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G Christian Lobback 20 September 1938 in Hamburg 23 Januar 2015 war ein deutscher Orgelbaumeister und Restaurator Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Orgelbau 3 Werkliste Auswahl 4 Publikationen und Vortrage von Lobback 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenG Christian Lobback studierte zunachst Geige bei Georg Gerwien am damaligen Klaerschen Konservatorium in Blankenese und danach Kunstgeschichte in Hamburg Seine Orgelbaulehre absolvierte er in Lubeck bei der Orgelbauwerkstatt von Emanuel Kemper Die Entscheidung Orgelbauer zu werden wurde beeinflusst durch Adolf Detel Dieser hatte sich Ende der 1930er Jahre fur die Einlagerung der Arp Schnitger Orgel von Sankt Jacobi eingesetzt um eine Zerstorung im Zweiten Weltkrieg zu verhindern Die folgenden Jahre arbeitete er bei Walcker in Ludwigsburg und bei Detlef Kleuker in Brackwede Es folgten die Meisterprufung in Munchen und die Werkstattgrundung am 11 April 1968 in Wedel bei Hamburg Die Werkstatt wurde im Januar 1981 nach Neuendeich bei Hamburg verlegt durchschnittlich wurden funf Orgelbauer beschaftigt Lobbacks Instrumente stehen in der gesamten Bundesrepublik Bis zum Jahr 2006 wurden 200 Orgeln gebaut und restauriert Orgelbau Bearbeiten nbsp Lobback Orgel der Hl Dreikonigskirche in HaselauLobback praktiziert ein harmonikales Klang und Gestaltungsprinzip bei seinen Instrumenten was ihn 1985 zur Grundung des Arbeitskreises Harmonikaler Orgelbau AHO veranlasste Seither werden die Erkenntnisse aus dieser Arbeit fur den Neubau und die Restauration herangezogen So werden beispielsweise fur die Gehauseentwurfe reine Intervalle also Oktave Quinte Quarte und Prime verwendet die mit Hilfe einer arithmetischen Massstabeinteilung in zwolf gleiche Teile in den Entwurf integriert werden Die Einteilung in zwolf Teile ist einleuchtend weil von der Zahl 12 in ganzen Zahlen die Halfte die Oktave 6 12 zwei Drittel die Quinte 6 9 und drei Viertel dementsprechend die Quarte 6 8 gebildet werden kann Der Massstab dient Lobback zur Festlegung der Gehausemasse und Proportionen So kann beispielsweise die Breite des Untergehauses 12 Fuss 3 60 m betragen Nunmehr kann die Hohe des Untergehauses mit Blick auf das Gesamtgehause 8 12 was oktavreduziert dem Grundintervall 2 3 der Quinte entspricht proportioniert werden Im Obergehause entspricht das Verhaltnis logischerweise aus harmonikaler Perspektive 3 4 Breite Hohe also der Quarte Die Bewertung des Entwurfs kann nur positiv ausfallen da die Proportionen 2 3 und 3 4 konstitutiv im Unter und Obergehause zusammengefugt sind Das Ergebnis ist folglich die Oktave denn es gilt bekanntlich die mathematische Gleichung 2 3 3 4 6 12 1 2Einheit in der Vielfalt wie das bereits in der ursprunglichen Bedeutung der Oktave enthalten ist stellt zugleich die allgemeinste und kurzeste Formulierung der Harmonie dar und das ist architektonisch und mathematisch nachvollziehbar bei diesem Entwurf erreicht worden Die Klanggestaltung erfolgt mit Hilfe eines Diagramms Lambdoma Fur die Klanggewichtung der Instrumente sind die Teiltonkoordinaten ein Erkenntnis und Arbeitsinstrument Die gestaltbildenden Faktoren sind die Zahlen 2 3 und 5 Mit diesen Zahlen konnen die Tongewichte bestimmt werden Je weiter die Teiltone vom Zentrum des Diagramms entfernt sind desto geringer ist die zugeteilte Energie fur die betreffende Teiltongruppe Die Dominanz der Aequaltonlagen mit ihren Unter und Oberoktaven ist eindeutig Die Anteile der Quinten und Terzen sind recht ausgeglichen vertreten liegen aber gegenuber den Oktaven weit zuruck 11 16 der gesamten Energie wird den Oktaven zugeteilt 3 16 den Quinten und 2 16 den Terzen Letztlich ist der Konsonanzgrad der Tonlage massgeblich fur die Zuordnung der Energie Die Umsetzung der Tongewichtung erfolgt wie ublich mit Hilfe der Mensuren des Winddrucks und der Parameter Akustik Aufstellungsort und Intonation im Aufstellungsraum Nahere Informationen zu einzelnen Orgelwerken sind auf der Website der Werkstatt erhaltlich Werkliste Auswahl BearbeitenJahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1970 