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Hartmut von Kronberg ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Mitgliedern des Hauses siehe Hartmut von Cronberg Hartmut XII von Cronberg seit 1933 auch Hartmut von Kronberg 1488 7 August 1549 war ein Ritter aus dem Geschlecht der Herren von Cronberg Angehoriger des Kronenstamms und engagierter Verfechter der Ideen Martin Luthers Als Ehrenname und auch um ihn von den ubrigen Mitgliedern derer von Cronberg soweit sie auch Hartmut hiessen zu unterscheiden wird er zuweilen mit dem Zusatz der Bekenner oder auch der Reformator gekennzeichnet Hartmut von Kronberg Statue von Eduard Schmidt von der Launitz 1860er Jahre Hartmut XXII von Cronberg Tafel unterhalb der Statue Inhaltsverzeichnis 1 Geburt Kindheit und Ausbildung 2 An der Spitze des Kronenstamms 3 Lutherische Ideen und Trierer Fehde 4 19 Jahre im Exil 5 Die letzten Jahre 6 Literatur 7 WeblinksGeburt Kindheit und Ausbildung BearbeitenHartmut war das alteste uberlebende von den elf Kindern des Johann IX von Cronberg und der Klara von Helmstadt Das Geburtsdatum und der Geburtsort von Hartmut sind unbekannt doch wird als Ort der Geburt Oppenheim vermutet da damals sein Vater Johann dort eine Funktion als kurpfalzischer Amtmann ausubte von der er erst 1489 nach Hochst in den Dienst des Mainzer Erzbischofs Berthold von Henneberg wechselte Seine ritterliche Ausbildung absolvierte Hartmut am Hof des Pfalzischen Kurfursten Philipp des Aufrichtigen 1448 1508 in Heidelberg An der Spitze des Kronenstamms BearbeitenDer Vater Johann starb 1506 in Aschaffenburg wo er mittlerweile als Vizedom amtiert hatte Hartmut war damals 18 Jahre alt Testamentsvollstrecker war sein Verwandter Franz von Sickingen Hierbei ruckte Hartmut an die Spitze des Kronenstamms der Cronberger Ritter Er heiratete 1511 die noch sehr junge Anna von Cronberg vom Flugelstamm nach 1495 1551 Beruflich wurde er kurpfalzer Amtmann und Oberschultheiss in Oppenheim Seine Frau gebar ihm drei Sohne Philipp VIIII nach 1512 Hartmut XIII vor 1517 und Walter X je nach Zahlweise auch als Walter XII bezeichnet um 1519 Ab 1514 begann eine unruhige Zeit fur Hartmut da er sich Franz von Sickingen und dessen Zielen verbunden fuhlte zumal auch Franzens Grossvater Reinhard VIII von Sickingen zugleich ein Urgrossvater Hartmuts war Ab 1515 unterstutzte Hartmut ihn unter anderem in einem Feldzug gegen Worms 1515 und gegen den Herzog von Lothringen 1516 Im August 1518 kam es zur Fehde gegen Hessen die Hartmut gemeinsam mit Franz von Sickingen bestritt Der erst 14 jahrige Landgraf Philipp I von Hessen floh nach Giessen und weiter nach Spangenberg Im Jahre 1519 wurde Hartmut von dem im gleichen Jahr in Frankfurt zum romisch deutschen Kaiser gekronten Karl V fur seine Bemuhungen um die Wahl eine lebenslange Pension von 200 Goldgulden zugesagt Lutherische Ideen und Trierer Fehde BearbeitenAm 14 April 1521 traf Hartmut in Frankfurt am Main mit Martin Luther zusammen als dieser wie auch Hartmut selber anlasslich seiner Reise zum Reichstag in Worms in Frankfurt Station machte Hartmut fuhlte sich Luther und seinen Ideen eng verbunden In Worms wohnte Hartmut den engeren Verhandlungen mit Luther bei die Richard von Greiffenklau der Erzbischof von Trier fuhrte Hartmut war von hohen Idealen und aber zugleich einer kindlichen Glaubigkeit erfullt die zur Verstrickung in die damaligen politischen Wirren fuhrte Anlasslich der Ausweisung des Predigers Hartmann Ibach aus Frankfurt und dem Beginn von Ibachs Tatigkeit in Kronberg wurde Hartmut aktiv und forderte in einer ersten Flugschrift ultimativ Ibachs Wiedereinsetzung in Frankfurt Er wollte allen von ihm erkannten Ubeln zu Leibe rucken und kundigte auch dem Kaiser seinen Dienst auf Zu den ihm