www.wikidata.de-de.nina.az
Johannes Hermann Friedrich Evers 8 Oktober 1859 in Lubeck 9 Januar 1945 ebenda war ein deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher und erster hauptamtlicher Senior in Lubeck Johannes EversJohannes Evers 1928 Relief von Johannes Evers in der Kirche St Gertrud in Lubeck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Laufbahn 1 3 Familie 1 3 1 Hermann 2 Werke 3 Verweise 3 1 Weblinks 3 2 Literatur 3 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Evers entstammte einer alten Lubecker Kaufmannsfamilie Sein gleichnamiger Vater 1812 1864 war mit Sophie geborene Taube 1818 1896 verheiratet Johann Heinrich Evers war sein Bruder Laufbahn Bearbeiten Nach dem Ostern 1879 bestandenen Abiturexamen am Katharineum 1 bezog er gemeinsam mit dem spateren Hauptpastor des Doms Christian Reimpell die Universitat Erlangen zum Studium der Evangelischen Theologie Hierfur verliessen sie zu ihrer zweitagigen Anreise am 27 Marz 1879 den lubeckischen Bahnhof und ubernachteten in Eisenach auf der Wartburg Wahrend der ersten beiden Semester genugten sie als Einjahrig Freiwillige Ihrer Militardienstpflicht und wurden in den darauffolgenden drei Semestern von dem Dogmatiker Franz Hermann Reinhold Frank und dem Neutestamentler Theodor Zahn gepragt 2 Er wurde schon zu Beginn seines Studiums Mitglied der Christliche Studentenverbindung Uttenruthia 3 Es folgten die Universitaten in Berlin und Gottingen als weitere Studienorte Nach Ablegung der theologischen Amtsprufung im Herbst 1883 war er geraume Zeit als Hauslehrer tatig Am 2 Februar 1886 wurde Evers zum dritten Pastor an St Jacobi erwahlt Bei der Teilung der St Jacobikirchengemeinde und gleichzeitiger Grundung einer St Gertrudkirchengemeinde im Jahre 1902 wurde er Pastor der neuen Gemeinde Er wirkte aktiv bei der Umsetzung der Neuregelung des Begrabniswesens in der Stadt mit Als Mitglied der Friedhofsbehorde weihte er mit dem ersten Begrabnis am 13 Mai 1907 den Vorwerker Friedhof den von da an grossten Friedhof der Stadt ein 4 Unter anderem hielt er im Vaterlandischen Verein einen Vortrag uber diese Thematik 5 Wie Johannes Bernhard beim Neubau der St Lorenz Kirche galt Evers als treibende Kraft bei der Gemeindegrundung und dem Bau von deren Kirche In dieser genoss er ein hohes Ansehen Sie erwahlte ihn am 9 Juli 1909 zu ihrem Hauptpastor 6 Evers war ab 1903 langjahriges Mitglied der Lubeckische Burgerschaft und wahrend mehrerer Wahlperioden des Burgerausschusses Als Burgerlicher Deputierter wurde er am 17 Oktober 1906 erwahlt 7 1919 trat er in die DNVP ein und blieb bis zu ihrer Auflosung im Jahre 1933 deren Mitglied nbsp Sitz der Superintendenten im Innenhof der WehdeKurz nach dem Tode des ein Jahr alteren Johannes Becker mit dem Evers schon seit seiner Jugend befreundet war wurde Evers vom lubeckischen Senat zu dessen Nachfolger als Senior des Geistlichen Ministeriums und damit zum Leitenden Geistlichen der Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck ernannt Evers war der letzte Senior der noch vom Senat als Inhaber des Landesherrlichen Kirchenregiments ernannt wurde und zugleich der erste hauptamtliche Senior Er ubernahm einen Teil der Predigttatigkeit in der Rats und Marktkirche St Marien und zog in das Haus des Superintendenten in der Wehde Zum 1 Juni 1920 verabschiedete er sich von der St Gertrud