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Die Munchner Altstadt ist der Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt Munchen der am langsten zu der Stadt gehort auch wenn einige Orte die mittlerweile Stadtteile Munchens sind schon lange vor Munchen urkundlich erwahnt wurden Die Altstadt bildet zusammen mit dem Stadtteil Lehel den Stadtbezirk Nr 1 Altstadt Lehel Der gesamte Bereich der Altstadt ist sowohl als denkmalgeschutztes Ensemble 1 als auch als Bodendenkmal 2 archaologisches Denkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen Zentrum der Munchner Altstadt mit Marienplatz Altem und Neuem Rathaus St Peter und der Frauenkirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Geschichte 4 Unterteilung 4 1 Graggenauer Viertel 4 2 Angerviertel 4 3 Hackenviertel 4 4 Kreuzviertel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Luftbild der Altstadt und des sie umgebenden Altstadtrings Richtung OstenDer Munchner Stadtteil Altstadt entspricht im Wesentlichen dem Gebiet des historischen Stadtkerns Munchens also dem Gebiet das seit dem Mittelalter bis zum Ende des 18 Jahrhunderts von der Munchner Stadtbefestigung umgeben war Sie liegt auf zwei Terrassenstufen der Munchner Schotterebene der Hirschauterrasse die das ursprungliche Hochwasserbett der Isar bildete und der nur wenige Meter hoher gelegenen Altstadtterrasse auf der die ursprungliche Stadt gegrundet wurde Die Hangkante verlauft ungefahr entlang der Westseite von Oberanger Rosental Viktualienmarkt Sparkassenstrasse und Marstallplatz und trennt den oberen von dem unteren Hofgarten Die Grenze der Altstadt wird im Wesentlichen durch den Altstadtring gebildet Ausnahmen sind im Norden der Verlauf Galeriestrasse Odeonsplatz Brienner Strasse innerhalb des Altstadtrings und im Sudosten der Strassenzug Mullerstrasse Rumfordstrasse ausserhalb des Altstadtrings Die Altstadt grenzt an vier Stadtteile die ursprunglich die Fortsetzung der historischen Stadtviertel ausserhalb der Stadtmauer darstellten im Nordosten das Lehel fruher auch St Anna Vorstadt oder ausseres Graggenauer Viertel genannt im Sudosten die Isarvorstadt fruher auch ausseres Angerviertel genannt im Sudwesten die Ludwigsvorstadt fruher auch ausseres Hackenviertel genannt und im Nordwesten die Maxvorstadt fruher auch ausseres Kreuzviertel genannt Name Bearbeiten Altstadt ist in Munchen nicht wie beispielsweise in Landshut oder Straubing ein historischer Ortsname zur Abgrenzung gegenuber einer Neustadt Beschreibend wird der Begriff ab dem 19 Jahrhundert benutzt um den historischen Stadtkern also den Bereich innerhalb der ursprunglichen Stadtmauern von den neu angelegten Vorstadten zu unterscheiden 3 Als Toponym wird die Bezeichnung erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg verwendet 4 als mit der Einfuhrung der Bezirksausschusse nach Namen fur die Munchner Stadtbezirke gesucht wurde die die fruhere Bezeichnung der Stadtbezirke durch Nummern ersetzen oder zumindest erganzen sollten Offiziell beschlossen wurde der Name dann 1954 durch den Munchner Stadtrat als Altstadt Nord fur den Zusammenschluss der bisherigen Stadtbezirke 1 und 4 und Altstadt Sud fur den Zusammenschluss der bisherigen Stadtbezirke 2 und 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Marienplatz in den 1890er Jahren Hauptartikel Geschichte Munchens Im Zentrum der Altstadt liegt der Marienplatz an der Stelle an der die uberlieferte Geschichte Munchens mit der am 14 Juni 1158 im Augsburger Schied genannten Grundung eines Marktes durch Heinrich den Lowen begann Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts war die Geschichte Munchens im Wesentlichen eine Geschichte der Stadt der heutigen Altstadt der ausserhalb der Munchner Stadtbefestigung gelegene Munchner Burgfrieden spielte demgegenuber eine untergeordnete