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Die Sandklaffmuschel Mya arenaria ist wie ihre Schwesterart die Abgestutzte Klaffmuschel Mya truncata eine Muschelart aus der Familie der Klaffmuscheln Myidae in der Ordnung der Myida SandklaffmuschelSandklaffmuschelSystematikUberordnung ImparidentiaOrdnung MyidaUberfamilie MyoideaFamilie Klaffmuscheln Myidae Gattung MyaArt SandklaffmuschelWissenschaftlicher NameMya arenariaLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 2 1 Ursprungliche Verbreitung 2 2 Heutige Verbreitung 3 Lebensweise 4 Fortpflanzung und Entwicklung 5 Herkunft des Namens 6 Meeresfrucht 7 Taxonomie 8 Belege 8 1 Literatur 8 2 Online 8 3 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale BearbeitenDas bei beiden Arten leicht ungleichklappige Gehause wird bei der Sandklaffmuschel bis zu 15 cm lang Die rechte Klappe ist geringfugig grosser und starker gewolbt als die linke Klappe Es ist im Umriss langlich eiformig mit einem breitgerundeten Vorderende einem weitgerundeten Ventralrand und einem enggerundeten bei der Abgestutzten Klaffmuschel fast gewinkelten Hinterende Es ist ungleichseitig Die Wirbel sitzen etwas vor der Mittellinie bezogen auf die Gehauselange Das Ligament liegt extern und intern hauptsachlich aber intern In der linken Klappe sitzt es auf einem grossen loffelartigen Fortsatz Ligamentloffel Chondrophor dem in der rechten Klappe eine dreieckige Grube Resilifer direkt unter dem Wirbel entspricht Der externe Teil ist klein und setzt am hinteren Teil des Chondrophors an Das Schloss hat keine Zahne Die Mantellinie ist tief eingebuchtet die Bucht reicht bis unter die Wirbel Die weissliche Schale ist festschalig Die Ornamentierung besteht aus randparallelen Linien und Wulsten mit einzelnen feinen radialen Linien Der Gehauseinnenrand ist glatt Das Periostracum ist dunn und strohgelb gefarbt Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenUrsprungliche Verbreitung Bearbeiten Die Sandklaffmuschel kam ursprunglich nur an der nordamerikanischen Atlantikkuste von Labrador sudwarts bis Kap Hatteras in North Carolina sowie im nordlichsten Nordwest Alaska und im nordwestlichen Pazifik Japan Korea Kurilen vor Heutige Verbreitung Bearbeiten Sie wurde wahrscheinlich schon im 13 14 Jahrhundert 1310 70 nach Christus von den Wikingern aus Nordamerika eingeschleppt 1 In Europa ist sie heute vom nordlichen Norwegen und Island sudwarts bis in die Biscaya verbreitet ausserdem in Ostsee und Schwarzem Meer Des Weiteren wurde sie seit den 70er Jahren des 20 Jh vereinzelt im Mittelmeer nachgewiesen An der amerikanischen Pazifikkuste wurde sie erstmals 1874 in der San Francisco Bay gefunden wo sie vermutlich mit importierten Austern eingeschleppt wurde In Folge wurde sie aktiv und passiv weiter verbreitet so dass sie in der zweiten Halfte des 20 Jh bereits das sudliche Alaska erreicht hatte Lebensweise Bearbeiten nbsp Sandklaffmuschel mit ausgestulptem Sipho Aus Herklots 1859Die Sandklaffmuschel lebt bis uber 30 Zentimeter tief eingegraben im Sand oft viermal tiefer als die Schale lang ist Der klaffende Spalt das Hinterende zeigt nach oben Durch den Spalt schiebt die Muschel ein langes rohrenartiges Organ heraus den Sipho der bis zur Bodenoberflache reicht Der Sipho enthalt zwei separate Kanale einen fur ein und den anderen fur ausstromendes Wasser Der Wasserstrom bringt Sauerstoff und Nahrungspartikel in den Mantelraum zu den Kiemen Dort werden die Partikel in Schleim verpackt und uber Cilienbahnen der Mundoffnung