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Dieser Artikel behandelt den Philosophen Max Scheler zu seinem Sohn siehe Max Scheler Fotograf Max Ferdinand Scheler 22 August 1874 in Munchen 19 Mai 1928 in Frankfurt am Main war ein deutscher Philosoph Anthropologe und Soziologe Max Scheler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Schaffenszeit 2 Philosophie 2 1 Materiale Wertethik 2 2 Bildung Menschenbild und die Formen des Wissens 2 3 Philosophische Anthropologie 2 3 1 Das Wesen des Lebens 2 3 2 Das Wesen des Geistes 3 Kritiken zur Philosophischen Anthropologie 4 Ehrungen 5 Literatur 5 1 Werke 5 2 Sekundarliteratur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Scheler war der Sohn eines Domanenverwalters und einer orthodox judischen Mutter Er studierte 1899 in Munchen und Berlin Medizin Philosophie und Psychologie in Berlin ausserdem unter anderem bei Wilhelm Dilthey Carl Stumpf und Georg Simmel Soziologie In Jena lernte er den Neukantianismus der dort von Otto Liebmann vertreten wurde vor allem in den Bereichen Ethik und Erkenntnistheorie kennen und wurde 1897 bei Rudolf Eucken mit dem Thema Beitrage zur Feststellung der Beziehungen zwischen den logischen und ethischen Prinzipien promoviert Im Jahr 1899 habilitierte er sich in Jena mit dem Thema Die transzendentale und die psychologische Methode Im selben Jahr heiratete Scheler Amelie Ottilie geborene Wollmann geschiedene von Dewitz Krebs 1868 1924 1 Schaffenszeit Bearbeiten Erste Momente der Neuorientierung erfuhr Scheler durch die Lekture von Husserls Logischen Untersuchungen in den Jahren 1900 bis 1901 Bis 1905 lehrte er an der Universitat Jena als Privatdozent Aufgrund eines Skandals um seine Affare mit Helene Voigt Diederichs der Ehefrau von Eugen Diederichs 2 musste er seine Position in Jena aufgeben Wahrend seiner Umhabilitation bei Theodor Lipps an der Universitat von Munchen machte er 1906 die Bekanntschaft der dort ansassigen Phanomenologen Alexander Pfander Moritz Geiger Johannes Daubert Dietrich von Hildebrand 1 Neben Husserl beeinflussten ihn in dieser Zeit Immanuel Kant Henri Bergson und Friedrich Nietzsche 1909 wurde er durch seine Ehefrau in einen weiteren Skandal den Prozess uber die Wurde eines Hochschullehrers 1 verwickelt so dass er 1910 auch in Munchen seine Position als Dozent aufgeben musste Er ging nach Gottingen und Berlin und nahm bis zum Ausbruch des Weltkrieges regelmassig in der Philosophischen Gesellschaft Gottingen 1 eine freie Lehrtatigkeit auf Ab 1911 begann seine fruchtbare Schaffensperiode mit zahlreichen Publikationen beginnend mit seinem Hauptwerk uber einen ethischen Personalismus Nach seiner Scheidung im Februar 1912 heiratete er im Dezember desselben Jahres Marit Furtwangler 1891 1971 1 die Tochter des Archaologen Adolf Furtwangler und Schwester Wilhelm Furtwanglers Aus gesundheitlichen Grunden musste er am Ersten Weltkrieg nicht als Soldat teilnehmen Dies hinderte ihn aber keineswegs aktiv zu schwarmen fur den Kriegsanfang u a in Kaffeehausern wie so viele Intellektuelle in dieser Zeit 3 So ausserte er 1915 in seiner Schrift Der Genius des Krieges und der Deutsche Krieg 1 dass der Weltkrieg ein Aufruf zur geistigen Wiedergeburt des Menschen und eine Zerfallserscheinung des Kapitalismus sei Zu diesen Schriften zahlt auch Der Krieg als Gesamterlebnis Von 1916 bis 1922 arbeitete er regelmassig an der katholischen Zeitschrift Hochland mit Laut Wolfhart Henckmann 1998 war sein wichtigster Beitrag dort der Artikel Soziologische Neuorientierung und die Aufgabe der deutschen Katholiken nach dem Kriege der 1916 herauskam 1 1 Zu Ostern 1916 wurde er im Kloster Beuron feierlich in die katholische Kirche aufgenommen 1 Er kam zu der Auffassung dass fur das Nachkriegseuropa ein christlicher Sozialismus oder Solidarismus geeignet sei um einen Weg zwischen dem kapitalistischen Westen und dem kommunistischen Osten zu finden Durch die Beschaftigung mit der platonisch augustinischen Liebe im Katholizismus entwickelte er weltoffene Glaubensvorstellungen 1917 18 betreute er im Dienste des Auswartigen Amtes in der Schweiz und in den Niederlanden deutsche Kriegsgefangene 4 Mit der 1921 erschienenen Publikation Vom Ewigen im Menschen initiierte er in der Weimarer Republik eine geistig religiose Erneuerungsbewegung in der katholischen Tradition an der er selbst jedoch nicht teilnahm Nach seiner Berufung zum Professor fur Philosophie und Soziologie an die Universitat zu Koln 1919 5 die vom Kolner Oberburgermeister Konrad Adenauer unterstutzt worden war 6 distanzierte er sich offentlich vom Katholizismus So hielt er auf einer Gedenkfeier zum 250 Todestag Spinozas Anfang 1922 eine Rede die zeigte dass er sich inzwischen dem Neuspinozismus der Goethezeit und den Ideen Nietzsches zugewandt hatte Zu seinen Doktoranden gehorte der spatere Psychiater Kurt Schneider 7 Als Direktor des Instituts fur Sozialwissenschaften trug Scheler zum Aufbau einer neuen Soziologie bei In seiner Lehre verknupfte er zwei historische Momente der Gesellschafts und Wissenschaftsentwicklung in Europa die neue Physik im 17 Jahrhundert und die Herausbildung der kapitalistischen Wirtschaft Als er 1924 nach erneuter Scheidung eine Ehe mit Maria Scheu 1892 1969 4 einging beurteilten konservative Katholiken ihn als einen Menschen mit labilem Charakter der zwischen Triebhaftigkeit und Geistigem schwanke 1925 hielt er zum ersten Mal Vorlesungen uber die Grundzuge der philosophischen Anthropologie 4 in der er gemass dem Zeugnis Heideggers das Besondere des Menschen als Miterwirker Gottes jenseits eines einfachen Theismus oder eines verschwommenen Pantheismus herauszuarbeiten suchte 8 Seine Auseinandersetzung mit den Krisen des 20 Jahrhunderts fuhrte ihn zu neuen Auffassungen Er hielt im Januar 1927 vor Generalen der Reichswehr im Reichswehrministerium Berlin sowie im Februar 1927 an der