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Das kirchliche Amt zeichnet sich durch eine dauerhafte Ubertragung auf den entsprechenden Amtstrager sowie durch eine rechtliche und christlich theologische Begrundung aus Die Auspragung der Amterstruktur gehort zu den grundlegenden Elementen einer jeden Kirche Ein Amtstrager ist eine qualifizierte Person die innerhalb einer Verwaltung als die weisungsgebundene Organisation mit dem Auftrag des Verwaltens der Administration beauftragt ist Der institutionelle Rahmen einer Verwaltung sorgt fur die Einhaltung eines Regelsystems dass das soziales Verhalten und Handeln allgemein von Individuen Gruppen bzw mitgliedern und Gemeinschaften in einer definierten Weise formt stabilisiert und lenkt so dass es im Ergebnis fur andere Interaktions teilnehmer erwartbar wird Damit besteht der Auftrag des organisierten Verwaltens darin einen Aufgabenkomplex aufgabenbezogen zu erfassen betreuen leiten lenken sanktionieren und somit das Verantworten dynamischer Systeme nach stabilen Vorschriften hier innerhalb kirchlicher Strukturen zu verwirklichen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche Entwicklung einer Amterstruktur im 1 bis 3 Jahrhundert 2 Die Ubernahme des Priestertitels 3 Romisch katholische Kirche 4 Evangelische Kirchen 5 Frauen in Amtern 5 1 Exegetische Problematik 5 2 Forschungsansatz 5 3 Herausbildung von Amtern in der Kirche 6 Literatur 6 1 Allgemein 7 Einzelnachweise 7 1 HauschildGeschichtliche Entwicklung einer Amterstruktur im 1 bis 3 Jahrhundert BearbeitenDie Ursprunge fur die Ausbildung der Amterstruktur liegen im 1 Jahrhundert um die Jahre 90 100 Um 150 180 spatestens aber im 3 Jahrhundert hatte sich uberall die dreigliedrige Amterstruktur mit Bischof Presbyter und Diakon ausgebildet h 1 Unter den ersten Christen hatte sich nach uberwiegender Auffassung noch keine dreistufige Entfaltung des Amtes herausgebildet Stattdessen gab es eine Vielfalt verschiedener Funktionen zur Verkundigung Lehre Gemeindeleitung und betreuung Eine einheitliche Leitungsstruktur hatte sich noch nicht ausgebildet In Jerusalem gab es die Presbyterverfassung in Palastina und Syrien die Betreuung durch Wanderprediger und in den paulinischen Gemeinden die funktionale Gemeindeleitung h 1 Die Presbyterverfassung richtete sich nach dem Vorbild der Synagogen Sie loste nach 50 n Chr die Leitung durch Apostel ab Die Presbyterverfassung existierte auch in Kleinasien und in Rom In Palastina und Syrien dagegen wurden die ersten Christen von Wanderpredigern betreut die oft auch als Apostel oder Propheten bezeichnet wurden Ihre Hauptaufgabe war die Verkundigung und die Lehre h 1 In den paulinischen Gemeinden dagegen war das Amt bereits ortsgebunden Die Funktionen wurden von Gemeindemitgliedern entsprechend ihrer personlichen Eignung zugewiesen jedoch zunachst ohne feste Kompetenzabgrenzung oder personale Zuordnung Ab dem Jahr 60 sind die Begriffe Episkopos Aufseher und Diakonos Diener Gehilfe nachweisbar Etwa um das Jahr 80 durften die Episkopen die eigentlichen Leiter der Gemeinden geworden sein h 1 wobei es damals noch keinen Monepiskopat also keine Leitung durch einen einzelnen Episkopen gegeben hat h 2 Die weitere Entwicklung der Amterstruktur ist nur dunn bezeugt Die Verbindung von Presbyterverfassung und paulinischem Modell fuhrte