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St Andreas ist eine evangelisch lutherische Saalkirche der Backsteingotik im zur Hansestadt Lubeck gehorenden ehemaligen Fischerdorf Schlutup an der Trave St Andreas Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Kirchhof 4 Pastoren 5 Organisten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1425 wurde im damaligen Ort Vretup eine Kapelle urkundlich erwahnt die zum Kirchspiel von St Jakobi in Lubeck gehorte 1436 bildete Schlutup ein eigenes Kirchspiel Um diese Zeit wurde der Bau der St Andreas Kirche begonnen die dem Fischer Apostel Andreas geweiht wurde Der oktogonale Saalbau mit einer Lange von 22 Metern und einer Breite von 12 30 Metern im Westen verjungt sich nach Osten auf 11 30 Meter und erinnert an die Form einer Hansekogge Der Kirchturm mit quadratischer Grundflache wurde im spaten 16 Jahrhundert angebaut er wird auf einer Ortsansicht Schlutups von 1601 dargestellt 1711 wurden wahrend des Nordischen Kriegs gefangengenommene schwedische Soldaten in der Kirche gefangen gehalten Die Kirche diente Mitte des 18 Jahrhunderts den Schlutuper Fischern auch als Versammlungsraum 1806 als Schlutup von napoleonischen Truppen eingenommen wurde hielten diese preussische Soldaten in der Kirche gefangen Sie verwusteten die Kirche Die einst farbigen Wande sowie die Decke wurden 1924 weiss ubermalt Teile der Wandflachen wurden wieder freigelegt Ausstattung BearbeitenDer Barockaltar von 1716 vermutlich aus dem Umkreis von Hieronymus Hassenberg mit dem Gemalde des Abendmahls und der auf Holz gemalten Darstellung des gekreuzigten Jesus mit Maria und Johannes war ein Geschenk des Lubecker Kaufmanns Adolf Bruningk Der um 1500 entstandene gotische Flugelaltar eines unbekannten Kunstlers mit dem Notnamen Meister des Schlutuper Altars der zur Ausstattung der Kirche gehorte wurde 1847 entfernt und befindet sich im Museum St Annen Kloster Lubeck Altestes Inventar der Kirche ist die Taufe Die Kuppa aus gotlandischem Sandstein stammt aus dem 13 Jahrhundert Der Fuss wurde im 15 Jahrhundert erneuert Asmus Witte der 63 Jahre lang Kuster der Kirche war und 1667 im Alter von 83 Jahren starb stiftete 1641 den Deckel aus Holz Ihm ist ein Epitaph gewidmet Die Taufe wird bis heute benutzt Die Kanzel ist ein Werk im Ubergang von Renaissance zum Barock des Tischlers Hans Silmann aus Lubeck der sie 1649 1650 anfertigte Der Schalldeckel stammt von einer fruheren Kanzel er wurde 1587 gestiftet und 1651 von Silmann uberarbeitet Die Tur zum Aufgang der Kanzel ist mit der Jahresangabe 1649 gekennzeichnet Neben dem Epitaph fur den Kuster Asmus Witte ist die Kirche mit Epitaphien der Pastorenfrau Regina Kusel 1612 und des Pastors Rudolph Hinrichsen 1672 ausgestattet Ein lebensgrosses Portrat zeigt den Pastor Michael Leopold 1691 Den Renaissance Kronleuchter im Mittelgang aus dem Jahr 1587 tragt einen Doppeladler und einen Doppellowenkopf nbsp Innen 1918 1905 wurde das Kirchengestuhl das bis dahin in drei Blocken aufgestellt war erneuert und in zwei Blocken mit Mittelgang aufgeteilt Wangen des alten Gestuhls wurden dabei weiter verwendet Die alteste erhaltene Wange stammt aus dem Jahr 1585 Eine Besonderheit dabei sind eingearbeitete Klappsitze zum Gang die bis heute erhalten sind aus Sorge vor Beschadigung aber befestigt wurden und nicht mehr benutzt werden konnen Die Kirche hat sechs farbige Glasfenster des 20 Jahrhunderts mit biblischen Motiven Das erste mit der Darstellung des Kirchenpatrons Andreas wurde 1928 vom Fischindustriellen Gustav Herbst gestiftet Weitere folgten 1936 Petri Fischzug gestiftet von Albert Holst Der Barmherzige Samariter gestiftet vom Hawesta Inhaber Hans Westphal sowie Der Gute Hirte gestiftet von Johannes Lenschow und schliesslich 1954 die Fenster links und rechts vom Altar das Weihnachtsfenster Christi Geburt und das Osterfenster Christi Auferstehung Die Entwurfe zu den Fenstern von 1936 und 1954 stammen vom Lubecker Maler Curt Stoermer Alle Fenster wurden in der Lubecker Werkstatt Berkentien hergestellt Orgel Bearbeiten nbsp Bruhn Orgel von 