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Oberderdingen bis 1964 und heute noch umgangssprachlich meist nur Derdingen genannt ist eine Gemeinde im Kraichgau im Nordosten des Landkreises Karlsruhe Wappen Deutschlandkarte49 0625 8 8019444444444 190 Koordinaten 49 4 N 8 48 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk KarlsruheLandkreis KarlsruheHohe 190 m u NHNFlache 33 57 km2Einwohner 11 804 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 352 Einwohner je km2Postleitzahl 75038Vorwahlen 07045 07258Kfz Kennzeichen KAGemeindeschlussel 08 2 15 059Adresse der Gemeindeverwaltung Amthof 1375038 OberderdingenWebsite www oberderdingen deBurgermeister Thomas NowitzkiLage der Gemeinde Oberderdingen im Landkreis KarlsruheKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Oberderdingen 2 2 Ortsteile 2 2 1 Flehingen 2 2 2 Grossvillars 3 Religionen 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Burgermeister 4 3 Wappen und Flagge 4 4 Stadtepartnerschaften 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Bauwerke 5 2 Museen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 6 2 Medien 6 3 Bildung 7 Personlichkeiten 7 1 Ehrenburger 7 2 Sohne und Tochter der Gemeinde 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Oberderdingen liegt an der Grenze zwischen Stromberg und Kraichgau wobei ein wesentlicher Teil der Gemarkung zum Naturpark Stromberg Heuchelberg gehort Das Gemeindegebiet erstreckt sich zwischen 154 und 337 Meter Seehohe Bretten Knittlingen und Eppingen sind die nachstgelegenen Stadte Die Gemeinde liegt etwa 30 km nordostlich von Karlsruhe und ca 30 km westlich von Heilbronn Nachbargemeinden Bearbeiten Folgende Stadte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Oberderdingen beginnend im Sudosten im Uhrzeigersinn Sternenfels Knittlingen beide Enzkreis sowie Bretten Stadtteil Bauerbach Kraichtal Stadtteil Gochsheim Zaisenhausen und Kurnbach alle Landkreis Karlsruhe Gemeindegliederung Bearbeiten Das Gemeindegebiet besteht aus dem Kernort Oberderdingen mit dem integrierten ehemaligen Dorf Unterderdingen der 1973 eingegliederten Gemeinde Flehingen mit dem am 1 April 1936 eingegliederten inzwischen vollstandig aufgegangenen Sickingen und dem Dorf Grossvillars das bis 1972 teilweise auch zur Nachbarstadt Knittlingen gehorte Flehingen und Grossvillars sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden wurttembergischen Gemeindeordnung das heisst sie haben jeweils einen Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzendem Ferner unterscheidet man teilweise noch Wohngebiete oder Wohnplatze mit eigenem Namen so etwa den Luisenhof in Flehingen und die Gebiete Obere Muhle Olmuhle Untere Muhle und Wilfenberg in Oberderdingen Im Mittelalter existierten noch die wust gewordenen Orte Bernhardsweiler und Goldshausen Geschichte BearbeitenOberderdingen Bearbeiten nbsp Oberderdingen 1684Derdingen wurde erstmals 766 im Lorscher Codex erwahnt seit 1247 unterschied man Ober von Unterderdingen Beide Orte gehorten anfangs zu verschiedenen Herrschaften ehe sie 1247 an das Kloster Herrenalb kamen Aus der Turmburg der Ortsherren wurde der Amthof des Klosters Herrenalb Die Wurttemberger fuhrten als Schirmherren des Klosters Herrenalb 1556 die Reformation ein Bis 1807 existierte ein Pflegamt des Klosters