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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Historiker und Sohn siehe Hans Coppi junior Hans Wedigo Robert Coppi 1 25 Januar 1916 in Berlin 22 Dezember 1942 in Berlin Plotzensee gehorte im Dritten Reich zur Widerstandsgruppe Rote Kapelle Hans Coppi links 1940 in VeltenGedenktafel in Berlin Tegel Seidelstrasse 20 Parzelle 107 Stolperstein Seidelstrasse 23 in Berlin Tegel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Filme 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Coppi wuchs im Berliner Arbeiterbezirk Wedding auf Seine Mutter Frieda Coppi geb Schon 1884 1961 war Schneiderin sein Vater Robert Coppi 1882 1960 Maler spezialisiert auf Lackschliff und Vergoldung Die Eltern traten 1930 der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD bei Anfang 1929 musste Coppi wegen Teilnahme an einer Demonstration der KPD das Lessing Gymnasium in der Pankstrasse verlassen Von 1929 bis 1932 besuchte er die Reformschule Scharfenberg in Berlin Tegel 1931 bzw 1932 wurde Coppi Mitglied der Roten Pfadfinder und des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands KJVD Ende 1932 solidarisierte er sich mit Schulern die der Schulfarm verwiesen worden waren Sie hatten ohne sich abzumelden den die deutsch franzosische Solidaritat thematisierenden Film Kameradschaft in Tegel angesehen Er kehrte zum Lessing Gymnasium zuruck Nach Ostern 1933 weigerte er sich die nunmehr nationalsozialistische Schule weiter zu besuchen Der 17 Jahrige gewann Mitglieder des KJVD fur die illegale Arbeit Sie verbreiteten Flugblatter und Streuzettel die zum Widerstand gegen das Naziregime aufriefen Bald musste Coppi da mit Haftbefehl gesucht illegal leben versteckte sich bei Freunden und organisierte die illegale Arbeit Zur Reichstagswahl November 1933 bereitete er mit katholischen Pfadfindern einen Klebezettel mit einem Vers aus dem Alten Testament Jes 41 24 vor der mit den Worten endete Und Euch zu wahlen ist ein Grauel Ende Januar 1934 wurde er festgenommen und musste zwei Monate in Untersuchungshaft im KZ Oranienburg verbringen Danach erhielt er wegen Verteilung illegaler Flugblatter eine einjahrige Jugendhaftstrafe die er im Jugendgefangnis Plotzensee verbussen musste Nach seiner Haftentlassung wurde Coppi 1935 unter die Aufsicht eines Jugendpflegers gestellt In der Folgezeit hatte er wieder Kontakte zu Scharfenberger Freunden die Verfolgten des NS Regimes Fluchthilfe leistete Als Co Autor von Flugblattern warnte Coppi 1936 vor den Kriegsplanen der NSDAP Ende 1938 fand er einen Arbeitsplatz als Hilfsarbeiter in einer kleinen Maschinenbaufabrik Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Coppi nicht als Soldat einberufen weil er als wehrunwurdig galt Er schloss sich 1939 der Widerstandsgruppe um Wilhelm Schurmann Horster an Seit 1940 hatte er Kontakt zu dem Hitlergegner Harro Schulze Boysen der im Reichsluftfahrtministerium tatig war und zum Bildhauer Kurt Schumacher 1941 heiratete Coppi Hilde Rake die als Angestellte in der Reichsversicherungsanstalt arbeitete Anfang Juni 1941 erklarte sich Coppi auf Anfrage Schulze Boysens bereit als Funker zu arbeiten Neben seiner Arbeit als Dreher wies ihn Kurt Schulze ein in Moskau ausgebildeter Funker in das Morsen und in die Funktechnik ein Eine Funkverbindung kam aufgrund der geringen Reichweite der Funkgerate nicht zustande 2 Im August 1942 betreute Coppi den aus Moskau mit einem leistungsfahigeren Funkgerat kommenden Albert Hossler Ende August 1942 erhielt Coppi die Einberufung zur Wehrmacht Am 12 September verhaftete ihn die Gestapo im Ausbildungsregiment in Schrimm bei Posen und sperrte ihn in das Hausgefangnis der Gestapozentrale Prinz Albrecht Strasse 8 nbsp Feldurteil des Reichskriegsgerichts vom 19 Dezember 1942Am gleichen Tag wurde auch seine Frau verhaftet Hilde Coppi war zu diesem Zeitpunkt schwanger Ihr Sohn Hans kam am 27 November 1942 im Berliner Frauengefangnis Barnimstrasse zur Welt Hans Coppi wurde vor dem Reichskriegsgericht angeklagt und am 19 Dezember 1942 zum Tod verurteilt Drei Tage spater wurde er im Strafgefangnis Plotzensee zusammen mit Arvid Harnack und Harro Schulze Boysen hingerichtet 1 3 Ehrungen BearbeitenVom Prasidium des Obersten Sowjets der UdSSR erhielt Coppi am 6 Oktober 1969 postum den Orden des Vaterlandischen Krieges Zweiter Stufe 4 5 Eine Gedenktafel auf der Insel Scharfenberg erinnert seit 1986 an ihn und