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Paul Friedrich Christian Reimpell 23 Oktober 1858 in Lubeck 5 Februar 1926 ebenda war Hauptpastor am Lubecker Dom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Laufbahn 1 3 Alttestamentarische Forschung 1 4 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Wie viele evangelische Geistliche jener Zeit entstammte Reimpell als zweiter von drei Sohnen mit drei Schwestern einem Lehrerhause Er war der Sohn von Heinrich Ehregott Reimpell 1812 12 Juli 1896 in Lubeck und Maria Dorothea Wilhelmine Am Katharineum und dem Lehrerseminar ausgebildet wurde er am 25 September 1839 zum zweiten und Michaelis 1863 zum ersten Lehrer an der Dom Knaben Schule ernannt Als die Schule einging trat er zu Ostern 1872 in den Ruhestand Nachdem er bereits als Schuler in der Bibliothek freiwillige Hilfsarbeiten geleistet hatte wurde er dort am 2 Marz 1837 als Bibliotheksgehulfe eingestellt und wurde auf sein Ansuchen hier zum 1 Oktober 1893 in den Ruhestand versetzt Bereits am 26 Januar 1892 schied er als deren Vorsteher aus und Paul Lutge war zu seinem Nachfolger bestimmt worden 1 Sechs Jahre nach seinem Ausscheiden sprach ihm die Ober Schulbehorde fur seine 56 jahrige Tatigkeit in der Stellung ihre Anerkennung aus 2 Bereits sein alterer Bruder Johannes Christian 29 Oktober 1848 9 August 1914 studierte die Theologie und gehorte zu den Grundern der Nordalbingia 3 Nach bestandenem Examen und gehaltener Probepredigt wurden er und Theodor Zietz 4 zum 1 Juli 1872 als Kandidaten im E Ehr Min aufgenommen 5 Bereits seit Beginn des neuen Schuljahrs war er als Hilfslehrer am Katharineum tatig 6 Am 4 Januar 1874 begannen die Wahlpredigten fur die vakante Pfarrstelle in dem zum Lubecker Landgebiet gehorenden Dorf Nusse Oberlehrer Satori hatte verzichtet und die Kandidaten Reimpell und Tischler sich nicht gemeldet Nach Carl J Amann und Mertens predigte am 18 Heinrich Lindenberg gefolgt von Theodor Zietz und Holm 7 Die Wahlpredigten fur die erledigte Pfarre in Behlendorf hielten am 4 Oktober 1876 in der Marienkirche die Kandidaten Reimpell und am darauffolgenden Samstag Fischer 8 Nachdem der schlutuper Pastor am 30 September 1877 als Folge seiner Versetzung in den Ruhestand seine dortige Abschiedspredigt gehalten hatte hielt unter Anderen Kandidat Reimpell eine Wahlpredigt fur dessen Nachfolge 9 Auch in die Wahlpredigt in Genin war erfolglos Statt Reimpell wurde dort Pastor Fuchs aus Steinhude zu Wunstorf erwahlt 10 Im Marz des Jahres wurde er inzwischen Inhaber einer Privatschule in Nusse zum Pastor der Patronatspfarre St Abundus Kirche in Lassahn am Schaalsee ernannt 11 Reimpell schrieb zur theologischen Diskussion der Sonntagsruhe Sonntagsheilung und das Verbot der Sonntagsarbeit den in der Monatsschrift der Inneren Mission 1883 erschienenen Aufsatz Biblische Begrundung des Sonntags Hierin versuchte er darzulegen dass die Auffassung nicht durch ein gottliches Gebot zu begrunden sondern Forderung biblisch zu belegen sei Der 1878 dort erschienene Aufsatz des Treptower Gymnasiallehrers Erich Haupt Der Sonntag und die Bibel war fur ihn als Ansatz nur eine Negativfolie einer anthropologischen Argumentation 12 13 Durch den Abgang des Pastoren v Tilling als zweiter Pastor in Travemunde hat der Kirchenvorstand den Kandidaten Hermann Gadecke den Vikar von St Jakobi Paul Lutge und ihn aus Lauenburg auf den Wahlaufsatz fur die St Lorenz gebracht 14 Unter den fur die Wahl eines Hauptpastors an der Stadtkirche