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Johann Martin Mohr 6 Juni 1788 in Warmsroth 7 Mai 1865 in Ingelheim war Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung und Prasident des hessischen Landtages Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenMartin Mohr war der Sohn des Gerichtsschreibers und Landwirts Johann Martin Mohr und dessen Frau Maria Anna geborene Groffy Martin Mohr der katholischer Konfession war heiratete Mathilde geborene Meyer 1803 1875 Leben Bearbeiten nbsp Grabmal Mohrs auf dem Friedhof der Ober Ingelheimer BurgkircheMohr wuchs in einfachen bauerlichen Verhaltnissen auf dem Hunsruck auf Nach seiner Ausbildung zum Notariatsschreiber fand er eine Anstellung am Gericht in Stromberg Danach diente er bis 1811 als Hauptmann in der Armee Napoleons in Spanien und Russland In dieser Zeit kam er erstmals in Kontakt mit den Ideen der LiberteundEgalite die sein spateres Leben entscheidend beeinflussten Um 1813 begann Mohr ein Studium der Rechte an den Universitaten Heidelberg und Giessen das er mit dem Staatsexamen und der Promotion abschloss In Heidelberg wurde er Mitglied des Corps Hassia Nach dem Studium war er im Justizdienst des Grossherzogtums Hessen Darmstadt tatig 1820 wurde er Richter am Friedensgericht Nieder Olm Ab 1821 war er Zweiter Substitut beim Staatsprokurator am Kreisgericht Mainz und ab 1824 wirklicher Oberfinanzrat und Fiskalanwalt der Provinz Rheinhessen 1829 wurde er zum Vizeprasidenten des Mainzer Kreisgerichts ernannt 1833 geriet Mohr in Konflikt mit der Landesregierung Als uberzeugter Gegner der Restauration liess er eine Regierungsverordnung fur nicht verfassungskonform erklaren und wurde daraufhin amtsenthoben und in den Ruhestand versetzt Ab 1834 liess er sich in Ober Ingelheim nieder wo er bald zu einem der fuhrenden Kopfe der liberalen Burgerschaft wurde Gemeinsam mit anderen war er 1846 massgeblich fur die Grundung der Ober Ingelheimer Casino Gesellschaft 1 Anm 1 verantwortlich einem Zirkel der sich zum politischen Gedankenaustausch traf In den Zeiten der Marzrevolution war Mohr Mitglied des Vorparlaments und wurde danach zum Mitglied in der Frankfurter Nationalversammlung gewahlt Er war Mitglied des Prioritats und Petitionsausschusses und gehorte zu der Aussersten Linken Gemeinsam mit Robert Blum grundete er die Donnersberg Fraktion Nach der Vertreibung des Parlamentes war er Mitglied des Rumpfparlaments in Stuttgart und wurde deshalb in Mainz verhaftet aber freigesprochen 1849 bis 1856 wurde Mohr fur den Wahlbezirk Rheinhessen 5 Nieder Olm Bretzenheim und spater erneut 1862 bis 1865 fur den Wahlbezirk Rheinhessen 3 Ober Ingelheim in die Zweite Kammer der Landstande gewahlt 1850 stand er der zweiten Kammer des 13 Landtags als Parlamentsprasident vor Er wurde in der zweiten Sitzung des 13 Landtags am 11 September 1850 im zweiten Wahlgang mit 40 von 44 abgegebenen Stimmen gewahlt Bereits wenige Wochen spater bei der 13 Sitzung am 27 September 1850 wurde der Landtag vom Grossherzog Ludwig III wieder aufgelost so dass Mohrs Prasidialzeit nur 17 Tage dauerte Grund der Auflosung war dass die zweite Kammer einer weiteren siebten Verlangerung des Finanzgesetzes vor Vorlage eines ordentlichen Budgets und einer Rechnungslegung durch die Regierung nicht zustimmte 2 Auf seine Initiative ging massgeblich die Grundung einer freireligiosen Gemeinde in Ingelheim zuruck Als Mohr 1865 starb wurde er unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung auf dem Friedhof der Burgkirche in Ober Ingelheim bestattet Eine Strasse sowie eine Grundschule Prasident Mohr Schule im Stadtteil Ober Ingelheim tragen seinen Namen Sein Grab wird seit 2005 von der