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Die Kirche Nusse ist ein Kirchengebaude in Nusse Es steht unter Denkmalschutz 1 Kirche in Nusse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Pfarrhof und Pfarrgarten 4 Gemeinde 5 Pastoren 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Dotationsurkunde des Bistums Ratzeburg 1158 wurde erstmals eine Kirche in Nusse urkundlich erwahnt Wohl Anfang des 13 Jahrhunderts entstand ein grosser romanischer Kirchenbau auf den bis heute erhaltenen Grundmauern 1230 war das Kirchspiel Nusse zu dem die Dorfer Nusse Walksfelde Poggensee Hagen Stenborg Kuhsen Duvensee Ritzerau Manau Bergrade Koberg Klinkrade Sirksfelde Luchow Sandesneben Schiphorst Linau und Helle gehorten im Ratzeburger Zehntregister aufgefuhrt Von 1370 bis zum Gross Hamburg Gesetz 1937 gehorte das Kirchdorf Nusse als Exklave zur Freien und Hansestadt Lubeck 1531 erhielt das Landgebiet eine eigene reformatorische Kirchenordnung durch Johannes Bugenhagen 1774 baute der Lubecker Ratsbaumeister Johann Adam Soherr einen Westturm an die Kirche Ein Grossfeuer beschadigte 1821 die Kirche und zerstorte 51 Hauser des Dorfes Die Kirche sturzte in der Folge teilweise ein und wurde dann 1836 gesprengt In den folgenden Jahren entstand ein Neubau entworfen vom Lubecker Stadtbaumeister Anton Spetzler Er schuf einen dreischiffigen Bau in spatklassizistischen und romanisierenden Formen mit breitem Mittelschiff das von einem holzernen Tonnengewolbe uberspannt ist und stark eingezogener Apsis Die Wande sind durch Stutzpfeiler und Rundbogenfenster gegliedert Die Seitenschiffe sind durch eine Empore quergeteilt und haben gesonderte Neben und Treppenraume an beiden Enden Die Einweihung erfolgte am 8 September 1839 Der Neubau erhielt zunachst nur einen Dachreiter nbsp Innenraum 1916 Der machtige in das Kirchendach eingezogene neue Turm mit Walmsatteldach im Heimatschutzstil entstand erst aus Anlass einer Sanierung 1914 15 nach einem Entwurf des Lubecker Baurates Carl Muhlenpfordt Der Ortsgeistliche Pastor Harder und seine verstorbene Frau stifteten das grosse Kruzifix uber den Altaraufbau Zum Einweihungsgottesdienst am 19 Dezember 1915 er wurde von lubeckischen Senior Johannes Becker gehalten wies der Altarraum wie auch die Emporwande eine reiche Ausmalung die nach den Entwurfen des Berliner Professors Max Kutschmann des kgl Kunstgewerbemuseums in Berlin ausgefuhrt worden war auf Als Ehrengaste des Senates waren die Senatoren Johann Georg Eschenburg Cay Diedrich Lienau Johann Heinrich Evers Johann Martin Andreas Neumann und Eugen Emil Arthur Kulenkamp sowie von der Burgerschaft der Wortfuhrer Heinrich Gortz erschienen 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenraumAus dem Vorgangerbau haben sich ein Taufstein aus dem 13 Jahrhundert ein spatgotisches Kruzifix Fullungsbretter der ehemaligen Kanzel ein Gemalde der Verkundigung aus dem fruhen 16 Jahrhundert sowie ein Abendmahlsbild aus dem 17 Jahrhundert erhalten Das Altar Lesepult stammt aus dem Jahr 1647 die Vasa sacra uberwiegend aus dem 17 und 18 Jahrhundert Der Neubau erhielt 1839 einen klassizistischen Kanzelaltar dem 1915 ein Kruzifix und die Seitenteile mit Kopien nach Carlo Dolci hinzugefugt wurden Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel stammt aus der Werkstatt des Lubecker Orgelbauers Theodor Vogt von 1839 und ist neben einem Positiv in der Lubecker Jakobikirche