Deutschen Hochschule fur Politik den Vortrag Die Idee des Friedens und des Pazifismus der 1931 aus dem Nachlass als Buch herausgegeben wurde Darin wirft er vier Fragen auf Ob ewiger Frieden 9 menschenmoglich sei ob es eine kulturelle Evolutionstendenz zur Verwirklichung des Ideals des ewigen Friedens gebe ob ewiger Frieden in der Gegenwart absehbar sei z B anhand der pazifistischen Stromungen und ob es Institutionen gebe die das Ideal realisieren konnten Er beantwortet diese Fragen wie folgt Kampf sei eine anthropologische Konstante Krieg nicht Es gebe zwar Anzeichen fur einen kulturellen Wandel vom Recht der Macht zur Macht des Rechts Die pazifistischen Stromungen vor allem der seinerzeitige 1931 liberal freihandlerische Pazifismus seien nicht geeignet das Ziel zu erreichen durch freien Handel erloschten die Motive fur Kriege nicht Auch hinter dem Volkerbund stehe der westeuropaische Grosskapitalismus also nicht die Menschheit 10 So sei auch die Friedenskonferenz in Washington 1921 nur als Vorspiel weiterer Weltkriege zu werten Auch marxistischen Bestrebungen den Frieden auf der Basis von Revolutionen zu erreichen erteilte er eine Absage Die Befriedung der Welt durch eine einzige Grossmacht sah er als ausgeschlossen an nbsp Max Scheler Familiengrab auf dem Kolner SudfriedhofAn der Deutschen Hochschule fur Politik in Berlin hielt er am 5 November 1927 einen Vortrag zum Thema Der Mensch im Zeitalter des Ausgleichs Mit diesem Ausgleich wollte er den uralten tragischen deutschen Gegensatz von Macht und Geist uberwinden und die Parlamentarische Demokratie der Weimarer Republik gegen Angriffe von rechts und links verteidigen Einen Ausgleich wollte er auch gegenuber den Panromantikern wie Ludwig Klages suchen eine Brucke zwischen dem Mannlichen und Weiblichen der westlichen und ostlichen Welt den apollinischen und dionysischen Tendenzen im Geiste der Idee Nietzsches schlagen Er vertrat die Ansicht dass es ohne diese geistige Bruckenbildung des Ausgleichs zu einer verhangnisvollen Entwicklung kommen musse Kurz vor seinem Tod veroffentlichte er Anfang 1928 Die Stellung des Menschen im Kosmos ein Spatwerk welches auf einen Vortrag im April 1927 zuruckging den er auf der Tagung Mensch und Erde in Darmstadt an der Schule der Weisheit des Grafen Hermann Keyserling gehalten hatte An dieser Veranstaltung waren ausserdem der Ethnologe Leo Frobenius der Sinologe Richard Wilhelm und der Psychologe Carl Gustav Jung beteiligt Scheler ist der Vater des Fotografen Max Scheler Seine Grabstatte befindet sich auf dem Kolner Sudfriedhof Flur 18 Philosophie BearbeitenMateriale Wertethik Bearbeiten Scheler entwickelte seine Wertethik in Verbindung mit phanomenologischen Uberzeugungen seiner Zeit Um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert hatten einige Philosophen begonnen mit Edmund Husserl als Ideengeber sich wieder mit dem Objektiven und Wesen zu beschaftigen Darin unterschieden sie sich deutlich von positivistischen skeptischen und wissenschaftsorientierten Philosophen des 19 Jahrhunderts wie z B Ludwig Feuerbach Karl Marx und Ernst Mach Diese hielten Objektivitat und Wesen in der Metaphysik als Substanz und Sein thematisiert fur philosophische Fragen die nicht oder nur anders als ublich zu beantworten seien Husserl und andere Phanomenologen gingen davon aus dass es moglich und notig sei uberzeugende Antworten im Rahmen philosophischer Traditionen zu geben Ihre Idee ist die Sache selbst in ihrem Wesensgehalt aufscheinen zu lassen und zwar durch einfuhlendes Schauen und Aufdecken Diese Moglichkeit wird von anderen Philosophen verneint 11 Der phanomenologische Grundgedanke der Wesensanschauung der unter dem Schlagwort Zuruck zu den Sachen bekannt wurde zieht sich durch Schelers materiale Wertethik 12 1913 erschien Schelers Arbeit Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik In dieser Arbeit beschreitet er neue Wege auch uber Husserl hinaus mit ontologischen Substanz und Sein betreffend und oder realistischen Tendenzen Die Erfahrung von Werten auch als sittliche Erfahrung bezeichnet spielt dabei eine zentrale Rolle 13 Werte sind als Wertphanomene echte Gegenstande die von allen Gefuhlszustanden verschieden sind 14 Alles Gute so die Tendenz der Wertethik Schelers beruhe auf der Erkenntnis des Guten auf der Einkehr in sich selbst 15 In dieser Einkehr und Erkenntnis sieht Sokrates laut Platon das sittliche Heil bzw die wunschenswerte Tugend oder Tuchtigkeit des Menschen Die Erkenntnis des Guten ist das zentrale Anliegen von Platons Ideenlehre Durch Teilhabe an den Ideen erwirbt der Mensch Kenntnisse fur gutes Handeln Fur Scheler haben die intuitiv erfahrbaren Wertphanomene einen ahnlichen Charakter und eine ahnliche Funktion Sie sind erfahrbare geistige Gegenstande sie sind objektiv und sie wirken auf das Handeln 16 Werte sind klare fuhlbare Phanomene Ob ein Wert richtig ist entscheidet die innerlich gefuhlte Wertevidenz Heisst so viel wie Werte stehen fur sich selbst sie sind nicht auf anderes zuruckzufuhren So ahnlich wie die Farbe Gelb nicht auf andere Farben zuruckgefuhrt werden kann 17 Es genugt unter Umstanden eine einzige Handlung oder ein einziger Mensch damit wir in ihm das Wesen dieser Werte erfassen konnen 18 Durch die einfuhlende bzw intuitive Erfahrung erhalten Werte ihre existentielle Bedeutung Diese intuitive Erfahrung ist vielschichtig bzw komplex Scheler beschreibt sie wortreich und vielfaltig Er setzt dabei Unterschiede mit denen er seine Vorstellung der intuitiven Erfahrung von anderen Sichten abgrenzt So verneint er beispielsweise den Zusammenhang der intuitiven Erfahrung mit dem Lusterleben Auch zur induktiven Erfahrung der Abstraktion durch Erfahrung sieht er keine Verbindung Dagegen konne es hilfreich sein das Ethos anderer Zeiten und Volker zu erforschen So liesse sich der objektive Wertebereich erweitern und es konnten