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Hermann Ranke 5 August 1878 in Balgheim Mottingen 22 April 1953 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Assyriologe und Agyptologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Ranke war der alteste von drei Sohnen des lutherischen Pfarrers in Balgheim und spateren Lubecker Hauptpastors Leopold Friedrich Ranke und seiner zweiten Frau Julie geb von Bever 1850 1924 seine Bruder waren Otto und Friedrich Er wuchs in Lubeck auf besuchte das Katharineum zu Lubeck bis zum Abitur Ostern 1897 1 und studierte zunachst Theologie wechselte aber 1899 an die Universitat von Munchen wo er Orientalische Sprachen und Agyptologie studierte 1902 promovierte er mit der Dissertation Die Personennamen in den Urkunden der Hammurabidynastie Ein Beitrag zur Kenntnis der semitischen Namenbildung Nach seiner Promotion erhielt er ein Forschungsstipendium der University of Pennsylvania in Philadelphia Zuruck in Deutschland trat er 1905 eine Stelle am staatlichen Museum Berlin in der agyptischen Abteilung an 1910 folgte ein Lehrauftrag fur Agyptologie an der Universitat Heidelberg wo er ebenfalls 1910 seine Professur erhielt und Direktor des Agyptologischen Instituts wurde Seit diesem Jahr baute Hermann Ranke das Agyptologische Institut der Universitat Heidelberg auf Er legte die Sammlung des Seminars fur Agyptologie an und bereicherte sie durch Fundstucke aus seinen zahlreichen eigenen Ausgrabungen 2 1913 wurde Ranke als Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften aufgenommen 3 1912 13 und 1924 nahm er an verschiedenen Expeditionen und Grabungskampagnen in Agypten teil Wahrend der dritten Grabungssaison der Deutschen Orientgesellschaft DOG von November 1912 bis Marz 1913 in Tell el Amarna war er Ludwig Borchardts Assistent Am 6 Dezember 1912 wurde die Buste der Konigin Nofretete gefunden Wahrend des Ersten Weltkriegs diente Ranke als Vizefeldwebel und Offiziersstellvertreter in der 4 Kompanie des 1 Landsturm Infanterie Bataillons beim Bahnschutz in Lothringen 4 er wurde 1916 fur seine Leistungen mit dem Eisernen Kreuz 2 Klasse ausgezeichnet Der Senat der Hansestadt Lubeck verlieh dem Leutnant im Landsturm Infanterie Bataillon XII 2 das Lubeckische Hanseatenkreuz 5 Im Winter 1932 unterrichtete er ein Semester als Gastprofessor an der University of Wisconsin Madison in den Vereinigten Staaten nbsp Hochzeit von Hermann Ranke und Marie Stein Ranke 1906 1937 wurde Hermann Ranke durch das NS Regime unter Hitler emeritiert Dies geschah aufgrund seiner Ehe mit der nach den Nurnberger Gesetzen als halbjudisch geltenden Kunstlerin Marie Stein Ranke Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde diese Entscheidung zuruckgenommen Auch aus der Heidelberger Akademie der Wissenschaften wurde er 1939 ausgeschlossen und 1947 als korrespondierendes Mitglied wieder aufgenommen 6 In den Jahren 1938 bis 1942 unterrichtete er verschiedene Semester als Gastprofessor in den USA 1942 kehrte er uber Stockholm nach Deutschland zuruck und ubernahm 1945 erneut den Lehrauftrag fur Agyptologie an der Universitat Heidelberg An diese Zeit schliessen sich noch verschiedene Gastprofessuren in Agypten und den USA an Schriften BearbeitenDie Personennamen in den Urkunden der Hammurabidynastie Ein Beitrag zur Kenntnis der semitischen Namenbildung Munchen 1902 Babylonian Legal and Business Documents from the Time of The First Dynasty of Babylon Chiefly from Sippar 1906 Keilschriftliches Material zur altagyptischen Vokalisation Abhandlungen der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1910 Das