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Als endokrine Disruptoren von altgriechisch ἔndon endon bzw lateinisch endo innen altgriechisch krinein krinein ausscheiden und lateinisch disrumpere zum Erliegen bringen storen auch Xenohormone altgriechisch 3enos xenos fremd Umwelthormone 1 oder hormonaktive Stoffe werden Stoffe bezeichnet die wenn sie in den Korper gelangen bereits in geringsten Mengen durch Veranderung des Hormonsystems die Gesundheit schadigen konnen 2 3 4 Endokrine Disruptoren sind endokrin aktive Substanzen EAS auch endokrin wirksame Substanzen mit schadlichen Wirkungen Sie kommen hauptsachlich in synthetisch hergestellten Materialien wie Pestiziden Losemitteln Babyprodukten Kunststoffflaschen Spielzeug aus Kunststoff Kosmetikbehaltern etc vor 4 5 konnen aber auch naturlichen Ursprungs sein z B Phytoestrogene Einige endokrin wirksame Substanzen werden gezielt in der Medizin eingesetzt z B Antibabypille 6 Die endokrinologische Fachgesellschaft Endocrine Society die European Society of Endocrinology die European Society for Pediatric Endocrinology Die Deutsche Gesellschaft fur Endokrinologie sowie die Weltgesundheitsorganisation WHO sehen es als erwiesen an dass endokrine Disruptoren unter anderem an der Entstehung von Brust und Prostatakrebs Unfruchtbarkeit Diabetes mellitus kardiovaskularen Erkrankungen Schilddrusenerkrankungen sowie neurologischen neurodegenerativen und psychischen Erkrankungen beim Menschen beteiligt sind 4 3 7 8 Von der Offentlichkeit Vertretern der produzierenden Industrie sowie der Politik werden diese Erkenntnisse seit einigen Jahren kontrovers diskutiert Experten gehen davon aus dass von den etwa 85 000 produzierten Chemikalien etwa 1000 endokrine Disruptoren sein konnten Da diese jedoch vor ihrer Zulassung nicht umfassend auf ihre Unbedenklichkeit getestet wurden besteht uber den genauen Anteil Unsicherheit 9 Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte oder vermutete endokrine Disruptoren und ihr Vorkommen 2 Aufnahme von endokrinen Disruptoren 3 Beispiele fur nachgewiesene oder vermutete Storungen durch einzelne Stoffe 4 Empfehlungen zur Vermeidung des Kontakts mit endokrinen Disruptoren 5 Verbesserung der Erkenntnislage 6 Regulierung 6 1 Europaische Union 6 1 1 Rechtsakte 6 1 2 EU Strategie 6 2 USA 6 3 Frankreich 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBekannte oder vermutete endokrine Disruptoren und ihr Vorkommen BearbeitenEndokrine Disruptoren sind Bestandteile von vielen synthetisch hergestellten Produkten Besonders belastet konnen Materialien aus Kunststoff wie Kinderspielzeug Kunststoffflaschen Kunststoffboxen oder Kosmetikflaschen Auskleidungen von Tetrapaks und Dosen Elektronikartikel Baustoffe Kosmetikprodukte Textilien sowie in der Industrie verwendete Lose und Schmiermittel sein Ausserdem sind endokrine Disruptoren in zahlreichen auch in der EU zugelassenen Pestiziden vorhanden 5 Unter anderem durch das landwirtschaftliche Ausbringen dieser Pestizide auf Felder erfolgt die Anreicherung von Boden Gewassern und Atmosphare mit endokrinen Disruptoren So gelangen sie wiederum in das Gewebe von dort lebenden Pflanzen und Tieren 4 Im Sommer 2018 wurde eine Studie in sechs EU Mitgliedslandern durchgefuhrt bei der verschiedene Pestizide mit endokriner Wirkung in den Haar Proben von etwa 60 der Probanden nachgewiesen werden konnten 10 1993 wurde erstmals eine Liste von Stoffen mit vermuteten endokrindisruptiven Eigenschaften in der wissenschaftlichen Literatur veroffentlicht 11 Die Wissenschaftlerin und Koautorin des Aufsatzes Theo Colborn die damals bei der W Alton Jones Foundation und dem WWF arbeitete veroffentlichte 1996 ein popularwissenschaftliches Buch und rief damit auch in der Offentlichkeit Interesse hervor 12 Nach Angaben von WHO UNEP 2013 sind bis zu 800 Stoffe bekannt fur die eine endokrine Wirkung entweder nachgewiesen oder vermutet wird Jedoch wurde bisher nur ein geringer Anteil dieser Stoffe Tests unterzogen die endokrine Effekte in intakten Organismen nachweisen konnen 3 Der weitaus grosste Teil der synthetisch hergestellten Chemikalien wurde nie auf hormonelle Effekte getestet 3 Die Mehrzahl der Verbindungen deren Herstellung nach dem Stockholmer Ubereinkommen verboten oder beschrankt wurde hat auch endokrine Wirkungen 3 WHO und UNEP 2013 bieten eine Ubersicht chemischer Kategorien von Stoffen mit nachgewiesener oder potenzieller endokrindisruptiver Wirkung Die Stoffe wurden auf Basis vorhandener Ubersichtsarbeiten und massgeblicher Berichte identifiziert Im Folgenden werden die Kategorien mit Beispielen aufgelistet 3 Persistente und bioakkumulierende Halogenide Langlebige organische Schadstoffe z B Polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane Polychlorierte