unsere kulturell begrenzten Strukturen von Werteerlebnissen reflektiert werden 19 Das Sittliche ergibt sich aus dem Werteerleben bzw in der personlichen Sphare des Geistigen Dieses fuhrt zu einer deutlich gefuhlten Wertbestimmung aus der heraus sich spontan gutes Handeln ergibt Es ist ein absichtsloses Handeln Gut zu handeln entspricht dem Wesen der geistig fuhlenden Person und geschieht autonom In Kants Ethik bestimme dagegen der vernunftige Wille moralische Entscheidungen auf heteronome Weise Diese Fremdbestimmung schliesst Schelers Annahme des Wertfuhlens bzw des Handelns aus sittlicher Erfahrung aus Damit nahm er wichtige Momente der Zeit auf und fuhrte die phanomenologische Philosophie weiter 20 Ob die Kritik Schelers der Kantischen Ethik gerecht wird wird in der Forschung in Frage gestellt 21 Die intuitive Erfahrung der Werte zeigt ausserdem ein hierarchisches System von weiteren Werten Es sortiert fur den Menschen die Werte nach grundlegenden Eigenschaften Diese Eigenschaften strukturieren auch die Autonomie des sittlichen Handelns Es gibt Eigenschaften die ihren Wert in sich selbst haben die er Selbstwertmodalitaten nennt Er ordnet sie unter Termini wie angenehm unangenehm als sinnliche Werte edel gemein als Lebenswerte recht unrecht schon hasslich wahr falsch als Eigenschaften geistiger Werte bzw als Funktionen des geistigen Fuhlens heilig profan als Werte fur absolute Gegenstande Diesen Selbstwertmodalitaten entsprechen Folgewerte Konsekutivwerte Deren Eigenschaften zeigen sich in Reaktionen auf andere Menschen Kunst Wissenschaft Gesetzgebung als gefallen missfallen billigen missbilligen achten missachten nutzlich schadlich vergelten und Sympathie Diese Werte sind ebenfalls hierarchisch geordnet Alle Eigenschaften sorgen fur Sicherheit und Gewissheit beim Handeln 22 Schelers materiale Werteethik so wird in der Forschung behauptet stellt ohne Zweifel die Hauptleistung der Ethik des 20 Jahrhunderts dar und sei vergleichbar mit Sichtweisen die in asiatischen Kulturen leitend funktionieren Das Wertfuhlen die intuitiven Wertphanomene die Scheler als Grundlage des individuellen Handelns bezeichnet konne analog zu asiatischen Sichten auf dieses Thema so beschrieben werden wir erkennen dass die Phanomene nichts anderes sind als Anblicke der eigenen geistigen Beschaftigung Diese Phanomene seien auch im buddhistischen Selbstverstandnis die Grundlage der Verantwortung fur das eigene Handeln 23 Den Austausch zwischen ostlichen und westlichen Philosophien und Erlosungstheorien hatte sich Scheler bereits 1925 gewunscht 24 Bildung Menschenbild und die Formen des Wissens Bearbeiten Im Kontext von Bildung und Wissen thematisiert Scheler seine Ideen zur Philosophischen Anthropologie In seiner Vorrede zu seiner Schrift Die Stellung des Menschen im Kosmos spricht er von einer gegenwartigen gemeinsamen Aufgabe an der sich zu seiner Zeit ausser den Philosophen Biologen Mediziner Psychologen und Soziologen bereits beteiligen Man sei nun auch bereit sich Gedanken daruber zu machen worin im Zusammenhang mit dem Wissen einzelner Wissenschaften das Wesen des Menschen bestehe Die Frage nach dem Wesen des Menschen thematisiert philosophisch die unveranderliche Konstante in jedem Menschen Dabei werden individuelle Unterschiede vernachlassigt und menschliches Handeln an objektiven Kriterien gemessen 25 Scheler stellt seine Antwort in eine Reihe traditioneller Antworten und verbindet sie mit den neuesten Ergebnissen anderer Wissenschaften seiner Zeit Diese Arbeitsweise entspricht der phanomenologischen Idee der Erforschung der Lebenswelt Ich habe es darum unternommen auf breitester Grundlage einen neuen Versuch einer Philosophischen Anthropologie zu geben 26 Zu dieser breitesten Grundlage gehort der Wert Bildung 1925 arbeitete Scheler ihn in Die Formen des Wissens und die Bildung aus Er ist an sein Menschenbild geknupft Wenn man den Menschen nur funktionalistisch betrachtet erscheine er als Fehlentwicklung der Natur zumindest sei er was den Aufwand fur seine Selbsterhaltung betrifft ausserst ineffizient Scheler wendet sich gegen dieses naturwissenschaftliche Menschenbild als der einzigen Leitidee fur Bildung Der Mensch hat geistige Bedurfnisse er hat Geist und Vernunft die naturwissenschaftlich nicht fassbar sind Wer Geist und Vernunft nur als kompliziertes Nebenergebnis des Lebensdranges sieht werde seine Idee und den Wert von Bildung nicht nachvollziehen konnen Das Wort Bildung will einen Selbstwert setzen formuliert Scheler Er erlautert seine Idee vom Menschen indem er sich auf die neu erkannten Fahigkeiten von Tieren bezieht Wie z B technische Intelligenz die Fahigkeit sinnvoll zu wahlen Werkzeuggebrauch Werkzeugherstellung altruistische Handlungen u a Es ist der grosse auch philosophische Wert den die junge so rustig fortschreitende Tierpsychologie besitzt dass sie uns gezeigt hat wie sehr man fruher geneigt war die psychischen Fahigkeiten der Tiere zu unterschatzen 27 Letzteres hatte man zuvor nur dem Menschen zugesprochen Dies charakterisiert Scheler als grundlegende Fehleinschatzung der philosophischen Forschung zur Anthropologie 28 Andererseits halt es Scheler fur zutreffend dass der Mensch mehr ist als seine Fertigkeiten und Fahigkeiten Er habe im Unterschied zum Tier Bereiche bzw Spharen mit einer eigenen bedeutungsvollen Binnenstruktur In diesen Spharen konne der Mensch Akte von einer autonomen Gesetzlichkeit vollziehen die sich nicht mit den dazu grundlegenden Gesetzen der Physiologie verstehen lasst Zu den Akten der autonomen Gesetzlichkeit rechnet Scheler z B Folgendes Der Mensch ist durch Nachdenken in der Lage die Erhaltung und Verwirklichung eines geistigen Wertes Ehre Wurde Heil Uberzeugung sogar dem hochsten Lebenswert der Erhaltung des eigenen Daseins vorzuziehen Ein Tier hat nicht die Fahigkeit sich zwischen Werten zu entscheiden bzw einen