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Charlotte de Bourbon Montpensier 1546 1547 5 Mai 1582 in Antwerpen war als dritte Ehefrau Wilhelms I von Oranien eine seiner grossten Stutzen im Kampf gegen die Spanier im Achtzigjahrigen Krieg und durch die Heirat Grafin von Nassau und Furstin von Oranien Portrat Charlottes de Bourbon Montpensier von Daniel van den Queborn etwa 1582 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCharlotte war die vierte Tochter des Herzogs Louis III de Bourbon duc de Montpensier und seiner Frau Jacqueline de Longwy Grafin von Bar sur Seine Aus familienpolitischen Grunden gaben sie ihre Eltern schon fruh in die Abtei Notre Dame de Jouarre in die Obhut ihrer Tante Louise die dort Abtissin war Um seinem einzigen Sohn Francois ein grosstmogliches Erbe zukommen lassen zu konnen plante Louis III seinen noch unverheirateten Tochtern in verschiedenen Klostern zum Amt einer Abtissin zu verhelfen damit sie im Gegenzug auf ihren Erbteil zugunsten ihres Bruders verzichteten Charlotte sollte gemass den elterlichen Planen deshalb die Nachfolge ihrer Tante in Jouarre antreten doch Louise verstarb unerwartet fruh als ihre Nichte erst zwolf Jahre alt war Erschwerend kam hinzu dass Charlotte trotz ihres jungen Alters mehrfach vor Zeugen zu verstehen gab dass sie weder Nonne noch Abtissin werden wolle und auch nicht bereit sei auf ihr Erbteil zu verzichten Das Madchen wurde aber von ihren Eltern zum Eintritt in den Konvent gezwungen und 1559 offiziell zur Abtissin des Klosters ernannt Sie fullte das Amt jedoch erst ab 1565 personlich aus nachdem sie volljahrig geworden war Im Gegensatz zu ihrem Vater der wahrend der franzosischen Religionskriege ab 1561 auf Seite der Katholiken focht wandte sich Charlotte den Hugenotten zu und floh 1571 aus dem Kloster in die protestantische Pfalz Pfalzgraf Friedrich III nahm sie in Heidelberg auf und stellte sie unter seinen Schutz Im Fruhling 1572 nur wenige Wochen nach Charlottes Flucht hielt sich Wilhelm I von Oranien Nassau in der pfalzischen Residenzstadt auf und lernte dabei auch die ehemalige Nonne kennen Nach uber zwei Jahren bat er sie durch seinen Vermittler Philips van Marnix schliesslich um ihre Hand Die Heirat fand im 12 Juni 1575 in Den Briel heute Brielle statt Die Eheschliessung stiess bei vielen Verbundeten des stark verschuldeten Wilhelms auf Unverstandnis denn Charlotte war nach der Flucht aus dem Kloster von ihrem Vater enterbt worden brachte somit keine Mitgift in die Ehe und war deshalb fur ihn keine finanziell lohnende Partie Harsche Proteste gegen die Heirat kamen auch von der Familie seiner zweiten Frau Anna von Sachsen Diese hatte zwar 1571 eine Trennungsvereinbarung unterschrieben aber die Ehe war bislang noch nicht offiziell geschieden So war diese Verbindung eine Ehe aus Zuneigung was auch durch den erhaltenen umfangreichen Briefwechsel der Eheleute belegt ist In den Folgejahren unterstutzte Charlotte ihren Mann tatkraftig im niederlandischen Unabhangigkeitskrieg gegen Spanien indem sie ihm immer wieder Nachrichten sowie Neuigkeiten per Brief zukommen liess und als wichtiges Bindeglied in der Kommunikation zwischen Wilhelm und den Truppen der aufstandischen niederlandischen Provinzen fungierte Nach einem missgluckten Attentat auf Wilhelm I am 18 Marz 1582 kummerte sie sich intensiv um ihren verwundeten Mann Nachdem dieser auf dem Weg der Besserung war erkrankte Charlotte vollig erschopft an einer Lungenentzundung die von hohem Fieber begleitet war 1 und starb am 5 Mai 1582 Sie wurde in der Hofkirche zu Antwerpen begraben Nachkommen BearbeitenWahrend der siebenjahrigen Ehe mit Wilhelm I brachte Charlotte von Bourbon Montpensier sechs Tochter zur Welt Luise Juliana 1576 1644 1593 verheiratet mit Kurfurst Friedrich IV von der Pfalz Elisabeth Flandrika 1577 1642 1595 verheiratet mit Henri de La Tour d Auvergne Katharina Belgica 1578 1648 1596 verheiratet mit Graf Philipp Ludwig II von Hanau Munzenberg Charlotte Flandrina 1579 1640 Abtissin von Saint Croix Charlotte Brabantina 1580 1631 1598 verheiratet mit Claude de La Tremoille Emilia Antwerpiana 1581 1657 1616 verheiratet mit Friedrich Kasimir von Pfalz Zweibrucken Landsberg Sohn Johanns I Literatur BearbeitenCaroline Atwater Mason A Lily of France Grosset amp Dunlap New York 1901 online romanhafte Lebensdarstellung Charlottes Roland Herbert Bainton Ladies of the Reformation in France and England Beacon Press Boston 1973 S 89 111 ISBN 0 8070 5649 9 Jane Couchman Charlotte de Bourbon Princess of Orange Lettres et documents 1565 1582 In Anne R Larsen Colette H Winn Writings by Pre Revolutionary French Women From Marie de France to Elizabeth Vigee Le Brun Garland New York 2000 ISBN 0 8153 3190 8 S 107 121 online Jules Delaborde Charlotte de Bourbon princesse d Orange Fischbacher Paris 1888 online Eugene Haag Emile Haag La France protestante Band 3 Cherbuliez Paris 1847 S 479 480 online Frances M Cotton Walker Cloister to Court Scenes from the Life of Charlotte de Bourbon Longmans London 1909 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charlotte de Bourbon Montpensier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liesbeth Geevers Charlotte de Bourbon Montpensier In Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland niederlandisch Jane Couchman Charlotte de Bourbon Montpensier In Dictionnaire des femmes de l Ancien Regime franzosisch Materialsammlung zu Charlotte de Bourbon Montpensier Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Vetter Am Hofe Wilhelms von Oranien Edition Leipzig Leipzig 1990 S 143 ISBN 3 361 00318 0 Normdaten Person GND 134287363 lobid OGND AKS VIAF 70143396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bourbon Montpensier Charlotte deALTERNATIVNAMEN Charlotte de Bourbon princesse d OrangeKURZBESCHREIBUNG dritte Ehefrau Wilhelms I von Oranien Nassau Grafin von Nassau Furstin von OranienGEBURTSDATUM 1546 oder 1547STERBEDATUM 5 Mai 1582STERBEORT Antwerpen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charlotte de Bourbon Montpensier amp oldid 237949982