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Als Diskursethik bezeichnet man solche ethischen Theorien deren zentrales Kriterium daran geknupft ist dass die Richtigkeit ethischer Aussagen praskriptiver Satze mit Hilfe eines nach Regeln mit vernunftigen Argumenten gestalteten Diskurses gewonnen wird Diskursethik beinhaltet eine kognitivistische Metaethik weil die Gemeinschaft der am Diskurs Beteiligten im idealen Fall feststellen kann was richtig ist Die Diskursethik unterscheidet sich von einer herkommlichen Individualethik dadurch dass ihre Ergebnisse in einem intersubjektiven Prozess zustande kommen Sie ist damit auch als Mittel zur Losung von uber einen Einzelnen hinausgehenden Problemstellungen geeignet also beispielsweise in der Politik und der globalen Okonomie Die Diskursethik wurde vor allem im deutschsprachigen Raum von Karl Otto Apel und Jurgen Habermas ab Anfang der 1970er Jahre entwickelt und hat auch internationale Beachtung gefunden Ein wesentlicher Unterschied zwischen ihren beiden Positionen ist dass Habermas auf den Versuch einer Letztbegrundung verzichtet und sich nur auf allgemein anerkannte Diskursregeln bezieht wahrend Apel in der immer schon notwendigen Anerkennung des Anderen in der sprachlich vermittelten Kommunikation ein unhintergehbares Prinzip ein Apriori der Kommunikationsgemeinschaft sieht und daraus eine Legitimation der Moral folgert die in der Praxis eine Verantwortungsethik begrundet Inhaltlich ist die Diskursethik ein Verfahren wie man allgemeingultige universelle Aussagen uber allgemein anerkannte Moralprinzipien ermitteln kann Sie baut dabei auf den Konsens aller an einer Kommunikation Beteiligten die bereit sind sich auf vernunftige Argumente einzulassen auf wobei sie sich an einer idealen Sprechsituation orientieren in der sie nur der Beschrankung einer fairen Beteiligung aller am Gesprach unterliegen Als Verfahrensethik gibt die Diskursethik keinerlei konkrete Hinweise auf die Bewertung bestimmter moralischer Prinzipien Diese sind jeweils erst in einem nachgelagerten praktischen Diskurs zu ermitteln und zu beurteilen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Zielsetzung 3 Die Prinzipien 4 Begrundungsproblem 5 Diskursregeln 6 Anwendungsfragen 7 Praktische Diskurse 8 Rezeption 9 Literatur 9 1 Primarwerke 9 2 Sekundarliteratur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie bei Aristoteles in der Rhetorik und in der Topik ausgearbeitete Theorie der Argumentation die noch bei Cicero De oratore bedeutsam war spielte in der Philosophie des Mittelalters und der Neuzeit eine eher untergeordnete Rolle Erst Herder Hamann Humboldt und Schleiermacher betonten wieder die Sprache als konstitutives Element des Denkens Eine ausgearbeitete Theorie wonach Kommunikation ein Instrument der Bestimmung der Wahrheit ist findet sich bei Charles Sanders Peirce fur den Erkenntnis in einem unendlichen Prozess des gemeinsamen Forschens entsteht CP 5 407 Peirce Ansatz einer pragmatischen Semiotik wurde in der Folge von George Herbert Mead und Charles W Morris aufgenommen Die kommunikative Bedeutung der Sprache findet sich weiterhin in der Figur der Sprachspiele bei Ludwig Wittgenstein und in der Theorie der Sprechakte von Austin und Searle 1 Die Geltung von Aussagen in der argumentativen Diskussion thematisierten in der Folge Stephen Toulmin 2 und Chaim Perelman in der neuen Rhetorik 3 fur die Argumente dadurch Geltung gewinnen dass eine einsichtige rationale Zuhorerschaft ihnen zustimmt 4 Erst hierdurch entsteht der Unterschied von Uberredung und Uberzeugung Parallel entwickelten die Vertreter des Erlanger Konstruktivismus eine Dialogische Logik Michel Foucault setzte sich 1971 in Die Ordnung des Diskurses kritisch mit dem Einfluss von Macht auf den praktischen Diskurs auseinander Auf der so skizzierten Grundlage begannen Apel und Habermas die Diskursethik ab Anfang der 1970er Jahre zu entwickeln Ein weiterer Hintergrund war der mit den Vertretern des Kritischen Rationalismus gefuhrte Positivismusstreit Apel hat 1967 in Goteborg 5 den Vortrag Das Apriori der Kommunikationsgemeinschaft und die Grundlagen der Ethik gehalten in dem er die These aufstellt dass eine rationale Argumentation die Geltung universaler ethischer Normen voraussetzt 6 Habermas Ausgangspunkt ist seine Konsenstheorie der Wahrheit 1973 7 Im Weiteren hat er seine Uberlegungen zu allgemeinen Prinzipien der Ethik nach der Veroffentlichung seiner allgemeinen Gesellschaftstheorie Theorie des kommunikativen Handelns 1981 im Jahr 1983 mit der Aufsatzsammlung Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln aufgenommen und konkretisiert 8 Im Laufe der Zeit haben sich mit der Transzendentalpragmatik Apel und der Universalpragmatik Habermas zwei Entwicklungslinien der Diskursethik herausgebildet die sich durch wechselseitige Erganzungen und Kritik gegenseitig befruchtet haben 9 Zielsetzung BearbeitenApel und Habermas ging es darum zwischen Szientismus und Relativismus einen Weg zu finden wie Normen universell begrundbar sind ohne sich dem skeptischen Argument Humes auszusetzen dass ein Sollen aus einem Sein nicht ableitbar ist Humes Gesetz Habermas kritisiert explizit die Feststellung Alasdair MacIntyres dass der Versuch einer Ethikbegrundung aus der Vernunft gescheitert sei 10 1 Die Diskursethik schliesst damit an den Anspruch einer deontologischen Ethik Kants an 11 Sie geht von einem guten Willen aus d h der Bereitschaft in einen rationalen Diskurs einzutreten 2 Sie ist in gleicher Weise kognitivistisch versucht also die Forderung nach einer Moral positiv zu begrunden Moralische Aussagen konnen wahr sein 3 Sie ist universalistisch beansprucht also ihre Gultigkeit gegenuber jedem und fur jede Handlungssituation Damit entspricht sie dem postkonventionellen Stadium der entwicklungspsychologischen Gerechtigkeitstheorie von Lawrence Kohlberg auf den sowohl Apel 12 als auch Habermas 13 Bezug nehmen 4 Sie ist wie der Kategorische Imperativ eine formalistische Verfahrensethik gibt also ein grundsatzliches Prinzip an auf welche Weise Handlungsnormen zu ermitteln sind Die inhaltlichen ethischen Forderungen sind erst in den jeweiligen Diskursen zu bestimmen Der wesentliche Unterschied zu Kant besteht darin dass die Bestimmung der ethischen Normen oder Maximen nicht individuell subjektiv erfolgen soll sondern in einem intersubjektiven Dialog der bestimmten Regeln unterliegt Apel und Habermas sehen bei Kant einen solipsistischen Monolog den es zu uberwinden gilt 14 Im Gegensatz zu Kant gehen Apel Habermas zudem von einer empirisch gegebenen Lebenswelt aus deren Konflikte in einem praktischen Diskurs gelost werden sollen Apel kennzeichnet die Diskursethik als eine Ethik der solidarischen Verantwortung derer die argumentieren konnen fur alle diskursfahigen Probleme der Lebenswelt 15 Habermas beschreibt diese Sicht wie folgt Die Abstraktionsleistungen die eine formalistische Ethik erfordert beziehen sich also nicht auf historische Randbedingungen und konkrete Inhalte der regelungsbedurftigen Konflikte sondern auf etwas ganz anderes Der hypothetische Blick des moralisch urteilenden Subjekts bringt einzelne problematisch gewordene Handlungen und Normen gegebenenfalls auch eine Gesamtheit legitim geregelter interpersonaler Beziehungen unter den Gesichtspunkt deontischer Geltung Er schneidet diese nicht von dem Kontext der jeweiligen Lebenswelt sondern von der selbstverstandlichen Geltung d h von den Evidenzen des lebensweltlichen Hintergrundes ab Dadurch verwandeln sich die zum Problem gewordenen Normen in Sachverhalte die gultig aber auch ungultig sein konnen 16 Die Prinzipien BearbeitenAls Kern seiner Form der Diskursethik formulierte Habermas zwei Grundprinzipien die einen ahnlichen Status haben wie bei Kant der kategorische Imperativ Das Diskursprinzip D besagt dass Normen nur dann gultig sind wenn sie die Zustimmung aller Betroffenen als Teilnehmer eines praktischen Diskurses finden oder finden konnten 17 Das Diskursprinzip unterteilte Habermas in seiner rechtsphilosophischen Ausarbeitung Faktizitat und Geltung ausserdem in ein Moralprinzip das fordert das zu tun was fur alle gleichermassen gut ist sowie ein Demokratieprinzip fur solche Handlungsnormen die in Rechtsform auftreten und mit Hilfe pragmatischer ethisch politischer und moralischer Grunde nicht allein aus moralischen Grunden gerechtfertigt werden konnen 18 Im Gegensatz zu Kant 19 der die Moral gegenuber dem Recht als vorrangig betrachtete sind dies bei Habermas zwei gleichrangige Spharen 20 Spater erganzt Habermas dass das Diskursprinzip auch fur die Beratungen eines politischen Gesetzgebers geeignet sei 21 Das Diskursprinzip dient also nicht nur der Grundlegung der Moral sondern auch zur Begrundung des modernen Rechtsstaates 22 Damit bleibt bei Habermas der Weg versperrt moralische Erwagungen zur Grundlage der Rechtsgestaltung zu erheben 23 Anders hingegen Apel der in der Konzeption eines moralisch neutralen Diskursprinzips die Gefahr einer Auflosung der Diskursethik sieht 24 und feststellt Die Moglichkeit oder gar Notwendigkeit der volligen Ausklammerung der Moralitat aus den Bereichen des Rechts und oder der Politik darf keineswegs zugestanden werden da dies offenbar gegen den ethischen Imperativ der diskursiven Mitverantwortung fur die Folgen aller auch gerade der kollektiven Tatigkeiten verstossen wurde 25 Ohne Moralanspruch sind fur Apel die Diskurse nicht mehr symmetrisch so dass auch die Gleichberechtigung der Diskursteilnehmer infrage gestellt ist 26 Das Diskursprinzip wird gestutzt durch das Prinzip der Verallgemeinerung das Habermas das Universalisierungsprinzip U nennt Es muss jede gultige Norm der Bedingung genugen dass die Folgen und Nebenwirkungen die sich jeweils aus ihrer allgemeinen Befolgung fur die Befriedigung der Interessen eines jeden Einzelnen voraussichtlich