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Die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten kurz GMS ist ein Werk von Immanuel Kant das im Jahr 1785 im Verlag J F Hartknoch erschien Es ist die erste grundlegende Schrift Kants zur Ethik die er im schon recht hohen Alter von 61 Jahren veroffentlichte nachdem er zuvor seine theoretische Philosophie mit der Kritik der reinen Vernunft formuliert hatte In der GMS verfolgt Kant das Ziel eine Moralphilosophie zu entwerfen die allein auf Uberlegungen der reinen Vernunft beruht und deren Prinzipien weder aus einem metaphysischen Weltbild noch aus der von zufalligen Einflussen bestimmten Erfahrung abgeleitet sind Die reine praktische Vernunft ist nach Kant das Vermogen aus Grunden zu handeln die nicht auf interessegeleiteten Motiven beruhen und ohne Bezug auf die Erfahrung erhoben werden Aus den Grundbegriffen des guten Willens und der Pflicht entwickelt Kant die Konzepte des Kategorischen Imperativs KI mit seinen verschiedenen Formeln der Achtung fur das Sittengesetz und der Wurde des Menschen als autonome Person Die der Vernunft folgende Moralitat beruht nicht auf einem hochsten Wert sondern folgt einem Verfahren die Grunde des menschlichen Handelns als gut oder richtig zu bestimmen Im letzten Teil der GMS versucht Kant in einer komplizierten Deduktion die allgemeine Gultigkeit des KI der auf der Idee der Freiheit beruht zu begrunden Die Aufgabe einer Abgrenzung zu seiner theoretischen Philosophie weist Kant der Kritik der praktischen Vernunft zu Ein entsprechendes Werk erschien drei Jahre spater Dort werden die Gedanken der GMS weiter ausgearbeitet und vertieft 1 Die GMS ist nur eine Grundlegung weil sie sich auf die Bestimmung der Grundprinzipien der Moral konzentriert Die Ausarbeitung einzelner Regeln der Moral bleibt einer Metaphysik der Sitten vorbehalten zu der die GMS nur die Vorarbeit leistet Inwieweit die spater mit diesem Titel veroffentlichte Schrift die ihr in der GMS zugewiesene Aufgabe erfullt wird in der Rezeption als ungeklart betrachtet Die GMS war so schnell im Buchhandel vergriffen dass bereits ein Jahr spater eine zweite leicht uberarbeitete und erweiterte Auflage erschien Inhaltsverzeichnis 1 Einordnung in Kants Werk 2 Gliederung 3 Inhalt 3 1 Vorrede 3 2 Ubergang von der gemeinen sittlichen Vernunfterkenntnis zur philosophischen 3 2 1 Der Begriff des an sich guten Willens 3 2 2 Handeln aus Pflicht 3 2 3 Achtung furs Gesetz 3 2 4 Maximen 3 2 5 Die Herleitung des Kategorischen Imperativs 3 3 Ubergang von der popularen sittlichen Weltweisheit zur Metaphysik der Sitten 3 3 1 Popularphilosophische Irrwege 3 3 2 Rationales Wollen und Imperative 3 3 3 Die Formeln des Kategorischen Imperativs 3 3 4 Das Prufverfahren des Kategorischen Imperativs 3 3 5 Die Naturgesetzformel 3 3 6 Die Selbstzweckformel 3 3 7 Die Autonomieformel 3 3 8 Die Formel des Reichs der Zwecke 3 3 9 Die Wurde des Menschen 3 4 Ubergang von der Metaphysik der Sitten zur Kritik der reinen praktischen Vernunft 4 Rezeption 4 1 Uberblick 4 2 Einzelkritiken 4 2 1 Hegel 4 2 2 Schopenhauer 4 2 3 Feuerbach 4 2 4 Trendelenburg 4 2 5 Scheler 5 Ausgaben 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseEinordnung in Kants Werk BearbeitenKant hatte schon in der vorkritischen Phase Vorlesungen uber Ethik gehalten und sich verschiedentlich geaussert kunftig eine Metaphysik der Sitten schreiben zu wollen 2 Dabei hatte er wohl schon 1772 die Idee des guten Willens und des Kategorischen Imperativs vor Augen 3 Bis zu dieser Zeit hatte Kant sich eher an den britischen Moralphilosophen Shaftesbury Hume und der Bedeutung des moralischen Gefuhls orientiert Diese Absicht hatte er dann zuruckgestellt und sich ganz auf die Ausarbeitung der theoretischen Philosophie in der Kritik der reinen Vernunft konzentriert Die grundlegenden Ansatze zur Begrundung der kantischen Ethik finden sich entsprechend bereits im zweiten Teil der Kritik der reinen Vernunft in der Methodenlehre KrV B 825 siehe auch zur Architektonik der reinen Vernunft B 860 879 Ursprunglich hatte Kant wohl nicht vorgesehen erganzend eine gesonderte Ausarbeitung zu den theoretischen Grundlagen der Moralphilosophie zu schreiben 4 Anlass ein solches Werk dennoch zu verfassen scheint die Kritik Christian Garves an der Kritik der reinen Vernunft gewesen zu sein und dessen Veroffentlichung einer Ubersetzung und Kommentierung von Ciceros De officiis Garves Werk wird in der GMS nicht erwahnt Kant Forscher sehen aber deutliche Spuren einer kritischen Auseinandersetzung mit dessen Arbeit in der GMS Wahrend Garve mit Cicero die moralischen Pflichten aus der menschlichen Natur ihren Begierden und den Kardinaltugenden begrundete war Kant der Auffassung dass Moral alleine aus der Selbstgesetzgebung der praktischen Vernunft entsteht Pflicht muss demnach ein von den Begierden gereinigter Vernunftbegriff sein 5 In der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten wird der Sache nach Vieles behandelt und eingefuhrt was sich spater in der Kritik der praktischen Vernunft teils expliziter ausgearbeitet findet Die Grundlegung ist darum sowohl als Hinfuhrung zu letzterer geeignet als zum genaueren Verstandnis der zweiten Kritik unverzichtbar Mit der praktischen Ethik in ihrer Anwendung und ihren Grundsatzen setzt Kant sich ausfuhrlicher in der Metaphysik der Sitten einem Alterswerk aus dem Jahr 1797 auseinander Eine gesonderte Sittenlehre mit empirischem Gehalt die in der GMS angesprochene praktische Anthropologie 388 A 1 hat Kant nicht verfasst Die Anthropologie in pragmatischer Hinsicht aus dem Jahr 1798 schildert lediglich praktische Gebrauche und Sitten als Wissensbestand einer Weltweisheitslehre A 2 Pragmatisch meint bei Kant im Gegensatz zu praktisch das was zur Wohlfahrt beitragt 6 Zum Verstandnis der Grundlegung sind Kants zeitgleich gehaltene Vorlesungen uber Ethik oft hilfreich vgl Bd 27 der Akademieausgabe Erganzende Ausfuhrungen zur Ethik finden sich in Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft von 1793 die sich mit der Frage des Bosen auseinandersetzt und auch Aussagen zur praktischen Anthropologie enthalt Gliederung BearbeitenDas mit gut 100 Seiten relativ kurze Werk gliedert sich in die folgenden Abschnitte VorredeAbschnitt Ubergang von der gemeinen sittlichen Vernunfterkenntnis zur philosophischen Abschnitt Ubergang von der popularen sittlichen Weltweisheit zur Metaphysik der Sitten Abschnitt Ubergang von der Metaphysik der Sitten zur Kritik der reinen praktischen VernunftNach einleitenden Bemerkungen zur Einordnung der GMS und zu seiner Methode setzt Kant im 1 Abschnitt bei der gemeinen sittlichen Vernunfterkenntnis an Diese will er mit einem Schritt ins Feld der praktischen Philosophie 405 von dem befreien was nicht zur reinen Vernunfterkenntnis zahlt Hierzu gehoren Volksweisheiten ebenso wie psychologische oder religiose Momente 7 Als Methode verweist er auf das kritische Befragen seines Stoffs wie Sokrates es tat 404 Maeutik 8 Kant geht es nicht darum eine neue Moral zu finden sondern um die Selbstaufklarung des in der menschlichen Praxis breit verankerten moralischen Bewusstseins 9 Nach der Analyse der Begriffe des guten Willens an sich und der Pflicht gegenuber sich selbst steht am Ende von GMS I die erste Formulierung des Kategorischen Imperativs KI Im zweiten Abschnitt analysiert Kant den KI als das oberste Prinzip der Moral Das hierbei gezeichnete Bild ergibt dann die Grundlage fur die Metaphysik der Sitten Kant erlautert zunachst seine Uberlegungen durch verschiedene Formulierungen des KI und einige pragnante aber auch viel diskutierte Beispiele bis er am Ende des Abschnitts zum Begriff der Wurde des Menschen kommt Erst danach fragt Kant im dritten Abschnitt warum der Mensch autonom ist warum die zuvor analytisch aufgeklarte Moralphilosophie auf dem Grundgedanken der Freiheit beruht und warum das so beschriebene Sittengesetz allgemeine Gultigkeit hat Die Frage der Geltung vollzieht Kant als Kritik der reinen praktischen Vernunft Inhalt BearbeitenVorrede Bearbeiten In der Vorrede beschreibt Kant den Charakter und die Methode seiner Schrift Hierzu erfolgt zunachst eine Einordnung in das System der Philosophie die sich klassisch nach der Stoa 10 in die Logik die Physik Naturlehre und die Ethik Sittenlehre unterteilt Kant stellt sich zum Zweck der weiteren Analyse gegen die seinerzeit vorherrschende Gliederung nach Christian Wolff in Theologie Psychologie und Physik 11 Logik ist ausschliesslich nicht empirisch d h es gibt keine Urteile aufgrund von Erfahrungen Naturlehre und Sittenlehre konnen sowohl empirisch als auch rein rational sein Soweit sie rein rational sind d h nur auf dem Ergebnis von Verstandesleistungen ohne den Einfluss von empirischen Anschauungen beruhen handelt es sich um Metaphysik Metaphysik der Sitten behandelt also die Moral sofern sie rein rational a priori und nicht empirisch untersucht wird 12 410 Die Sittenlehre soll dabei nach Kant frei von Spekulationen sein und auf objektiven Prinzipien beruhen Dies ergibt sich bereits aus den Begriffen der Pflicht und des Gesetzes 388 Normative Tatsachen sind objektiv 13 Nur so konnen die Gesetze der Moral Allgemeingultigkeit und rationale Notwendigkeit beanspruchen Wurden sie sich auf empirische Erfahrungen stutzen etwa der Psychologie wurden die moralischen Regeln zufalligen Einflussen unterliegen sie waren kontingent und abhangig von der menschlichen Natur und Praxis Moralische Regeln sind frei von Interessen Neigungen Kant unterstellt somit dass man moralische Aussagen als richtig oder falsch beurteilen kann Realismus Diese von Kant vertretene Auffassung ist in der Moralphilosophie umstritten Nonkognitivismus Die minimale anthropologische Annahme Kants ist dass der Mensch sowohl ein Sinnenwesen als auch ein Vernunftwesen ist das uber seine Erkenntnisse reflektieren kann und uber das Vermogen verfugt unabhangig von seinen subjektiven Interessen zu handeln Die GMS dient somit neben der Aufsuchung des obersten Moralprinzips der Klarung der Frage nach den Bedingungen der Moglichkeit von Sollensaussagen und ist insofern eine metaethische Schrift 14 Kant geht es aber nicht nur darum die Quelle der a priori in unserer Vernunft liegenden Grundsatze zu erforschen sondern weil die Sitten selbst allerlei Verderbnis unterworfen bleiben solange jener Leitfaden und oberste Doktrin ihrer richtigen Beurteilung fehlt betrachtet er es als Aufgabe der Philosophie diesen Leitfaden zu liefern Eine grundlegende Pramisse seiner Ethik ist fur Kant dass der Mensch im aufgeklarten Sinn autonom ist Deshalb spricht Kant auch von den moralischen Gesetzen als Gesetzen der Freiheit im Unterschied zu den Gesetzen der Natur die angeben was geschieht deskriptiv wahrend die Gesetze der Freiheit bestimmen was geschehen soll praskriptiv 387 Moralische Normen haben fur Kant Gesetzescharakter wenn sie notwendig und allgemein gelten Die Notwendigkeit ergibt sich aus der Vernunft Was gegen die Vernunft verstosst kann kein moralisches Gesetz sein Die Allgemeinheit besagt dass jedes vernunftige Wesen bei der Beurteilung einer Handlung und der ihr zugrunde liegenden Handlungsregel ausnahmslos 424 zu einer gleichen Losung kommen wurde Am Ende der Vorrede sagt Kant uber seine Methode dass sie die schicklichste sei wenn man vom gemeinen Erkenntnisse zur Bestimmung des obersten Prinzips derselben analytisch und wieder zuruck von der Prufung dieses Prinzips und der Quellen desselben zur gemeinen Erkenntnis darin sein Gebrauch angetroffen wird synthetisch den Weg nehmen will 392 Die Gegenuberstellung von analytisch und synthetisch bezieht sich nicht auf die Unterscheidung von analytischer und synthetischer Methode die Kant in den Prolegomena AA IV 276 vornimmt 15 Kant meint vielmehr in der GMS eine Begriffsanalyse in den Teilen GMS I II und eine Begriffsherleitung Deduktion in GMS III Kant spricht 393 auch von der Aufsuchung des KI GMS I II und dessen Festsetzung GMS III Ubergang von der gemeinen sittlichen Vernunfterkenntnis zur philosophischen Bearbeiten Der Begriff des an sich guten Willens Bearbeiten Kant beginnt die Auseinandersetzung mit der gemeinen sittlichen Erkenntnis indem er einen abstrakten rein theoretischen Massstab fur den Begriff des Guten setzt Dieser theoretische Massstab der zunachst keine materielle Aussage macht lautet Es ist nichts in der Welt ja uberhaupt auch ausserhalb derselben zu denken moglich was ohne Einschrankung fur gut gehalten werden konnte als allein ein guter Wille 393 Hinter diesem Satz steht die Einsicht Kants dass es nicht moglich ist den Begriff des Guten inhaltlich eindeutig zu fullen sei es dass mit gut Gegenstande Dinge Sachverhalte Ideen Eigenschaften oder Handlungen bezeichnet werden Je nach Kontext kann ein materialer Begriffsinhalt unterschiedlich als gut oder bose gut oder schlecht bzw schadlich und richtig oder falsch bewertet werden Durch den Massstab des guten Willens grenzt Kant sich deutlich von anderen Moralsystemen etwa der Tugendethik dem Konsequenzialismus oder einer naturalistischen Ethik ab 16 Mit dem Einleitungssatz provoziert Kant den Leser seiner Zeit Denn als Definition fur ein Hochstes Gut ware die Gluckseligkeit oder Gott zu erwarten gewesen Er nennt eine Vielzahl von Beispielen aus unterschiedlichen Kategorien um seine These zu belegen Da sind zum einen die instrumentellen Werte wie geistige Talente Verstand Witz Urteilskraft Charaktereigenschaften Mut Entschlossenheit Beharrlichkeit Massigung Selbstbeherrschung nuchterne Uberlegung oder Glucksgaben Macht Reichtum Ehre Gesundheit Ob einer dieser Werte gut ist hangt davon ab mit welchem Willen er verknupft ist Zum anderen ist es der Zustand der Gluckseligkeit des summum bonum der Tradition 17 der sich in intrinsischen Gutern des Wohlbefindens und der Zufriedenheit ausdruckt Die Forderung der eigenen Gluckseligkeit ist ein naturlicher Zweck 18 nach dem der Mensch aufgrund seiner Antriebe als oberstem Zweck unablassig strebt Aber sie ist inhaltlich wandelbar und stets unbestimmt und deshalb als Massstab des Guten nicht hinreichend Auch hier bedarf es des guten Willens damit man sie gut nennen kann denn mit der Gluckseligkeit konnen auch Hochmut Egoismus oder Ignoranz verbunden sein Ahnliche Einsichten findet man etwa schon bei Seneca 19 dessen Schriften Kant gut kannte Ausfuhrliche Analysen des Begriffs des Guten die zu ahnlichen Ergebnissen wie Kant kommen lieferten in der analytischen Philosophie des 20 Jahrhunderts etwa George Edward Moore 20 Georg Henrik von Wright 21 oder John Leslie Mackie 22 Kant gibt hier ein allerdings nicht hinreichendes Kriterium an um zu prufen ob etwas uneingeschrankt gut ist das sich in ahnlicher Form bereits bei Adam Smith findet Es ist die Frage was ein vernunftiger unparteiischer Zuschauer Gott 23 jeweils dazu sagen wurde 393 Als der Gluckseligkeit wurdig erweist sich nur jemand der auch einen guten Willen hat Kognitive Fahigkeiten und Tugenden sind auch fur einen Verbrecher nutzlich Zufriedenheit kann zu Nachlassigkeit fuhren Alle diese Dinge haben nicht von Natur aus einen guten Wert Natur und Glucksgaben sind in vielerlei Absicht gut 394 aber eben nicht ohne Einschrankung Kritisch verweist Kant darauf dass je mehr sich eine kultivierte Vernunft mit der Absicht auf den Genuss des Lebens und der Gluckseligkeit abgibt desto weiter der Mensch von der wahren Zufriedenheit abkomme 395 was bis hin zur Misologie Hass der Vernunft reichen kann Gluck kann man nicht erzwingen was selbst fur die Wissenschaft gilt wenn sie nach einem geistigen Gluckszustand strebt Mit der Zuruckweisung der Eudamonie dem seit der Antike vorherrschenden Moralprinzip agiert Kant in der Ethik ahnlich revolutionar wie in der theoretischen Philosophie 24 Allerdings richtet sich das auf materielle Konzepte und weniger auf Vorstellungen die die Eudamonie mit der Tugend der Tuchtigkeit arete bzw Ehrenhaftigkeit honestas verbinden 25 Und eine Pflichtethik hat in der Antike bereits die Stoa vertreten an die Kant offensichtlich anknupft Nachdem Kant gezeigt hat dass die traditionellen auch in der Geschichte der Philosophie vertretenen Werte nur relativ oder bedingt gut sind untersucht er auf welche Weise man feststellen kann ob etwas gut ist Fuhlen und Wollen Triebe und Neigungen die Befriedigung von Bedurfnissen haben eine eindeutige Bedeutsamkeit in Hinblick auf die Gluckseligkeit Hier ist die Vernunft dem Genuss des Lebens eher abtraglich 395 Die Funktion der praktischen Vernunft mit der der Mensch von Natur aus ausgestattet ist ist eine andere Ihre Aufgabe ist es nach Kant einen guten Willen hervorzubringen 396 Deshalb muss der Mensch bei der Suche was ohne Einschrankung fur gut gehalten werden konnte was also absolut gut ist von seinen Neigungen abstrahieren auch wenn das in der Praxis schwerfallt und so tun als ob nur die reine praktische Vernunft alleine fur das moralische Urteil eingesetzt werden konnte Dieses Argument Kants dass es Zweck der menschlichen Natur sei den guten Willen durch die praktische Vernunft zu bestimmen teleologisches Argument ist umstritten A 3 Der Begriff des Willens bei Kant ist nicht mit einem Wunsch zu verwechseln Zum Willen gehort die Aufbietung aller Mittel soweit sie in unserer Gewalt sind 394 Wer trotz Einsicht nicht vorhat die zugehorige Handlung zu realisieren der hat noch keinen guten Willen Zum guten Willen gehort dass er ein tatsachliches und nicht nur ein mogliches Motiv ist Ob eine Handlung moralisch gut ist hangt fur Kant daruber hinaus nicht von den tatsachlichen Konsequenzen ab Es kann sein dass Menschen mit eingeschrankten geistigen oder korperlichen Fahigkeiten eine erstrebenswerte Konsequenz nicht erreichen oder ihr Handeln falsch einschatzen Allein aufgrund dessen kann man ihnen kein moralisches Fehlverhalten vorwerfen Es kann allgemein sein dass das Ziel einer Handlung trotz Sorgfalt und grossen Bemuhens nicht erreicht wird Doch dadurch wird eine Handlung nicht moralisch schlecht Wenn andererseits jemand eine Handlung ohne guten Willen ausfuhrt und dabei eine erstrebenswerte Konsequenz erzielt so haben die Beteiligten Gluck gehabt aber die Handlung als solche kann nicht als moralisch gut bewertet werden 394 Nicht gultig allerdings ist der in diesem Zusammenhang gezogene Schluss dass es Kant nicht darauf ankomme welche Konsequenzen eine Handlung habe Wer einen guten Willen hat hat sich auch notwendig um die Konsequenzen seiner Handlung gekummert 26 Hier gibt es zwischen Kant und beispielsweise einem intentionalistischen Regelutilitarismus keine Differenz 27 Fur Kant ist der Blick auf die Konsequenzen notwendig aber nicht hinreichend 28 Handeln aus Pflicht Bearbeiten Der Begriff der Pflicht hilft den Begriff des guten Willens weiter aufzuklaren Eine Pflicht kann nur da entstehen wo eine Differenz zwischen einem Ist Zustand und einem Soll Zustand besteht Kant sagt dass der Begriff der Pflicht den des guten Willens enthalt 397 Dies liegt daran dass der Mensch Begierden und Neigungen hat die ihn nach etwas streben lassen was nicht unbedingt dem guten Willen entspricht Ware der Mensch ein reines Verstandeswesen ohne sinnliche Strebungen Kant heilige Wesen wie Gott oder ein Engel wurde er immer vernunftig entscheiden und es gabe keine Differenz zwischen gutem Willen und Handlung Der Begriff der moralischen Pflicht bei Kant ist ein reiner Verstandesbegriff ohne empirische Grundlage Neigungen als solche sind weder gut noch bose Deshalb kann man auch das Verhalten von Tieren nicht als gut oder bose bezeichnen Nur weil der Mensch nicht nur uber Neigungen verfugt sondern auch uber Vernunft kann er erkennen was gut ist Die Vernunft sagt ihm was er unabhangig von Interessen und Neigungen tun soll damit seine Handlungen als gut bewertet werden konnen Dieses Gesollte zu tun ist allein aus Vernunftgrunden seine Pflicht auch wenn ihm das aufgrund seiner Neigungen manchmal schwerfallt Die moralischen Pflichten sind keine ausseren Pflichten wie etwa die aus kodifizierten Gesetzen sondern innere Pflichten gegen sich selbst die auf der rationalen Einsicht in das beruhen was der gute Wille dem Handelnden vorschreibt Was Pflicht ist wird durch die Vernunft selbstbestimmt autonom festgelegt Die Pflicht ist nicht fremdbestimmt heteronom also weder preussisch noch pietistisch wie es Kant mehrfach unterstellt worden ist 29 sondern beruht auf einer inneren Uberzeugung nicht Gefuhl der Notigung Verpflichtung 30 Moralische Pflicht kann anders als eine aussere Pflicht nicht zur Entschuldigung fur eine Handlung dienen sondern ist gerade die Zuschreibung einer Verantwortung 31 Kant unterscheidet zwischen pflichtwidrigem und pflichtgemassem Handeln Legalitat sowie Handeln aus Pflicht Moralitat Man kann pflichtgemass handeln ohne die Einsicht in das Gute zu haben oder ohne das Gute uberhaupt zu wollen Moralisch gut handelt man nur mit einem guten Willen wenn man das Gesollte aus Einsicht in die Pflicht auch will Man handelt aus Pflicht wenn man unabhangig von seinen Neigungen oder von Regeln der Klugheit seine Pflicht erfullen will Wenn man ehrlich ist oder anderen Hilfe leistet aus Angst vor