www.wikidata.de-de.nina.az
Die Strahlenberger waren ein mittelalterliches Geschlecht von Edelfreien das von der zweiten Halfte des 12 bis zum Beginn des 15 Jahrhunderts existierte Ihr Stammsitz war die Strahlenburg in Schriesheim wo sich die Familie ursprunglich auf der Basis von Vogteirechten eine kleine Herrschaft aufgebaut hatte die sie allerdings vom Kloster Ellwangen zu Lehen hielt Wappen derer von Strahlenberg bei Johann Siebmacher unter den SchweitzerischenWappen derer von Strahlenberg bei Johann Siebmacher unter den Reynlendischen Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge 2 Aufschwung 3 Niedergang 4 Jungere Linie in Frankfurt 5 Stammtafel 6 Wappen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUrsprunge BearbeitenUrsprunglich gehen die Strahlenberger auf die Hirzberger heute wurde man Hirschberger sagen zuruck Die Hirzberger hatten ihren Stammsitz auf der Hirzburg oder Hirschburg oberhalb von Leutershausen heute Teilort der Gemeinde Hirschberg an der Bergstrasse Conrad I von Hirzberg gestorben wahrscheinlich 1165 hatte zwei Sohne Der altere Eberhard von Hirzberg fuhrte das Haus Hirschberg in Leutershausen weiter Es ist 1223 zum letzten Mal erwahnt Sein Bruder Heinrich begrundete die Nebenlinie der Strahlenberger Dessen Enkel Conrad I erbaute 1235 auf dem Berg sudlich des Taleingangs uber dem kurz danach gegrundeten Ort Schriesheim auf Vogteibesitz des Klosters Ellwangen die Strahlenburg als neuen Stammsitz Daruber kam es zum Streit zwischen ihm und dem Abt von Ellwangen Conrad wurde in der Folge mit der Reichsacht belegt und musste schliesslich die Burg und seinen bisherigen Eigenbesitz als Lehen von Ellwangen annehmen Den Namen Strahlenberger erstmals im Jahre 1174 belegt hatte sich die Familie bereits vor dem Bau dieser neuen Strahlenburg zugelegt vermutlich mit Bezug auf eine altere Strahlenburg der Hirzberger die als Sitz fur einen jungeren Sohn gebaut aber dann wieder aufgegeben worden war Tatsachlich gibt es Reste einer solchen ersten Strahlenburg das sogenannte Schanzenkopfle nur 500 m oberhalb der Hirzburg ebenso wie Hinweise auf zwei verschiedene Zweige der Hirzberger um 1200 Aufschwung Bearbeiten nbsp Gedenkinschrift fur Friedrich von Strahlenberg Speyerer Dom SudseiteBald nach dem Bau der Strahlenburg erfolgte die Grundung der Stadt Schriesheim direkt unterhalb der Burg auf dem Lehensgrund der Strahlenberger Conrad I der Erbauer der Strahlenburg hatte drei Sohne von denen der erste Heinrich jedoch schon vor 1255 verstarb Eberhard der jungste trat in den geistlichen Stand ein und wurde 1291 Bischof von Worms Conrad II erhielt so das Erbe ungeteilt Zeit seines Lebens beteiligte sich Conrad II an Fehden um seine Macht und die seines Hauses auszuweiten Spater versuchte er durch Fehden die Stellung seines Bruders Eberhard als Bischof von Worms zu starken um so dem Geschlecht der Strahlenberger grosseren Einfluss zu verschaffen Dies hatte insofern Erfolg als sein Sohn Conrad III vom Bischof von Worms seinem Onkel mit ausgedehntem Gebiet im Steinachtal nordlich von Neckarsteinach belehnt wurde das er zum Ausbau seiner Herrschaft im Odenwald anschliessend an das Gebiet von Schriesheim nutzte Um die schon von Conrad II in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts erbaute Burg Waldeck entstand so die Herrschaft Waldeck Im Verlauf des weiteren Ausbaus dieser Herrschaft entstanden die Waldrodungssiedlungen Lampenhain Eiterbach Altneudorf und Vorderheubach Auch die Grundung von Altenbach durfte in diesem Zusammenhang erfolgt sein Am sudostlichen Langhausportal des Speyerer Domes hat sich im Turgewande eine zeitgenossische Gedenkinschrift an den Speyerer bzw Strassburger Domherrn Friedrich von Strahlenberg 1333 den Bruder Conrad III erhalten Niedergang BearbeitenSchon 1310 wurde die Burg Waldeck an das Bistum Worms verpfandet und 1357 verkaufte Siegfried von Strahlenberg Burg und Herrschaft Waldeck an Pfalzgraf Ruprecht I Der letzte