in Heiligenhafen zur Wahl Stehenden standen mit ihm und Franz Hermberg 15 Suppleant der St Anschar Kirche aus Munsterdorf zwei Lubecker 16 Im Juli 1894 berief das schleswig holsteinische Konsistorium Reimpell zum 2 Pastor an die Peter Paul Kirche in Oldesloe 17 Laufbahn Bearbeiten Wie seine Bruder besuchte er zunachst die Domschule Diese Schule trug ihren Namen nicht nur wegen ihrer Lage in der Nahe zur Domkirche sondern die alte Kirchspielschule war schon die der Domgemeinde gewesen Bereits in den 1860ern lange vor dem 1887 erfolgtem Erlass des Unterrichtsgesetzes und der damit durchgefuhrten Reorganisation des Lubecker Volksschulwesens erwuchs die lebenslangliche Anhanglichkeit zum Dom und seiner Gemeinde Zu Ostern 1870 wurde er in die Quinta des Katharineums aufgenommen und sollte von der Quarta bis zur Prima fast immer der Erste seiner Klasse sein Bereits in den unteren Klassen stand fur ihn fest dass er sich dem Studium der Theologie widmen werde Nach dem Ostern 1879 bestandenem Abiturexamen bezog er gemeinsam mit dem spateren lubeckischen Senior Johannes Evers die Universitat Erlangen Sie verliessen zu ihrer zweitagigen Anreise am 27 Marz 1879 den lubeckischen Bahnhof und ubernachteten in Eisenach auf der Wartburg Wahrend der ersten beiden Semester genugten sie als Einjahrig Freiwillige Ihrer Militardienstpflicht und wurden in den darauffolgenden drei Semestern von dem Dogmatiker Franz Hermann Reinhold Frank und dem Neutestamentler Theodor Zahn gepragt Im Herbst 1881 ging Reimpell an die Universitat Leipzig zu dem theologischen Dreigestirn Christoph Ernst Luthardt Franz Delitzsch und Karl Friedrich August Kahnis das am akademischen Himmel der Theologen leuchtete Als Verbindungsbruder Ernst Troeltschs und Wilhelm Boussets in der einst von seinem Bruder mit gegrundeten Verbindung wurde er Philister Zusammen mit seinem Freund Eduard Harder 18 bestand er kurz nach Ostern 1883 vor der Prufungskommission des Geistlichen Ministeriums in Lubeck das damals einzige Theologische Amtsexamen Als Predigtamtskandidat war er nun wie es damals Sitte war um seinen Lebensunterhalt zu verdienen als Lehrkraft tatig Als solche unterrichtete er an der Madchenschule von Fraulein Amalie Dethloff die spater in die Leitung von Ina Freese uberging Noch als junger Pastor sollte er hier noch einige Jahre neben seinem Kirchlichem Amt unterrichten nbsp Lubeckischer DomNeben dem feinsinnigen Hauptpastor Eginhard Petersen war damals in der Domgemeinde als Archidiakonus Pastor Friedrich Luger tatig Dieser ein zeitlebens kranker Mann hatte die undankbare Aufgabe nur in Fruhgottesdiensten oder am Nachmittag predigen zu durfen Das unumstrittene Recht fur die Hauptgottesdienste hatten die Hauptpastoren Luger hatte aber als Fruhprediger eine kleine anhangliche Zuhorerschaft zu der Reimpells Vater einer der treusten Kirchganger der Gemeinde zahlte Luger hatte dessen samtlichen Kinder eingesegnet die theologische Entwicklung Christians verfolgt und sich ihn als Nachfolger im Amt gewunscht Am 20 April 1884 hielt Reimpell jedoch erfolglos seine Wahlpredigt fur den emeritierten Peter Hermann Munzenberger in der Marienkirche 19 Im Sommer war seine Wahlpredigt fur den in den Ruhestand tretenden Pastor Luger erfolgreicher und er wurde zum 1 Oktober 1884 als Pastor am Dom erwahlt 20 Johann Carl Lindenberg Senior des Geistlichen Ministeriums in Lubeck nahm am 5 Oktober die Ordination des neu erwahlten Pastors vor 21 Bald darauf bezog er das bis dahin von Luger