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Dieser Artikel behandelt die Dreifaltigkeitskirche in der Munchner Altstadt Siehe auch Dreieinigkeitskirche Munchen in Bogenhausen bzw Heilige Dreifaltigkeit Nymphenburg Die katholische Dreifaltigkeitskirche ist eine Votivkirche der Munchner Stande und wurde im Stil des bayerischen Barocks nach Planen von Giovanni Antonio Viscardi 1711 bis 1718 erbaut Die Dreifaltigkeitskirche entstand als Klosterkirche der Karmelitinnen und ist eine Nebenkirche der Metropolitanpfarrei zu Unserer Lieben Frau Das Patrozinium wird zum Fest der Heiligen Dreifaltigkeit der Sonntag nach Pfingsten begangen Die Kirche befindet sich in der Pacellistrasse in der Altstadt von Munchen Front an der PacellistrasseInnenraum mit Blick zur Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Architektur 3 Der Innenraum 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenMit dem Bau loste die Stadt ein Gelubde der bayrischen Landstande und der Burgerschaft von Munchen ein das 1704 abgegeben worden war Es war aufgrund einer Prophezeiung von Maria Anna Lindmayr gegeben worden und man hatte sich erhofft durch den Bau im Spanischen Erbfolgekrieg von den Osterreichern verschont zu bleiben Das Stiftergremium war aber nicht Bauherr Treibende Kraft Verhandlungspartner von Viscardi und bis 1714 auch Geldgeber ist pikanterweise die Besatzungsmacht die damals Bayern regierende Kaiserliche Administration 1 1711 war Grundsteinlegung Das Patrozinium der Heiligen Dreifaltigkeit wird in der Ikonographie der Kirche durch das Auge der Vorsehung auch Allsehendes Auge dargestellt Es befindet sich sowohl an der Fassade direkt uber der Tur und gehalten durch die Figur des Erzengels Michael im oberen Feld als auch im Innenraum als Bekronung des Altars Das der Heiligen Dreifaltigkeit geweihte Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen wurde 1711 durch Kaiserin Eleonore einer Wittelsbacherin aus der Linie Pfalz Neuburg gegrundet es wurde 1802 im Zuge der Sakularisation in Bayern aufgelost Architektur BearbeitenDie Kirche ist Munchens erstes Kirchengebaude im spatbarocken Stil Der Zentralbau mit Kuppel und aufwandig gestalteter Eingangsfront wurde nach Viscardis Tod ab 1713 vom Parlier Johann Georg Ettenhofer fortgefuhrt Im Grundriss ist die Dreifaltigkeitskirche ein Oktogon mit kurzen Kreuzarmen Die doppelgeschossige Sudfassade springt aus der Hauserfront hervor Der polygonale Haupteingang wird von eingelassenen ionischen Saulen und kraftigen Barockgesimsen gegliedert Die vordersten Saulen dieser polygonal vorstehenden Seiten ordnet Viscardi entgegen dem klassischen Kanon des Hochbarocks den Seiten zu und lasst diese mit einem vorspringenden Pilaster abschliessen Die schmale Fassadenmitte tritt zuruck Mit dieser Fassade fuhrte Viscardi den Spatbarock in Munchen ein 2 Die Figur des Hl Michael in der Nische des Obergeschosses wurde von Josef Fichtl entworfen 1726 Wahrend des Zweiten Weltkrieges war dies die einzige Kirche der Innenstadt Munchens die von der Zerstorung durch Bomben verschont blieb Der Turm der im Zweiten Weltkrieg seinen Helm verlor befindet sich weiter nordlich im Klosterbereich Das ehemalige Karmeliterinnenkloster eine dreigeschossige barocke Anlage mit niedrigerem Obergeschoss profiliertem Traufgesims und schlichten Putzfassaden von Philipp Jakob Koglsperger nach Planen von Frater Domenicus a S Euphrosina Georg Schorn erbaut beheimatet heute das Erzbischofliche Ordinariat Der Innenraum BearbeitenDer Hauptraum und das Gebalk sind mit zartem Rankenstuck die Pendentifs und der Kuppelansatz dagegen