zugefuhrt Wird die Muschel gestort dann zieht sie den mit Hautlichtsinneszellen ausgestatteten Sipho ruckartig zuruck spritzt gleichzeitig einen kraftigen Wasserstrahl heraus so dass der Sand uber dem bisherigen Kanal zusammenfallt Die Muschel ist sehr standorttreu einmal eingegraben verandert sie nie mehr ihren Standort Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten nbsp Sandklaffmuschel gefunden bei Juist verkehrt herum gehalten Im Fruhjahr ist Fortpflanzungszeit Auf ein bislang noch unbekanntes Signal meist im Mai oder Juni geben die Mannchen und Weibchen gleichzeitig ihre Spermien und Eier ins Wasser ab Ein Weibchen kann bis drei Millionen Eier produzieren Aus dem befruchteten Ei entsteht eine Schwimmlarve die etwa 2 4 Wochen durchs Wasser treibt bevor sie sich auf dem Meeresboden niederlasst Diese jungen Muscheln sind nur wenige Millimeter gross und eine beliebte Speise fur Krebse Fische und Vogel Doch die Muschel wachst schnell und grabt sich tief in den Boden dort ist sie vor ihren Feinden sicher Die Tiere werden moglicherweise bis 19 Jahre alt Herkunft des Namens BearbeitenDa die Art so tief im sandigen Meeresboden sitzt ist sie nicht mehr im ublichen Masse auf den Schutz durch ihre Schalen angewiesen Diese Muscheln konnen es sich daher leisten dass die Schalenklappen nicht mehr vollstandig schliessen Sie klaffen einen Spalt auseinander wenn die Muschel mit ihrem machtigen Sipho sich in ihr Gehause zuruckzieht Meeresfrucht BearbeitenDie Sandklaffmuschel wurde in Europa nur in Notzeiten gegessen gilt aber in den Vereinigten Staaten als Delikatesse Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde bereits von Carl von Linne 1758 in der noch heute gultigen Form aufgestellt 2 Es ist die Typusart der Unter Gattung Arenomya Linnaeus 1758 die aber von MolluscaBase als Synonym von Mya gewertet wird 3 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Rosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Mosaik Verlag Munchen 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 Rudolf Kilias Lexikon Marine Muscheln und Schnecken 2 Aufl 340 S Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1997 ISBN 3 8001 7332 8 S 207 Guido Poppe und Yoshihiro Goto European Seashells Volume 2 Scaphopoda Bivalvia Cephalopoda 221 S Verlag Christa Hemmen Wiesbaden 1993 2000 unv Nachdruck ISBN 3925919104 S 128 Rainer Willmann Muscheln der Nord und Ostsee 310 S Neumann Neudamm Melsungen 1989 ISBN 3 7888 0555 2 S 182 186 Online Bearbeiten Marine Bivalve Shells of the British Isles Mya arenaria Linnaeus 1758 Website des National Museum Wales Department of Natural Sciences Cardiff Einzelnachweise Bearbeiten Brigitte Behrends Gunther Hertweck Gerd Liebezeit und Glenn Goodfriend Earliest Holocene occurrence of the soft shell clam Mya arenaria in the Greifswalder Bodden Southern Baltic Marine Geology 216 79 82 2005 doi 10 1016 j margeo 2005 01 002 Carl von Linne Systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis Tomus I Editio decima reformata S 1 824 Holmia Stockholm Salvius 1758 Online bei www biodiversitylibrary org S 670 MolluscaBase Mya arenaria Linnaeus 1758Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sandklaffmuschel Mya arenaria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausbreitungsgeschichte mit Schwerpunkt Pazifik Ausbreitungsgeschichte mit Schwerpunkt Mittelmeer Forschungsprojekt zur Herkunft von Mya arenaria Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sandklaffmuschel amp oldid 230978652