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Eine Judische Gemeinde in Flehingen einem Ortsteil der Stadt Oberderdingen im nordlichen Baden Wurttemberg ist seit dem 16 Jahrhundert nachgewiesen Die Gemeinde hatte 1832 ihre grosste Mitgliederzahl mit 167 Personen 14 der Gesamteinwohnerschaft wurde dann durch Ab und Auswanderung nach und nach kleiner und erlosch zur Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Personlichkeiten 4 Gemeindeentwicklung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Alte Synagoge in Flehingen Aufnahme vom Juli 2011Juden sind in Flehingen erstmals 1548 nachgewiesen Nach den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges nahm der Grundherr Wolff Metternich wieder Juden im Ort auf Ihre Zahl wurde Ende des 17 Jahrhunderts in Flehingen auf zehn Familien begrenzt 1688 wurde der judische Friedhof Flehingen an der Gochsheimer Strasse angelegt Im 18 Jahrhundert wurde eine erste Synagoge erbaut die bis 1874 benutzt wurde und deren Gebaude sich bis heute als Alte Synagoge erhalten hat Die judische Gemeinde zu der auch die Juden in Sickingen und bis 1900 auch die Juden in Bauerbach zahlten wurde 1827 dem Bezirksrabbinat Bretten zugeteilt In Flehingen selbst gehorten der judischen Gemeinde 160 Personen an damit war es die grosste judische Gemeinde im Bezirksamt Bretten In Sickingen lebten im Wesentlichen nur zwei judische Familien In Bauerbach gab es dagegen um 1825 bereits knapp 70 Juden die eine eigene Synagoge und eine eigene Mikwe hatten Die Juden aus Bauerbach wanderten grosstenteils noch vor 1900 ins nahe Bretten ab so dass sich die Bauerbacher Gemeinde 1894 aufloste Die dortige Synagoge wurde zu einem Wohnhaus umgebaut Im 19 und 20 Jahrhundert lebten die judischen Familien uberwiegend vom Viehhandel oder hatten Ladengeschafte in Bauerbach vorwiegend Metzgereien Ihr Wohngebiet konzentrierte sich in Flehingen auf das Hinterdorf auch Judengasse genannt heute die Samuel Friedrich Sauter Strasse Von 1918 bis 1933 gab es in Flehingen funf judische Vereine Israelitischer Frauenverein Unterstutzung Hilfsbedurftiger Bestattung Israelitische Frauen und Madchengruppe Agudas Israel 1918 Israelitischer Mannerverein Bestattung und Talmudkurs Schiur lesen am Sabbat 1 nbsp Gedenktafel zur Erinnerung an die zerstorte Synagoge1874 wurde in Flehingen eine neue Synagoge errichtet Sie wurde beim Novemberpogrom 1938 vollig zerstort und 1940 abgebrochen Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenVon den 1933 in Flehingen wohnenden 59 judischen Mitburgern kamen mindestens 17 durch die nationalsozialistische Verfolgung ums Leben Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 42 in Flehingen geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 2 Fur viele ermordete Flehinger Juden wurden auf Initiative des Geschichte Leistungskurses des Brettener Melanchthon Gymnasiums in den letzten Jahren Stolpersteine verlegt 3 Personlichkeiten BearbeitenBedeutendste judische Personlichkeit aus Flehingen war Jakob Barth 1851 1914 einer der bekanntesten Orientalisten seiner Zeit Lazarus Schlessinger geboren 1842 43 in Flehingen gestorben im Juli 1924 ebenda Bezirksrabbiner in Bretten Simons Lazarus Flegenheimer geboren ca 1723 in Flehingen gestorben am 8 Mai 1793 in Darmstadt Landesrabbiner in Muhringen und Darmstadt Isak Flehinger geboren 1736 gestorben am 25 April 1818 in Flehingen Sohn von Veit Flehinger und verheiratet mit Kela Flehinger Isak Flehinger war von ca 1768 bis zu seinem Tod 1818 ritterschaftlicher Landesrabbiner in Flehingen mit Zustandigkeit fur die judische Gemeinde Flehingen und die benachbarten Gemeinden Veit Flehinger geboren am 12 Juli 1769 in Flehingen gestorben am 25 Dezember 1854 in Bretten Sohn des Isak Flehinger Bezirksrabbiner in Bretten Baruch Hirsch Flehinger geboren 1809 in Flehingen Gestorben 1890 Bezirksrabbiner in Merchingen Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1734 0 14 Personen1832 167 Personen1844 158 Personen1871 132 Personen1887 141 Personen1900 144 Personen1910 107 Personen1924 0 86 Personen1933 0 72 PersonenLiteratur BearbeitenKarl Banghard Die Juden in Flehingen Eine aktive Minderheit in Funf Schneeballen zwolf Jahrhunderte Flehingen Sickingen 779 bis 1979 Karlsruhe 1979 S 147 184 Joachim Hahn und Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 S 354 357 ISBN 978 3 8062 1843 5 Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Band 4 Berthold Rosenthal Heimatgeschichte der badischen Juden seit ihrem geschichtlichen Auftreten bis zur Gegenwart Buhl 1927 Reprint Magstadt bei Stuttgart 1981 ISBN 3 7644 0092 7 Michael Brocke und Julius Carlebach Herausgeber bearbeitet von Carsten Wilke Biographisches Handbuch der Rabbiner Teil 1 Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen bohmischen und grosspolnischen Landern 1781 1871 K G Saur Munchen 2004 z B S 311ff Wolfgang Schonfeld Schicksale judischer Familien in Flehingen Verlag Alte Uni Eppingen 2013 ISBN 978 3 926315 42 7 nicht ausgewertet Weblinks BearbeitenDie judische Gemeinde Flehingen bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Stude Geschichte der Juden im Landkreis Karlsruhe Hrsg vom Landratsamt Karlsruhe Karlsruhe 1990 ohne ISBN S 152 Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 29 Oktober 2009 Stolpersteine in Flehingen In museumsverein flehingen sickingen de Abgerufen am 24 Februar 2020 Ehemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Karlsruhe Bad Langenbrucken Bad Mingolsheim Bauerbach Bretten Bruchsal Diedelsheim Durlach Ettlingen Flehingen Gochsheim Gondelsheim Graben Grotzingen Heidelsheim Karlsruhe Liedolsheim Malsch Menzingen Munzesheim Obergrombach Odenheim Ostringen Philippsburg Untergrombach Weingarten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Flehingen amp oldid 238690604