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Die Ruine der Burg Drachenfels ist der Rest einer Felsenburg im Sudteil des Pfalzerwalds dem deutschen Teil des Wasgaus Rheinland Pfalz Burg DrachenfelsBurgruine DrachenfelsBurgruine DrachenfelsAlternativname n im Volksmund Backenzahn Staat DeutschlandOrt BusenbergEntstehungszeit vor 1245Burgentyp Hohenburg FelslageErhaltungszustand RuineStandische Stellung GanerbenburgBauweise BuckelquaderGeographische Lage 49 7 N 7 50 O 49 12209 7 82795 368 Koordinaten 49 7 19 5 N 7 49 40 6 OHohenlage 368 m u NHNBurg Drachenfels Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Umgebung 2 Name und Geschichte 3 Anlage 3 1 Ostlicher Burgfelsen und altere Unterburg 3 2 Westlicher Burgfelsen und jungere Unterburg 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Der Backenzahn Etwa 7 km nordlich der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich liegt nahe dem Dorf Busenberg Bundesstrasse 427 Dahn Bad Bergzabern die Burg Drachenfels auf dem gleichnamigen 150 m langen Sandsteinfelsen der sich auf einem Bergrucken in 367 6 m u NHN 1 erstreckt Der hochstgelegene Teil des Burgfelsens wurde zum Bergfried ausgebaut Wegen seines heutigen Aussehens wird der Turmrest im Volksmund Backenzahn genannt er macht die Ruine zu einer der auffalligsten Burgen in Rheinland Pfalz Die Burg ist von Busenberg aus uber eine befestigte Strasse anzufahren die bis zur Drachenfelshutte des Pfalzerwald Vereins fuhrt Von dort aus sind die letzten 200 m zur Burg zu Fuss zuruckzulegen In ein Felsmassiv gegenuber der Burg auf dem 420 m hohen Heidenberg den sogenannten Buchkammerfels wurden die Heidenkammern eingehauen Entstehungszeit und einstige Funktion sind unbekannt Es wird spekuliert dass sich dort ein zum Drachenfels gehorender Wachtposten befunden haben konnte Umgebung Bearbeiten In der Nahe vom Drachenfels gibt es weitere geschichtstrachtige Burgen Nur jeweils 3 km sudostlich bzw nordwestlich liegen der Berwartstein sowie die dreiteilige Dahner Burgengruppe Lindelbrunn liegt 6 km nordostlich und die Burgengruppe an der deutsch franzosischen Grenze mit Wegelnburg deutsch sowie Hohenburg Lowenstein und Fleckenstein alle auf franzosischer Seite im Sudwesten ist 10 km entfernt Name und Geschichte Bearbeiten nbsp Der eingeritzte Drache an der Wand des ehemaligen RittersaalsDer Name der Burg konnte von dem Bild eines Drachens herruhren das in die Sandsteinwand des ehemaligen Rittersaals eingraviert ist Da allerdings unbekannt ist wann es angefertigt wurde besteht auch die Moglichkeit dass mit dem Drachenbildnis auf den bereits existierenden Namen der Burg Bezug genommen wurde Die Anfange der Burg sind weitgehend ungeklart Archaologisches Fundmaterial zur Burg vor der Mitte des 13 Jahrhunderts fehlt Personen die sich nach einer Burg Drachenfels benennen treten bereits zuvor auf Die 1209 genannten Bruder Konrad und Wilhelm von Drachenfels sind dem Drachenfels im Siebengebirge zuzuordnen Ein 1219 und 1221 genannter Burkhard von Drachenfels in Diensten Friedrichs II ist keiner Burg sicher zuzuordnen 2 Der erste Niederadelige der unstrittig mit der Burganlage im Wasgau in Verbindung gebracht wird ist 1245 Walter von Drachenfels Waltherus de Drachenvels Weitere Urkunden hielten fest dass ein Streit der Vettern Rudolf und Anselm von Drachenfels mit dem Wormser Bischof im Jahr 1288 beigelegt wurde das alteste erhaltene Siegel dieser beiden Vettern enthalt einen Drachen in einem Spitzschild Seit dem fruhen 14 Jahrhundert enthalt das Siegel ein Hirschgeweih oder eine Wildgans 1314 wurden den Herren von Drachenfels Ausgleichszahlungen dafur zugesprochen dass bei einem Kriegszug der Stadt Strassburg gegen Burg Berwartstein die nahegelegene Burg Drachenfels ebenfalls belagert und beschadigt wurde 1335 kam es zu Streitigkeiten mit der Stadt Strassburg wobei die Herren von Drachenfels als Raubritter bezeichnet wurden In dieser Zeit wurde die Burg Drachenfels belagert und teilweise zerstort so dass die Burgherren gezwungen waren ab 1344 nach und nach Teile der Burg zu verkaufen Dadurch wurde der Drachenfels zur Ganerbenburg bei der sich mehrere Personen bzw Familiensippen den Grundbesitz teilten 1510 erlangte der rebellische Reichsritter Franz von Sickingen ebenfalls einen Ganerbenanteil Eine Urkunde vom 11 Marz 1510 beurkundet einen Burgfrieden und benennt 25 Ganerben Der Vertrag regelte Pflichten und benennt die Rechte der Ganerben Ein alle zwei Jahre neu zu wahlender Baumeister sollte die Burg verwalten 3 Nach Sickingens Niederlage Anfang Mai 1523 gegen die verbundeten Heere dreier Reichsfursten ruckten diese auch gegen den Drachenfels vor Die Burg wurde angesichts der gewaltigen Ubermacht vom Burgvogt der mit lediglich acht Knechten in der Burg anwesend war kampflos ubergeben Dennoch wurde die Burg am 10 Mai 1523 von den