Stadt Ingelheim am Rhein unter Beteiligung der Prasident Mohr Grundschule als Ehrengrab gepflegt Literatur BearbeitenRainer Koch Hrsg Die Frankfurter Nationalversammlung 1848 49 Ein Handlexikon der Abgeordneten der deutschen verfassungsgebenden Reichs Versammlung Kunz Kelkheim 1989 ISBN 3 923420 10 2 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 267 268 Eckhart Pilick Hrsg Lexikon freireligioser Personen Reihe Minoritatenlexikon Bd 1 Guhl Rohrbach 1997 ISBN 3 930760 11 8 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 602 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Bd 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 189 Egbert Weiss Corpsstudenten in der Paulskirche Einst und Jetzt Sonderheft 1990 ZDB ID 300218 4 Vogel u a Stamsried u a 1990 S 30 Weblinks BearbeitenHistorischer Verein Ingelheim e V Dr Martin Mohr Mohr Martin Johann Hessische Biografie Stand 8 Juni 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Martin Mohr in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankAnmerkungen Bearbeiten Die Nachfolgeorganisation der Casino Gesellschaft existiert bis heute am gleichen Ort in Ober Ingelheim Der Verein Haus Burggarten e V steht in der zivilgesellschaftlichen Tradition den Mitgliedern einen selbstorganisierten Ort des Austausches und auch der Gestaltung von Festen Freizeitaktivitaten Kultur und Bildungsangeboten zu eroffnen Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte auf haus burggarten info Verhandlungen der Zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogthums Hessen 1850 13 Landtag Leske Darmstadt 1850 MDZ Munchner DigitalisierungsZentrum Digitale BibliothekPrasidenten der 2 Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen Rudolf Eickemeyer Karl Christian Eigenbrodt Johann Friedrich Knapp Ernst Schenck Moritz Schmitt Jun Karl Christian Eigenbrodt Ernst Schenck Andreas von Hesse Joseph Hillebrand Martin Mohr Wilhelm Goldmann Friedrich Lotheissen Friedrich Ludwig Klipstein August Strecker Wilhelm Gottlieb Soldan Georg Buff Carl Johann Hoffmann Joseph Gorz August Kugler Hermann Weber Wilhelm Haas Heinrich KohlerLandtagsabgeordnete des Wahlbezirks Mainz Land I Nieder Olm Bretzenheim Bretzenheim Ober Olm Kostheim Weisenau Heinrich Wieger 1820 1824 Heinrich Trommler 1826 1830 Franz Philipp Aull 1832 1833 Johann Grode 1834 1841 Joseph Aloys Kilian 1841 1848 Martin Mohr 1849 1856 Eduard Seitz 1856 1862 Christian Lothary 1862 1866 Joseph Roder 1866 1872 Bernhard Hembes 1872 1875 Johann Falk 1875 1881 Johannes Mohn 1881 1893 Adam Joseph Schmitt 1893 1908 Joseph Zuckmayer 1908 1918 Landtagsabgeordnete des Wahlbezirks der Stadt Ingelheim Ober Ingelheim Gau Algesheim Ober Ingelheim Wilhelm Metternich 1820 1824 Quirin Ewen 1826 1830 Theodor Langen 1832 1836 Gottfried Weber 1838 1839 Adolph Hugel 1839 1847 Theodor Langen 1847 1849 Philipp August Gebhard 1849 1850 Johann Baptist Muller Melchiors 1851 1856 Stefan George 1856 1862 Martin Mohr 1862 1865 Karl Friedrich Kaibel 1865 1872 Philipp August Gebhard 1872 1874 Georg von Wedekind 1874 1878 Stefan George 1878 1879 Johann Philipp Weitzel 1879 1884 Ludwig Buchner 1884 1890 Oskar Lichtenstein 1890 1896 Ignaz Frenay 1896 1910 Friedrich Wolf 1910 1918 Normdaten Person GND 117093343 lobid OGND AKS VIAF 781211 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mohr MartinALTERNATIVNAMEN Mohr Johannes Martin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und Prasident des hessischen LandtagesGEBURTSDATUM 6 Juni 1788GEBURTSORT WarmsrothSTERBEDATUM 7 Mai 1865STERBEORT Ingelheim am Rhein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Mohr amp 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