Biphenyle Hexachlorbenzol Perfluoroctansulfonat Polybromierte Diphenylether Polybromierte Biphenyle Chlordan Mirex Toxaphen Dichlordiphenyltrichlorethan Lindan Endosulfan andere persistente und bioakkumulative Stoffe z B Hexabromcyclododecan Chlorparaffine Perfluorierte Carbonsauren Octachlorstyren weniger persistente und weniger bioakkumulative Stoffe Weichmacher und Additive z B Phthalsaureester Triphenylphosphat Diethylhexyladipat Butylbenzole Triclocarban Butylhydroxyanisol Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe z B Benzopyrene Benz a anthracen Pyren Anthracen Halogenphenole z B 2 4 Dichlorphenol Pentachlorphenol Hydroxy PCB Hydroxy PBDE Tetrabrombisphenol A 2 4 6 Tribromphenol Triclosan nicht Halogenphenole z B Bisphenol A Bisphenol F Bisphenol S Nonylphenol Octylphenol Resorcinol Pestizide Arzneimittel und Kosmetika gegenwartig genutzte Pflanzenschutzmittel z B 2 4 Dichlorphenoxyessigsaure Atrazin Carbaryl Malathion Mancozeb Vinclozolin Prochloraz Procymidon Chlorpyrifos Fenitrothion Linuron Arzneimittel Wachstumshormone und Kosmetika z B Diethylstilbestrol Ethinylestradiol Tamoxifen Levonorgestrel Fluoxetin Flutamid 4 Methylbenzyliden campher Octylmethoxycinnamat Parabene Octamethylcyclotetrasiloxan Decamethylcyclopentasiloxan Dodecamethylcyclohexasiloxan Galaxolid 3 Benzyliden campher Andere Chemikalien Metalle und Organometalle z B Arsen Cadmium Blei Quecksilber Methylquecksilber Tributylzinnhydrid Triphenylzinn naturliche Hormone z B 17 beta Estradiol Estron Testosteron Phytoostrogene z B Coumestan Mykotoxine Prenylflavonoide Aufnahme von endokrinen Disruptoren BearbeitenDie Aufnahme von endokrinen Disruptoren in den menschlichen Korper erfolgt im Wesentlichen uber 3 Nahrungsmittel und Trinkflussigkeiten insbesondere jene die mit Pestiziden oder Kunststoff in Kontakt gekommen sind Hautkontakt z B bei Kosmetika Pestizide mit Flammschutzmitteln behandelte Textilien industriell gefertigte Reinigungsmittel Einatmen z B Abriebe von Kunststoffteilen oder Gummireifen in stadtischen Gegenden Pestizidaerosole bei der Garten oder Feldarbeit Beispiele fur nachgewiesene oder vermutete Storungen durch einzelne Stoffe Bearbeiten nbsp Mogliche gesundheitliche Folgen des Kontakts mit hormonell wirksamen Stoffen in Kunststoffen 13 Endokrinologische Fachgesellschaften und die WHO sehen es als erwiesen an dass Endokrine Disruptoren beim Menschen zur Entstehung von hormonsensitiven Krebserkrankungen metabolischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Unfruchtbarkeit neuronalen Entwicklungsstorungen uvm beitragen Insbesondere gefahrdet sind aus Sicht dieser Fachgesellschaften Embryonen Foten und Kinder 9 7 14 15 Grundlage fur diese Erkenntnis sind eine Vielzahl an Tierversuchen und Zellkulturversuchen im Labor aber auch Beobachtungen von wildlebenden Tierpopulationen und epidemiologischen Untersuchungen am Menschen etwa die stark steigenden Raten an Brust und Hodenkrebs 16 In die aktuellste Ubersichtsarbeit zu den gesundheitlichen Gefahren endokriner Disruptoren wurden uber 1800 wissenschaftliche Studien einbezogen 4 Beispiele gemass WHO UNEP werden nachfolgend aufgefuhrt 3 PCB ausreichende Belege fur mogliche Endometriose und Myome der Gebarmutter beim Menschen sowie Myome Tumoren und Nebennierenprobleme bei Robben starke experimentelle und molekulare Belege fur Suppression der Schilddrusenhormone in allen Wirbeltieren und epidemiologische Belege fur Beeintrachtigung der kognitiven Funktion bei Kindern Eingeschrankte Belege fur Prostata und Brustkrebs beim Menschen und Genitalkarzinomen bei Seelowen Belege fur Immundysfunktion bei Meerestieren und beim Menschen eingeschrankte Belege fur hoheres Diabetesrisiko wahrscheinlicher Beitrag zum Ruckgang von fischfressenden Vogeln und Saugern DDT ausreichende Belege fur Brustwarzenretention Hypospadie reduziertes Sexualorgangewicht reduzierte anogenitale Distanz verzogerte preputiale Trennung abnormal kleine Penisse mangelhafte Hoden geringere Testosteronspiegel beim Mann erhohte Estradiolspiegel abnormale Form der Eierstocke bei der Frau siehe Steroidrezeptor Mogliche Ursache von Endometriose und Storung des Zyklus beim Menschen Verdunnung der Eischale Feminisierung homosexuelles Verhalten und Populationsruckgang bei Vogeln Testosteronsenkung und Entmaskulinisierung bei Eisbaren und Alligatoren Intersexualitat bei Fischen und Froschen Einige Hinweise auf Suppression von Schilddrusenhormonen in Meerestieren Vogeln und Amphibien Eingeschrankte Belege fur Brustkrebs Leukamie und Lymphdrusenkrebs beim Menschen Eingeschrankte Evidenz fur erhohtes Fettleibigkeitsrisiko bei pranataler Exposition Wahrscheinlicher Beitrag zum Ruckgang von fischfressenden Vogeln und Saugern PFOS kaum untersuchte Hinweise