sozialer Achtung oder vor einer Bestrafung im Jenseits liegt fur Kant kein moralisches Motiv vor sondern man befolgt lediglich pflichtgemass die Gebote der Legalitat 32 Kant erlautert sein Konzept des Handelns aus Pflicht anhand von vier didaktischen Beispielen Wenn ein Kramer seine Waren an alle Kunden zum gleichen Preis verkauft macht er dies aus Klugheit weil er weiss dass die Kunden ihm dann vertrauen und wieder kommen Mit diesem Motiv der Klugheit handelt er pflichtgemass weil er niemanden benachteiligt Ist sein ausschlaggebendes Motiv aber als ehrlicher Kaufmann alle Kunden gerecht behandeln und nicht ubervorteilen zu wollen handelt er moralisch mit gutem Willen und damit aus Pflicht Dass die Kunden ihm vertrauen und wieder kommen ist dann nur ein Nebeneffekt Im zweiten Beispiel geht es um die Pflicht sein Leben zu erhalten Geschieht dies aus Angst und Sorge so ist ein entsprechendes Handeln am eigenen Nutzen orientiert und nur pflichtgemass Wenn man aber das Gleiche tut obwohl einem aus Gram am Leben nichts mehr liegt handelt man entgegen seinen Neigungen zum Selbstmord oder zum Eingehen ubergrosser Gefahren und somit aus Pflicht Wenn man wohltatig ist um anderen Menschen zu helfen handelt man aus Pflicht Geschieht dies aber primar weil man Freude an der Handlung hat oder aus Ehrsucht ist das Tun nur pflichtgemass etwa das Betreuen von Kindern kann als Hilfe gedacht sein oder einfach nur Spass machen oder nur wegen des guten Rufs geschehen Das vierte Beispiel ist die Beforderung der eigenen Gluckseligkeit Dies ist zumindest eine indirekte Pflicht weil zu viele Sorgen oder etwa eine schlechte Gesundheit einen daran hindern konnen in der Folge seine Pflichten wahrzunehmen etwa bei einem Arzt der sich nicht vor Ansteckung schutzt oder sich mit seinem Arbeitspensum uberlastet Kant Kritiker haben diesem vorgehalten seine Pflichtethik sei inhuman oder protestantisch trocken weil sie nur darin bestehe seine Neigungen zu uberwinden und deshalb dazu zwinge ein freudloses Leben zu fuhren Beruhmt ist Schillers Gedicht hierzu Gewissensskrupel Gern dien ich den Freunden doch tu ich es leider mit Neigung und so wurmt mich oft dass ich nicht tugendhaft bin Decisium Da ist kein anderer Rat du musst suchen sie zu verachten und mit Abscheu alsdann tun was die Pflicht dir gebeut 33 Danach wurde ein notorischer Dieb der sein Laster unterdruckt eher moralisch handeln als jemand dem das Stehlen vor vorn herein zuwider ist A 4 Doch das ist nicht Kants Position 34 Er hat an keiner Stelle gesagt dass ein Handeln mit Neigung schlecht oder mit der Moral unvereinbar sei Ihm geht es in der GMS darum zu zeigen dass moralisch gutes Handeln ausschliesslich von der Vernunft bestimmt wird Ein Handeln ist dann nicht moralisch gut wenn die Neigungen als Motiv ausschlaggebend sind und nicht die rationale Einsicht in die Pflicht Auch zumeist gute Neigungen wie das Mitgefuhl garantieren nicht ein moralisch korrektes Handeln Man konnte ja auch einem Verbrecher aus Mitgefuhl zur Flucht verhelfen 35 Jedoch ist eine positive Einstellung zur Pflicht hilfreich und wunschenswert wie Kant in seiner Tugendlehre hervorhebt MST AA VI 484 Kant hat selbst kritisch angemerkt dass man sich seiner Motive einer Handlung niemals sicher sein kann Moglicherweise spielen selbst bei einer auf den ersten Blick uneingeschrankt guten Handlung im Untergrund des Bewusstseins ganz andere subjektive Beweggrunde eine ausschlaggebende Rolle In der Tat ist es schlechterdings unmoglich durch Erfahrung einen einzigen Fall mit volliger Gewissheit auszumachen da die Maxime einer sonst pflichtmassigen Handlung lediglich auf moralischen Grunden und auf der Vorstellung seiner Pflicht beruht habe 407 36 Moglicherweise ist eine Handlung von der man meint sie sei aus Pflicht geschehen tatsachlich nur pflichtgemass gewesen Achtung furs Gesetz Bearbeiten Aufgrund der These dass moralisch gutes Handeln darin besteht das Gebot der Pflicht zu erfullen also das zu tun was die Vernunft aufgrund der Einsicht in den guten Willen gebietet stellt Kant fest dass eine Handlung ihren Wert nicht in ihrem Zweck hat sondern aufgrund des Prinzips des Wollens einer Maxime s u nach dem sie geschieht Die vernunftige Einsicht macht eine Handlung rational notwendig Deshalb gilt Pflicht ist die Notwendigkeit einer Handlung aus Achtung furs Gesetz 400 Die Achtung furs Gesetz ist das Motiv rationalen Handelns aus Pflicht A 5 Die Vernunft hat fur Kant eine motivierende Kraft 37 Diese Achtung ist zwar ein Gefuhl hat aber nichts mit den sinnlichen Neigungen und subjektiven Interessen zu tun denn sie entsteht alleine aus vernunftigen Uberlegungen Deshalb gehort das Gefuhl der Achtung zu den apriorischen Elementen der Grundlegung der Moral wie das praktische Gesetz selbst 38 Das Sittengesetz besteht darin das rational als gut Erkannte auch zu verwirklichen Wenn man aus Neigungen oder Interessen handelt und dabei seiner Pflicht nicht folgt verstosst man gegen das Sittengesetz Man hat dann keine Achtung fur das Gesetz Die unmittelbare Bestimmung des Willens durchs Gesetz und das Bewusstsein derselben heisst Achtung so dass diese als Wirkung des Gesetzes aufs Subjekt und nicht als Ursache desselben angesehen wird Der Gegenstand der Achtung ist also lediglich das Gesetz und zwar dasjenige das wir uns selbst und doch als an sich notwendig auferlegen 401 FN Die Achtung ist Ergebnis der Autonomie Selbstgesetzgebung der Vernunft des Menschen und entsteht unabhangig von Einflussen die er nicht durch Vernunft kontrollieren kann Durch die Achtung wird das objektive Sittengesetz zu einem subjektiven Handlungsgrund 39 Achtung kann man nicht fur Neigungen haben wohl aber fur das Gesetz als Grund vernunftigen Handelns Von der Achtung furs Gesetz Moral intrinsisch ist die Achtung vor dem Gesetz Recht extrinsisch zu unterscheiden 40 Achtung vor dem Gesetz zu haben bedeutet nicht notwendig aus Pflicht zu handeln 41 Gunther Patzig halt die Annahme einer Achtung furs Gesetz unabhangig von empirischen Erfahrungen fur problematisch Er sieht in ihr zudem einen Grund fur den Rigorismus Kants Wurde man hingegen die Achtung als empirisches Gefuhl akzeptieren ware leichter zu erklaren dass dieses Gefuhl anderen Neigungen in der menschlichen Praxis unterlegen ist 42 Maximen Bearbeiten Der Begriff der Maxime taucht in der GMS erstmals in Verbindung mit dem Wert einer Handlung auf der sich nicht nach dem Zweck einer Handlung sondern nach der Maxime richtet unter der die Handlung ausgefuhrt wird 399 Kants Definition einer Maxime lautet Maxime ist das subjektive Prinzip des Wollens das objektive Prinzip d i dasjenige was alle vernunftigen Wesen auch subjektiv zum praktischen Prinzip dienen wurde wenn Vernunft volle Gewalt uber das Begehrungsvermogen hatte ist das praktische Gesetz 400 FN 43 Eine Maxime ist ein subjektiver Handlungsgrundsatz fur verschiedene Falle eines Lebensbereiches die sich eine Person wahlt um danach ihre Handlungen zur Verfolgung eines Zwecks auszurichten 44 Kant geht handlungstheoretisch davon aus dass Menschen wenn sie nicht allein aufgrund von Affekten sondern frei und bewusst handeln dann immer nach Maximen handeln 45 Jede Entscheidung fur eine Handlung erfolgt auf Grundlage einer Maxime 46 Als subjektive Prinzipien enthalten Maximen auch den Beweggrund des Handelns 47 also einen Zweck Weil sie subjektiv gewahlt werden haben Maximen keinen Gesetzescharakter Ihre Auswahl erfolgt willkurlich und sie sind nicht mit einem universellen Anspruch verbunden Maximen sind nicht spontan sondern wohluberlegt weil sie aus Begierden und Neigungen durch Mitwirkung der Vernunft entspringen 427 Andererseits mussen Maximen nicht bei jeder Handlung bewusst sein Sie konnen sogar ohne gesonderte Reflexion im Rahmen der personlichen Entwicklung verinnerlicht sein analog ist dies z B bei der Grammatik der Sprache der Fall 48 Sie sind die der gewollten Handlung zugrunde liegende intentionale Struktur 49 Damit sind Maximen geeignet in konkreten Lebenslagen eine Hilfestellung in Hinblick auf Entscheidungen zu geben Ahnliche Lebensregeln findet man in der Alltagsmoral ehrlich wahrt am langsten oder in religiosen Geboten du sollst nicht toten Weil die Maximen ein Grundsatz fur das handelnde Subjekt sind formuliert sie Kant stets mit Bezug auf die erste Person also nicht als Imperative die ihrerseits objektive Prinzipien sind 50 Maximen erhalten erst einen objektiven Charakter wenn sie mit dem Begriff der Pflicht und dem Prinzip der Verallgemeinerung im Kategorischen Imperativ verbunden werden Erst unter dieser Bedingung wenn sie fur alle vernunftigen Wesen in der gleichen Handlungssituation Gultigkeit beanspruchen handelt es sich um Maximen der Sittlichkeit Deshalb kann man z B auch nicht behaupten die Maxime taglich ein Lied zu singen sei ein sittliches Gebot nach Kant 51 Erst wenn in der Maxime auf eine moralische Pflicht Bezug genommen wird wird sie zur Grundlage einer guten Handlung Maximen die mit der Pflicht verbunden sind schranken den Raum von zulassigen Handlungsabsichten ein Findet man fur eine Absicht keine Maxime die mit dem Sittengesetz ubereinstimmt muss diese aus moralischen Grunden verworfen werden 52 Maximen konnen einen unterschiedlichen Grad von Allgemeinheit haben Man kann deshalb Hierarchien von Maximen bilden 53 Die sehr allgemeine Regel Wenn es mir moglich ist helfe ich anderen Menschen ist z B der Maxime Ich arbeite in meiner Freizeit unentgeltlich als Sanitater bei Naturkatastrophen ubergeordnet Tobias Kronenberg A 6 schlagt z B vor auf einer obersten Ebene Maximen der Gesinnung dann der Charakterbildung und schliesslich Handlungsprinzipien zu betrachten Aus der Moglichkeit der Hierarchie von Maximen folgt dass Maximen in Hinblick auf konkrete Situationen eingeschrankt oder spezifiziert werden mussen um die Leitidee eines besonderen Sachverhalts angemessen zum Ausdruck bringen zu konnen Die allgemeineren formaleren Maximen verlieren dadurch nicht ihre Gultigkeit 54 Weil sie ein wesentliches Element des Kategorischen Imperativs sind und den Massstab fur konkretes Handeln bilden s u spricht man bei Kant auch von einer Maximenethik Hier kann man begrifflich eine Analogie zu den Tugenden und der Tugendethik herstellen 55 Die Herleitung des Kategorischen Imperativs Bearbeiten Nach der Klarung der Begriffe der Pflicht der Achtung furs Gesetz und der Maxime kann Kant das moralische Gesetz den obersten Grundsatz des Sittengesetzes sachlich bestimmen auch wenn diese Bestimmung weiterhin rein formal bleibt Da ich den Willen aller Antriebe beraubt habe die ihm aus der Befolgung irgendeines Gesetzes entspringen konnten so bleibt nichts als die allgemeine Gesetzmassigkeit der Handlungen uberhaupt ubrig welche allein dem Willen zum Prinzip dienen soll d i ich soll niemals anders verfahren als dass ich auch wollen konne meine Maxime solle ein allgemeines Gesetz werden 402 Dies ist die erste Formulierung des Kategorischen Imperativs in der GMS Es ist eine formale Regel ohne materialen Gehalt Sie richtet sich auf Maximen und nicht auf konkrete Handlungen Die Maxime muss gewollt werden konnen und sie muss als allgemeines Gesetz universelle Gultigkeit beanspruchen Zudem soll diese Gesetzmassigkeit allein dem Willen dienen d h sie gilt fur Personen die autonom unabhangig von irgendwelchen Einflussen allein aus der Vernunft ihren Willen festlegen Die Idee der Verallgemeinerung verdeutlicht Kant mit dem Beispiel eines lugenhaften Versprechens wenn also jemand etwas verspricht obwohl er bereits weiss dass er das Versprechen nicht halten kann Aus Not kann Klugheit in besonderen Ausnahmen ein solches Versprechen zulassen etwa im Fall des Heinz Dilemmas Wurde aber jeder so handeln wurde niemand mehr einem Versprechen glauben so dass es das Institut des Versprechens gar nicht geben konnte Deshalb ist nach dem KI die Maxime in Not ein solches Versprechen abzugeben falsch Reinhard Brandt warnt dass Verallgemeinerung bei Kant aber nicht bedeutet dass man stets danach fragt was denn ware wenn jeder der Maxime folgen wurde Die Frage Kants ob ich denn vernunftigerweise wollen kann dass die Maxime meines Handelns ein allgemeines Gesetz wird ist auf das Handeln eines bestimmten Subjekts gerichtet das uberpruft ob seine Handlungsmaxime im Widerspruch zu einer gedachten Gesetzesordnung steht 56 Die Frage was den ware wenn jeder das tate ist z B unsinnig in Hinblick auf eine Maxime jeden Montag Vormittag auf einem bestimmten Golfplatz Golf zu spielen Verallgemeinerung im Sinne des KI bedeutet nicht dass eine Maxime zur Handlungsanweisung fur jeden wird sondern dass jeder der eine bestimmte Handlung vollziehen will kontextgebunden prufen muss ob die dahinter stehende Maxime im Widerspruch zum Sittengesetz steht 57 Kant betont dass der Kategorische Imperativ mit der allgemeinen Menschenvernunft ubereinstimmt Diese braucht die Philosophie nicht nur um zu beschreiben was gut was bose pflichtmassig oder pflichtwidrig sei 404 Die Funktion der Philosophie ist es lediglich die Unschuld vor Irrwegen zu bewahren und die naturliche Dialektik die ein Hang wider jene strengen Gesetze der Pflicht zu vernunfteln zu uberwinden Das ist die Aufgabe einer vollstandigen Kritik unserer Vernunft 405 Ubergang von der popularen sittlichen Weltweisheit zur Metaphysik der Sitten Bearbeiten Popularphilosophische Irrwege Bearbeiten Nach der Herleitung des Begriffs der Pflicht und des Kategorischen Imperativs aus der allgemeinen Menschenvernunft beginnt Kant den zweiten Abschnitt mit der Auseinandersetzung mit philosophischen Konzepten die fur ihn im Vergleich zu seiner Maximenethik nicht tragfahig sind Da sind zum einen die Philosophen die die Moglichkeit der Sittlichkeit angesichts der Selbstliebe Egoismus des Menschen bezweifeln und die Vernunft als Instrument zur Verfolgung der durch Neigungen geleiteten Interessen ansehen Historisch betrachtet spricht Kant Positionen etwa wie die von Epikur Hobbes oder Hume an bei seinen Zeitgenossen ist eine entsprechende Haltung bei den Materialisten der franzosischen Aufklarung La Mettrie d Holbach Helvetius zu finden Eine solche Position beruht auf der Erfahrung aus der man nach Kant in der Tat keine moralischen Pflichten ableiten kann 407 Grunde fur moralische Handeln findet man alleine in der Vernunft ohne jede Empirie Nur auf diesem Weg kann man sicher sein dass nicht irgendein verborgenes Motiv der Selbstliebe doch das Handeln bestimmt Pflicht und Gesetz sind reine Reflexionsbegriffe und keine Abstraktionen empirischer Tatsachen 58 Moralische Gesetze sind universalisierbar Sie gelten nicht bloss fur Menschen sondern fur alle vernunftigen Wesen uberhaupt 408 Diese uneingeschrankte Gultigkeit bedeutet dass Moralgesetze vor der Vernunft schlechterdings notwendig sind Noch problematischer ist eine Moralphilosophie die auf Beispielen beruht Denn um uberhaupt Beispiele als relevant auswahlen zu konnen muss man bereits eine Vorstellung davon haben was moralisch richtig ist Petitio principii Beispiele konnen nur der Veranschaulichung dienen mit ihnen kann man aber keine widerspruchsfreie gultige Ethik begrunden Popularphilosophie halt Kant durchaus fur sinnvoll wenn sie der Verbreitung von Einsichten dient deren Begrundung zuvor philosophisch hergeleitet wurde Wenn man aber schon die Begrundung der Ethik durch die Philosophie nach Volksbegriffen aufsuchen mochte so bringt es einen ekelhaften Mischmasch von zusammengestoppelten Beobachtungen und halbvernunftigen Prinzipien zum Vorschein darin sich schale Kopfe laben 409 Folgt man diesen relativistischen oder auch eklektizistischen Konzepten so wird man bald Vollkommenheit bald Gluckseligkeit hier moralisches Gefuhl dort Gottesfurcht von diesem etwas von jenem auch etwas in wunderbarem Gemisch antreffen 410 ohne dass eine von empirischen Zufalligkeiten freie Moralbegrundung auch nur angestrebt wird Allein die reine Vernunft kann diesem bunten Treiben Einhalt gebieten und besitzt zudem noch eine unubertroffene Motivationskraft Denn die reine und mit keinem fremden Zusatz von empirischen Anreizen vermischte Pflicht und uberhaupt des sittlichen Gesetzes hat auf das menschliche Herz durch den Weg der Vernunft einen so viel machtigeren Einfluss als alle anderen Triebfedern 410 Wahrend die Popularphilosophie ihre Einsichten durch Tappen vermittelst der Beispiele gewinnt will Kant hingegen das praktische Vernunftvermogen von seinen allgemeinen Bestimmungsregeln an bis dahin wo ihm der Begriff der Pflicht entspringt verfolgen und deutlich darstellen 412 Rationales Wollen und Imperative Bearbeiten Kant beginnt seine Analyse mit der begrifflichen Bestimmung des Willens der nicht einfach der Naturkausalitat folgt Vielmehr haben vernunftige Wesen ein Vermogen objektiv notwendige fur jedermann gultige und nachvollziehbar begrundete Prinzipien gewisser Gesetze gemass 427 in der Vorstellung zu entwickeln und nach diesen zu handeln Objektiv bedeutet hier unter Absehung von allen subjektiven Neigungen Interessen und Perspektiven 59 Das moralische Gesetz folgt einem von den Naturgesetzen unabhangigen Ordnungsprinzip und erzeugt auch eine andere Art von Verbindlichkeit 60 Im Wollen stellt der Handelnde sich selbst als jemand vor der tatsachlich beabsichtigt einen Zweck mit allen legitimen und verfugbaren Mitteln zu verwirklichen Wollen ist ein psychologischer Vorgang in dem der Wollende der Ursprung die Kausalitat einer Handlung wird 61 Wenn man von anderen Triebfedern absieht so ist der Wille nichts anderes als praktische Vernunft 412 Doch weil es beim Menschen eben auch andere Triebfedern gibt ist das Wollen nicht an sich vollig der Vernunft gemass 412 Bei einem heiligen Wesen gabe es nur ein Wollen das der reinen Vernunft entsprache Weil der Mensch aber auch andere Triebfedern hat dies ist eine der impliziten anthropologischen Grundannahmen Kants 62 wird aus dem Wollen ein Sollen 449 Aus der Differenz zwischen dem subjektiven Wollen das durch Neigungen zumindest mitbestimmt ist und dem was die Vernunft aus Grunden als richtig ansieht entsteht eine innere Notigung ein gefuhltes Gebot dem objektiv als gut Erkannten auch zu folgen Die Formulierung eines solchen Gebotes das stets ein Sollen ausdruckt heisst Imperativ Imperative sind Sollensanspruche praktische Urteile 63 und keine Befehle imperativistische Sprechhandlungen A 7 Alle Imperative nun gebieten entweder hypothetisch oder kategorisch 414 Hypothetische Imperative sind die Formel der Mittel Zweckrationalitat Sie sind Gebote der Klugheit oder praktische Regeln die besagen dass man praktisch notwendig ein bestimmtes Mittel einsetzen eine bestimmte Handlung vollziehen muss um ein gegebenes Ziel einen bestimmten Zweck zu erreichen Sie sind bedingte Sollensanspruche aufgrund der empirischen praktischen Vernunft die den Neigungen und Interessen folgt Praktische Vernunft kann zu dem Entschluss fuhren keine ganze Tafel Schokolade zu essen erhebt aber keine moralischen Anspruche 64 Durch hypothetische Imperative wird niemand zum Handeln verpflichtet Praktische Vernunft bezieht ihre Grunde aus der Erfahrung deren Quellen die Natur einschliesslich der personlichen Bedurfnisse Neigungen und Interessen sind 65 Ein kategorischer Imperativ gebietet hingegen eine Handlung unabhangig davon ob sie nutzlich oder glucksfordernd ist Er folgt nicht einem materiellen Zweck einer Materie der Handlung sondern ist auf die Form und das Prinzip woraus sie selbst folgt 407 ausgerichtet und wird durch keine Bedingung eingeschrankt Er hat aber als unbedingte Sollensforderung eine notigende Kraft aufgrund der Selbstbezuglichkeit der reinen praktischen Vernunft die autonom ist und ihre Zwecke selbst anhand synthetisch praktischer Urteile a priori setzt 66 Die reine praktische Vernunft bezieht ihre Grunde aus sich selbst heraus sie ist fur sich selbst praktisch und setzt ihre Gesetze autonom also ohne Ruckgriff auf empirische Erfahrung 67 Die Formeln des Kategorischen Imperativs Bearbeiten Wahrend hypothetische Imperative Prinzipien des Wollens sind hat der Kategorische Imperativ den Charakter eines Gesetzes eines unbedingten Gebotes 420 Bei einem hypothetischen Imperativ muss man die Bedingung seiner Anwendung kennen um zu wissen welche Regel zur Anwendung kommt Der Kategorische Imperativ hat seine Gultigkeit unabhangig von jeder Anwendungsbedingung Im Begriff des Kategorischen Imperativs stecken die Gesetzesmassigkeit Allgemeingultigkeit und Notwendigkeit im Licht der reinen Vernunft das Sollen die Pflicht und die Tatsache einer subjektiven Handlungsregel einer Maxime Eine weitere einschrankende Bedingung gibt es nicht Mit diesen Bausteinen kann man die formale Grundformel des KI herleiten Der kategorische Imperativ ist also nur ein einziger und zwar dieser handle nur nach derjenigen Maxime durch die du zugleich wollen kannst dass sie ein allgemeines Gesetz werde 421 BA 52 Universalisierungsformel UF Durch seinen Gesetzescharakter ist der KI fur alle Vernunftwesen mithin fur alle Menschen gultig Indem Kant im KI die Maxime subjektives Prinzip und das allgemeine Gesetz objektives Prinzip mit Hilfe des Wortes zugleich