Herrenalb Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegrundeten Konigreich Wurttemberg wurden beide Orte dem Oberamt Maulbronn zugeordnet 1835 wurde der Gemeindename in Derdingen Ober umbenannt Nach Auflosung der erst 1826 von Kleinvillars getrennten Gemeinde Grossvillars im Jahre 1866 kam 1 6 des Ortes zu Oberderdingen der andere Teil zur Stadt Knittlingen 1936 wurde der Gemeindename mit nachgestellter Klammer zu Derdingen vereinfacht Bei der Auflosung des Oberamts Maulbronn im Zuge der Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg kam Oberderdingen mit Unterderdingen und dem zu ihm gehorigen Teil Grossvillars 1938 zum Landkreis Vaihingen Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden in Derdingen nach dem Ergebnis einer im Jahr 2020 veroffentlichten heimatgeschichtlichen Untersuchung 2 mindestens 1 800 Zwangsarbeiter davon geschatzt 40 Frauen beschaftigt uberwiegend in der Rustungsindustrie bei den Firmen Blanco und E G O aber auch bei dem Weingut Karl Kern und weiteren Arbeitgebern Laut den hierzu ausgewerteten Namenslisten der Arolsen Archives seien in Derdingen von 1939 bis 1945 insgesamt 1 064 auslandische Zwangsarbeiter eingesetzt worden darunter 532 aus der Sowjetunion Die Zwangsarbeiter seien von den Arbeitgebern uber das Justizministerium in Berlin und die Generalstaatsanwaltschaften angefordert und uber die Zuchthauser Gefangnisse und aus den Konzentrationslagern vor allem den Moorlagern im Emsland zur Verfugung gestellt worden Das wahrend des Zweiten Weltkriegs bestehende Aussenkommando des Zuchthauses Ludwigsburg in Derdingen wurde am 20 Juni 2003 als Haftort fur Zwangsarbeiter in das Haftstattenverzeichnis der Stiftung EVZ aufgenommen 3 Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges soll in Derdingen ausserdem ein Aussenlager des KZ Natzweiler Struthof errichtet worden sein Noch im Dezember 2020 wurde offentlich kritisiert dass die Gemeinde Oberderdingen und die beteiligten Firmen bislang nicht angemessen an das geschehene Unrecht erinnerten 4 1945 wurde Derdingen Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehorte somit zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging Am 2 Juni 1964 wurde die Gemeinde wieder in Oberderdingen ruckbenannt Das fruhere Unterderdingen war inzwischen ganz in Oberderdingen aufgegangen wurde jedoch bis 1971 noch als separater Wohnplatz gefuhrt Bei der Kreisreform in Baden Wurttemberg kam Oberderdingen am 1 Januar 1973 vom Landkreis Vaihingen zum Landkreis Karlsruhe die Nachbargemeinde Knittlingen aber zum neu gebildeten Enzkreis Um den Ort Grossvillars nicht auf zwei unterschiedliche Landkreise aufzuteilen wurde dessen zu Knittlingen gehoriger Teil der Gemeinde Oberderdingen angegliedert Gleichzeitig wurde die Gemeinde Flehingen in die Gemeinde Oberderdingen eingegliedert 5 Damit vereinigte man die zwei ehemals wurttembergischen Orte Oberderdingen und Grossvillars mit der ehedem badischen Gemeinde Flehingen zu einer neuen Gemeinde Ab dem 1 November 2023 darf sich Oberderdingen Stadt nennen Oberderdingen wird die 316 Stadt in Baden Wurttemberg Nach der Gemeindeordnung kann einer Gemeinde auf Antrag die Bezeichnung Stadt verliehen werden wenn sie nach Einwohnerzahl Siedlungsform und ihren kulturellen und wirtschaftlichen Verhaltnissen stadtisches Geprage tragt Oberderdingen bringt das mit was