Gemeinde Diese dankte ihm fur sein dortiges Wirken indem sie von Hans Schwegerle ein Relief aus Bronze anfertigen liess 8 Der Vorsitzende des Kirchenvorstands der seinerzeit Erste Staatsanwalt Dr Cay Diedrich Lienau ubergab die Plakette wahrend des Gottesdienstes am 24 April 1921 in Gegenwart des Burgermeisters Neumann der Gemeinde Sie hangt am mittleren Pfeiler der Kirchennordwand 9 Evers hat sich fur Sozialprojekte im Sinne der Inneren Mission eingesetzt Auf seine Anregung hin wurde 1921 der Landesverband fur evangelische Wohlfahrtspflege deren Leiter er wurde gegrundet Er war Vorsitzender des Lubeckischen Zweigvereins des Evangelischen Bundes Seine Arbeit erstreckte sich aber nicht nur auf das Gebiet seines Amtes Predigt und Seelsorge sondern auch auf die Teilnahme am offentlichen Leben So engagierte er sich in der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit bekleidete von 1918 bis 1921 das Amt des Direktors der Gesellschaft und war deren Archivar Evers war fuhrend an der Schaffung und Einfuhrung der neuen Kirchenverfassung von 1921 beteiligt die die Rahmenbedingungen kirchlicher Arbeit in Lubeck nach dem Ende des Landesherrlichen Kirchenregiments und der Trennung von Staat und Kirche festlegte Anlasslich seines 40 jahrigen Ordinationsjubilaums verlieh die theologische Fakultat der Kieler Universitat Evers im Februar 1926 am Tage von Worms die Wurde eines theologischen Ehrendoktors 10 1929 nahm Evers als offizieller Vertreter Lubecks an der Gedachtnisfeier von Speyer teil ebenso am Lutherischen Weltkonvent in Kopenhagen 11 Im Herbst des Jahres 1933 wurde Evers auch auf Druck der inzwischen an die Macht gekommenen Nationalsozialisten und der ausseren Umstande der Kirchenumwalzung 12 emeritiert Sein Nachfolger als Leitender Geistlicher wurde der deutsch christliche Hamburger Pastor Erwin Balzer der den Titel Bischof erhielt Familie Bearbeiten Johannes Evers war verheiratet mit Anna geb Plitt 1874 1906 Das Paar hatte drei Kinder darunter als jungsten Sohn den spateren Kunsthistoriker Hans Gerhard Evers Hermann Bearbeiten nbsp Evers wurde am 30 Juli 1896 geboren besuchte das hiesige Katharineum und bestand nach Ausbruch des Krieges die Notreifeprufung Bereits im August 1914 hatte sich der Oberprimaner bei dem Heimischen Regiment als Kriegsfreiwilliger gemeldet wurde angenommen und bestand wenige Tage spater die Notreifeprufung Mit dessen ersten Ersatz ruckte er am 18 Oktober 1914 ins Feld Durch einen wichtigen Erkundungsgang erwarb er sich bereits am 31 Oktober das EK II und spater das Lubeckische Hanseatenkreuz Zur Teilnahme an einem Reserve Offiziers Aspirantenkursus im Lockstedter Lager kehrte er am 18 Marz 1915 in die Heimat zuruck Wahrend des Kurses wurde er zuerst zum Unteroffizier und kurz darauf zum Vizefeldwebel befordert bevor er Ende August zum zweiten Male ins Feld ruckte Er nahm bis zum Ende des Winters an allen auch den Sturmangriff auf die Giesseler Hohe am 21 Februar 1916 teil Inzwischen zum Leutnant befordert kampfte er an der Somme Wahrend der Schlacht bei Arras wurde er zum Fuhrer der 2 Kompanie ernannt Am Abend des 9 Augusts traf ihn an der Spitze seiner bei Monchy Siegfriedstellung gefechtsbereit stehenden Kompanie ein Sprengstuck einer Granate An den Folgen verstarb er am nachsten Morgen im Lazarett bei Ferin 13 14 Werke BearbeitenDie St Gertrud