auf Ruckgang der weiblichen Fruchtbarkeit und Anderung des Zyklus PBDE Eingeschrankte Hinweise auf fruhere Menarche und Lageanomalie des Hodens beim Menschen Eischalenverdunnung verzogerte Schlupfung und geringeres Schlupfgewicht bei Vogeln Starke Evidenz fur Suppression der Schilddrusenhormone beim Menschen und bei arktischer Fauna Eingeschrankte Belege fur kognitive Storungen Mogliche Mitursache des Ruckgangs von Meeressaugern HBCDD kaum untersucht tritt haufig zusammen mit PDBE und PCB in Geweben in Erscheinung manchmal mit ahnlichen Effekten assoziiert PFOA bisher kaum untersucht sehr eingeschrankte Hinweise auf Schwangerschaftsprobleme und Fettleibigkeit beim Menschen DEHP zahlreiche negative Effekte auf Mannlichkeit ahnlich DDT Triclosan kaum untersuchte Hinweise auf Storung steroidogener Enzyme die eine Rolle bei der Produktion von Testosteron und Ostrogen spielen Konnte gemass wenigen Laborstudien negative Effekte auf den Reproduktionserfolg bei Mannern und Frauen haben Eingeschrankte epidemiologische Hinweise auf Zusammenhang mit Heuschnupfen und Allergien Bisphenol A Wirkt als Ostrogen bei allen Wirbeltieren Eingeschrankte Belege fur Storung des Sexualzyklus Milchdruse empfindlicher fur Tumorentwicklung und Estradiol Reguliert Fettgewebe uber Ostrogenrezeptoren in Fettzellen Beeinflusst die Funktion von Betazellen verstarkt Insulinresistenz und Glukoseintoleranz Eingeschrankte epidemiologische Hinweise auf Diabetes und veranderte Leberfunktion beim Menschen Beeinflussung der Schilddrusenhormone und Metamorphose bei Amphibien Senkt Lernfahigkeit bei Weissfussmausen Einfluss auf Entfeminisierung und Hyperaktivitat Atrazin Storung des Sexualzyklus bei Ratten Intersexualitat bei Froschen Immundepression nach pranataler Exposition bei Ratten Amphibien und Fischen Vinclozolin Anti Androgen das bei mannlichen Nagern Testosteron senkt Hypospadie und Hodendystopie verursacht die Brustwarzenentwicklung stort und den Penis verkleinert Bei Kaninchen Feminisierung und Verlust des sexuellen Interesses Maskulinisierung der Weibchen Gestortes Geschlechterverhaltnis bei in Experimentalstudien mit Fischen Geringere Eiablage und Reproduktion bei Vogeln Mogliches Karzinogen Fluoxetin Beeinflusst moglicherweise Sexualhormone und Reproduktion sowie das Futterverhalten bei Fischen und anderen Wasserwirbeltieren Geringeres Wachstum von Kaulquappen aufgrund reduzierten Futterverhaltens Verfruhte Eiablage und nicht uberlebensfahige Larven bei Susswasserweichtieren Levonorgestrel Kaum untersucht kann Reproduktionserfolg und Eiablage weiblicher Fische und das sexuelle Interesse mannlicher Fische einschranken Methylquecksilber Hinreichend untersucht Uberschreitet die Blut Hirn Schranke und senkt den Spiegel von Enzymen mit wichtiger Funktion bei Reproduktion Kognition Wachstum und Entwicklung bei Wirbeltieren Erhohte Exposition bei Fischen und Amphibien beeintrachtigt Reproduktion Flucht und Futterverhalten Wirkt bei Wasservogeln negativ auf Balzverhalten und Partnerwahl Empfehlungen zur Vermeidung des Kontakts mit endokrinen Disruptoren BearbeitenDie endokrinologische Fachgesellschaft Endocrine Society empfiehlt den Kontakt mit endokrinen Disruptoren moglichst gering zu halten Es wird davon ausgegangen dass eine langfristige hohe Exposition ein hoheres Risiko fur die Entwicklung von oben genannten Erkrankungen darstellt Da endokrine Disruptoren bereits in niedrigsten Konzentrationen zu ausgepragten Veranderungen der Hormon Homoostase fuhren konnen ist die Angabe von vermeintlich unbedenklichen Grenzwerten laut Ansicht von Fachgesellschaften und der WHO problematisch 4 17 3 Die Empfehlungen der Endocrine Society zur Vermeidung des Kontakts umfassen unter anderem 5 Vermeidung von industriell produzierten Nahrungsmitteln und in Dosen verpackten Nahrungsmitteln Vermeidung von Aufbewahrungsmitteln aus Kunststoff insbesondere solche die mit dem Recycling Code 3 6 und 7 gekennzeichnet sind Kein Erhitzen in Kunststoffprodukten bspw in der Mikrowelle Vermeidung der Verwendung von Kunststoffflaschen Die Verwendung von Spielzeug aus Kunststoff vermeiden Nutzung von Bio Lebensmitteln da zu deren Produktion keine Pestizide verwendet werden durfen Korperliches Training in Gegenden mit schlechter Luftqualitat vermeiden Beim Einkauf auf Produkte verzichten die endokrine Disruptoren enthalten Phthalate Bisphenol A Parabene Auf Kosmetikmittel zuruckgreifen die keine synthetischen Duftstoffe enthalten Vermeidung von Kontakt mit Thermopapier wie es oft fur Kassenzettel o a verwendet wird Keinen Tabak rauch einatmen Baume pflanzen um die Luft von endokrinen Disruptoren zu reinigenVerbesserung der Erkenntnislage BearbeitenWeil synthetische Chemikalien lange Zeit ohne ausreichende Prufung der Unbedenklichkeit