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Die Laxenburger Allianz von 1682 war eine Kreisassoziation verschiedener Reichsstande Reichskreise und des Kaisers Leopold I als Reaktion auf die Bedrohung fur die Integritat des Reiches durch Ludwig XIV Ihr ging die Frankfurter Allianz auch Frankfurter Union von 1679 voraus Nach Ablauf des Bundnisses kam es 1686 zur Augsburger Allianz Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Frankfurter Allianz 3 Laxenburger Allianz 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenSeit langerem gab es im Reich Bundnisse von Reichsstanden im Zusammenhang mit der franzosischen Expansionspolitik Reunionspolitik So schlossen sich 1673 im Quedlinburger Rezess der Nieder und der Obersachsische Reichskreis zusammen Dieser wurde kurze Zeit spater durch den Beitritt des Frankischen Reichskreises zur Muhlhauser Assoziation erweitert Allerdings stellten diese noch kein Bundnis gegen Frankreich dar Ernst August von Hannover bemuhte sich um ein Bundnis aus Bayern Braunschweig und moglicherweise Brandenburg Im Suden gab es Gesprache zwischen dem Schwabischen Frankischen und Bayerischen Kreis zu einer gemeinsamen Verteidigungspolitik Frankfurter Allianz BearbeitenDie eigentliche Initiative ging insbesondere von Georg Friedrich von Waldeck aus Ein weiterer Protagonist war der Furstbischof von Bamberg und Wurzburg Peter Philipp von Dernbach Dieser stand der Funktionsfahigkeit des Reichstages zunehmend skeptisch gegenuber Auf Drangen von Waldecks hin schlossen sich verschiedene kleine Reichsstande insbesondere aus der Wetterau dem Westerwald und der Eifel zur Frankfurter Allianz zusammen Neben dem Schutz des Reiches ging es den Partnern auch darum ihre Interessen gegenuber starkeren Reichsstanden insbesondere dem Hochstift Munster zu wahren Es ging ihnen gegenuber Frankreich um die Wahrung des Westfalischen Friedens und des Friedens von Nimwegen Laxenburger Allianz BearbeitenInsbesondere die Inbesitznahme Strassburgs durch Frankreich machte deutlich wie gross die Gefahr war die von Ludwig XIV hinsichtlich der Integritat des Reiches ausging Gerade bei Bischof Dernburg fuhrte dies dazu dass er vor der Gefahr warnte die von Frankreich drohte Waldeck plante den Bund zu erweitern Ein wichtiger Punkt fur die Attraktivitat des Bundes war dass mit dem Beitritt und der Leistung von zusatzlichen freiwilligen Kosten eine Art Lastenausgleich verbunden war Wer militarische Zusatzleistungen erbrachte brauchte nicht mehr die teuren Quartierbelastungen fur die Armierten Reichsstande oder die Kaiserliche Armee tragen Auf der anderen Seite waren mit dem Beitritt erhebliche Lasten verbunden Die beteiligten Stande waren bereit zur Aufstellung einer gemeinsamen Armee 130 Romermonate aufzubringen Waldecks Planung ging von drei Armeen aus Allerdings machte dies eine Erweiterung der Mitgliederzahl notig Dernbach fand den Plan uberzeugend und setzte sich fur den Beitritt des Frankischen Kreises ein In der Folge setzte sich unter anderem Wilhelm III von Oranien fur eine Erweiterung der Allianz ein Ihr traten schliesslich auch Hessen Kassel Hessen Darmstadt die Abtei Fulda die Hochstifte Bamberg und Wurzburg sowie der Oberrheinische der Frankische und der Schwabische Reichskreis bei Die Initiatoren bemuhten sich daruber hinaus um den Beitritt des Kaisers Dieser zogerte zunachst Da Brandenburg zu der Zeit mit Frankreich verbundet war und auch andere starke Reichsstande wenig Neigung zu einer Beteiligung zeigten war Leopold I schliesslich bereit sich zu beteiligen Auf Schloss Laxenburg bei Wien trat daher 1682 auch Leopold I dem Bundnis zum Schutz der Reichsgrenzen bei Kurze Zeit spater schlossen sich auch Sachsen Gotha und Sachsen Eisenach an Die Beteiligung des Kaisers gab der Assoziation der Reichskreise eine neue Qualitat Es ging nicht mehr um die Interessen einiger Kreise sondern um die Reichsverteidigung insgesamt Der Kaiser versuchte mit der Laxenburger Allianz das verbreitete Assoziationswesen fur sich nutzbar zu machen Bemerkenswert war dass in der Allianz sowohl protestantische wie auch katholische Stande vereint waren Die Laxenburger Allianz bildete den Kern einer starken kaiserlichen Partei im Reich Ziel war es den inneren Frieden im Reich aufrechtzuerhalten und eine erste Abwehr gegen eine mogliche franzosische Bedrohung zu schaffen Das Bundnis war auf drei Jahre abgeschlossen Vereinbart wurde die Aufstellung von drei Reichsarmeen mit insgesamt 30 000 Mann unter dem Oberbefehl des Kaisers die entlang des Rheins stationiert werden sollten Die mittlere Armee sollte Waldeck selbst kommandieren Damit war ohne Beteiligung des Reichstages ein faktischer Reichskrieg gegen Frankreich moglich geworden Zwar war kurz zuvor die Reichsdefensionsordnung beschlossen worden aber durch die hinhaltende Politik Brandenburgs war diese nur bedingt wirksam Uber das Reich hinaus kam es zu einer Verbindung auch mit Schweden und den Niederlanden Kurkoln Kurmainz und Brandenburg standen abseits und kritisierten dass der Bund einen Krieg mit Frankreich provozieren konnte Allerdings entwickelte sich das Bundnis in der Praxis langsamer als gedacht So liefen die Rustungen nur schleppend an Zudem starb 1683 mit Dernburg einer der Initiatoren der Allianz Letztlich kam das Bundnis aber nicht gegenuber Frankreich sondern gegenuber dem osmanischen Reich zum Einsatz Nach Ablauf der Vertragsfrist begann insbesondere Leopold I 1685 mit der Werbung fur eine Erneuerung und Erweiterung des Bundes Diese nahm in der Augsburger Assoziation von 1686 Gestalt an Literatur BearbeitenKarl Otmar von Aretin Das Alte Reich 1648 1806 Band 1 Foderalistische oder hierarchische Ordnung 1648 1684 2 durchgesehene Auflage Klett Cotta Stuttgart 1997 ISBN 3 608 91488 9 S 298 302 Karl Otmar von Aretin Das Reich Friedensordnung und europaisches Gleichgewicht 1648 1806 Klett Cotta Stuttgart 1986 ISBN 3 608 91074 3 S 190 f Johannes Burkhardt Wolfgang Reinhard Vollendung und Neuorientierung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Handbuch der deutschen Geschichte Band 11 10 vollig neu bearbeitete Auflage Klett Cotta Stuttgart 2006 ISBN 3 608 60011 6 S 125 130 Heinz Duchhardt Barock und Aufklarung Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 11 4 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 49744 1 S 34 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laxenburger Allianz amp oldid 193496585