mit kraftigen weissen Stuck beziehungsweise in Gelb oder Rot dekoriert 1716 wurde der marmorierte Hochaltar mit vergoldeten Plastiken des Bildhauers Joseph Fichtl aufgerichtet Er zeigt als Altarblatt die Furbitte Mariens vor der Dreifaltigkeit gemalt von Andreas Wolff ab 1711 und von seinem Schuler Johann Degler 1717 vollendet Im Kirchenraum sind weitere bedeutende Werke von Cosmas Damian Asam Joseph Ruffini Andreas Faistenberger Johann Baptist Straub und dem Stuckateur Johann Georg Baader 3 zu sehen Cosmas Damian Asam gestaltete 1714 15 das Kuppelfresko aus das die Verehrung der Dreifaltigkeit durch die Engel Tugenden Apostel und Heilige darstellt Joseph Ruffini malte das Altarblatt Hl Josef fur den Josefsaltar von Andreas Faistenberger stammen die Figuren des hl Petrus und hl Johannes d T am Josefsaltar Johann Baptist Straub schuf den Tabernakel mit der Emmausszene im Relief und Johann Georg Baader besorgte die Stukkaturen nbsp Blick zum Altar nbsp Fresko vonCosmas Damian Asam nbsp Ausschnitt aus dem FreskoOrgel Bearbeiten nbsp Winterhalter OrgelDie Orgel wurde 1985 von Claudius Winterhalter erbaut welche die Moser Orgel von 1925 ersetzte Sie hat 16 Register drei Transmissionen im Pedal auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischen Schleifladen 4 I Ruckpositiv C g31 Holzgedackt 8 2 Oktave 4 3 Rohrflote 4 4 Sesquialter II 2 2 3 5 Feldpfeife 2 6 Cimbe III 1 II Hauptwerk C g37 Principal 8 8 Holzflote 8 9 Salicional 8 10 Hohlflote 4 11 Principal 2 12 Mixtur IV 1 1 3 13 Cromorne 8 Tremulant Pedal C f114 Subbass 16 Oktavbass Nr 7 8 15 Rohrbass 8 Choralbass Nr 10 4 Oktave Nr 11 2 16 Fagott 16 Koppeln I II I P II P Literatur BearbeitenKatharina Schmidle Die Wallfahrtskirche Maria Hilf bei Freystadt und die Dreifaltigkeitskirche in Munchen Zwei Hauptwerke des Architekten Giovanni Antonio Viscardi 1645 47 1713 Herbert Utz Verlag 2014 ISBN 978 3831642380 Hermann Bauer Bernhard Rupprecht Hgg Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland Bd 3 1 Munchen Sakralbauten Munchen 1987 Katharina Herrmann De Deo uno et trino Bildprogramme barocker Dreifaltigkeitskirchen in Bayern und Osterreich Regensburg 2010 Hans Ramisch Roland Gotz Dreifaltigkeitskirche Munchen Schnell und Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 4087 9 Reihe Kleine Kunstfuhrer Kirchen und Kloster Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreifaltigkeitskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karmeliten in MunchenEinzelnachweise Bearbeiten Sueddeutscher Barock Giovanni Antonio Viscardi Abgerufen am 2 Januar 2018 Sueddeutscher Barock Dreifaltigkeitskirche Abgerufen am 2 Marz 2018 1714 Spanischer Erbfolgekrieg Dreifaltigkeitskirche Baader Johann Georg Stuckateur in Munchen Geschichte Abgerufen am 22 Oktober 2021 Claudius Winterhalter Orgel in der Dreifaltigkeitskirche Munchen www organindex de Aufgerufen am 14 Mai 2018 Kirchen in der historischen Altstadt Munchens Frauenkirche Dom Allerheiligen Hofkirche profaniert Allerheiligenkirche am Kreuz Asamkirche Augustinerkirche profaniert Burgersaal Damenstiftskirche Dreifaltigkeitskirche Franziskanerkirche abgegangen Gruftkapelle abgegangen Heilig Geist Herzogspitalkirche St Jakob am Anger Josephspitalkirche abgegangen Karmelitenkirche profaniert Lorenzikapelle abgegangen St Michael St Peter St Salvator Theatinerkirche 48 140813888889 11 570802777778 Koordinaten 48 8 26 9 N 11 34 14 9 O Normdaten Geografikum GND 4336906 6 lobid OGND AKS LCCN no2007003833 VIAF 241189107 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreifaltigkeitskirche Munchen amp oldid 238062758