www.wikidata.de-de.nina.az
Manfred Frank 22 Marz 1945 in Wuppertal ist ein deutscher Philosoph und emeritierter Professor fur Philosophie an der Universitat Tubingen Seine Forschungsschwerpunkte sind die Philosophie der Romantik der deutsche Idealismus und die Philosophie des Geistes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 3 1 Monografien 3 2 Rezensionen 3 3 Herausgeber 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenManfred Rudolf Frank wuchs als eines von zwei Kindern eines praktischen Arztes und einer Internistin in Wuppertal Elberfeld auf 1951 1954 besuchte er dort die Volksschule am Mirker Bach 1954 1964 das altsprachliche Wilhelm Dorpfeld Gymnasium das er mit dem Abitur abschloss Von 1964 bis 1966 studierte er Philosophie und Germanistik in Heidelberg Zu seinen akademischen Lehrern gehorten in dieser Zeit Hans Georg Gadamer Arthur Henkel Karl Lowith Peter Wapnewski und Peter von Polenz 1966 wechselte er fur ein Jahr nach Berlin und horte dort unter anderen Wilhelm Weischedel Peter Szondi Dieter Henrich und Wilhelm Emrich 1967 kehrte er nach Heidelberg zuruck und studierte jetzt Philosophie im Hauptfach und Anglistik im Nebenfach Wichtige Lehrer waren in dieser Zeit Hans Georg Gadamer Dieter Henrich Karl Lowith Ernst Tugendhat Arthur Henkel und Rudolf Suhnel Sein Studium schloss Frank am 14 Mai 1971 mit der Dissertation uber Das Problem Zeit in der deutschen Romantik Zeitbewusstsein und Bewusstsein von Zeitlichkeit in der fruhromantischen Philosophie und in Tiecks Dichtung ab Von 1971 bis 1977 war Frank wissenschaftlicher Assistent von Herbert Anton am Lehrstuhl fur Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universitat Dusseldorf 1977 habilitierte er sich mit Das individuelle Allgemeine Textstrukturierung und interpretation nach Schleiermacher Die Arbeit erhielt den Preis der Freunde und Forderer der Universitat Dusseldorf Daraufhin war er von 1977 bis 1980 Privatdozent fur Neuere deutsche Philologie in Dusseldorf und wurde dort 1981 ausserplanmassiger Professor Ein Heisenberg Stipendium der DFG und einen Ruf an die Universitat Bielefeld lehnte er 1981 zugunsten eines Rufes der Universitat Genf ab wo er 1982 1987 als ordentlicher Professor fur Philosophie moderne et contemporaine Nachfolge Jeanne Hersch wirkte 1986 lehnte Frank einen Ruf an die Universitat Davis Kalifornien ab Seit dem 1 April 1987 hatte Frank einen Lehrstuhl fur Philosophie am Philosophischen Seminar der Eberhard Karls Universitat Tubingen inne Den 1997 ergangenen Ruf auf eine Professur fur Theoretische Philosophie an die Friedrich Schiller Universitat Jena lehnte er wiederum ab 2001 erhielt Frank den Ehrendoktor Titel der Universitat Pecs Ungarn 2004 den der Babeș Bolyai Universitat Cluj Rumanien 1990 wurde er als ordentliches Mitglied in die Academia Europaea 1 und 2004 als ordentliches Mitglied in die Heidelberger Akademie der Wissenschaften aufgenommen Seit dem 1 April 2010 ist er im Ruhestand Werk BearbeitenDas Zentrum von Franks Forschung ist das Phanomen des Selbstbewusstseins das er aus philosophiehistorischer und systematischer Perspektive bearbeitet Dabei spielen fur Frank zum einen Ansatze aus der analytischen Philosophie eine grosse Rolle Hier versucht er zu zeigen dass sich Selbstbewusstsein grundsatzlich einer reduktiven Analyse