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Die Raugrafen lateinisch comites hirsuti Grafen uber unbebautes Land 1 waren ein Adelsgeschlecht mit Besitzschwerpunkt im ehemaligen Nahegau Territorium im Heiligen Romischen ReichRaugrafschaftWappenEntstanden aus WildgrafschaftHerrscher Regierung GrafHeutige Region en DE RPHauptstadte Residenzen Altenbaumburg Stolzenburg NeuenbaumburgDynastien EmichonenAufgegangen in 1358 Stolzenberg1385 Altenbaumburg1457 Neuenbaumburgalle an KurpfalzAngehorige des Geschlechts gelangten in den rheinischen Hochstiften und in weltlichen Amtern zu Einfluss Die Raugrafen Eberhard Friedrich und Emicho waren in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Furstbischofe von Worms Raugraf Georg versah zu Beginn des 14 Jahrhunderts das Amt des koniglichen Landvogts im Speyergau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erstes Geschlecht im 12 bis 15 Jahrhundert 1 2 Zweites Geschlecht im 17 Jahrhundert 2 Besitz 3 Wappen 4 Siehe auch 5 Quellen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstes Geschlecht im 12 bis 15 Jahrhundert Bearbeiten Das Geschlecht der Raugrafen stammte aus einer Teilung der Grafen von Schmidtburg und Kyrburg um das Jahr 1148 den Erben der Emichonen Erster Raugraf war Emicho I der jungere Bruder des ersten Wildgrafen Konrad I Beide erscheinen zwischen 1140 und 1158 in Urkunden Eine weitere eng verwandte aus einer ersten Erbteilung der Nahegaugrafschaft um das Jahr 1113 hervorgegangene Linie war die der Grafen von Veldenz Die auch bei anderen Grafen vorkommende Bezeichnung Raugraf gab bereits zu vielen etymologischen Deutungen Anlass 2 Stammburg der Raugrafen war vermutlich die Baumburg bei dem heutigen Ort Altenbamberg sudlich von Bad Munster am Stein Allerdings nennt sich Emicho I 1146 in einer Urkunde Graf von Naumburg Nuenburc dann 1148 Raugraf dann 1154 Graf von Alten baumburg Die Sohne des Raugrafen Emicho II teilten ihren Besitz um das Jahr 1200 in eine Stolzenberger und eine Baumburger Linie Die Baumburger Linie spaltete sich um 1253 mit dem Bau der Neuenbaumburg uber Neu Bamberg in eine Neuenbaumburger und eine Altenbaumburger Linie 1358 starb die Linie Stolzenberg aus Im gleichen Jahr kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen um die Stolzenburg Die Herren Philipp und Konrad von Bolanden aus der Linie Bruchsal Bolanden beerbten die erloschene Linie Stolzenberg Philipp von Bolanden nannte sich nun Herr zu der alten Baumburg Um 1385 starb auch die Linie Altenbaumburg aus Am langsten bestand die Linie Neuenbaumburg Raugraf Philipp II der Herr zu der neuen Baumburg heiratete Anna die Erbtochter Philipps von Bolanden und nannte sich ab etwa 1380 Herr zu der neuen und alten Baumburg Dessen Sohn Raugraf Otto ehelichte in erster Ehe Maria die einzige Tochter Heinrichs VII von Salm des letzten Grafen der Linie Salm Niedersalm Maria verstarb kinderlos Es folgte ein langer Rechtsstreit um das Erbe bei dem Otto 1455 gerichtlich unterlag Raugraf Otto verkaufte nach langerem wirtschaftlichen Niedergang 1457 seinen gesamten pfalzischen Besitz an Mannschaft und Aktivlehen fur 4000 Gulden dem Kurfursten Friedrich von der Pfalz und behielt sich nur den Wohnsitz im Schloss Imsweiler bis an sein Lebensende Er starb daselbst noch in demselben Jahr Seine Sohne fuhrten zwar weiterhin die ererbten Titel Herren zu der neuen und alten Baumburg und Grafen von Salm im Osling hatten aber keine Herrschaftsrechte mehr in diesen Herrschaften Als letzter