grund verankert Die Laubblatter besitzen an ihrem Grund eine geschlossene Blattscheide die keine Ohrchen ausbildet Die einfache etwa 3 bis 9 mm breite Blattspreite besitzt drei bis sieben parallele Nerven und eine abgerundete Spitze Die Bluten sind in zwei Reihen auf je einer Seite einer flachgedruckten Ahrenachse der Spadix angeordnet und zur Blutezeit in eine Blutenscheide der Spatha eingeschlossen Der Stiel der Spatha ist oberwarts etwas verbreitert Jede Einzelblute enthalt sowohl ein Staub als auch ein Fruchtblatt Das Gewohnliche Seegras bildet Nussfruchte aus die zylindrisch geformt sind und einen zweispaltigen Griffel an der Spitze aufweisen Ihr Pollen ist fadenformig Die Chromosomenzahl der Art ist 2n 12 1 Okologie und Bestaubungsbiologie Bearbeiten nbsp Seegraswiese Zostera marina in der Ostsee Kieler Forde Falckensteiner Strand Das Gewohnliche Seegras bluht zwischen Juni und September Die Bestaubung der Bluten erfolgt ausschliesslich submers Die Einzelbluten bilden einen fadenformigen Pollen aus der ausschliesslich durch das Wasser ausgebreitet wird Haben sich kleine Nussfruchte gebildet so werden diese ebenfalls durch das Wasser ausgebreitet Haufig wurde auch beobachtet dass bestimmte Vogel oder Fische die Fruchte fressen und mit der Ausscheidung der freigelegten Samen zur Ausbreitung beitragen Seegraswiesen sind okologisch besonders wertvoll da sie Schutz fur zahlreiche Tierarten bieten So stellen Seegrasbestande z B haufig wichtige Laichplatze der Fische dar Zudem schutzen Seegraser die Kusten und halten das Wasser sauber 2 Vorkommen Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte gemass IUCN DatenDas Gewohnliche Seegras ist auf der gesamten Nordhalbkugel in den gemassigten und subtropischen Zonen verbreitet Es wachst untergetaucht im Kustengewasser der Nord und Ostsee und den Ozeanen in Nahe des Festlandes dort kommt es bis zu einer Tiefe von 10 m vereinzelt bis zu 17 m vor 3 Stellenweise geht seine Verbreitung jedoch auf Grund anthropogener Einflusse zuruck Deshalb ist es in Deutschland in der Roten Liste gefahrdeter Farn und Blutenpflanzen als gefahrdet eingestuft Gefahrdungskategorie 3 Das Gewohnliche Seegras ist eine Charakterart des Zosteretum marinae Gesellschaft des Echten Seegrases 1 4 und gilt zusammen mit dem Kamm Laichkraut Stuckenia pectinata als eine Indikatorart 5 6 fur den Fauna Flora Habitat Richtlinie Lebensraumtyp 1110 7 Sandbanke mit nur schwacher standiger Uberspulung durch Meerwasser sublitorale Sandbanke und ist im Anhang I 8 und Anhang II 9 mit der Referenz 193879 10 sowie im Artenverzeichnis der EU 11 mit der Referenz 145795 12 verzeichnet Seit den 1930er Jahren ist beginnend in Nordamerika und anschliessend in Nord Europa sowie speziell an der deutschen Nord und Ostseekuste ein Ruckgang der strukturbildenden Seegraswiesen von Zostera marina zu beobachten Das in den letzten Jahren in der Nordsee beobachtete starke Seegrassterben ist nicht mit den bekannten Populationsschwankungen bei den Seegras Arten zu erklaren Teils betragt der Ruckgang bis zu 90 Je nach Seegebiet ist in unterschiedlichem Ausmass ein Befall durch Labyrinthula zosterae ein Netzschleimpilz 13 oder menschliche Wasserverschmutzung die Ursache 14 15 Verwendung BearbeitenNahrungsmittel Bearbeiten Die Samen des Seegrases werden traditionell vom indigenen Volk der Seri Eigenbezeichnung Comcaac am Golf von Kalifornien in Sonora Mexiko als Getreide genutzt 16 Die Samen des Seegrases sind glutenfrei enthalten viel Omega 6 und Omega 9 Fettsauren und 50 mehr Eiweiss als Reis 16 Versuche in der Bucht von Cadiz in Sudspanien haben ergeben dass vollkommen ohne den Einsatz von Dunger eine jahrliche Ernte von 3 5 Tonnen je Hektar moglich ist Die Samen konnen zu Mehl und anschliessend zu Brot und Nudeln verarbeitet werden 16 Baumaterial Bearbeiten Seegras wird als traditionelles Baumaterial fur Dacher verwendet Es ist geruchsneutral und dammt Warme Wegen seines hohen Salzgehalts verrottet es nicht Und im Unterschied zu Reet brennt es auch nicht 15 Siehe auch BearbeitenSeegraswiese SeeballEinzelnachweise Bearbeiten a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Seite 107 Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seegraswiesen gegen den Treibhauseffekt Abgerufen am 9 April 2021 Zostera marina In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 17 August 2016 Zosteretum marinae Mapping European Habitats to support the design and implementation of a Pan European Ecological Network 2004 Interpretation Manual of European Union Habitats EUR28 2013 Beschreibung des FFH Lebensraumtyps Sandbanks which are slightly covered by sea water all the time Annex I strictly protected flora species Annex II Endangered or threatened species that the Parties shall manage with the aim of maintaining them in a favourable state of conservation They shall ensure their maximum possible protection and recovery Zostera marina L auf eunis eea europa eu A Pan European Species directories Infrastructure PESI auf eu nomen eu Zostera Zostera marina Linnaeus 1753 auf eu nomen eu Lisa K Muehlstein David Porter amp Frederick T Short Labyrinthula zosterae Sp Nov The Causative Agent of Wasting Disease of Eelgrass Zostera marina In Mycologia Band 83 Nr 2 1991 S 180 191 doi 10 1080 00275514 1991 12025994 researchgate net Thomas Meyer amp Stefan Nehring Anpflanzung von Seegraswiesen Zostera marina L als interne Massnahme zur Restaurierung der Ostsee Rostocker Meeresbiologische Beitrage Heft 15 105 119 2006 PDF abgerufen am 10 Mai 2017 a b Anna Theresa Bachmann Dacher aus Seegras In SZ de 4 Oktober 2020 abgerufen am 9 April 2021 a b c Ashifa Kassam The rice of the sea how a tiny grain could change the way humanity eats In The Guardian 9 April 2021 abgerufen am 9 April 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnliches Seegras Zostera marina Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gewohnliches Seegras FloraWeb de Gewohnliches Seegras In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Verbreitung in den Niederlanden 1 niederlandisch Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hulten 2 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnliches Seegras amp oldid 228154486