Wert dem anderen vorzuziehen Der menschliche Geist zeichne sich im Wesentlichen durch folgende Merkmale aus die ihn vom Tier unterscheiden Menschen werden durch kulturelle Werte gelenkt Sie sind zur begierdefreien Liebe fahig und sind unabhangig von ihren Trieben Menschen konnen Einsichten uber das Wesen der Dinge gewinnen und allgemein gultige Werte finden Tiere leben ausschliesslich in ihrer Umwelt doch der Mensch reicht uber alles mogliche Milieu des Lebens hinaus 29 Um dieses Hinausreichen Transzendieren zu verwirklichen ist der Mensch auf Bildung angewiesen Durch Bildung kann der Einzelne uber sich hinaus wachsen So verwirklicht er sein ihm eigenes Wesen bzw seine gottliche Natur Menschwerdung und das Werden der Gottheit sind untrennbar verbunden Diese Verbindung gestaltet den Weltprozess In seinem Konzept der Kosmologie ist der Mensch ein Mikrokosmos der den Makrokosmos das Universum in sich abbildet Durch Bildung erhalt er Kenntnisse uber die Gottheit und Einsichten in das Wesen des Zusammenwirkens mit ihr Im Gegenzug vermag die Gottheit sich selbst zu wissen und zu erfassen zu verstehen und sich zu erlosen So erhalt die Menschwerdung durch den Wert Bildung eine alles Individuelle ubersteigende kosmologische Dimension sie ist der Sinn der Erde ja der Welt selbst 30 alle Ausbildung zu etwas ist fur die aller aussersten Zwecke ermangelnde Bildung da fur den wohlgeformten Menschen selbst 31 Trotz allem vertritt Scheler keinen Dandyismus wie er es ausdruckt Der Mensch soll kein Kunstwerk werden Bildung ist nicht Sich zum Kunstwerk machen Wollen vielmehr von jeglichem Wollen frei zu halten In der Bildung soll der Mensch sich verlieren um sich selbst zu gewinnen Dies gelingt indem man sich von einem Vorbild erfassen lasst Die so wirksam werdenden Vorbilder konnen unterschiedlicher Art sein Denn es gibt nicht die einzige Humanitat die fur alle Menschen gilt In diesem Sinn beschreibt Scheler drei leitende Arten von Wissensformen das Leistungs und Herrschaftswissen der positiven Wissenschaften zur Erlangung praktischer Ziele das Bildungswissen der Philosophie zur Ausformung der Personlichkeit das Erlosungs und Heilswissen der Religionen als liebende Teilhabe am Prozess des Seins selbst 32 Jede dieser Wissensformen zeichnet sich durch spezifische Motivation Erkenntnisziele Erkenntnisakte vorbildhafte Personlichkeitstypen soziale Gruppen des Wissenserwerbs und der Wissensverbreitung sowie historischer Bewegungsformen aus Diesen entsprechen die Wertmodalitaten 1 Vitalwerte 2 Geisteswerte 3 Heiligkeitswerte Alle drei Werte halt Scheler fur notwendig Die einseitige Ausrichtung der abendlandischen Kultur auf das Leistungswissen gefahrdet diese Werte Die asiatischen Kulturen verfugen dagegen uber einen gewaltigen Vorsprung in den Bereichen des philosophischen Bildungs und Erlosungswissens 33 Um die Einseitigkeiten zu beheben pladiert Scheler fur einen Kulturaustausch Der hochste Wert in diesem Austausch komme dabei dem Erlosungswissen zu Das Erlosungswissen allein sei zweckfrei und diene so der Menschwerdung Leistungs und gesellschaftlich relevantes Wissen stehen letzten Endes in dessen Dienst Deshalb konne das humanistische Bildungswissen nicht das letzte Ziel sein Philosophische Anthropologie Bearbeiten Anthropologie beschaftigte Scheler mehr als jedes andere philosophische Thema 1928 veroffentlichte er fur seine Philosophische Anthropologie eine Gliederung der Bereiche die er darin berucksichtigen wollte eine Typologie des menschlichen Selbstbewusstsein Wesensontologie des Menschen vergleichende Darstellung von Mensch und Tier eine Lehre vom zeitlichen Ablauf des menschlichen Lebens eine Lehre vom Ursprung des Menschen eine Philosophie des Menschen unter sozialer und historischer Sicht die Zukunft des Menschen ein Vergleich zwischen verschiedenen Anthropologien auf der Grundlage der Wesensontologie und das Verhaltnis des Menschen zum Weltgrund Er hatte bereits fruher angekundigt eine grundlegende und umfassende Philosophische Anthropologie zu veroffentlichen Nach seinem Tod wurde festgestellt dass er nicht angefangen hatte sie zu schreiben Er hinterliess Vortrage und Ausserungen zu Themen seiner Anthropologie in anderen Veroffentlichungen Der umfangreichste Vortrag war Die Stellung des Menschen im Kosmos 34 der als Buch vorliegt In diesem Buch gibt er eine kurze sehr gedrangte Zusammenfassung einiger Hauptpunkte seiner Philosophischen Anthropologie 35 Zu diesen Hauptpunkten gehort das Wesen des Menschen Fur den Phanomenologen und Metaphysiker Scheler ergibt sich dieses Wesen aus der Entwicklung des organischen Lebens und den Tatigkeiten des Geistes Diese Zusammenschau fuhrte schliesslich zu Schelers Lehre dass der Mensch sowohl als biopsychisches Lebewesen und als Trager des Geistes anzusehen sei Zeitgenossen wie der Phanomenologe Helmuth Plessner definierten den Menschen ausschliesslich vom Organischen und vom Historischen her 36 Den Menschen sieht Scheler ausserdem in einem Weltengrund verwurzelt Das ist das Thema der metaphysischen Seite seiner Anthropologie Die empirischen Wissenschaften haben ihren eigenen Zugang zur Anthropologie Die Metaphysik musse die empirischen Ergebnisse berucksichtigen 37 Das Wesen des Lebens Bearbeiten Scheler bestimmt die menschliche Lebensform zuerst dadurch dass er den Menschen mit dem Tier vergleicht Er erlautert in einem organischen Stufenmodell sein Bild vom Lebewesen Hier nennt er vier organische Stufen der Entwicklung biologischer und psychischer Lebensformen Jeder biologischen Stufe ordnet er eine psychische zu die er Stufen von der Innenseite des Lebens nennt Alle Entwicklungsstufen die Scheler im Anschluss an den Metaphysiker Nicolai Hartmann auch als Schichten bezeichnete bauen hierarchisch aufeinander auf Die Kategorien einer niederen Schicht werden in der hoheren verwandelt Sie werden dabei um etwas