Rolle 1255 wurde Munchen Residenzstadt der Wittelsbacher 1506 Hauptstadt des wiedervereinigten Bayerns 1806 Hauptstadt des Konigreichs Bayern Diese Rolle als Residenzstadt pragte die Geschichte und das Stadtbild der Munchner Altstadt die Burgerschaft konnte sich gegenuber der herzoglichen Stadtherrschaft nur allmahlich emanzipieren So dominieren im Norden der Altstadt die Residenz die Theatinerkirche und das Nationaltheater das Stadtbild Das Neue Rathaus am Marienplatz die Demonstration stadtischer Selbstandigkeit stammt erst vom Ende des 19 Jahrhunderts Das Gebiet der Altstadt wurde im Zweiten Weltkrieg zu wesentlichen Teilen zerstort Der Wiederaufbau erfolgte unter weitgehender Erhaltung der mittelalterlichen Strassenverlaufe und der meisten das Stadtbild bestimmenden Grossbauten wie der Kirchen der Residenz des Nationaltheaters des Alten Hofs der Stadttore soweit sie vor dem Krieg uberhaupt noch erhalten waren sowie des Alten und des Neuen Rathauses Die burgerlichen Bauten der Munchner Altstadt wie sie vor allem durch die Photographien von Georg Pettendorfer dokumentiert sind sind jedoch weitgehend verloren Grossere Anderungen des Strassenbildes waren vor allem die Raumung des Marienhofs und der Durchbruch vom Rindermarkt nach Suden die grosse Platze anstelle der ursprunglichen engen Strassen schufen Einen weiteren Eingriff in die Bausubstanz und den Charakter der Altstadt brachte der Bau des Altstadtrings in den 1960er Jahren mit sich Durch die Anlage einer Fussgangerzone 1972 wurde der Durchgangsverkehr ganz aus der Altstadt herausgenommen Unterteilung Bearbeiten nbsp Der erste Stadtplan Munchens von Tobias Volckmer 1613 zeigt deutlich die innere Stadt als Halboval und die sie umgebende aussere Stadt mit der keilformig ins Tal vorspringenden Talstadt sowie die sich am Westende des Marienplatzes kreuzenden Hauptachsen der Stadt Eine erste Unterteilung der Stadt erfolgte 1271 durch die Teilung der Pfarrei St Peter entlang der Ost West Achse der Stadt der Salzstrasse und die Erhebung der Frauenkirche zur zweiten Pfarrkirche 5 Obwohl das primar eine kirchliche Unterteilung war diente sie auch in weltlichen Urkunden zur Bezeichnung der Nord bzw Sudhalfte der Stadt und sogar des ausserhalb der Stadt gelegenen Burgfriedens als St Mariae und St Petri 1300 wurde dann erstmals eine Unterteilung in eine innere und eine aussere Stadt urkundlich erwahnt Innere Stadt bezeichnete dabei die von der ersten Stadtmauer umgebene Kernstadt die auf die Grundung Heinrichs des Lowen zuruckging und daher in der Munchner Stadtgeschichte oft auch als leonische Stadt oder Heinrichsstadt bezeichnet wurde Aussere Stadt bezeichnete die Stadterweiterungen unter Ludwig dem Strengen und Ludwig dem Bayern die von der 1300 noch im Bau befindlichen zweiten Stadtmauer umgeben wurde Die Grenze zwischen innerer und ausserer Stadt verlief etwa entlang der heutigen Strassen Sparkassenstrasse Viktualienmarkt Rosental Farbergraben Augustinerstrasse Schafflerstrasse Schrammerstrasse Hofgraben Diese Unterteilung hatte keine administrative Bedeutung Zwischen beiden Bereichen gab es ein soziales Gefalle auch wenn die innere Stadt nicht wie gelegentlich dargestellt wird nur von Patriziern bewohnt war Die Unterteilung in innere und aussere Stadt wurde mit der Pfarreinteilung kombiniert so hiess z B die Sudhalfte der inneren Stadt innere Stadt Petri Wichtiger als die Unterscheidung in innere und aussere Stadt war im Mittelalter die heute noch bestehende Aufteilung der Altstadt in Viertel die durch die Hauptverkehrsachsen Munchens voneinander getrennt waren Schriftlich erwahnt sind die Viertel erstmals in einer Urkunde vom 21 Januar 1363 unter lateinischen Namen quarta fori pecorum Viertel des Rindermarktes Rindermarktviertel quarta secunda ad gradus superioris institarum zweites