dazu dass die kollektive Leitung einer Gemeinde zwischen 80 und 150 das vorherrschende Prinzip war h 1 Es handelte sich um ein Kollegium von Presbytern Altesten von denen einige auch als Episkopen bezeichnet wurden Die heutige Auspragung des Bischofsamtes existierte noch nicht h 3 Das Vorhandensein der apostolischen Sukzession bezeugt zuerst der 1 Clemensbrief der zwischen 95 und 100 geschrieben wurde h 3 Der Brief begrundet die Wurde der Gemeindeamter dadurch dass die von Jesus Christus ausgesandten Apostel uberall in den von ihnen gegrundeten Gemeinden ihre Schuler als Vorsteher eingesetzt hatten die dieses Amt wiederum an ihre Schuler weitergegeben hatten Eng mit der Herausbildung des Sukzessionsgedankens steht die Praxis der Ordination die etwa zur selben Zeit aufkam Die Amtstrager wurden durch die biblisch bezeugte Handauflegung legitimiert Dies betraf zunachst diejenigen aus dem Kollegium der Presbyter die mit Leitungsaufgaben betraut also Episkopen waren Die christliche Ordination bedeutete die Bindung des Beauftragten an die apostolische Lehrtradition Die Pastoralbriefe lassen schliesslich die Tendenz erkennen dass aus dem Kreis der Presbyter einer hervorragt der als Bischof Episkopos besondere Wurde hat Dies fuhrte zur Entstehung des sogenannten Monepiskopats h 3 Jede Gemeinde soll nur von einem Bischof geleitet werden ein Ideal das sich im 2 Jahrhundert langsam durchsetzt Der Kirchenvater Ignatius entwickelt gleichzeitig eine Theologie des geistlichen Amts und deutet die Amtertrias aus Bischof Presbyter und Diakon als Abbild der himmlischen Hierarchie Gott Christus Apostel Zudem weist er dem Bischof die entscheidende Rolle bei der Gemeindeleitung zu vor allem um haretische Lehren von den Gemeindemitgliedern fernhalten zu konnen Die Abwehr haretischer Lehren beschleunigte die Verfestigung der Amterstruktur Das Bischofsamt zuerst vornehmlich als Lehramt dann aber immer mehr als Leitungsamt verstanden h 3 sollte die Kontinuitat zur apostolischen Uberlieferung sicherstellen Der Kirchenvater Irenaus von Lyon und auch Tertullian betonten gegenuber der Gnosis mit ihren geheimen Offenbarungen dass die Sukzession der Bischofe die Wahrheit der kirchlichen Lehre garantiere Ein weiterer wichtiger Reprasentant dieses Episkopalismus war der Kirchenvater Cyprian Sukzession bedeutete zunachst vor allem Kontinuitat in der Lehre Ab dem 3 Jahrhundert bekam die Weihe immer grossere Bedeutung was zu einer Verstarkung der Bedeutung der Amterkontinuitat fuhrte Der Bischof wurde zum Fundament der Kirche wer nicht mit dem Bischof in Einheit stand gehorte nach Cyprian nicht zur Kirche Seit dem 3 Jahrhundert unterstanden alle wesentlichen Gemeindeaktivitaten der Autoritat des jeweiligen Ortsbischofs Das betraf vor allem Gottesdienste im Besonderen die Feier der Sakramente der Eucharistie der Taufe und der Busse die kirchliche Rechtsprechung und die Armenfursorge Dies pragte die Kirchenstruktur fur die weiteren Jahrhunderte Die Kompetenzen des Bischofs waren aber insofern auch begrenzt als das schon im 3 Jahrhundert das Synodenwesen ausgebildet wurde Synoden Konzilien setzten sich aus Bischofen zusammen und hatten Entscheidungsbefugnis der sich auch der einzelne Bischof zu beugen hatte Gewahlt wurde ein Bischof in der Fruhzeit von der ganzen Gemeinde einschliesslich des