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Die Grosse Landesloge von Sachsen war eine der acht anerkannten Freimaurer Grosslogen die bis 1935 im Deutschen Reich existierten Sie wurde 1811 in Dresden gegrundet und stellte 1935 zwangsweise ihre Arbeit ein Ihre grosste Verbreitung hatte sie 1930 mit 7200 Mitgliedern in 46 Logen 1 Sie wurde nach 1945 nicht reaktiviert Die Grossloge hatte ihren Sitz in der Ostra Allee 15 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Projekte 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp Reisedokument der Grossen Landesloge von Sachsen fur C F Martin 1823Die Grossloge wurde am 27 September 1811 in Dresden gegrundet Voraus ging ein Rundschreiben des Meisters vom Stuhl der Loge Zu den drei Schwertern in Dresden Geheimrat Karl Friedrich von Brand vom 23 Januar 1805 In den zehn Punkten seines Rundschreibens forderte er die Logen in Kursachsen auf sich zu einer nationalen Grossloge zusammen zu finden Bis dahin arbeiteten sie unter verschiedenen auslandischen Grosslogen Ursprunglich war die Grundung bereits fur 1805 geplant konnte wegen kriegerischer Auseinandersetzungen Sachsens aber nicht durchgefuhrt werden Erst am 7 Februar 1811 fanden Beratungen unter Vertretern von sieben Logen statt die spater auch die Grundungslogen der Grossloge werden sollten 2 Die Hauptversammlung vom 23 Februar 1811 fand unter dem Vorsitz von Generalleutnant Heinrich Wilhelm von Zeschau statt Man beschloss innerhalb der Grossloge Ritualfreiheit zuzulassen so dass alle Mitglieder ihre ursprunglichen Rituale weiter bearbeiten konnten Mit den jeweiligen fruheren Grosslogen wurden entsprechende Genehmigungen eingeholt Als Grundungslogen gelten Zur goldenen Mauer in Bautzen Zum Brunnen in der Wuste in Cottbus Zum goldenen Apfel in Dresden Zu den drei Schwertern in Dresden Zu den drei Bergen in Freiberg Zur gekronten Schlange in Gorlitz Zum Leoparden in Lubben Zur Harmonie in Hohenstein Zu den drei Flammen in Plauen Zu den drei Saulen in TriebelErster Grossmeister wurde der Freiherr von Racknitz Zwischen dem 20 Februar 1813 und dem 17 August 1815 stellte die Grossloge wegen des Krieges gegen Napoleon ihre Tatigkeit ein Nach dem Krieg waren Teile Sachsens an Preussen gefallen so dass die Logen in Cottbus Gorlitz Lauban Lubben Merseburg und Triebel aus der Grossloge ausscheiden und sich dem neuen Landesgesetz entsprechend einer preussischen Grossloge anschliessen mussten Am 14 September 1816 legte der Grossmeister sein Amt nieder und von Zeschau wurde neuer Grossmeister Er behielt sein Amt bis ins Jahr 1830 als er es altersbedingt niederlegte 3 Am 16 Februar 1852 wurde beim sachsischen Justizministerium eine Eingabe zur Auflosung der Grossloge und Verbot der Freimaurerei durch den Advokaten Eduard Emil Eckert Herausgeber der Freimutigen Sachsenzeitung eingebracht Die Verhandlungen fuhrten zu keinem Erfolg da auch der Antragsteller sich durch kritische Ausserungen uber das Konigshaus in Schwierigkeiten brachte und das Land verliess Die Freimaurerei blieb im Konigreich Sachsen weiter erlaubt die Grossloge wurde nicht aufgelost Dennoch fuhrte die Untersuchung dazu dass mit Erlass vom 15 April 1852 keine Freimaurer als Offiziere in der Armee Sachsens dienen durften Dieser Erlass wurde erst am 21 Marz 1908 aufgehoben Die Grosse Landesloge von Sachsen war Ausgangspunkt einer starken Reformbewegung der deutschen Freimaurerei Ihr Grossmeister Gustav Heinrich Warnatz war Initiator des Grosslogenbundes Die einzelnen Tochterlogen haben teilweise sehr unterschiedliche Rituale bearbeitet Schroder Fessler teilweise Hochgrade abgelehnt oder sie bearbeitet aber dennoch hat es innerhalb der Grossen Landesloge eine enge Verbundenheit gegeben Wie die drei altpreussischen Grosslogen Grosse Landesloge Grosse National Mutterloge Royal York zur Freundschaft versuchte die Grosse Landesloge von Sachsen dem drohenden Verbot durch den NS Staat zu entgehen indem sie ihre freimaurerischen Formen und Bezeichnungen ablegte und sich 1933 in den Deutsch Christlichen Orden Sachsen e V umwandelte 4 Am 15 Juli 1935 wurde dem damaligen Grossmeister Hermann Papsdorf durch die beiden Freimaurerreferenten von Gestapo und SD in Dresden D Karl Haselbacher und Max Brand die Selbstauflosung nahegelegt 5 Die letzte Arbeit der Grossloge fand darauf am 9 August 1935 statt Am 10 August 1935 wurde die Auflosung umgesetzt Projekte BearbeitenDie Dresdner Logen der Grossen Landesloge von Sachsen unterhielten eine Erziehungsanstalt das Freimaurerinstitut Ausserdem finanzierten sie Wohlfahrtseinrichtungen wie die Erholungsheime in Rehefeld und Teplitz Schonau 6 Das Freimaurerinstitut war eine Lehr und Erziehungsanstalt fur Knaben in Dresden Striesen Es wurde 1773 zunachst als Witwen und Waisenschule gegrundet Im 20 Jahrhundert war es eine offentliche Realschule unter der Oberaufsicht des Ministeriums mit Volksbildung Der Ausbau zur Oberrealschule war geplant Zur Schule gehorte ein Internat in dem die Schuler in Erzieherfamilien zu 20 bis 25 Schulern lebten 7 Einzelnachweise Bearbeiten Lennhoff Posner S 1370 Runkel III S 403 Runkel III S 408 9 Neuberger Neuberger S 262 Lennhoff Posner S 384 Lennhoff Posner S 535 Literatur BearbeitenAlwin Bergmann Die Grosse Landesloge von Sachsen und ihre Bundeslogen Festschrift zur Jahrhundertfeier am 27 und 28 September 1911 Stengel Dresden 1911 Helmut Neuberger Winkelmass und Hakenkreuz Die Freimaurer und das Dritte Reich Herbig Verlag Munchen 2001 ISBN 3 7766 2222 9 Ferdinand Runkel Geschichte der Freimaurerei 3 Bande Hobbing Berlin Nachdruck Edition Lempertz Bonn 2006 ISBN 3 933070 96 1 Eugen Lennhoff Oskar Posner Internationales Freimaurer Lexikon Wien 1932 Nachdruck Almathea Verlag Munchen 1980 ISBN 3 85002 038 X Normdaten Korperschaft GND 253921 4 lobid OGND AKS VIAF 140163713 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Landesloge von Sachsen amp oldid 198798688