Viertel zu den oberen Kramen Kramenviertel quarta tercia apud fratres heremitanos drittes Viertel bei den Eremitenbrudern Eremitenviertel quarta ultima apud Chunradum Wilbrechtum letztes Viertel beim Konrad Wilbrecht Wilbrechtsviertel Das Tal wurde als eigener Bereich aufgezahlt und nicht den Vierteln zugeordnet 6 Ein Ratsprotokoll vom 29 Dezember 1458 bezeichnete erstmals drei der Viertel mit den heutigen Namen das Hackenviertel das Kreuzviertel und das Graggenauer Viertel Das erste Viertel hiess weiter Rindermarktviertel die Bezeichnung Angerviertel wurde erstmals am 15 September 1508 genannt aber erst ab 1530 in den Ratsprotokollen verwendet Das Tal war nun kein eigener Bereich mehr sondern auf die benachbarten Viertel aufgeteilt Die Reihenfolge der Aufzahlung der Viertel blieb gegenuber 1363 unverandert Diese Einteilung in Viertel die fur viele mittelalterliche Stadte typisch ist war zunachst eine militarische Gliederung die dann auf die offentliche Ordnung ausgeweitet wurde Die Viertel wurden ursprunglich jeweils von zwei Hauptleuten geleitet ab 1403 von dreien je einem aus dem inneren und dem ausseren Rat und von der Gemein Diese Hauptleute hatten fur die innere Sicherheit zu sorgen Polizei Nachtwachen Bewachung der Stadtmauern und tore Feuerwehr Ordnung bei Markten und Veranstaltungen wie Pferderennen und leiteten die militarischen Aufgebote der Munchner Burger Falls erforderlich wurden das militarische Aufgebot eines Stadtteils im Feld weiter unterteilt so werden z B 1410 Achtel genannt Wegen ihrer Bedeutung fur die Polizeidienste wurden die Viertel im 19 Jahrhundert auch als Polizeidistrikte bezeichnet Nach der Entfestigung Munchens Ende des 18 Jahrhunderts wurden die Namen der Viertel auf die Stadterweiterungen ausserhalb der alten Stadtmauern ausgedehnt die als ausseres Graggenauer Anger Hacken und Kreuzviertel bezeichnet wurden Erst ab 1812 erhielten diese Gebiete eigene Namen und wurden als Vorstadte bezeichnet St Anna Vorstadt heute Lehel Isarvorstadt Ludwigsvorstadt Maxvorstadt und Schonfeldvorstadt heute Teil der Maxvorstadt Bei der Einteilung des Stadtgebiets in Stadtbezirke bildeten die mittelalterlichen Stadtviertel die Stadtbezirke 1 bis 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten die Bezirke Namen die bis auf das Angerviertel keinen Bezug zu den historischen Namen hatten Im Jahr 1954 wurden die Stadtbezirke 1 und 4 zum Stadtbezirk Altstadt Nord zusammengefasst und die Stadtbezirke 2 und 3 zum Stadtbezirk Altstadt Sud Im heutigen Stadtbezirk Altstadt Lehel bilden die Viertel vier von sechs Bezirksteilen und tragen wieder ihre historischen Namen Ihre Aussengrenzen werden uberwiegend durch den Altstadtring gebildet und liegen damit grosstenteils ausserhalb der mittelalterlichen Grenzen Name Lage Ost bzw Westgrenze Nord bzw Sudgrenze Viertel 1363 Name 1363 Bezirk Nr Name 1947Graggenauer Viertel Nordost Weinstrasse Theatinerstrasse Marienplatz Tal 4 Wilbrechtsviertel 1 Max Joseph PlatzAngerviertel Sudost Rosenstrasse Sendlinger Strasse Marienplatz Tal 1 Rindermarktviertel 2 AngerviertelHackenviertel Sudwest Rosenstrasse Sendlinger Strasse Kaufingerstrasse Neuhauser Strasse 2 Kramenviertel 3 Sendlinger StrasseKreuzviertel Nordwest Weinstrasse Theatinerstrasse Kaufingerstrasse Neuhauser Strasse 3 Eremitenviertel 4 City BezirkGraggenauer Viertel Bearbeiten nbsp Marienplatz mit neuem Rathaus nbsp Max Josephs PlatzDer Name des Graggenauer Viertels leitet sich von der Graggenau ab einer 1325 Grakkaw und 1326 27 Gragkenawe genannten Flurbezeichnung die ihre Wurzel im Wort Krack hat das Rabe Krahe bedeutet Das Graggenauer Viertel war das einzige das bei seiner ersten urkundlichen Erwahnung als Wilbrechtsviertel nach seinem Hauptmann benannt wurde Nach weiteren Hauptleuten hiess es 1420 21 des Hansens Barts