ergeben von allen Betroffenen akzeptiert und den Auswirkungen der bekannten alternativen Regelungsmoglichkeiten vorgezogen werden konnen 27 Erst mit der Stutzung durch die Anforderung der Allgemeingultigkeit erreicht die Diskursethik einen Status wie der Kategorische Imperativ Diese allgemeine Argumentationsregel 28 ist das Bruckenprinzip welches Einverstandnis in moralischen Argumentationen moglich macht 29 Die so aufgestellten Prinzipien gehen insoweit uber den kategorischen Imperativ hinaus als sie bestimmen nach welchen Regeln eine Norm oder eine Maxime gewonnen werden kann bzw werden sollte die als allgemeines Gesetz anerkannt wird Versucht man wie Kant dies nur aus eigenen Uberlegungen heraus zu gewinnen bleibt immer stillschweigend ein subjektiver Rest 30 auch wenn man sich um Fairness gegenuber anderen Standpunkten bemuht und in Gedankenexperimenten versucht die Rolle eines anderen bei der Bewertung einer Norm einzugehen 31 wie im universellen Praskriptivismus Hares 32 oder wie bei der Vorstellung eines unparteiischen Beobachters 33 bei Adam Smith Allerdings ist der gedankliche Rollentausch auch nicht verzichtbar sondern muss wechselseitig stattfinden und es muss abstrakt gepruft werden ob eine allgemeine Praxis unter vergleichbaren Umstanden von jedem der potentiell Betroffenen aus der Sicht je seiner Interessenlage zwanglos akzeptiert werden konnte 34 Der von Mead beschriebene Rollentausch wird vom Universalisierungsgrundsatz erzwungen 35 Die volle Universalisierbarkeit wird erst erreicht wenn die Perspektiven von allen direkt oder indirekt von der Norm Betroffenen in ihre Bestimmung mit eingehen und sie ihr zustimmen konnen 36 Im Vergleich zu einer monologischen Beurteilung der Normen ist entscheidend dass jeder Einzelne seine individuelle Perspektive in den Diskurs ungezwungen einbringen kann Die Grunde fur die Norm unterliegen der offentlichen Kontrolle so dass die Probleme der Trubung und des unvollkommenen Wissens weitgehend entfallen 37 Diese Reziprozitat der Perspektive erzeugt den Zwang die Perspektive des Anderen in die Norm einfliessen zu lassen und dadurch Unparteilichkeit Die Diskursethik kommt in dieser Hinsicht ohne eine kontrafaktische Konstruktion wie dem Schleier des Nichtwissens bei John Rawls aus 38 Unausgesprochen bleibt in den Prinzipien dass die Gultigkeit der Normen im Zeitverlauf nicht konstant sein kann weil Interessen und die Abschatzbarkeit der Folgen und Nebenwirkungen sich verandern konnen weil das Wissen hieruber sich weiter entwickelt hat Den Ubergang von der Subjektphilosophie bei Kant zum Prinzip des Diskurses betrachten Apel und Habermas zugleich als einen Ubergang von der Gesinnungsethik zur Verantwortungsethik weil im Diskurs der Anspruch auf Rechtfertigung von Grunden systematisch enthalten ist 39 Apel ubernimmt im Grundsatz das Universalisierungsprinzip von Habermas sieht hierin aber noch nicht das zureichende Prinzip einer postkonventionellen Verantwortungsethik Das Universalisierungsprinzip allein lost noch nicht das Problem der Realisierung der geschichtlich gesellschaftlichen Bedingungen der Anwendung einer Diskursethik in einer Welt des primar strategischen Handelns der Selbstbehauptungssysteme 40 Apel formuliert deshalb das Universalisierungsprinzip als imperatives Handlungsprinzip U h Handle nur aufgrund einer Maxime von der du aufgrund realer Verstandigung mit den Betroffenen bzw ihren Anwalten oder ersatzweise aufgrund eines entsprechenden Gedankenexperiments unterstellen kannst dass die Folgen und Nebenwirkungen die sich aus ihrer allgemeinen Befolgung fur die Befriedigung der Interessen eines jeden einzelnen Betroffenen voraussichtlich ergeben in einem realen Diskurs von allen Betroffenen zwanglos akzeptiert werden konnen 41 Von Bedeutung ist hierbei dass Apel nicht auf eine Norm sondern auf eine Maxime abstellt Er geht hier insofern auf Kant zuruck als dass die konkrete Handlung sich an einer individuellen Absicht orientiert In Hinblick auf die praktische Diskurssituation halt er zudem eine Einschrankung durch ein Erganzungsprinzip fur erforderlich weil ihm auch ein strategisches Diskursverhalten solange legitim und sogar als Pflicht zweiter Ordnung 42 erscheint solange nicht eine ideale Diskursgemeinschaft hergestellt ist Wenn andere sich durch Gewalt unberechtigt Vorteile verschaffen kann Gegengewalt gerechtfertigt sein Das Erganzungsprinzip fordert aber eine teleologische Orientierung an einem idealen Diskurs namlich Soviel Vorleistung im Sinne der strategiefreien Verstandigung wie moglich soviel strategische Vorbehalte aufgrund einer Risikoeinschatzung wie notig 43 Der Adressat der Moral soll die in der Praxis bestehenden Regeln der Universalisierbarkeit mindestens bewahren moglichst aber verbessern Mit diesem auf konkrete Handlungen ausgerichteten Konzept verlasst Apel den Ansatz einer rein abstrakten Normendiskussion und trennt sich an dieser Stelle uber die Frage der Letztbegrundung s u hinaus von Habermas Die allgemeine Prinzipienebene ist als Unterbau der Teil A der apelschen Diskursethik wahrend die auf die jeweils geschichtliche Situation abstellende Konkretisierung der Relevanz fur das Handeln von ihm als Teil B bezeichnet wird Dieser Teil B hat die Aufgabe den kontrafaktischen Charakter der gleichwohl notwendigen Antizipation des Ideals als Problem einer geschichtsbezogenen Verantwortungsethik eigens zu berucksichtigen 44 Apels Anliegen ist das einer situationsangemessenen Vermittlung zwischen strategisch vorbehaltsloser z B aufrichtiger und uberredungsfreier Verstandigung mit Kontrahenten und solchen strategischen Praktiken wie z B Angebote und Vergeltungsandrohungen in harten Verhandlungen die vom legitimen Interesse der Selbstbehauptung diktiert werden 45 Dabei muss auch strategisches Verhalten moralisch stets konsensfahig bleiben Auf diese Weise ergibt sich eine systematische Antwort auf die Dialektik von realer Konsensgemeinschaft und idealer Argumentationsgemeinschaft 46 Wolfgang Kuhlmann hat das allgemeine Moralprinzip differenziert und unterschied vier Grundnormen die ihrerseits sowohl das Universalisierungsprinzip als auch das apelsche Erganzungsprinzip erfassen 47 N 1 Argumentiere rational N 2 Bemuhe dich um einen vernunftigen Konsens N 3 Bemuhe dich in allen Fallen in denen deine Interessen mit denen anderer kollidieren konnen um einen vernunftigen praktischen Konsens mit ihnen N 4 Bemuhe dich stets darum zur langfristigen Realisierung solcher Verhaltnisse beizutragen die der idealen Kommunikationsgemeinschaft naher kommen und trage stets Sorge dafur dass die schon existierenden Bedingungen der moglichen Realisierung einer idealen Kommunikationsgemeinschaft bewahrt werden Die vierte Norm berucksichtigt dass der praktische Diskurs unter bestimmten Umstanden auch suspensiert werden kann bis durch strategisches Handeln allererst Ausgangsbedingungen realisiert werden die es uberhaupt sinnvoll und verantwortbar erscheinen lassen in einen praktischen Diskurs mit Beteiligten und Betroffenen einzutreten 48 Die Formulierung des Diskursprinzips des Kategorischen Imperativs der Diskursethik durch Dietrich Bohler stellt den Konsens als regulative aber unbedingt verbindliche Idee in den Vordergrund der sich aus der dialogischen Reziprozitat ergibt 49 Bemuhe dich um diejenige Argumentation und diejenige Handlungsweise welche die begrundete Zustimmung aller als Partner in realen rein argumentativ gefuhrten Diskursen finden wurde 50 Begrundungsproblem BearbeitenAus den abstrakten Prinzipien lasst sich noch nicht unmittelbar eine Begrundung fur moralisches Handeln geben Apel versucht diese Begrundung aus dem Apriori der Kommunikationsgemeinschaft abzuleiten In einer Argumentationsgemeinschaft vollzieht der Mensch durch performative Ausserungen kommunikative Handlungen mit denen er einen Anspruch auf Geltung erhebt Lugen z B wurde offenbar den Dialog der Argumentierenden unmoglich machen aber dasselbe gilt schon auch fur die Verweigerung des kritischen Verstandnisses bzw der Explikation und Rechtfertigung von Argumenten Kurz In der Argumentationsgemeinschaft ist die wechselseitige Anerkennung aller Mitglieder als gleichberechtigte Diskussionspartner vorausgesetzt 51 Apel erkennt den von Hans Albert gegen eine Letztbegrundung vorgebrachten Einwand 52 des Munchhausen Trilemmas fur den Versuch einer formallogischen Deduktion von Erkenntnis an behauptet aber dass dieser nicht umfassend ist Indem der Gegner des Universalisierungsanspruchs das Munchhausen Trilemma anwendet erkennt er bereits Grundprinzipien der Argumentation an Andernfalls begeht er einen performativen Widerspruch Deshalb muss eine Reflexion auf die subjektiv intersubjektiven Bedingungen der Moglichkeit intersubjektiv gultiger Argumentation erfolgen 53 Habermas verzichtet auf eine solche aktive Begrundung Es gibt fur ihn keinen Metadiskurs auf den wir uns zuruckziehen konnten um die Wahl zwischen verschiedenen Formen der Argumentation zu begrunden 54 Stattdessen betrachtet er seine Diskursregeln als Massstab fur jeden praktischen Diskurs der stets herangezogen werden muss wenn die Geltung einer Norm im Diskurs geklart werden soll Der Universalisierungsgrundsatz U ist gewiss durch D inspiriert aber vorerst nicht mehr als ein abduktiv gewonnener Vorschlag 55 Der sachliche Gehalt eines Diskurses kann nicht aus den Prinzipien einer Diskursethik abgeleitet werden sondern ist etwas von aussen Vorgegebenes Die Diskursethik ist der Prufstein Kant ob eine Norm dem allgemeinen Prinzip der Moral standhalt Der diskursethische Grundsatz nimmt auf eine Prozedur namlich die diskursive Einlosung von normativen Geltungsanspruchen Bezug insofern lasst sich die Diskursethik mit Recht als formal kennzeichnen Sie gibt keine inhaltlichen Orientierungen an sondern ein Verfahren den praktischen Diskurs Dieser ist freilich ein Verfahren