Ortsklerus h 4 geweiht wurde er von Bischofen aus Nachbargemeinden Ab dem 4 bzw 5 Jahrhundert anderte sich dies Nun spielte der Bischof der Provinzhauptstadt der Metropolit bei Wahl und Weihe eine grosse Rolle die Beteiligung der Laien ging dagegen zuruck Einschrankungen ergaben sich weiterhin daraus dass mit zunehmender Ausbreitung des Christentums nicht mehr in jeder Stadt ein Bischof eingesetzt wurde Stattdessen beauftragte der Bischof Kleriker mit delegierten Befugnissen die Seelsorge in von der Bischofsstadt entfernten Gemeinden zu ubernehmen Daraus entwickelte sich die Pfarrstruktur Die Ubernahme des Priestertitels BearbeitenDie heidnischen Religionen kannten das Amt des Priesters lat sacerdos Das deutsche Wort Priester das zur Ubersetzung verwendet wird leitet sich selbst wiederum von der christlichen Bezeichnung der presbyteroi ab die den Kult zu beaufsichtigen hatten Bei Tertullian und Hippolyt ist erstmals die Ubernahme dieser Bezeichnung fur die Bischofe bezeugt Dies bedeutete eine Annaherung an die spatantike Umwelt mit deren Kult man in Konkurrenz getreten war Zudem ermoglichte die Ubernahme der Bezeichnung es dem Bischof sich in der romisch hellenistischen Gesellschaft als sakraler Amtstrager zu legitimieren h 5 Spater wurde die Bezeichnung auch auf die Presbyter ubertragen In einem ahnlichen Vorgang haben die Bischofe den vom heidnisch romischen Collegium pontificum das die Oberaufsicht uber alle Kulte fuhrte abgeleiteten Titel Pontifex ubernommen Dieser bezieht sich auf alle Bischofe 1 hat sich aber im Deutschen ausser etwa bei Wortstammen wie etwa beim Pontifikalamt als Hochamt des Bischofs lediglich als Abkurzung fur Pontifex maximus erhalten auch dies ein romischer Titel den das Oberhaupt des genannten Priesterkollegiums trug und der dann auf den Papst uberging Romisch katholische Kirche BearbeitenIn der romisch katholischen Kirche ist ein Amt zunachst jedweder Dienst der durch gottliche oder kirchliche Anordnung auf Dauer eingerichtet ist und der Wahrnehmung eines geistlichen Zweckes dient 2 Die Ubernahme eines kirchlichen Amtes 3 setzt in der katholischen Kirche den Empfang des Weihesakramentes voraus 4 Das kirchliche Amt das den Charakter eines Dienstes tragt verleiht in der Hierarchie der Kirche das Amt zu lehren KKK 888 zu heiligen KKK 893 und zu leiten KKK 894 Die Fulle dieses Amtes das nach kirchlicher Lehre im Namen Jesu Christi personlich ausgeubt wird hat fur seine Diozese der Ortsbischof inne das Bischofskollegium selbst ist hierarchisch gegliedert mit dem Papst als Nachfolger des hl Petrus als Haupt nach dem Vorbild der zwolf Apostel Insbesondere hat der Bischof sein Amt in der Gemeinschaft mit dem ganzen Kollegium und dem Papst als dessen Oberhirten auszuuben Das schliesst notigenfalls den Gehorsam gegenuber dessen Jurisdiktionsprimat ein Der Jurisdiktionsprimat wird jedoch nicht durch regelmassige Weisungen ausgeubt Der Bischof teilt den Priestern und Diakonen bisweilen auch den ihm vom Papst als Weihbischofen zugewiesenen Titularbischofen ihren Wirkungsbereich zu der seinerseits als Amt bezeichnet wird Amter die von Priestern ausgeubt werden sind etwa das des Generalvikars Bischofsvikars Dekans Pfarrers oder Pfarrvikars oder das des Kategorialseelsorgers die im kanonischen Recht Kaplane heissen aber auch die unterschiedlichen