verknupft erzeugt er eine Brucke zwischen dem rein abstrakt gewonnenen Begriff der Pflicht und der immer vor einem empirischen Hintergrund gewahlten Maxime Genau dann wenn Maximen sich der Begrenzung durch das Sittengesetz fugen erhalten sie einen ubersubjektiven Charakter Der KI transformiert ein subjektives Wollen in ein objektives Sollen 68 Der KI ist das oberste Prinzip des Sittengesetzes von dem sich in der GMS eine Vielzahl von Formulierungen finden In der Rezeption werden hieraus insgesamt funf Typen herausgearbeitet die als eigenstandige Formeln bezeichnet werden Neben der Grundformel Universalisierungsformel UF werden die folgenden Formulierungen ublicherweise als gesonderte Formeln 436 bezeichnet Handle so als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werden solle 421 BA 52 Naturgesetzformel NF Handle so dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck niemals bloss als Mittel brauchest 429 BA 67 Menschheitsformel oder auch Selbstzweckformel SF Handle so dass der Wille durch seine Maxime sich selbst zugleich als allgemein gesetzgebend betrachten konne 434 BA 76 77 Autonomieformel AF handle nach Maximen eines allgemein gesetzgebenden Gliedes zu einem bloss moglichen Reich der Zwecke 439 BA 84 Reich der Zwecke Formel RF Kant selbst spricht von drei praktischen Prinzipien zur Darstellung des KI namlich NF SF und AF 431 spater aber auch von drei Arten das Prinzip der Sittlichkeit vorzustellen und hier von NF SF und RF 436 Entgegen anderen Interpretationen gibt Paton der Autonomieformel eine eigenstandige Position weil sie auch in der Kritik der praktischen Vernunft eine besondere Stellung hat A 8 Die Formeln drucken unterschiedliche Aspekte aus sind aber ansonsten fur Kant gleichwertig Er betont mehrfach dass es nur einen Kategorischen Imperativ gebe Die Grundformel ist allerdings noch so abstrakt dass man aus ihr nur in begrenztem Masse die Vorstellung von konkreten Pflichten ableiten kann Erst die weiteren Formulierungen vermitteln auch die inhaltliche Substanz des KI 69 Sie dienen der Anschauung und haben eine erlauternde Funktion so dass man sie sinnvollerweise heranzieht um die volle Bedeutung des KI besser erfassen zu konnen Der KI ist eine notwendige und eine hinreichende Bedingung fur die Erlaubtheit von Maximen 70 Entsprechend sind bei der Prufung ob eine Maxime des Handelns nach dem KI zulassig ist die Formeln des KI in ihrer Gesamtheit zu berucksichtigen Die Grundformel ist als unbedingt objektives Prinzip zu betrachten weil ihr jedes vernunftige Wesen folgen wurde wenn es nur seiner Vernunft gelange seine Neigungen jederzeit vollstandig zu uberwinden 71 Als objektives Prinzip ist die Grundformel reine Form noch ohne jeden Gehalt Dennoch ist der KI auch in der Grundformel nicht formalistisch Der Gehalt wird in die Formel des KI zum einen durch den Inhalt der jeweiligen Maxime eingefugt 72 Der Begriff der Maxime ist im KI wie eine Variable in der Mathematik zu betrachten Die Maximen dienen so der Vermittlung zwischen dem abstrakten allgemeinen Grundsatz des Sittengesetzes und den konkreten individuellen Handlungen und der ganzen Breite der empirischen Welt Die Bedeutung fur Kants auf die Anwendung des KI gerichtete Uberlegungen ergibt sich daraus dass sowohl in der Einleitung zur Metaphysik der Sitten MS AA VI 225 als auch in der Einleitung in die Tugendlehre MST AA VI 389 die Grundformel als oberstes Sittengesetz in ahnlichen Formulierungen erscheint Die SF bildet dann auch den Hintergrund des obersten Prinzips der Tugendlehre wonach es Pflicht eines jeden Menschen ist den Menschen uberhaupt sich zum Zweck zu machen MST AA VI 395 Der zweite materiale Aspekt im KI ist das handelnde Subjekt das einerseits auch Objekt von Handlungen sowohl anderer als auch seiner selbst ist und zum zweiten durch seine Bedurfnisse und Neigungen Bestimmungsgrund seiner Zwecke und damit seiner Maximen ist Wurde ein anderes Subjekt eine Maxime aufstellen durch die meine Freiheit beschrankt wurde konnte ich mich mit Recht dagegen verwahren Ein solches Recht hatte aber auch jeder Andere in Hinblick auf meine Maximen So beinhaltet der KI systematisch eine intersubjektive Beziehung die gepragt ist von den Zwecken d h Bedurfnissen Neigungen und Interessen aller handelnden Subjekte 73 Aus diesem Prinzip der Gegenseitigkeit folgt dass die Zwecke der anderen Handlungssubjekte fur mich genauso relevant sind wie meine eigenen Zwecke die ich bei der Festlegung meiner Maximen zu beachten und damit zu achten habe SF Das Reich der Zwecke ist dann die rein gedankliche Sphare in der alle die Zwecke so gedacht werden dass sie nicht im Widerspruch zueinander stehen RF Man kann also die die verschiedenen Varianten des KI durch die Explikation der Grundformel gewinnen ohne dieser einen zusatzlichen Gehalt hinzuzufugen 74 Das ist der Grund warum Kant mehrfach betont dass es nur einen KI gibt Die weiteren materialen Imperative die ebenso kategorisch gebieten sind dann Gegenstand der Metaphysik der Sitten die sich in eine aussere Pflichtenlehre Rechtslehre und in eine Lehre von den innere Pflichten Tugendlehre unterteilt 75 Das Prufverfahren des Kategorischen Imperativs Bearbeiten Eine zentrale Funktion innerhalb des Kategorischen Imperativs nehmen Maximen ein Der KI fordert dazu auf bei der Wahl seiner Maximen eine Selbstprufung durchzufuhren 76 Zunachst muss die Frage ob ich denken kann dass die entsprechende Maxime ein allgemeines Gesetz werden kann positiv beantwortet werden Niemand kann ohne Widerspruch fordern dass andere ihn nach bestimmten Regeln z B fair behandeln wenn er fur sich selbst diese Regeln nicht akzeptiert Nur wenn eine Verallgemeinerung logisch haltbar ist ich mir fur mich selbst also keine Ausnahme wunschen kann liegt eine vollkommene d h uneingeschrankte Pflicht begrundet vor Bei vollkommenen Pflichten durfen Neigungen in den Maximen und in deren Zwecken keine Rolle spielen 421 Zu den vollkommenen Pflichten zahlt etwa das Bezahlen von Schulden 77 das Verbot des Selbstmordes aus Lebensuberdruss MST 6 des Lugens MST 9 oder die Achtung furs Recht der Menschen Frieden AA VIII 385 386 Ist die Maxime zwar denkbar aber nach den ublichen Massstaben nicht wunschbar so handelt es sich um eine unvollkommene dem Grad nach nicht bestimmte Pflicht Das Mass der Menschenliebe Frieden AA VIII 385 das wir anderen gewahren sollen ist nicht unbegrenzt oder absolut Niemand wird wollen dass alle Menschen ausschliesslich fur die Nachstenliebe Frieden AA VIII 385 leben Wenn man weiterhin unterscheidet ob die Pflicht gegen sich selbst oder gegen einen anderen besteht so ergeben sich vier Falle von Pflichten Kant weist darauf hin dass er diese willkurliche Einteilung der Pflichten gewahlt hat um den Begriff der Pflicht besser in seinen Besonderheiten erklaren zu konnen Im Hintergrund knupft er an die Pflichtenlehre der Naturphilosophen seiner Zeit an etwa an Samuel Pufendorf der Pflichten gegen Gott gegen sich selbst und gegen andere unterschied 78 Das Besondere bei Kant ist nun dass er ausschliesslich an die Vernunft anknupft und auf jede externe Bestimmung der Moral durch Gott oder die Natur verzichtet Es ist nicht so dass man anhand einer Maxime nach moglichen Handlungen sucht Das Prufverfahren setzt vielmehr mit einer vorgestellten konkreten Handlung ein In allen erlauternden Beispielen s u zur Naturgesetzformel geht Kant von einem sinnlichen Antrieb aus den es zu bewerten gilt 79 Den moralischen Wert einer Handlung beurteilt man dann nach der Maxime die der Handlung zugrunde liegt Man muss also zunachst versuchen zu erkennen welches Prinzip oder moglicherweise welche Prinzipien hinter dieser beabsichtigten Handlung stehen Will ich ein Kind dem ich etwas verbiete vor Schaden schutzen will ich es strafen oder will ich es zu einem sittlichen Handeln anleiten Die Maxime konnte lauten Ich verbiete meinen Kindern Handlungen durch die sie sich in unvertretbarem Masse selbst gefahrden Der zweite Schritt ist die Prufung der Maxime durch den KI 80 Kann man wollen dass alle Eltern immer ihren Kindern verbieten sich selbst zu gefahrden Wurde eine solche Maxime wenn alle sie befolgen dazu fuhren dass niemand mehr diese anwenden wurde Die Angemessenheit der Maxime ergibt sich aus der konkreten Situation Wenn es im konkreten Beispiel um das Radfahren zur Schule geht mussen etwa die Sicherheit des Schulweges das Alter des Kindes seine Fahigkeit Risiken im Verkehr abzuschatzen seine Besonnenheit u a m in Rechnung gestellt werden Eine etwas andere Interpretation des Prufverfahrens findet sich bei Reiner Wimmer der die NF als ersten Schritt der Explikation der Grundformel als Beurteilungsverfahren fur Maximen und Normen im Wege der Universalisierung beschreibt s u und fur problematisch halt Demgegenuber erfullen die drei anderen Formen die Aufgabe den KI als das Grundprinzip moralischen Argumentierens zu veranschaulichen und zwar als eine Triade aus der Perspektive des Selbst AF aus der Perspektive des Anderen SF und aus der Perspektive der Gemeinschaft RF 81 Neben dem Denken konnen und dem Wollen konnen also dem Prinzip der Verallgemeinerung UF sind bei der Prufung der Maximen somit auch die anderen Formeln des KI zu betrachten Nur so kann man sicherstellen dass eine Maxime auch gesetzesfahig ist Wird etwa im Beispiel durch das Verbot die Wurde des Menschen beeintrachtigt oder wird das Kind nur instrumentalisiert SF Ist das Verbot von mir selbst gewollt oder beruht es nur auf wenig begrundbaren Konventionen AF Steht dieses Verbot im Einklang mit der denkbaren Gesamtheit aller zulassigen Maximen die die Erziehung von Kindern betreffen RF Kann eine Maxime des Eigennutzes im Reich der Zwecke mit allen anderen Maximen in Einklang gebracht werden Wurde ich als Betroffener meiner Handlung diese Handlung auch als richtig beurteilen Rollentausch Bei der Beurteilung von Handlungen und von Maximen bedarf es immer der kritischen Urteilskraft A 9 um die Umstande der Handlung und die Wahl der zugehorigen Maxime richtig einschatzen zu konnen 82 Es gehort zum Wesen von sittlichen Geboten dass sie noch durch Erfahrung gescharfte Urteilskraft erfordern um sie in seinem Lebenswandel in concreto wirksam zu machen 389 so Kant bereits in der Vorrede der GMS A 10 Die Beurteilung einer Handlungsabsicht erfolgt zudem pragmatisch d h die Frage der Letztbegrundung der Allgemeinheit einer Maxime stellt sich nicht sondern es reicht eine angemessene Sorgfalt aufzuwenden In der Kritik der praktischen Vernunft verweist Kant darauf dass es ihm auch auf die moralische Relevanz einer Maxime ankommt Eine Maxime ist also nur alsdann moralisch acht wenn sie auf dem blossen Interesse das man an der Befolgung des Gesetzes nimmt beruht KpV AA V 79 Um inhaltliche Ansatze fur das Prufverfahren des KI zu finden kann man verschiedene Kriterien heranziehen um zu beurteilen ob man eine Maxime unter moralischen Gesichtspunkten anwenden denken oder wollen kann 83 logische Konsistenz Innerhalb der Maxime darf kein logischer Widerspruch vorliegen transzendentalpragmatische Bedingung Eine Maxime darf nicht zu einem Selbstwiderspruch fuhren 84 Akzeptanz der Konsequenzen Die empirischen Folgen einer beabsichtigten Handlung mussen positiv bewertet werden konnen teleologische Bestimmung Die naturliche Zweckmassigkeit einer Sache darf durch eine Maxime nicht verletzt werden Vernunftigkeit des Handelns Rational Agency Eine Maxime darf nicht im Widerspruch zu vernunftigen Uberlegungen zum gesunden Menschenverstand stehen und muss praktisch anwendbar sein Die hier genannten Kriterien sind lediglich Interpretationen die bei der Beurteilung der kantischen Bestimmungen des Denken Konnens und des Wollen Konnens in Hinblick auf konkrete moralische Fragen hilfreich sind um die Plausibilitat der Begrundung zu verbessern Ein wichtiges Prufkriterium hat Kant selbst ins Spiel gebracht In der Schrift Zum ewigen Frieden heisst es Alle auf das Recht anderer Menschen bezogene Handlungen deren Maxime sich nicht mit der Publicitat vertragt sind Unrecht 85 Maximen die nicht geeignet sind einer offentlichen Diskussion standzuhalten konnen moralisch nicht akzeptabel sein 86 Eine Handlung nach einer solchen Maxime kann nicht wahrhaftig sein Lugen betrugen stehlen und ahnliche Handlungen verstossen gegen das Sittengesetz Jeder sieht das moralische Gesetz als ein solches an welches er offentlich deklarieren kann 87 Rainer Enskat formuliert aus diesem Gedanken heraus einen Kategorischen Imperativ der Publizitat Handle so dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich mit ihrer Publizitat vertraglich ist 88 Bedeutsam ist die Frage der Publizitat z B fur den Status von WikiLeaks 89 Ein Problem des KI ist die Frage ob und wie man bestimmen kann ob eine Maxime bloss erlaubt und nicht auch geboten ist A 11 Kant sagt zwar Die Handlung die mit der Autonomie des Willens zusammen bestehen kann ist erlaubt die nicht damit stimmt ist unerlaubt 439 Aber hierdurch ergibt sich keine Abgrenzung zu etwas Gebotenem Eine Maxime Ich mache taglich eine halbe Stunde Sport steht sicherlich mit dem Denken Konnen nicht im Widerspruch Man wird aber wohl kaum wollen konnen dass es fur jeden zur Pflicht werden soll taglich Sport zu machen Andererseits wird niemand eine solche Maxime als unmoralisch ansehen Erlaubte Maximen waren demnach solche bei denen weder die Maxime selbst noch ihr Gegenteil zur moralischen Ablehnung fuhren wahrend bei einer gebotenen Maxime die Unterlassung nicht gewollt sein kann Kant formuliert dies negativ Wenn wir nun auf uns selbst bei jeder Ubertretung einer Pflicht Acht haben so finden wir dass wir wirklich nicht wollen es solle unsere Maxime ein allgemeines Gesetz werden denn das ist uns unmoglich sondern das Gegenteil derselben soll vielmehr allgemein ein Gesetz bleiben 424 Dieser Passus beschreibt das Trittbrettfahrerproblem ein Verhalten das nach dem KI in jeder Hinsicht nicht erlaubt ist Ein weiteres Problem das jedes Moralsystem betrifft liegt darin dass Maximen sich auf empirische Sachverhalte beziehen Im Rahmen der Prufung von Maximen muss man sich deshalb mit empirischem Wissen oder der begrifflichen Beschreibung etwa von physiologischen oder psychologischen Gegebenheiten auseinandersetzen Dies kann dann stets bedeuten dass es in den Urteilen zu Fehleinschatzungen und Irrtumern kommt Fallibilismus Schonecker Wood meinen dass dies bereits in Kants erstem Beispiel zur Naturgesetzformel s u auftaucht 90 Sie betrachten zudem das Verfahren der Verallgemeinerung in Hinblick auf die Pflichten gegen sich selbst als problematisch zumindest wenn es auf die NF angewendet wird A 12 Die Naturgesetzformel Bearbeiten In der Naturgesetzformel kommt zum Ausdruck dass man die gewahlten Maximen genauso als allgemeingultig betrachten konnen soll wie ein Naturgesetz Das als ob hebt hervor dass es sich bei dieser Formel um ein Gedankenexperiment um eine gedachte Ahnlichkeit eine Analogie handelt 91 Maximen als Gesetz gedacht haben in der Sphare der Vernunft die gleiche Stellung wie ein Naturgesetz in der Natur Jedes vernunftige Wesen muss bei einer als Naturgesetz vorgestellten Maxime in der gleichen Situation aus den gleichen Grunden in gleicher Weise handeln Hierauf kann sich dann jedes vernunftige Wesen einstellen Wenn aber jeder weiss dass seine Maxime auch fur jeden anderen als Naturgesetz gedacht werden muss dann kann er keine Maxime wollen die nicht koharent zum Wollen aller anderen vernunftigen Wesen ist In diesem Gedanken wird fur Bernward Grunewald das mit dem KI verbundene Prinzip der Intersubjektivitat besonders hervorgehoben Bereits aus diesem Gedanken folgt dass die eigene Freiheit mit der Freiheit aller anderen Vernunftigen Wesen zusammenstimmen muss Jeder ist gleich verantwortlich Jede Form von Unterdruckung oder Ubervorteilung ist nicht gestattet 92 Hier kommt das Prinzip der Verallgemeinerung in besonderem Masse zum Ausdruck 93 Kant erlautert den Sinn der Naturgesetzformel anhand von vier Beispielen Diese sind jeweils so gefasst dass sie das Prufverfahren des KI nicht bestehen man aber sehen kann dass das jeweilige Gegenteil einer akzeptierbaren Maxime entspricht 424 Obwohl Kant hier nur illustrierende Beispiele zur Erlauterung verwendet sind diese doch so grundlegend dass Otfried Hoffe in ihnen bereits einen Einstieg in die Diskussion einer materialen Ethik sieht wenn sie auch nicht die Grundlage eines Systems der Pflichten sein konnen 94 Eine vollkommene Pflicht gegen sich selbst ist in Kants erstem Beispiel das Verbot zum Selbstmord bei Lebensuberdruss da der Mensch von Natur aus mit einem Uberlebenswillen ausgestattet und auch fur sich selbst Zweck an sich ist Eine Maxime sich aufgrund einer negativen Weltsicht das Leben zu nehmen steht im Widerspruch zum naturlichen Prinzip der Selbstliebe teleologisches Argument das Kant verwendet hat Die Selbstliebe kann ausserdem nicht zugleich der Erhaltung und der Zerstorung des Lebens dienen logisches Argument Man kann zudem wohl kaum von jedem der am Leben verzweifelt fordern sich gleich das Leben zu nehmen Verallgemeinerung Vernunft Argument A 13 Eine vollkommene Pflicht gegen andere ist im zweiten Beispiel die Maxime andere nicht durch lugenhafte Versprechen zu tauschen z B Geld zu leihen das man von vornherein nicht zuruckzahlen kann Andernfalls wurde das Institut des Versprechens nicht mehr wirksam sein und vor allem wurde der Getauschte niemals zustimmen Selbstwiderspruch Da der Begriff des Versprechens bereits dessen Einhaltung beinhaltet liegt hier auch ein Begriffs logischer Widerspruch vor 95 Der Mensch hat gemass dem dritten Beispiel zwar die Pflicht gegen sich selbst seine Fahigkeiten zu entwickeln und sich korperlich und geistig fit zu halten weil er sonst viele ihm sich bietenden Moglichkeiten nicht wahrnehmen kann konsequenzialistisches Argument Verletzt ein Mensch wie von Kant angenommen diese Pflicht aus reiner Lust am Genuss so kann die Vernachlassigung der Talente bereits dazu fuhren dass er wegen mangelnder Fahigkeiten diesen Genuss gar nicht ausuben kann Selbstwiderspruch Man kann hier auch einen Widerspruch zum Wollen eines Menschen sehen weil Wollen auch Konnen impliziert was aber ohne die entwickelten Fahigkeiten stark eingeschrankt ist logisches Argument 96 Doch in welchem Masse der Mensch an seiner Personlichkeit arbeitet unterliegt seiner individuellen Bewertung Insofern ist diese Pflicht nur unvollkommen Man kann von niemandem verlangen ohne Unterlass an seiner Selbstperfektionierung zu arbeiten Andererseits ware es fur die ganze Menschheit und damit auch fur den Einzelnen von erheblichem Nachteil wenn jeder seine Talente brach liegen liesse Vernunftargument Ahnlich verhalt es sich mit dem Gebot der Hilfeleistung im vierten Beispiel in dem Kant eine unvollkommene Pflicht gegen andere demonstriert Grundsatzlich ist jeder dazu verpflichtet denn jeder mochte schliesslich dass auch ihm in Notlagen geholfen wird konsequenzalistisches Argument Doch ob jemand sein Leben ganz karitativ ausrichtet bleibt ihm grundsatzlich selbst uberlassen Andererseits ist eine Welt in der niemand niemandem ohne unmittelbare Gegenleistung hilft durchaus denkbar das Denken Konnen lost keinen Widerspruch aus Die Pflicht ist unvollkommen weil die mangelnde Hilfsbereitschaft nur dem Wollen Konnen widerspricht Dieses Nicht Wollen Konnen begrundet Kant damit dass es immer Falle gibt wo der Mensch auf Kooperation und Hilfsbereitschaft auf Liebe und Teilnehmung 423 angewiesen ist Vernunftargument Schonecker Wood verweisen darauf dass Kant hier eine empirische Annahme zu Hilfe nimmt namlich die grundlegende Eigenschaft des Menschen sich emotional zu binden 97 Kant ist insofern inkonsistent als er in der Herleitung seiner Begrundung auf eine empirische Pramisse aufbaut obwohl auch eine Welt vernunftiger Wesen denkbar ist die ohne freundschaftliche Emotionen ausgestattet sind Gunther Patzig betrachtet Kants Darlegung als ein Appell an wohlverstandenes Eigeninteresse und insofern sei das kein moralisches Argument mehr 98 Unterstellt man so Hoffe 99 ein Argument das sich bei Kant nicht findet dass der Mensch als soziales Wesen von Natur aus hilfsbereit ist ergibt sich ein teleologischer Widerspruch Die Selbstzweckformel Bearbeiten Nachdem Kant die verschiedenen Formen der Pflicht anhand der Naturgesetzformel vorgefuhrt hat setzt er erneut an A 14 und fragt ob der KI denn fur alle vernunftigen Wesen gultig ist 426 Damit wendet er den Blick von der Handlungsregel fur das individuelle Subjekt auf die Gesamtheit der von der Moral betroffenen Personen Kant macht nun darauf aufmerksam dass der Wille immer intentional also auf einen Zweck ausgerichtet ist 100 Weil die reine praktische Vernunft von allen subjektiven Gegebenheiten absieht muss ein Zweck der durch blosse Vernunft gegeben wird fur alle vernunftigen Wesen gleich gelten 427 Die Suche nach einem objektiven und doch materialen Zweck fuhrt zu der Frage nach etwas was einen absoluten Wert hat was ein Zweck an sich selbst sein konnte Ohne einen solchen Wert hatte die praktische Vernunft keinen Bezugspunkt konnte also nicht objektiv sein Diese Frage