Kirche zu Lubeck Festschrift zur Einweihung der Kirche am Sonntag 26 Juni 1910 Selbstverlag 1910 Ehrenliste der Lubecker Theologen und des Lubecker Pfarrhauses 1914 1918 Selbstverlag Lubeck Moltkepl 30 D Joh Evers 1937Verweise BearbeitenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Evers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johannes Evers im Katalog der Deutschen NationalbibliothekLiteratur Bearbeiten Hannelore Braun Gertraud Grunzinger Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919 1949 Gottingen 2006 ISBN 3 525 55761 2 S 72 Digitalisat Senior Hauptpastor Johannes Evers In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1919 Nr 5 Ausgabe vom 7 Dezember 1919 Senior Hauptpastor Becker In Lubeckische Anzeigen 169 Jg Morgenausgabe Nr 366 Ausgabe A vom 8 August 1919 Senior D Evers vom Oberstaatsanwalt i R Dr Lienau In Lubeckische Blatter 76 Jahrgang Nr 43 Ausgabe vom 28 Oktober 1934 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Genzken Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck Gymnasium und Realgymnasium von Ostern 1807 bis 1907 Borchers Lubeck 1907 Beilage zum Schulprogramm 1907 Digitalisat Nr 773 Hauptpastor Christian Reimpell von D Johannes Evers In Lubeckische Blatter 68 Jahrgang Nr 9 Ausgabe vom 28 Februar 1926 S 134 136 Hermann Goebel Hrsg Mitgliederverzeichnis des Schwarzburgbundes 8 Aufl Frankfurt am Main 1930 S 66 Nr 696 Die Einweihung des Vorwerker Friedhofes In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1907 Nr 21 Ausgabe vom 19 Mai 1907 S 82 83 Wochen Chronik aus Lubeck und Umgegend In Vaterstadtische Blatter No 23 Ausgabe vom 2 Juni 1907 Wochen Chronik In Vaterstadtische Blatter Nr 29 Ausgabe vom 18 Juli 1909 Wochen Chronik aus Lubeck und Umgegend In Vaterstadtische Blatter No 43 Ausgabe vom 21 Oktober 1906 Senior D Evers In Lubeckische Blatter 76 Jahrgang Nr 43 Ausgabe vom 28 Oktober 1934 von Oberstaatsanwalt i R Dr Lienau Plakette des Seniors D Evers fur die St Gertrud Kirche In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1920 21 Nr 20 Ausgabe vom 19 Juni 1921 Senior D Johannes Evers tritt in den Ruhestand In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1932 33 Nr 21 Ausgabe vom 8 Juli 1933 Senior D Evers zum 70 Geburtstag von Professor Meyer In Lubeckische Blatter Jahrgang 1920 21 Nr 41 Ausgabe vom 13 Oktober 1929 So der Kirchenvorstand der Mariengemeinde zitiert bei Hansjorg Buss Entjudete Kirche Die Lubecker Landeskirche zwischen christlichem Antijudaismus und volkischen Antisemitismus 1918 1950 Schoningh Paderborn 2011 ISBN 978 3 506 77014 1 S 200 Anm 767 Erinnerungstafel In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1917 18 Nr 8 Ausgabe vom 2 Dezember 1917 S 31 Otto Dziobek Geschichte des Infanterie Regiments Lubeck 3 Hanseatisches Nr 162 erste Auflage 1922 VorgangerAmtNachfolgerJohannes BeckerSenior der Evangelisch lutherischen Kirche im Lubeckischen Staate 1919 1933Erwin Balzer Bischof Normdaten Person GND 12634809X lobid OGND AKS VIAF 15760230 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Evers JohannesALTERNATIVNAMEN Evers Johann Hermann Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe SeniorGEBURTSDATUM 8 Oktober 1859GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 9 Januar 1945STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Evers amp oldid 228320734