altagyptische Schlangenspiel Sitzungsbericht der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1920 doi 10 11588 diglit 37771 mit Adolf Erman Agypten und agyptisches Leben im Altertum Tubingen 1923 Der Gilgamesch Epos Ubersetzung Hamburg 1924 mit Hugo Gressmann Erich Ebeling Altorientalische Texte zum Alten Testament Berlin 1926 Die agyptischen Personennamen Band 1 3 Augustin Gluckstadt u a 1935 1952 1977 jeweils online als PDF J H Breasteds Geschichte Agyptens Ubersetzung Zurich 1936 Meisterwerke der Agyptischen Kunst Berlin Darmstadt 1948 Literatur BearbeitenPeter Bernhard Ich horte eine gewaltige Vorlesung aus dem Gilgameschepos In Peter Bernhard Hrsg Bauhausvortrage Gastredner am Weimarer Bauhaus 1919 1925 Gebruder Mann Berlin 2017 ISBN 978 3 7861 2770 3 S 197 200 Gunter Burkard Ranke Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 144 f Digitalisat Hans Gerhard Evers Schriften PDF Auszug des Aufsatzes Hermann Ranke Nachruf auf Hermann Ranke Technische Hochschule Darmstadt 1975 Erstveroffentlichung Lubeckische Blatter Zeitschrift der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit Jahrgang 89 1953 S 140 147 Auf archiv evers frydrych org zuletzt abgerufen am 7 Juni 2021 Dagmar Drull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2019 ISBN 978 3 658 26396 6 doi 10 1007 978 3 658 26397 3 S 632 634 Hans Schaefer Gedenken an Hermann Ranke In Ruperto Carola Mitteilungen der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universitat Heidelberg e V 5 Jahrgang Nr 9 10 Juni 1953 S 95 Hans Gerhard Evers Hermann Ranke In Lubeckische Blatter Zeitschrift der Gesellschaft zur Forderung gemeinnutziger Tatigkeit 1953 Band 89 Nr 11 S 146 147 Nachdruck in Hans Gerhard Evers Schriften Technische Hochschule Darmstadt Darmstadt 1975 Hermann Ranke In Karin Orth Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem Gedenkbuch fur die im Nationalsozialismus vertriebenen Gremienmitglieder der DFG Beitrage zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft Band 7 Steiner Stuttgart 2018 ISBN 978 3 515 11953 5 S 229 237 Ranke Hermann In Werner Roder Hannah Caplan Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 International biographical dictionary of Central European emigres 1933 1945 Band 2 Teil 2 L Z the Arts Sciences and Literature Saur Munchen 1983 S 940 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Ranke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Genzken Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck Gymnasium und Realgymnasium von Ostern 1807 bis 1907 Borchers Lubeck 1907 Beilage zum Schulprogramm 1907 Digitalisat Nr 1049 Universitatssammlungen in Deutschland Das Informationssystem zu Sammlungen und Museen an deutschen Universitaten Auf publicus culture hu berlin de zuletzt abgerufen am 30 Januar 2021 Hans Schaefer Gedenken an Hermann Ranke In Ruperto Carola Nr 5 1953 S 95 Die Umschau Wochenschrift uber die Fortschritte in Wissenschaft und Technik Band 19 1915 S 78 Lubecker Stadtarchiv in Sachen Senatsakten Verzeichnis der Inhaber des Lubeckischen Hanseatenkreuzes Signatur 1093 Mitglieder der HAdW seit ihrer Grundung im Jahr 1909 Hermann Ranke Heidelberger Akademie der Wissenschaften abgerufen am 15 Juni 2016 Normdaten Person GND 116329092 lobid OGND AKS LCCN n84803023 VIAF 76321815 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ranke HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Agyptologe und UniversitatsprofessorGEBURTSDATUM 5 August 1878GEBURTSORT Balgheim Mottingen STERBEDATUM 22 April 1953STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Ranke amp oldid 235088186