offnet den Blick von der deontologischen Pflichtethik zu einer materialen axiologischen Wertethik Leonard Nelson sah hierin einen Ruckfall Kants aus der Gesetzesethik in die Guterethik 101 Andere Autoren sehen genau in diesem Schritt den Grund warum Kants Ethik eine praktische Bedeutung hat und nicht nur formal ist 102 Kant gibt die Antwort als Postulat das er erst in GMS III systematisch begrundet Nun sage ich der Mensch und uberhaupt jedes vernunftige Wesen existiert als Zweck an sich selbst nicht bloss als Mittel zum beliebigen Gebrauche fur diesen oder jenen Willen sondern muss in allen seinen sowohl auf sich selbst als auch auf andere vernunftige Wesen gerichteten Handlungen jederzeit zugleich als Zweck betrachtet werden 428 103 Eine Person der vernunftige Mensch Menschheit bezeichnet hier bei Kant die Vernunftfahigkeit eines jeden Menschen oder vernunftfahigen Wesens 104 ist also der objektive Grund der Selbstbestimmung denn er ist Trager der praktischen Vernunft Aus der praktischen Vernunft heraus muss der Mensch zudem anerkennen dass jedes Wesen das die Eigenschaft der praktischen Vernunft hat als Zweck an sich zu betrachten ist A 15 Der Mensch ist also intrinsisch wertvoll und darf niemals als relativer Zweck mit blossem Objektcharakter instrumentalisiert werden A 16 Die SF fordert stets die Anerkennung und den Respekt fur ein vernunftiges Wesen 105 Dies bedeutet aber nicht dass man den Menschen uberhaupt nicht als Mittel einsetzen darf denn dies ist in nahezu allen sozialen Beziehungen der Fall Voraussetzung ist nur dass er sich hierzu als selbstbestimmte Person nach vernunftiger Uberlegung frei entscheidet Man handelt in der Regel moralisch richtig wenn die betroffenen Menschen der Handlung zustimmen konnen 106 Die SF ist aber nicht nur eine Minimalanforderung ein Ausschlusskriterium zur Vermeidung von Verletzungen der Personlichkeit sondern kann auch positiv interpretiert werden weil man Menschen nur als Zweck an sich behandeln kann wenn man auf ihre individuellen Zwecke Rucksicht nimmt 107 Kant pruft diese Idee der Menschheit als Zweck an sich selbst 429 anhand der Beispiele die er auch bei der Untersuchung der Naturgesetzformel eingesetzt hat Ein sinnvolles Prufkriterium in Bezug auf die SF ist die Frage ob eine falsche Maxime die Fahigkeit zur Zwecksetzung die rationale Handlungsfahigkeit unangemessen einschrankt 108 Ein Selbstmorder zerstort einen Menschen und behandelt diesen damit nicht als Zweck an sich selbst sondern als reinen Korper als Gegenstand Der Eingriff in den Korper des Menschen aus rein instrumentellen Grunden ist grundsatzlich nicht erlaubt etwa im Organhandel durch Selbstverstummelung oder durch das Eingehen ubergrosser Risiken Man kann auch selbst nicht uber den eigenen Leib nach Belieben verfugen Kants Darlegungen bieten allerdings keine Hilfestellung in der Frage der Sterbehilfe denn diese kann auch aus Respekt vor der Person geleistet werden A 17 Auch das falsche Versprechen einen Kredit zuruckzuzahlen obwohl man es nicht kann steht im Widerspruch zur Selbstzweckformel SF da der Geldgeber bewusst geschadigt also nur als Mittel zur Erreichung eines Zweckes behandelt wird Ahnlich gelagert sind alle Falle von Bevormundung Notigung oder Betrug Durch das Vorenthalten entsprechender Informationen uber die Handlungsabsicht wird der Betroffene in seiner Handlungsfreiheit und Autonomie eingeschrankt Die Unwilligkeit seine Fahigkeiten zu entwickeln mag zwar nicht unmittelbar im Widerspruch zur SF stehen Denken konnen Aber In Ansehung der zufalligen verdienstlichen Pflicht gegen sich selbst ist s nicht genug dass die Handlung nicht der Menschheit in unserer Person als Zweck an sich selbst widerstreite sie muss auch dazu zusammenstimmen 430 Wollen konnen Der Mensch hat als Naturanlage das Streben nach grosserer Vollkommenheit so Kant teleologisches Argument Auch bei der unterlassenen Hilfeleistung gilt dass man dies nicht Wollen kann weil sonst der Mensch als Zweck an sich Schaden nimmt Es ist Pflicht die Gluckseligkeit anderer zu befordern Denn das Subjekt welches Zweck an sich selbst ist dessen Zwecke mussen wenn jene Vorstellung bei mir alle Wirkung tun soll auch soviel moglich meine Zwecke sein 430 Auch hier sieht Kant einen Grund in der Natur des Menschen zu der das Streben nach Gluckseligkeit zu zahlen ist Dieses grundsatzliche Streben anderer Menschen muss man beim eigenen Handeln in Rechnung stellen teleologisches Argument Die Idee des Zwecks an sich selbst wird erst deutlich wenn man die transzendentalphilosophische Reflexion Kants in der Kritik der reinen Vernunft vor Augen hat A 18 Man kann seine eigenen Zwecke nicht denken ohne sich selbst als zwecksetzendes Wesen mitzudenken Die praktische Subjektivitat jedes vernunftigen Wesens bedeutet dass es sein eigenes Sein als freies Subjekt anstrebt Zweck an sich selbst zu sein bedeutet fur den Menschen sich in seinen partikularen Zwecken selbst verwirklichen zu konnen 109 Wird ein Mensch in seiner Menschheit bloss als Mittel behandelt bedeutet dies dass man ihm die Moglichkeit der eigenen Zwecksetzung der Selbstgesetzgebung nimmt Kant spricht deshalb in der SF nicht vom Menschen sondern von der Menschheit die nicht allein als Mittel gebraucht werden darf Damit bezieht er diese Formel nicht auf den Menschen als empirisches Phanomen sondern auf den rein verstandesmassigen Aspekt des Menschen als Intelligenz in einer Verstandeswelt Kants Ausdruck homo noumenon Denn nur ein vernunftfahiges Wesen ist fur Kant auch ein moralfahiges Wesen wahrend der Mensch als homo phanomenon seinen empirischen Trieben und den Kausalgesetzen unterworfen ist 110 Moralfahig ist ein Wesen wenn es uber Vernunft verfugt und dieser entsprechend autonom und selbstbestimmt AF handeln kann rational agency Und genau in dieser Fahigkeit liegt sein Wert als Zweck an sich selbst A 19 Angesichts des materialen Gehalts der SF stellt sich die Frage wie Kant davon sprechen kann dass diese Formel eins ist mit der allgemeinen Formel UF Dies ist nur moglich wenn auch aus der UF ein materialer Gehalt ableitbar ist Dies ergibt sich aus der Idee des guten Willens und der Pflicht Wurde man einen Menschen nicht als selbstandigen Zweck an sich achten ihm keine Autonomie und Wurde zuschreiben ware das mit einem guten Willen nicht vereinbar und damit pflichtwidrig 437 Dies gilt ebenso fur die Forderung sich die Zwecke anderer Menschen zu eigen zu machen RF und hierdurch deren Gluckseligkeit zu befordern 430 In einer Fussnote spricht Kant der Goldenen Regel in der negativen Formulierung die Eignung als grundlegendes moralischer Gebot ab Zum einen enthalt sie kein Gebot der Pflichten gegen sich selbst Man kann also weder das Selbstmordverbot noch die Forderung zur Entwicklung der eigenen Talente mit ihr begrunden Zum anderen fehlt ihr auch der Anspruch der Liebespflichten gegen andere Zur Hilfe kann man nach der Goldenen Regel nur verpflichtet werden wenn man auch mit einiger Sicherheit erwarten kann dass einem auch geholfen wird Wenn man an fremder Hilfe nicht interessiert ist braucht man nicht zu helfen denn die Goldene Regel beruht auf Gegenseitigkeit Kontraktualismus einem Gebot der Klugheit und nicht der Moral Sie hangt von den empirischen Wunschen und Bedurfnissen des jeweils Handelnden ab Ja selbst in Hinblick auf die Pflichten gegen andere ist sie zumindest problematisch Durfen die die kein Eigentum haben bedenkenlos stehlen Sie konnten ja als Besitzlose den Besitzenden ohne Weiteres das Recht einraumen auch zu stehlen 111 Folgt man allerdings dem Prinzip der wohlwollenden Interpretation und nimmt fur die Goldene Regel insbesondere in der positiven Formulierung das Prinzip der unpersonlichen Verallgemeinerung und der unbeteiligten Neutralitat als Perspektive an verringern sich zumindest die Unterschiede zum KI erheblich 112 Abschliessend stellt Kant zur SF fest dass diese die oberste einschrankende Bedingung der Freiheit der Handlungen eines jeden Menschen ist 430 431 Diese Grenze entstammt aufgrund ihrer Allgemeingultigkeit nicht der Erfahrung sondern der Vernunft Von einigen Utilitaristen wird allerdings die absolute Geltung der Selbstzweckformel in Frage gestellt wenn es um die Abwagung der Verletzung Weniger gegen den Schaden Vieler geht Trolley Problem und andere moralische Dilemmata 113 Die Selbstzweckformel erhalt in der Metaphysik der Sitten sowohl in der Rechtslehre als auch in der Tugendlehre ein besonderes Gewicht 114 weil sie von Kant bei der Behandlung vieler Beispiele herangezogen wird 115 Die Autonomieformel Bearbeiten Autonomie ist die Fahigkeit frei und selbstbestimmt moralische Gesetze aufstellen und befolgen zu konnen 116 In der Praxis ist es das Vermogen sich selbst seine Lebensweise auszuwahlen 117 Die Autonomieformel beruht auf der Idee des Willens jedes vernunftigen Wesens als eines allgemein gesetzgebenden Willens 433 Die Frage ob eine Maxime als ein allgemeines Gesetz gedacht werden kann beinhaltet bereits die Vorstellung dass der Fragende bei der Beantwortung zum Gesetzgeber im Rahmen des Sittengesetzes wird 118 Der Wille wird also nicht lediglich dem Gesetze unterworfen sondern so unterworfen dass er auch als selbstgesetzgebend und eben um deswillen allererst dem Gesetze davon er selbst sich als Urheber betrachten kann unterworfen angesehen werden muss 431 Dass der Mensch entscheiden kann was er tut setzt einen eigenbestimmten Willen voraus der die Handlung beeinflusst 119 Der Wille ist aber nur autonom wenn er nicht fremdbestimmt heteronom sondern frei ist moralische Gesetze aufzustellen und zu befolgen Nur ein freier Wille ermoglicht die Selbstgesetzgebung Durch die Selbstgesetzgebung ist der Mensch sowohl Gegenstand Objekt als auch Gesetzgeber Subjekt des Sittengesetzes 120 Autonomie ist also nicht Willkurfreiheit sondern die aus der Vernunft begrundete Selbstunterwerfung unter ein selbstgegebenes Gesetz Man folgt dem was man als vernunftig erkannt hat Und wenn man das als seine Pflicht anerkennt handelt man moralisch Aus der Perspektive der Vernunft ist diese Einsicht nicht nur eine Aufforderung sondern eine logische Notwendigkeit 121 Kant leitet aus der Idee des gesetzgebenden Willens den Gedanken der Unabhangigkeit von Interessen ab Denn ware der Wille von irgendwelchen Interessen geleitet ware er nicht autonom Die gedankliche Notwendigkeit der Interessenlosigkeit ergibt sich auch daraus dass es sonst noch ein anderes uber dem Willen stehendes Gesetz geben musste das den Inhalt der Interessen bestimmt Hieraus kann man nicht schliessen dass es die Funktion des KI ist positive Vorschriften fur das moralische Handeln festzulegen Vielmehr gilt Die Handlung die mit der Autonomie des Willens zusammen bestehen kann ist erlaubt die nicht damit stimmt ist unerlaubt 439 Die subjektive Wahl der Maximen als solche wird auch durch das mit der Autonomieformel gewonnene zusatzliche Kriterium der Interessenfreiheit nicht grundsatzlich eingeschrankt sondern nur auf die uberhaupt wahlbaren Maximen begrenzt Kant fuhrt zwar fur diese Formel AF den Test anhand seiner Beispiele nicht durch verweist aber in einer Fussnote darauf dass auch dies moglich ist 432 Die Vorstellung der Unabhangigkeit von individuellen Interessen wurde von John Rawls mit dem Konzept des Schleier des Nichtwissens in dessen Theorie der Gerechtigkeit pragmatisch ausformuliert Bei Reiner Wimmer findet sich die These dass Autonomie des Menschen notwendige und hinreichende Bedingung dafur ist sich selbst und Andere als Selbstzwecke ansehen und behandeln zu konnen wodurch die AF der SF logisch eigentlich vorausgeht denn Die Idee des Willens jedes vernunftigen Wesens als eines allgemein gesetzgebenden Willens B 70 IV 431 impliziert mit Rousseau FN Wimmer Gesellschaftsvertrag Buch I Kap 6 die Idee der Wurde eines vernunftigen Wesens das keinem Gesetze gehorcht als dem das es zugleich selbst gibt B 76 f IV 434 122 Indem der Mensch sich als autonom d h fahig moralisch nach einem von seinem eigenen Willen gesetzten Gesetz zu handeln denkt kann er sich aber auch jedes andere vernunftige Wesen als Selbstzweck und als Mitglied eines gedanklichen Reichs der Zwecke s u denken und fur sich einen besonderen Wert eine Wurde beanspruchen Der Gedanke der Autonomie wird in vielen Diskursen der praktischen Ethik zugrunde gelegt etwa in der Erziehung der Medizinethik oder der feministischen Ethik 123 Dabei wird allerdings der Begriff der Autonomie haufig auf die Fahigkeit zur Selbstbestimmung also auf eine empirische externe Freiheit von Zwang verkurzt Bei Kant hingegen ist die Fahigkeit zur Selbstgesetzgebung die innere Freiheit sich im Zuge von Reflexionen Maximen zu setzen die unabhangig von Interessen Neigungen und Begierden sind 124 Die Formel des Reichs der Zwecke Bearbeiten Das Reich der Zwecke 125 ist die systematische Verbindung verschiedener vernunftiger Wesen durch gemeinschaftliche Gesetze 433 Das Reich der Zwecke ist ein wohlkoordinierter Zustand subjektiver Zwecksetzungen 126 dessen Mitglieder der Selbstgesetzgebung fahig sind und diese auch befolgen 127 Mit der neuen Formel erweitert Kant den Horizont der Vorstellung vom KI uber das Subjekt hinaus Implizit ist der Gedanke bereits in der SF enthalten da diese sich auf alle vernunftigen Wesen als Zweck an sich richtet Auch in der AF fuhrt die Verallgemeinerung zu der Einsicht dass die Selbstgesetzgebung nicht nur fur die eigene Person gilt sondern auch wenn man nicht in Widerspruche geraten will fur alle anderen vernunftigen Personen anerkannt werden muss A 20 die vernunftige Natur existiert als Zweck an sich selbst So stellt sich notwendig der Mensch sein eignes Dasein vor so fern ist es also ein subjektives Prinzip menschlicher Handlungen So stellt sich aber auch jedes andere vernunftige Wesen sein Dasein zufolge eben desselben Vernunftgrundes der auch fur mich gilt vor also ist es zugleich ein objektives Prinzip woraus als einem obersten praktischen Grunde alle Gesetze des Willens mussen abgeleitet werden konnen 429 Das Reich der Zwecke ist eine intelligible Welt mundus intelligibilis nur fiktiv etwas Gedachtes das als Ideal niemals vollstandig verwirklicht werden kann 128 Wurde das Reich der Zwecke in einer idealen Welt wirklich werden wurden alle Menschen gemass der Vernunft handeln und es bedurfte keiner Ethik Im Reich der Zwecke wird von den jeweils individuellen Interessen abgesehen 129 Mitglieder des Reichs der Zwecke sind selbst zwecksetzende vernunftige Wesen die sich zugleich gegenseitig als Zweck an sich begreifen Die Glieder im Reich der Zwecke verwirklichen sich selbst wenn sie der Vernunft folgen Jedes vernunftige Wesen ist deshalb zugleich Untertan insofern es der Zweck eines jeden anderen ist und auch Oberhaupt als es autonom die Gesetze bestimmt die allerdings die Anerkennung der anderen vernunftigen Wesen als Zweck an sich beinhalten mussen 433 Durch die Erweiterung der Betrachtung des KI auf die Gemeinschaft der vernunftfahigen Wesen wird der Handlungsrahmen noch einmal eingeschrankt Denn die moralische Pflicht beruht nach Kant bloss auf dem Verhaltnisse vernunftiger Wesen zu einander in welchem der Wille eines vernunftigen Wesens jederzeit zugleich als gesetzgebend betrachtet werden muss weil es sie sonst nicht als Zweck an sich selbst denken konnte 434 Maximen die zwar aus subjektiver Sicht mit den Kriterien des KI aus den vorhergehenden Formeln ubereinstimmen konnten und koharent sind konnen im Reich der Zwecke unzulassig sein wenn sie nicht mit den vernunftigen und koharenten Zwecken der anderen Glieder ubereinstimmen 130 Gunther Patzig entwickelt etwa ein Universalisierungsprinzip der zweiten Stufe das das Prinzip der Solidaritat fordert denn man kann vernunftigerweise nur dann erwarten dass alle Mitglieder eines Gemeinwesens den Grundsatzen nach denen die Gesellschaft leben soll zustimmen werden wenn zu den Grundsatzen auch dieser gehort dass jeder Leistungsfahige dazu verpflichtet ist schlechter gestellten Mitgliedern der Gesellschaft soweit zu helfen dass wenigstens ihre primaren Bedurfnisse befriedigt werden konnen 131 Auf ahnliche Weise leitet Patzig auch die Verantwortung fur kunftige Generationen her Das Vernunftprinzip selbst macht uns klar dass wir die wir selbst nicht wunschen konnen auf einer durch Raubbau verodeten dazu vergifteten Mullhalde zu leben ebendeshalb auch verpflichtet sind unseren Nachkommen soweit es an uns liegt eine solche extreme Situation zu ersparen 132 Die Wurde des Menschen Bearbeiten Die Forderung den Menschen stets auch als Zweck zu behandeln SF und das Prinzip der Wechselseitigkeit in der RF fuhren zu der Einsicht in die Wurde eines jeden vernunftigen Wesens Aus Achtung vor jeder anderen Person folgt deren Wurde als objektives Gesetz Und was ist es denn nun was die sittlich gute Gesinnung oder die Tugend berechtigt so hohe Anspruche zu machen Es ist nichts Geringeres als der Antheil den sie dem vernunftigen Wesen an der allgemeinen Gesetzgebung verschafft und es hiedurch zum Gliede in einem moglichen Reiche der Zwecke tauglich macht wozu es durch seine eigene Natur schon bestimmt war als Zweck an sich selbst und eben darum als gesetzgebend im Reiche der Zwecke in Ansehung aller Naturgesetze als frei nur denjenigen allein gehorchend die es selbst giebt und nach welchen seine Maximen zu einer allgemeinen Gesetzgebung der es sich zugleich selbst unterwirft gehoren konnen Denn es hat nichts einen Werth als den welchen ihm das Gesetz bestimmt Die Gesetzgebung selbst aber die allen Werth bestimmt muss eben darum eine Wurde d i unbedingten unvergleichbaren Werth haben fur welchen das Wort Achtung allein den geziemenden Ausdruck der Schatzung abgiebt die ein vernunftiges Wesen uber sie anzustellen hat Autonomie ist also der Grund der Wurde der menschlichen und jeder vernunftigen Natur 435 436 Kant schwenkt in dieser Passage der GMS erneut wie bei der Erlauterung zur SF um von der Frage wie man moralisch handeln soll welches Handeln richtig ist zu der Frage was an sich wertvoll ist Der Kategorische Imperativ wird damit von einer Handlungsregel zu einem Wertmassstab der sich aus der Idee der Autonomie der Bedeutung der Person als Zweck an sich und der Zusammenstimmung aller vernunftigen Wesen im Reich der Zwecke ergibt Weil die vernunftige Person niemals nur Mittel sein darf hat sie einen absoluten und nicht nur einen relativen Wert Im Reiche der Zwecke hat alles entweder einen Preis oder eine Wurde Was einen Preis hat an dessen Stelle kann auch etwas anderes als Aquivalent gesetzt werden was dagegen uber allen Preis erhaben ist mithin kein Aquivalent verstattet das hat eine Wurde Was sich auf die allgemeinen menschlichen Neigungen und Bedurfnisse bezieht hat einen Marktpreis das was auch ohne ein Bedurfnis vorauszusetzen einem gewissen Geschmacke d i einem Wohlgefallen am blossen zwecklosen Spiel unserer Gemutskrafte gemass ist einen Affektionspreis das aber was die Bedingung ausmacht unter der allein etwas Zweck an sich selbst sein kann hat nicht bloss einen relativen Wert d i einen Preis sondern einen innern Wert d i Wurde 435 133 Der unmittelbare Zusammenhang zur Autonomieformel ergibt sich aus folgender Aussage Kants Nun folgt hieraus unstreitig dass jedes vernunftige Wesen SF als Zweck an sich selbst sich in Ansehung aller Gesetze denen es nur immer unterworfen sein mag zugleich AF als allgemein gesetzgebend musse ansehen konnen weil eben diese Schicklichkeit seiner Maximen zur allgemeinen Gesetzgebung es als Zweck an sich selbst auszeichnet imgleichen dass dieses seine Wurde Prarogativ Vorrecht vor allen blossen Naturwesen es mit sich bringe 438 In der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts wird die Menschenwurde mit der Selbstzweckformel des KI verknupft Der Satz der Mensch muss immer Zweck an sich selbst bleiben gilt uneingeschrankt fur alle Rechtsgebiete BVerfGE 45 187 228 vom 21 Juni 1977 Dieser unmittelbare Zusammenhang ist in der GMS nicht zu finden 134 Kant entwickelt sein Konzept der Wurde erst nachdem er nach der SF auf die AF und die RF eingegangen ist Man kann also das Konzept der Wurde entweder auf die letzten Formeln oder auf den KI insgesamt beziehen Die verschiedentlich vorzufindende These Die Zugehorigkeit zur Gattung Mensch genugt dass man auf die volle Achtung der Menschenwurde Anspruch hat A 21 ist in der GMS nicht zu belegen Nach Kant konnen nur Personen und das sind allein vernunftfahige Wesen Anspruch auf Achtung erheben 135 Dies fuhrt zu dem Problem dass alle nicht vernunftigen Wesen als Objekt der Moral von der Achtung ausgeschlossen sind weil das kantische Moralprinzip egalitar wechselseitig konstruiert ist Damit sind etwa Embryonen Kleinstkinder aber auch geistig stark Behinderte oder dauerhaft im Koma liegende Personen vom Anspruch als Zweck an sich selbst und nicht nur als Mittel behandelt zu werden ausgeschlossen Das gleiche Problem trifft auch die Diskursethik von Jurgen Habermas die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls oder den Kontraktualismus von Thomas M Scanlon 136 Dieses ist ein Ergebnis das systematisch nicht zu vermeiden ist wenn man eine Ethik auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit aufbaut Aus dieser Problematik ergibt sich dass viele Fragen der Bioethik etwa das Thema Abtreibung oder die Embryonenforschung nicht uber die Selbstzweckformel zu losen sind sondern nur uber die Verallgemeinerung gemass der Grundformel und uber das Prufkriterium des Wollen Konnens 137 Ubergang von der Metaphysik der Sitten zur Kritik der reinen praktischen Vernunft Bearbeiten In den ersten beiden Abschnitten hat Kant die Grundbegriffe seiner Moralphilosophie analytisch nur erlautert Die Untersuchung ob die Geltung der Begriffe des guten Willens der Pflicht und der Autonomie auch materiell begrundet werden kann soll nun im dritten Abschnitt der GMS angegangen werden Kant gliedert den dritten Abschnitt durch funf Uberschriften die zum Teil zugleich die von ihm vertretenen philosophischen Thesen kennzeichnen Jeder Abschnitt endet mit einer bis dahin nicht gelosten Frage die den jeweils nachsten Abschnitt vorbereitet 1 Der Begriff der Freiheit ist der Schlussel zur Erklarung der Autonomie des Willens 446 Ohne die Vorstellung der Freiheit hat man uberhaupt nicht die Moglichkeit eine Idee des eigenstandigen Handelns aus Grunden zu entwickeln Die Behauptung dass der Mensch in seinem Denken nicht frei sei ist selbst ein Urteil das nur unter dem Gedanken der Freiheit begrundet werden kann und damit selbstwiderspruchlich ist 138 Diese Kausalitat der Freiheit ist mit der Kausalitat der Natur vergleichbar aber von ihr unabhangig Ein Wille ohne eine solche Gesetzlichkeit ist schon als Begriff uberhaupt nicht denkbar Weil die Naturgesetze nicht unmittelbar auf den Willen Einfluss ausuben konnen ist der Wille sein eigener Gesetzgeber also autonom denn er erhalt keinen ausseren Anstoss Diese Freiheit von der Naturnotwendigkeit bezeichnet Kant als negative Freiheit 139 Der freie Wille hat eine eigene Spontaneitat und eine eigene Art von Kausalitat weil er eigenstandig Wirkungen in der Welt erzeugen kann Er ist ein unabhangiger Ausgangspunkt von Veranderungsprozessen in der Welt Dabei ist der Wille nicht mit der Wahlfreiheit gleichzusetzen denn der rein vernunftige Wille fuhrt zum Sittengesetz das gerade keine Willkur beinhaltet Eine solche Freiheit die Fahigkeit sich eigene vernunftige Regeln zu schaffen ergibt erst die positive Freiheit die Kant mit der reinen praktischen Vernunft gleichsetzt und als Autonomie bezeichnet 140 Die Wahlfreiheit ist Ausdruck des Konflikts zwischen den auf Naturgesetzen beruhenden Neigungen und dem Sollen aus dem rein vernunftigen Willen Dies wird beschrieben mit der Kurzformel Du kannst denn du sollst A 22 2 Freiheit muss als Eigenschaft des Willens aller vernunftigen Wesen vorausgesetzt werden 447 Die Existenz der Freiheit muss aus dem Bestehen moralischer Gebote geschlossen werden Denn moralische Gebote setzen die Idee der Freiheit voraus Ohne eine solche Idee der Freiheit waren sie sinnlos Kant behauptet nicht dass es Freiheit objektiv gibt Er verweist nur darauf dass es ein Widerspruch ware wenn man annimmt dass man moralisch handeln kann und zugleich davon ausgeht dass die reine praktische Vernunft nicht unabhangig von Naturkausalitat ist Da moralische Gebote in der reinen Vernunft ihren Ursprung haben muss die Annahme der Freiheit fur alle vernunftigen Wesen und nicht nur fur den Menschen gelten Hierdurch wird die Allgemeinheit und Notwendigkeit moralischer Gebote mithin des Kategorischen Imperativs bestatigt Dies ist allerdings immer noch kein Beweis dafur dass es Freiheit objektiv gibt Die Idee der Freiheit ist fur ein vernunftiges Wesen das praktisch handelt nur denknotwendig 3 Von dem Interesse welches den Ideen der Sittlichkeit anhangt 448 Wenn man Freiheit nicht beweisen kann stellt sich angesichts der umfassenden Naturkausalitat die Frage ob moralische Gesetze fur ein vernunftiges Wesen uberhaupt gelten Hier konnte sich eine Antwort aus der Metaphysik ergeben etwa Moral als Gebot Gottes oder als Naturgesetz Der Skeptiker wurde zudem fragen warum man uberhaupt moralische Gesetze akzeptieren soll Kant untersucht diese Frage nicht weil er davon ausgeht dass jeder mit Vernunft begabte Mensch auch einsehen kann dass moralisches Handeln aus der Vernunft heraus begrundet ist Wer sich aus Egoismus oder anderen Neigungen bewusst gegen die Vernunft stellt handelt unvernunftig und ist dann auch nicht mit Argumenten der Vernunft zu uberzeugen 141 Kein Moralsystem kann einen A Moralisten zwingen moralische Verpflichtungen zu akzeptieren 142 Das Interesse am moralischen Standpunkt entsteht erst wenn man den moralischen Standpunkt schon eingenommen hat Aber das und auch ein naturliches Streben nach Gluckswurdigkeit ist kein Beweis dafur dass das moralische Gesetz gilt Kant setzt dagegen Als ein vernunftiges mithin zur intelligiblen Welt gehoriges Wesen kann der Mensch die Kausalitat seines eigenen Willens niemals anders als unter der Idee der Freiheit denken Mit der Freiheit ist nun der Begriff der Autonomie unzertrennlich verbunden mit diesem aber das allgemeine Prinzip der Sittlichkeit welches in der Idee allen Handlungen vernunftiger Wesen ebenso zum Grunde liegt als das Naturgesetz allen Erscheinungen 452 453 Kant verweist darauf dass es moglicherweise zu einem Verdacht eines Zirkels 433 kommt in dem die Vorstellung der Freiheit zu ihrer eigenen Begrundung herangezogen wird so dass die ganze Konzeption der GMS unbegrundet bliebe Aus dem Zirkel kommt man nur heraus wenn man sich als nicht nur den Kausalgesetzen unterworfen denkt sondern auch als Glied der Verstandeswelt versteht Diese Verstandeswelt darf man sich nicht sinnlich erfahrbar vorstellen Die Verstandeswelt ist die Sphare der Vernunft in der man uber sinnlich Erfahrbares hinausgehen und unabhangige Ideen so auch die Autonomie des Willens samt ihrer Folge der Moralitat 453 entwickeln kann 143 Man gehort nicht nur einer sinnlichen sondern auch einer intelligiblen Welt an 144 Der Mensch ist also in der Lage zugleich zwei Standpunkte einzunehmen 145 Als Glied der Verstandeswelt muss man sich als a priori wirkende Ursache denken 450 Dies bedeutet eine Unabhangigkeit von den bestimmenden Ursachen der Sinnenwelt 452 Diese Unabhangigkeit schliesst auch die mogliche Losung der Handlungen von moralpsychologischen Einflussen ein 146 Woher das Interesse an der Moral aber kommt bleibt weiterhin nicht erklart 4 Wie ist ein kategorischer Imperativ moglich 453 Nachdem Kant in den ersten drei Abschnitten von GMS III Voruberlegungen zur Deduktion der Moglichkeit des KI angestellt hat zieht er nun die Schlussfolgerungen 147 Mit Deduktion 447 meint Kant keinen logisch formalen Schluss sondern eher juristisch gedacht eine Herleitung aus festgestellten Tatsachen 148 Der Mensch erfahrt sich als mit Vernunft ausgestattetes Wesen Dies kann er ohne Selbstwiderspruch nicht bestreiten Weil es keine Vorstellung der praktischen Vernunft ohne Freiheit gibt muss der freie Wille d i die Autonomie des Menschen angenommen werden Jeder bewussten Handlung liegt eine Entscheidung zugrunde Als Mitglied der Verstandeswelt kann der Mensch einen Willen bilden der eine eigene Ursache von Handlungen ist Die Wahl der praktischen Vernunft legt die Handlung autonom fest Weil der Mensch zugleich Mitglied der Sinnenwelt ist unterliegt er ebenso der Naturkausalitat und damit seinen Begierden und Neigungen Ware der Mensch ein reines Verstandeswesen wurde er nur moralisch gut handeln ware er ein reines Sinnenwesen wurde er ausschliesslich triebgesteuert sein Weil die Verstandeswelt auf die Sinnenwelt reflektieren kann kann sie auf die Bedurfnisse und Neigungen Einfluss nehmen und Regeln setzen denen sich der Mensch aus Freiheit unterwerfen kann Das moralische Sollen ist also eigenes notwendiges Wollen als Gliedes einer intelligiblen Welt und wird nur so fern von ihm als Sollen gedacht als er sich zugleich wie ein Glied der Sinnenwelt betrachtet 455 Der auf die Praxis gerichtete vernunftige Wille wird so zum Gesetzgeber des Handelns Als vernunftiges und autonomes Wesen muss der Mensch das Sittengesetz die Pflicht zu handeln nach dem was er als gut erkennt anerkennen Die begriffliche Form des Sittengesetzes ist der Kategorische Imperativ Ein Problem dieses Verhaltnisses liegt darin dass der Mensch sich im praktischen Handeln nicht konsequent nach der Verstandeswelt richtet sondern oftmals den Neigungen nachgibt Es ist das Problem der Willensschwache Akrasia deren Bedeutung bereits seit der Antike diskutiert wird 5 Von der ausseren Grenze aller praktischen Philosophie 455 Weil die Freiheit als Idee der Vernunft uber die Erfahrung hinausgeht sind auch die Maximen als Handlungsgrundsatze nicht erfahrbar Der Gegensatz die Dialektik von Kausalitat und Freiheit 455 ist in der theoretischen Philosophie nicht losbar 149 Der Mensch kann sich in der Verstandeswelt frei denken ist aber als Erscheinung in der Sinnenwelt der Naturkausalitat unterworfen Freiheit ist dennoch der Seinsgrund der moralischen Autonomie Allerdings kann der Grund fur die moralische Motivation nicht aus der Erfahrung abgeleitet werden Das Wissen um die Grenzen der reinen Vernunft fuhrt zum Verzicht auf einen spekulativen Einsatz der praktischen Vernunft deren Wirkungskraft als gegeben angenommen werden muss In der Kritik der praktischen Vernunft 7 AA V 43 50 pragt Kant hierzu das Philosophem vom Faktum der Vernunft A 23 Rezeption BearbeitenUberblick Bearbeiten Die wesentlichen Kritiken an Kants Ethik sind bereits bis Mitte des 19 Jahrhunderts formuliert worden Es sind dies insbesondere der Widerspruch von Pflicht und Neigung und der damit verbundene Rigorismus Schiller der Vorwurf der inhaltlich leeren Form und der Subjektivitat der moralischen Innerlichkeit Hegel der fehlenden Begrundung der Moral Schopenhauer der fehlenden Rucksichtnahme auf die moralische Einstellung Trendelenburg oder der fehlenden positiven Impulse auf das Handeln Feuerbach Auf der anderen Seite sind insbesondere im 20 Jahrhundert eine Reihe von moralphilosophischen Entwurfen vorgelegt worden durch die die Ethik Kants entweder fortentwickelt oder in konkurrierende Systeme integriert werden soll Besondere Bedeutung haben hierbei die Diskursethik Karl Otto Apel Jurgen Habermas und die Theorie der Gerechtigkeit John Rawls erlangt die sich beide als eine Fortentwicklung der Gedanken Kants verstehen Den Versuch uber das Prinzip der Verallgemeinerung eine grossere Nahe zwischen Kant und dem Utilitarismus herzustellen haben Marcus G Singer und Richard Mervyn Hare unternommen In jungerer Zeit hat Derek Parfit ein Konzept einer Moralphilosophie vorgestellt in dem er ein Zusammenwirken der Ideen des Kontraktualismus des Utilitarismus und der kantischen Ethik entwickelt Andererseits steht der Neoaristotelismus wie ihn etwa Alasdair MacIntyre Philippa Foot oder Martha Nussbaum in den USA oder Robert Spaemann in Deutschland vertreten Kant ganz im Sinne Trendelenburgs kritisch gegenuber Auf die Kritik Schillers der eine hohe Wertschatzung fur Kant hatte dass reine Rationalitat fur die Moral nicht ausreichend sei sondern dass Sinnlichkeit und Vernunft Pflicht und Neigung in Harmonie gebracht werden mussen bestatigt Kant noch selbst in der Religionsschrift AA VI 23f Fussnote dass es besser ist mit echter Freude seine Pflicht zu tun jedoch konne der Neigung als Ergebnis kein Einfluss auf die Pflicht eingeraumt werden denn fur diese gilt die unbedingte Notwendigkeit Naturliche Neigungen sind an sich gut d i unverwerflich und es ist nicht allein vergeblich sondern es ware auch schadlich und tadelhaft sie ausrotten zu wollen man muss sie vielmehr nur bezahmen damit sie sich untereinander nicht ausrotten sondern zur Zusammenstimmung in einem Ganzen Gluckseligkeit genannt gebraucht werden konnen AA VI 45 A 24 Hegel halt Kant leeren Formalismus vor der keine Aussagen zum materialen Gehalt der Moral macht Dabei ubersieht Hegel dass bereits in der Menschheitsformel die Menschenwurde zum objektiven Massstab wird Auch ist der Kategorische Imperativ ja nur der Prufstein fur die Maximen deren materialer Gehalt an einem objektiven Kriterium zu messen ist Schopenhauers Argument gegen die Pflichtenethik Kants besagt dass das von ihm so interpretierte bedingungslose Sollen ein Ersatz fur die Gebote Gottes sei und damit Kant eine Sittenlehre in der Logik der christlichen Tradition vorhalt Diese Position findet sich auch in der neueren Diskussion Bedingungslos ist es insofern nicht als fur Kant moralisches Verhalten absichtsvoll pflichtgemass und aus Pflicht geschieht Schopenhauer setzt in der Moral auf das Mitleid wogegen Kant sich verwehren wurde da er Gefuhle als Grundlage einer Moral fur inakzeptabel halt da man sich bei ihnen einfach irren kann Kant schliesst das Werk mit der Formulierung des Problems weswegen man uberhaupt moralisch handeln sollte Und so begreifen wir nicht die praktische unbedingte Notwendigkeit des moralischen Imperativs wir begreifen aber doch seine Unbegreiflichkeit welches alles ist was billigermassen von der Philosophie die bis zur Grenze der menschlichen Vernunft in Prinzipien strebt gefordert werden kann BA 128 Einzelkritiken Bearbeiten Hegel Bearbeiten Hegel hat sich schon fruh und im Verlauf seines Werks immer wieder kritisch mit der kantischen Ethik auseinandergesetzt A 25 Aufgrund eines Manuskripts aus dem Jahr 1798 in dem Hegel die Metaphysik der Sitten kommentiert stellt der fruhe Biograph Karl Rosenkranz fest Er strebte hier schon die Legalitat des positiven Rechts und die Moralitat der sich selbst als gut und bose wissenden Innerlichkeit in einem hoheren Begriff zu vereinigen den er in diesen Kommentaren schlechthin Leben spater Sittlichkeit nannte Er protestierte gegen die Unterdruckung der Natur bei Kant und gegen die Zerstuckelung des Menschen in die durch den Absolutismus des Pflichtbegriffs entstehende Kasuistik 150 In den Fragmenten Der Geist des Christentums und sein Schicksal setzt Hegel die Vorstellung eines ganzheitlichen Lebens bei Christus in der sowohl Gesetz als auch Neigung in einer lebendigen Fulle zusammenwirken der so von ihm gelesenen Trennung von Gesetz und Neigung bei Kant entgegen Das Gesetz die Pflicht bei Kant verdrangt das Leben durch den Begriff und setzt es in die Allgemeinheit die der Besonderheit des Individuums entgegensteht wodurch das Leben zerrissen wird Der von Kant entworfene Zwangscharakter des Sittengesetzes fuhrt dazu dass der Mensch nicht wirklich frei ist Seine Pflichten erscheinen ihm als etwas Ausseres dem er sich unterwerfen muss 151 In einer kurzen Formel Die Liebe spricht kein Sollen aus Erst durch die Liebe wird die Macht des Objektiven gebrochen 152 Kant selbst hat in der GMS den entscheidenden Einwand gegen diesen Punkt formuliert Fur ihn konnen Mitleid oder Liebe zwar ein Motiv fur moralisches Handeln sein aber keine Begrundung Denn Liebe als Neigung kann nicht geboten werden aber Wohlthun aus Pflicht selbst wenn dazu gleich gar keine Neigung treibt ja gar naturliche und unbezwingliche Abneigung widersteht ist praktische und nicht pathologische Liebe die im Willen liegt und nicht im Hange der Empfindung in Grundsatzen der Handlung und nicht schmelzender Theilnehmung jene aber allein kann geboten werden 399 In seinem Aufsatz uber die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts 1802 1803 setzt sich Hegel mit der Formel des Kategorischen Imperativs auseinander A 26 Weil man nach seiner Auffassung jeden subjektiven Zweck als Maxime so formulieren kann dass er der Form nach als allgemeines Gesetz gedacht werden kann ist fur Hegel das Verfahren des Kategorischen Imperativs ein Anreiz zur Beliebigkeit so dass Kant Beliebigkeit mit dem sittlich Notwendigen vertausche Beliebigkeit ist sogar negativ ein Anreiz zum Verstoss gegen die Sittlichkeit Entsprechend kommentiert er polemisch Aber die analytische Einheit und Tautologie der praktischen Vernunft ist nicht nur etwas Uberflussiges sondern in der Wendung welche sie erhalt etwas Falsches und sie muss als das Prinzip der Unsittlichkeit erkannt werden A 27 Hegels grundlegende Kritik richtet sich darauf dass die subjektive Bestimmung des Guten angeblich dazu fuhrt dass es aus der reinen praktischen Vernunft keinen Weg zu einem materialen Massstab gibt der das Sittengesetz inhaltlich fullen kann A 28 Man kann etwa eine Maxime haben dass man das Eigentum achten will wie man auch eine Maxime aufstellen kann dass man sich stets gegen jede Form von Eigentum wenden will Beide Maximen sind fur Hegel mit dem KI der Vorstellung eines allgemeinen Gesetzes vereinbar A 29 Das Institut des Eigentums muss nach Hegel also bereits existieren bevor man den KI hierauf anwenden kann Es ist Teil der gewordenen gesellschaftlichen Ordnung deren Regeln Hegel als Sittlichkeit bezeichnet Diese Sittlichkeit ist fur ihn die Manifestation des Objektiven Geistes in der Wirklichkeit die nach seiner Auffassung von Kant ignoriert wird Hegel hat dabei durchaus den Mechanismus gesehen dass materielle Gehalte uber die Maximen zum Gegenstand des ansonsten formalen KI werden Sein Vorwurf der inhaltlichen Leere richtet sich gegen den nur aus der reinen Vernunft gebildeten Begriff des guten Willens Aus diesem kann man nach seiner Auffassung keinen objektiven Massstab herleiten der nicht durch einen empirischen Gehalt bei Hegel eben die Sittlichkeit seinen materialen Grund bereits mitbringt Gegen Hegels Beispiel zum Eigentum konnte ein Kantianer nun einwenden dass es wohl denkbar ist dass ein jeder der Maxime folgt dass es kein Eigentum geben solle dass man diese Maxime aber kaum wollen kann Denn wer wurde uberhaupt noch Vermogen bilden wenn er jederzeit um die Fruchte seiner Arbeit gebracht werden konnte Im Ubrigen ubergeht Hegel dass Kant das Institut des Eigentums in der Rechtslehre als Erlaubnisgesetz der praktischen Vernunft MSR AA VI 247 247 aus der Rechtlichkeit der ausseren Freiheit abgeleitet hat 153 Allgemein wird Hegel vorgeworfen den Verfahrenslogischen Formalismus Kants mit einem logischen Formalismus zu verwechseln 154 Hierzu merkt Jurgen Habermas zur Verteidigung der Diskursethik die ja Kant folgend auch eine Verfahrensethik ist erganzend an Weder Kant noch die Diskursethik setzen sich dem Einwand aus dass sie wegen der formalen bzw prozeduralen Bestimmung des Moralprinzips nur tautologische Aussagen erlauben Diese Prinzipien fordern namlich nicht nur wie Hegel falschlich unterstellt logische oder semantische Konsistenz sondern die Anwendung eines substanziell gehaltvollen Gesichtspunktes Es geht nicht um die grammatische Form von normativen Allsatzen sondern darum ob wir wollen konnen dass eine strittige Norm unter den jeweils gegebenen Umstanden allgemeine Gesetzeskraft erlangt 155 Schopenhauer Bearbeiten Schopenhauers erklarte Absicht ist es Kants Ethik die seit ihrem Erscheinen immer mehr zur dominierenden Lehre wurde zu destruieren um fur seine eigene Moral die Mitleidsethik Raum zu schaffen Wie schon Hegel lobt er dabei Kants Argumente gegen den Eudamonismus Schopenhauers Argument gegen die Pflichtenethik Kants besagt dass das von ihm so interpretierte bedingungslose Sollen ein Ersatz fur die Gebote Gottes sei und damit Kant eine Sittenlehre in der Logik der christlichen Tradition vorhalt Diese Einschatzung findet sich auch in der neueren Diskussion 156 Bedingungslos ist es insofern nicht als fur Kant moralisches Verhalten absichtsvoll pflichtgemass und aus Pflicht geschieht Es impliziert nach Schopenhauer einen versteckten Egoismus weil alle Beispiele auf eine Gegenseitigkeit Reziprozitat Soziologie 157 zuruckgefuhrt werden konnen 158 In Bezug auf das von Schopenhauer u a herangezogene Beispiel der Hilfeleistung kann man dem entgegenhalten dass die verallgemeinerte Maxime des Hartherzigen er mag sich drehen und wenden wie er will ja nun doch die Falle in denen ihm nicht geholfen wird nicht in Abhangigkeit halt von der Bedingung seines Einverstandnisses mit ihr dass er namlich gegen Not gesichert sei Sondern jeder ist nun durch die Maxime befugt die Hilfe zu versagen sofern nur er seinerseits gegen Not gesichert ist ohne Rucksicht auf die Lage dessen dem die Hilfe versagt wird Folglich ist in dem Willen der die Maxime der Hartherzigkeit als Gesetz will mit Notwendigkeit der Wille mit eingeschlossen in dem doch nicht an und fur sich unmoglichen Falle der eigenen Not im Stich gelassen zu werden und folglich ist es ein sich selbst widerstreitender Wille 159 Schopenhauer halt Kant zudem vor dass der Begriff des Zwecks an sich selbst eine Contradictio in adjecto sei weil ein Zweck immer etwas Gewolltes und nicht etwas schon Existierendes sei 160 Schopenhauer setzt in der Moral auf das Mitleid wogegen Kant sich verwehren wurde da er Gefuhle als Grundlage einer Moral fur inakzeptabel halt da man sich bei ihnen einfach irren kann Kant schliesst das Werk mit der Formulierung des Problems weswegen man uberhaupt moralisch handeln sollte Und so begreifen wir nicht die praktische unbedingte Notwendigkeit des moralischen Imperativs wir begreifen aber doch seine Unbegreiflichkeit welches alles ist was billigermassen von der Philosophie die bis zur Grenze der