bewohnte Pfarrhaus in der Effengrube 2 Zu dieser Zeit kannte man noch keine ortlich abgegrenzten Seelsorgebezirke und somit hatte Reimpell ganzen Gemeinde zu dienen Die Taufen wechselten im Wochenrhythmus zwischen den beiden jungeren Pastoren ab Mit seinem Amtsantritt ubernahm er als jungster Pastor der Gemeinde auch die Seelsorge im Allgemeinen Krankenhaus an der Sudseite des Domes 22 Anfang 1888 wurde die Leitung des kurzlich konstituierten Lubecker Bezirksvereines des 1883 in Kassel gegrundeten Deutschen Vereins gegen den Missbrauch geistiger Getranke bestimmt Den Vorsitz ubernahm Heinrich Alphons Plessing den Vorstand bildeten Ludwig Trummer Physikus Carl Turk Theodor Eschenburg Nicolaus Joachim Bernhard Jurss 23 und Reimpell 24 Im Vorstand des lubeckischen Hauptvereines der Gustav Adolf Stiftung ubernahmen 1889 wieder Johannes Becker den Vorsitz Reimpell die Stellvertretung des Vorsitzenden Kaufmann Carl Hinrich Buck 25 die Kassenfuhrung und Hauptlehrer Rudolph Groth die Schriftfuhrung 26 nbsp Ehem V Kleinkinder SchuleAuf der Versammlung der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit am 17 Marz 1891 wurden die Mitglieder des bisherigen engeren Ausschusses zur Grundung der Schule zu denen auch Reimpell gehorte zu deren Vorstehern berufen 27 Nach dem Bericht der Funften Kleinkinderschule im Hause der St Jurgen Stiftung Ratzeburger Allee 23 trat in dem Jahr auch Frau Reimpell dem Vorstand bei 28 An Stelle des aus dem Vorstand scheidenden Reimpells wurde 1896 der Pastor der Aegidienkirche Paul Lutge gewahlt 29 Im Jahr darauf schied auf eigenen Wunsch Frau Reimpell aus dem Vorstand 30 An Stelle des 1903 turnusmassig von den Vorstehern ausscheidenden Lutge wurde von der Gesellschaft Reimpell gewahlt 31 Auf der Versammlung des 23 Februars 1909 wurde der Hauptpastor wieder zum Vorsteher der Schule gewahlt 32 Mit der Genehmigung der Gesellschaft wurde auf der Versammlung am 14 Dezember 1915 der ausscheidende Reimpell ausserplanmassig wieder zum Vorstand der Schule gewahlt 33 Dem Weiblichen Armenverein des Vereins zur Krankenpflege durch evangelische Diakonissen vor dem Muhlentor wurde fur die Mitwirkung bei der Errichtung des dritten Heims das Recht eingeraumt zwei stimmberechtigte Vertreter Reimpell und Mathilde Lindenberg 34 in den Vereinsvorstand zu entsenden 35 Im gleichen Jahr wurden zur Abnahme von Beitragsanmeldungen oder einmaligen Gaben fur den Verein die Herren Reimpell und Paul Ewald Hasse gewahlt 36 Im Evangelischen Vereinshaus Fischstrasse 17 hielt Reimpell am 18 Oktober 1897 den ersten der von da an monatlich gehaltenen Missionsvortrage 37 Nach dem Erlass der Kirchengemeindeordnung vom 8 Dezember 1897 und der Einrichtung von Seelsorgebezirken im September 1898 trat ein bedeutungsvoller Umschwung ein Die Domgemeinde wurde der Anzahl ihrer Geistlichen entsprechend in drei Seelsorgebezirke eingeteilt und Reimpell ubernahm den sogenannten ausseren Bezirk Schon bald machte sich erschwerend bemerkbar dass sein Pfarrhaus zu fern von seinem Bezirk lag Das Krankenhaus hatte zudem dem Bau des Museums am Dom weichen mussen und war vor das Muhlentor verlegt worden Der Gemeindevorstand trug dem Rechnung und kaufte 1902 ein im Rohbau fast fertig gestelltes Haus am St Jurgen Ring heute Teil der B 75 inmitten des Bezirkes an gestaltete es durch den Anbau eines Konfirmandensaales zu einem Pfarrhaus St Jurgen Ring 8 um und 1903 sollte es von Reimpell bezogen werden nbsp St Jurgen Kapelle nbsp Orgel nbsp Altar und