nicht zur Erzeugung von gerechtfertigten Normen sondern zur Prufung der Gultigkeit vorgeschlagener und hypothetisch erwogener Normen Praktische Diskurse mussen sich ihre Inhalte geben lassen Ohne den Horizont der Lebenswelt einer bestimmten sozialen Gruppe und ohne Handlungskonflikte in einer bestimmten Situation in der die Beteiligten die konsensuelle Regelung einer strittigen gesellschaftlichen Materie als ihre Aufgabe betrachteten ware es witzlos einen praktischen Diskurs fuhren zu wollen Die konkrete Ausgangslage eines gestorten normativen Einverstandnisses auf die sich praktische Diskurse jeweils als Antezedens beziehen determiniert Gegenstande und Probleme die zur Verhandlung anstehen Formal ist mithin diese Prozedur nicht im Sinne der Abstraktion von Inhalten In seiner Offenheit ist der Diskurs gerade darauf angewiesen dass die kontingenten Inhalte in ihn eingegeben werden Freilich werden diese Inhalte im Diskurs so bearbeitet dass partikulare Wertgesichtspunkte als nicht konsensfahig am Ende herausfallen 56 Sowohl Habermas als auch Apel sind hinsichtlich ihres sprachpragmatischen Begrundungsanspruchs aus verschiedenen Argumenten heraus kritisiert worden die weitgehend dahin gehen dass es ohne eine Willensentscheidung des Argumentierenden in den Diskurs einzutreten keine logische Brucke fur ein Moralprinzip gebe Damit waren die Diskursprinzipien aus Sicht der Kritiker nicht universell gultig sondern waren nur Klugheitsregeln der kommunikativen Praxis 57 Daher konne die Diskursethik aber die schon bei Kant bestehende Begrundungsproblematik nicht uberwinden Dies wird auch von Apel und Habermas zugestanden wobei sie aber darauf bestehen dass in der Praxis die Evidenz des Argumentationszusammenhangs nicht aufgehoben werden kann 58 Insbesondere lehnen die Diskursethiker die These ab dass der Diskurs ein besonderes Sprachspiel neben anderen sei Der Diskurs ist keine Sonderpraxis Die Argumentations Situation ist vielmehr wie die Vernunft das Gewissen und ahnliche Kompetenzen in dem Sinne ubiquitar dass man sich nicht durch Schweigen oder uberhaupt dadurch dass man etwas anderes tut als zu argumentieren dem Legitimationszwang entziehen kann 59 Diskursregeln BearbeitenHabermas fordert fur die Geltung von Argumenten idealerweise Verstandlichkeit Wahrheit Richtigkeit und Wahrhaftigkeit 60 Hierzu formuliert er in Anlehnung an Robert Alexy 61 beispielhaft konkrete Diskursregeln die fur den Universalisierungsgrundsatz U konstitutive Verfahrensregeln sind 62 Logisch semantische Regeln ohne ethischen Gehalt 1 1 Kein Sprecher darf sich widersprechen 1 2 Jeder Sprecher der ein Pradikat F auf einen Gegenstand a anwendet muss bereit sein F auf jeden anderen Gegenstand der a in allen relevanten Hinsichten gleicht anzuwenden 1 3 Verschiedene Sprecher durfen den gleichen Ausdruck nicht mit verschiedenen Bedeutungen benutzen Dialektische Regeln mit ethischem Gehalt die eine reziproke Anerkennung voraussetzen 2 1 Jeder Sprecher darf nur das behaupten was er selbst glaubt 2 2 Wer eine Aussage oder Norm die nicht Gegenstand der Diskussion ist angreift muss hierfur einen Grund angeben Rhetorische Regeln zu Sicherung einer gewaltfreien und chancengleichen Teilnahme am Diskurs 3 1 Jedes sprach und handlungsfahige Subjekt darf an Diskursen teilnehmen 3 2 a Jeder darf jede Behauptung problematisieren b Jeder darf jede Behauptung in den Diskurs einfuhren c Jeder darf seine Einstellungen Bedurfnisse und Wunsche aussern dd 3 3 Kein Sprecher darf durch innerhalb oder ausserhalb des Diskurses herrschenden Zwang daran gehindert werden seine in 3 1 und 3 2 festgelegten Rechte wahrzunehmen Diese Regeln die eine ideale Sprechsituation beschreiben dienen dazu einen moglichst herrschaftsfreien Diskurs herzustellen Sie sind in einer pragmatisch ausgezeichneten Redepraxis stillschweigend enthalten und intuitiv gewusst Es handelt sich daher nicht um blosse Konventionen sondern um unausweichliche Prasuppositionen d h ihre Verletzung fuhrt zu performativen Widerspruchen Eine Luge ist z B kein Argument das uberzeugt sondern der Versuch jemanden zu uberreden 63 Die Diskursregeln sind kontrafaktisch und gelten im idealen Diskurs In der praktischen Anwendung haben sie die Funktion eines Massstabes auch wenn allen Diskursteilnehmern bewusst sein muss dass sie niemals vollstandig zu realisieren sind Gerade deshalb mussen empirische Diskurse durch konventionelle institutionalisierte Vorkehrungen z B Geschaftsordnungen geleitet werden Auch Bohler verweist darauf dass ein Diskurs nur gelingen konne wenn die Argumentierenden wahrhaftig und verlasslich sind Wahrhaftig fordert dass Wort und Absicht ubereinstimmen und verlasslich meint dass das Handeln der Rede entspricht 64 Die von Habermas aufgestellten Geltungsanspruche formuliert Bohler als Erwartungen an die Akzeptierbarkeit von Handlungen 65 Zustimmungswurdig ist eine Handlungsweise genau dann wenn alle moglichen Diskurspartner die komplexe Handlung von N N samt ihrem Begleitdiskurs 1 nicht allein semantisch als Vollzug eines bestimmten Schemas sondern zugleich pragmatisch als nachvollziehbare Antwort auf eine verstandene Situation und insofern als Vorlage fur einen prufbaren Diskursbeitrag verstehen wurden namlich performativ und propositional 2 wenn sie dieselbe auch interpersonal als von dem Akteur nicht etwa vorgespielt sondern als wahrhaftig intendiert bzw aufrichtig gewollt ernst nehmen und moralisch schatzen wurden mithin als eine glaubwurdige Ausserung bzw Lebensausserung von moralischer Qualitat 3 wenn sie dieselbe auch als moralisch richtig d h gerecht gegenuber Betroffenen und als legitim gegenuber moralischen Argumentationspartnern annehmen und 4 wenn sie deren impliziten propositionalen Gehalt insbesondere die von der Handlung ins Spiel gebrachten Annahmen uber eine Situation in der Welt als wahr erkennen wurden Neben den expliziten Diskursregeln nehmen Diskursethiker eine ideale Sprechsituation an die implizit eine Verpflichtung gegenuber den anderen Diskursteilnehmern enthalt die Bohler wie folgt beschreibt 66 Eine Rolle im argumentativen Dialog zu ubernehmen also etwas zu verstehen geben und geltend machen zu wollen bedeutet sechs vorgangige Dialogversprechen als absolut verbindlich anerkannt zu haben Dadurch dass gt ich lt anderen im Diskurs uberhaupt etwas zu verstehen gebe habe gt ich lt als deren Dialogpartner versprochen 1 mich selbst zu verantworten d h mich den anderen mit prufbaren Diskursbeitragen als autonomer Diskurspartner zur Verfugung zu stellen indem gt ich lt mich um pragmatisch widerspruchsfreie und sachlich geltungsfahige Dialogbeitrage bemuhe 2 die nicht begrenzbare Gemeinschaft aller moglichen Anspruchssubjekte mithin das Universum der sinnvollen Argumente bzw der sinnvoll argumentierbaren Lebensanspruche als letzte Sinn und Gultigkeitsinstanz selbst und ergebniskritisch anzuerkennen also auch nach moglichen besseren Argumenten zu suchen 3 allen anderen gleiche Rechte als Dialogpartner zuzuerkennen was die unbedingte Achtung ihrer Lebens und Freiheitsrechte einschliesst so dass sich daraus der Menschenwurdegrundsatz herleiten lasst 67 4 mitverantwortlich fur den Diskurs als Moglichkeit der Verantwortung jetzt und in Zukunft zu sein also auch fur die nur in situationsbezogenen falliblen Diskurse mogliche Ermittlung und die jeweils mogliche Gewahrleistung resp Verbesserung von menschen rechtlichen okologischen sozialen politischen etc Realisierungsbedingungen offentlicher Diskurse 5 mitverantwortlich fur die Verwirklichung der entsprechenden Diskursergebnisse in den alltagsweltlichen politischen gesellschaftlichen und kulturellen Praxisfeldern zu sein 6 hierbei die Fallibilitat von Situationsanalysen und situationsbezogenen Diskursen zukunftsverantwortlich zu berucksichtigen also deren Ergebnis revisionsfahig zu halten statt irreversible Handlungsweisen zu empfehlen deren Folgen oder Nebenfolgen mit den anderen Diskursversprechen unvertraglich sein konnen Durch diese inhaltlich aufgefullte Charakterisierung der Dialogpflichten leitet Bohler argumentativ unmittelbar in praktische Diskurse uber deren Gestalt und Gehalt sich aus den Prinzipien der Diskursethik nicht unmittelbar ableiten lassen sondern deren Begrundung und Legitimitat eines jeweils eigenstandigen nachgelagerten Diskurses bedurfen Anwendungsfragen BearbeitenNeben der reinen Begrundungsfrage der Diskursethik gibt es eine breite Diskussion daruber wie die Prinzipien der Diskursethik in praktischen Diskursen zur Geltung kommen konnen Auf welche Weise konnen und sollen wir unser Verhalten am diskursethischen Moralprinzip orientieren 68 Robert Alexy spricht hier von Diskursen eigener Art 69 Dass die Anwendungsfragen eine gesonderte Ebene der Diskursethik ansprechen hat besonders Klaus Gunther herausgestellt 70 Als Anwendungsproblem wird die Frage diskutiert auf welche Weise das abstrakte Diskursprinzip auf konkrete Diskurse angewendet werden soll Es behandelt nicht die Inhalte konkreter Diskurse oder Entscheidungsprobleme sondern die Grammatik des Diskurses in Form einer rekonstruktiven Pragmatik 71 Damit gehort insbesondere der Teil B der apelschen Form der Diskursethik als Vermittlung zwischen dem allgemeinen Moralprinzip und dem Besonderen in diesen Bereich 72 Auf der Anwendungsebene wird gefragt wie Recht und Politik aufeinander bezogen sind wie der Begriff des Konsenses zu fassen ist wie ein angemessenes Verhaltnis von Staatsburger und Staat zu bestimmen ist welche Bedeutung dem Thema Gerechtigkeit zukommt in welcher Beziehung die Diskursethik zur Frage des guten Lebens steht wie sie im Vergleich zu anderen Ethikkonzepten Kontraktualismus Kommunitarismus Tugendethik oder Utilitarismus zu beurteilen ist oder ob es besondere Anforderungen an die Diskursethik aus bestimmten Spharen der Lebenswelt gibt 73 Apel vertritt die Auffassung dass die