das einzige erhaltene Werk Vogts 3 Bereits 1888 mussten jedoch schon einige geplatzte Pfeifen ersetzt werden 1957 und 1964 baute Klaus Becker die Orgel in zwei Phasen um und veranderte ihre Disposition 1989 wurde die Orgel restauriert durch G Christian Lobback Neuendeich Sie hat heute 19 Register und 1 179 Pfeifen 4 und besitzt folgende Disposition 5 I Hauptwerk C d31 Prinzipal 8 2 Gedackt 8 3 Oktave 4 4 Spitzflote 4 5 Quinte 2 2 3 6 Oktave 2 7 Mixtur IV8 Trompete 8 II Oberwerk C d39 Rohrpfeife 8 10 Salicional 8 11 Prinzipal 4 12 Rohrflote 4 13 Hohlflote 2 14 Scharf III 1 15 Sesquialtera IITremulant Pedal C d116 Subbass 16 17 Prinzipal 8 18 Choralbass 4 19 Posaune 16 Koppeln I II I P II P ZimbelsternGlocken Bearbeiten Die Kirche hatte zwei vom Lubecker Ratsgiessmeister Friedrich Wilhelm Hirt gegossene Glocken sowie eine Uhrschlagglocke Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Kirche zwei altere Glocken 6 so dass das Gelaut seitdem aus drei Glocken besteht Glocke Name Gussjahr Giesser Durchmesser Masse Schlagton HT 1 16 Anmerkungen1 Paulusglocke 1507 Gerhard van Wou Kampen 1372 mm 1600 kg d 10 hing bis zum 2 Weltkrieg in der Lubecker St Petri Kirche2 1827 Friedrich Wilhelm Hirt 1091 mm 740 kg f 3 ursprunglich Glocke 2 7 3 1702 Johann Gottfried Wittwerck Danzig 914 mm 450 kg a ist eine Paten Leih Glocke aus Bohnsack bei Danzig heute SobieszewoPfarrhof und Pfarrgarten Bearbeiten nbsp Pfarrhof Blick zum Pastorat nbsp Ehrengaste auf dem Weg zum Einweihungsgottesdienst 1915 Die Kirche bildet mit dem Pastorat der zum Gemeindehaus umgebauten Pfarrscheune und dem Pfarrwitwenhaus alle von 1821 ein Ensemble von bedeutender ortsbaulicher Wirksamkeit 8 Zum Ensemble gehort auch der nach franzosischen Vorbildern Anfang des 19 Jahrhunderts angelegte Pfarrgarten Der Tradition nach soll ihn ein verwundeter franzosischer Oberst angelegt haben Sein zum Ritzerauer See fuhrender Laubengang aus Weissbuchen und seine Kastanienhecke stehen ebenfalls unter Denkmalschutz Gemeinde BearbeitenAuch nach der Eingliederung Nusses in den Kreis Herzogtum Lauenburg 1937 gehorte die Kirchengemeinde weiterhin zur Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck bzw zum Kirchenkreis Lubeck der Nordelbischen Evangelisch Lutherischen Kirche 1978 schlossen sich die Kirchengemeinde der beiden ehemaligen Exklaven Nusse und Behlendorf zusammen Im Zusammenhang der Neugliederung der Kirchenkreise kam die Gemeinde 2009 zum Bezirk Lauenburg des vereinigten Kirchenkreises Lubeck Lauenburg seit 2012 der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Pastoren Bearbeiten nbsp Fragment der ersten Kanzel mit dem Wappen des Pastors Magister Johann HagedornNach Jacob von Melle 9 und Dietrich Uter 10 Name Lebensdaten Amtszeit BemerkungenNikolaus Dickelmann 1504 Johannes Hasenfeldt 1569 1569 stammte aus Flandern hatte in Gent und Lowen studiert und ist vom Bischof von Cambrai ordiniert dann Pastor in Dithmarschen und auf Eiderstedt dann in Kuddeworde danach Pastor in NusseJoachim Kuhlmann 1597 1570 1577 wurde 1577 Diakonus in Molln 1579 Pastor in MollnLudolphus Brunsvicenis 1578 erwahlt 1578 Johann es Hagedorn M 1559 1618 1596 1618Georgius Koch M Magirus 1618 1625 aus LubeckJacob Koster M 1595 1656 1625 1656 schreibt in den Kirchenbuchern uber Pest Seuchen und Krieg wahrend seiner AmtszeitGerhard Reuter 1625 1702 1656 1702 1699 wurde ihm sein Schwiegersohn Christian Andreas