Weissenstadt Maria Immaculata nbsp II P 9 Orgel1979 Wedel Christuskirche Schulau 23 1 1980 Garrel St Peter und Paul nbsp III P 421981 Bremerhaven Lehe Herz Jesu III P 421983 Wolfsburg St Heinrich nbsp II P 231984 Rheine St Antonius nbsp III P 541984 Hamburg Hamm Wichernkirche II P 141985 Lohne Oldenburg St Gertrud nbsp III P 501987 Haan Evangelische Kirche nbsp III P 441989 Lastrup St Petrus II P 301989 Tarp Versohnungskirche II P 231991 Hannover St Augustinus III P 451991 Asbach Westerwald St Laurentius II P 331993 Hamburg Ottensen Kreuzkirche nbsp II P 291995 Lohne Oldenburg St Josef II P 301996 Munchen Laim Namen Jesu nbsp II P 281997 Neustadt am Rubenberge St Peter und Paul II P 301998 Neu Wulmstorf St Josef II P 111999 Sankt Peter Ording St Petri nbsp III P 352001 Wullen St Andreas II P 272002 Haselau Hl Dreikonigskirche nbsp II P 222002 Hamburg Harburg St Petrus II P 14Publikationen und Vortrage von Lobback BearbeitenG C Lobback Die Orgel der St Pauli Kirche in Hamburg In Aspekte der Orgelbewegung Merseburger 1985 S 321 336 G C Lobback Bedeutung und Erhaltung der norddeutschen Orgellandschaft aus der Sicht eines Orgelbauers Vortrag vom 19 Februar 1986 Evangelische Akademie Hamburg G C Lobback Das Gehause der Orgel zu Lohne Oldenburg St Gertrud In Acta Organologica Bd 22 Merseburger 1991 S 383 390 G C Lobback Hans Henny Jahnn und sein Bild von der Orgel In Musik und Kirche 6 1994 Barenreiter Verlag S 323 328 G C Lobback Der Orgelbauer Hans Henny Jahnn und das harmonikale Gesetz In Uwe Schweikert Hg Orgelbauer bin ich auch Igel Verlag Paderborn 1994 S 11 18 G C Lobback Das absolute Tonbewusstsein und die Orgel Orgelmonografie Hg Ev luth Kirchengemeinde Tarp 1989 G C Lobback Das harmonikale Grundgesetz Vortrag 18 Januar 1997 Arbeitskreis Harmonik Munchen G C Lobback Die Bedeutung des Lambdoma fur die Disposition der Orgel Vortrag 1 Juli 1999 Evangelische Kirche St Peter Ording G C Lobback Die Kirchenorgel stilfixiert oder kreativ Vortrag 19 November 2001 deutsch russisches Seminar in Zusammenarbeit mit der Gnessin Musikakademie Moskau Don Bosco Haus Hannover G C Lobback Hanseatischer Orgelbarock In Organ Journal fur die Orgel 2001 02 Schott Verlag Mainz G C Lobback Klangpolaritat und Klanggewichtung der Orgel Vortrag 2 Juni 2004 Arbeitstagung der Vereinigung der Orgelsachverstandigen in Deutschland Elsa Brandstrom Haus Hamburg Literatur BearbeitenWolfgang Adelung Orgeln der Gegenwart Barenreiter Kassel u a 1972 Roman Summereder Aufbruch der Klange Edition Helbling Innsbruck 1995 ISBN 3 900590 55 9 Werner Ohmsen Die Orgel der Versohnungskirche in Tarp Orgelbauverein Tarp e V 1989 Hans Linder Wiederbegegnung mit einem Meisterorganisten In Nordseezeitung 6 Juli 1980 Sigrid Kroner Domorganist Philippe Lefebvre liess die Orgel in ihrer ganzen Schonheit erklingen In Westfalischer Anzeiger 6 Februar 1980 Hans Enzweiler Im Gesprach Hg Kath Kirchengemeinde St Augustinus Hannover Ricklingen 1991 Wolfgang Stockmeier Russische Orgelmusik In Musik und Kirche 2 1998 Barenreiter Verlag S 135 Hans Herbert Rakel Urpfeifen orphisch In Frankfurter Allgemeine Zeitung 31 August 1999 Nr 201 S 55 Reiner Niehoff H H Jahnn Die Kunst der Uberschreitung Matthes amp Seitz Munchen 2001 Hannalore Reuter Historische Orgeln in Westfalen Lippe Kulturlandschaft Westfalen Band 8 Ardey Verlag Munster 2007 Weblinks BearbeitenWebsite von G Christian Lobback Website der Kirche in Garrel Die Arbeit an den orgelbauwissenschaftlichen Kapiteln dieser Studie die erstmals grundlich den Zusammenhang von Text Klangasthetik und Harmonik in Hans Henny Jahnns Fluss ohne Ufer untersucht hat G Christian Lobback fachlich unterstutzt Einzelnachweise Bearbeiten Architektur der Kirche Abgerufen am 2 Oktober 2022 Normdaten Person GND 136690157 lobid OGND AKS VIAF 80992486 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lobback G ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Orgelbaumeister und RestauratorGEBURTSDATUM 20 September 1938GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 23 Januar 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title G Christian Lobback amp oldid 239006466