menschlichen Vernunft in Prinzipien strebt gefordert werden kann 463 Vittorio Hosle meint zu der im heftigen Ton vorgetragenen Kritik Schopenhauers Die beruhmteste emotionalistisch vorgetragene Kritik von Kants Ethik Schopenhauers Mitleidsethik verrat eine vollkommene Unfahigkeit die radikale Differenz zwischen der Geltungsfrage die mit den Grunden warum etwas gut ist zu tun hat und der psychologischen Frage zu fassen die die Ursachen analysiert warum jemand moralisch handelt Schopenhauer hat vielleicht partiell recht in Bezug auf das Motivationsproblem aber er erfasst nicht das normative Problem Er setzt einfach voraus dass ein altruistisches Verhalten moralisch gut sei und fragt sich dann welche psychischen Krafte den Menschen zu einem solchen Verhalten fuhren Aber die entscheidende Frage ob altruistisches Verhalten mehr als eine Dummheit ist ob es etwas ist was sein soll wird von Schopenhauer nicht nur nicht beantwortet sondern er versteht nicht einmal die Frage 161 Feuerbach Bearbeiten Ludwig Feuerbach war zunachst ein Anhanger der kantischen Ethik Im Zuge der Loslosung von Hegel und den Ideen des Idealismus wurde er aber auch zu einem scharfen Kritiker einer reinen Vernunftethik Durch den kategorischen Imperativ werde die menschliche Individualitat negiert Nicht aus Achtung vor dem Gesetz aus Achtung vor dem Anderen wenn auch nicht gerade diesem zufalligen Menschen vor dem anderen der mit mir identisch ist aus Achtung vor dem Menschen also ist die Identitat der Menschen eine absolute Autonomie ist unnaturlicher Selbstzwang Selbstnothzucht 162 Sittlichkeit war ihm nun das Ergebnis der Gefuhle von Lust und Unlust Er behauptete Die Moral ist so gut eine Erfahrungswissenschaft wie die Medizin 163 Feuerbach hatte die Armut und Not der Arbeiter im Fruhkapitalismus vor Augen gegen die die Vernunftethik Kants kein Mittel bot Deshalb polemisierte er Der arrogante kategorische Imperativ vom Standpunkte der abstrakten Philosophie ist aber vom Standpunkte der Natur aus nur ein sehr bescheidener frommer Wunsch Der Imperativ verwandelt die Anthropologie in einen Optativ 164 Feuerbach formulierte aus seiner anthropologisch materialistischen Perspektive einen eigenen Kategorischen Imperativ Hieraus ergibt sich folgender kategorischer Imperativ Wolle nicht Philosoph sein im Unterschied vom Menschen sei nichts weiter als ein denkender Mensch denke nicht als Denker d h in einer aus der Totalitat des wirklichen Menschenwesens herausgerissenen und fur sich isolierten Fakultat denke als lebendiges wirkliches Wesen denke in der Existenz in der Welt als ein Mitglied derselben nicht im Vakuum der Abstraktion als eine vereinzelte Monade als ein absoluter Monarch als ein teilnahmsloser ausserweltlicher Gott dann kannst du darauf rechnen dass deine Gedanken Einheiten sind von Sein und Denken 165 Trendelenburg Bearbeiten Friedrich Adolf Trendelenburg halt Kant in einer ausfuhrlichen Analyse vor dass er sich in seinen Uberlegungen materiale Ansatze nennt aber sich nicht mit Aristoteles auseinandersetzt und ihm dadurch ein wesentlicher Ansatz einer eudamonistischen Ethik entgeht der seiner Kants Kritik nicht unterliegt Der aristotelische Begriff der Vollkommenheit werde bei Kant nicht erfasst weil Kant sich bei der Bestimmung der inneren Vollkommenheit auf Talent und Geschicklichkeit beschrankt KpV AA V 41 Kant habe nicht den inneren Zweck nicht die Vollendung der mit den eigenen inneren Zwecken einstimmigen menschlichen Natur welche ihr Mass in sich selbst in der Idee ihres Wesens hat vor Augen 166 Kant habe sich nur gegen Konzepte gerichtet die an die besondere Beschaffenheit der menschlichen Natur anknupfen Bei Aristoteles sei aber das Prinzip das Aufsuchen der konkreten Allgemeinheit in der menschlichen Natur wahrend Kant selbst die formale aber inhaltsleere Allgemeinheit zum Massstab mache Auch Aristoteles lehne die Bestimmung des Guten durch eine externe Grosse Genuss Erwerb Reichtum Ehre Erkenntnis oder ein einseitiges Kriterium ab 167 Das Gute muss fur ihn in sich selbst sowohl fur den Einzelnen als auch die Gemeinschaft zulanglich sein denn der Mensch ist ein fur die Gemeinschaft gemachtes Wesen Zoon politikon Dieses Zulangliche konne man nach Aristoteles nur im ureigenen eigentumlichen Wesen des Menschen finden Leben und Empfindungen haben auch Pflanzen und Tiere so dass das Eigentumliche des Menschen nach Aristoteles das tatige Leben nach der Vernunft ist Ein solches tatiges Leben erreicht die Vortrefflichkeit Arete wenn es tugendhaft ist Bei den Tugenden ist im Weiteren zu unterscheiden zwischen den ethischen Tugenden virtutes morales die bloss der Vernunft folgen und den geistigen Tugenden virtutes dianoetes die sich auf das Denken selbst richten und bei denen die Klugheit an hochster Stelle steht Das tugendhafte Leben vollendet sich erst wenn es mit einer inneren Haltung mit Lust verbunden ist Aristoteles hat also die Grundlagen des sittlichen Lebens aus der anthropologischen Struktur des Menschen hergeleitet was Kant strikt ablehnt Trendelenburg bestreitet nun die These Kants dass alle materialen Prinzipien subjektiv und mit Gefuhlen der Lust und der Unlust verbunden sind und dem Prinzip von Selbstliebe und Gluckseligkeit folgen 168 Denn die Ethik erreiche ihren hochsten Punkt der Gluckseligkeit Eudamonie in der Selbstverwirklichung der Vernunft die sich in einem tugendhaften Leben ausdruckt Materiale Gehalte sind auch bei Aristoteles nur wertvoll wenn sie der Vernunft untergeordnet werden Kants Ziel eine Ethik fur alle vernunftigen Wesen uberhaupt und nicht nur fur den Menschen zu entwerfen erscheint Trendelenburg uberhoht und einseitig Auch in der Philosophie des Aristoteles sind die Konzepte des guten Willens und der vernunftigen Notwendigkeit enthalten Hinzu komme dass Kant z B mit der Selbstzweckformel einen materialen Ansatz in seine Ethik aufgenommen hat Zudem benotige Kant exogene Tatsachen wie die Postulate der Freiheit und der Existenz Gottes damit er zu den materialen Gehalten seiner Ethik ubergehen kann Kant verleite sogar selbst zu der Fehleinschatzung Schillers indem er von der Pflicht als einer Nothigung zu einem ungern genommenen Zweck spricht 169 Kant ware erfolgreicher gewesen wenn er statt des formal Allgemeinen die Idee des menschlichen Wesens zum Ausgangspunkt seiner Ethik gemacht hatte Dann ware es ihm auch mit Aristoteles moglich gewesen die Lust als Grundlage der sittlichen Charakterbildung in seiner Ethik zu berucksichtigen 169 Scheler Bearbeiten Grundsatzlich ist Max Scheler der Ansicht dass Kant mit vollem Recht jede Guter und die Zweckethik als von vornherein verfehlt zuruckweist 170 Hierzu zahlen auch Erfolgsethiken hedonistische Ethiken oder andere Konzepte die bloss auf aposteriorischen empirisch induktivistischen Grundlagen stehen Schelers Kritik an Kant setzt ihrerseits grundsatzlich an der kantischen Trennung von Vernunft und Sinnlichkeit an 171 Nur eine endgultige Aufhebung des alten Vorurteils der menschliche Geist sei durch den Gegensatz von Vernunft und Sinnlichkeit irgendwie erschopft oder es musse sich alles unter das eine oder das andere bringen lassen macht den Aufbau einer a priori materialen Ethik moglich Dieser grundfalsche Dualismus der geradezu zwingt die Eigenart ganzer Aktgebiete zu ubersehen oder zu missdeuten muss in jedem Betrachte von der Schwelle der Philosophie verschwinden 172 Als Phanomenologe kritisiert Scheler dass Kant seine erkenntniskritische Methode als solche nicht hinterfragt Fur Scheler ist jeder Erkenntnisakt ein phanomenologischer Tatbestand Und in der phanomenologischen Wesensschau der Erkenntnisakte zeigt sich dass es nicht nur rationale sondern auch emotionale Akte der Erkenntnis gibt Was wir also gegenuber Kant hier entschieden fordern ist ein Apriorismus des Emotionalen und eine Scheidung der falschen Einheit die bisher zwischen Apriorismus und Rationalismus bestand Emotionale Ethik im Unterschiede von rationaler Ethik ist durchaus nicht notwendig Empirismus im Sinne eines Versuches die sittlichen Werte aus der Beobachtung und Induktion zu gewinnen Das Fuhlen das Vorziehen und Nachsetzen das Lieben und Hassen des Geistes hat seinen eigenen apriorischen Gehalt der von der induktiven Erfahrung so unabhangig ist wie die reinen Denkgesetze Und hier wie dort gibt es eine Wesensschau der Akte und ihrer Materien ihrer Fundierung und ihrer Zusammenhange Und hier wie dort gibt es Evidenz und strengste Exaktheit der phanomenologischen Feststellung 173 Zum erkenntnistheoretische Konzept Kants nach dem die blinden ungeordneten chaotischen Anschauungen erst durch den Verstand geordnet werden meint Scheler diese Haltung kann ich nur mit den Worten einer ganz ursprunglichen Feindseligkeit zu oder auch mit Misstrauen in alles Gegebene als solches Angst und Furcht vor ihm als dem Chaos bezeichnen 174 Apriori ist fur Scheler nicht nur die reine Vernunft sondern auch ein ursprungliches Wertfuhlen das neben dem Denken steht und vorrangig zur Wahrnehmung ist Der phanomenologische Zugang zu den Werten ist nicht normativ sondern ein deskriptiver Vorgang der auf intuitiver Erfahrung beruht Mit diesem Ansatz kann Scheler das ganze Konzept Kants einschliesslich des kategorischen Imperativs nicht mehr akzeptieren So kritisiert er dass der Bestimmungsgrund des Handelns bei Kant allein im Subjekt liege Dabei negiert er dass fur Kant nicht der einzelne Mensch das konkrete Subjekt sondern alle rationale Wesen als solche den Bezugspunkt bilden 175 Die von Kant formulierte Pflicht nennt Scheler einen Zwang nicht nur gegen individuelle Neigungen sondern sogar auch gegen Einsichten In Kants Pflichtbegriff liege gleichsam ein blindes inneres Kommando so dass die Pflicht nur einen wesentlichen einschrankenden und negativen Charakter habe 176 Zudem aussert Scheler die Auffassung dass nicht nur das Pflichtbewusstsein massgeblich ist sondern eine nicht minder hohe Bedeutung steht auch dem Anhoren der Befehle der Autoritat und der Zuwendung zu dem zu was die Tradition sagt 177 Das Gefuhl der Achtung fur das Gesetz beurteilt Scheler rein formal Ein Gesetz aber achten weil es ein Gesetz ist ist etwas das in strenger Reinheit nie ein fuhlendes Wesen bewegen kann und nie bewegt hat Sonst musste ja jedes Naturgesetz z B das Ohmsche Gesetz auch Achtung erheischen 178 Indem Scheler die Achtung furs Gesetz bei Kant rein formal interpretiert ubersieht er das Kant hier explizit eine Brucke zur Welt des Gefuhls herstellt wenn auch die Achtung nur ein vernunftgewirktes Gefuhl ist Scheler halt Kant vor dass er die Gefuhle der Liebe und Freude aus der Ethik ausgeschlossen hat Liebe die fur Scheler massgeblich fur das ethische Streben ist wird bei Kant als sittlicher Wert ausgeschlossen weil sie nicht geboten werden kann Scheler spricht hier von odestem Moralismus 179 Ausgaben BearbeitenAkademie Textausgabe Bd 4 Kritik der reinen Vernunft 1 Aufl 1781 Prolegomena Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Metaphysische Anfangsgrunde der Naturwissenschaften de Gruyter Berlin 1978 online Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Mit einer Einleitung Sachanmerkungen Personen und Sachregister sowie einer aktualisierten Bibliographie neu herausgegeben von Bernd Kraft und Dieter Schonecker Meiner Hamburg 1999 ISBN 978 3 7873 1443 0 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Hrsg eingel und erl von Jens Timmermann Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 30602 4 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 518 27002 8 Literatur BearbeitenZur EinfuhrungTim Henning Kants Ethik Eine Einfuhrung Reclam Stuttgart 2016 ISBN 978 3 15 019384 6 Herlinde Pauer Studer Einfuhrung in die Ethik WUV Wien 2003 ISBN 3 8252 2350 7 1 Kapitel Dieter Schonecker Grundlegung zur Metaphysik der Sitten In Kant Lexikon Band I hrsg von Marcus Willaschek Jurgen Stolzenberg Georg Mohr Stefano Bacin de Gruyter Berlin 2015 947 955Zur VertiefungHenry E Allison Kant s Groundwork for the Metaphysics of Morals A Commentary Oxford University Press Oxford 2011 ISBN 978 0 19 969153 1 Jurg Freudiger Kants Begrundung der praktischen Philosophie Systematische Stellung Methode und Argumentationsstruktur der Grundlegung der Metaphysik der Sitten Haupt Bern 1993 ISBN 3 258 04714 6 Otfried Hoffe Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein kooperativer Kommentar 4 erg Aufl Vittorio Klostermann Frankfurt a Main 2010 ISBN 978 3 465 04096 5 Heiner F Klemme Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein systematischer Kommentar Reclam Stuttgart 2017 ISBN 978 3 15 019473 7 Christine Korsgaard Creating the Kingdom of Ends Cambridge University Press New York 1996 Bernd Ludwig Aufklarung uber Sittlichkeit Zu Kants Grundlegung einer Metaphysik der Sitten Klostermann Frankfurt 2020 ISBN 978 3 465 04411 6 Werner Moskopp Struktur und Dynamik in Kants Kritiken Kantstudien Erganzungshefte De Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 021232 7 Philipp Richter Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2013 ISBN 978 3 534 26258 8 Transzendentale Begrundung der praktischen Philosophie Kants Methode einer Grundlegung der Moral Dissertation Darmstadt 2014Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein einfuhrender Kommentar 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 ISBN 3 8252 2276 4 Klaus Steigleder Kants Moralphilosophie Die Selbstbezuglichkeit reiner praktischer Vernunft Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01886 5 Friedrich Kaulbach Immanuel Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Interpretation und Kommentar Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1988 ISBN 3 534 02400 1 Jens Timmermann Kant s groundwork of the metaphysics of morals A Commentary Cambridge u a Cambridge Univ Press 2008 Reprint 2007 ISBN 978 0 521 86282 0 Jens Timmermann Hrsg Kant s Groundwork of the Metaphysics of Morals A Critical Guide Cambridge critical guides Cambridge 2009 Weblinks BearbeitenText der Akademie Ausgabe im Bonner Kant Korpus Volltext bei zeno org Kirchmanns 1870 Ausgabe archive org HathiTrust org gleichsatz deSekundarliteraturOtto Friedrich Bollnow ALS ALLEIN EIN GUTER WILLE Zum Anfang der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten PDF Datei 129 kB Georg Geismann Die Formeln des kategorischen Imperativs nach H J Paton N N Klaus Reich und Julius Ebbinghaus1 Kant Studien 93 2002 S 374 384 Georg Geismann Sittlichkeit Religion und Geschichte in der Philosophie Kants Jahrbuch fur Recht und Ethik 8 2000 S 437 531 Jean Grondin Zur Phanomenologie des moralischen Gesetzes PDF Datei 57 kB Kant Studien 91 2000 S 385 394 Bernward Grunewald Praktische Vernunft Modalitat und transzendentale Einheit Das Problem einer transzendentalen Deduktion des Sittengesetzes Erschienen in H Oberer und G Seel Hrsg KANT Analysen Probleme Kritik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1988 S 127 167 Bernward Grunewald Form und Materie der reinen praktischen Vernunft Uber die Haltlosigkeit von Formalismus und Solipsismus Vorwurfen und das Verhaltnis des kategorischen Imperativs zu seinen Erlauterungsformeln Erschienen in Metaphysik und Kritik FS fur Manfred Baum hrsg v S Doye M Heinz U Rameil Wurzburg 2004 S 183 201 Thomas Gutmann Wurde und Autonomie Uberlegungen zur Kantischen Tradition PDF Datei 277 kB Otfried Hoffe Freiheit und kategorischer Imperativ Vortrag in der Reihe Kant lebt Eine Hamburger Redereihe zum 200 Todestag des Aufklarers ZEIT Stiftung und Patriotische Gesellschaft von 1765 Hamburg 14 Januar 2004 Robert Johnson Kant s Moral Philosophy In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Christine M Korsgaard Kant s formula of universal law Erschienen in Pacific Philosophical Quarterly 66 1985 S 24 47 Peter Paul Muller Schmid Kants Autonomie der Ethik und Rechtslehre und das thomasische Naturrechtsdenken Jahrbuch fur Christliche Sozialwissenschaften 27 1986 S 35 60 Guido Lohrer Kants Problem einer Normativitat aus reiner Vernunft erschienen in Gerhard Schonrich Hrsg Normativitat und Faktizitat Skeptische und transzendentalphilosophische Positionen im Anschluss an Kant Dresden Thelem 2004 S 187 207 Tore Nordenstam Kant and the Utilitarians Ethical Perspectives 8 2001 1 S 29 36 Philipp Richter Zusammenfassung der Argumentation der Grundlegung Memento vom 26 Juni 2013 imInternet Archive PDF Datei 85 kB Markus Rothhaar Zwischen Kant und Grundgesetz die Wurde des Menschen und das Problem des Zwecks an sich Jorg Schroth Der voreilige Schluss auf den Nonkonsequentialismus in der Nelson und Kant Interpretation In Uwe Meixner und Albert Newen Hrsg Philosophiegeschichte und logische Analyse Band 6 Geschichte der Ethik mentis Paderborn 2003 S 123 50 Jens Timmermann Kantian Dilemmas Moral Conflict in Kant s Ethical Theory Archiv fur Geschichte der Philosophie 95 1 2013 S 36 64 Dietmar von der Pfordten Zur Wurde des Menschen bei Kant Memento vom 17 Mai 2017 imInternet Archive Katrin Wille Moralische oder praktische Urteilskraft Zur Pragmatik der Kantischen EthikSonstigesKants Ethik in der Diskussion Stellungnahmen von Reinhard Brandt Andrea Esser Rainer Forst und Anton Leist in Information Philosophie Kant and Kantian Ethics MultiMedia Resources on Kantian Moral Philosophy Kant fur Anfanger Kant Sophie und der kategorische Imperativ Videoreihe in der BR alpha Mediathek Christian Weilmeier Grundlegung zur Metaphysik der Sitten einfuhrender Vortrag Video 9 23 Anmerkungen Bearbeiten Die Seitenangaben zur GMS im Artikeltext beziehen sich auf die Akademie Ausgabe Band IV Kant grenzt seine Anthropologie selbst wie folgt ab Die physiologische Menschenkenntnis geht auf die Erfahrung dessen was die Natur aus dem Menschen macht die pragmatische auf das was er als freihandelndes Wesen aus sich selber macht oder machen kann und soll AA VII 119 Kritisch Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 54 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 172 sowie Henry E Allison Kant s Groundwork for the Metaphysics of Morals A Commentary Oxford University Press Oxford 2011 83 84 Positiv Friedrich Kaulbach Immanuel Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Interpretation und Kommentar Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1988 zum Uberblick siehe Philipp Richter Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2013 FN 41 164 165 Diese Interpretation findet sich bei Philippa Foot Die Wirklichkeit des Guten Moralphilosophische Aufsatze Fischer Frankfurt 1997 hier Die Moral als System hypothetischer Imperative 89 108 99 und Tugenden und Laster 108 128 121 In der Kritik der praktischen Vernunft beschreibt Kant Achtung als das Bewusstsein der unmittelbaren Nothigung des Willens durch Gesetz KpV AA V 117 Die Achtung ist dabei mit einem gewissen Gefuhl der Erhabenheit verbunden das Kant geradezu lyrisch beschreibt Pflicht du erhabener grosser Name der du nichts Beliebtes was Einschmeichelung bei sich fuhrt in dir fassest sondern Unterwerfung verlangst doch auch nicht drohest was naturliche Abneigung im Gemute erregte und schreckte um den Willen zu bewegen sondern bloss ein Gesetz aufstellst welches von selbst im Gemute Eingang findet und doch sich selbst wider Willen Verehrung wenngleich nicht immer Befolgung erwirbt vor dem alle Neigungen verstummen wenn sie gleich insgeheim ihm entgegenwirken welches ist der deiner wurdige Ursprung und wo findet man die Wurzel deiner edlen Abkunft welche alle Verwandtschaft mit Neigungen stolz ausschlagt und von welcher Wurzel abzustammen die unnachlassliche Bedingung desjenigen Werts ist den sich Menschen allein selbst geben konnen KpV AA V 98 Tobias Kronenberg Maximen in Kants praktischer Philosophie Diss Karlsruhe 2016 143 144 Jede Person hat eine Vielzahl konkreter Handlungsgrundsatze die durch seine Prinzipien zu einem mehr oder weniger systematisch organisierten und koharenten Netzwerk strukturiert werden in dessen Zentrum die Gesinnung der Person steht Klaus Steigleder Kants Moralphilosophie Die Selbstbezuglichkeit reiner praktischer Vernunft Metzler Stuttgart 2002 24 31 der in dieser Hinsicht sowohl Rudiger Bittner Hypothetische Imperative Zeitschrift fur philosophische Forschung 34 1980 210 226 als auch Gunther Patzig Die logische Form praktischer Satze in Kants Ethik 1966 in ders Ethik ohne Metaphysik 101 126 kritisiert Einschlagig auch George Nakhmikian Kant s Theory of Hypothetical Imperatives Kant Studien 83 1992 21 49 sowie Bernd Ludwig Warum es keine hypothetischen Imperative gibt Einige Anmerkungen zu einer falsch gestellten Frage bezuglich Kants Theorie praktischer Satze in Heiner F Klemme Bernd Ludwig Michael Pauen Hrsg Aufklarung und Interpretation Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 105 124 Eine verbreitete Zahlung ist die nach Herbert J Paton der mit UF I ZF II und AF III drei Hauptformeln und mit NF Ia sowie RF IIIa zwei Unterformeln nennt Herbert James Paton Der kategorische Imperativ eine Untersuchung uber Kants Moralphilosophie Berlin 1962 152 153 eine abweichende Auffassung beschreibt Georg Geismann Die Formeln des kategorischen Imperativs nach H J Paton N N Klaus Reich und Julius