Amter der romischen Kurie Diakone werden in der Regel einer Pfarrei zur Seite gestellt fruher konnten sie auch hoherrangige Verwaltungsamter bis direkt unter dem Bischof als Archidiakon ubernehmen In Deutschland werden sie dabei in der Regel auch ins Kirchenbeamtenverhaltnis ubernommen mit den sich durch das kanonische Recht ergebenden Anderungen und den Besonderheiten des Priesterdienstrechts Als solche erhalten sie eine Amtsbezeichnung Kanonische und weltliche Amtsbezeichnung konnen dabei differieren so tragt etwa der kanonische Kaplan eines Krankenhauses die weltliche Amtsbezeichnung Pfarrer Ein Militarkaplan tragt sogar neben einer Amtsbezeichnung z B Militarpfarrer nicht als Kirchen sondern als Bundesbeamter nach militarischem Gebrauch auch eine Dienststellung Standortpfarrer Es ist ublich solche Priester mit ihrer weltlichen Amtsbezeichnung anzureden Wiederum davon unterschieden sind papstliche und bischofliche Ehrentitel den osterreichischen weltlichen Berufstiteln vergleichbar Geistlicher Rat Ehrendomherr Monsignore Pralat Apostolischer Protonotar diese werden sofern verliehen bevorzugt zur Anrede verwendet Evangelische Kirchen BearbeitenIn den evangelischen Kirchen bezeichnet der Begriff Amt ein ubergeordnetes geistliches Amt das eine Vielzahl von Funktionen und Aufgaben innerhalb der Kirche umfasst Innerhalb der evangelisch reformierten Kirchen bildete sich die auf Martin Bucer zuruckgehende Vieramterlehre heraus In vielen evangelischen Freikirchen bildeten sich dagegen dreifache Amter heraus Die Tauferbewegung war in ihren Anfangen dem reformatorischen Prinzip des Priestertums aller Glaubigen folgend im Sinne eines relativ umfassenden innergemeindlichen Mitsprache und Ausfuhrungsrechtes noch stark antiklerikal gepragt Mit der zunehmenden Eigenstandigkeit der Gemeinden entwickelte sich aber besonders in den niederlandisch norddeutschen Gemeinden das Amt der Altesten heraus dem die Verwaltung der Bundeszeichen Taufe und Abendmahl vorbehalten war 5 Neben den Altesten zum Teil auch Bischof genannt konnen zudem die Prediger oder Pastoren und Diakone genannt werden Auf den Bruderhofen der Hutterer gab es jeweils einen Diener des Wortes Prediger und einen Diener der Notdurft Diakon 6 In Hinblick auf das Amtsverstandnis lasst sich in Kirchen tauferischer Tradition zudem ein starkerer Bedeutungsakzent auf dem handelnden Dienst statt dem Amt vgl z B Diener des Wortes in der Ubersetzung des neutestamentlichen Begriffs Diakonia feststellen 7 Laut den evangelisch lutherischen Bekenntnisschriften ist das geistliche Amt bzw Predigtamt bzw Amt der Schlussel von Gott eingesetzt das Evangelium rein zu verkundigen und die Sakramente ihrer Einsetzung gemass zu verwalten CA V In der Ausubung des geistlichen Amtes handelt der Amtstrager als Stellvertreter Christi ApolCA VII Wer das Predigtamt ausuben will muss dazu von der Kirche ordiniert sein CA XIV Frauen in Amtern BearbeitenIn der Geschichte der Kirche konnten Frauen bis in das 20 Jahrhundert keine kirchlichen Amter innehaben bezogen auf die romisch katholische als auch auf die protestantischen Kirchen Dies fuhrt zu der Frage ob dies schon immer so war Eine bekannte Stelle aus der Bibel ist in diesem Zusammenhang 1 Kor 14 33b 35 EU Wie es in allen Gemeinden der Heiligen ublich ist 34 sollen die Frauen in der