Diskursethik die einzige Ethikkonzeption ist welche gleichsam von Hause aus der Forderung nach einer postkonventionellen Makroethik universaler Mitverantwortung entspricht 74 Hierfur spricht nach Apel zum einen dass das Diskursprinzip jeden Beteiligten fur das Gelingen eines Diskurses verantwortlich macht und so die Anerkennung des Anderen mit der Mitverantwortung verknupft Zum anderen beinhalte die Idee des Diskurses im Gegensatz zur Individualethik das Instrumentarium die Aufteilung und Regelung der Mitverantwortung zu gestalten also die prozedurale Steuerung kollektiver Tatigkeiten im planetaren Massstab zu ermoglichen Ein grundlegendes Anwendungsproblem entsteht wenn man wie Apel Moral dem Recht vorordnet wie aus der Diskursethik staatlicher Zwang zur Durchsetzung des Rechts gerechtfertigt werden kann Zu dieser von Otfried Hoffe geausserten Kritik 75 verweist Apel auf die Brucke zur empirisch praktischen Lebenswelt die durch sein Erganzungsprinzip hergestellt wird so dass es in strategisch verzerrten Interaktions und Kommunikationssituationen moralisch geboten sein kann offene oder versteckte Gewalt z B Tauschung als Anti Gewalt Gewalt bzw Strategiekonterstrategie anzuwenden 76 Wichtig ist dass die strategisch eingesetzte Gewalt durch Regeln bestimmt und begrenzt wird Gerade die Begrenzungen und Differenzierungen der Zwangsbefugnisse des Staates geben dem Burger die Freiheit moralisch zu handeln Die Begrundung warum Gerechtigkeit das Leitprinzip in einem Staat sein soll bleibt in jedem ethischen Konzept offen Man muss wie Kant ein Faktum der Vernunft oder wie Rawls einen Gerechtigkeitssinn annehmen Zu diesen Einwanden ist zu sagen dass die niemals auszuschliessende Verweigerung der willentlichen Bekraftigung der Anerkennung des Prinzips uberhaupt nicht zum Begrundungsproblem der Ethik gehort Insofern kann diese Verweigerung auch nicht als Argument zahlen vgl Apel 1973 413 gegen Popper das zu einer Fortsetzung der Begrundung zwingen konnte Eine Grenze der transzendentalpragmatischen Diskursethik liegt hier allerdings vor aber nicht eine Unvollstandigkeit der rationalen Begrundung sondern eine Sinngrenze jedes kognitivistischen d h an Einsicht appellierenden Begrundungsprogramms gegenuber der Problematik des guten oder bosen Willens Hier lag das gute Recht des Voluntarismus seit Duns Scotus aber der Dezisionismus der Letztbegrundung durch Letztentscheidung ersetzen will ist eine Perversion des Voluntarismus 77 Micha Werner verweist darauf dass die Diskursprinzipien nur eine negative Gultigkeit beanspruchen konnen Ein Argument das den Diskursregeln entspricht kann moglicherweise gultig sein muss aber nicht gultig sein 78 Entsprechend stellt Habermas fest Eine moralische Verbindlichkeit kann sich aus der gleichsam transzendentalen Notigung unvermeidlicher Argumentationsvoraussetzungen alleine nicht ergeben sie haftet vielmehr den speziellen Gegenstanden des Diskurses an den in ihn eingefuhrten Normen auf die sich die in der Beratung mobilisierten Grunde beziehen 79 Der moralische Anspruch ergibt sich erst aus dem Anspruch auf Wahrhaftigkeit der Diskursteilnehmer denn erst dann ist sichergestellt dass das Argument nicht nur strategisch vorgetragen wird sondern die Gultigkeit fur alle Diskursteilnehmer einschliesslich des Argumentierenden beansprucht Deshalb ist Wahrhaftigkeit konstitutiv fur den idealen Diskurs 80 Ein Anwendungsproblem ist auch die in jeder Ethik zu beantwortende Frage wer alles es ist demgegenuber wir moralische Verpflichtungen haben 81 Besondere Relevanz bekommt die Frage bei den Moralobjekten die ihre eigenen Anspruche nicht selbst geltend machen konnen also bei Themen wie der Verantwortung fur die Zukunft der Umweltethik der Tierethik oder in der Medizinethik Aus dem Diskursprinzip selbst leitet sich ein derartiger indirekter Anspruch auf Berucksichtigung von Interessen und Bedurfnissen nicht argumentationsfahiger Subjekte nicht ab weil die im Diskurs angenommene Reziprozitat fehlt 82 Zur Einbeziehung anderer Anspruche bedarf es eines asymmetrischen nichtreflexiven Arguments Die Praxis der Begrundungen zeigt nach Werner dass es jedoch kein Argument gibt dass eine rationale Argumentation fur moralische Achtung ohne Reziprozitat als gultig erscheinen lasst Die vielfaltig vorgetragenen Grunde appellieren regelmassig an die Intuition oder an das Mitgefuhl Dies gilt fur die Einbeziehung potenziell argumentationsfahiger Lebewesen Embryonen Behinderte Demente ebenso wie fur das Eintreten fur alle Lebewesen die zur eigenen Art gehoren weil sie normalerweise diskursfahig waren Am wirksamsten erscheint das Argument alle die einzubeziehen die gleich gelagerte Interessen und Bedurfnisse haben z B Vermeidung von Schmerzen Aufrechterhaltung des Lebens unabhangig davon ob sie diskursfahig sind und ihnen ein Recht auf anwaltliche Vertretung zuzusprechen 83 wie dies Apel in seiner Variante des imperativen Universalisierungsgrundsatzes U h getan hat Das Erganzungsprinzip nach Apel das als Realisierungs und Erhaltungsprinzip den Ubergang des reinen Verfahrensprinzips zur Diskurspraxis beschreibt kennzeichnet so Dietrich Bohler den Ubergang von der Legitimationsebene zur Verantwortungsebene 84 Bohler leitet daraus die Begrundung der Menschenwurde wie sie als oberste gesellschaftliche Norm im deutschen Grundgesetz formuliert ist ab Die Diskursethik kann die rechtsethische Zentralnorm insoweit begrunden als diese auf die Unverletzlichkeit der Person die Anerkennung ihres Anspruchs auf freies Urteil einschliesslich Gewissensfreiheit und auf den Schutz der freien Kommunikation verpflichtet 85 Einschrankend betont Bohler aber dass der Wertbegriff Menschenwurde in der inhaltlichen Ausgestaltung einem geschichtlichen Wandel unterliegt was sich in praktischen Diskursen zur Gentechnologie zur Abtreibung zur Euthanasie oder zu Freiheitsrechten niederschlagt Eine ahnlich gelagerte Frage ist ob Volksabstimmungen oder ein parlamentarisches System eher geeignet sind den Anspruchen der Diskursethik zu genugen 86 Die Grenzen einer solchen inhaltlichen Gestaltung ergeben sich aus der Forderung der Diskursethik nach wechselseitiger Anerkennung einer pluralen Vernunft d h die geschichtlichen Wertsetzungen sind nicht an die individuelle und dadurch subjektive Rationalitat eines Einzelnen gebunden Sowohl die dialogische Form des Verfahrens der Urteilsbildung mit prozedural geregelter wechselseitiger Anerkennung der Beteiligten wie auch das zwar kaum je einlosbare aber als verpflichtend ernst zu nehmende und selbstkritisch anzustrebende Endziel des argumentativen Konsensus enthalt das geltungslogische Primat der Richtigkeit und Wahrheit gegenuber der Angemessenheit 87 Indem die Diskursethik die Anerkennung der Menschenwurde beinhaltet ist sie fur Bohler nicht nur formal sondern leistet eine moralische Orientierung der personlichen Urteilsbildung Wolfgang Kuhlmann thematisiert die Frage ob Aussagen wie Du sollst nicht lugen oder Versprechen sind zu halten also allgemeine Normen wie sie im Universalisierungsprinzip angesprochen sind uberhaupt das moralisch Richtige zum Ausdruck bringen konnen 88 Normen sind nach Albrecht Wellmer insbesondere vor dem Hintergrund eines begrenzten Wissens und einer begrenzten Zeit entweder zu allgemein so dass es regelmassig zu Normenkonflikten kommt oder so speziell und detailliert dass sie den Charakter der Allgemeingultigkeit verlieren Fur ihn entwirft die Diskursethik eine utopische Vorstellung die an der Praxis der geschichtlichen und kulturellen Lebensformen und anderen Sinnpotenzialen vorbeigeht 89 Habermas hat sich bei der Zuruckweisung dieses Einwandes auf Klaus Gunther gestutzt 90 Die Aufgabe des Anwendungsdiskurses ist es nach Habermas die Angemessenheit einer Norm und die Koharenz ihrer Stellung in einem Regelsystem zu prufen so dass im konkreten Fall eine ausreichende Interpretationsbasis vorhanden ist Wir wurden den diskursiven Charakter der offentlichen Meinungs und Willensbildung missverstehen wenn wir glauben den realen Gehalt allgemeiner Argumentationsvoraussetzungen zu einem Modell reiner kommunikativer Vergesellschaftung hypostasieren zu durfen 91 Kuhlmann betont dass die Norm jeweils nur einen Typ einer Handlungssituation beschreiben kann und fur den konkreten Anwendungsbezug daher jeweils noch eine moglicherweise komplexe Analyse vor dem Hintergrund des allgemeinen Moralprinzips erforderlich wird Die Funktion der Diskursethik liegt fur ihn deshalb vor allem in der Begrundung des Moralprinzips damit dieses situationsbezogen zur Anwendung kommt Ich pladiere also mit Wellmer fur eine handlungsdeontologische Auffassung von Diskursethik 92 Matthias Kettner weist darauf hin dass das der Diskursethik zugrunde liegende Prinzip einen bevormundenden Paternalismus verbietet 93 Des Weiteren kann die Diskursethik als Verfahrensethik anderen Ethikkonzepten wie dem Kontraktualismus oder dem Utilitarismus vorgelagert werden um deren Anwendungsbereich zu bestimmen also einen Einheitsfokus der Moral schaffen Auf diese Weise wird verhindert dass ex cathedra durch moralische Experten oder per definitionem durch begrifflich theoretische Vorentscheidungen den handelnden Personen die mit einer im Praxisbereich Pb auftauchenden schwierigen Situation moralisch richtig umgehen wollen eine Moraltheorie ubergestulpt wird die sie gar nicht als relevant fur Pb anerkannt haben 94 Umgekehrt bedeutet das Verbot einer Bevormundung nicht dass in der praktischen Lebenswelt auf strategisches Argumentieren und Handeln verzichtet werden kann Dies ist dann aber immer eine diskursiv verteidigbare Strategiekonterstrategie die das Ziel eines idealen Diskurses nicht aus dem Auge verlieren darf In diesem Sinne folgt strategisches Verhalten der regulativen Idee der Minimierung von Unrecht Praktische Diskurse BearbeitenDie Themen praktischer Diskurse