KanzelDer Senat erwahlte Reimpell zu Beginn des Jahres 1900 als Burgerlichen Deputierten des Gemeindewaisenrates Waisenrat 38 nbsp AdlershorstReimpells besondere Vorliebe galt zum einen dem Kindergottesdienst und zum anderen den von ihm eingerichteten Gemeindeabende in Adlershorst Zu jenen fanden sich schon lange vor dem Ersten Weltkrieg regelmassig hunderte von Gemeindemitgliedern ein Die zahlreichen Helferinnen des Kindergottesdienstes waren seine Frau und stammten von den Gemeindeabenden Die zuvor verhaltnismassig viel seltener genutzte St Jurgen Kapelle sollte unter ihm wieder eine beliebte Predigtstatte der Domgemeinde werden Neben den Gemeindeabenden veranstaltete er in den Wintern einmal wochentlich im Konfirmandensaal stattfindende Tage wo sich zahlreiche Gemeindemitglieder um ihn sammelten Durch anschauliche Vortrage aus den verschiedensten Gebieten bot er ihnen geistige Anregung Forderung und Erbauung Im August 1908 ist Reimpell an Stelle des am 1 August als Hauptpastor am Dom in den Ruhestand getretenen Petersen zu dessen Nachfolger gewahlt worden 39 nbsp Soldaten die aus der Hauptkapelle kommenden SargeDie Kriegsintendantur des IX Armee Korps aus Altona errichtete zu Beginn des Krieges ein als Barackenlazarett bezeichnetes Militarkrankenhaus das das deutschlandweit grosste Krankenhaus in diesem Krieg wurde auf dem Burgfelde Fur die dort Verstorbenen hatte die Friedhofsbehorde den schonsten Platz hinter der Hauptkapelle des Vorwerker Friedhofs fur den der Friedhofsinspektor August Langenbuch verantwortlich war provisorisch da die Errichtung eines Hains 40 41 geplant war zur Verfugung gestellt Die ersten Beisetzungen fanden in schmucklosen Umstanden statt So befanden bereits acht deutsche in den Graben auf der einen Seite und sechs je drei russische und franzosische Tote dort als sich dies am 23 November 1914 mit grosser Anteilnahme der lubeckischen Bevolkerung anderte Soldaten trugen die drei Sarge gefolgt von dem eine umflorte Fahne tragendem Marineverein 42 aus der wie eine alte Vicelinkirche wirkenden Leichenhalle in die 1909 fertiggestellte Hauptkapelle Der zweite Pastor der Garnisonskirche war der Militargeistliche Carl Aereboe Dieser war fur die Lebenden wie bei der Vereidigung neuer Rekruten zugegen der Hauptpastor dagegen sprach bei Trauergottesdiensten an dn Sargen der Soldaten Beim Hinaustragen aus der Kapelle spielte die Schutzmannkapelle Trauerweisen und die vom heimischen Regiment gestellte Ehrenbegleitung prasentierte Als die Sarge in die ausgemauerte Gruft gelassen wurden betete Reimpell Trauerweisen erklangen und nach deren Verstummen wurden drei Ehrensalven uber der Gruft abgegeben 43 Kontakte zwischen der Landeskirche und der judischen Gemeinde waren selten Auf einer dieser Begebenheiten waren Hauptpastor Reimpell und Senior Evers im Marz 1919 als deren Vertreter auf der Beerdigung des langjahrigen Rabbiners Salomon Carlebach erschienen 44 Funf der zehn Kinder und 13 ihrer Enkel lebten noch als seine Schwiegermutter Minna Rudiger am 27 Februar 1920 verstarb Den Trauergottesdienst fuhrte Reimpell am Nachmittag des 3 Marz in seiner Kapelle Sein Schwager Hans Rudiger Hauptpastor an St Laurentius in Schonberg Mecklenburg hielt die Trauerrede Diese schloss er mit den fur seine Mutter das Lebensmotto bildenden Worten aus 1 Joh 5 4 LUT Unser Glaube ist der Sieg der die Welt uberwunden hat Das 1923 gefeierte 750 jahrige Domjubilaum durchlebte Reimpell noch in voller Frische 45 Den Mittelpunkt der