Lamprecht zu Seite gesetzt da er sein Amt aufgrund seines Alters nicht mehr verrichten konnte Christian Andreas Lamprecht 1671 1718 1699 1702 1710 vorher Pastor in Basthorst 1699 Gerhard Reuter zur Seite gesetzt 1710 Pastor an St Petri und Pauli in Bergedorf Er war Vater des Lubecker Ratsherrn Philipp Caspar Lamprecht Johann Gotthard Michaelis 1670 1712 1710 1712 Sohn des Lubecker Syndicus Heinrich MichaelisChristian Andreas Lamprecht 1671 1718 1712 1718 kam aus Bergedorf zuruckDominicus Gerhard Andreas Lamprecht 1692 1754 1718 1754 Nachfolger seines Vaters im AmtGeorg Heinrich Lamprecht 1724 1788 1754 1788 Nachfolger seines Vaters im AmtFranz Jacob Theodor Meyer M 1756 1828 1788 1828 Vater von Johann Friedrich Albrecht August MeyerGottfried Andreas Sartori 1797 1873 1828 1873 vorher Pastor an St Andreas in Schlutup denkmalgeschutzter Grabstein auf dem KirchhofHeinrich Lindenberg 1842 1924 1874 1889 dann nach St Jakobi in Lubeck berufenFriedrich Hermann Eduard Harder 1858 1921 1890 1921 vorher Pastor in HemelingenAxel Werner Kuhl 1893 1944 1921 1928 dann nach St Jakobi in Lubeck berufenHans Julius Theodor Borkenhagen 1892 1935 1928 1935Vakanz 1936 1938Martin Ohm 1908 1938 1946 dann nach Dom St Jurgen in Lubeck berufenAdolf Riege 1906 1994 1946 1955 dann in St Gertrud in Lubeck gewahltDietrich Uter 1924 1998 1955 19791978 Fusion der Kirchengemeinden Nusse und BehlendorfHans Joachim Konig 1947 1979 2012 vorher Pastor in BehlendorfTobias Pfeifer 1977 seit 2013Literatur BearbeitenDietrich Uter Horst Weimann Hrsg Nusser Kirchspielbuch 1958 Matthiesen Verlag Lubeck 1958 Hartwig Beseler Bearb Kunsttopographie Schleswig Holstein 5 Auflage Wachholtz Neumunster 1982 ISBN 3 529 02627 1 S 369 Hermann Augustin Hrsg Land hore des Herren Wort Ev luth Kirche und Kirchen im Kreis Herzogtum Lauenburg Schmidt Romhild Lubeck 1984 ISBN 3 7950 0700 3 S 239 246 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Nusse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten schleswig holstein de Verzeichnis der eingetragenen Kulturdenkmale des Landes Schleswig Holstein PDF Nicht mehr online verfugbar In schleswig holstein de S 115 archiviert vom Original am 25 Februar 2015 abgerufen am 5 November 2014 Die Neue Kirche in Nusse In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1915 16 Nr 14 Ausgabe vom 1 Januar 1916 S 61 62 Beschreibung Memento des Originals vom 5 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kk ll de der Orgeln von St Jakobi in Lubeck Abgerufen am 5 November 2014 Ein Wegweiser durch die Kirche zu Nusse Memento des Originals vom 4 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot nusse behlendorf de Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase nl Dort ist auch die ursprungliche Disposition Vogts aufgefuhrt Abgerufen am 5 November 2014 Belegt durch die Glockenakte im Archiv der Ev Luth Kirchengemeinde Nusse Behlendorf Theodor Hach Lubecker Glockenkunde Veroffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lubeck Band 2 Max Schmidt 1913 ZDB ID 520795 2 S 99 f Zitiert bei Land Land Lit S 244 Grundliche Nachricht von der Kaiserl freyen und des H R Reichs Stadt Lubeck Lubeck 1787 S 417 ff Dietrich Uter Horst Weimann Hrsg Nusser Kirchspielbuch 1958 Matthiesen Verlag Lubeck 1958 S 130 53 658666 10 576009 Koordinaten 53 39 31 2 N 10 34 33 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Nusse amp oldid 237363141