zugelassen wurden kam es zu einer globalen Verbreitung von endokrinen Disruptoren Dies erschwert die Durchfuhrung von epidemiologischen Studien in Menschen deutlich weil kaum mehr eine Probandengruppe gefunden werden kann in deren Korperflussigkeiten keine der bekannten endokrinen Disruptoren nachgewiesen werden konnen 9 Der Bericht der WHO UNEP spricht folgende Empfehlungen zur Verbesserung der Erkenntnislage zu endokrinen Disruptoren ED aus 3 Bekannte ED sind nur die Spitze des Eisbergs Von den vermuteten 800 1000 EAS wurden bisher nur wenige auf ihre gesundheitsschadliche Wirkung untersucht 9 Umfangreichere Testmethoden sind erforderlich um weitere potentielle ED sowie deren Quellen und Expositionswege zu identifizieren Problematisch ist dass die uberwiegende Mehrheit kommerziell erhaltlicher synthetischer Chemikalien nie auf Unbedenklichkeit getestet wurden 3 Bisher konzentrierte sich die Forschung auf die negativen Auswirkungen einzelner EAS Ein deutlich hoherer Forschungsaufwand ist erforderlich um die Effekte von Gemischen einzelner endokriner Disruptoren auf Menschen und Tiere zu ermitteln Einzelne Untersuchungen zeigen bereits dass bei der Mischung von EAS Verstarkungs und Synergieeffekte auftreten konnen 4 Berichterstattung Viele Quellen von ED sind nicht bekannt da von Seiten der Industrie unzureichende Informationen bezuglich Substanzen in Produkten Materialien und Gutern bekanntgegeben werden Zusammenarbeit Der vermehrte Austausch von Daten zwischen Wissenschaftlern und Staaten kann Datenlucken schliessen insbesondere in Entwicklungs und Schwellenlandern Eine Zusammenfassung der Erkenntnisse zu endokrinen Disruptoren im Arbeitsschutz gibt ein Ubersichtsartikel zur betrieblichen Gefahrdungsbeurteilung 18 Regulierung BearbeitenAus Sicht von endokrinologischen Fachgesellschaften schreitet die Regulation von Endokrinen Disruptoren weltweit zu langsam voran Obwohl Wissenschaftler seit uber 25 Jahren vor den Gefahren von endokrinen Disruptoren warnen wurden seien kaum politische Massnahmen ergriffen worden die fur eine wirksame Reduktion der Exposition fuhren Zuruckgefuhrt wird dies vor allem auf den starken Einfluss der diese Chemikalien produzierenden Industriezweige auf den Gesetzgebungsprozess 19 20 Diese wurden eine scharfere Regulation durch dieselben Strategien verhindern mit denen bereits die Verbote bzw Regulation von Asbest und Tabakrauch herausgezogert worden seien 19 21 Europaische Union Bearbeiten Rechtsakte Bearbeiten Die Verordnung EG 1907 2006 zur Registrierung Bewertung Zulassung und Beschrankung chemischer Stoffe REACH legt fest dass Substanzen mit endokrin disruptiven Eigenschaften als besonders besorgniserregende Stoffe identifiziert und als zulassungspflichtig erklart werden konnen 6 Die Verordnung EG Nr 1107 2009 Pflanzenschutzmittelverordnung uber das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln legt fest dass Pflanzenschutzmittelwirkstoffen mit endokrinschadlichen Eigenschaften in der EU keine Zulassung erteilt werden darf bzw die Zulassung entzogen werden muss Die Zulassung wird jedoch nicht verweigert wenn die Exposition unter den Bedingungen der Anwendung vernachlassigbar ist oder aber der betreffende Stoff zur Bekampfung einer ernsten Gefahr fur die Pflanzengesundheit notwendig ist die nicht mit anderen zur Verfugung stehenden Mitteln einschliesslich nicht chemischer Verfahren einzudammen ist 6 Gemass Verordnung EU Nr 528 2012 Biozid Verordnung uber die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten werden diese Substanzen nicht zugelassen wenn sie endokrin disruptive Eigenschaften haben Die Zulassung wird jedoch nicht verweigert wenn das Risiko fur Mensch und Umwelt vernachlassigbar ist wenn die Substanz wesentlich fur die Bekampfung ernster Gesundheitsrisiken ist oder wenn die Nichtzulassung gemessen an den Risiken fur Mensch und Umwelt zu unverhaltnismassigen negativen Auswirkungen fur die Gesellschaft fuhren wurde 6 Am 4 September 2017 wurden mit der Verordnung EU Nr 2100 2017 wissenschaftliche Kriterien fur die Bestimmung endokrinschadigender Eigenschaften veroffentlicht Die Verordnung gilt ab dem 7 Juni 2018 22 Nach der Verordnung EG 1223 2009 uber kosmetische Mittel unterliegen endokrin disruptive Substanzen derzeit keiner Beschrankung dies wird allerdings uberpruft werden sobald international vereinbarte bzw EU Kriterien fur die Identifizierung von Substanzen mit endokrin disruptiven Eigenschaften vorliegen spatestens jedoch am 11 Januar 2015 6 Die Richtlinie zum Ordnungsrahmen fur die Wasserpolitik 2000 60 EG beinhaltet eine Strategie gegen die Verschmutzung von Oberflachenwasser durch chemische Schadstoffe und besonders bedenkliche Substanzen in der EU einschliesslich einiger potenzieller