eine Stadt braucht Die Gemeinde hat mehr als 11 800 Einwohner und damit weit mehr als die von der Gemeindeordnung geforderten 10 000 Einwohner Die Gemeinde weist sechs grossflachige Verbrauchermarkte sowie ein historisches Ortszentrum mit Fachgeschaften Banken Gesundheitsangeboten Hotels Gastronomie und weiteren Dienstleistern auf Was Industrie und Gewerbebetriebe betrifft ist Oberderdingen Schwerpunktstandort fur Industrie Gewerbe und Handel fur die Region Mittlerer Oberrhein mit alteingesessenen mittelstandischen Betrieben Insgesamt gibt es rund 5 000 Arbeitsplatze in 900 Gewerbebetrieben mit rund 3 800 Einpendlern Die Kultureinrichtungen sind mit der Mediathek sowie dem Museum und der Galerie im Aschingerhaus uberdurchschnittlich 13 Kinderbetreuungseinrichtungen drei Grundschulen eine Werkrealschule eine vierzugige Realschule ein sonderpadagogisches Bildungs und Beratungszentrum mit dem Forderschwerpunkt Geistige Entwicklung die Fachschulen des Kommunalverbands fur Jugend und Soziales sowie die Ausbildungsakademie der Unternehmensgruppe Blanc amp Fischer sorgen fur ein breites Bildungsangebot Oberderdingen bietet weiterhin ein grosszugiges Sport und Freizeitangebot von uberdurchschnittlicher Qualitat etwa das neue Freibad und das Naturerlebnisbad Die arztliche Versorgung der Bevolkerung sowie die Betreuungs und Wohnmoglichkeiten fur altere Menschen liegen deutlich oberhalb der durchschnittlichen Angebote in Gemeinden vergleichbarer Grosse Auch ist Oberderdingen verkehrstechnisch gut angebunden mit zwei Stadtbahnhaltestellen an der Strecke Karlsruhe Heilbronn Ortsteile Bearbeiten Flehingen Bearbeiten Hauptartikel Flehingen Oberderdingen Flehingen wurde 778 79 als Flancheim erstmals erwahnt Das Kloster Lorsch hatte grossen Besitz im Ort Die Herren von Strahlenberg und ab 1368 die Kurpfalz gaben den Ort zu Lehen an einen ortlichen Adel dessen Erben 1638 die Wolff Metternich waren 1805 kam Flehingen an Baden und wurde 1810 dem Bezirksamt Bretten zugeteilt Bei dessen Auflosung 1936 kam Flehingen zum Bezirksamt ab 1938 Landkreis Karlsruhe Das 1936 eingemeindete Sickingen wurde 784 als Sicchenheim erstmals erwahnt und war von der Kurpfalz ebenfalls als Lehen an das Ortsadelsgeschlecht der Herren von Sickingen vergeben worden dessen beruhmtester Spross Franz von Sickingen war und das 1831 erlosch In Sickingen gab es mit der Oberen und Unteren Burg einst zwei Burgen Die Gemeinde gehorte wie Flehingen zum Bezirksamt Bretten Grossvillars Bearbeiten Hauptartikel Grossvillars Grossvillars grundeten 1699 vertriebene Waldenser Der Name leitet sich vom piemontesischen Villar Perosa ab Zunachst bildete der Ort mit dem benachbarten Kleinvillars eine Gemeinde die 1826 getrennt wurde 1866 wurde die kleine Gemarkung auf die Nachbargemeinden Oberderdingen und Knittlingen aufgeteilt Diese Situation blieb bis 1973 erhalten als der Ort ganz der Gemeinde Oberderdingen zugeteilt wurde Religionen BearbeitenDie Laurentiuskirche Oberderdingen im Amthof ist schon seit 1227 bezeugt In der Gemeinde wurde infolge der Zugehorigkeit zu Wurttemberg ab 1556 die Reformation eingefuhrt Daher war Oberderdingen uber lange Zeit eine rein protestantische Gemeinde 6 In Unterderdingen wurde 1769 die Kirche St Peter und Paul erneuert die einen romanisch gotischen Chorturm hat Man nimmt an dass der