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Die Sisson Dokumente sind eine Sammlung von 68 gefalschten Dokumenten die im Ersten Weltkrieg den Nachweis einer finanziellen Unterstutzung der Bolschewiki durch das Deutsche Reich erbringen sollten Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Publikation 2 Hintergrund 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Publikation Bearbeiten nbsp Edgar Sisson 1919Der Namensgeber der Dokumentensammlung Edgar Sisson arbeitete Anfang 1918 fur das amerikanische Komitee fur offentliche Information CPI in Petrograd Es handelte sich um eine Organisation die den Kriegseintritt Amerikas propagandistisch unterstutzen und rechtfertigen sollte Durch Vermittlung von Ferdynand Antoni Ossendowski erstand der Amerikaner Sisson fur 25 000 Dollar eine Sammlung von 68 Geheimpapieren die scheinbar eine finanzielle Unterstutzung der russischen Revolution durch den deutschen Generalstab und die deutsche Reichsbank belegten Der Diplomat brachte die Dokumente uber Skandinavien in die USA Ab dem 15 September 1918 wurden die Dokumente in der amerikanischen Presse publiziert Die Folge war eine Diskreditierung der Russischen Revolutionare als bezahlte Agenten Ludendorffs 1 Da die Echtheit der Papiere teilweise angezweifelt wurde publizierte die CPI das Buch The German Bolshevik Conspiracy Das Buch enthielt verschiedene der Dokumente mit Ubersetzung und einer Analyse der anerkannten Fachhistoriker John Franklin Jameson and Samuel Harper vom National Board for Historical Service Die beiden Historiker stuften die Dokumente als authentisch ein Edgar Sisson erzielte allerdings keinen Profit durch seinen riskanten Schmuggel Ihre Echtheit blieb weiterhin umstritten 1956 wies der Historiker George F Kennan nach dass es sich bei den Dokumenten um Falschungen handelte Neuere Untersuchungen legen nahe dass es sich bei dem Falscher um Ossendowski selbst gehandelt hatte 2 Hintergrund BearbeitenUm das Zarenreich zu destabilisieren und einen Sonderfrieden mit Russland zu erreichen wendete das Deutsche Reich tatsachlich betrachtliche Geldsummen auf In die Unterstutzungsaktion fur russische Sozialisten waren sowohl das Auswartige Amt die Reichsbank als auch der deutsche Generalstab involviert Ende Dezember 1915 flossen bereits eine Million Rubel vom deutschen Auswartigen Amt uber den als Mittelsmann fungierenden Geschaftsmann Dr Alexander Helphand Parvus zur Forderung der revolutionaren Bewegung in Russland Insgesamt sollen bis zu 50 Millionen Mark geflossen sein 3 Ob davon auch die Bolschewiki profitierten ist bis heute umstritten Literatur BearbeitenGerhard Schiesser Jochen Trauptmann Russisch Roulette Das deutsche Geld und die Oktoberrevolution Verlag Das Neue Berlin Berlin 1998 ISBN 978 3360008503 Boris Chavkin Alexander Parvus Financier der Weltrevolution In Forum fur osteuropaische Ideen und Zeitgeschichte 11 2 2007 S 31 58 dokumentarischer Anhang PDF 1 56 MB Alan Axelrod Selling the Great War The Making of American Propaganda New York Palgrave Macmillan 2009 George F Kennan The Sisson Documents Journal of Modern History v 28 1956 130 54 V I Starcev W I Starzew Nenapisannyj roman Ferdinanda Ossendovskogo dt etwa Der ungeschriebene Roman von Ferdinand Ossendowski 2001 Weblinks BearbeitenSisson Dokumente im Internet ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten Alan Axelrod Selling the Great War The Making of American Propaganda S 205 W I Starzew 2001 S 190 Boris Chavkin Alexander Parvus Financier der Weltrevolution In Forum fur osteuropaische Ideen und Zeitgeschichte 11 2 2007 Fussnote34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sisson Dokumente amp oldid 214314613