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Das Zentralinstitut fur Kybernetik und Informationsprozesse ZKI war eine ausseruniversitare Forschungseinrichtung in der DDR die zur Akademie der Wissenschaften der DDR gehorte Arbeitsgebiet der Einrichtung war die anwendungsorientierte Forschung auf dem Gebiet der Kybernetik und Informatik Das Institut hatte seinen Hauptsitz in Ost Berlin und ein Institutsteil in Dresden Das Zentralinstitut wurde 1969 gegrundet und 1991 aufgelost Hauptsitz des ZKI in Berlin Mitte links der Haupteingang Kurstrasse 33 Ansicht von 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Arbeitsgebiete 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEiner der Vorlaufer des Zentralinstituts war das 1955 an der Technischen Hochschule Dresden gegrundete Institut fur Regelungstechnik geleitet von Heinrich Kindler 1 Dort wurde auch industrienahe Forschungen betrieben z B die Entwicklung des Steuerungssystems DRELOBA 2 sowie des universellen Programmsystems zum rechnergestutzten Entwurf digitaler Steuerungen RENDIS 3 1957 grundete die Deutsche Akademie der Wissenschaften DAW eine Arbeitsstelle fur Regelungs und Steuerungstechnik in Dresden die 1962 zum Akademie Institut wurde Kindler leitete in Personalunion bis 1969 sowohl das Akademie Institut als auch das TH Institut fur Regelungstechnik Am Akademie Institut arbeiteten u a Karl Reinisch Heinz Topfer Siegfried Pilz Hans Joachim Zander und Georg Bretthauer 1969 wurde in Berlin das Zentralinstitut fur Kybernetik und Informationsprozesse ZKI gegrundet dem das Dresdner Institut fur Regelungs und Steuerungstechnik als Institutsteil angeschlossen wurde 4 Zum Grundungsdirektor des Zentralinstituts wurde Horst Volz berufen Ihm folgte 1977 Volker Kempe der diese Funktion bis 1990 ausubte Das ZKI residierte in Berlin in einem 1981 fertiggestellten Gebaude nahe dem Spittelmarkt Kurstrasse 33 an der Sudseite des Gebaudes des Zentralkomitees ZK ZKI Mitarbeiter konnten die Kantine des ZK nutzen Der zweite Standort in Berlin befand sich inmitten anderer AdW Institute in Adlershof heute WISTA Der Dresdner Institutsteil war auf dem Gelande der TU Dresden untergebracht im Recknagelbau in der Haeckelstrasse 20 1990 waren am ZKI in Berlin noch etwa 400 Mitarbeiter beschaftigt 60 davon waren wissenschaftliche Mitarbeiter In Dresden beschaftigte das ZKI zum selben Zeitpunkt gut 130 Mitarbeiter knapp zwei Drittel davon wissenschaftliche Mitarbeiter Der Jahreshaushalt des gesamten ZKI hatte ein Volumen von 30 Millionen Mark Damit war das ZKI die grosste Einrichtung des Bereichs Mathematik Informatik in der DDR 4 Nach dem Ende der DDR wurde auch die Akademie der Wissenschaften der DDR AdW aufgelost ihre Institute bestanden bis Ende 1991 Der Wissenschaftsrat evaluierte die Institute und Einrichtungen der AdW dabei waren die ausseruniversitaren Einrichtungen der Mathematik Informatik Automatisierung und Mechanik zu einem Gebiet zusammengefasst Teilweise gab es auch Empfehlungen Arbeitsgruppen oder neue Institute aus Teilen vormals getrennter Forschungseinrichtungen zu schaffen Zusammen mit dem ZKI wurde so das Institut fur Informatik und Rechentechnik IIR das Institut fur Automatisierung IfA das Institut fur Mechanik IMech und das Karl Weierstrass Institut fur Mathematik IMath begutachtet Laut dieses Gutachtens hatte Grundlagenforschung in der Informatik in der DDR einen schweren Stand weil die Basis an den Hochschulen zu schmal war und sich die Forschung und Entwicklung im Bereich von Informations und Kommunikationstechnologien angesichts des COCOM Embargos und Devisen Mangels zu sehr auf die Nachentwicklung westlicher Produkte konzentrierte Zudem