Vorgangerbau die alte Pfarrkirche von Oberderdingen war Die evangelische Kirchengemeinde gehort heute gemeinsam mit der Kirchengemeinde Grossvillars dem Kirchenbezirk Muhlacker der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg an Letztere war ab ihrer Grundung 1699 zunachst eine Waldensergemeinde Im 19 Jahrhundert wurde sie in die Evangelische Landeskirche in Wurttemberg integriert Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch Katholiken nach Oberderdingen Sie erhielten 1963 eine eigene Kirche Maria Heimsuchung und St Laurentius 1968 wurde die Gemeinde zur Pfarrei erhoben Die Gemeinde gehort zum Dekanat Muhlacker des Bistums Rottenburg Stuttgart In Flehingen wurde ab 1522 lutherischer Gottesdienst gehalten Dennoch gab es auch spater noch Katholiken so dass die Kirche ab 1698 simultan genutzt wurde Die heutige Kirche wurde 1825 gebaut und dient seit dem Neubau der katholischen Kirche St Martin im Jahr 1910 allein der evangelischen Kirchengemeinde die dem Kirchenbezirk Bretten der Evangelischen Landeskirche in Baden angehort Die katholische Kirchengemeinde gehort zum Dekanat Bruchsal des Erzbistums Freiburg ebenso die katholische Nachbargemeinde Sickingen Diese beiden bilden mit drei weiteren Gemeinden in der Nachbarschaft in Kurnbach Sulzfeld und Zaisenhausen eine Seelsorgeeinheit Am Ort wurden erstmals 1548 Juden genannt die Flehinger judische Gemeinde bestand bis 1938 40 Die hochste Zahl judischer Bewohner wurde um 1832 mit 167 Personen erreicht 14 der Gesamteinwohnerschaft Die Gemeinde weihte 1874 eine Synagoge ein die beim Novemberpogrom 1938 vollig zerstort wurde Bedeutendste judische Personlichkeit aus Flehingen war Jakob Barth einer der bekanntesten Orientalisten seiner Zeit Bis heute erinnert der an der Gochsheimer Strasse liegende 1688 angelegte judische Friedhof an die Geschichte der Juden im Dorf Der hohe Anteil der Industrie an der ortlichen Wirtschaft spiegelt sich auch in der hohen Zahl an turkischen Einwanderern wider die als Gastarbeiter in den Ort kamen Deshalb gibt es im Ort auch eine sehr aktive turkisch islamische Gemeinde Bereits Ende der 70er Jahre gab es erste Initiativen zum Bau einer Moschee die nach etlichen Provisorien Anfang der 1990er Jahre errichtet wurde Die Gemeinde mit etwa 150 Mitgliedern ist ein eingetragener Verein der dem Dachverband DITIB in Koln angehort und ist im ortlichen Vereinsleben rege beteiligt 7 Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat hat normalerweise 23 ehrenamtliche Mitglieder bis Mai 2019 20 die fur funf Jahre gewahlt werden Die Zahl der Mitglieder kann sich durch Ausgleichssitze erhohen gesamt 2019 23 Sitze 2014 23 Hinzu kommt der Burgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender 8 Durch die Unechte Teilortswahl ist den Ortsteilen eine festgelegte Anzahl von Sitzen garantiert Aus Oberderdingen kommen mindestens zwolf aus Flehingen mindestens acht und aus Grossvillars mindestens drei Gemeinderate 9 Die Kommunalwahl 2019 fuhrte zu folgendem Ergebnis in Klammern Unterschied zu 2014 10 Gemeinderat 2019Partei Liste Stimmenanteil SitzeCDU 31 9 5 8 7 1 Freie Wahler 22 5 2 6 5 1 SPD 17 3 3 3 4 1 Grune 15 9 9 5 4 2 Unabhangige Burger UBO 8 4 1 3 2 0 AfD 4 0 4 0 1 1 Wahlbeteiligung 58 6 6 4 Burgermeister Bearbeiten Seit 2003 ist Thomas Nowitzki 1956 Burgermeister in