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Gotthilf Paul Emil Leopold Friedrich Ranke 30 September 1842 in Bayreuth 27 Marz 1918 in Lubeck war ein deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher und Hauptpastor an St Marien Senior Hauptpastor D RankeWehde vor 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Laufbahn 1 3 Familie 2 Werke 3 Trivia 4 Verweise 4 1 Weblinks 4 2 Literatur 4 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Ranke entstammte einer Akademikerfamilie Er war eins von acht Kindern von Friedrich Heinrich Ranke Konsistorialrat spater Oberkonsistorialrat in Munchen und Ansbach und dessen Frau Selma Wilhelmine geb Schubert eine Tochter Gotthilf Heinrich von Schuberts Sein Onkel war der 1865 in Berlin geadelte Historiker Leopold von Ranke Von seinen Geschwistern sollten vor allem seine Bruder Johannes und Heinrich bekannt werden Laufbahn Bearbeiten Nach Besuch des Gymnasiums in Ansbach studierte er Evangelische Theologie in Gottingen Erlangen und Berlin Nach Abschluss seines Studiums wirkte er als an der Theologischen Fakultat der Universitat in Erlangen als Repetent fur Hebraische Sprache und Altes Testament Hiernach berief man ihn zuerst als Vikar nach Lindau am Bodensee dann stand er einer Diasporagemeinde in der Nahe Munchens vor Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges ist er als Felddiakon im Felde gewesen 1 Seine erste Pfarrstelle erhielt er 1871 in der Landgemeinde Balgheim bei Mottingen Der Erlanger Kirchenhistoriker Gustav Leopold Plitt der aus Genin Lubeck stammte empfahl Ranke nach Lubeck Am 5 November 1878 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Pastors Theodor Holm zum Hauptpastor der Marienkirche zu Lubeck erwahlt und am 12 Januar 1879 in sein Amt eingefuhrt Ausschlaggebend fur seine Wahl war unter anderem dass man mit ihm einen guten Kanzelredner gewonne Anfangliche Widerstande gegen seine Berufung wichen bald Schon bald nach seiner Berufung zum Hauptpastor wurde er in die Schuldeputation die spatere Oberschulbehorde berufen um dort uber 30 Jahre tatig zu sein Beim Lubecker Hauptverein der Deutschen Lutherstiftung fuhrte er mehrere Jahre den Vorsitz und war stellvertretender Vorsitzender der Lubecker Bibelgesellschaft Im Jahr 1886 zwang ihn sein Nervenleiden erstmals zu einem langeren Urlaub In seine Amtszeit als Senior fielen entscheidende Anderungen im kirchlichen Leben Der Senat als Inhaber des Landesherrlichen Kirchenregiments verlieh der Kirche 1895 mit dem Kirchenrat und der Synode zwei neue Organe Zeitgleich trat eine neue Kirchengemeindeordnung in Kraft Die Gemeinde erhielt so viele abgegrenzte Seelsorgebezirke wie Geistliche vorhanden waren Die Gemeindevertretung wurde unter der Aufhebung des Gemeindeausschusses auf den Kirchenvorstand reduziert Abendmahlsgottesdienste wurden eingefuhrt Die von alters her in der Marienkirche gehaltenen Katechismuspredigten sowie die Katechesationen wurden aufgehoben da Kindergottesdienste wie beispielsweise der von Ranke gegrundete Kindergottesdienst von St Marien hierfur einen hinreichenden Ersatz boten Die Prufung der Lubeckischen Kandidaten der Kandidatenschule musste aufgegeben werden da die Anzahl der Gepruften die des Bedarfes bei weitem uberstieg Es wurde mit der schleswig holsteinischen Landeskirche eine Ubereinkunft getroffen dass die hansestadtischen Kandidaten deren Kandidaten gleichwertig seien Als Mitglied des Kirchenrats vertrat er diesen bei den theologischen Prufungen in Kiel Am 2 Juli 1892 wurde Hauptpastor Ranke nach dem Tod Johann Carl Lindenbergs vom Senat 2 der Hansestadt zu dessen Nachfolger im Amte des Seniors des Geistlichen Ministeriums der Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck und damit zum Leitenden Geistlichen gewahlt Als solcher vertrat er Lubeck bei der Konferenz der deutschen evangelischen Kirchenregierungen Zu seinem 60 Geburtstag 1902 verlieh ihm die theologische Fakultat der Universitat Kiel den Ehrendoktor der Theologie 3 nbsp 1893 94 errichtetes SeemannsheimRankes eigenstes Werk war die Forderung der Aufgaben der Inneren Mission in Lubeck Zusammen mit seinem zehn Jahre alteren Amtsbruder an St Jakobi Hauptpastor Gustav Hofmeier grundete er 1885 das Evangelische Vereinshaus in der Fischstrasse 17 Das Haus das von Ranke geleitet wurde wurde die zentrale Anlaufstelle der Inneren Mission Aus ihr gingen das Seemannsheim 4 und die Idioten Anstalt heute Teil des Gebaudekomplexes der UKL hervor Des Weiteren