endokrin disruptiver Substanzen 2012 schlug die Kommission vor die Liste prioritarer Stoffe zu erganzen Obwohl kein direkter Bezug genommen wird konnten endokrin disruptive Eigenschaften ein wichtiges Kriterium fur die Einordnung von Stoffen bzw Stoffgruppen in diese Kategorie darstellen 6 EU Strategie Bearbeiten Zwischen 1996 und 2000 entwickelte die EU eine Gemeinschaftsstrategie zum Umgang mit ED 2000 wurde eine Liste potenzieller ED veroffentlicht um Prioritaten festzulegen Von insgesamt 564 Stoffen die laut verschiedenen Organisationen oder wissenschaftlichen Arbeiten hinsichtlich eines endokrindisruptiven Potenzials verdachtig waren wurden 147 identifiziert die entweder umweltbestandig sind oder in grossen Mengen gt 1000 t Jahr produziert werden Lediglich fur 66 dieser Stoffe wurden endokrine Effekte in mindestens einer Tierart gefunden Kategorie 1 Fur 52 dieser Stoffe gab es Hinweise aus in vitro Studien auf eine Aktivitat Kategorie 2 Fur die restlichen 29 Stoffe lagen nur unzureichende Daten vor um eine endokrine Aktivitat zu be oder widerlegen Kategorie 3 In einem darauffolgenden Schritt wurden die Stoffe aus Kategorie 1 auf ihre menschliche und tierische Expositionswahrscheinlichkeit gepruft menschliche Exposition war demnach fur 60 dieser Stoffe wahrscheinlich 23 Daraufhin wurden 12 Stoffe wovon 9 industrielle Substanzen mit einer nachgewiesenen oder wahrscheinlichen endokrindisruptiven Wirkung und 3 naturliche oder synthetische Hormone sind hinsichtlich einer tiefergehenden Bewertung priorisiert und im Rahmen einer 2002 veroffentlichten Studie untersucht Die Studie stellte hinsichtlich moglicher Gesundheitsgefahrdungen fest dass einige industrielle Stoffe 2 4 Dichlorphenol 4 Nitrotoluol 4 tert Octylphenol wahrscheinlich nicht oder nur in extrem geringen Mengen in Kontakt mit Konsumenten gelangen wenngleich die Datenlage noch unzureichend ist Fur Stoffe die in Kontakt mit Konsumenten geraten Bisphenol A diglycidylether uber Lebensmittelkonserven sowie Chlorkresol und Resorcin uber bestimmungsgemass angewandte Kosmetika besteht laut der Datenlage kein Risiko fur Konsumenten 23 Fur die 435 Stoffe mit laut der vorherigen Studie unzureichenden Datenlage gab die Kommission ebenfalls eine Studie in Auftrag die 2002 veroffentlicht wurde 147 Stoffe wurden Kategorie 1 oder 2 zugeteilt 129 davon waren bereits in der EU verboten oder eingeschrankt 23 2009 gab die Generaldirektion Umwelt eine Studie zur Identifikation von ED in Auftrag die 2012 veroffentlicht wurde und neben einer im Juni 2012 stattgefundenen Konferenz als Basis fur eine Uberarbeitung der EU Strategie dienen soll Bis Dezember 2013 sollte die Kommission Vorschlage fur Identifikationskriterien von ED im Rahmen der Pestizid und Biozidverordnungen vorlegen 6 Die Autoren der Studie empfahlen validierte und international anerkannte Testmethoden in die Pestizid und Chemikalienverordnungen aufzunehmen Referenzdokumente zur Interpretation den Testergebnissen zu entwickeln endokrine Disruptoren als gesonderte regulatorische Klasse zu definieren evidenzbasierte Verfahren zur gleichzeitigen Betrachtung von Schadlichkeit und Wirkungsweise zu entwickeln die Potenz nur noch neben anderen Kriterien und nicht mehr allein entscheidendes regulatorisches Kriterium zu berucksichtigen und regulatorische Kriterien zu entwickeln welche die Generierung von uber den OECD Rahmen hinausgehenden Daten und Testmethoden befordern 24 Im Marz 2013 veroffentlichte die Europaische Behorde fur Lebensmittelsicherheit EFSA auf Anfrage der EU Kommission eine wissenschaftliche Einschatzung zur Risikobewertung von endokrinen Disruptoren 25 Die Sachverstandigen der EFSA kamen zu dem Schluss dass der Einfluss von chemischen Stoffen auf die wichtigsten endokrinen Pfade bei Saugern und Fischen mit den derzeit bzw in Kurze verfugbaren international vereinbarten Prufverfahren identifiziert werden kann Die hormonellen Pfade fur die die Prufmethoden am besten geeignet sind betreffen Ostrogene Androgene und Schilddrusenhormone sowie die Steroidogenese Die EFSA gelangte ferner zu dem Schluss dass ein Risikobewertungsansatz der sowohl potenzielle Beeintrachtigungen durch endokrin aktive Substanzen als auch die jeweilige Expositionswahrscheinlichkeit berucksichtigt die bestmogliche Nutzung der vorliegenden Informationen zur Regulierung des Einsatzes der betreffenden Stoffe darstellt Ob eine endokrin wirksame Substanz eine Gefahr darstellt d h ob sie als potenzieller endokriner Disruptor betrachtet werden kann hangt mit ihrer inharenten Fahigkeit zusammen das endokrine System zu storen und infolgedessen eine Beeintrachtigung hervorzurufen Eine Gefahr ist eine mogliche Bedrohung in Zusammenhang mit den intrinsischen Eigenschaften eines Stoffs wenn etwa