Rest der raugraflichen Besitzungen verblieben ihnen die Herrschaft Neumagen an der Mosel und die Herrschaft Nalbacher Tal an der Prims als Passivlehen des Kurfursten von Trier die an die Vogte von Hunolstein und die Vogte von Nalbach unterverlehnt waren und die im weiteren Verlauf des 15 Jahrhunderts auch verlorengingen Durch eine Ehefrau kam ein Anteil an der Burg Hollenfels in den luxemburgischen Ardennen an die Familie Zweites Geschlecht im 17 Jahrhundert Bearbeiten Da die Besitzungen des raugraflichen Geschlechts 1457 an die Kurpfalz gekommen waren erhob Kurfurst Karl Ludwig von der Pfalz 1667 seine ihm 1658 morganatisch angetraute Frau Marie Luise von Degenfeld zur Raugrafin und stattete sie zugleich mit den Lehen der alten Raugrafen aus ihre dreizehn gemeinsamen Kinder erhielten denselben Titel Alle ihre Sohne starben unverheiratet und kinderlos drei als Kind einer als Student im Duell vier als Soldaten Karl Moritz Raugraf zu Pfalz 1702 war der letzte dieser Linie Besitz BearbeitenDie Hauptbesitzungen der Raugrafen lagen sudlich der Nahe an Alsenz und Appel mit der Stadt Rockenhausen dann sudlich von Kirn wo sich das Becherbacher Gericht befand um Alzey herum wo sie Truchsessen der Pfalzgrafen waren sowie um Simmern Ihre Burgen waren die Altenbaumburg die Ebernburg die Stolzenburg die Naumburg die Neuenbaumburg die Burg Imsweiler und die Burg Simmern nbsp Altenbaumburg nbsp Ebernburg nbsp Naumburg nbsp Neuenbaumburg nbsp Wappen einer Nebenlinie der Raugrafen nbsp Grabplatte von Raugraf Heinrich I 1261 Kloster Rosenthal Pfalz Neffe des Klosterstifters Eberhard IV von EbersteinWappen BearbeitenDas Stammwappen der Raugrafen war von Gold Gelb und Rot gespalten 3 Siehe auch BearbeitenStammliste der EmichonenQuellen BearbeitenFriedrich Toepfer Bearb Urkundenbuch fur die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein Bd I Jacob Zeiser Nurnberg 1866 Google Books Bd II Jacob Zeiser Nurnberg 1867 Google Books Bd III Fr Campe Nurnberg 1872 Google Books Literatur BearbeitenFriedrich Toepfer Beilagen I Die Raugrafen In ders Bearb Urkundenbuch fur die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein Bd II Jacob Zeiser Nurnberg 1867 S 383 414 Google Books Wilhelm Fabricius Die Herrschaften des Unteren Nahegebietes Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz Erlauterungen 6 Behrendt Bonn 1914 Landesgeschichtlicher Teil bes S 80 91 Digitalisat des Landesbibliothekszentrums Rheinland Pfalz Koblenz Peter Schnepp Die Raugrafen In Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz Heft 37 38 Speier 1918 S 147 206 Sparkasse Donnersberg Hrsg Spurensuche Die Raugrafen in der Nordpfalz Rockenhausen 1998 ISBN 3 00 002359 3 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 6 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 44333 8 S 434 Winfried Dotzauer Geschichte des Nahe Hunsruck Raumes von den Anfangen bis zur Franzosischen Revolution Steiner Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07878 9 Google Books Einzelnachweise Bearbeiten Raugraf In Heidelberger Akademie der Wissenschaften Hrsg Deutsches Rechtsworterbuch Band 11 Heft 1 2 bearbeitet von Heino Speer u a Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 2003 ISBN 3 7400 0991 8 adw uni heidelberg de Raugraf In Brockhaus Conversations Lexikon Band 4 Amsterdam 1809 S 74 75 Jean Claude Loutsch Armorial du Pays de Luxembourg Luxemburg 1974 S 663 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raugrafen amp oldid 238475285