1989Die alteste Orgel befand sich vermutlich bereits vor 1550 in der Kirche Die Orgel von 1871 von den Orgelbauern Philipp Furtwangler amp Sohne angefertigt wurde 1989 durch einen Neubau ersetzt der von der danischen Orgelbaufirma P Bruhn amp Son Arslev Rodekro erbaut wurde Das Schleifladen Instrument hat 21 Register auf zwei Manualen und Pedal Das Ruckpositiv ist schwellbar Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 1 I Hauptwerk C g31 Prinzipal 8 2 Spitzflote 8 3 Oktave 4 4 Rohrflote 4 5 Octave 2 6 Mixtur IV7 Trompete 8 II Schwell Positiv C g38 Gedackt 8 9 Prinzipal 4 10 Koppelflote 4 11 Nasat 2 2 3 12 Waldflote 2 13 Terz 1 3 5 14 Scharff III15 Cromorne 8 ZimbelsternTremulant Pedal C f116 Subbass 16 17 Oktavbass 8 18 Choralflote 4 19 Nachthorn 2 20 Fagott 16 21 Trompete Nr 7 8 Koppeln I P II PGlocken Bearbeiten Die Glocken der Kirche wurden 1559 Beichtglocke von Karsten Middeldorp 1590 Giesser Matthias Benningk und 1772 Giesser Johann David Kriesche angefertigt und versehen ihren Dienst bis heute Sie haben die Schlagtone dis e und g 2 nbsp Barocker Altar von 1716 nbsp Taufe mit Kuppa aus dem 13 Jahrhundert nbsp Bankwange mit KlappsitzKirchhof Bearbeiten nbsp Fischerboot von 1965 auf dem KirchhofAuf dem Kirchhof ist ein Fischerboot aufgestellt das 1965 gebaut wurde und der letzte seiner Art in Schlutup hergestellte Kahn war mit dem Schlutuper Fischer in der Trave Fisch fingen Das Boot wurde bis 1986 eingesetzt und der Kirche im Juli 1988 vom Gemeinnutzigen Verein Lubeck Schlutup gestiftet 3 Pastoren BearbeitenChristian Bonne 4 Hinrich Fredeland Vredelant wurde 1562 Prediger an der Jakobikirche Saliger Streit Tidemann Provesting Diderich NN Christian Sprenger 1572 Lambert Risewick vorher Pastor an St Servatius in Selent 1573 1599 Johann Oerling vorher Pastor an der Marienkirche in Bergen erwahlt 1600 1611 in der Burg in Lubeck Johann Kusel vorher an St Lorenz Travemunde und ab 1610 zur Unterstutzung Oerlings in Schlutup ging 1626 nach Travemunde zuruck Magister Christoph Bostel 1626 1629 dann Prediger an der Lubecker Marienkirche Hermann Rodberg 1629 1654 Magister Rudolph Hinrichsen Sohn des Lubecker Ratssekretars Johannes Heinrichs Jurist 1654 1672 Johann Kohn 1673 1676 Michael Leopoldi vorher Prediger in Hamberge 1677 1691 Meno Muller 1691 1714 Hinrich Christoph Steinfeld 1714 1727 Otto Albert Blank 1728 1758 Thomas Gotthard Neumeyer 1755 Jan 1793 5 Christian Ludwig Rudinger 1749 in Mummendorf 1840 in Lubeck 1793 6 Gottfried Andreas Sartori 1825 1828 dann Pastor an der Kirche Nusse Marcus Jochim Carl Klug 1828 1839 Christian Diederich Bonaventira von Grossheim 1840 1877 Heinrich Wilhelm Gerhard Fischer 1877 1916 Siegfried Christian Eberhard Hafermann 1917 1929 Richard Karl Gustav Walter Fischer 1930 1947 Martin Hesekiel 1947 Organisten BearbeitenJoachim Maass Heimatforscher Literatur BearbeitenUrsula Hannemann Die Kirchenfenster von St Andreas in Schlutup In Der Wagen 2006 S 110 120 Kirchenvorstand St Andreas Hrsg St Andreas Schlutup Broschure o J Ulrike Scholz St Andreas Schlutup Hansestadt Lubeck Bereich Denkmalpflege Hrsg Faltblatt herausgegeben zum Tag des Offenen Denkmals 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Andreas Schlutup Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der St Andreas Kirche Kirche Chronik Pastoren KirchenrundgangEinzelnachweise Bearbeiten Nahere Informationen zur Orgel auf der Chronik Beschreibungen bei Theodor Hach Lubecker Glockenkunde Veroffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lubeck Bd 2 Schmidt Lubeck 1913 S 101 104 Aufschrift der Tafel am Fischerboot Letzter hier in Schlutup fur einen Schlutuper Fischer gebauter Kahn Bis 1986 zum Fang auf der Trave benutzt Gemeinnutziger Verein Lubeck Schlutup e V Juli 1988 Nach Jacob von Melle Grundliche Nachricht von der Kaiserl freyen und des H R Reichs Stadt Lubeck Lubeck 1787 S 415 ff Kirchenbuch Schlutup Kirchenbuch Schlutup53 889888888889 10 799611111111 Koordinaten 53 53 23 6 N 10 47 58 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Andreas Lubeck amp oldid 238692489