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Joachim Dobbin 1534 in Lubeck 22 April 1614 ebenda war ein deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher Hauptpastor am Lubecker Dom und Senior des Geistlichen Ministeriums Leben BearbeitenJoachim Dobbin war Sohn eines Lubecker Barbiers Nach dem Besuch des Katharineums studierte er ab 1553 an der Universitat Rostock 1 1555 ging er zusammen mit seinem Vater Heinrich und seinem Bruder Heinrich 2 an die Universitat Wittenberg wo er noch Schuler von Philipp Melanchthon war 1558 wurde er hier von seinem Famulus Wenceslaus Richter aus Schlesien schwer verwundet Nach seiner Genesung und Graduierung zum Magister im Sommer 1560 3 wurde er Rektor der Nicolai Schule in Flensburg und 1566 Grundungsrektor des heutigen Alten Gymnasiums nbsp Pestkreuz von 1598Im Dezember 1568 wurde er zum Prediger an der Lubecker Marienkirche berufen 1588 wechselte er als Haupt Pastor an den Dom Er berichtete uber die Lubecker Pestepidemie 1597 mit 7000 Opfern also etwa einem Drittel der Bevolkerung Lubecks an die heute noch das Pestkreuz von 1598 an der St Lorenzkirche erinnert 4 In den Reiserschen Unruhen stellte er sich 1599 auf die Seite des autokratischen Burgermeisters Gotthard V von Hoeveln und gegen die Anliegen der von Heinrich Reiser gefuhrten Burger die er als Aufruhr gegen die von Gott eingesetzte Obrigkeit brandmarkte 5 1602 wurde Dobbin zugleich Senior des Geistlichen Ministeriums Da das Amt des Superintendenten seit dem Tod von Andreas Pouchenius 1600 vakant war amtierte Dobbin bis zur Berufung von Georg Stampelius 1611 als Leitender Geistlicher der Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck Uber die Verlobung seiner Tochter Catharina mit dem lutherischen Domherrn Bartold Hinze 1627 6 kam es 1600 zu einem ungewohnlichen Streit Einige seiner Amtskollegen hielten es fur unziemlich weil der Besitz von Kanonikaten ein teuflischer Stand sei und forderten Dobbins Entlassung Der Domdechant Ludwig Pincier verheiratet mit Hinzes Schwester holte daraufhin Gutachten ein von der theologischen Fakultat der Universitat Marburg von der theologischen und juristischen Fakultat der Universitat Leipzig und von der theologischen und juristischen Fakultat in Wittenberg Von allen kam die Antwort zuruck dass sie solche abscheuliche Reden als ob ein Kanonikus ein Teufels Kind sei keineswegs billigen konnten sondern dessen Stand cereris paribus fur einen Gott wohlgefalligen Stand daher auch den Eifer um solcher Heirat willen einen Prediger seines Amtes und einen Kanonikus seines Kanonikats berauben wollen fur unzeitig und solch Vornehmen fur ungottlich erkannten 7 nbsp Hertzigs Gang 1908 Er war Eigentumer von Hertzigs Gang in der Marlesgrube 17 den er 1575 geerbt hatte 8 Ein Epitaph oder Gedenkbild ist nicht erhalten wohl aber seine Aufzeichnungen im Pastorenbuch des Doms 9 Sein Nachfolger als Dompastor wurde der bisherige Diaconus 2 Pastor Matthias Crumbtinger Literatur BearbeitenGeorg Wilhelm Dittmer Genealogische und biographische Nachrichten uber Lubeckische Familien aus alterer Zeit Lubeck 1859 S 28Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Rostocker Matrikelportal Karl Eduard Forstemann Gotthold Naetebus Album Academiae Vitebergensis Ab a Ch MDII usque ad a MDLX Band 1 Tauchnitz 1841 S 309 Die Baccalaurei und Magistri der Wittenberger philosophischen Fakultat 1548 1560 und die offentlichen Disputationen derselben Jahre Niemeyer Halle 1891 S 23 Dominik Collet Manfred Jakubowski Tiessen Schauplatze der Umweltgeschichte in Schleswig Holstein Werkstattbericht Graduiertenkolleg 1024 Interdisziplinare Umweltgeschichte Universitatsverlag Gottingen 2013 S 85 Digitalisat Wolf Dieter Hauschild Kirchengeschichte Lubecks Christentum und Burgertum in neun Jahrhunderten Schmidt Romhild Lubeck 1981 ISBN 3 7950 2500 1 S 284 Wolfgang Prange Verzeichnis der Domherren In Ders Bischof und Domkapitel zu Lubeck Hochstift Furstentum und Landesteil 1160 1937 Schmidt Romhild Lubeck 2014 ISBN 978 3 7950 5215 7 S 383 Nr 162 Everhard Illigens Geschichte der Lubeckischen Kirche von 1530 bis 1896 das ist Geschichte des ehemaligen katholischen Bistums und der nunmehrigen katholischen Gemeinde sowie der katholischen Bischofe Domherren und Seelsorger zu Lubeck von 1530 bis 1896 Paderborn 1896 Digitalisat des Exemplars der ULB Munster S 225f Michael Scheftel Gange Buden und Wohnkeller in Lubeck bau und sozialgeschichtliche Untersuchungen zu den Wohnungen der armeren Burger und Einwohner einer Grossstadt des spaten Mittelalters und der fruhen Neuzeit Hauser und Hofe in Lubeck 2 Neumunster Wachholtz 1988 ISBN 3 529 01322 6 S 135 Johannes Baltzer Friedrich Bruns Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Herausgegeben von der Baubehorde Band III Kirche zu Alt Lubeck Dom Jakobikirche Agidienkirche Verlag von Bernhard Nohring Lubeck 1920 S 9 304 Unveranderter Nachdruck 2001 ISBN 3 89557 167 9 S 278 VorgangerAmtNachfolgerGerhard SchroderSenior des Geistlichen Ministeriums in Lubeck 1602 1614Heinrich MenneNormdaten Person GND 109625848X lobid OGND AKS VIAF 61146095287700371820 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dobbin JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher Hauptpastor am Lubecker Dom und Senior des Geistlichen MinisteriumsGEBURTSDATUM 1534GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 22 April 1614STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Dobbin amp oldid 227886996