Oberderdingen 2011 und 2019 wurde er jeweils im Amt bestatigt 11 Wappen und Flagge Bearbeiten nbsp Altes Wappen von Oberderdingen nbsp Heutiges Wappen von Oberderdingen nbsp Wappen von Sickingen nbsp Wappen von Flehingen nbsp Flagge von OberderdingenDas Wappen der Gemeinde Oberderdingen zeigt in von Schwarz und Silber gespaltenem Schild oben einen rechtshin liegenden Rebast mit drei Blattern und zwei Trauben in verwechselten Farben Vorn funf 2 1 2 silberne Kugeln hinten ein blauer Rost Die Gemeindeflagge ist weiss schwarz Wappen und Flagge wurden der Gemeinde am 7 Juni 1982 vom Landratsamt Karlsruhe verliehen Das Wappen ist eine Kombination der Wappensymbole der fruheren Gemeinden Oberderdingen fuhrte den Rost das Attribut des Hl Laurentius der als ehemaliger Schutzpatron der Kirche den Martyrertod erlitt in seinem Wappen Die Kugeln wurden aus dem Flehinger Wappen entnommen und sind die Symbole der fruheren Ortsherren Die Weintrauben symbolisieren die lange Tradition des Weinbaus in Oberderdingen der noch heute in allen Ortsteilen betrieben wird Stadtepartnerschaften Bearbeiten Oberderdingen unterhalt seit 1991 mit Heinfels in Osterreich und seit 2006 mit Villar Perosa in Italien freundschaftliche Stadtepartnerschaften Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Glockenturm im AmthofBauwerke Bearbeiten Das grosste historische Ensemble im historischen Ortskern Oberderdingens ist der Amthof mit Laurentiuskirche Glockenturm Zehntscheuer Grosser Kelter Amtsgebaude Abtskapelle Bandhaus Torwachterhaus und Hexenturm nbsp Torwachterhaus mit Torbogen am Eingang zum Amthof nbsp Hexenturm nbsp Kelter im Amthof nbsp Altes RathausDirekt vor dem Amthof gelegen sind das Alte Rathaus die ehemalige Amtsschreiberei Weingut Lutz und der Renaissance Fachwerkbau des Gasthauses Sonne Im Ort existieren zahlreiche weitere Fachwerkhauser aus dem 16 17 Jahrhundert darunter die Gebaude Brettener Strasse 25 27 36 und 39 Hegelweg 1 Hintere Gasse 28 und 33 sowie Obere Gasse 15 und 16 Zum historischen Gebaudebestand zahlen ausserdem das Alte Schulhaus und das als Schafscheuer bekannte ehemalige Stallgebaude mit Infothek und Vinothek nbsp Fachwerkhauser Brettener Strasse nbsp Fachwerkhauser Obere Gasse Hintere Gasse nbsp Fachwerkhauser beim Alten Schulhaus nbsp St Martin in FlehingenIm ehemaligen Dorf Unterderdingen befindet sich die evangelische Pfarrkirche St Peter und Paul mit gotischen Wandmalereien Im Ortsteil Flehingen gibt es das Flehinger Wasserschloss die Evangelische Kirche von 1825 und die katholische Kirche St Martin sowie die Magdalenakirche des ehemaligen Ortsteils Sickingen In Grossvillars befindet sich eine evangelische Kirche nbsp St Peter und Paul in Unterderdingen nbsp Evangelische Kirche Grossvillars nbsp Magdalenenkirche in Sickingen nbsp St Maria mit Friedhof OberderdingenMuseen Bearbeiten Aschingerhaus Oberderdingen Die standige Ausstellung zeigt die Lebensgeschichte der drei Ehrenburger Oberderdingens August Aschinger Karl Fischer und Heinrich Blanc so wie die Entwicklung und Geschichte der Aschinger AG der Firmen E G O und BLANCO In der ehemaligen Scheune des Aschingerhauses wird in einer Wechselausstellung ein breites und hochwertiges Spektrum an Kunst prasentiert Waldenserhausle Grossvillars Das Museum zeigt die Herkunft der Waldenser und die Entwicklung des