Feierlichkeiten bildete am 24 Juni seine die Bedeutung des Tages wurdigende Festpredigt gefolgt von der eigentlichen Festrede des Pastors Balcke 46 Bald darauf stellten sich die ersten Anzeichen einer schweren Erkrankung ein Kurz vor der Vollendung seines 40 Amtsjahres notigte ihn diese sein Amt aufzugeben Der Vorstand der Domgemeinde versetzte ihn zum 15 April 1925 in den Ruhestand und ernannte den 2 Pastor Herrmann Balcke auf Grund des Artikels 36 der Kirchenverfassung am 15 Dezember 1924 zum Hauptpastor der sein neues Amt mit Ablauf des 15 Aprils antreten wird 47 Den Festgottesdienst zur Weihung des Ehrenmals nach einem Entwurf von Asmus Jessen trugen rote Tontafeln die uber 800 Namen der Gefallenen in schwarz der Domgemeinde am Totensonntag 23 November 1924 ist schon nicht mehr von ihm gehalten worden Die Predigt hielt der 2 Pastor Balcke und Wilhelm Stahl begleitete die Veranstaltung an der Orgel Am Eingang des Chorumganges in dem sich die Tafeln befanden erwartete Pastor Franz Linde im Anschluss an die Predigt die Gemeinde Nach dessen Enthullung ubergab er es dem Kirchenvorstand in Person von Hermann Julius Hartwig worauf der Chor der Oberrealschule zum Dom sang Im Anschluss segnete Pastor Linde das Ehrenmal 48 Am 10 Februar 1926 fand um 10 Uhr morgens im Dom sein Trauergottesdienst statt Alttestamentarische Forschung Bearbeiten Neben der praktischen Tatigkeit blieb er auch weiterhin der wissenschaftlichen Forschung wo er auf dem Gebiet der alttestamentarischen Forschung zu Hause war verbunden Wie er dort wahrend seiner Studienjahre besonders von Delitzsch angeregt worden war nahm er an den Fortschritten der alttestamentarischen Forschungen regen Anteil Zu einer Zeit in der die Arbeiten Julius Wellhausens noch vielfach von einem Teil der Gelehrtenwelt abgelehnt worden waren erkannte Reimpell bereits ihre weittragende Bedeutung und bemuhte sich stetig auf dem Laufenden zu bleiben indem er morgens bevor die Tagearbeit begann Stunden uber den Buchern sass Wenn im Kreis seiner Amtsbruder ein Problem der hebraischen oder uberhaupt orientalischen Literaturgeschichte auftauchte pflegte man zu sagen Wir wollen nur Reimpell fragen der wird es schon wissen Auch bei seinem Sohn Walter stiess die Geschichts und Altertumswissenschaft hierbei speziell die Geschichte und Kunst der altorientalischen Volker schon fruh auf fruchtbaren Boden und so wurde er ein regelmassiger Besucher des nahegelegenen Museums 1904 ging er an die Marburger Universitat und begann dort neben dem theologischen unter der Leitung Peter Jensens das Studium der assyrischen Sprache Dieses setzte er unter Fritz Hommel in Munchen fort und vertiefte sich daneben in die Kunstschatze In Berlin beeindruckten ihn die Theologievorlesungen von Adolf von Harnack und Julius Kaftan Bei Vorlesungen von Eduard Meyer und Delitzsch setzte er seine historischen und assyriologischen Studien fort In Gottingen wo ihn Max Lehmann beeindruckte und er sich unter Wellhausens Leitung eingehend mit der Arabischen Sprache beschaftigte beendete er vorlaufig mit einer Arbeit uber Immanuel Kant und durch Ablegen der Oberlehrerprufung sein Studium Ab Michaelis 1908 genugte er als Einjahrig Freiwilliger seiner Militardienstpflicht in der Infanterie der Preussischen Armee des Grossherzoglich Mecklenburgischen Fusilier Regiments Kaiser Wilhelm Nr 90 in Rostock Danach kam er zur Bearbeitung arabischer Handschriften des alten Testaments zuruck nach Gottingen Ein wissenschaftlicher Auftrag