den Widerstandskampfer und ehemaligen Scharfenberg Schuler Hanno Gunther Im Berliner Ortsteil Tegel wurden vor der Kleingartenanlage Am Waldessaum Seidelstrasse 20 Stolpersteine verlegt am Eingang Weg 5 Eine Gedenktafel kennzeichnet das ehemalige Wohnhaus Weg 5 Parzelle 107 6 7 nbsp Grab der Eltern Hans Coppis in der Grabanlage Pergolenweg der Gedenkstatte der SozialistenDer Name Hans Coppis ist auf der grossen Porphyr Gedenktafel auf der rechten Seite der Ringmauer der Gedenkstatte der Sozialisten auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde verzeichnet die Urnen seiner Eltern wurden in der zur Gedenkstatte der Sozialisten gehorenden Ehren Grabanlage Pergolenweg beigesetzt Seit 1994 ist das Hans und Hilde Coppi Gymnasium in Berlin Karlshorst nach ihm und seiner Frau benannt 8 Peter Weiss setzte Hans und Hilde Coppi in seinem Roman Die Asthetik des Widerstands 1975 1981 ein literarisches Denkmal Coppistrasse Coppiplatz und Coppi Lichtspiele im Leipziger Stadtteil Gohlis 9 In Berlin Lichtenberg gibt es eine Coppistrasse 10 und ein Wohnhaus des Studierendenwerks Berlin mit dem Namen Hans und Hilde Coppi In Eberswalde gibt es die nach Hans und Hilde Coppi benannte Coppistrasse In Frankenhain Stadt Frohburg gibt es eine Hans Coppi Grundschule In Lauta ist eine heutige Grundschule seit dem 4 April 1981 nach Hans Coppi benannt Literatur BearbeitenHeinrich Scheel Vor den Schranken des Reichskriegsgerichts Mein Weg in den Widerstand edition q Berlin 1993 ISBN 3 86124 147 1 Gilles Perrault Auf den Spuren der Roten Kapelle Uberarbeitete Auflage Rowohlt 1994 Gert Rosiejka Die Rote Kapelle Landesverrat als antifaschistischer Widerstand Mit einer Einfuhrung von Heinrich Scheel ergebnisse Hamburg 1986 ISBN 3 925622 16 0 Hans Lautenschlager An der Seite Hans Coppis Erinnerungen des Genossen Hans Lautenschlager uber den Kampf der Schulze Boysen Harnack Organisation Berlin 1980 Stefan Roloff Die Rote Kapelle Die Widerstandsgruppe im Dritten Reich und die Geschichte Helmut Roloffs Ullstein Verlag Berlin 2004 ISBN 3 548 36669 4Romanhafte Bearbeitung Peter Weiss Die Asthetik des Widerstands Henschelverlag Berlin 1983 Filme BearbeitenKLK an PTX Die Rote Kapelle ein 1970 71 entstandener Spielfilm der DEFA nach einem Drehbuch von Wera Kuchenmeister Claus Kuchenmeister und Horst E Brandt Inga Wolfram Helge Trimpert und Hans Coppi junior Verlorenes Leben Hans Coppi und der letzte Agent der Roten Kapelle Filmdokumentation BRD 1996 60 Min 11 Siehe auch BearbeitenAufhebung von NS Unrechtsurteilen Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege Ungesuhnte Nazijustiz Opfer der NS MilitarjustizWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Coppi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Coppi junior Biografie von Hans Coppi in der Online Ausstellung Die politischen Haftlinge des KZ Oranienburg Memento vom 6 Januar 2013 im Webarchiv archive today Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Susanne Eckelmann Hans Coppi Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Auch sie waren Widerstandskampfer Hans Coppi erinnert an seine Eltern Sendung des SWR2 13 Dezember 2019Einzelnachweise Bearbeiten a b Sterberegister StA Charlottenburg von Berlin Nr 5666 1942 Hans Coppi Jurgen Danyel Johannes Tuchel Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Berlin 1994 S 135 Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft Bd 11 Nr 1 1963 S 546 Neues Deutschland 23 Dezember 1969 S 5 Lift v razvedku Korol nelegalov Aleksandr Korotkov Stranica 80 rulit me russisch Zukunft der Berliner Kleingarten mit Schutzfrist 2020 hrsg vom Landesverband Berlin der Gartenfreunde e V Berlin 2015 S 139 Ehrungsverzeichnis des Luisenstadtischen Bildungsvereins Webseite des Coppi Gymnasium Hans und Hilde Coppi Memento vom 10 September 2012 im Webarchiv archive today Coppistrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Inga Wolfram u a Verlorenes Leben InhaltsangabeNormdaten Person GND 1203601166 lobid OGND AKS VIAF 1356158070706108780005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Coppi HansALTERNATIVNAMEN Coppi Hans Wedigo Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Widerstandskampfer Mitglied der Widerstandsgruppe Rote KapelleGEBURTSDATUM 25 Januar 1916GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 22 Dezember 1942STERBEORT Berlin Plotzensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Coppi amp oldid 237151296