seine Toxizitat nachweislich Krebs verursacht Das Risiko dass der endokrine Disruptor eine schadliche Wirkung auf Mensch und Tier haben konnte hangt von dem Grad der Dosis der Dauer und dem Zeitpunkt der Exposition von Menschen bzw Tieren gegenuber dieser Gefahr ab Gefahren konnen unbedenklich sein wenn man ihnen gar nicht ausgesetzt oder die Exposition zu gering ist um Schaden zu verursachen Das Ziel der Risikobewertung besteht darin zu bewerten wie wahrscheinlich es ist dass eine Substanz in diesem Fall eine endokrin wirksame Substanz bei einer gegebenen oder zu erwartenden Exposition Schaden verursacht und was eine unbedenkliche Exposition darstellen wurde 6 Eine 2011 einberufene und von der Gemeinsamen Forschungsstelle unterstutzte Expertengruppe veroffentlichte im April 2013 einen Bericht um die EU Kommission hinsichtlich der Identifikation von ED zu beraten Laut dem Bericht sollte diese Identifikation auf dem Nachweis einer endokrinen Aktivitat und dem Nachweis einer durch diese Aktivitat verursachten schadlichen Wirkung basieren Vorhandene Testmethoden seien unzureichend und sollten weiterentwickelt werden 26 Die Herausgeber einer Reihe hochrangiger pharmakologischer und toxikologischer Fachzeitschriften warfen der EU Kommission die derzeit den Rechtsrahmen fur endokrin wirksame Substanzen uberarbeitet im Juli 2013 eine wissenschaftlich fragwurdige Herangehensweise vor Dietrich et al 2013 27 Unter anderem kritisierten die Herausgeber am Entwurf der Kommission dass er eine Regulierung auch dann vorsehe wenn endokrine Effekte in experimentellen Systemen die fur Menschen keine direkte Relevanz haben identifiziert wurden Ausserdem lehne der Vorschlag die Berucksichtigung von Schwellenwerten ab was wissenschaftlich nicht gerechtfertigt sei und auch die Einschatzung der EFSA ignoriere Ahnliche Bedenken ausserten Dutzende von Wissenschaftlern in einem offenen Brief an Anne Glover im Juni 2013 27 Im Gegensatz dazu forderten im Mai 2013 89 Wissenschaftler eine strengere Regulierung von EAS durch die EU Sie wenden sich gegen die derzeit noch gultigen Regelung die Schwellenwerte definiert da endokrine Disruptoren in jedweder Konzentration schadliche Wirkungen hatten 28 Ahnlich ausserten sich im August und September 2013 die Herausgeber einiger endokrinologischer und umweltwissenschaftlicher Fachzeitschriften und warfen Dietrich et al 2013 vor wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse ausser Acht zu lassen 29 30 Im Juni 2014 veroffentlichte die Europaische Kommission eine Roadmap zur Abschatzung der Folgen der Festlegung bestimmter Kriterien zur Identifikation von ED Die Roadmap enthalt mehrere Politikoptionen mit unterschiedlichen Identifikationskriterien und sieht zwei Studien vor Eine erste Studie in der eine von der Gemeinsamen Forschungsstelle entwickelte Methode auf insgesamt 700 Chemikalien angewandt werden soll um so Listen der unter den verschiedenen Politikoptionen als ED identifizierten Chemikalien zu erstellen Die Studie soll Anfang 2016 abgeschlossen werden Aufbauend darauf soll eine zweite Studie ab Herbst 2015 die Folgen fur Gesundheit Umwelt Handel Landwirtschaft und Wirtschaft der verschiedenen Politikoptionen abschatzen 31 Im Juni 2015 wurden die Ergebnisse einer zwischen September 2014 und Januar 2015 durchgefuhrten offentlichen Konsultation bezuglich der Folgenabschatzung veroffentlicht bei der mehr 27 000 Antworten eingingen 32 Eine im Oktober 2014 veroffentlichte Studie im Auftrag der Agricultural Industries Confederation AIC der Crop Protection Association CPA und der National Farmers Union NFU schatzte die Auswirkungen eines moglichen Verlustes von Pflanzenschutzmitteln durch die EU Strategie auf die britische Land und Agrarwirtschaft Die Studie beziffert die moglichen Ertragseinbussen auf 4 50 fur unterschiedliche Nutzpflanzen Diese Ertragseinbussen wurden hohere Nahrungsmittelimporte nach sich ziehen einen wirtschaftlichen Schaden in Milliardenhohe verursachen und mehrere Tausend Arbeitsplatze kosten 33 Eine 2015 veroffentlichte Studie beziffert die gesundheitlichen Kosten von endokrinen Disruptoren in der EU mit rund 157 Milliarden Euro pro Jahr Die geschatzten Kosten wurden fast ausschliesslich durch eine Verringerung des Intelligenzquotienten und durch geistige Behinderungen auf Grund vorgeburtlicher Einwirkungen von Agrarchemikalien auf der Basis von Phosphorsaureestern verursacht 34 Am 15 Juni 2016 stellte die EU Kommission ihre Entwurfe fur die Kriterien fur die Beurteilung von endokrinen Disruptoren in den Bereichen der Biozid 35 und Pflanzenschutzmittelzulassung 36 sowie die Folgenabschatzung 37 der Politikoptionen vor 38 Laut der Folgenabschatzung werden 26 Aktive Substanzen betroffen sein 13 Herbizide 9 Fungizide und 