Viertel 1433 des Scharfzahns Viertel 1439 wieder des Wilbrechts Viertel Auch die anderen Viertel wurden zeitweise nach ihren Hauptleuten benannt Mit dem Kreuzviertel zusammen bildete das Graggenauer Viertel im Mittelalter das Gebiet der Frauenpfarrei und ab 1954 den Stadtbezirk Altstadt Nord Das Graggenauer Viertel ist gepragt durch die herzoglichen Bauten des Alten Hofs und der Munchner Residenz die zusammen mit zwischen ihnen liegenden und dem Hofdienst zugeordneten Bauten z B dem Alten Marstall Alte Munze den herzoglichen Zeughausern und der Hofpfisterei das Viertel in zwei Halften teilten einen Bereich auf der Altstadtterrasse und einen Bereich im Tal Der Bereich nordlich des Marienplatzes wurde zunachst von der Hofdienerschaft spater auch von wohlhabenden Burgern bewohnt Der im Tal liegende Bereich war uberwiegend Sitz von Handwerksbetrieben Das Franziskanerkloster am heutigen Max Joseph Platz das Putrich Regelhaus auch Putrich Seelhaus und das Ridler Seelhaus bildeten den geistlichen Schwerpunkt des Viertels Das burgerliche Munchen war seit dem Mittelalter durch das Alte Rathaus in diesem Viertel reprasentiert Im 19 Jahrhundert mussten die Hauser nordlich des Marienplatzes dem Bau des Neuen Rathauses weichen Wegen seiner Nahe zum Hof war das Graggenauer Viertel bei Reisenden besonders beliebt Heute bildet das Platzl mit dem Hofbrauhaus einen touristischen Anziehungspunkt Mit der Maximilianstrasse der Residenzstrasse und der Ostseite der Theatinerstrasse liegen auch die vornehmsten Geschaftsstrassen in diesem Viertel Nordlich des Neuen Rathauses liegt der Marienhof Dieser Bereich und seine Wohnbebauung wurden wahrend des Zweiten Weltkriegs durch US Bombenangriffe zerstort Zwischenzeitlich als Parkplatz genutzt wurde der Marienhof nie wieder bebaut Die dort befindliche Grunflache musste im Jahr 2018 im Rahmen der Bauarbeiten zur zweiten S Bahn Stammstrecke weichen 7 Angerviertel Bearbeiten nbsp St JakobsplatzIm Angerviertel waren vorwiegend handeltreibende Burger und Handwerker ansassig die die Wasserkraft der Stadtbache fur ihre Betriebe nutzten Das Angerviertel hat seinen Namen von einem Anger also einem offenen Platz der sich ursprunglich im Bereich des heutigen Sankt Jakobs Platzes befand Es ist das Viertel das als letztes seinen heutigen Namen bekam Der ursprungliche Name Rindermarktviertel stammte von dem ehemaligen Viehmarkt an den der Rindermarktbrunnen des Bildhauers Josef Henselmann aus dem Jahr 1964 und der Strassenname Rindermarkt noch erinnern Nach Hauptleuten des Viertels wurde es 1420 21 als des Hans Putrichs Viertel und 1445 als des Rudolfs Viertel bezeichnet 1487 ist die Bezeichnung am Anger zu Munchen in einer Munchner Notariatsurkunde bezeugt 8 Mit dem Hackenviertel zusammen bildete das Angerviertel im Mittelalter das Gebiet der Peterspfarrei das Gebiet des Heilig Geist Spitals bildete jedoch eine eigene Pfarrei mit der Heilig Geist Kirche als Pfarrkirche und mit eigenem Friedhof Ab 1954 bildeten die beiden Viertel den Stadtbezirk Altstadt Sud Das Angerviertel ist wie ein Haken geformt In der Mitte liegt das Petersbergl auf der Altstadtterrasse daran schliesst sich nach Osten und Suden je ein schmaler Streifen auf der Hirschauterrasse an die von den Stadtbachen durchflossen waren Im Angerviertel wohnen 3 611 Menschen Stand 2019 9 Hackenviertel Bearbeiten nbsp Blick vom Herzogspital in den Innenhof des Josephspitals 1913 Das Hackenviertel ist nach einer Flurbezeichnung in dem Haggen benannt die 1326 erstmals erwahnt wurde und die in dem heute von den Strassen Altheimer Eck Hotterstrasse Hackenstrasse Brunnstrasse und Damenstiftstrasse begrenzten Bereich lag Abgeleitet wird diese Flurbezeichnung von Hag also eingefriedetes eingezauntes Gelande Im Hackenviertel am Altheimer Eck lag die Siedlung Altheim die durch den