Ortes Grossvillars Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenOberderdingen ist seit Jahrhunderten als Weinbauort bekannt Siehe auch Wurttemberg Weinbaugebiet und Wurttemberger Weinstrasse Die Unternehmensgruppen E G O und Blanco haben in Oberderdingen ihren Hauptsitz und unterhalten grosse Werke Beide Unternehmen wurden 1925 gegrundet und haben inzwischen auch internationale Kundschaft sowie Produktions Vertriebsstandorte auf der ganzen Welt Verkehr Bearbeiten Oberderdingen ist an die Buslinien 143 144 und 145 an das Busnetz des Karlsruher Verkehrsverbundes angebunden Der Betrieb dieser Linien liegt bei der Firma Friedrich Wohrle GmbH Uber die Bundesstrasse 293 Heilbronn Pfinztal die seit 1984 als Umgehungsstrasse sudlich an Flehingen vorbeifuhrt ist die Gemeinde an das uberregionale Strassennetz angebunden 12 Anschluss an die Bundesstrasse 35 Illingen Germersheim besteht fur Oberderdingen und Grossvillars an den Anschlussen in Knittlingen 2001 wurde die Entlastungsstrasse der L 554 um Flehingen herum eingeweiht 2006 die Umgehungsstrasse westlich um Oberderdingen 13 Der Ortsteil Flehingen verfugt uber einen Bahnhof an die Kraichgaubahn Karlsruhe Heilbronn angeschlossen Am sudwestlichen Ortsrand von Flehingen befindet sich daruber hinaus der Haltepunkt Oberderdingen Flehingen Industriegebiet Auf der Strecke verkehrt die Linie S 4 der Stadtbahn Karlsruhe innerhalb des Karlsruher Verkehrsverbundes KVV Eine Bahnstrecke von Bretten nach Kurnbach uber Derdingen befand sich von 1919 bis 1923 im Bau blieb aber unvollendet Die Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart durchquert das Gemeindegebiet mit der Talbrucke Zigeunergraben dem Wilfenbergtunnel und dem Freudensteintunnel Medien Bearbeiten Uber das ortliche Geschehen berichten die Brettener Nachrichten eine Lokalausgabe der Badischen Neueste Nachrichten BNN Ausserdem gibt es die Gemeindezeitung s Blattle die wochentlich am Donnerstag erscheint und eine Auflage von ca 2600 hat Bildung Bearbeiten Die Gemeinde Oberderdingen hat eine Realschule Leopold Feigenbutz Realschule eine Grund und Hauptschule mit Werkrealschule Strombergschule sowie je eine Grundschule in den Ortsteilen Flehingen Samuel Friedrich Sauter Grundschule und Grossvillars Heinrich Blanc Grundschule Die Fachschule fur Sozialpadagogik des Kommunalverbands fur Jugend und Soziales KVJS Baden Wurttemberg im Schloss Flehingen rundet das schulische Angebot in Oberderdingen ab Die Volkshochschule in Oberderdingen ist eine offentliche Einrichtung der Weiterbildung Sie steht als Aussenstelle unter der Rechtstragerschaft des gemeinnutzigen Vereins Volkshochschule im Landkreis Karlsruhe Nach ihrem satzungsgemassen Auftrag widmet sie sich neben der Erwachsenenbildung auch den Aufgaben der Jugendbildung Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Leopold Feigenbutz 15 August 1827 13 August 1904 Chronist des Kraichgaus er schrieb das Buch Der Kraichgau und seine Orte Zudem setzte er sich fur eine verbesserte Lehrerausbildung und fur die Aufwertung des Lehrerstandes ein August Aschinger 8 April 1862 28 Januar 1911 August und Carl Aschinger grundeten in der Reichshauptstadt Berlin ab 1892 sogenannte Bierquellen Stehbierhallen und spater auch Restaurants in denen man schnell gut und billig essen konnte Im Jahre 1910 waren es schon 40 