sind die Themen angewandter Ethik und betreffen damit nahezu alle Gebiete des praktischen Lebensvollzugs Schwerpunkte sind Fragen der Medizinethik der Wirtschaftsethik der Umweltethik der Euthanasie der Genetik Fragen wie soziale Gerechtigkeit zu bestimmen ist wie Generationengerechtigkeit oder ein interkultureller Dialog angemessen hergestellt werden konnen Praktische Diskurse sind geschichtlich und fallibel Sie mussen deshalb offen fur Revisionen bleiben Als Verfahrensethik kann die Diskursethik zu diesen Themen keinen inhaltlichen Beitrag leisten Sie kann nur Stellung nehmen ob der Diskurs so gefuhrt wird dass er dem Ideal einer freien rationalen Argumentationsgemeinschaft moglichst nahekommt und was moglicherweise getan werden kann die Diskursbedingungen zu verbessern Der weiteste Rahmen fur die Diskursethik verstanden als kritische Theorie der Ethik in der Gesellschaft ist vielleicht durch die Aufgabe bezeichnet eine normative Theorie derjenigen sozialen Rationalitat zu entwickeln die fur einen rationalen Diskurs uber Ordnungen des menschlichen Zusammenlebens Rainer Lepsius massgeblich sind 95 Philosophen ist es nicht untersagt an praktischen Diskursen teilzunehmen Dies geschieht auf vielfaltige Weise Und dies haben auch Apel und Habermas immer wieder getan Es gilt nur zu kennzeichnen und deutlich zu machen dass ihre Stellungnahmen zur Lebenspraxis ein Teil des Diskurses sind und nicht Bestandteil der ubergeordneten Verfahrensethik Ein typisches Beispiel fur einen praktischen Diskurs ist die Wirtschaftsethik in der die Theoretiker daruber streiten auf welche Art und Weise ethische Massstabe in der Sphare der Wirtschaft wirksam werden sollen 96 Das Spektrum reicht von Karl Homann der dafur pladiert der Wirtschaft einen politischen Rahmen zu setzen und im Weiteren den wirtschaftenden Subjekten zuzugestehen dass sie sich innerhalb dieses Rahmens nach dem Prinzip der Rationalitat bewegen durfen bis zu Peter Ulrich der in seiner integrativen Wirtschaftsethik fur jedes wirtschaftliche Handeln die Berucksichtigung ethischer Massstabe fordert und versucht dies diskursethisch zu begrunden Rezeption BearbeitenDetlef Horster kritisiert den von Apel und Habermas gegenuber Kant erhobenen Solipsismusvorwurf 97 Wenn Kant die Frage nach der der Allgemeingultigkeit und Notwendigkeit unserer Erkenntnis KrV A 125 stellt so ist dies eindeutig ein Bezug auf die Kommunikation mit dem Anderen Ahnlich stellt Annemarie Pieper fest Wenn er Kant von Bewusstsein uberhaupt transzendentaler Apperzeption und dergleichen spricht so ist damit eine apriorische Struktureigentumlichkeit menschlichen Denkens schlechthin gemeint die gerade das die Menschen als Menschen miteinander Verbindende ihr Miteinander Kommunizieren Ermoglichende beinhaltet 98 Insbesondere ist auch der Prozess der sittlichen Willensbildung ein interpersonales Geschehen in welchem sich Freiheit ursprunglich mit Freiheit verbindet und dadurch die Verbindlichkeit sittlicher Praxis begrundet Sittliche Willensbestimmung ist somit ein Akt freier Anerkennung anderer Freiheit in welchem das Ich im anderen Ich zugleich sich selbst anerkennt 99 Richard Rorty hebt hervor dass die Praxis der Diskursethik Ausdruck der Gewohnheiten der heutigen liberalen Gesellschaften sei 100 Ahnlich kennzeichnet Michael Walzer die Diskursethik als eine abstrakte Version der zeitgenossischen demokratischen Kultur 101 Adela Cortina vertritt die Auffassung dass die bisherigen Konzeptionen der Diskursethik in Bezug auf den moralischen Standpunkt hinter dem Anspruch Kants zuruckbleiben weil sie Kants grundlegende These Es ist uberall nichts in der Welt ja auch ausserhalb derselben zu denken moglich was ohne Einschrankung fur gut gehalten werden konnte als allein ein guter Wille 102 ausser Acht lasst Das Ubergehen vom Formalismus Kants in den Prozeduralismus der Diskursethik von der transzendentalen Logik in die Transzendental bzw Universalpragmatik hat entscheidende Folgen fur das autonome Subjekt und somit fur den moralischen Standpunkt Wesentliche Dimensionen dieses Standpunktes werden nun namlich ausser Acht gelassen wie z B die moralische Triebfeder das Gebiet der inneren Freiheit der Selbstzwang die spezifisch moralische Art von Zumutbarkeit die Urteilsinstanz des moralischen Urteils und sogar die regulative Idee an der sich die spezifisch moralische Gesetzgebung orientiert 103 Cortina halt Habermas einen pragmatischen Sozialismus vor der Gerechtigkeit und Solidaritat betont und die Autonomie vernachlassigt Mit der Diskursethik kann man Menschenrechte begrunden erhalt aber keine Handlungsanleitungen fur das einzelne moralische Subjekt Da der praktische Diskurs nicht den Konsens einer idealen Argumentationsgemeinschaft widerspiegelt bedarf es des moralisch guten Willens damit das Subjekt sich zumindest hypothetisch das Ergebnis eines idealen Diskurses vorstellen kann Ohne eine solche Messlatte gibt es in der empirischen Realitat keine Orientierung Habermas aber ersetzt die moralische Einsicht durch die bindenden Regeln des Rechts Die Beschrankung auf die Begrundung von Normen reicht nicht zur Begrundung einer Moral Als Ursache sieht Cortina eine Verwechslung des moralischen mit dem politischen Willen Ihre Schlussfolgerung lautet Nur der gute Wille der Betroffenen ihre Bereitschaft nur verallgemeinerbare Interessen zu verteidigen sichert die moralische Richtigkeit des Resultats Also ist der gute Wille konstitutiv fur die moralische Richtigkeit von Normen 104 Als Konsequenz aus dieser Einsicht fordert Cortina eine diskursethische Tugendlehre Ernst Tugendhat kritisiert in der Auseinandersetzung mit Habermas dass man auch aus einem idealen Diskurs keine Schlussfolgerung auf die Gultigkeit moralischer Prinzipien ziehen kann ohne bereits eine egalitare Moral zu unterstellen Insofern ist die Begrundung der Diskursethik zirkular In Wahrheitstheorien 1973 hatte Habermas noch zur Bedingung gemacht dass zum Diskurs nur Sprecher zugelassen sind die als Handelnde die gleichen Chancen haben zu befehlen und sich zu widersetzen zu erlauben und zu verbieten 105 Demnach konnten z B Sklaven nicht in einen Diskurs mit Sklavenhaltern treten An dieser Einschrankung der idealen Sprechsituation scheitert die Universalisierbarkeit In der spateren Fassung der Diskursregeln 1983 s o 106 fehlt diese einschrankende Bedingung Habermas fordert dann aber dass der der in den Diskurs eintritt implizit das Universalisierungsprinzip anerkennt 107 Das ist fur Tugendhat nun nicht mehr als eine Tautologie 108 Wenn man das Universalisierungsprinzip anerkennt gilt das Universalisierungsprinzip In Hinblick auf das Prinzip D des realen Diskurses kritisiert Tugendhat wie etwa Cortina dass Habermas hier die politische Ebene mit der moralischen vermischt Entscheidungen nach dem Mehrheitsprinzip sind nicht universell sondern die Dezision einer Mehrheit 109 Die Annahme dass konkrete moralische Fragen durch einen realen Diskurs entschieden werden konnen oder gar sollen erscheint nicht nur unbegrundet sondern auch abwegig 110 Insbesondere ist ein Konsens nicht zu erzielen wenn in Dilemma Situationen die Betroffenen in den Diskurs einbezogen werden Tugendhat verdeutlicht dies mit einem in der Moralphilosophie verbreiteten drastischen Gedankenexperiment in dem in einer Klinik funf sterbenskranke Patienten auf eine Organtransplantation warten und ein anderer in dieser Hinsicht gesunder Patient uber die benotigten Organe verfugt Niemand in einer neutralen Situation wurde wohl einem Konsens zustimmen dass der gesunde Patient zur Erhaltung von funf Leben geopfert werden musse 111 Gerhard Schonrich weist darauf hin dass das Universalisierungsprinzip der Diskursethik keinen Ansatz zur Konfliktlosung bietet wenn ein grundsatzlicher Dissens besteht Wenn die Zustimmung zur Nebenfolge nicht gegeben werden kann dann ist sie der inneren Logik des Universalisierungsprinzips U zufolge der Norm insgesamt zu versagen 112 Der Grund liegt in der auch von der Diskursethik anerkannten Selbstgesetzgebung des Menschen Eine Norm ist nur universal wenn der einzelne ungehindert seine Stellungnahme vertreten kann 113 Damit besteht auch die Moglichkeit sich der gemeinsamen Losung zu entziehen Die von der Diskursethik vorgeschlagene interpersonale Verallgemeinerung muss daher systematisch durch eine vorgangige intrapersonale Verallgemeinerung erganzt werden 114 Schonrich bezweifelt weiterhin dass das Konzept der Rollenubernahme dazu geeignet ist die Position eines anderen Diskursteilnehmers nachvollziehbar zu machen Fur ihn ist nicht zu sehen wie der Emotivismus ausgeschaltet wird wie also aus der behaupteten Einfuhlung die rational kontrollierte Perspektivenubernahme hervorgeht 115 Die Perspektivenubernahme ist eine Fremddeutung die notwendig eine Interpretation bleibt und damit von der Subjektivitat nicht befreit ist Die individuelle Selbstdeutung ist durch den Rollentausch nicht zu kontrollieren Im ubrigen setzt die Idee des Rollentausches logisch bereits ein Selbst voraus dass der kommunikativen Situation vorgangig ist 116 Jean Francois Lyotard stellt zur Diskursethik kommentierend fest Der Konsens ist ein veralteter und suspekter Wert geworden Ganz anders die Gerechtigkeit Man muss daher zu einer Idee und Praxis der Gerechtigkeit gelangen die nicht an jene des Konsenses gebunden ist 117 Insbesondere die Annahme der Wahrhaftigkeit im Diskurs ist uneinlosbar Gerechtigkeit beinhaltet im Verstandnis Lyotards die Anerkenntnis der Heterogenitat der Sprachspiele in den verschiedenen Diskursarten so dass diese nicht entscheidbar sondern hinzunehmen sind Das Verhaltnis zum Anderen ist nicht bestimmt durch das wechselseitige Anerkennen von Freiheit sondern durch das gegenseitige Erleiden des anderen Standpunkts 118 Die Universalisierung eines Standpunkts ist deshalb nicht moglich 119 Seiner Kritik dass es fur