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Isaac Nachman Steinberg russisch Isaak Nahman Shtejnberg 13 Julijul 25 Juli 1888greg in Daugavpils Russisches Kaiserreich 2 Januar 1957 in New York war ein russischer Jurist Politiker und Publizist Von 1917 bis 1918 war er Justizminister Sowjetrusslands Isaac Steinberg 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenIsaac Nachman Steinberg wurde als Sohn des judischen Kaufmanns Serach Steinberg und seiner Frau Chiana geb Eliaschewa geboren ein jungerer Bruder war Aaron Sacharowitsch Steinberg Er wuchs hauptsachlich in Moskau auf besuchte jedoch ein Gymnasium in Pernau 1906 begann er ein Jurastudium an der Staatlichen Universitat Moskau im selben Jahr trat er der Partei der Sozialrevolutionare bei Er wurde ins Ausland verbannt und zog mit seinem Bruder nach Heidelberg wo er an der Universitat Heidelberg sein Studium fortsetzte Die Eltern schickten den beiden Brudern einen personlichen Talmud Lehrer Salman Baruch Rabinkow mit der nicht nur Isaac Steinbergs Denken sondern auch andere Schuler wie Salman Rubaschow oder Erich Fromm mit dem Steinberg in den USA spater im engen Austausch stehen sollte beeinflusste Er wurde dort 1910 bei Gustav Radbruch promoviert 1 Anschliessend kehrte er nach Russland zuruck und arbeitete als Anwalt 1914 heiratete er Nechama Solomonowna Jesselson mit der er einen Sohn und zwei Tochter bekam 2 Im Dezember 1917 wurde Steinberg Justizminister in Lenins Regierung als die Bolschewiki vorubergehend mit dem linken Flugel der Sozialrevolutionare kooperierten Im Marz 1918 legte er sein Amt aus Protest gegen den Friedensvertrag von Brest Litowsk nieder Er wandte sich gegen den Bolschewismus und wurde 1923 ausgewiesen woraufhin er mit der Hilfe seines Doktorvaters Radbruch der nun Reichsjustizminister war nach Deutschland ging In Deutschland arbeitete er weiter fur die Partei der Sozialrevolutionare und setzte sich fur politische Haftlinge in der Sowjetunion ein Er publizierte ausserdem weiter so z B sein Buch Gewalt und Terror in der Revolution Oktoberrevolution oder Bolschewismus 1931 1 Spater hielt er sich in London auf wo er Mitbegrunder der Freeland League wurde die sich fur die Ansiedlung verfolgter europaischer Juden in der nordaustralischen Region Kimberley Kimberley Plan engagierte 1933 holte er auch seine Familie nach London als die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen 2 Jahre spater wanderte Steinberg selbst nach Australien aus Am 23 Mai 1939 kam er in Perth an Er setzte sich weiterhin fur die Besiedlungsplane der Freeland League ein Seine Publikationen und Reden zu dem Thema trafen auf geteilte Reaktionen bei den australischen Politikern und Medien Am 15 Juli 1944 teilte ihm Premierminister John Curtin schliesslich mit dass die australische Regierung nicht von ihren etablierten Besiedlungsstrategien abweichen wurde Steinberg der bereits seit Juni 1943 in Kanada lebte gab jedoch nicht auf Auch in den Folgejahren tatigte er Eingaben bei der australischen Regierung und veroffentlichte 1948 das Buch Australia the unpromised land In search of a home eine Idee die er 1946 auch dem Anglo amerikanischen Untersuchungskomitee vortrug 3 Nach der Grundung von Israel setzte er sich fur eine binationale Siedlungspolitik ein die er einem exklusiven judischen Staat vorzog Seine Plane wurden jedoch nie umgesetzt 2 Am 2 Januar 1957 starb Steinberg in New York drei Jahre nach dem Tod seiner Frau Er hinterliess einen Sohn den Kunsthistoriker Leo Steinberg und eine Tochter Schriften Auswahl BearbeitenDie Lehre vom Verbrechen im Talmud Eine juristisch dogmatische Studie Stuttgart 1910 Zehn Jahre Oktober Revolution Berlin 1928 Du hast gesiegt Mochnatschow Drama in drei Akten Berlin 1929 Als ich Volkskommissar war Episoden aus der Oktoberrevolution Munchen 1929 Gewalt und Terror in der Revolution Oktoberrevolution oder Bolschewismus Berlin 1931 wiederveroffentlicht als Gewalt und Terror in der Revolution Das Schicksal der Erniedrigten und Beleidigten in der russischen Revolution Berlin 1974 Isaak Steinberg von Moskau nach Sydney hrsg v Willy Birkenmaier Heidelberg 2001 Isaak Steinberg in London und New York hrsg v Willy Birkenmaier Heidelberg 2002 Literatur BearbeitenHendrik Wallat Oktoberrevolution oder Bolschewismus Studien zu Leben und Werk von Isaak N Steinberg Munster 2013 ISBN 978 3 942885 46 1 Steinberg Isaac Nachmann in Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Munchen Saur 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 351 Steinberg Isaac Nachman in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 726 Steinberg Isaak Nachman in Salomon Wininger Grosse judische National Biographie Band 5 Czernowitz 1931 S 613f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isaac Steinberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie Hendrik Wallat Das sittliche Antlitz der Revolution Eine ausfuhrliche Wurdigung des politischen Hauptwerks des linken Sozialrevolutionars Isaak N Steinberg veroffentlicht 2023 auf kritiknetz de Einzelnachweise Bearbeiten a b Hendrik Wallat Isaak Steinberg Sozialrevolutionar und judischer Intellektueller Hrsg Rosa Luxemburg Stiftung 2014 rosalux de PDF abgerufen am 4 Mai 2021 a b c Beverley Hooper Steinberg Isaac Nachman 1888 1957 in Australian Dictionary of Biography Joseph Heller in The Anglo American Committee of Inquiry on Palestine 1945 1946 The Zionist Reaction Reconsidered In Jehuda Reinharz and Anita Shapira Hrsg Essential Papers on Zionism Cassell London 1996 ISBN 0 304 33585 1 S 689 723 hier S 695 Normdaten Person GND 123619505 lobid OGND AKS LCCN n87802936 NDL 00457572 VIAF 39498601 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinberg Isaac NachmanALTERNATIVNAMEN Shtejnberg Isaak Zaharovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Jurist Politiker und PublizistGEBURTSDATUM 25 Juli 1888GEBURTSORT DunaburgSTERBEDATUM 2 Januar 1957STERBEORT New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isaac Nachman Steinberg amp oldid 232778401