Versammlung schweigen es ist ihnen nicht gestattet zu reden Sie sollen sich unterordnen wie auch das Gesetz es fordert Wenn sie etwas wissen wollen dann sollen sie zu Hause ihre Manner fragen denn es gehort sich nicht fur eine Frau vor der Gemeinde zu reden Dabei wird theologisch diskutiert wie Paulus das gemeint haben kann ob aus anderen Bibelstellen eine andere Auffassung hervorgeht etwa erlaubt Paulus offentliches Beten und prophetisches Reden von Frauen 1 Kor 11 5 EU sofern die Regeln der Schicklichkeit eingehalten werden und ob mit der Rechtfertigung Paulus sei ein Mann der damaligen Kultur gewesen biblische Bestimmungen die als oft kulturell bedingt angesehen werden von der Kirche wieder ausser Acht gelassen werden konnten Aus Sicht der gewachsenen Theologie problematischer sind einige Meinungen die entweder den Apostel Paulus personlich als Frauenhasser ablehnen oder umgekehrt die fragliche Bibelstelle mit der Begrundung sie sei nicht von Paulus selbst als unverbindlich betrachten problematisch deswegen weil unabhangig von den unterschiedlichen Standpunkten sachlich festgestellt werden kann dass solche Argumente logisch gesehen auf eine Neuzusammenstellung der Heiligen Schrift hinauslaufen Exegetische Problematik Bearbeiten Teils wird ein sprachliches Problem in der exegetischen Literatur unterstellt das auf eine Argumentation wie in folgendem Schema hinauslaufe Das Maskulinum im Griechischen und Lateinischen schliesst Frauen in fruhchristlichen Texten ein zum Beispiel bei Heilige Auserwahlte und Gerechte Frauen mussen nicht extra genannt werden Weil Frauen nicht genannt werden mussen werden sie nicht genannt Frauen in Amtern mussen nicht erforscht werden weil sie nicht extra genannt werden Weil Frauen in Amtern nicht extra genannt werden hat es keine Frauen in Amtern gegeben Weil es Frauen in Amtern in der Tradition der Kirche nicht gegeben hat sollen Frauen keine Amter ausubenForschungsansatz Bearbeiten Die historische Frauenforschung versucht differenziert die Mehrdimensionalitat der fruhchristlichen Gesellschaft und ihrer Geschichte zu ergrunden Dafur greift eine interdisziplinare Forschungsperspektive die Methodik aus den Bereichen der Religions und Sozialwissenschaften aus der Theologie und den Gender Studies im Hinblick auf eine kritische Reflexion der erkenntnisleitenden Interessen Die Bearbeitung der Frage ob der Ausschluss von Frauen historisch durch Fakten belegbar ist oder wenn nicht wie es zu diesem Ausschluss kam setzt unter anderem den Einbezug von folgenden Aspekten voraus Auf sprachlicher Ebene ist der Bedeutungswandel von Begriffen bei der Analyse des Quellenmaterials zu berucksichtigen Das generische Maskulinum im Griechischen und Lateinischen zeigt nicht eindeutig ob Frauen mitgemeint abwesend oder explizit nicht miteingeschlossen waren Ausserdem sind die Quellen und Texte in ihren Entstehungskontexten sowie die Moglichkeit einer zeitbedingten Unvollstandigkeit zu berucksichtigen Herausbildung von Amtern in der Kirche Bearbeiten Hauskirchen Das Gemeindeleben in Kleinasien des 1 bis 3 Jahrhunderts war sozial politisch okonomisch und religios von der hellenistisch romischen Antike gepragt In zahlreichen Hauskirchen die im Zusammenschluss die Ortsgemeinden bildeten fand das fruhchristliche Zusammenleben ohne festes Ordnungssystem statt Die