Neues bereichert 38 Jede Schicht charakterisiert Scheler durch ein bestimmtes Prinzip 1 Die Schicht des Gefuhlsdranges Scheler gibt ihm die Eigenschaften dunkel undifferenziert sowie ekstatisch und benennt ihn als Antrieb fur alles was Tiere und Menschen empfinden wahrnehmen und sich vorstellen Er vergleicht die Arbeitsweise des Gefuhlsdrangs beim Menschen mit dem autonomen Funktionieren des vegetativen Nervensystems Schon bei Pflanzen durfe man von Gefuhlsdrang sprechen der sich im Wachsen zeige Bei Tier und Mensch sei das Triebleben Ausdruck des Gefuhlsdrangs Den Gefuhlsdrang beim Menschen versteht Scheler psychisch umfassend als Machtpotential der Subjektivitat 39 2 Schicht des Instinkts Diese Schicht ist eine erste Differenzierung des Gefuhlsdrangs und seiner Eigenschaften Scheler definiert Instinkt durch verschiedene Verhaltensweisen So vermeidet er sich auf eine allgemeinverbindliche Bedeutung festlegen zu mussen Genauso verfahrt er bei den weiteren Schichten Er folgert aus den verschiedenen Verhaltensweisen Bestimmte Reize Geburt eines Kuken losen einen unveranderlich gleichen Ablauf aus Brutverhalten Das instinktive Verhalten sei determiniert und also eine primitive Form des Seins Beim Menschen seien Instinktreste wie das Kindchenschema zu beobachten 3 Schicht des assoziativen Gedachtnisses Wie der Instinkt den dunklen Gefuhlsdrang erweitert so erweitert die Schicht des assoziativen Gedachtnisses die des Instinkts Das assoziative Gedachtnis versteht Scheler als Wiederholungstrieb der sich als nachahmen und kopieren im Verhalten zeige Dieser Wiederholungstrieb bzw das assoziative Prinzip sei ein konservatives Prinzip Es stelle dem Individuum ausschliesslich die Handlungsmoglichkeiten der Tradition seiner Art zur Verfugung Lebewesen dieser Stufe verfugen assoziativ uber das was sie wahrnehmen und woran sie sich erinnern Wahrnehmen und Erinnern an eigenes und fremdes Verhalten sind fur Scheler die psychischen Bedingungen des traditionellen Handelns sie sind die Innenseite des Lebens dieser Entwicklungsstufe Das organische Individuum lose sich nach und nach aus der Artgebundenheit aus der Starrheit des Instinktes sowie aus den Trieben Gefuhlen und Affekten Es konne sich nun an nicht arttypische Situationen anpassen z B beim Sexualverhalten Es lasse sich feststellen dass der Sexualimpuls ausschliesslich der Fortpflanzung diene solange er in Brunstzeiten eingebettet ist Herausgelost aus der instinktiven Rhythmik wird er mehr und mehr selbstandige Quelle der Lust und kann schon bei hoheren Tieren den biologischen Sinn seines Daseins weit uberwuchern z B Onanie bei Affen Hunden 4 Schicht der praktischen Intelligenz Diese Schicht korrigiere das assoziative Prinzip Sie sei prinzipiell noch organisch gebunden und werde durch weitere ebenfalls organisch gebundene Fahigkeiten erganzt Lebewesen mit praktischer Intelligenz konnen zwischen Gutern wahlen Dies zeige sich z B als Auswahl von Sexualpartnern Anfange des Eros Das Verhalten das als Ausdruck praktischer Intelligenz gelten konne sei ein plotzliches Ereignis bei dem ein Lebewesen aus sich heraus zum ersten Mal eine Aufgabe lost die seine Bedurfnisse stillt Die psychische Seite dieses Verhaltens definiert Scheler als Einsicht in einen Sachverhalt seinem Dasein und zufalligen Sosein nach auf Grund eines Beziehungsgefuges Es handle sich hier um produktives Denken das immer die Antizipation das Vorher Haben eines neuen nie erlebten Tatbestandes pro videntia prudentia Klugheit Schlauheit List mit einbezieht Zu diesem produktiven Denken rechnet Scheler auch das technische Denken der Menschen Zwischen einem klugen Schimpansen und Edison dieser nur als Techniker genommen besteht nur ein wenn auch grosser gradueller Unterschied 40 Auch Tiere erreichen diese Stufe fugt Scheler hinzu und widerspricht damit vielen Zeitgenossen Die Versuche des Psychologen Wolfgang Kohler erweisen nach meiner Ansicht klar dass die Leistungen der Tiere nicht alle aus Instinkten und dazutretenden assoziativen Vorgangen Gedachtniskomponenten vorhandener Vorstellungsverbindungen abgeleitet werden konnen dass vielmehr in einigen Fallen echte Intelligenzhandlungen vorliegen Folgendes ungefahr passiere bei solchen Intelligenzhandlungen auf der psychischen Seite des Lebens Indem das Triebziel z B eine Frucht dem Tiere optisch aufleuchtet und sich gegenuber dem optischen Umwelt Felde scharf abhebt und verselbstandigt bilden sich alle Gegebenheiten die die Umwelt des Tieres enthalt eigenartig um Es das Tier erhalt ein derartiges relativ abstraktes Relief dass andere Dinge den abstrakten dynamischen Bezugscharakter Ding zum Fruchtholen erhalten Die Triebdynamik im Tiere selbst ist es die sich hier zu versachlichen und in die Umgebungsbestandteile hinein zu erweitern beginnt 41 Das betreffende andere Ding z B ein Stock das das Tier benutzt um in den Besitz der Frucht zu kommen erhalt den vorubergehenden dynamischen Funktionswert eines Etwas zur Annaherung der Frucht Werkzeugvorstellung Dieses Etwas scheint sich aus der Sicht des Tieres auf das Ziel die Frucht zu richten bzw auf es hinzubewegen Das Tier kann also im Vollzug der praktischen Intelligenz in seine Triebstruktur eingreifen um Vorteile zu erreichen 42 Damit ist die biopsychische Stufenfolge abgeschlossen so wie sie die Wissenschaft herausgestellt hat bemerkt Scheler Die objektiven wesensphanomenalen Eigenschaften des Lebendigen wie Selbstbewegung Selbstformung Selbstdifferenzierung Selbstbegrenzung sind dargestellt 43 Das Wesen des Geistes Bearbeiten Diesen biopsychischen Schichten setzt Scheler das ganzlich andere Prinzip des Geistes entgegen Durch den Geist ist der Mensch dem Naturzusammenhang vollkommen enthoben Das Prinzip des Geistes steht ausserhalb alles dessen was wir Leben im weitesten Sinne nennen konnen Das was den Menschen allein zum Menschen macht ist nicht eine