bestimmten Grossprojekte der staatlichen Technologiepolitik den Kurs ohne entsprechende Bedingungen fur den Erfolg zu schaffen Dennoch gab es einzelne erfolgreiche Arbeitsgruppen zudem war das Durchschnittsalter der ZKI Wissenschaftler im Vergleich zu anderen AdW Instituten nicht hoch Daher empfahl der Wissenschaftsrat die Fortsetzung folgender Gruppen und Arbeitsgebiete in anderem institutionellen Rahmen 4 Fraunhofer Institut fur Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK in Berlin sollte Teile der Abteilung Bildverarbeitung und die Abteilung Planung und Steuerung diskreter technischer Systeme mit kooperierenden Prozessen ubernehmen GMD Forschungszentrum Informationstechnik in Berlin ubernahm Teile der Abteilung Rechnerarchitektur Fraunhofer Institut fur Verkehrs und Infrastruktursysteme IVI in Dresden ubernahm Teile des Dresdner ZKI InstitutsteilsArbeitsgebiete BearbeitenIm Berliner Institutsteil des ZKI gab es 1989 folgende Forschungsrichtungen 4 Bildverarbeitung Informatik in Entwurf und Fertigung Rechnergestutzte Systemforschung und Management Kunstliche Intelligenz Rechnerarchitektur Magnetismusbasierte Systeme der Informationstechnik Kognitionspsychologie geleitet von Friedhart Klix Der Ansatz der Verknupfung von Ingenieurspsychologie mit Methoden der Informatik blieb bei komplexeren Problemen letztlich ohne Erfolg 5 Klix Hauptaufgabe blieb die Leitung des Instituts fur Psychologie der Humboldt Universitat 6 Der Dresdner Institutsteil des ZKI hatte bis Anfang der 1980er Jahre den Schwerpunkt in der Regelungs und Steuerungstechnik 1982 startete die DDR Fuhrung ein Programm zur Entwicklung und Forderung der Mikroelektronik die spater im Megachip resultiere In dieses Programm wurde das Dresdner Institutsteil des ZKI eingebunden und entwickelte entsprechend weitere Forschungsrichtungen Schaltsysteme Systementwurf Automatisierung des Schaltkreis und Systementwurfs Diskrete Steuerungen Verfahren und Werkzeuge zum Entwurf komplexer Steuerungssysteme Regelungssysteme Rechnergestutzter Entwurf von Regelungssystemen und operative Lenkung grosser SystemeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zentralinstitut fur Kybernetik und Informationsprozesse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Private Website von ehemaligen ZKI MitarbeiternEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Coy Peter Schirmbacher Hrsg Informatik in der DDR Humboldt Universitat Berlin 2010 ISBN 978 3 86004 253 3 S 156 Heinz Topfer Werner Kriesel Funktionseinheiten der Automatisierungstechnik elektrisch pneumatisch hydraulisch Verlag Technik Berlin und VDI Verlag Dusseldorf 1977 5 Auflage 1988 ISBN 3 341 00290 1 S 445 454 Hans Joachim Zander Steuerung ereignisdiskreter Prozesse Neuartige Methoden zur Prozessbeschreibung und zum Entwurf von Steueralgorithmen Springer Vieweg Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 01381 3 S 23 a b c d Wissenschaftsrat Hrsg Stellungnahmen zu den ausseruniversitaren Forschungseinrichtungen der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR in den Fachgebieten Mathematik Informatik Automatisierung und Mechanik Koln 1992 ISBN 3 923203 36 5 S 36 67 Online Sven Ebisch Mitchell G Ash Psychologie an der Humboldt Universitat In Heinz Elmar Tenorth Hrsg Geschichte der Universitat Unter den Linden 1810 2010 Praxis ihrer Disziplinen Band 6 Selbstbehauptung einer Vision de Gruyter 2010 S 199 f Online Ara Klix 1962 1990 Geschichte der Humboldt UniversitatNormdaten Korperschaft GND 1024408 6 lobid OGND AKS LCCN n80123385 VIAF 145287728 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zentralinstitut fur Kybernetik und Informationsprozesse amp oldid 237231734