den Konflikt der Pluralitat verschiedener Diskursarten kein Metaprinzip gibt um einen Konsens zu finden 120 begegnen die Diskursethiker mit dem Argument dass der ideale Diskurs aufgrund der Vernunft der Beteiligten auch zu einem Wertekonsens und damit zu einer hoherstufigen rationalen Losung fuhre Apel gesteht zu dass Diskursethik nicht paternalistisch sein durfe weil darin durchaus die Gefahr des Totalitarismus liege kommentiert aber Andererseits jedoch mutet es als absurd an wenn angesichts der internationalen Herausforderung der okologischen Krise und angesichts der erstmals unausweichlichen Notwendigkeit des Zusammenlebens verschiedener soziokultureller Lebensformen die diskursethische Konsensbildung als Gefahr fur die individuellen Differenzen denunziert wird so z B durch Lyotard 121 Aus der Sicht von Seyla Benhabib werden durch die rein auf die Rationalitat ausgerichtete Diskursethik gefuhlsmassige Reaktionen in der Kommunikation vernachlassigt Eine der Hauptschwachen kognitiver und prozeduraler Ethiktheorien seit Kant besteht darin dass sie die emotionalen und affektiven Grundlagen des moralischen Urteilens und Verhaltens vernachlassigen 122 Zum Menschen gehort dass er ein korperhaftes endliches leidendes und gefuhlbegabtes Wesen ist Anders als Habermas Apel betrachtet Benhabib nicht den Konsens sondern das gegenseitige Verstehen als das sinnvolle Ziel eines Diskurses Konsens allein kann niemals ein Kriterium sein weder fur Wahrheit noch fur moralische Gultigkeit Philosophisch relevant ist vielmehr die Rationalitat des Verfahrens das zum Einverstandnis fuhren soll Man darf Konsens nicht als Endziel verstehen sondern als Prozess als gemeinschaftliche Suche nach Wahrheit und Gultigkeit 123 Die Idee des Konsenses impliziert bereits eine Gemeinschaft und eine Orientierung an einer Gemeinschaft Wenn ich ein Gesprach fuhren will muss ich zuhoren konnen ich muss im Stande sein Deinen Standpunkt zu verstehen kann ich das nicht hort das Gesprach auf entwickelt sich zu einem Streit oder kommt gar nicht erst in Gang Diskursethik projiziert solche Moralgesprache die auf wechselseitiger Achtung beruhen auf eine utopische Gemeinschaft der Menschheit 124 Fur Julian Nida Rumelin ist die Diskursethik ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden normativen Ethik Sie ist jedoch zu sehr am homo disputans orientiert Ein wesentliches Problem sieht er darin dass Normen fur ihre Geltung der Zustimmung aller in einem praktischen Diskurs bedurfen Dies kann in der Praxis aber nicht gewahrleistet werden Die Diskursethik bietet kein Kriterium Gerechtigkeitsfragen zu klaren Der Interessengegensatz lasst sich nur durch inhaltliche ethische Massstabe und nicht durch Rekurs auf die Individualinteressen und die Bereitschaft diese in einen zwanglosen Diskurs einzufuhren losen Kooperation im Sinne struktureller Rationalitat verlangt nach einem normativen Standpunt der uber die Sicherung der Kommunikationsvoraussetzungen hinausgeht 125 Die Diskursethik setzt strukturell rationale Akteure voraus und kann Geltung nur unter diesen Idealbedingungen beanspruchen Literatur BearbeitenPrimarwerke Bearbeiten Karl Otto Apel Das Apriori der Kommunikationsgemeinschaft und die Grundlagen der Ethik Zum Problem einer rationalen Begrundung der Ethik im Zeitalter der Wissenschaft In Ders Transformation der Philosophie Frankfurt a M 1973 Bd 2 S 358 435 Orig 1972 Karl Otto Apel Diskurs und Verantwortung Das Problem des Ubergangs zur postkonventionellen Moral Frankfurt am Main Suhrkamp 1988 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Frankfurt am Main Suhrkamp 1983 Texte online Link zurzeit inaktiv Jurgen Habermas Erlauterungen zur Diskursethik Frankfurt am Main Suhrkamp 1991 Texte online Link zurzeit inaktiv Wolfgang Kuhlmann Reflexive Letztbegrundung Untersuchungen zur Transzendentalpragmatik Freiburg Munchen Alber 1985 Wolfgang Kuhlmann Beitrage zur Diskursethik Studien zur Transzendentalpragmatik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2006 ISBN 978 3 8260 3321 6 Sekundarliteratur Bearbeiten AufsatzsammlungenKarl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 ISBN 978 3 518 28599 2 Dietrich Bohler Matthias Kettner Gunnar Skirbekk Reflexion und Verantwortung Auseinandersetzungen mit Karl Otto Apel Suhrkamp Frankfurt 2003 ISBN 3 518 29218 8 Holger Burckhart Horst Gronke Hrsg Philosophieren aus dem Diskurs Beitrage zur Diskurspragmatik Festschrift fur Dietrich Bohler Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 ISBN 978 3 8260 2334 7 Niels Gottschalk Mazouz Hrsg Perspektiven der Diskursethik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 Einleitung Memento vom 7 Juni 2007 im Internet Archive PDF 91 kB Wolfgang Kuhlmann Hrsg Moralitat und Sittlichkeit Das Problem Hegels und die Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1986 ISBN 978 3 518 28195 6 Heinz Ulrich Nennen Hrsg Diskurs Begriff und Realisierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2000 ISBN 978 3 8260 1754 4 Marcel Niquet Francisco J Herrero Michael Hanke Hrsg Diskursethik Grundlegungen und Anwendungen Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2001 ISBN 978 3 8260 2112 1 MonografienDietrich Bohler Verbindlichkeit aus dem Diskurs Kommunikatives Denken und Verantwortung Alber Freiburg 2012 ISBN 978 3 495 48187 5 Klaus Gunther Der Sinn fur Angemessenheit Anwendungsdiskurse in Moral und Recht Suhrkamp Frankfurt 1988 ISBN 978 3 518 57927 5 Matthias Kettner Diskursethik Moralische Vernunft in der Praxis Suhrkamp Frankfurt 2013 ISBN 978 3 518 29219 8 Niels Gottschalk Mazouz Diskursethik Theorien Entwicklungen Perspektiven Akademie Verlag Berlin 2000 ISBN 978 3 05 003574 1 Gerhard Schonrich Bei Gelegenheit Diskurs Von den Grenzen der Diskursethik und dem Preis der Letztbegrundung Suhrkamp Frankfurt am Main 1994 stw 1111 ISBN 3 518 28711 7 Uwe Steinhoff Kritik der kommunikativen Rationalitat Eine Darstellung und Kritik der kommunikationstheoretischen Philosophie von Jurgen Habermas und Karl Otto Apel Mentis Paderborn 2006 ISBN 3 89785 473 2 Peter Ulrich Integrative Wirtschaftsethik Grundlagen einer lebensdienlichen Okonomie 4 Auflage Bern Stuttgart Wien Paul Haupt 2008 ISBN 978 3 258 07261 6 Allbrecht Wellmer Ethik und Dialog Elemente des moralischen Urteils bei Kant und in der Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1986 ISBN 978 3 518 28178 9 Micha H Werner Diskursethik als Maximenethik Von der Prinzipienbegrundung zur Handlungsorientierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 ISBN 978 3 8260 2444 3 Weblinks BearbeitenHolger Burckhart Kersten Reich Begrundung von Moral Diskursethik versus Konstruktivismus Eine Streitschrift PDF 14 4 MB Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2000 Niels Gottschalk Mazouz Diskursethische Varianten Memento vom 7 Juni 2007 im Internet Archive In Deutsche Zeitschrift fur Philosophie Nr 1 2002 S 87 104 PDF Datei 73 kB Anke Graness Der Konsensbegriff Ein Vergleich der Bedeutung des Konsensbegriffs in Wiredus Konsensethik und der Diskursethik von Karl Otto Apel und Jurgen Habermas Axel Tschentscher Prozedurale Theorien der Gerechtigkeit PDF 4 3 MB Rationales Entscheiden Diskursethik und prozedurales Recht Nomos Baden Baden 2000 insbesondere 309 362 Micha H Werner Diskursethik In Duwell Marcus Hubenthal Christoph Werner Micha H Hg Handbuch Ethik Stuttgart 2006 Weimar J B Metzler S 140 151 Einzelnachweise Bearbeiten Die Vorgeschichte der Diskurstheorie ist ausfuhrlich dargestellt in Dietrich Bohler Horst Gronke Stichwort Diskurs in Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe Alber Freiburg 2011 siehe auch Helge Schalk Kulturelle Welten The Universes of Discourse abgerufen am 4 Februar 2012 PDF 87 kB der den Diskursbegriff schon bei Peirce zeigt CP 2 517ff Stephen E Toulmin The Uses of Arguments Cambridge 1958 Chaim Perelman Lucie Olbrechts Tyteca Die neue Rhetorik Eine Abhandlung uber das Argumentieren Frommann Holzboog Stuttgart 2004 Original La Nouvelle Rhetorique Paris 1958 Horst Gronke Jens Peter Brune Stichwort Diskurs Diskurstheorie in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Meiner Hamburg 2010 Karl Otto Apel Matthias Kettner Einleitung in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 9 Karl Otto Apel Das Apriori der Kommunikationsgemeinschaft und die Grundlagen der Ethik Zum Problem einer rationalen Begrundung der Ethik im Zeitalter der Wissenschaft In Ders Transformation der Philosophie Frankfurt a M 1973 Bd 2 S 358 435 397 Jurgen Habermas Wahrheitstheorien in Helmut Fahrenbach Hrsg Wirklichkeit und Reflexion Walter Schulz zum 60 Geburtstag 1973 S 211 266 abgedruckt in Vorstudien und Erganzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns Suhrkamp Frankfurt 1984 S 127 183 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 Marcel Niquet Moralitat und Befolgungsgultigkeit Prolegomena zu einer realistischen Diskurstheorie der Moral Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 10 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 55 Marcel Niquet Moralitat und Befolgungsgultigkeit Prolegomena zu einer realistischen Diskurstheorie der Moral Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 9 explizit auch Jurgen Habermas Moralitat und Sittlichkeit Treffen Hegels Einwande gegen Kant auch auf die Diskursethik zu in Wolfgang Kuhlmann Hrsg Moralitat und Sittlichkeit Das Problem Hegels und die Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1986 16 37 ebenso Karl Otto Apel unter direkter Bezugnahme auf diesen Aufsatz Grenzen der Diskursethik Versuch einer Zwischenbilanz in Zeitschrift fur philosophische Forschung Bd 40 H 1 Jan Mar 1986 3 31 Karl Otto Apel Die transzendentalpragmatische Begrundung der Kommunikationsethik und das Problem der hochsten Stufe einer Entwicklungslogik des moralischen Bewusstseins in ders Diskurs und Verantwortung