brachte in jener Zeit vier Wochen nach Paris und veranlasste ihn Ostern 1911 zu einer Reise nach Mailand Florenz Rom und Venedig Zu Ostern 1912 ging er wieder nach Berlin um sich dem Studium der assyrisch babylonischen Sprache Geschichte Religion und Kunst zu widmen Michaelis des Jahres wurde er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Vorderasiatischen Abteilung der Koniglichen Museen und setzte seine historischen und sprachlichen Studien unter Delitzsch und Meyer fort Wissenschaftliche Reisen fuhrten ihn nach London und fur mehrere Wochen nach Konstantinopel Seine Arbeit uber das Ergebnis seiner Studien auf dem Gebiet der assyrischen Kunstarchaologie vollendete er kurz vor Ausbruch des Krieges Bei der Mobilmachung kam er als Vizefeldwebel und Offiziersstellvertreter zu seinem Regiment nach Westen und nahm am Einmarsch nach Brussel teil Im September mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und zum Leutnant der Reserve befordert wurde er Ende Oktober zu einem anderen Regiment nach Osten versetzt Bei einem Angriff auf einen russischen Schutzengraben wurde er am 11 Dezember 1914 zuerst in den Arm und dann von drei weiteren Gewehrkugeln getroffen Eduard Meyer gab sein nachgelassenes Werk uber die Geschichte der babylonischen und assyrischen Kleidung mit einem anerkennenden Vorwort 1921 heraus 49 Im Haus der Gemeinnutzigen hielt Reimpell mit den Vortragen Kampf zwischen Judentum und Griechentum im Alten Testament am 13 Februar 1912 50 Hiob ein Kampf um Gott und das Eigentliche am 11 Februar 1913 51 Aus der altisraelitischen Dichtung am 10 Februar 1914 52 am 7 Dezember 1915 53 Mithras und Christus ein Kampf um die Weltherrschaft am 29 Februar 1916 54 Palastina vor 3000 Jahren am 13 Marz 1917 55 Die Reformation des Konigs Josia und ihre Bedeutung fur die Religionsgeschichte am 26 Februar 1918 56 sowie Paulus und das religiose Leben in der griechisch romischen Welt seiner Zeit am 3 Dezember 1918 57 im Winter uber die religiose Vorstellungswelt und die religiosen Gestalten des Alten Testaments Familie Bearbeiten Im Fruhjahr 1885 heiratete Reimpell Magdalena eine Tochter des Pastors Rudiger zu Hinrichshagen in Mecklenburg Strelitz Ihre Mutter Minna eine geborene Waack war eine bekannte aus Lubeck stammende Schriftstellerin nbsp Magdalena war aktives Mitglied im Frauenverein von St Jurgen Als Mitglied des Vorstandes wurde sie als eines der vier auf drei Jahre gewahlten Vorstandsmitglieder auf der ordentlichen Versammlung des St Jurgen Frauenvereins am 9 Mai 1902 wiedergewahlt 58 Ebenfalls war sie zeitweise Vorstandsmitglied der 5 Kleinkinder Schule Als er starb hatte er schon zwei seiner Sohne sie waren im Krieg gefallen 59 uberlebt Neben seiner Frau hinterliess er Elisabeth Reimpell in Kiel 60 61 seinen in Berlin mit seiner Frau lebenden Sohn Jurgen seine zweite Tochter Klara Reimpell sowie drei Enkel Literatur BearbeitenHauptpastor Christian Reimpell von D Johannes Evers In Lubeckische Blatter 68 Jahrgang Nr 9 Ausgabe vom 28 Februar 1926 S 134 136 Hauptpastor Christian Reimpell In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1925 26 Nr 11 Ausgabe vom 28 Februar 1926 S 41 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian Reimpell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arbeitszeit und SonntagsruheEinzelnachweise Bearbeiten Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Thatigkeit In Lubeckische Blatter 34 Jahrgang Nr 8 Ausgabe vom 27 Januar 1892 S 48 Heinrich Ehregott