Lokale Karl Fischer 2 Marz 1893 3 Juli 1985 grundete 1925 in seiner Heimatgemeinde Badenweiler Oberweiler eine Werkstatte fur elektrische Gerate Zusammen mit Heinrich Blanc grundete Karl Fischer am 10 September 1931 die E G O Elektro Geratebau GmbH in Oberderdingen Heinrich Blanc 11 Dezember 1896 8 April 1960 grundete 1925 die Metallwarenfabrik Blanc und Co und fertigte Kupfer Bettflaschen und Herdwasserschiffen In den Funfziger Jahren kam mit der Produktion von Edelstahlspulen der Durchbruch Noch heute ist das Unternehmen unter dem Namen Blanco in Oberderdingen ansassig Heinz Treffinger 31 Januar 1923 17 Februar 2010 Direktor in der E G O Firmengruppe Vorsitz in der Geschaftsfuhrung der E G O Verwaltungs GmbH Verwaltungsvorsitzender der Firma Blanco Zusammen mit Karl Fischer organisierte er eines der ersten deutsch jugoslawischen Joint Venture Unternehmen Eugen Gultlinger 9 September 1920 30 April 2012 Lehrer Konrektor Rektor der Grund und Hauptschule Oberderdingen bis 1985 viele Jahre Mitglied des Gemeinderates Oberderdingen und des Ortschaftsrates Kreisrat Ortsvorsteher Erwin Breitinger 6 April 1942 1971 2003 Burgermeister der Gemeinde Oberderdingen und 1984 2004 im Kreistag des Landkreises Karlsruhe Grundungsmitglied und seit der Vereinsgrundung am 13 Januar 1984 auch 1 Vorsitzender des Heimatkreises Oberderdingen e V Ausserdem wirkt er im genealogischen Arbeitskreis Heimatverein Kraichgau mit 14 2003 wurde ihm die Burgermedaille der Gemeinde Oberderdingen verliehen Fur landesweites Aufsehen sorgte ein Beitrag den er im November 2011 unter dem Titel Demografie Man kann nur erkennen was man erkennen will in einem Rundbrief des Heimatkreises Oberderdingen veroffentlichte Das Regierungsprasidium Karlsruhe das baden wurttembergische Ministerium fur Wissenschaft Forschung und Kunst und der Petitionsausschuss des baden wurttembergischen Landtags sahen darin eine politische Meinung mit auslander und islamfeindlichem Hintergrund weshalb der Heimatkreis Fordergelder des Landes zuruckzahlte 15 Im April 2017 wurde Erwin Breitinger Ehrenburger der Gemeinde Oberderdingen 16 17 Sohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Franz von Sickingen 1481 1523 hatte sein Stammschloss in Sickingen Er kampfte fur die Reformation und die Reichsritterschaft und starb im Kampf um seine Burg Nanstein bei Landstuhl in der Pfalz Samuel Friedrich Sauter 1766 1846 Schulmeister Dorfpoet und Urbild des Biedermeier Bekannteste Gedichte Wachtelschlag und Das arme Dorfschulmeisterlein Eugen Hallberger 1839 1921 Literaturwissenschaftler Ubersetzer und Hochschullehrer Jakob Barth 1851 1914 Orientalist Charles Lieb 1852 1928 Politiker zwischen 1913 und 1917 vertrat er den US Bundesstaat Indiana im US Reprasentantenhaus Wilhelm Gauger 1860 1947 wurttembergischer Oberamtmann August Aschinger 1862 1911 Gastronom betrieb um 1900 in Berlin den grossten Gastronomiebetrieb Europas Carl H Eigenmann 1863 1927 Biologe und Fischkundler Otto Mauthe 1892 1974 Gynakologe NS Euthanasie Arzt Rudolf Gerber 1899 1957 MusikwissenschaftlerLiteratur BearbeitenDerdingen Ober In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Maulbronn Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 52 H Lindemann Stuttgart 1870 S 192 200 Volltext Wikisource Ute Fahrbach Dreher Schafe Wein und Touristen Die