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Die Altenbaumburg ist die Ruine einer Spornburg auf einem Bergrucken uber dem Ort Altenbamberg im rheinland pfalzischen Alsenztal Sie ist die Stammburg der Raugrafen AltenbaumburgAltenbaumburg Blick von der TreuenfelsAltenbaumburg Blick von der TreuenfelsStaat DeutschlandOrt AltenbambergEntstehungszeit vor 1253Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenBauweise u a BuckelquaderGeographische Lage 49 47 N 7 50 O 49 786011111111 7 834675 Koordinaten 49 47 9 6 N 7 50 4 8 OAltenbaumburg Rheinland Pfalz p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUber den genauen Zeitpunkt ihrer Errichtung liegen keine Informationen vor Bei dem vielfach genannten Erstbeleg der Altenbaumburg von 1129 handelt es sich um eine Falschung Schotts 1 Ein seit 1154 in Urkunden erscheinender Graf Emicho von Bomenburg kann mit einiger Berechtigung als Nachweis fur die Altenbaumburg herangezogen werden Ungewiss bleibt allerdings ob sich sein Beiname auf diese Anlage bezieht Da auch die Teilung des Raugrafengeschlechtes in zwei unterschiedliche Linien 1214 in dieser Hinsicht keinen Aufschluss gibt bleibt nur der Ruckgriff auf eine Urkunde aus dem Jahr 1253 die von der Errichtung einer Neuen Burg bei dem heute verschwundenen Dorf Sarlesheim handelt Bei der neu errichteten Anlage handelt es sich um die spatere Neuenbaumburg im wenige Kilometer entfernten Neu Bamberg Urkunden ab 1324 nennen explizit den Namen Altenbaumburg 2 1317 lassen sich bereits mehrere Besitzer belegen was die Anlage selbst zur Ganerbenburg machte Am wirtschaftlichen Niedergang der Familie konnte auch die Privilegierung der Talsiedlung mit Oppenheimer Stadtrecht sowie Marktrechten durch Konig Ludwig den Bayern 1320 wenig andern Wegen innerfamiliarer Erbstreitigkeiten und finanzieller Probleme sahen sich die Raugrafen seit der Mitte des 14 Jahrhunderts gezwungen den Pfalzgrafen bei Rhein und den Grafen von Sponheim das Offnungsrecht zuzugestehen 1366 folgten Verpfandungen einzelner Gebaude insbesondere der gesamten mittleren Burg an die Pfalzgrafen deren kurpfalzischen Erben es bis 1457 gelang drei Viertel der Burg in ihrer Hand zu vereinigen Das restliche Viertel gelangte auf Umwegen zur selben Zeit in den Besitz des Hauses Pfalz Simmern Zu Beginn des 16 Jahrhunderts gaben die Pfalzgrafen die Burg als kurpfalzisches und pfalz simmerisches Erblehen an verschiedene Adelsfamilien die zeitweise eigene Amtleute einsetzten Offensichtlich waren schon Ende des 15 Jahrhunderts Teile der Altenbaumburg unbewohnt und im Verfall begriffen 1482 durfte Schweikard VIII von Sickingen mit pfalzgraflicher Erlaubnis von dort Steine als Baumaterial fur seinen Neubau der Ebernburg abtransportieren In den restlichen Burggebauden lagen wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ab 1621 spanische und ab 1631 schwedische Besatzungen 1666 wurde die Burg vom pfalzischen Kurfursten Karl I Ludwig in seinem Feldzug gegen Lothringen erobert Ein vollstandiger Wiederaufbau oder auch nur der Unterhalt der noch bestehenden Gebaude scheint nicht mehr erfolgt zu sein denn 1681 betitelte eine Schriftquelle die Burg nur noch als Ruine Endgultig verwustet wurden die seinerzeit dennoch gewiss recht ansehnlichen Gebaude 1689 durch franzosische Truppen In den Jahren von 1980 bis 1986 erfolgte eine durchgreifende Sanierung Architektur BearbeitenDie 200 mal 40 Meter messende Ruine der Altenbaumburg besteht aus drei separaten Anlagen deren bauliche Reste grosstenteils aus dem 14 und 15 Jahrhundert stammen Die fruher von nur wenigen markanten Einzelheiten gekennzeichnete Silhouette der Gesamtanlage wird heute von einem wieder aufgebauten Wohnhaus am Ende des Bergsporns bestimmt nbsp Kupferstich von Daniel Meissner vor 1629Am besten erhalten hat sich in der ostlich gelegenen trapezformigen Oberburg die Schildmauer mit einer ehemaligen Hohe von