4 Insektizide denen aufgrund der vorgelegten Kriterien keine Zulassung mehr erteilt werden darf Die EU Produktion mehrerer landwirtschaftlicher Erzeugnisse z B Getreide Obst und Gemuse Nusse und Wein wurde davon betroffen sein ebenso mehrere Importprodukte z B Wein Bananen Nusse Zitrusfruchte und Futtermittel aus Drittlandern aufgrund von Ruckstanden nicht zugelassener Substanzen Funf Biozid Substanzen waren betroffen Am 4 September 2017 wurden mit der Verordnung EU Nr 2100 2017 wissenschaftliche Kriterien fur die Bestimmung endokrinschadigender Eigenschaften von Bioziden veroffentlicht Die Verordnung gilt seit dem 7 Juni 2018 22 39 USA Bearbeiten Die Environmental Protection Agency EPA richtete im Rahmen des Federal Food Drug and Cosmetic Act Ende der 1990er Jahre das Endocrine Disruption Screening Program EDSP ein In einem zweistufigen System sollen zunachst Stoffe mit endokrindisruptiven Potenzial und daraufhin spezifische durch einen Stoff hervorgerufene Effekte sowie die dazu notwendige Dosis identifiziert werden 2009 und 2013 veroffentlichte die EPA Listen von insgesamt 176 Stoffen die auf ein mogliches endokrindisruptives Potenzial uberpruft werden sollen die Listen sollten nicht als Listen bekannter oder wahrscheinlicher Disruptoren angesehen werden 40 41 Frankreich Bearbeiten Die Umweltministerin Segolene Royal hat am 12 Februar 2016 eine Initiative ergriffen um endokrine Disruptoren kritisch zu prufen Sie sieht dringenden Handlungsbedarf durch die Europaische Union um die Exposition der Menschen zu begrenzen und die Risiken zu mindern Noch im Jahr 2016 soll nach ihrer Meinung ein EU Kriterienkatalog erarbeitet werden Sie schlagt im Anschluss an die Weltgesundheitsorganisation WHO drei Gefahrenkategorien dafur vor je nachdem wie sicher eine Gefahrdung ist Royal weist darauf hin dass der Europaische Gerichtshof die Europaische Kommission bereits vor langer Zeit dazu verpflichtet hatte bis Ende Dezember 2013 einen Kriterienkatalog fur EDs zu erarbeiten Nichts ist geschehen Auf dem EU Umweltministerrat hat der zustandige Kommissar Andriukaitis versprochen die Kriterien bis zum Sommer 2016 festlegen zu lassen und zwar auf der Grundlage der WHO Kriterien 42 Frankreich selbst hat 2014 eine nationale Strategie zum Umgang mit endokrinen Disruptoren beschlossen welche als das Hauptproblem in Pestizid Mischungen Glyphosat Roundup angesehen werden Laut Royal will das Land jetzt alle Hebel zur Gefahrenabwehr in Bewegung setzen einschliesslich gesetzlicher Regelungen sowie der Aufklarung der Offentlichkeit Eine Konferenz uber endokrine Disruptoren in Paris im Januar 2016 hat den Startschuss dazu gegeben das Zweite internationale wissenschaftliche Kolloquium zum Nationalen Programm der Forschung zu endokrinen Disruptoren 42 Siehe auch BearbeitenBiokonzentration Biomagnifikation Hormonelle Storung Persistente organische SchadstoffeLiteratur BearbeitenAke Bergman Jerrold J Heindel Susan Jobling Karen A Kidd R Thomas Zoeller Hrsg State of the science of endocrine disrupting chemicals 2012 United Nations Environment Programme amp World Health Organization Genf 2013 ISBN 978 92 807 3274 0 A C Gore V A Chappell S E Fenton J A Flaws A Nadal G S Prins J Toppari R T Zoeller Executive Summary to EDC 2 The Endocrine Society s Second Scientific Statement on Endocrine Disrupting Chemicals In Endocrine Reviews 2015 doi 10 1210 er 2015 1093 PDF Niklas Andersson Maria Arena et al Guidance for the identification of endocrine disruptors in the context of Regulations EU No 528 2012 and EC No 1107 2009 In EFSA Journal 16 6 2018 doi 10 2903 j efsa 2018 5311 Revised Guidance Document 150 on Standardised Test Guidelines for Evaluating Chemicals for Endocrine Disruption OECD 2018 doi 10 1787 9789264304741 en OECD Hrsg Endocrine Disrupting Chemicals in Freshwater Monitoring and Regulating Water Quality OECD Studies on Water 2023 ISBN 978 92 64 53751 4 doi 10 1787 5696d960 en Policy Highlights Weblinks BearbeitenBundesinstitut fur Risikobewertung Fragen und Antworten zu endokrinen Disruptoren Stand Marz 2022 Europaische Behorde fur Lebensmittelsicherheit FAQ zur Arbeit der EFSA uber endokrin aktive Substanzen Stand 6 Oktober 2014 BAG BAFU BLV BLW SECO Swissmedic Suva Factsheet Endokrine Disruptoren Stand Dezember 2021 Hormonaktive Stoffe Informationen des Bundesamts fur Lebensmittelsicherheit und Veterinarwesen Endocrine Disruptor Lists der nationalen Behorden von BEL DK F NL und SE Endocrine Active Substances Information System EASIS Einzelnachweise Bearbeiten Robert Sattelberger Hormonell wirksame Substanzen in der aquatischen Umwelt Analytische Ergebnisse und Uberblick Memento des Originals vom 6 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www umweltbundesamt at Osterreichisches