entzieht In der Argumentation bezieht sich Frank zum anderen stark auf die Traditionen der Fruhromantik und des deutschen Idealismus insbesondere auf Novalis und Johann Gottlieb Fichte Er wird zur Heidelberger Schule gerechnet Frank hat zudem bedeutende Arbeiten zur Hermeneutik und zum Poststrukturalismus verfasst Sein Geistergesprach zwischen Lyotard und Habermas Die Grenzen der Verstandigung von 1988 ist eine Streitschrift zur Verteidigung von Jurgen Habermas Diskursethik Christine Pries nannte Franks Essay ein argerliches Buch Frank nehme Lyotards Kant Interpretation nicht ernst genug werfe ihm zu Unrecht performative Selbstwiderspruche vor und fuhre den Leser mit fundamentalen Ubersetzungsfehlern in die Irre 2 Schriften BearbeitenMonografien Bearbeiten Das Problem Zeit in der deutschen Romantik Zeitbewusstsein und Bewusstsein von Zeitlichkeit in der fruhromantischen Philosophie und in Tiecks Dichtung Winkler Munchen 1972 Der unendliche Mangel an Sein Schellings Hegelkritik und die Anfange der Marxschen Dialektik Suhrkamp Frankfurt am Main 1975 2 stark erw und uberarb Aufl Fink Munchen 1992 Das individuelle Allgemeine Textstrukturierung und interpretation nach Schleiermacher Suhrkamp Frankfurt a M 1977 Die unendliche Fahrt Ein Motiv und sein Text Suhrkamp Ffm 1979 Das Sagbare und das Unsagbare Studien zur neuesten franzosischen Hermeneutik und Texttheorie Suhrkamp Ffm 1980 Der kommende Gott Vorlesungen uber die Neue Mythologie I Teil Suhrkamp Ffm 1982 Was ist Neostrukturalismus Suhrkamp Ffm 1983 Eine Einfuhrung in Schellings Philosophie Suhrkamp Ffm 1985 mit Rolf Kauffeldt und Gerhard Plumpe Gott im Exil Vorlesungen uber die Neue Mythologie II Teil Suhrkamp Ffm 1988 Die Unhintergehbarkeit von Individualitat Reflexionen uber Subjekt Person und Individuum aus Anlass ihrer postmodernen Toterklarung Suhrkamp Ffm 1986 Die Grenzen der Verstandigung Ein Geistergesprach zwischen Lyotard und Habermas Suhrkamp Ffm 1988 Gott im Exil Vorlesungen uber die neue Mythologie II Teil Suhrkamp Ffm 1988 Kaltes Herz Unendliche Fahrt Neue Mythologie Motiv Untersuchungen zur Pathogenese der Moderne Suhrkamp Ffm 1989 mit Gianfranco Soldati Wittgenstein Literat und Philosoph Neske Pfullingen 1989 Einfuhrung in die fruhromantische Asthetik Vorlesungen Suhrkamp Ffm jetzt Berlin 1989 aktuelle 6 Auflage 2015 ISBN 978 3 518 11563 3 Zeitbewusstsein Neske Pfullingen 1990 Selbstbewusstsein und Selbsterkenntnis Essays zu analytischen Philosophie der Subjektivitat 3 Reclam Stuttgart 1991 Stil in der Philosophie Reclam Stgt 1992 Conditio moderna Essays Reden Programm Reclam Leipzig 1993 Unendliche Annaherung Die Anfange der philosophischen Fruhromantik Suhrkamp Ffm 1997 Print on Demand der aktuellen 4 Auflage ISBN 978 3 518 28928 0 Selbstgefuhl Eine historisch systematische Erkundung Suhrkamp Ffm 2002 Warum bin ich ich Eine Frage fur Kinder und Erwachsene 4 Insel Ffm und Leipzig 2007 Auswege aus dem Deutschen Idealismus Suhrkamp Ffm 2007 Mythendammerung Richard Wagner im fruhromantischen Kontext Fink Munchen 2008 Natura e Spirito Lezioni sulla filosofia di Schelling a cura di Emilio Carlo Corriero Torino Rosenberg amp Sellier 2010 Ansichten der Subjektivitat 5 Suhrkamp Berlin 2012 ISBN 978 3 518 29621 9 Prareflexives Selbstbewusstsein Vier Vorlesungen 6 Reclam Stgt 2015 