Schafscheuer in Oberderdingen Heinfelder Platz 3 In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 36 Jg 2007 Heft 4 S 242 f PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberderdingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Oberderdingen Reisefuhrer Offizielle Homepage der Gemeinde Oberderdingen Informationen zur judischen Geschichte in Flehingen Das Derdinger Horn Informationen zum Amthof OberderdingenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Werner Banghard Zwangsarbeiter in Derdingen Ein Uberblick In Heimatverein Kraichgau e V Hrsg Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2020 ISBN 978 3 95505 230 0 S 113 130 Bundesarchiv Aussenkommando des Zuchthauses Ludwigsburg in Derdingen In Verzeichnis der KZ ahnlichen Lager und Haftstatten sowie von Institutionen und Betrieben in denen Zwangsarbeit geleistet wurde ehemals Haftstattenverzeichnis der Stiftung EVZ Bundesarchiv 1 Februar 2021 abgerufen am 1 Februar 2021 Verschleppt kaserniert und ausgebeutet Die Geschichte der Zwangsarbeiter bei E G O und Blanco 4 Dezember 2020 abgerufen am 1 Februar 2021 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 458 Website der Evangelischen Kirchengemeinden Oberderdingen und Grossvillars Hamdi Tamis Vereinsgeschichte Nicht mehr online verfugbar Turkisch Islamische Gemeinde zu Oberderdingen e V archiviert vom Original am 31 Juli 2012 abgerufen am 6 Januar 2011 Gemeinde Oberderdingen Hauptsatzung 3 abgerufen am 12 Juli 2019 Gemeinde Oberderdingen Hauptsatzung 16 abgerufen am 12 Juli 2019 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Gemeinderatswahlen 2019 Oberderdingen zur Unterscheidung der Wahlergruppen FWV UBO erganzt durch Daten der Pforzheimer Zeitung PZ news 26 Mai 2019 Oberderdingen Ergebnisse der Gemeinde und Europawahl 2019 Gemeinde Oberderdingen Gemeinderatswahl 2019 PDF und Gemeinderatswahl 2014 PDF abgerufen am 12 Juli 2019 Thomas Nowitzki bleibt Burgermeister in Oberderdingen Pforzheimer Zeitung PZ news de 30 Januar 2011 Schultes Wahl in Oberderdingen Thomas Nowitzki bleibt Rathauschef Pforzheimer Zeitung PZ news de 27 Januar 2019 abgerufen am 13 Juli 2019 Strassenbaubericht 1984 PDF 15 8 MB Oberderdingen heute Gemeindeverwaltung Oberderdingen Oberderdingen Ehrenburger Abgerufen am 27 Januar 2021 Petitionsausschuss des Landtags Baden Wurttemberg Beschlussempfehlungen und Berichte des Petitionsausschusses zu verschiedenen Eingaben Drucksache 15 3707 PDF Landtag Baden Wurttemberg 18 Juli 2013 S 16 17 abgerufen am 27 Januar 2021 Gemeinde Oberderdingen Jahresruckblick 2017 PDF Gemeinde Oberderdingen 23 Februar 2018 S 16 abgerufen am 27 Januar 2021 Ein Knorriger In NadR Abgerufen am 27 Januar 2021 deutsch Stadte und Gemeinden im Landkreis KarlsruheStadte Bretten Bruchsal Ettlingen Kraichtal Ostringen Philippsburg Rheinstetten Stutensee Waghausel nbsp Gemeinden Bad Schonborn Dettenheim Eggenstein Leopoldshafen Forst Gondelsheim Graben Neudorf Hambrucken Karlsbad Karlsdorf Neuthard Kronau Kurnbach Linkenheim Hochstetten Malsch Marxzell Oberderdingen Oberhausen Rheinhausen Pfinztal Sulzfeld Ubstadt Weiher Waldbronn Walzbachtal Weingarten Baden Zaisenhausen Normdaten Geografikum GND 4042890 4 lobid OGND AKS LCCN n85207822 VIAF 133760303 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberderdingen amp oldid 237629007