einzelne Hausgemeinde ist als Stutzpunkt der Mission Versammlungsstatte Raum des Gebets und als Ort der Unterweisung in die christliche Botschaft zu verstehen Die neutestamentlichen Briefe dokumentieren den Austausch der Ortsgemeinden untereinander durch die Wandercharismatiker die von Ort zu Ort zogen Charismatische Autoritat Im ersten Jahrhundert kann von einem Begriff des Amtes noch nicht gesprochen werden Die Urkirche kannte verschiedene Fuhrungsrollen wie zum Beispiel den Diakon und den Apostel Apg 6 EU Daneben wurden auch herausgehobene Funktionen mit charismatischen Eigenschaften begrundet Die Prophetie galt als eine der hochsten Gaben des Geistes und legitimierte die Autoritat von umherreisenden Propheten Haushalt Gottes Amtliche Autoritat In der Zeit vom 1 bis zum 3 Jahrhundert ist eine Entwicklung vom Hauskirchenmodell zum Haushalt Gottes auszumachen die eine Verlagerung der Autoritat von uberregionalen auf regionale Amter mit sich bringt Charismatische Eigenschaften verlieren an Bedeutung wahrend lokale Gemeindeleiter als die Nachfolger der Apostel an Autoritat gewinnen Die Prophetie verschwindet allmahlich aus den Gemeinden oder wird an den Rand gedrangt Am Ende dieses Institutionalisierungsprozess der unterschiedlichen Ortsgemeinden zu einer Grosskirche steht um 300 eine patriarchale Organisationsstruktur mit dem dreigliedrigen Amt in der der Bischof als Oberhirte uber den Presbytern und den Diakonen steht Zunachst sind Frauen noch als Diakoninnen tatig bis dieser Dienst verschwindet Literatur BearbeitenAllgemein Bearbeiten Wolf Dieter Hauschild Lehrbuch der Kirchen und Dogmengeschichte Band 1 Alte Kirche und Mittelalter 3 Aufl Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 1995 ISBN 3 579 00093 4 Ute Eisen Amtstragerinnen im fruhen Christentum Epigraphische und literarische Studien Gottingen 1996 Forschungen zur Kirchen und Dogmengeschichte 61 Luise Schottroff DienerInnen der Heiligen Der Diakonat der Frauen im Neuen Testament In Gerhard K Schafer Theodor Strohm Hrsg Diakonie biblische Grundlagen und Orientierungen Ein Arbeitsbuch zur theologischen Verstandigung uber den diakonischen Auftrag Heidelberg 1990 S 222 242 Thomas Schumacher Bischof Presbyter Diakon Geschichte und Theologie des Amtes im Uberblick Pneuma Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 942013 16 1 Einzelnachweise Bearbeiten Der Kleine Stowasser Eintrag Pontifex Codex Juris Canonici can 145 KKK 874ff KKK 875 876 Amt Mennonitisches Lexikon MennLex abgerufen am 16 Marz 2023 Ministry Switzerland South Germany France North America Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online abgerufen am 1 Juni 2016 Amt Mennonitisches Lexikon MennLex abgerufen am 16 Marz 2023 Hauschild Bearbeiten a b c d e Hauschild Lehrbuch der Dogmen und Kirchengeschichte I 3 Aufl S 88 Hauschild Lehrbuch der Dogmen und Kirchengeschichte I 3 Aufl S 89 Die zu jener Zeit erhobene Forderung nach einem Monepiskopat bedeutet dass ein solcher noch nicht existiert hat a b c d Hauschild Lehrbuch der Dogmen und Kirchengeschichte I 3 Aufl S 89 Hauschild Lehrbuch der Dogmen und Kirchengeschichte I 3 Aufl S 90 Hauschild Lehrbuch der Dogmen und Kirchengeschichte I 3 Aufl S 91 Normdaten Sachbegriff GND 4030826 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchliches Amt amp oldid 236205696