Umweltbundesamt Monographien Band 161 Wien 2002 Fragen und Antworten zu endokrinen Disruptoren BfR 17 Marz 2022 abgerufen am 18 Oktober 2023 a b c d e f g h i j k WHO UNEP State of the science of endocrine disrupting chemicals 2012 2013 ISBN 978 92 4150503 1 englisch who int PDF 11 4 MB abgerufen am 4 November 2018 a b c d e f g A C Gore V A Chappell S E Fenton J A Flaws A Nadal EDC 2 The Endocrine Society s Second Scientific Statement on Endocrine Disrupting Chemicals In Endocrine Reviews Band 36 Nr 6 Dezember 2015 S E1 E150 doi 10 1210 er 2015 1010 PMID 26544531 PMC 4702494 freier 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Heinrich Boll Stiftung 2019 abgerufen am 7 Januar 2022 Endocrine Disruptors Abgerufen am 4 November 2018 englisch Endocrine Disrupting Chemicals EDCs Abgerufen am 4 November 2018 britisches Englisch Bergman Ake Heindel Jerrold J Jobling Susan Kidd Karen A Zoeller R Thomas State of the science of endocrine disrupting chemicals 2012 an assessment of the state of the science of endocrine disruptors prepared by a group of experts for the United Nations Environment Programme UNEP and WHO United National Environment Programme Geneva Switzerland 2013 ISBN 978 92 4150503 1 EDCs Myth vs Fact Hormone Health Network Abgerufen am 4 November 2018 englisch E Nies S Werner J Gerding U Eickmann Endokrine Disruptoren Information fur eine betriebliche Gefahrdungsermittlung PDF In Gefahrstoffe Reinhaltung der Luft 77 2017 Nr 9 September 2017 S 351 362 abgerufen am 2 Juli 2018 a b Brett Aho Disrupting regulation understanding industry engagement on endocrine disrupting chemicals In Science and Public 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vier moglicher Definitionen endokriner Disruptoren Optionen 1 2 3 4 sowie drei moglicher regulatorischer Umsetzungsverfahren Optionen A B C im Rahmen einer Multi Criteria Analysis MCA Die bewerteten Kriterien der MCA sind Effektivitat und Koharenz Wettbewerbsfahigkeit der Landwirtschaft Wettbewerbsfahigkeit der Pflanzenschutzmittel und Biozidindustrie Internationaler Handel Menschliche Gesundheit Umwelt Als Option 1 wurde eine Weiterfuhrung der in den Biozid und Pflanzenschutzmittelverordnungen enthaltenen Interim Kriterien Verdacht auf karzinogene oder reproduktionstoxische Wirkung festgelegt als Optionen 2 4 eine Ubernahme der WHO IPCS Definition Option 3 sieht zusatzlich die Bildung von Kategorien gemass der Beweisstarke der Erfullung der WHO IPCS Kriterien vor Option 4 zusatzlich die Berucksichtigung von Potenz bei der Einstufung Als Option A wurde eine Weiterfuhrung der in den Biozid und Pflanzenschutzmittelverordnungen festgehaltenen Regelungen gefahrenbasierter Ansatz in der Pflanzenschutzmittelverordnung risikobasierter Ansatz mit Berucksichtigung sozio okonomischer Aspekte in der Biozidverordnung definiert Option B sieht eine starker risikobasierten Ansatz fur die Pflanzenschutzmittelverordnung vor Option C eine Anpassung der Pflanzenschutzmittelverordnung an den risikobasierten Ansatz mit Berucksichtigung sozio okonomischer Aspekte wie in der Biozidverordnung Unterschiedliche Politikoptionen fuhren zu unterschiedlich grossen Zahlen von als endokrine Disruptoren identifizierten Stoffen Option 4 in Kombination mit Option C schnitt in der MCA am besten ab Optionen 3 und 4 und C wurden jedoch aus verschiedenen politischen wissenschaftlichen und rechtlichen Grunden verworfen oder als schwer umsetzbar betrachtet wodurch die Optionen 2 und B gegenuber 1 und A als die vorteilhaftesten verbleiben Siehe Impact Assessment Defining criteria for identifying endocrine disruptors in the context of the implementation of the plant protection products regulation and biocidal products regulation 15 Juni 2016 Mitteilung der EU Kommission vom 15 Juni 2016 uber endokrine Disruptoren und die Entwurfe der Kommissionsrechtsakte zur Festlegung der wissenschaftlichen Kriterien fur ihre Bestimmung im Kontext der EU Rechtsvorschriften uber Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte Endocrine disruptors explained ECHA Newsletter Mai 2018 EPA Final List of Initial Pesticide Active Ingredients and Pesticide Inert Ingredients to be Screened Under the Federal Food Drug and Cosmetic Act PDF 154 kB Abgerufen am 18 November 2013 EPA Endocrine Disruptor Screening Program Final Second List of Chemicals and Substances for Tier 1 Screening Abgerufen am 19 November 2013 a b Segolene Royal rappelle la necessite que l Union europeenne se mobilise tres fortement pour limiter l exposition des citoyens aux perturbateurs endocriniens Memento vom 9 Marz 2016 im Internet Archive Offizielle Website der franzosischen Regierung Pressemitteilung vom 4 Marz 2016 Abgerufen von https de 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