Strahlenberger Siegfrieds Sohn Hans verstarb 1404 Jungere Linie in Frankfurt Bearbeiten nbsp Wappen der Frankfurter Patrizier Stralenberger Johann Siebmachers Wappenbuch 1605Ein jungerer Zweig der Strahlenberger der um 1200 kurzzeitig versucht hatte am Hirschberg Fuss zu fassen und sich daher auch von Hirschberg nannte wanderte nach Frankfurt am Main aus Durch Heirat zu Besitzungen gekommen nannten man sich wieder von Strahlenberg und wurde zu einer angesehenen Patrizierfamilie welche durch Geldleihe und Kaufleute fur Wein und Tuche zu Wohlstand gelangte Auch stellten die Strahlenberger in Frankfurt Ratsherren und Schoffen und bestimmten im spaten Mittelalter die Stadtpolitik von Frankfurt am Main 1 Ein als Strahlenberger Lehen bekannter Besitz befand sich um den Wasserhof am Nordrand von Oberrad und umfasste einst auch die Gerbermuhle und 80 Hektar Land von der Stadtgrenze zu Offenbach bis zur Deutschherrnbrucke 2 Die Letzte des Geschlechts und Erbtochter war Anna Margarethe Stralenberger 1628 1691 die Mutter der Bruder Johann Hieronymus von Humbracht 1652 1713 und Johann Maximilian von Humbracht 1654 1714 Stammtafel BearbeitenHier die Stammtafel der Strahlenberger wobei die Jahreszahlen die jeweils erste und letzte Erwahnung angeben nach H Brunn Conrad I v Hirzberg 1142 1165 Eberhard v Hirzberg 1165 Heinrich I v Strahlenberg 1174 Heinrich II v Strahlenberg 1196 Conrad II v Hirzberg 1191 1211 Conrad I der Strahlenberger 1220 1240 Erbauer der Strahlenburg Grunder der Stadt Schriesheim Conrad III v Hirzberg 1220 1223 Heinrich 1250 1254 Conrad II v Strahlenberg 1250 1283 Stadtherr von Schriesheim Erbauer von Waldeck Eberhard 1250 1293 Bischof von Worms Frankfurter Familiev Strahlenberg Conrad III v Strahlenberg 1283 1296 Stadtherr von Schriesheim Herr von Waldeck Friedrich 1291 1333 Domherr in Speyer und Strassburg Rennewart I 1291 1301 Conrad IV 1303 1309 Rennewart II v Strahlenberg 1301 1347 Verpfandet 1329 Schriesheim verkauft es 1347 an Kurpfalz Theobald 1309 1325 Domherr in Speyer Siegfried v Strahlenberg 1342 1368 Verkauft 1357 Waldeck an Kurpfalz Hans v Strahlenberg 1390 1404 Wappen BearbeitenFur die Strahlenberger sind mindestens zwei Wappenvarianten uberliefert siehe Abbildungen die weitgehend mit den Wappenvarianten der Schweizer von Strattlingen ubereinstimmen Blasonierung des schweitzerischen Wappens in Siebmachers Wappenbuch In Rot eine silberne schragrechts aufwarts gerichtete Pfeilspitze Auf dem Helm die Pfeilspitze senkrecht aufwarts Die Helmdecken sind rot silbern 3 Blasonierung des reynlendischen Wappens in Siebmachers Wappenbuch In Gold eine rote schraglinks aufwarts gerichtete Pfeilspitze Auf dem Helm die Pfeilspitze senkrecht aufwarts Die Helmdecken sind rot golden Bei dem Wappen handelt es sich um ein Redendes Wappen denn die Pfeilspitze steht fur Strahl Literatur BearbeitenHermann Brunn 1200 Jahre Schriesheim Mannheim 1964 Achim Wendt Das Schanzenkopfle Oder Woher kommt die Strahlenburg In Schriesheimer Jahrbuch 1997 S 35 56 Rainer Kunze Die Hirschberg Waldecker und ihre Burgen In Mannheimer Geschichtsblatter Neue Folge Band 5 1998 S 9 32 Frank Gottmann Die Strahlenberger der Pfalzgraf und die Kessler In Alzeyer Geschichtsblatter 18 1983 S 48 70 Johann Siebmacher Johann Siebmachers allgemeines grosses und vollstandiges Wappenbuch 2 Teil 12 Ausgabe Nurnberg 1772 Tafel 102 Reynlendische 3 Teil 9 Ausgabe Nurnberg 1772 Tafel 178 Schweitzerische Weblinks BearbeitenSchanzenkopfle Hirschburg WaldeckEinzelnachweise Bearbeiten Schriese de 04 08 2003 Die Strahlenberger zog s nach Frankfurt abgerufen am 18 August 2020 FAZ net 18 08 2010 Wasserhof Allein der Investor fehlt noch Bernd Gunther abgerufen am 17 September 2020 Ein Siegel mit schragrechter Pfeilspitze findet sich u a an einer Urkunde die 1270 von Conrad II von Strahlenberg besiegelt wurde HStA Stuttgart A 502 U 798 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strahlenberger amp oldid 231431655