neue Stufe des Lebens sondern es ist ein allem und jedem Leben uberhaupt auch dem Leben im Menschen entgegengesetztes Prinzip eine echte neue Wesenstatsache die als solche uberhaupt nicht auf die naturliche Lebensevolution zuruckgefuhrt werden kann sondern nur auf den obersten einen Grund der Dinge selbst zuruckfallt dessen eine grosse Manifestation das Leben ist 44 Der Mensch sei deshalb so Scheler umweltfrei und weltoffen und zu vollendeter Sachlichkeit fahig Sein Verhaltnis zur Welt und zu sich selber sei dem des Tieres gegenuber umgekehrt Der Mensch konne sich von der Welt distanzieren sich selber reflektieren und sich die Welt zum Objekt machen weil er Trager des Geistes sei Der Geist macht die Sonderstellung des Menschen aus ist die zugespitzte Aussage der philosophischen Anthropologie Schelers Der Mensch verwirklicht und uberschreitet die Schichten der organischen und psychischen Lebensprinzipien und wird schliesslich Vertreter der Sphare des Geistes Diese Sphare manifestiere sich in der Person im Menschen Sie ist das ihm gemasse ontische seinsgemasse Zentrum seine raumzeitliche Einheit und sein Individuum Dieses Zentrum aber so Scheler weiter kann der Mensch nicht zum Gegenstand seiner Erkenntnis machen Die Person sei nur indem sie denkt ihr Sein bestehe ausschliesslich im freien Vollzug ihrer Denk Akte Zum Sein unserer Person konnen wir uns nur sammeln zu ihm hin uns konzentrieren nicht aber es objektivieren 45 Sie ist und bleibt eine unbekannte Grosse des Menschen sie ist sein X Scheler behauptet dass diese unbekannte Grosse sich im obersten Seinsgrunde selbst befindet Diesen Seinsgrund nimmt er zwingend an weil es einen unverbruchlichen Wesenszusammenhang von Akt und Idee gabe 46 Zusammen mit den Akten jenes geistigen Seinsgrundes wirken Menschen mit ihren Denk Akten an einer geistigen Wesensordnung mit die objektiv und zielgerichtet ist Dieses geistige bzw denkende Mitwirken ist eingebettet in das Zusammenwirken von biophysischem Leben und Geist Der Geist durchdringt das Leben mit Ideen die dem Leben erst seine Bedeutung geben Das Leben ermoglicht dagegen erst den Geist und gibt ihm eine Tatigkeit um sie im Leben zu verwirklichen So wesensverschieden auch Leben und Geist sind so sind doch beide Prinzipien im Menschen aufeinander angewiesen der Geist ideiert das Leben den Geist aber von seiner einfachsten Aktregung an bis zur Leistung eines Werkes dem wir geistigen Sinngehalt zuschreiben in Tatigkeit zu setzen und zu verwirklichen vermag das Leben allein 47 Mit ideieren bezeichnet Scheler das Erfassen von essentiellen Beschaffenheiten und Aufbauformen der Welt Das entspricht seiner Interpretation der phanomenologischen Wesensschau Husserls Die Wesensschau und die Tatigkeit der Einheit Physis Korper und Psyche Seele erganzen sich Die Dreiteilung des Menschen und des Kosmos in Korper Seele und Geist ist eine fast zweitausendjahrealte neuplatonische bzw christlich metaphysische Einteilung von Plotin und Augustinus Die Trennung von Korper und Geist wird in dem neuzeitlichen Dualismus von Korper und Geist Seele z B bei Descartes fortgesetzt Beide Arten der Trennung verwirft Scheler Die neue Trennung bzw der neue Dualismus den er anzutreffen glaubt ist der zwischen Geist und Leben Scheler distanziert sich auch von anthropologischen Ideen die aus seiner Sicht das Wesen des Lebens in seiner Eigenart und Eigengesetzlichkeit ubersehen Dazu gehoren fur ihn sensualistische positivistische naturwissenschaftliche Philosophen von der Antike bis zur Gegenwart wie Epikur Lukrez La Mettrie Hume Mach Er lehnt ausserdem vitalistische Konzepte ab Das Prinzip Leben fur die Gesamtauffassung des Menschen werde von Vitalisten weit uberschatzt meint er Zu ihren Vertretern rechnet er beispielsweise Charles Sanders Peirce William James John Dewey Friedrich Nietzsche 48 Kritiken zur Philosophischen Anthropologie BearbeitenDie Veroffentlichungen von Schelers Die Stellung des Menschen im Kosmos und Plessners Die Stufen des Organischen gelten als Durchbruch zu dem was seither unter Philosophischer Anthropologie bekannt geworden ist 49 Ernst Cassirer und Martin Heidegger stellen fest dass Scheler kein neuer Entwurf philosophischer Anthropologie gelungen sei Laut Cassirer bleibt Scheler beim Dualismus von Descartes Er erbe damit auch die fur den Cartesianismus charakteristischen Probleme Heidegger behauptet Scheler wiederhole eigentlich nur das traditionelle Additionsmodell vom Menschen als einem vernunftigen Lebewesen Er setze ontologisch unreflektiert den Menschen mit Lebewesen plus Vernunft gleich 50 Aus theologischer Sicht bleibt Schelers Versuch wichtig seine neue Anthropologie mit metaphysischen Ausblicken auf den Weltgrund zu verbinden Dieser Grund sei bipolar er verbinde die Selbstbehauptung des Lebensdranges mit der Ausrichtung des Geistes auf Wesenheiten So lassen sich z B die technischen Leistungen des Menschen von seinem Weltauftrag her bestimmen und eingrenzen 51 Von metaphysischer Seite wird von einigen vorgebracht dass die Einheit die Scheler mit seiner Anthropologie vorschwebte heute nicht mehr zu verwirklichen sei Der Tubinger Philosoph Walter Schulz geht davon aus dass die Frage nach dem Wesen des Menschen kein philosophisches Projekt mehr ist Heute hatten die Natur Wissenschaften das Wort Auch Scheler beschrieb diese Auseinanderdriften von Metaphysik und Empirie Der Mensch ist ein so breites buntes mannigfaltiges Ding dass die Definitionen alle ein wenig zu kurz geraten Er hat zu viele Enden 52 Ehrungen BearbeitenIn Munchen Koln 53 Leverkusen und Solingen gibt es eine Max Scheler bzw Schelerstrasse in Dortmund Scharnhorst wurde der Schelerweg nach ihm benanntLiteratur BearbeitenWerke Bearbeiten Zur Phanomenologie und Theorie der Sympathiegefuhle und von Liebe und Hass 1913 Der Genius des Kriegs und der Deutsche Krieg 1915 Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik 1913 1916 Krieg und Aufbau 1916 Die Ursachen des Deutschenhasses 1917 Vom Umsturz der Werte 1919 Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus 1921 Vom Ewigen im Menschen 1921 Probleme der Religion Zur religiosen Erneuerung 1921 Wesen und Formen der Sympathie 1923 neu aufgelegt als Titel von 1913 Zur Phanomenologie Schriften zur Soziologie und Weltanschauungslehre 3 Bande 1923 1924 Die Wissensformen und die Gesellschaft 1926 Der Mensch im Zeitalter des Ausgleichs 1927 Die Stellung des Menschen im Kosmos 1928 Erkenntnis und Arbeit Eine Studie uber Wert und Grenzen des pragmatischen Motivs in der Erkenntnis der Welt Philosophische Weltanschauung 1929 Logik I Fragment Korrekturbogen Amsterdam 1975 ISBN 90 6203 229 X Ausgaben Gesammelte Werke 16 Bande Bouvier 1954 1998 Inhaltsverzeichnis auf der Homepage der Max Scheler Gesellschaft s Weblinks Schriften zur Anthropologie Reclam Ditzingen 1994 ISBN 3 15 009337 6 Die Stellung des Menschen im Kosmos 16 Auflage Bouvier Bonn 2007 ISBN 978 3 416 02592 8 Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik hrsg von Christian Bermes Hamburg 2014 ISBN 978 3 7873 2476 7 Ethik und Kapitalismus Zum Problem des kapitalistischen Geistes hrsg v Klaus Lichtblau 2 uberarbeitete Auflage Wiesbaden 2023 ISBN 978 3 658 40761 2 Sekundarliteratur Bearbeiten Philosophiebibliographie Max Scheler Zusatzliche Literaturhinweise zum ThemaEine Sammlung der Sekundarliteratur ab dem Jahr 2000 findet sich auf der Homepage der Max Scheler Gesellschaft s Weblinks Ralf Becker Christian Bermes Heinz Leonardy Hrsg Die Bildung der Gesellschaft Schelers Sozialphilosophie im Kontext Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2007 ISBN 978 3 8260 3551 7 Christian Bermes Wolfhart Henckmann Heinz Leonardy Hrsg Solidaritat Person und soziale Welt Konigshausen amp Neumann Verlag Wurzburg 2005 ISBN 3 8260 3303 5 Christian Bermes Wolfhart Henckmann Heinz Leonardy Hrsg Vernunft und Gefuhl Schelers Phanomenologie des emotionalen Lebens Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 ISBN 3 8260 2486 9 Christian Bermes Wolfhart Henckmann Heinz Leonardy Hrsg Person und Wert Schelers Formalismus Perspektiven und Wirkungen Philosophische Kontexte K Alber Verlag Freiburg i Br 2000 ISBN 3 495 47970 8 Christian Bermes Wolfhart Henckmann Heinz Leonardy Hrsg Denken des Ursprungs Ursprung des Denkens Schelers Philosophie und ihre Anfange in Jena Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1998 ISBN 3 8260 1537 1 Kritisches Jahrbuch der Philosophie Bd 3 Guido Cusinato Person und Selbsttranszendenz Ekstase und Epoche des Ego als Individuationsprozesse bei Schelling und Scheler Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2012 ISBN 978 3 8260 4945 3 Guido Cusinato Anthropogenese Hunger nach Geburt und Sharing der Gefuhle aus Max Schelers Perspektive In Thaumazein 2015 http rivista thaumazein it index php journal thaum amp page article amp op view amp path 5B 5D 38 Kurt Flasch Die geistige Mobilmachung die deutschen Intellektuellen und der Erste Weltkrieg ein Versuch Alexander Fest Verlag Berlin 2000 Konrad Fuchs SCHELER Max Ferdinand In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 75 77 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Paul Good Max Scheler Eine Einfuhrung Parerga Verlag Dusseldorf u a 1998 ISBN 3 930450 34 8 Hans H Groothoff Max Scheler Philosophische Anthropologie und Padagogik zwischen den Weltkriegen Eine Studie Verlag Dr Kovac Hamburg 2003 Erziehung Bildung Unterricht Band 103 ISBN 3 8300 0860 0 Wolfhart Henckmann Scheler Max Ferdinand In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 644 646 Digitalisat Wolfhart Henckmann Max Scheler Beck Verlag Munchen 1998 ISBN 3 406 41943 7 Peter Hoeres Der Krieg der Philosophen Die deutsche und britische Philosophie im Ersten Weltkrieg 2004 ISBN 978 3 506 71731 3 Heinrich Lutzeler Der Philosoph Max Scheler Bouvier Verlag Bonn 1947 Wilhelm Mader Max Scheler In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten 2 Auflage Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1995 ISBN 3 499 50290 9 Stephan Moebius Soziologie in der Zwischenkriegszeit in Deutschland In Karl Acham Stephan Moebius Hrsg Soziologie der Zwischenkriegszeit Ihre Hauptstromungen und zentralen Themen im deutschen Sprachraum Springer VS Wiesbaden 2021 ISBN 978 3 658 31398 2 S 31 176 Jan H Nota Max Scheler Der Mensch und seine Philosophie Borsig Verlag Fridingen a D 1995 ISBN 3 9802256 4 X Ernst W Orth Gerhard Pfafferott Hrsg Studien zur Philosophie von Max Scheler K Alber Verlag Freiburg i Br 1994 Phanomenologische Forschungen Band 28 29 ISBN 3 495 47798 5 Gerhard Pfafferott Hrsg Vom Umsturz der Werte in der modernen Gesellschaft II Internationales Kolloquium der Max Scheler Gesellschaft Bouvier Verlag Bonn 1997 ISBN 3 416 02621 7 Gerard Raulet Hrsg Max Scheler L anthropologie philosophique en Allemagne dans l entre deux guerres Philosophische Anthropologie in der Zwischenkriegszeit Editions de la Maison des sciences de l homme Paris 2001 ISBN 2 7351 0937 2 Angelika Sander Max Scheler zur Einfuhrung Junius Verlag Hamburg 2001 ISBN 3 88506 338 7 Zur Einfuhrung Bd 238 Siehe auch BearbeitenMax Scheler Gesellschaft Phanomenologie Wissenssoziologie Philosophische AnthropologieWeblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Max Scheler Zitate nbsp Commons Max Scheler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Max Scheler Quellen und Volltexte Website zur Max Scheler Gesellschaft deutsch Literatur von und uber Max Scheler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Max Scheler in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Max Scheler im Projekt Gutenberg DE Max Scheler im Internet Archive Zeitungsartikel uber Max Scheler in den Historischen Pressearchiven der ZBW Website zu Max Scheler englisch Website