Das Problem des Ubergangs zur postkonventionellen Moral Suhrkamp Frankfurt 1988 306 369 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und Kommunikatives Handeln in Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 127ff online 1 2 Vorlage Toter Link solomon tinyurl alexanderstreet com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Kritisch kommentiert dies u a Detlef Horster Der Kantische methodische Solipsismus und die Theorien von Apel und Habermas in Kant Studien 73 Jahrgang Heft 4 1982 463 470 Karl Otto Apel Diskurs und Verantwortung Das Problem des Ubergangs zur postkonventionellen Moral Frankfurt am Main Suhrkamp 1988 116 Jurgen Habermas Was macht eine Lebensform rational In Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 35 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 103 Habermas verweist in FN 73 S 123 auf eine ahnliche Formulierung bei Friedrich Kambartel einem Vertreter des Erlanger Konstruktivismus in Friedrich Kambartel Moralisches Argumentieren in ders Hrsg Praktische Philosophie und Konstruktive Wissenschaftstheorie Suhrkamp Frankfurt 1974 54ff fast wortgleich jedoch mit dem Hinweis auf die Rationalitat des Diskurses D Gultig sind genau die Handlungsnormen denen alle moglicherweise Betroffenen als Teilnehmer an rationalen Diskursen zustimmen konnten In Jurgen Habermas Faktizitat und Geltung Suhrkamp Frankfurt 1992 138 Jurgen Habermas Faktizitat und Geltung Suhrkamp Frankfurt 1992 139 Immanuel Kant Zum ewigen Frieden B 21 Anm Vielmehr ist meine aussere rechtliche Freiheit so zu erklaren sie ist die Befugniss keinen ausseren Gesetzen zu gehorchen als zu denen ich meine Beistimmung habe geben konnen AA VIII 350 Jurgen Habermas Faktizitat und Geltung Suhrkamp Frankfurt 1992 135 137 Jurgen Habermas eine genealogische Betrachtung zum kognitiven Gehalt des Sollens in Die Einbeziehung des Anderen Studien zur politischen Theorie Suhrkamp Frankfurt 1996 11 64 64 Niels Gottschalk Mazouz Diskursethik Theorien Entwicklungen Perspektiven Akademie Verlag Berlin 2000 33 Kritik in dieser Hinsicht aussert die spanische Philosophin Adela Cortina Ethik ohne Moral Grenzen einer postkantischen Prinzipienethik in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 278 295 siehe Abschnitt Rezeption Karl Otto Apel Auseinandersetzungen in Erprobung des transzendentalpragmatischen Ansatzes Suhrkamp Frankfurt 1998 727 Karl Otto Apel Diskursethik vor der Problematik von Recht und Politik Konnen die Rationalitatsdifferenzen zwischen Moralitat Recht und Politik selbst noch durch die Diskursethik normativ rational gerechtfertigt werden in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 29 61 32 Karl Otto Apel Auseinandersetzungen in Erprobung des transzendentalpragmatischen Ansatzes Suhrkamp Frankfurt 1998 737 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 75 vgl 103 Niels Gottschalk Mazouz Diskursethik Theorien Entwicklungen Perspektiven Akademie Verlag Berlin 2000 17 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 67 Jurgen Habermas Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 157 siehe bereits Immanuel Kant Kritik der Urteilskraft B 157 ff 40 Vom Geschmacke als einer Art von sensus communis AA V 293ff konkret George Herbert Mead Geist Identitat und Gesellschaft hrsg von Charles W Morris 9 Aufl Suhrkamp Frankfurt 1993 29 Aufgrund der Verinnerlichung oder Hereinnahme des gesellschaftlichen Kommunikationsprozesses schafft sich das Individuum den Mechanismus fur reflektives Denken die Fahigkeit seine Handlungen unter Berucksichtigung der erwarteten Folgen verschiedener Alternativhandlungen zu lenken es kann sich selbst zum Objekt machen und in einer allen gemeinsamen moralischen und wissenschaftlichen Welt leben es wird ein moralisches Wesen dessen impulsive Ziele in die bewusste Verfolgung erwunschter Ziele umgewandelt werden Richard Mervyn Hare Freiheit und Vernunft Pathmos Dusseldorf 1973 136 Adam Smith Theorie der ethischen Gefuhle 1759 Meiner Hamburg 1977 231 Jurgen Habermas Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 59 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 75 Klaus Gunther Der Sinn fur Angemessenheit Anwendungsdiskurse in Moral und Recht Suhrkamp Frankfurt 1988 37 Gerhard Schonrich Bei Gelegenheit Diskurs Von den Grenzen der Diskursethik und dem Preis der Letztbegrundung Suhrkamp Frankfurt am Main 1994 21 Klaus Gunther Der Sinn fur Angemessenheit Anwendungsdiskurse in Moral und Recht Suhrkamp Frankfurt 1988 48 Gerhard Schonrich Bei Gelegenheit Diskurs Von den Grenzen der Diskursethik und dem Preis der Letztbegrundung Suhrkamp Frankfurt am Main 1994 20 Karl Otto Apel Diskurs und Verantwortung Das Problem des Ubergangs zur postkonventionellen Moral Suhrkamp Frankfurt 1988 134 Karl Otto Apel Diskurs und Verantwortung Das Problem des Ubergangs zur postkonventionellen Moral Suhrkamp Frankfurt 1988 123 Dietrich Bohler Horst Gronke Stichwort Diskurs in Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe Alber Freiburg 2011 561 Karl Otto Apel Diskursethik vor der Problematik von Recht und Politik In Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 29 61 36 Karl Otto Apel Beitrage in Willi Oelmuller Hrsg Transzendentalphilosophische Normbegrundung Paderborn 1978 160 173 171 Karl Otto Apel Diskursethik vor der Problematik von Recht und Politik In Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 29 61 35 Karl Otto Apel Matthias Kettner Einleitung in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 9 Wolfgang Kuhlmann Reflexive Letztbegrundung Untersuchungen zur Transzendentalpragmatik Alber Freiburg Munchen 1985 zitiert nach Werner 23 Wolfgang Kuhlmann Reflexive Letztbegrundung Untersuchungen zur Transzendentalpragmatik Freiburg Munchen Alber 1985 214 Dietrich Bohler Diskursethik und Menschenwurdegrundsatz zwischen Idealisierung und Erfolgsverantwortung in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 201 232 Dietrich Bohler Glaubwurdigkeit des Diskurspartners Ein wirtschafts ethischer Richtungsstoss der Berliner Diskurspragmatik und Diskursethik In Bausch Bohler Rusche Hrsg Wirtschaft und Ethik Strategien contra Moral Ethik und Wirtschaft im Dialog Bd 12 Lit Munster 2004 S 105 148 124 ahnlich in Idee und Verbindlichkeit der Zukunftsverantwortung in Thomas Bausch Dietrich Bohler Horst Gronke Thomas Rusche Michael Stitzel Micha H Werner Hrsg Zukunftsverantwortung in der Marktwirtschaft Lit Munster 2000 34 69 52 sowie in Dietrich Bohler Horst Gronke Stichwort Diskurs in Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe Alber Freiburg 2011 559 400 Hans Albert Die angebliche Paradoxie des konsequenten Fallibilismus und die Anspruche der Transzendentalpragmatik in Zeitschrift fur philosophische Forschung Bd 41 H 3 Jul Sep 1987 pp 421 428 ahnlich Carl Friedrich Gethmann und Rainer Hegselmann Das Problem der Begrundung zwischen Dezisionismus und Fundamentalismus in Zeitschrift fur allgemeine Wissenschaftstheorie 8 1977 S 342 368 Karl Otto Apel Der Konflikt unserer Zeit und das Erfordernis einer ethisch politischen Grundorientierung in Funkkolleg Praktische Philosophie Ethik I Fischer Frankfurt 1980 267 291 hier 279 und 287 Jurgen Habermas Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 117 118 Jurgen Habermas Die Einbeziehung des Anderen Studien zur politischen Theorie Suhrkamp Frankfurt 1996 60 Jurgen Habermas J 1983a Diskursethik Notizen zu einem Begrundungsprogramm In Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt a M 53 125 113 Vgl z B Karl Heinz Ilting Der Geltungsanspruch moralischer Normen in Wolfgang Kuhlmann Dietrich Bohler Hrsg Kommunikation und Reflexion Zur Diskussion der Transzendentalpragmatik Suhrkamp Frankfurt 1992 612 648 oder Thomas Rentsch Die Konstitution der Moralitat Transzendentale Anthropologie und praktische Philosophie Suhrkamp Frankfurt 1999 59 Karl Otto Apel Grenzen der Diskursethik Versuch einer Zwischenbilanz in Zeitschrift fur philosophische Forschung Bd 40 H 1 Jan Mar 1986 3 31 Audun Ofsti Abwandlungen Essays zur Sprachphilosophie und Wissenschaftstheorie Konigshausen und Neumann Wurzburg 1994 145 zitiert nach Micha H Werner Diskursethik als Maximenethik Von der Prinzipienbegrundung zur Handlungsorientierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 80 Jurgen Habermas Vorstudien und Erganzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns Suhrkamp Frankfurt 1984 354 Robert Alexy Eine Theorie des praktischen Diskurses In Oelmuller Willi Hrsg Normenbegrundung Normendurchsetzung Materialien zur Normendiskussion Bd 2 Paderborn 1978 S 22 58 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 97 99 siehe auch die Tabelle bei Martin F Meyer Habermas Diskursethik im Kontext moderner Moralbegrundung In Heinz Ulrich Nennen Hrsg Diskurs Begriff und Realisierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2000 77 94 hier 87 88 Jurgen Habermas Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 101 Dietrich Bohler Horst Gronke Stichwort Diskurs in Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe Alber Freiburg 2011 556 bzw Dietrich Bohler Glaubwurdigkeit des Diskurspartners Ein wirtschafts ethischer Richtungsstoss der Berliner Diskurspragmatik und Diskursethik In Bausch Bohler Rusche Hrsg Wirtschaft und Ethik Strategien contra Moral Ethik und Wirtschaft im Dialog Bd 12 Lit Munster 2004 S 105 148 Dietrich Bohler Horst Gronke Stichwort Diskurs in Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe Alber Freiburg 2011 563 Dietrich Bohler Horst Gronke Stichwort Diskurs in Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe Alber Freiburg 2011 565 Bohler verweist hier auf seinen Aufsatz Dietrich Bohler Diskursethik und Menschenwurdegrundsatz zwischen Idealisierung und Erfolgsverantwortung in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 201 232 Micha H Werner Diskursethik als Maximenethik Von der