Einbeziehung in den zweiten Stadtmauerring in das Stadtgebiet eingegliedert wurde und sich heute noch durch den abgeknickten Strassenverlauf der beiden Ost West Verbindungen bemerkbar macht Die Herkunft des ursprunglichen Namens Kramenviertel Viertel zu den oberen Kramen bei der ersten Nennung 1363 ist ungeklart da sich die oberen Kramen Kramladen auf der Sudseite des Marienplatzes befanden also im Angerviertel lagen Gemeint waren wohl Kramladen auf der Sudseite der Kaufingerstrasse Nach Hauptleuten des Viertels aus der Familie Schrenck wurde es 1420 21 als des Lorenz Schrencken Viertel und 1445 einfach als des Schrencken Viertel bezeichnet Mit dem Angerviertel zusammen bildete das Hackenviertel im Mittelalter das Gebiet der Peterspfarrei dort lagen auch der Friedhof der Pfarrei und die ehemalige Friedhofskirche die heutige Allerheiligenkirche am Kreuz Ab 1954 bildeten die beiden Viertel den Stadtbezirk Altstadt Sud Im Hackenviertel waren vorwiegend handeltreibende Burger ansassig Adelspalais gab es dort nur wenige und auch die Kloster der Salesianerinnen spater St Anna Damenstift und der Servitinnen fielen durch ihre zuruckhaltende Architektur nicht besonders auf Bis zum Zweiten Weltkrieg pragten die beiden grossen Komplexe des Herzogspitals und des Josephspitals das Erscheinungsbild des Viertels Kreuzviertel Bearbeiten nbsp Die Augustinerkirche heute Deutsches Jagd und FischereimuseumDas Kreuzviertel hat seinen Namen von der Kreuzgasse einer Strasse die heute in etwa dem Promenadeplatz und der Pacellistrasse entspricht Die Herkunft des Namens ist ungeklart evtl geht er auf ein einstiges Gemarkungszeichen oder ein dort stehendes Feldkreuz zuruck Der ursprungliche Name Eremitenviertel bezieht sich auf das Kloster der Augustiner Eremiten das seit 1294 in diesem Viertel lag und von dem nur noch die sakularisierte Augustinerkirche erhalten ist Nach Hauptleuten des Viertels wurde es 1410 als des Katzmairs Viertel 1420 21 als des Franz Tichtls Viertel und 1445 als des Ligsalz Viertel bezeichnet Mit dem Graggenauer Viertel zusammen bildete das Kreuzviertel im Mittelalter das Gebiet der Frauenpfarrei dort lagen auch der Friedhof der Pfarrei und die ehemalige Friedhofskirche die heutige Salvatorkirche Ab 1954 bildeten die beiden Viertel den Stadtbezirk Altstadt Nord Im Mittelalter war das Kreuzviertel das Zentrum des wohlhabenden Burgertums Dort standen an der Stelle des heutigen Promenadeplatzes die Salzstadel wo das Salz gelagert wurde dem Munchen einen grossen Teil seines Wohlstands verdankte Dort standen auch die Wohnhauser reicher Kaufleute und Patrizier Das uberragendste Bauwerk des Mittelalters ist die Frauenkirche die 1271 zur zweiten Munchner Pfarrei erhoben worden war Zu ihr gehorte ein Friedhof an der Aussenmauer der Stadt mit der Salvatorkirche als Friedhofskirche Ab dem 16 Jahrhundert wurde die burgerliche Bausubstanz immer weiter zuruckgedrangt Zunachst entstanden die grossen Gebaudekomplexe der Wilhelminischen Veste und des Jesuitenklosters mit der Kirche St Michael und der Alten Akademie heute eine Meditationskirche Es folgten Kloster der Karmeliten und der Karmelitinnen und ausserhalb der Stadtmauer auf einer Bastion der Wallbefestigung das Kapuzinerkloster so dass das Kreuzviertel sich zu einem geistlichen Zentrum entwickelte Im 17 und 18 Jahrhundert erwarben zunehmend Adelige Grundstucke im Kreuzviertel und errichteten reprasentative Palais besonders im Bereich des Promenadeplatzes der Prannerstrasse und der Kardinal Faulhaber Strasse Am Nordende der Hinteren Schwabinger Gasse heute Theatinerstrasse entstanden die Theatinerkirche als Hofkirche und das angrenzende Kloster der Theatiner Im 19 Jahrhundert waren in diesem Viertel staatliche Organisationen konzentriert z B der Landtag in der Prannerstrasse das Innenministerium in