www.wikidata.de-de.nina.az
Die nicht mehr vorhandene Munchner Synagoge des Spatmittelalters entstand 1381 als Umbau eines von der judischen Gemeinde erworbenen Hauses im nordlichen Bereich der ersten Stadtmauer von Munchen zwischen Gruftgasse und Schrammergasse ehemals Gruftstrasse 1 heute Freiflache des Marienhofes Vermutlich war der Gebetsraum mit einer Mikwe verbunden der spateren unteren Gruftkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Einrichtung 2 Spatere Geschichte 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksEinrichtung Bearbeiten1380 kaufte die judische Gemeinde in Munchen ein Haus sudlich der ersten nun aufgegebenen Stadtmauer spater Gruftgasse Gruftstrasse 1 zur gemeinschaftlichen Nutzung den juden gemainichleich Es hatte zuvor dem Juden Sanbel dem Jungen als Pfandschaft des Herzogs gehort da sich ursprunglich der innere Verteidigungsumgang hinter der Stadtmauer in landesherrlichem Besitz befunden hatte 1 Das Haus wurde 1381 fur die Nutzung als Synagoge umgebaut Fur den Synagogenbau und ein gleichzeitig einzurichtendes Hospital brachten die judischen Familien uber drei Jahre lang Beitrage uber 5 ihres Vermogens auf Die sudlich verlaufende Gasse erhielt vielleicht erst jetzt den Namen Judengasse der sich spater in Gruftgasse wandelte Aus der spateren Geschichte ist zu schliessen das im ruckwartigen d h nordlichen Teil des Grundstucks auch ein Ritualbad angelegt wurde das vielleicht von der Wasserfuhrung des nordlich vorbeifliessenden Stadtgrabens profitierte Spatere Geschichte BearbeitenNach Ausweisung der Juden aus Munchen 1442 wurde das Synagogengebaude nach einer Urkunde vom 14 September 1442 von Herzog Albrecht III und seiner Frau Anna von Braunschweig ihrem Rat Leibarzt und vermutlich auch Schwiegersohn Doktor Johannes Hartlieb geschenkt Er erhielt das Haus hier zu Munchen an der Judengassen spatere Gruftgasse gelegen darinnen vor Zeiten die Judenschul gewesen ist mit aller Zugehorung Doktor Johannes Hartlieb richtete in der tiefliegenden Mikwe im hinteren Grundstucksbereich eine Marienkapelle ein Der unterirdische Raum Kruft genannt wurde spater mit einem Gewolbe abgeschlossen untere Gruftkapelle Bald darauf richtete er in der eigentlichen ehemaligen Synagoge eine weitere Kapelle ein obere Gruftkapelle Das Ensemble wurde seit dem spaten 15 Jahrhundert bis zur Sakularisation 1803 von dem Kloster Andechs betreut Literatur BearbeitenSimon Paulus Die Architektur der Synagoge im Mittelalter Uberlieferung und Bestand Petersberg 2007 ISBN 978 3 86568 313 7 S 158 161 Mitchell B Merback Cleansing the Temple The Munich Gruftkirche as Converted Synagogue In Mitchell B Merback Hrsg Beyond the Yellow Badge Anti Judaism and Antisemitism in Medieval and Early Modern Visual Culture Leiden Boston 2008 ISBN 978 90 04 15165 9 S 306 346 Online auf academia edu Helmuth Stahleder Die Munchner Juden im Mittelalter und ihre Kultstatten In Wolfram Selig Hrsg Synagogen und judische Friedhofe in Munchen Munchen 1988 ISBN 3 920041 34 8 S 11 34 Einzelnachweise Bearbeiten Zur alteren Besitzgeschichte an dieser Stelle Helmuth Stahleder Stadtplanung und Stadtentwicklung Munchens im Mittelalter In Oberbayerisches Archiv Band 119 1995 S 237 283 hier S 266 268 Weblinks BearbeitenLeporello zu den archaologischen Ausgrabungen auf dem Marienhof 201248 13855 11 57618 Koordinaten 48 8 18 78 N 11 34 34 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spatmittelalterliche Synagoge Munchen amp oldid 230754159