Prinzipienbegrundung zur Handlungsorientierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 20 Robert Alexy Theorie der juristischen Argumentation Die Theorie des rationalen Diskurses als Theorie der juristischen Begrundung Frankfurt a M 1983 Erstauflage 1978 38 Klaus Gunther Der Sinn der Angemessenheit Anwendungsdiskurse in Moral und Recht Suhrkamp Frankfurt 1988 Dietrich Bohler Horst Gronke Stichwort Diskurs in Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe Alber Freiburg 2011 555 Wolfgang Kuhlmann Beitrage zur Diskursethik Studien zur Transzendentalpragmatik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2006 115 Karl Otto Apel Matthias Kettner Einleitung in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 9 Karl Otto Apel Diskursethik vor der Problematik von Recht und Politik Konnen die Rationalitatsdifferenzen zwischen Moralitat Recht und Politik selbst noch durch die Diskursethik normativ rational gerechtfertigt werden in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 29 61 30 Otfried Hoffe Politische Gerechtigkeit Grundlegung einer kritischenPhilosophie von Recht und Staat Suhrkamp Frankfurt 1987 27 Karl Otto Apel Diskursethik vor der Problematik von Recht und Politik Konnen die Rationalitatsdifferenzen zwischen Moralitat Recht und Politik selbst noch durch die Diskursethik normativ rational gerechtfertigt werden in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 29 61 46 Karl Otto Apel unter direkter Bezugnahme auf diesen Aufsatz Grenzen der Diskursethik Versuch einer Zwischenbilanz in Zeitschrift fur philosophische Forschung Bd 40 H 1 Jan Mar 1986 3 31 FN 4 Micha H Werner Diskursethik als Maximenethik Von der Prinzipienbegrundung zur Handlungsorientierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 51 52 Jurgen Habermas Die Einbeziehung des Anderen Studien zur politischen Theorie Suhrkamp Frankfurt 1996 63 Micha H Werner Diskursethik als Maximenethik Von der Prinzipienbegrundung zur Handlungsorientierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 53 Ernst Tugendhat Philosophische Aufsatze Suhrkamp Frankfurt 1992 371 zitiert nach Micha H Werner Diskursethik als Maximenethik Von der Prinzipienbegrundung zur Handlungsorientierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 54 Micha H Werner Diskursethik als Maximenethik Von der Prinzipienbegrundung zur Handlungsorientierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 59 62 Micha H Werner Diskursethik als Maximenethik Von der Prinzipienbegrundung zur Handlungsorientierung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 77 78 Dietrich Bohler Diskursethik und Menschenwurdegrundsatz zwischen Idealisierung und Erfolgsverantwortung in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 201 232 205 Dietrich Bohler Diskursethik und Menschenwurdegrundsatz zwischen Idealisierung und Erfolgsverantwortung in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 201 232 209 kritisch hierzu Micha Brumlik Uber die Unbegrundbarkeit der Menschenwurde aus dem Geist der Diskursethik wider den hermeneutischen Kompromiss in der Euthanasiedebatte in Ethik und Sozialwissenschaften 2 3 1991 377 380 Bruno S Frey Gebhard Kirchgassner Diskursethik Politische Okonomie und Volksabstimmungen Memento des Originals vom 8 August 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www analyse und kritik net PDF 3 3 MB in Analyse und Kritik 15 1993 129 149 kritisch hierzu Michael Baurmann Hartmut Kliemt Volksabstimmungen Verhandlungen und der Schleier der Insignifikanz Memento des Originals vom 5 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot analyse und kritik net PDF 2 9 MB in Analyse und Kritik 15 1993 150 167 Dietrich Bohler Diskursethik und Menschenwurdegrundsatz zwischen Idealisierung und Erfolgsverantwortung in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 201 232 212 213 Wolfgang Kuhlmann Diskursethik Akt oder Noremenethik in Holger Burckhart Horst Gronke Hrsg Philosophieren aus dem Diskurs Beitrage zur Diskurspragmatik Festschrift fur Dietrich Bohler Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 329 342 Albrecht Wellmer Ethik und Dialog Elemente des moralischen Urteils bei Kant und in der Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1986 64 bzw 81ff Jurgen Habermas Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 138 Jurgen Habermas Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 391 Wolfgang Kuhlmann Diskursethik Akt oder Noremenethik in Holger Burckhart Horst Gronke Hrsg Philosophieren aus dem Diskurs Beitrage zur Diskurspragmatik Festschrift fur Dietrich Bohler Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 329 342 hier 342 Matthias Kettner Bereichsspezifische Relevanz Zur konkreten Allgemeinheit der Diskursethik in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 317 349 Matthias Kettner Bereichsspezifische Relevanz Zur konkreten Allgemeinheit der Diskursethik in Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 317 349 343 Matthias Kettner Uber einige Dilemmata angewandter Ethik In Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 S 9 28 20 Matthias Konig Das Drei Schritt Modell der Unternehmensethik am Beispiel der Diskursethik Memento des Originals vom 13 April 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zfwu de PDF 185 kB In zfwu 2 2 2001 S 155 180 Detlef Horster Der Kantische methodische Solipsismus und die Theorien von Apel und Habermas In Kant Studien 73 Jahrgang Heft 4 1982 S 463 470 Annemarie Pieper Ethik als Verhaltnis von Moralphilosophie und Anthropologie In Kant Studien 69 1978 S 314 329 Annemarie Pieper Ethik als Verhaltnis von Moralphilosophie und Anthropologie In Kant Studien 69 1978 S 314 329 327 Richard Rorty Der Vorrang der Demokratie von der Philosophie In ders Solidaritat oder Objektivitat Drei philosophische Essays Reclam Stuttgart 1988 82 125 86 Michael Walzer Lokale Kritik globale Standards Rotbuch Berlin 1996 28 Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten erster Satz nach der Vorrede AA IV 393 Adela Cortina Ethik ohne Moral Grenzen einer postkantischen Prinzipienethik In Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 S 278 295 285 Adela Cortina Ethik ohne Moral Grenzen einer postkantischen Prinzipienethik In Karl Otto Apel Matthias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 S 278 295 294 Jurgen Habermas Wahrheitstheorien in Helmut Fahrenbach Hrsg Wirklichkeit und Reflexion Walter Schulz zum 60 Geburtstag 1973 S 211 266 zitiert nach Ernst Tugendhat Vorlesungen uber Ethik Suhrkamp Frankfurt 1993 164 Jurgen Habermas Diskursethik Notizen zu einem Begrundungsprogramm in Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 53 126 hier 97 99 Jurgen Habermas Diskursethik Notizen zu einem Begrundungsprogramm in Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln Suhrkamp Frankfurt 1983 53 126 hier 103 Ernst Tugendhat Vorlesungen uber Ethik Suhrkamp Frankfurt 1993 169 Ernst Tugendhat Vorlesungen uber Ethik Suhrkamp Frankfurt 1993 170 Ernst Tugendhat Vorlesungen uber Ethik Suhrkamp Frankfurt 1993 171 Kritisch zu Tugendhat Karsten Malowitz Ernst Tugendhat und die Diskursethik Notizen zu einem Widerlegungsprogramm Zeitschrift fur philosophische Forschung 49 4 Okt 1995 595 604 Gerhard Schonrich Bei Gelegenheit Diskurs Von den Grenzen der Diskursethik und dem Preis der Letztbegrundung Suhrkamp Frankfurt 1994 S 36 Jurgen Habermas Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 S 19 siehe auch S 145 146 Gerhard Schonrich Bei Gelegenheit Diskurs Von den Grenzen der Diskursethik und dem Preis der Letztbegrundung Suhrkamp Frankfurt 1994 S 53 Gerhard Schonrich Bei Gelegenheit Diskurs Von den Grenzen der Diskursethik und dem Preis der Letztbegrundung Suhrkamp Frankfurt 1994 S 57 Gerhard Schonrich Bei Gelegenheit Diskurs Von den Grenzen der Diskursethik und dem Preis der Letztbegrundung Suhrkamp Frankfurt 1994 S 62 Jean Francois Lyotard Das postmoderne Wissen Hrsg von Peter Engelmann 5 Aufl Passagen Wien 2006 S 106 190 Jean Francois Lyotard Der Widerstreit 2 korr Aufl Fink Munchen 1989 191 Zum Konflikt Habermas Lyotard siehe Manfred Frank Die Grenzen der Verstandigung Ein Geistergesprach zwischen Lyotard und Habermas Suhrkamp Frankfurt 1988 Jean Francois Lyotard Der Widerstreit 2 korr Aufl Fink Munchen 1989 11 12 In Anbetracht 1 der Unmoglichkeit der Vermeidung von Konflikten der Unmoglichkeit von Indifferenz und 2 des Fehlens einer universalen Diskursart zu deren Schlichtung oder wenn man das vorzieht der zwangslaufigen Parteilichkeit des Richters wenn schon nicht den Ort einer denkbaren Legitimation des Urteils die gute Verkettung so doch wenigstens eine Moglichkeit aufsuchen die Integritat des Denkens zu retten Karl Otto Apel Diskursethik vor der Problematik von Recht und Politik Konnen die Rationalitatsdifferenzen zwischen Moralitat Recht und Politik selbst noch durch die Diskursethik normativ rational gerechtfertigt werden in Karl Otto Apel Mattias Kettner Hrsg Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft Suhrkamp Frankfurt 1992 29 61 33 Seyla Benhabib Im Schatten von Aristoteles und Hegel Kommunikative Ethik und Kontroversen in der zeitgenossischen praktischen Philosophie In Selbst im Kontext Gender Studies Suhrkamp Frankfurt 1992 66 Seyla Benhabib Im Schatten von Aristoteles und Hegel Kommunikative Ethik und Kontroversen in der zeitgenossischen praktischen Philosophie In Selbst im Kontext Gender Studies Suhrkamp Frankfurt 1992 S 66 Seyla Benhabib Im Schatten von Aristoteles und Hegel Kommunikative Ethik und Kontroversen in der zeitgenossischen praktischen Philosophie In Selbst im Kontext Gender Studies Suhrkamp Frankfurt 1992 S 71 Julian Nida Rumelin Strukturelle Rationalitat Reclam Stuttgart 2001 110 112Normdaten Sachbegriff GND 4122116 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diskursethik amp oldid 232477171