den Gebauden des wahrend der Sakularisation aufgelosten Theatinerklosters und das Aussenministerium mit dem Sitz des Ministerprasidenten im Palais Montgelas Ende des 19 Jahrhunderts ubernahmen mehrere Banken alte Adelspalais und errichteten an ihrer Stelle monumentale Bankgebaude z B die Konigliche Filialbank ab 1918 Bayerische Staatsbank Kardinal Faulhaber Strasse 1 die Bayerische Hypotheken und Wechsel Bank Kardinal Faulhaber Strasse 10 und die Bayerische Vereinsbank Kardinal Faulhaber Strasse 14 Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in der Munchner Altstadt Liste der Platze in Munchen Sehenswurdigkeiten in MunchenLiteratur BearbeitenCarmen M Enss Munchens geplante Altstadt Stadtebau und Denkmalpflege ab 1944 fur den Wiederaufbau Franz Schiermeier Verlag Munchen Juli 2016 ISBN 978 3 943866 46 9 Klaus Gallas Munchen Von der welfischen Grundung Heinrichs des Lowen bis zur Gegenwart Kunst Kultur Geschichte DuMont Koln 1979 ISBN 3 7701 1094 3 DuMont Dokumente DuMont Kunst Reisefuhrer Eva Graf Der Stadtfotograf Georg Pettendorfers Ansichten von Munchen 1895 1935 Das Stadtzentrum Hrsg Richard Bauer Heinrich Hugendubel Verlag Munchen 1989 ISBN 3 88034 447 7 Heinrich Habel Johannes Hallinger Timm Weski Landeshauptstadt Munchen Mitte Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 2 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 87490 586 2 Helmuth Stahleder Richard Bauer Stadtarchiv Munchen Hrsg Chronik der Stadt Munchen Dolling und Galitz Verlag Munchen 2005 Band 1 Herzogs und Burgerstadt Die Jahre 1157 1505 ISBN 978 3 937904 10 8 Band 2 Belastungen und Bedruckungen Die Jahre 1506 1705 ISBN 978 3 937904 11 5 Band 3 Erzwungener Glanz Die Jahre 1706 1818 ISBN 978 3 937904 12 2 Helmuth Stahleder Haus und Strassennamen der Munchner Altstadt Hugendubel Munchen 1992 ISBN 3 88034 640 2 Helmuth Stahleder Von Allach bis Zamilapark Namen und historische Grunddaten zur Geschichte Munchens und seiner eingemeindeten Vororte Hrsg v Stadtarchiv Munchen Buchendorfer Verlag Munchen 2001 ISBN 3 934036 46 5 Petra Wucher Tobias Lill Munchens Neue Altstadt lokal national international MunchenVerlag Munchen 2009 ISBN 978 3 937090 38 2 Elfi Zuber Hrsg Das Graggenauer Viertel Institut Bavaricum Munchen Elfi Zuber Munchen 1989 Elfi Zuber Hrsg Das Kreuzviertel Institut Bavaricum Munchen Elfi Zuber Munchen 1987 Elfi Zuber Hrsg Das Hackenviertel 2 uberarbeitete Auflage Institut Bavaricum Munchen Elfi Zuber Munchen 1986 Elfi Zuber Hrsg Das Angerviertel Institut Bavaricum Munchen Elfi Zuber Munchen 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altstadt Munchen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Stadtteil Altstadt im Stadtportal www muenchen de Graggenauviertel im Stadtportal www muenchen de Angerviertel im Stadtportal www muenchen de Hackenviertel im Stadtportal www muenchen de Kreuzviertel im Stadtportal www muenchen deEinzelnachweise Bearbeiten Ensemble Altstadt Munchen beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Bodendenkmal Altstadt Munchen beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Christian Muller Munchen unter Konig Maximilian Joseph I Google Books 1816 S 87 abgerufen am 27 Oktober 2010 Stahleder Von Allach bis Zamilapark S 18f Stahleder Chronik Band 1 S 39 Stahleder Chronik Band 1 S 133 2 stammstrecke muenchen de Aufbau der Schallschutzwand fur die Baustelle am Marienhof hat begonnen Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 2 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2008 ISBN 978 88 901870 1 8 S 193 Nr 1232 Deutschland Munchen Stadtbezirke und Stadtbezirksteile Einwohnerzahlen Grafiken und Karte Abgerufen am 14 Juli 2021 48 137225 11 575363888889 Koordinaten 48 8 14 N 11 34 31 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altstadt Munchen amp oldid 232929937