etwa 15 Metern bei einer Dicke von nur etwas mehr als einem Meter Begrenzt wird diese wohl aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts stammende Mauer im Nordosten von einem nur wenig hoheren dreiviertelrunden Eckturm und im Sudosten von einem noch 18 Meter aufragenden Rechteckturm mit Resten einer Abortanlage und eines Schornsteinschachts im Innern Ein Schutthugel unter dem der Stumpf des rechteckigen Bergfrieds mit Buckelquadern aus dem fruhen 13 Jahrhundert freigelegt wurde beherrscht heute den ehemaligen Burghof Nach einem Kupferstich aus der Zeit vor 1629 kann der Turm etwa 40 Meter hoch gewesen sein und gehorte damit zu den machtigsten seiner Art uberhaupt Ubrig geblieben ist davon ein vier Meter hohes Mauerstuck auf der neun Meter langen Nordwestseite in Buckelquaderausfuhrung Mit etwa 40 Metern in der Breite schirmte die Oberburg mit ihrer Schildmauer und dem vorgelagerten heute von einer Eisenbrucke aus dem spaten 19 Jahrhundert uberspannten Halsgraben den gesamten ubrigen Teil des Burgareals gegen die Bergseite ab Mittel und Unterburg verschmalern sich stetig bis auf eine Breite von 25 Metern an der Bergspitze Die Mittelburg ist mit einer Flache von 20 mal 30 Metern der kleinste der drei Burgteile Gegen die Oberburg schliesst sie flankiert von einem Rundturm mit einer heute nur noch bis auf Brusthohe uber dem Hofniveau aufsteigenden Schildmauer mit vorgelagertem Graben ab Die Ringmauerkronen sind stark restauriert worden Ausser der Giebelwand eines zweistockigen Hauses haben sich nur noch einige Spolien erhalten darunter profilierte Kamingewande und Fensternischen Die grosste Ausdehnung erreicht die gotische Unterburg mit einer Lange von etwa 50 Metern Auf den Grundmauern eines grossen Gebaudes das in die Ringmauer einbezogen war wurde von 1981 bis 1983 ein palasahnliches Gebaude errichtet das heute das Burgrestaurant beherbergt Im Verlauf dieser Arbeiten wurden der ehemalige Abortschacht zu einem Standerker umgestaltet und vor die frei erganzte hofseitige Mauer ein ebenfalls zuvor nicht vorhandener achteckiger Treppenturm gesetzt Im Burghof befinden sich neben der angeblichen jedoch fur diese Stelle nicht konkret belegten Burgkapelle mit erganztem Rundbogen und spatgotischen Gewolbeansatzen ausserdem ein Kellerzugang und ein Brunnenschacht Einige Saulchenbasen dienen im Gastzimmer des Restaurants zu Dekorationszwecken Literatur BearbeitenAlexander Thon Hrsg Wie Schwalben Nester an den Felsen geklebt Burgen in der Nordpfalz Schnell amp Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1674 4 S 16 21 Alexander Thon Stefan Ulrich Burgruine Altenbaumburg Schnell amp Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1712 0 Alexander Thon Bernhard Meyer Altenbaumburg In Jurgen Keddigkeit Alexander Thon Karl Scherer Rolf Ubel Ulrich Burkhart Hrsg Pfalzisches Burgenlexikon Bd 1 A E 3 uberarbeitete Auflage Kaiserslautern 2007 ISBN 3 927754 61 7 S 104 121 Ingo Toussaint Die Grafen von Leiningen Studien zur leiningischen Genealogie und Territorialgeschichte bis zur Teilung von 1317 18 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 ISBN 3 7995 7017 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altenbaumburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www altenbaumburg de Die Altenbaumburg auf burgen rlp de Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Ingo Toussaint Die Grafen von Leiningen Studien zur leiningischen Genealogie und Territorialgeschichte bis zur Teilung von 1317 18 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 ISBN 3 7995 7017 9 S 217 Alexander Thon Bernhard Meyer Altenbaumburg In Jurgen Keddigkeit Alexander Thon Karl Scherer Rolf Ubel Ulrich Burkhart Hrsg Pfalzisches Burgenlexikon Bd 1 A E 3 uberarbeitete Auflage Kaiserslautern 2007 ISBN 3 927754 61 7 S 104 121 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altenbaumburg amp oldid 227384220