Siegern endgultig zerstort und ihr Wiederaufbau untersagt Was nach den Schleifungen der Burg noch ubrig war wurde durch die Nutzung der Ruine als Steinbruch weiter zerstort Ein Nachkomme der Eigner Freiherr Franz Christoph Eckbrecht von Durkheim errichtete 1778 mit Steinen vom Drachenfels mitten im Dorf Busenberg ein herrschaftliches Landhaus das heute Schlosschen genannt wird In die Busenberger Kirche wurden ebenfalls Steine aus der Ruine eingebaut Anlage BearbeitenOstlicher Burgfelsen und altere Unterburg Bearbeiten nbsp Ostlicher Burgfelsen von Suden mit Balkenlochern und Abarbeitungen nbsp Ostliche UnterburgDie bescheidenen Reste der Burg im ostlichen Bereich werden dominiert vom Backenzahn dem Bergfriedrest im Osten Auf dem Felsen sind nur wenige originale Mauerzuge erhalten Gleichwohl vermittelt ein Aufstieg durch die teilweise in den Fels geschlagenen Aufgange einen Eindruck von der Wehrhaftigkeit der Anlage Auf dem Plateau des ehemaligen Bergfrieds finden sich Reste einer Zisterne In den Fels geschlagene Kammern Balkenlocher und Abarbeitungen an dem Sandsteinfelsen belegen dass er einst fast komplett von Fachwerk oder Steingebauden umgeben war Wesentlich mehr Bausubstanz ist von der Unterburg und der Toranlage erhalten 1903 wurde bereits der Torturm durch zwei Rundbogenportale erganzt Reste von zwei weiteren Turmen einer kleinen Zwingeranlage sowie Mauern und Gebauden sind seit 1990 Schwerpunkt von Erhaltungs und Ausgrabungsmassnahmen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Man betritt zunachst den Torturm der zwar spater hinzugefugt wurde jedoch durchweg aus Buckelquadern mit Zangenlochern bestand Darauf sind zahlreiche Steinmetzzeichen zu erkennen Der Aufgang zur Oberburg erfolgte uber einen an den Fels angelehnten alteren Turm Zwischen beiden Torturmen befindet sich heute ein Treppenaufgang ursprunglich gab es hier wahrscheinlich eine Reitertreppe Im Hof der Unterburg sind zwei Wirtschaftsgebaude teilweise erhalten Am Kellereingang des westlichen Gebaudes ist die Jahreszahl 1515 zu erkennen Im Keller des anderen Gebaudes befindet sich der heute zugeschuttete Burgbrunnen Westlicher Burgfelsen und jungere Unterburg Bearbeiten nbsp Aufgang zur Vorburg aus dem jungeren TorturmWohl in der Spatzeit der Burg wurde der etwas niedriger gelegene westliche Burgfelsen ebenfalls bebaut Ursache fur solche Erweiterungen sind gewohnlich Veranderungen im Besitz der Burgen etwa bei Umwandlung des ursprunglichen Lehens in eine Ganerbschaft Auf dem ehemals bebauten Westfelsen sind jedoch keine Mauern mehr erkennbar er ist auch nicht zuganglich Teile des Aufgangs sowie einer Wachstube an der Sudseite des Felsens sind erhalten Die Anlage auf dem westlichen Felsen verfugte uber eine separate kleine Unterburg und eine eigene Toranlage sudostlich des Burgfelsens von der Reste eines Flankierungsturms mit Maulscharten erhalten sind Bei der Anlage der Burggebaude auf dem westlichen Burgfelsen wurde der ehemalige Halsgraben mit einem mehrgeschossigen Gebaude uberbaut Von diesem sind lediglich die Balkenlocher vorhanden von denen mehrere das in den Fels geritzte altere Drachenbild durchschlagen Nach Norden wurde der Hof durch eine halbrunde Mauer abgeschlossen Literatur BearbeitenJurgen Keddigkeit Hrsg Pfalzisches Burgenlexikon 2 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 1 A E Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2003 ISBN 3 927754 51 X S 410 428 Johann Georg Lehmann Veste Drachenfels In Urkundliche Geschichte der Burgen und Bergschlosser der bayrischen Pfalz Band 1 1857 S 99 138 Nachdruck der Urausgabe Kaiserslautern Pirmasens 1969 Alexander Thon Hrsg wie eine gebannte unnahbare Zauberburg Burgen in der Sudpfalz 2 verbesserte Auflage Schnell und Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1570 5 S 38 43 Margaret Ruthmann Burgenwandern Sudpfalz Nordelsass und Wasgau 23 Rundwege zu spannenden Ruinen 1 Auflage verlag regionalkultur Heidelberg 2020 ISBN 978 3 95505 995 8 S 46 50 Marco Bollheimer Felsenburgen im Burgenparadies Wasgau Nordvogesen 2 Auflage Verlag M Bollheimer Karlsruhe 2010 ISBN 978 3 00 030923 6 S 64 67 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Drachenfels Wasgau Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Drachenfels bei Busenberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Bilder von Burg Drachenfels auf burgenparadies de Felsen und Ganerbenburg Drachenfels Sudwestpfalz auf burgen pfalz comEinzelnachweise Bearbeiten LANIS Topographische Karte Abgerufen am 29 September 2020 Lehmann 1857 S 101 stellte Burkhard zu diesem Drachenfels nicht jedoch Keddigkeit 2003 S 411 Original im Deutschen Historischen Museum Information des Stadt und Stiftsarchivs Aschaffenburg vom 1 Mai 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Drachenfels Wasgau amp oldid 226771451