wichtig erscheinenden Fragen nahm er in weiteren Flugblattern offentlich Stellung Darunter waren teilweise zusammen mit anderen Rittern verfasst viele Sendbriefe und auch ein Brief an Papst Leo X dem er vorwarf mit den Bankhausern Geldgeschafte zu betreiben Luther warnte Hartmut inzwischen vor einer Uberspannung die zu Gewalttatigkeiten fuhren konne Dennoch folgte Hartmut 1522 einer auf einem mittelalterlichen Rechtsverstandnis fussenden Fehdeerklarung von Franz von Sickingen an den Trierer Bischof Richard von Greiffenklau Hartmut stand Franz dadurch bei dass er wahrend Sickingens Abwesenheit dessen Stammsitz Ebernburg an der Nahe sicherte und ihm so den Rucken freihielt Nachdem Sickingens Mannschaft jedoch durch die Kurfursten von Trier und von der Pfalz sowie den Landgrafen Philipp von Hessen geschlagen worden war wandten sich die siegreichen Fursten direkt gegen Kronberg wohin Hartmut nur mit knapper Not eilen konnte um eine Verteidigung einzurichten Seine gut 270 Mann waren allerdings nicht gegen die Ubermacht von 3000 Mann samt vielen und schweren Geschutzen gewappnet Als die Aussicht auf eine erfolgreiche Verteidigung schwand floh Hartmut in der Nacht zum 14 Oktober 1522 wohl uber die Nordseite durch den Hain heute Eibenhain denn mittlerweile war im Namen Kaiser Karls V die Reichsacht uber ihn verhangt worden Ab jetzt wurden Burg und Stadt Kronberg fur 19 Jahre hessisch Landgraf Philipp I von Hessen spater der Grossmutige genannt fuhrte 1526 den evangelischen Glauben in Kronberg ein 19 Jahre im Exil BearbeitenAb November 1522 hielt sich Hartmut mit seiner Familie fur mehrere Jahre in Basel auf unternahm allerdings in der Folgezeit auch verschiedene Reisen darunter nach Schweinfurt und Wittenberg zu Luther Um 1525 war er auch in Sachsen und Bohmen und absolvierte 1527 eine Seefahrt zu dem in Madrid residierenden Kaiser Karl V Er bat um Entlassung aus der Acht was aber erst 1532 umgesetzt wurde Im Jahre 1533 wurde er Ratsherr in Oppenheim Im November 1541 schliesslich beendete ein in Kassel zwischen Hartmut und Philipp dem Grossmutigen von Hessen geschlossener Vertrag das Exil und Hartmut erhielt Kronberg zuruck Die letzten Jahre BearbeitenHartmut lebte mit seiner Familie noch acht Jahre auf der Burg Er starb am 7 August 1549 Sterbeort und Todesumstande sind nicht bekannt Seine Ehefrau Anna starb am 14 April 1551 Beide wurden in der Kapelle der Burg Kronberg beigesetzt wo das gemeinsame Grabepitaph auch heute noch steht Am Berliner Platz in Kronberg steht etwas erhoht und zur Burg gerichtet ein uberlebensgrosses Standbild Hartmuts XII aus den 1860er Jahren Literatur BearbeitenGunther Franz Cronberg Hartmuth von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 422 Digitalisat H Bode Hartmut XII von Cronberg Reichsritter der Reformationszeit Verlag W Kramer Frankfurt a M 1987 W Bogler Hartmut von Cronberg Eine Charakterstudie aus der Reformationszeit Schriften d Vereins f Reformationsgesch Nr 57 Halle 1897 M Muller Hillebrand Cronberg Geschichte eines Rittergeschlechts und seiner Burg Kurhessische Hausstiftung Kronberg 1950 W Ronner Hartmut XII von Kronberg und Michael Stifel In H Bode Kronberg im Taunus Beitrage zur Geschichte Kultur und Kunst Verlag W Kramer Frankfurt a M 1980 S 339 355Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hartmut XII von Kronberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 118829564 lobid OGND AKS LCCN n88659543 VIAF 5727953 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cronberg Hartmut XII vonALTERNATIVNAMEN Kronberg Hartmut vonKURZBESCHREIBUNG Adliger Anhanger der ReformationGEBURTSDATUM 1488STERBEDATUM 7 August 1549 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hartmut XII von Cronberg amp oldid 234914350