grundete Ranke den Verein zur Fursorge fur Sprachbefahigte und den Verein Lubecker Seemannsheim 1898 99 war er Hauptanreger des Baus einer Kirche im Ostseebad Niendorf und liess sich aus praktischen Grunden im Grundbuch als Eigentumer eintragen bis 1912 eine Kapellengemeinde errichtet werden konnte 5 In der Gemeinnutzigen Gesellschaft wirkte Ranke in der Vorsteherschaft der Bibliothek der Industrieschule und des Schullehrerseminars Ebenfalls gehorte er dem Komitee fur Volksunterhaltungsabende an 1909 war Ranke bei der Eisenacher Konferenz Unmittelbar im Anschluss daran fuhr er mit den Geistlichen der deutschen Landeskirchen auf eine Reise nach England Die Strapazen in London sowie die Predigten die er in verschiedenen Kirchen in englischer Sprache hielt zeigten ihre Wirkung Wieder zuruck in Lubeck verschlimmerte sich sein Nervenleiden und zwang ihn letztendlich zum Rucktritt Am 19 Dezember 1909 hielt Ranke seine Abschiedspredigt und wurde danach bis zu seiner Emeritierung beurlaubt Am 27 Marz 1918 erlitt Ranke bei seinem Morgenspaziergang in den Muhlentor Anlagen einen Schlaganfall und verstarb Familie Bearbeiten nbsp Hochzeit von Hermann Ranke und Marie Stein Ranke 1906 Rankes erste Frau Marie geb von Bever starb nach nur dreijahriger Ehe 1874 In zweiter Ehe heiratete Ranke 1876 Julia Julie Wilhelmine Auguste geb von Bever 1850 1924 Das Paar hatte drei Sohne Hermann Otto und Friedrich und zwei Tochter Zwillinge Marie und Julie Werke BearbeitenGedenkbuchlein fur meine lieben Konfirmanden 2 Auflage Bertelsmann Gutersloh 1885 4 Auflage 1899 Klopstocks Messias in kurzem Auszug fur das deutsche Haus Lubcke und Nohring Lubeck 1903 Luther als Bibelubersetzer Vortrag gehalten bei der volkstumlichen Lutherfeier des evangelischen Bundes am 13 November 1904 in der St Marienkirche zu Lubeck Lubcke und Nohring Lubeck 1905 Bilder Aus Der Geschichte Des Papsttums Beck Munchen 1914 Trivia BearbeitenNach dem Tode des Senators Mann am 13 Oktober 1891 wurde Konsul Fehling und der Weinhandler Tesdorf zum Vormund einer funf hinterlassenen Kinder bestellt Thomas Mann war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt In seinem Roman Die Buddenbrooks wofur er spater den Nobelpreis erhalten sollte begegnen wir dem Senior Ranke als Pastor Andras Pringsheim uber dessen stilisiertes Frankisch sich der Organist moquiert 6 Verweise BearbeitenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Leopold Friedrich Ranke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Leopold Friedrich Ranke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekLiteratur Bearbeiten Senior Hauptpastor D Ranke In Vaterstadtische Blatter Jg 1909 Nr 52 Ausgabe vom 25 Dezember 1909 Dr L F Ranke Senior und Hauptpastor a D In Lubeckische Blatter Nr 1 Ausgabe vom 2 Januar 1910 Senior D Ranke In Vaterstadtische Blatter Jg 1918 Nr 17 Ausgabe vom 14 April 1918 Senior D Ranke In Lubeckische Blatter Nr 15 Ausgabe vom 14 April 1918 Wolf Dieter Hauschild Kirchengeschichte Lubecks Lubeck 1981 S 478 u o Alken Bruns Ranke Gotthilf Emil Leopold Friedrich In Lubecker Lebenslaufe hg von Alken Bruns Neumunster Karl Wachholtz Verlag 1993 ISBN 3 529 02729 4 S 314 317Einzelnachweise Bearbeiten Ehrentafel der Kriegsteilnehmer am Feldzuge 1870 71 und fruherer Feldzuge aus Lubeck und Umgegend In Vaterstadtische Blatter Jg 1910 Nr 36 Ausgabe vom 2 September 1910 Seit der Senioratsordnung von 1871 wurde der Senior nicht mehr von seinen Kollegen des Geistlichen Ministeriums sondern vom Senat der Hansestadt gewahlt Der Ehrendoktortitel wird in der Theologie jedoch nicht mit h c honoris causa sondern D abgekurzt Das einstige Seemannsheim wurde 1985 vom Diakonischen Werk zu einer Asylbewerberunterkunft umgebaut Durch den Lubecker Brandanschlag im Januar 1996 wurde es weithin bekannt Kirchengeschichte Niendorf Hermann Kurzke Thomas Mann Das Leben als Kunstwerk Munchen C H Becksche Verlagsbuchhandlung 1999 ISBN 9783406551666 S 102fVorgangerAmtNachfolgerJohann Carl LindenbergSenior des Geistlichen Ministeriums in Lubeck 1892 1909Heinrich LindenbergNormdaten Person GND 116328967 lobid OGND AKS VIAF 55177386 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ranke Leopold FriedrichALTERNATIVNAMEN Ranke Gotthilf Paul Emil Leopold Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer GeistlicherGEBURTSDATUM 30 September 1842GEBURTSORT BayreuthSTERBEDATUM 27 Marz 1918STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Friedrich Ranke amp oldid 212255883