Reimpell In Lubeckische Blatter 38 Jahrgang Nr 41 Ausgabe vom 19 Juli 1896 S 316 Die Christlich deutsche Studentenverbindung Nordalbingia Fest und Treu Theodor Zietz war Sohn des Pastors Zietz wurde spater Hauptpastor der Petrikirche und verstarb an einem Morgen im Dezember 1912 wenige Stunden bevor er ein Paar trauen sollte Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 14 Jahrgang Nr 53 Ausgabe vom 3 Juli 1872 S 296 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 14 Jahrgang Nr 29 Ausgabe vom 4 April 1872 S 160 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 16 Jahrgang Nr 1 Ausgabe vom 4 Januar 1874 S 8 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 18 Jahrgang Nr 80 Ausgabe vom 4 Oktober 1876 S 482 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 19 Jahrgang Nr 79 Ausgabe vom 3 Oktober 1877 S 448 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 20 Jahrgang Nr 9 Ausgabe vom 29 Januar 1878 S 48 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 20 Jahrgang Nr 19 Ausgabe vom 5 Marz 1878 S 108 Friedrich Heckmann Theologe Arbeitszeit und Sonntagsruhe Stellungnahmen zur Sonntagsarbeit als Beitrag kirchlicher Sozialkritik im 19 Jahrhundert Verlag Die blaue Eule Essen 1986 ISBN 3 924368 90 2 Arbeitszeit und Sonntagsruhe Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 31 Jahrgang Nr 36 Ausgabe vom 5 Mai 1889 S 208 Pastor Franz Hermberg war der Vater des Wirtschaftswissenschaftlers Paul Hermberg Local und vermischte Notizen unter Berufung auf den Hamburgischen Correspondenten In Lubeckische Blatter 35 Jahrgang Nr 64 Ausgabe vom 9 August 1893 S 376 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 36 Jahrgang Nr 57 Ausgabe vom 18 Juli 1894 S 394 Eduard Harder wurde spater Pastor in Nusse und trug massgeblich zur Finanzierung des dortigen neuen Kirche bei Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 26 Jahrgang Nr 33 Ausgabe vom 23 April 1884 S 208 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 26 Jahrgang Nr 67 Ausgabe vom 20 August 1884 S 411 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 26 Jahrgang Nr 79 Ausgabe vom 1 Oktober 1884 S 484 An der Stelle des Allgemeinen Krankenhaus wurde spater als es abgerissen war das Museum am Dom erbaut Jurss war als Inhaber der Firma J J Jurss Kaufmann einer Kolonialwaren Handlung Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 30 Jahrgang Nr 9 Ausgabe vom 29 Januar 1888 S 56 Carl Hinrich Buck war Teilhaber der Firma Wm Stiehl amp Co Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 31 Jahrgang Nr 96 Ausgabe vom 1 Dezember 1889 S 562 Gesellschaft z Beford gemeinnutziger Thatigkeit In Lubeckische Blatter 33 Jahrgang Nr 22 Ausgabe vom 18 Marz 1891 S 127 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Thatigkeit In Lubeckische Blatter 34 Jahrgang Nr 60 Ausgabe vom 30 Juli 1892 S 350 351 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 38 Jahrgang Nr 64 Ausgabe vom 25 Dezember 1896 S 567 568 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 39 Jahrgang Nr 28 Ausgabe vom 11 Juli 1897 S 345 346 Bericht uber die Funfte In Lubeckische Blatter 45 Jahrgang Nr 25 Ausgabe vom 21 Juli 1903 S 345 346 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 51 Jahrgang Nr 9 Ausgabe vom 28 Februar 1909 S 117 118 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 57 Jahrgang Nr 51 Ausgabe vom 19 Dezember 1915 S 117 118 Mathilde Lindenberg war die Witwe des Jahre vorher verstorbenen Okonomen Carl Wilhelm Lindenberg Erste