Ebbinghaus1 Kant Studien 93 2002 374 384 fur den AF nicht zu den eigenstandigen Formeln des KI zahlt diese Lesart findet sich z B auch bei Otfried Hoffe Kants kategorischer Imperativ als Kriterium des Sittlichen Zeitschrift fur Philosophische Forschung 31 1977 354 384 355 356 weitere Stellen zu dieser Diskussion listet Reiner Wimmer Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik Kant Studien 73 1982 291 320 299 In der Kritik der reinen Vernunft bestimmt Kant die Urteilskraft als das Vermogen unter Regeln zu subsumieren d i zu unterscheiden ob etwas unter einer gegebenen Regel casus data legis stehe oder nicht KrV B 171 ahnlich in der Kritik der Urteilskraft als das Vermogen das Besondere als enthalten unter dem Allgemeinen zu denken AA V 179 Zur Urteilskraft als Bindeglied zwischen Theorie und Praxis siehe Gemeinspruch AA VIII 275 Parallelstellen in der KpV zur reinen praktischen Urteilskraft AA V 67 sowie AA V 69 Die Regel der Urteilskraft unter Gesetzen der reinen praktischen Vernunft ist diese Frage dich selbst ob die Handlung die du vorhast wenn sie nach einem Gesetze der Natur von der du selbst ein Teil warest geschehen sollte sie du wohl als durch deinen Willen moglich ansehen konntest Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 229 230 eine genauere Analyse zu dieser Frage findet man in Fiete Kalscheuer Autonomie als Grund und Grenze des Rechts Das Verhaltnis zwischen dem kategorischen Imperativ und dem allgemeinen Rechtsgesetz Kants de Gruyter Berlin 2014 38 53 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 134 dabei verwenden sie siehe S 141 zur Kant Kritik konstruierte Maximen Beispiele die nach den Kriterien von Horn Mieth Scarano 2007 232 239 im Sinne des Vernunft Arguments nicht akzeptierbar erscheinen so etwa die Maxime eine bestimmte Person zu einer bestimmten Uhrzeit durch ein falsches Versprechen zu betrugen und behaupten die einzelfallbezogene Maxime wurde der Ablehnung im Verallgemeinerungstest entgehen Man konnte aber fragen ob eine solche Maxime uberhaupt die Eigenschaften einer Maxime aufweist und nicht zu spezifisch ist und was ware zudem wenn sich jeder eine solche Einzelfallmaxime aussuchte Wurde dann nicht doch das Verallgemeinerungskriterium greifen weil man nicht wollen kann dass jeder mit so spezialisierten Maximen arbeitet Ein zweites Beispiel sei die Maxime antike Uhren zu sammeln ohne sie je wieder zu verkaufen weil dies den Verallgemeinerungstest im Sinne des Denken Konnens aufgrund des erwartbaren Zusammenbrechens des Marktes nicht bestehe ohne dabei darzulegen warum dies ein moralisches Problem sei und auch ohne die Tatsache in Rechnung zu stellen dass so etwas z B in Kunstmarkten eine allgemein akzeptierte Praxis ist Dieser Fall durfte wohl problemlos in den Bereich erlaubter Maximen fallen Peter Baumanns spricht davon dass Maximen moralisch tauglich sein mussen Kants Ethik die Grundlehre Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2000 62 63 so auch Kant vgl KpV AA V 74 Diesem Anspruch scheinen die genannten Beispiele von Schonecker Wood nicht zu genugen Die Klarheit des Beispiels ist umstritten Kritisch Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 234 Reiner Wimmer Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik Kant Studien 73 1982 291 320 293 sowie Henry E Allison Kant s Groundwork for the Metaphysics of Morals A Commentary Oxford University Press Oxford 2011 83 84 Positiv Otfried Hoffe Kants kategorischer Imperativ als Kriterium des Sittlichen Zeitschrift fur Philosophische Forschung 31 1977 354 384 375 und Philipp Richter Kants gt Grundlegung zur Metaphysik der Sitten lt WBG Darmstadt 2013 80 81 In diesem Neuansatz beginnt die in der Uberschrift von GMS II angekundigte metaphysische Untersuchung Jens Timmermann Erlauterungen in ders Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 123 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 149 kritisieren dass die Setzung als Zweck an sich selbst noch keine Begrundung dafur ist dass allein vernunftige Wesen einen Wert haben Dieser auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit beruhende Gedanke wird von Kant nicht weiter begrundet so dass es fur die kantische Ethik problematisch ist ungeborenem Leben schwer geistig Behinderten oder Tieren einen eigenstandigen Wert beizumessen In der Kritik der praktischen Vernunft heisst es Das moralische Gesetz ist heilig unverletzlich Der Mensch ist zwar unheilig genug aber die Menschheit in seiner Person muss ihm heilig sein In der ganzen Schopfung kann alles was man will und woruber man etwas vermag auch blos als Mittel gebraucht werden nur der Mensch und mit ihm jedes vernunftige Geschopf ist Zweck an sich selbst Er ist das Subject des moralischen Gesetzes welches heilig ist vermoge der Autonomie seiner Freiheit Eben um dieser Willen ist jeder Wille selbst jeder Person ihr eigener auf sich selbst gerichteter Wille auf die Bedingung der Einstimmung mit der Autonomie des vernunftigen Wesens eingeschrankt es namlich keiner Absicht zu unterwerfen die nicht nach einem Gesetze welches aus dem Willen des leidenden Subjects selbst entspringen konnte moglich ist also dieses niemals blos als Mittel sondern zugleich selbst als Zweck zu gebrauchen KpV V 87 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 157 anderer Auffassung Markus Rothhaar Autonomie und Menschenwurde am Lebensende Zur Klarung eines umstrittenen Begriffsfeldes in Thomas Soren Hoffmann Marcus Knaup Hrsg Was heisst in Wurde sterben Wider die Normalisierung des Totens Springer VS Wiesbaden 2015 101 114 denn Sterbehilfe ist implizit auch ein Verstoss gegen das Selbsttotungsverbot Das Ich denke muss alle meine Vorstellungen begleiten konnen denn sonst wurde etwas in mir vorgestellt werden was gar nicht gedacht werden konnte welches eben so viel heisst als die Vorstellung wurde entweder unmoglich oder wenigstens fur mich nichts sein KrV B131 132 Christoph Horn Die Menschheit als objektiver Zweck Kants Selbstzweckformel des kategorischen Imperativs in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 195 212 207 mit Bezug auf Christine Korsgaard Creating the kingdom of ends Chicago 1996 122 und 128ff sowie Barbara Herman The Practise of Moral Judgement Cambridge Mass 1993 55 und mit dem Hinweis auf KdU AA V 431 sowie MST AA VI 392 Das Vermogen sich uberhaupt einen Zweck zu setzen ist das Charakteristische der Menschheit zum Unterschiede von der Tierheit Den Zusammenhang von SF und AF beschreibt Kant mehrfach z B Denn vernunftige Wesen stehen alle unter dem Gesetz dass jedes derselben sich selbst und alle anderen niemals bloss als Mittel sondern jederzeit zugleich als Zweck an sich selbst behandeln solle Hierdurch aber entspringt eine systematische Verbindung vernunftiger Wesen durch gemeinschaftliche objektive Gesetze d i ein Reich welches weil diese Gesetze eben die Beziehung dieser Wesen aufeinander als Zwecke und Mittel zur Absicht haben ein Reich der Zwecke freilich nur ein Ideal heissen kann 433 Otfried Hoffe Menschenwurde als ethisches Prinzip in Hoffe O Honnefelder L Isensee J Kirchhof P Hrsg Gentechnik und Menschenwurde An den Grenzen von Ethik und Recht Koln 2002 111 141 132 zitiert nach Thomas Gutmann Wurde und Autonomie Uberlegungen zur Kantischen Tradition S 6 ahnlich Friedo Ricken Homo noumenon und homo phaenomenon in Otfried Hoffe Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein kooperativer Kommentar Klostermann Frankfurt 2000 234 252 239 Friedrich Schiller Xenien 383 Ein Achter Samtliche Werke Band 1 3 Aufl Munchen 1962 S 299 Auf theoretischem Feld ist weiter nichts mehr zu finden Aber der praktische Satz gilt doch Du kannst denn du sollst wohl unter Bezug auf KpV V 159 Aber der Heiligkeit der Pflicht allein alles nachsetzen und sich bewusst werden dass man es konne weil unsere eigene Vernunft dieses als ihr Gebot anerkennt und sagt dass man es thun solle das heisst sich gleichsam uber die Sinnenwelt selbst ganzlich erheben vgl auch KrV B 835 In der Kritik der Urteilskraft bezeichnet Kant die Freiheit aufgrund ihrer unabweisbaren praktischen Realitat als ein Wissbares res facti scibilia wahrend er die beiden anderen regulativen Ideen Dasein Gottes und Unsterblichkeit der Seele nur als Glaubbares res fidei credibilia betrachtet KdU AA V 468 469 in der KrV heisst es Ob aber die Vernunft selbst in diesen Handlungen dadurch sie Gesetze vorschreibt nicht wiederum durch anderweitige Einflusse bestimmt sei und das was in Absicht auf sinnliche Antriebe Freiheit heisst in Ansehung hoherer und entfernterer wirkenden Ursachen nicht wiederum Natur sein moge das geht uns im Praktischen da wir nur die Vernunft um die Vorschrift des Verhaltens zunachst befragen nichts an sondern ist eine bloss spekulative Frage die wir solange unsere Absicht aufs Tun oder Lassen gerichtet ist bei Seite setzen konnen KrV B 831 eine tiefere Diskussion dieser Problematik aus der Perspektive des Kompatibilismus findet man bei Wolfgang Spohn in Der Kern der Willensfreiheit Die These vom Faktum der Vernunft und ihre Bedeutung fur die Moralphilosophie ist stark umstritten Literatur hierzu Dieter Henrich Der Begriff der sittlichen Einsicht und Kants Lehre vom Faktum der Vernunft 1960 mit kleineren Anderungen wieder abgedruckt in Gerold Prauss Hrsg Kant Zur Deutung seiner Theorie vom Erkennen und Handeln Koln 1973 223 254 Lewis White Beck Das Faktum der Vernunft Zur Rechtfertigungsproblematik in der Ethik Kant Studien 52 1960 61 271 282 Gerold Prauss Kant uber Freiheit und Autonomie Frankfurt 1983 insb 11 Rudiger Bittner Moralisches Gebot oder Autonomie Freiburg 1983 Henry E Allison Kant s Theory of Freedom Cambridge 1990 Marcus Willaschek Praktische Vernunft Handlungstheorie und Moralbegrundung bei Kant Stuttgart 1992 10 Ahnliche Stellen die reine praktische Vernunft will nicht man solle die Anspruche auf Gluckseligkeit aufgeben sondern nur so bald von Pflicht die Rede ist gar nicht Rucksicht nehmen KpV AA V 93 hatte ich nicht verabsaumt anzumerken dass dem Menschen nicht angesonnen werde er solle wenn es auf Pflichtbefolgung ankommt seinem naturlichen Zwecke der Gluckseligkeit entsagen Gemeinspruch AA VIII 278 Hegels Kritik findet sich u a in Der Geist des Christentums und sein Schicksal Hegels theologische Jugendschriften hrsg von Herman Nohl Tubingen 1907 Nachdruck 1991 auch Werke Band 1 274 418 Glauben und Wissen 1802 in Werke Band 2 Uber die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts 1802 1803 in Werke Band 2 Philosophie des Geistes 1806 1807 Abschnitte V C c Die gesetzprufende Vernunft Und Vl C Der seiner selbst gewisse Geist Die Moralitat Grundlinien der Philosophie des Rechts 1821 Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie Abschnitt uber Kant 1817ff Werke Band 20 Werke in 20 Banden Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert unter der Redaktion von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel Suhrkamp Frankfurt 1969 1971 online Dass also dieser Formalismus ein Gesetz aussprechen konne dazu ist notwendig dass irgendeine Materie eine Bestimmtheit gesetzt werde welche den Inhalt des Gesetzes ausmache und die Form welche zu dieser Bestimmtheit hinzukommt ist die Einheit oder Allgemeinheit dass eine Maxime deines Willens zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten musse dieses Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft druckt aus dass irgendeine Bestimmtheit welche den Inhalt der Maxime des besonderen Willens ausmacht als Begriff als Allgemeines gesetzt werde Aber jede Bestimmtheit ist fahig in die Begriffsform aufgenommen und als eine Qualitat gesetzt zu werden und es gibt gar nichts was nicht auf diese Weise zu einem sittlichen Gesetz gemacht werden konnte Georg Wilhelm Friedrich Hegel Uber die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts seine Stelle in der praktischen Philosophie und sein Verhaltnis zu den positiven Rechtswissenschaften Werke Band 2 Suhrkamp Frankfurt 1979 460 Georg Wilhelm Friedrich Hegel Uber die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts seine Stelle in der praktischen Philosophie und sein Verhaltnis zu den positiven Rechtswissenschaften Werke Band 2 Suhrkamp Frankfurt 1979 462 Die gleiche Kritik formuliert Hegel in seiner Rechtsphilosophie So wesentlich es ist die reine unbedingte Selbstbestimmung des Willens als die Wurzel der Pflicht herauszuheben wie denn die Erkenntnis des Willens erst durch die Kantische Philosophie ihren festen Grund und Ausgangspunkt durch den Gedanken seiner unendlichen Autonomie gewonnen hat s 133 so sehr setzt die Festhaltung des bloss moralischen Standpunkts der nicht in den Begriff der Sittlichkeit ubergeht diesen Gewinn zu einem leeren Formalismus und die moralische Wissenschaft zu einer Rednerei von der Pflicht um der Pflicht willen herunter Von diesem Standpunkt aus ist keine immanente Pflichtenlehre moglich man kann von aussen her wohl einen Stoff hereinnehmen und dadurch auf besondere Pflichten kommen aber aus jener Bestimmung der Pflicht als dem Mangel des Widerspruchs der formellen Ubereinstimmung mit sich welche nichts anderes ist als die Festsetzung der abstrakten Unbestimmtheit kann nicht zur Bestimmung von besonderen Pflichten ubergegangen werden noch wenn ein solcher besonderer Inhalt fur das Handeln zur Betrachtung kommt liegt ein Kriterium in jenem Prinzip ob er eine Pflicht sei oder nicht Im Gegenteil kann alle unrechtliche und unmoralische Handlungsweise auf diese Weise gerechtfertigt werden Die weitere Kantische Form die Fahigkeit einer Handlung als allgemeine Maxime vorgestellt zu werden fuhrt zwar die konkretere Vorstellung eines Zustandes herbei aber enthalt fur sich kein weiteres Prinzip als jenen Mangel des Widerspruchs und die formelle Identitat Dass kein Eigentum stattfindet enthalt fur sich ebensowenig einen Widerspruch als dass dieses oder jenes einzelne Volk Familie usf nicht existiere oder dass uberhaupt keine Menschen leben Wenn es sonst fur sich fest und vorausgesetzt ist dass Eigentum und Menschenleben sein und respektiert werden soll dann ist es ein Widerspruch einen Diebstahl oder Mord zu begehen ein Widerspruch kann sich nur mit etwas ergeben das ist mit einem Inhalt der als festes Prinzip zum voraus zugrunde liegt In Beziehung auf ein solches ist erst eine Handlung entweder damit ubereinstimmend oder im Widerspruch Aber die Pflicht welche nur als solche nicht um eines Inhalts willen gewollt werden soll die formelle Identitat ist eben dies allen Inhalt und Bestimmung auszuschliessen Hegel Grundlinien der Philosophie des Rechts 135 Werke Band 7 251 252 Rainer Enskat Vernunft und Urteilskraft Alber Freiburg Munchen 2018 S 41 merkt hierzu an Abgesehen davon dass Hegel die dijudikative kriterielle Funktion des kategorischen Moral Imperativs grundlich verkennt vernachlassigt er im Schatten der irregefuhrten Unterstellung der Geist bzw Bewusstseins Immanenz des Moralischen geradezu systematisch die praktische Bedeutsamkeit des Handlungs Prafix Handle so dass dieses Imperativs Dadurch wird Hegel zum bedeutendsten Stifter der irregefuhrten und irrefuhrenden Tradition einer Kant unterstellten Gewissens Ethik Das Argument findet sich bereits im Naturrechtsaufsatz Dem Satze das Eigentum ist Eigentum wird anstatt seiner wahrhaften Bedeutung die Identitat welche dieser Satz in seiner Form ausdruckt ist absolut die Bedeutung untergeschoben die Materie desselben namlich das Eigentum ist absolut und sofort kann jede Bestimmtheit zur Pflicht gemacht werden Die Willkur hat die Wahl unter entgegengesetzten Bestimmtheiten und es ware nur eine Ungeschicklichkeit wenn zu irgendeiner Handlung kein solcher Grund der nicht mehr nur die Form eines probablen Grundes wie bei den Jesuiten hat sondern die Form von Recht und Pflicht erhalt aufgefunden werden konnte und dieser moralische Formalismus geht nicht uber die moralische Kunst der Jesuiten und die Prinzipien der Gluckseligkeitslehre welche zusammenfallen hinaus Hegel Werke Band 2 463Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Steigleder Kants Moralphilosophie Die Selbstbezuglichkeit reiner praktischer Vernunft Metzler Stuttgart 2002 XVI Brief an Herder vom 9 Mai 1768 AA X 74 Reflexion 6725 AA XIX 141 142 Die Unterscheidung von hypothetischen nur auf eine Mittel Zweckbeziehung gerichteten Imperativen und einem unbedingt notwendigen Zweck findet sich bereits 1764 in der Schrift Untersuchung uber die Deutlichkeit der Grundsatze der naturlichen Theologie und der Moral AA II 288 298 Eckart Forster Was darf ich hoffen Zum Problem der Vereinbarkeit von theoretischer und praktischer Vernunft bei Immanuel Kant Zeitschrift fur philosophische Forschung 46 1992 168 185 171 Eckart Forster Was darf ich hoffen Zum Problem der Vereinbarkeit von theoretischer und praktischer Vernunft bei Immanuel Kant Zeitschrift fur philosophische Forschung 46 1992 168 185 174 177 Max Klopfer Ethik Klassiker von Platon bis John Stuart Mill Kohlhammer Stuttgart 2008 299 Philipp Richter Kants gt Grundlegung zur Metaphysik der Sitten lt WBG Darmstadt 2013 20 Zur Sokratischen Methode bei Kant siehe die Vorlesung zur Padagogik AA IX 477 Otfried Hoffe Kants Kritik der praktischen Vernunft Eine Philosophie der Freiheit Beck Munchen 2012 69 Malte Hossenfelder Die Philosophie der Antike 3 Stoa Epikureismus und Skepsis 2 Aufl Beck Munchen 2017 19 Heiner F Klemme Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein systematischer Kommentar Reclam Ditzingen 2017 42 Dieter Schonecker Gemeine sittliche und philosophische Vernunfterkenntnis Zum ersten Ubergang in Kants Grundlegung Kant Studien 88 1997 311 333 314 Franz von Kutschera Grundlagen der Ethik 2 Aufl de Gruyter Berlin 1999 325 Otfried Hoffe Immanuel Kant Beck 9 Aufl Munchen 2020 S 180 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 14 15 Dieter Sturma Kants Ethik der Autonomie in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 160 177 170 Max Klopfer Ethik Klassiker von Platon bis John Stuart Mill Kohlhammer Stuttgart 2008 302 siehe Kant KdU AA V 434 Gemeinspruch AA VIII 279 und 289 MST AA VI 391 Seneca Epistulae morales 124 13 Principia ethica 1903 Reclam Stuttgart 1984 The Varieties of Goodness Routledge amp Kegan London amp Humanities Press New York 1963 John Leslie Mackie Ethik Die Erfindung des Richtigen und Falschen Reclam Stuttgart 1981 Max Klopfer Ethik Klassiker von Platon bis John Stuart Mill Kohlhammer Stuttgart 2008 303 Otfried Hoffe Kants Kritik der praktischen Vernunft Eine Philosophie der Freiheit Beck Munchen 2012 68 ahnlich Henry E Allison Kant s Groundwork for the Metaphysics of Morals A Commentary Oxford University Press Oxford 2011 1 Maximilian Forschner Guter Wille und Hass der Vernunft in Otfried Hoffe Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein kooperativer Kommentar Klostermann Frankfurt 2000 66 82 70 Oswald Schwemmer Philosophie der Praxis Suhrkamp Frankfurt am Main 1980 142 143 Otfried Hoffe Kants Kritik der praktischen Vernunft Eine Philosophie der Freiheit Beck Munchen 2012 125 126 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 53 Otfried Hoffe Einleitung in Otfried Hoffe Hrsg Kritik der praktischen Vernunft Klassiker Auslegen Akademie Verlag Berlin 2011 S 17 18 Otfried Hoffe Kants Kritik der praktischen Vernunft Eine Philosophie der Freiheit Beck Munchen 2012 187 Marcia Baron Handeln aus Pflicht in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 80 97 91 Dieter Sturma Kants Ethik der Autonomie in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 160 177 170 Otfried Hoffe Kants Kants kategorischer Imperativ als Kriterium des Sittlichen Zeitschrift fur Philosophische Forschung 31 1977 354 384 367 Kant formuliert das in KpV V 71 72 Friedrich Schiller Werke Nationalausgabe Bd 1 357 zitiert nach Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 181 182 Marcia Baron Handeln aus Pflicht in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 80 97 Allen W Wood Kant s Ethical Thought Cambridge University Press Cambridge 1999 29 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 182 ahnlich in der KpV AA V 47 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 83 Ina Goy Immanuel Kant uber das moralische Gefuhl der Achtung Zeitschrift fur philosophische Forschung 61 2007 3 337 360 337 siehe auch KpV AA V 73 Dieter Sturma Kants Ethik der Autonomie in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 160 177 172 Jens Timmermann Erlauterungen in ders Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 103 Jens Timmermann Sittengesetz und Freiheit Untersuchungen zu Immanuel Kants Theorie des freien Willens der Gruyter Berlin 2003 190 191 Gunther Patzig Moralische Motivation in Gunther Patzig Dieter Birnbacher Walter Ch Zimmerli Die Rationalitat der Moral Bamberger Hegelwochen 95 Publikationsserver Universitatsbibliothek Bamberg 39 55 hier 51 Parallelstellen KpV AA V 19 und MS AA VI 225 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 104 Kant Eine Maxime ist eine Regel des Handelnden die er sich selbst aus subjectiven Grunden zum Princip macht MSR AA VI 225 siehe auch KrV B 840 Jens Timmermann Sittengesetz