ISBN 978 3 15 011034 8 Uber Motivation oder den Zusammenhalt der geistigen Welt Kroner Stgt 2022 ISBN 978 3 520 90011 1 Rezensionen Bearbeiten DAS INDIVIDUUM IN DER ROLLE DES IDIOTEN SARTRES FLAUBERT in Philosophische Rundschau Bd 26 Nr 1 2 1979 S 52 62 JSTOR 42571421Herausgeber Bearbeiten Selbstbewusstseinstheorien von Fichte bis Sartre Suhrkamp Ffm 1991 ISBN 3 518 28564 5 Schleiermacher Hermeneutik und Kritik 7 Suhrkamp Ffm 1977 ISBN 978 3 518 27811 6 Friedrich Schleiermacher Dialektik 2 Bde Suhrkamp Ffm 2001 ISBN 978 3 518 29129 0 Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Suhrkamp Ffm 1994 ISBN 3 518 28751 6 F W J Schelling Ausgewahlte Schriften in 6 Banden Suhrkamp Ffm 1985 2 Aufl 1995 ISBN 3 518 28121 6 Husserl und die Philosophie des Geistes hg mit Niels Weidtmann Suhrkamp Berlin 2010 ISBN 978 3 518 29580 9 Literatur BearbeitenAlessandro Bertinetto Autocoscienza e soggettivita nel pensiero di Manfred Frank Zamorani Torino 1998 ISBN 88 7158 072 9 Sabine Wilke Manfred Frank s Theory of Interpretation In Telos Vol 75 1988 S 180 188 Dirk Fetzer Die Seele als Geschichte des Fuhlens Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2012 S 95 107 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Manfred Frank im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Universitats Homepage Uni Tubingen mit Schriftenverzeichnis Abgerufen am 14 Marz 2021 Universitats Homepage Uni Bielefeld mit Schriftenverzeichnis Abgerufen am 23 Mai 2023 Manfred Frank uber sich selbst Hirnforschung Der Mensch bleibt sich selbst ein Ratsel Interview mit Manfred Frank In DIE ZEIT 27 August 2009 Manfred Frank Selbstbewusstsein und Selbsterkenntnis PDF 98 kB Uber einige Schwierigkeiten bei der Reduktion von Subjektivitat e Journal Philosophie der Psychologie September 2005 Manfred Frank Hegel wohnt hier nicht mehr In Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 September 2015 faz net abgerufen am 23 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea Philosophisches Jahrbuch Bd 97 1990 S 213 217 Dazu Wolfram Hogrebe in seinem Buch Metaphysik und Mantik Der Subjektivitats rettende Impuls dieses Buches ist nachdrucklich zu begrussen Suhrkamp Ffm 1992 S 87 Dazu die Buchkritik von Thomas Kroll auf Deutschlandfunk Kultur vom 29 Mai 2007 Georg Mohr Gegen die Kernspaltung des Subjekts Manfred Frank im Variete der Subjektivitat In Deutsche Zeitschrift fur Philosophie Band 60 Nr 6 19 Dezember 2012 S 1019 1025 doi 10 1524 dzph 2012 0077 academia edu abgerufen am 23 Mai 2023 Lambert Wiesing zitiert daraus in seinem Buch Ich fur mich Phanomenologie des Selbstbewusstseins Suhrkamp Berlin 2020 S 33 Aber die Selbstkonstitution des Ich geschieht selbst nicht aufmerksam sonst ware sie ja reflexiv Frank 2 Vorlesung S 58 Hermann Fischer skizziert eine Verengung der Rezeption seit Diltheys ausgewogener wenngleich die Interpretation auf die psychologische Auslegung zuzulaufen scheine Darstellung von 1900 Fr D E Schleiermacher Beck Mu 2001 S 125 Normdaten Person GND 118722689 lobid OGND AKS LCCN n50025716 NDL 00466693 VIAF 51703340 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frank ManfredKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 22 Marz 1945GEBURTSORT Wuppertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Frank Philosoph amp oldid 235115855