Beilage In Lubeckische Blatter 38 Jahrgang Nr 57 Ausgabe vom 8 November 1896 S 437 Jahresbericht des Weiblichen Armenvereins vor dem Muhlentor In Lubeckische Blatter 38 Jahrgang Nr 61 Ausgabe vom 6 Dezember 1896 S 522 523 Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 39 Jahrgang Nr 42 Ausgabe vom 17 Oktober 1897 S 565 Lokale Notizen In Lubeckische Blatter 42 Jahrgang Nr 2 Ausgabe vom 7 Januar 1900 S 30 Lokale Notizen In Lubeckische Blatter 50 Jahrgang Nr 33 Ausgabe vom 16 August 1908 S 479 Kriegsgraberstatte der deutschen Toten des Ersten Weltkriegs Kriegsgraberstatte der russischen Toten des Ersten Weltkriegs Der Lubeckische Marineverein hatte die bisherige Art der Beisetzung als unwurdig empfunden und entsprechende Anderungen wie die Schmuckung der Sarge als sogenannte Ehrenaufgabe durchgesetzt Auf dem Friedhof der gefallenen Krieger In Lubeckische Anzeigen 166 Jg Nr 595 Ausgabe vom 24 November 1914 Hansjorg Buss Entjudete Kirche Die Lubecker Landeskirche zwischen christlichem Antijudaismus und volkischen Antisemitismus 1918 1950 Schoningh Paderborn 2011 ISBN 978 3 506 77014 1 S 172 Zur Dom Jubelfeier In Lubeckische Blatter 65 Jahrgang Nr 25 Ausgabe vom 24 Juni 1923 S 281 308 Die Domjubelfeier In Lubeckische Blatter 65 Jahrgang Nr 26 Ausgabe vom 1 Juli 1923 S 313 314 Domgemeinde In Lubecker Volksbote 31 Jahrgang Nr 295 Ausgabe vom 17 Dezember 1924 1 Beilage Unter Vom Totensonntag Abschnitt Am Dom In Lubecker General Anzeiger 43 Jahrgang 2 Beilage Nr 276 Ausgabe vom 25 November 1924 Walter Reimpell Geschichte der babylonischen und assyrischen Kleidung Hrsg Eduard Meyer Verlag K Curtius Berlin 1921 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 54 Jahrgang Nr 8 Ausgabe vom 18 Februar 1912 S 102 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 55 Jahrgang Nr 7 Ausgabe vom 16 Februar 1913 S 106 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 56 Jahrgang Nr 7 Ausgabe vom 15 Februar 1914 S 117 118 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 57 Jahrgang Nr 50 Ausgabe vom 12 Dezember 1915 S 734 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 58 Jahrgang Nr 10 Ausgabe vom 5 Marz 1916 S 149 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 59 Jahrgang Nr 11 Ausgabe vom 18 Marz 1917 S 162 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 60 Jahrgang Nr 9 Ausgabe vom 3 Marz 1918 S 101 102 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter 60 Jahrgang Nr 49 Ausgabe vom 8 Dezember 1918 S 610 Lokale Notizen In Lubeckische Blatter 44 Jahrgang Nr 20 Ausgabe vom 18 Mai 1902 S 261 Auf dem Ehrenfriedhof ihrer Heimatstadt wurde fur Walter und Herrmann die im Kriege gebliebenen Sohne des Hauptpastors ein heute allerdings stark verwitterter Gedenkstein aufgestellt Zum Zeitpunkt seines Todes war seine Tochter Elisabeth Studienratin Spater ging sie nach Hamburg wo sie von Oberstudiendirektor Luth spater bezichtigt wurde dass er sie nicht zur nationalsozialistischen Weltanschauung bekehren konne Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg Richard Luth Normdaten Person GND 1156434610 lobid OGND AKS VIAF 247152451230706650004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reimpell ChristianALTERNATIVNAMEN Reimpell Paul Friedrich ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer GeistlicherGEBURTSDATUM 23 Oktober 1858GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 5 Februar 1926STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Reimpell amp oldid 238568741