und Freiheit Untersuchungen zu Immanuel Kants Theorie des freien Willens der Gruyter Berlin 2003 16 Herbert James Paton Der kategorische Imperativ eine Untersuchung uber Kants Moralphilosophie Berlin 1962 52 Marcus Willaschek Praktische Vernunft Handlungstheorie und Moralbegrundung bei Kant Verlag J B Metzler Stuttgart 1992 297 FN 11 Alfred Trendelenburg Der Widerstreit zwischen Kant und Aristoteles in der Ethik in Historische Beitrage zur Philosophie Vermischte Abhandlungen Band 3 Bethge Berlin 1867 171 214 173 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 104 Christian Illies die vermeintliche Leere des kategorischen Imperativs in Kant und die Berliner Aufklarung Akten des IX internationalen Kant Kongresses Band 3 de Gruyter Berlin 2001 47 54 47 Jens Timmermann Sittengesetz und Freiheit Untersuchungen zu Immanuel Kants Theorie des freien Willens de Gruyter Berlin 2003 151 siehe auch KpV AA V 20 Otfried Hoffe Kants kategorischer Imperativ als Kriterium des Sittlichen Zeitschrift fur Philosophische Forschung 31 1977 354 384 357 Marcus Willaschek Praktische Vernunft Handlungstheorie und Moralbegrundung bei Kant Verlag J B Metzler Stuttgart 1992 69 Klaus Steigleder Kants Moralphilosophie Die Selbstbezuglichkeit reiner praktischer Vernunft Metzler Stuttgart 2002 123 126 siehe auch Rel AA VI 31f Herbert James Paton Der kategorische Imperativ eine Untersuchung uber Kants Moralphilosophie Berlin 1962 161 Otfried Hoffe Kants Kritik der praktischen Vernunft Eine Philosophie der Freiheit Beck Munchen 2012 122 Reinhard Brandt Immanuel Kant Was bleibt Meiner Hamburg 2 Aufl 2010 97 Beispiele mit denen in der Literatur versucht wurde Kant mit absurden Maximen und Argumenten zu kritisieren Alasdair MacIntyre Franz Brentano G E M Anscombe listet Kronenberg auf Tobias Kronenberg Maximen in Kants praktischer Philosophie Diss Karlsruhe 2016 152 155 Philipp Richter Kants gt Grundlegung zur Metaphysik der Sitten lt WBG Darmstadt 2013 62 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 102 103 Dieter Sturma Kants Ethik der Autonomie in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 160 177 166 Klaus Steigleder Kants Moralphilosophie Die Selbstbezuglichkeit reiner praktischer Vernunft Metzler Stuttgart 2002 36 Christoph Horn Die Menschheit als objektiver Zweck Kants Selbstzweckformel des kategorischen Imperativs in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 195 212 202 Klaus Steigleder Kants Moralphilosophie Die Selbstbezuglichkeit reiner praktischer Vernunft Metzler Stuttgart 2002 XIV Klaus Steigleder Kants Moralphilosophie Die Selbstbezuglichkeit reiner praktischer Vernunft Metzler Stuttgart 2002 7 Bernward Grunewald Form und Materie der reinen praktischen Vernunft Uber die Haltlosigkeit von Formalismus und Solipsismus Vorwurfen und das Verhaltnis des kategorischen Imperativs zu seinen Erlauterungsformeln in Metaphysik und Kritik Festschrift fur Manfred Baum hrsg v S Doye M Heinz U Rameil Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 S 183 201 187 Klaus Steigleder Kants Moralphilosophie Die Selbstbezuglichkeit reiner praktischer Vernunft Metzler Stuttgart 2002 64 65 Bernward Grunewald Form und Materie der reinen praktischen Vernunft Uber die Haltlosigkeit von Formalismus und Solipsismus Vorwurfen und das Verhaltnis des kategorischen Imperativs zu seinen Erlauterungsformeln in Metaphysik und Kritik Festschrift fur Manfred Baum hrsg v S Doye M Heinz U Rameil Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 S 183 201 187 Fiete Kalscheuer Autonomie als Grund und Grenze des Rechts Das Verhaltnis zwischen dem kategorischen Imperativ und dem allgemeinen Rechtsgesetz Kants de Gruyter Berlin 2014 53 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 127 Thomas Pogge The Categorical Imperative in Otfried Hoffe Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein kooperativer Kommentar Klostermann Frankfurt 2000 172 193 172 Herbert James Paton Der kategorische Imperativ eine Untersuchung uber Kants Moralphilosophie Berlin 1962 156 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 223 Bernward Grunewald Form und Materie der reinen praktischen Vernunft Uber die Haltlosigkeit von Formalismus und Solipsismus Vorwurfen und das Verhaltnis des kategorischen Imperativs zu seinen Erlauterungsformeln in Metaphysik und Kritik Festschrift fur Manfred Baum hrsg v S Doye M Heinz U Rameil Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 S 183 201 196 Bernward Grunewald Form und Materie der reinen praktischen Vernunft Uber die Haltlosigkeit von Formalismus und Solipsismus Vorwurfen und das Verhaltnis des kategorischen Imperativs zu seinen Erlauterungsformeln in Metaphysik und Kritik Festschrift fur Manfred Baum hrsg v S Doye M Heinz U Rameil Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 S 183 201 199 Hariolf Oberer Sittenlehre und Rechtsgesetze a priori in Kant Analysen Probleme Kritik Band III Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1997 157 200 164 165 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 224 Rainer Wimmer Die Doppelfunktion des kategorischen Imperativs in Kants Ethik In Kant Studien 73 1982 S 291 320 Christian F R Illies Orientierung durch Universalisierung Der Kategorische Imperativ als Test fur die Moralitat von Maximen In Kant Studien 98 2007 S 306 328 kritisch Norbert Hoerster Kants kategorischer Imperativ als Test unserer sittlichen Pflichten in M Riedel Hrsg Rehabilitierung der praktischen Philosophie Bd II Freiburg 1974 S 455 475 Herbert James Paton Der kategorische Imperativ eine Untersuchung uber Kants Moralphilosophie Berlin 1962 175 Samuel Pufendorf Uber die Pflicht des Menschen und des Burgers nach dem Gesetz der Natur Herausgegeben und ubersetzt von Klaus Luig Insel Frankfurt 1994 Jens Timmermann Sittengesetz und Freiheit Untersuchungen zu Immanuel Kants Theorie des freien Willens der Gruyter Berlin 2003 3 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 227 Reiner Wimmer Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik Kant Studien 73 1982 291 320 292 Herbert James Paton Der kategorische Imperativ eine Untersuchung uber Kants Moralphilosophie Berlin 1962 162 ausfuhrlich hierzu Otfried Hoffe Universalistische Ethik und Urteilskraft ein aristotelischer Blick auf Kant in Ludger Honnefelder Hrsg Sittliche Lebensform und Praktische Vernunft Schoning Paderborn 1992 59 82 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 232 239 Auch genannt in Reiner Wimmer Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik Kant Studien 73 1982 291 320 305 Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000008 VIII 381 Melissa Zinkin Making the Ideal Real Publicity and Morality in Kant In Kantian Review 2016 S 237 259 Eine Vorlesung Kants uber Ethik Im Auftrage der Kantgesellschaft Hrsg v Paul Menzer Berlin 1924 S 52 ausfuhrlich hierzu Johannes Keienburg Immanuel Kant und die Offentlichkeit der Vernunft de Gruyter Berlin New York 2011 110 136 Rainer Enskat Vernunft und Urteilskraft Alber Freiburg Munchen 2018 79 Jan C Joerden WikiLeaks Kants Princip der Publicitat Whistleblowing und illegale Geheimnisse In Jahrbuch fur Recht und Ethik 2011 S 227 239 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 133 Peter Baumanns Kants Ethik die Grundlehre Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2000 61 Bernward Grunewald Form und Materie der reinen praktischen Vernunft Uber die Haltlosigkeit von Formalismus und Solipsismus Vorwurfen und das Verhaltnis des kategorischen Imperativs zu seinen Erlauterungsformeln in Metaphysik und Kritik Festschrift fur Manfred Baum hrsg v S Doye M Heinz U Rameil Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 S 183 201 195 Reiner Wimmer Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik Kant Studien 73 1982 291 320 293 Otfried Hoffe Kants nichtempirische Verallgemeinerung zum Rechtsbeispiel des falschen Versprechens in ders Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein kooperativer Kommentar Klostermann Frankfurt 2000 206 233 206 207 Otfried Hoffe Kants nichtempirische Verallgemeinerung zum Rechtsbeispiel des falschen Versprechens in ders Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein kooperativer Kommentar Klostermann Frankfurt 2000 206 233 227 Philipp Richter Kants gt Grundlegung zur Metaphysik der Sitten lt WBG Darmstadt 2013 8283 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 138 139 Gunther Patzig Okologische Ethik Innerhalb der Grenzen blosser Vernunft Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1983 7 Otfried Hoffe Kants Kants kategorischer Imperativ als Kriterium des Sittlichen Zeitschrift fur Philosophische Forschung 31 1977 354 384 383 KpV AA V 34 Nun ist es freilich unleugbar dass alles Wollen auch einen Gegenstand mithin eine Materie haben musse Leonard Nelson Die kritische Ethik bei Kant Schiller und Fries 1914 in Gesammelte Schriften hrsg von Paul Bernays Band VIII 27 192 Meiner Hamburg 1971 54 Christoph Horn Die Menschheit als objektiver Zweck Kants Selbstzweckformel des kategorischen Imperativs in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 195 212 202 mit Verweis auf MST AA VI 380 381 Vergleichstellen KpV AA V 87 und 131 KdU AA V 449 sowie Menschheitsgeschichte AA VIII 114 ff Reiner Wimmer Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik Kant Studien 73 1982 295 Jens Timmermann Erlauterungen in ders Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 126 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 152 Jens Timmermann Erlauterungen in ders Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 127 Christoph Horn Die Menschheit als objektiver Zweck Kants Selbstzweckformel des kategorischen Imperativs in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 195 212 203 204 Christoph Horn Die Menschheit als objektiver Zweck Kants Selbstzweckformel des kategorischen Imperativs in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 195 212 208 Markus Rothhaar Die Menschenwurde als Prinzip des Rechts Eine rechtsphilosophische Rekonstruktion Mohr Siebeck Tubingen 2015 159 Christoph Horn Die Menschheit als objektiver Zweck Kants Selbstzweckformel des kategorischen Imperativs in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 195 212 205 206 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 253 254 Thomas Nisters Kants Kategorischer Imperativ als Leitfaden humaner Praxis Alber Freiburg 1989 31 38 Dieter Sturma Kants Ethik der Autonomie in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 160 177 177 Thomas Gutmann Wurde und Autonomie Uberlegungen zur Kantischen Tradition S 4 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 152 siehe MST AA VI 395 423 449 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 145 Mutmasslicher Anfang der Menschheitsgeschichte AA VIII 112 Fiete Kalscheuer Autonomie als Grund und Grenze des Rechts Das Verhaltnis zwischen dem kategorischen Imperativ und dem allgemeinen Rechtsgesetz Kants de Gruyter Berlin 2014 54 Herbert James Paton Der kategorische Imperativ eine Untersuchung uber Kants Moralphilosophie Berlin 1962 218 Reiner Wimmer Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik Kant Studien 73 1982 291 320 294 Philipp Richter Kants gt Grundlegung zur Metaphysik der Sitten lt WBG Darmstadt 2013 91 Reiner Wimmer Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik Kant Studien 73 1982 291 320 295 296 der Hinweis auf Rousseaus Gesellschaftsvertrag findet sich auch bei Dieter Sturma Kants Ethik der Autonomie in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 160 177 173 Thomas E Hill Jr Die Bedeutung der Autonomie in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 178 192 178 Markus Rothhaar Autonomie und Menschenwurde am Lebensende Zur Klarung eines umstrittenen Begriffsfeldes in Thomas Soren Hoffmann Marcus Knaup Hrsg Was heisst in Wurde sterben Wider die Normalisierung des Totens Springer VS Wiesbaden 2015 101 114 104 In der Kritik der reinen Vernunft spricht Kant vom corpus mysticum der vernunftigen Wesen KrV B 836 Thomas Gutmann Wurde und Autonomie Uberlegungen zur Kantischen Tradition S 7 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 161 162 Jens Timmermann Erlauterungen in ders Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 132 Philipp Richter Kants gt Grundlegung zur Metaphysik der Sitten lt WBG Darmstadt 2013 91 Pirmin Stekeler Weithofer Kultur und Autonomie Hegels Fortentwicklung der Ethik Kants und ihre Aktualitat Kant Studien 84 1993 185 203 188 Thomas E Hill Jr Kantian Pluralism Ethics 102 1992 743 762 754 Gunther Patzig Okologische Ethik Innerhalb der Grenzen blosser Vernunft Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1983 7 Gunther Patzig Okologische Ethik Innerhalb der Grenzen blosser Vernunft Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1983 13 Vergleichsstelle MST AA VI 434 435 Dietmar von der Pfordten Zur Wurde des Menschen bei Kant in Jahrbuch Ethik und Recht 14 2006 501 517 504 506 anderer Auffassung Thomas Gutmann in Ludger Honnefelder Dietmar Sturma Hrsg Jahrbuch fur Wissenschaft und Ethik 15 2010 de Gruyter Berlin 2010 4 37 12 der darauf hinweist dass Kant die Begriffe Wurde und Selbstzweck im Austausch verwendet Thomas Pogge The Categorical Imperative in Otfried Hoffe Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Ein kooperativer Kommentar Klostermann Frankfurt 2000 172 193 182 Thomas Gutmann Wurde und Autonomie Uberlegungen zur Kantischen Tradition S 9 Richard Mervyn Hare A Kantian Approach to Abortion in ders Essays on Bioethics Oxford University Press London 1993 ahnlich in Abortion and the Golden Rule Philosophy and Public Affairs 4 3 1975 201 222 Deutsche Ubersetzung Abtreibung und die Goldene Regel in Anton Leist Hrsg Um Leben und Tod Moralische Probleme bei Abtreibung kunstlicher Befruchtung Euthanasie und Selbstmord Suhrkamp Frankfurt 1990 S 132 156 allgemein Anton Leist Hrsg Um Leben und Tod Suhrkamp Frankfurt 1990 Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 145 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 276 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 269 siehe auch KrV B 472 479 Jens Timmermann Erlauterungen in ders Hrsg Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 142 Karl Ameriks Kant und das Problem der moralischen Motivation in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 98 116 99 siehe auch Kritik der reinen Vernunft B 368 Vgl KrV B 74 wo Kant von der Rezeptivitat der Eindrucke und der Spontaneitat der Begriffe spricht Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 286 Dieter Sturma Kants Ethik der Autonomie in Karl Ameriks Dieter Sturma Hrsg Kants Ethik Mentis Paderborn 2004 160 177 165 Eine Aufgliederung der Deduktion in einzelne Schritte findet sich bei Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 288 289 sowie Dieter Schonecker Allen W Wood Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 4 Auflage Schoningh Paderborn 2011 198 203 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kommentar von Christoph Horn Corinna Mieth und Nico Scarano Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 274 siehe die Ausfuhrungen Kants zur 3 Antinomie in der Kritik der reinen Vernunft KrV B 560 ff Karl Rosenkranz G W F Hegel s Leben WBG Darmstadt 1977 Nachdruck der Ausgabe Berlin 1844 87 zitiert nach Albena Neschen Ethik und Okonomie in Hegels Philosophie und in modernen wirtschaftsethischen Entwurfen Meiner Hamburg 2008 57 das heute verlorene Manuskript hat Rosenkranz wohl vorgelegen Albena Neschen Ethik und Okonomie in Hegels Philosophie und in modernen wirtschaftsethischen Entwurfen Meiner Hamburg 2008 57 60 mit Bezug auf Hegel Werke Band 1 322 326 sowie auch Annette Sell Leben als Zusammenleben Der Lebensbegriff in Hegels Fragmenten Der Geist des Christentums und sein Schicksal in Andreas Grossmann Christoph Jamme Hrsg Metaphysik Der Praktischen Welt Perspektiven Im Anschluss an Hegel und Heidegger Festgabe Fur Otto Poggeler Rodopi Amsterdam 2000 222 237 Hegel Werke Band 1 363 Reinhard Brandt Immanuel Kant Was bleibt Meiner Hamburg 2010 88 89 John Silber Verfahrensformalismus in Kants Ethik Akten des 4 Internationalen Kant Kongresses Mainz 6 10 April 1974 Teil II 2 Sektionen Hrsg von Gerhard Funke Berlin New York 1974 149 185 181 Jurgen Habermas Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 21 David Bollag Warum Immanuel Kants Ethik mit dem judischen Religionsgesetz so eng verwandt ist Jeanine Grenberg Kant and the Ethics of Humility Cambridge University Press 2010 Gordon E Michalson jr Fallen Freedom Kant on Radical Evil and Moral Regeneration 1990 Cambridge University Press 2008 Dieter Witschen Kants Moraltheologie Ethische Zugange zur Religion Lit Munster 2009 Allen C Wood Kant s Moral Religion 1979 Cornell University Press New York 2009 Arthur Schopenhauer Die beiden Grundprobleme der Ethik darin Preisschrift uber die Grundlage der Moral 7 2 Aufl Leipzig Brockhaus 1860 155 159 Joachim Aul Aspekte des Universalisierungspostulats in Kants Ethik in Rudiger Bubner Konrad Cramer Reiner Wiehl Hrsg Kants Ethik Heute Neue Hefte fur Philosophie 22 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1983 62 94 71 Julius Ebbinghaus Deutung und Missdeutung des kategorischen Imperativs Bouvier Bonn 1948 nachgedruckt in Gesammelte Aufsatze Vortrage und Reden Darmstadt 1968 91 auch in Gesammelte Schriften Band I hrsg von Hariolf Oberer und Georg Geismann Bouvier Bonn 1986 279 296 290 Arthur Schopenhauer Die beiden Grundprobleme der Ethik darin Preisschrift uber die Grundlage der Moral 7 2 Aufl Leipzig Brockhaus 1860 161 Vittorio Hosle Praktische Philosophie in der modernen Welt 2 Aufl Beck Munchen 1992 27 Ludwig Feuerbach zur Moralphilosophie 1868 kritisch revidierte Edition von Werner Schuffenhauer in Solidaritat oder Egoismus Studien zu einer Ethik bei und nach Feuerbach Berlin 1994 427 Ludwig Feuerbach zur Moralphilosophie 1868 kritisch revidierte Edition von Werner Schuffenhauer in Solidaritat oder Egoismus Studien zu einer Ethik bei und nach Feuerbach Berlin 1994 428 Ludwig Feuerbach zur Moralphilosophie 1868 kritisch revidierte Edition von Werner Schuffenhauer in Solidaritat oder Egoismus Studien zu einer Ethik bei und nach Feuerbach Berlin 1994 428 Ludwig Feuerbach Die Grundsatze der Philosophie der Zukunft Gesammelte Werke herausgegeben von der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durch Werner Schuffenhauer Bd 9 S 334 Friedrich Adolf Trendelenburg Der Widerstreit zwischen Kant und Aristoteles in der Ethik in Historische Beitrage zur Philosophie Vermischte Abhandlungen Band 3 Bethge Berlin 1867 171 214 178 Trendelenburg S 179 bezieht sich auf die Nikomachische Ethik I Friedrich Adolf Trendelenburg Der Widerstreit zwischen Kant und Aristoteles in der Ethik in Historische Beitrage zur Philosophie Vermischte Abhandlungen Band 3 Bethge Berlin 1867 171 214 183 184 mit Bezug auf KpV AA V 22 Lehrsatz II a b Friedrich Adolf Trendelenburg Der Widerstreit zwischen Kant und Aristoteles in der Ethik in Historische Beitrage zur Philosophie Vermischte Abhandlungen Band 3 Bethge Berlin 1867 171 214 191 mit Bezug auf MST AA VI 386 Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Niemeyer Halle 2 Aufl 1921 1913 4 Eiichi Shimonisse Die Phanomenologie und das Problem der Grundlegung der Ethik anhand des Versuchs von Max Scheler Nijhoff Den Haag 1971 8ff sowie Susanne Weiper Triebfeder und hochstes Gut Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2000 142 ff Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Niemeyer Halle 2 Aufl 1921 1913 60 Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Niemeyer Halle 2 Aufl 1921 1913 61 Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Niemeyer Halle 2 Aufl 1921 1913 63 Bert Heinrichs Kants angewandte Ethik Phil Jahrbuch 119 Jahrgang II 1 2 Vorlage Toter Link www iwe uni bonn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 2012 260 282 hier 268 Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Niemeyer Halle 2 Aufl 1921 1913 194f Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Niemeyer Halle 2 Aufl 1921 1913 197 Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Niemeyer Halle 2 Aufl 1921 1913 229 FN Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Niemeyer Halle 2 Aufl 1921 1913 230 Werke Immanuel Kants Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels Von den Bewohnern der Gestirne Kritik der reinen Vernunft Prolegomena zu einer jeden kunftigen Metaphysik die als Wissenschaft wird auftreten konnen Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltburgerlicher Absicht Beantwortung der Frage Was ist Aufklarung Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Metaphysische Anfangsgrunde der Naturwissenschaft Kritik der praktischen Vernunft Kritik der Urteilskraft Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft Zum ewigen Frieden Die Metaphysik der Sitten Anthropologie in pragmatischer Hinsicht Normdaten Werk GND 4198694 5 lobid OGND AKS LCCN n2005094159 VIAF 186431240 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grundlegung zur Metaphysik der Sitten amp oldid 237193313