zur Philosophischen Anthropologie von Scheler Plessner und Gehlen Nachlass von Max Scheler in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Wolfhart Henckmann Max Scheler Beck Munchen 1998 S 253 Meike Werner Moderne in der Provinz kulturelle Experimente im Fin de Siecle Jena Wallstein Gottingen 2003 S 110 111 Flasch Kurt Die geistige Mobilmachung die deutschen Intellektuellen und der Erste Weltkrieg ein Versuch Berlin Alexander Fest Verlag 2000 S 103 e v a b c Henckmann 1998 S 254 Deutsche Biographie Scheler Max Deutsche Biographie Abgerufen am 2 Februar 2022 Wolfhart Henckmann Scheler Max Ferdinand In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 644 646 Digitalisat Volker Roelcke Schneider Kurt In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1304 Martin Heidegger In memoriam Max Scheler in Metaphysische Anfangsgrunde der Logik im Ausgang von Leibniz Gesamtausgabe Band 26 Frankfurt Main 1978 S 62 ff Begriff ewiger Frieden Anspielung auf Kants Schrift Zum ewigen Frieden Die Idee des Friedens und der Pazifismus Berlin 1931 S 51 Beispielsweise von Hans Blumenberg mit den Worten diese Anschauung ist gar nicht zu haben Es war Husserls platonisierende Illusion es gebe die Wesensanschauung als eine Besitztum begrundende und in diesem immer wieder begrundete Manfred Sommer Hans Blumenberg Zu den Sachen und zuruck Frankfurt a M 2002 Tb S 9 Vgl Johannes Hirschberger Geschichte der Philosophie Bd II Frechen o J S 593 f Zur folgenden Darstellung siehe vor allem Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Sonderdruck aus Jahrbuch fur Philosophie und phanomenologische Forschung Bd I und II herausgegeben von Edmund Husserl Freiburg i Br Halle a d Saale 1916 S 1 19 archive org abgerufen am 19 August 2016 Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik S 14 Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik S 65 und 350 Das hat Platon gewusst wenn er die Ideenschau an eine Abwendung der Seele von dem sinnlichen Gehalt der Dinge knupft und an eine Einkehr der Seele in sich selbst um hier die Ursprunge der Dinge zu finden Scheler Die Stellung des Menschen im Kosmos Kapitel 7 im Gutenbergprojekt abgerufen am 19 August 2016 Zu weiteren Gemeinsamkeiten bei Platon und Scheler vgl Guido Cusinato Eros und Agape bei Scheler In Christian Bermes Wolfhart Henckmann Heinz Leonardy Hrsg Vernunft und Gefuhl Schelers Phanomenologie des emotionalen Lebens Wurzburg 2003 S 93 108 Google Buch abgerufen am 19 August 2006 Vgl Wolfhart Henckmann Max Scheler Munchen 1998 S 103 Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik S 9 Vgl die Seiten 255 279 und 315 in Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik Vgl Johann Christian Poder Evidenz des Ethischen die Fundamentalethik Knud E Logstrups Tubingen 2011 S 150 f Google Buch Aufgerufen am 18 August 2016 Vgl a Rupert Grill Wegbereiter einer erneuerten Moraltheologie Impulse aus der deutschen Moraltheologie zwischen 1900 und dem II Vatikanischen Konzil Freiburg Wien 2008 S 138 Jorg U Noller Schelers Kritik der Kantischen Morallehre im Rahmen der Materialen Wertethik In XXII Deutscher Kongress fur Philosophie 11 15 September 2011 Ludwig Maximilians Universitat Munchen Vgl Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik S 101 109 Dazu die Arbeit von Gerhard Schweppenhauser Die Antinomie des Universalismus zum moralphilosophischen Diskurs der Moderne Wurzburg 2005 S 63 69 Liangkang Ni Zur Sache des Bewusstseins Phanomenologie Buddhismus Konfuzianismus Wurzburg 2010 S 8 und 162 Google Buch abgerufen am 18 August 2016 Max Scheler Formen des Wissens und die Bildung In Max Scheler Spate Schriften Bern 1976 S 115 Die unterschiedlichen philosophischen Auffassungen dazu lassen sich in Eislers Worterbuch der philosophischen Begriffe nachlesen Wesen Die Stellung des Menschen im Kosmos 1927 4 Kapitel Gutenberg Die Formen des Wissens und die Bildung In Max Scheler Spate Schriften Bern 1976 S 99 Dies gilt nicht fur jeden Philosophen So z B behauptete Hume dass Tiere ahnlich wie Menschen durch Erfahrung und Wiederholung von Tatigkeiten lernen Hume Untersuchung uber den menschlichen Verstand Leibniz vermutete dass Tiere sich erinnern und sich etwas vorstellen konnen Kirchner Michaelis Worterbuch der philosophischen Begriffe E von Hartmann behauptete Tiere haben einen physiologischen Willen Vgl Eduard von Hartmann Philosophie des Unbewussten Band 1 Leipzig 10 o J S 49 62 zeno org Die Formen des Wissens und die Bildung In Max Scheler Spate Schriften Bern 1976 S 99 f Vgl Die Formen des Wissens und die Bildung In Max Scheler Spate Schriften Bern 1976 S 100 Die Formen des Wissens und die Bildung S 103 Wolfhart Henckmann Max Scheler S 188 Die Formen des Wissens und die Bildung In Max Scheler Spate Schriften Bern 1976 S 115 Diese Schrift ist zuganglich im Gutenberg Projekt Aufgerufen am 4 Sept 2016 Vgl Henckmann Max Scheler S 191 194 Vgl Helmuth Plessner Die Stufen des Organischen und der Mensch Berlin New York de Gruyter 1975 1928 Vgl Henckmann Max Scheler S 49 Diese Anregung von Nicolai Hartmann wird fur die Philosophische Anthropologie bedeutsam Vgl Joachim Fischers grundlegende Darstellung bei Information Philosophie Philosophische Anthropologie Vgl Walter Schulz Philosophie in der veranderten Welt Stuttgart 2001 7 Aufl S 423 Zitiert von Friedrich Rapp Hg Technik und Philosophie Dusseldorf 1990 S 83 Stellung des Menschen im Kosmos Kapitel 5 Scheler bezieht sich hier auf einen Versuch von Kohler mit Schimpansen In diesem Versuch haben sich Affen mit Hilfe von Kisten und Stocken in den Besitz einer Frucht gebracht Vgl Walter Schulz Philosophie in der veranderten Welt Stuttgart 2001 7 Aufl S 425 Google Buch Aufgerufen am 3 September 2016 Zum ganzen Abschnitt vgl Die Stellung des Menschen im Kosmos Kapitel 5 Stellung des Menschen im Kosmos Kapitel 6 Stellung des Menschen im Kosmos Kapitel 6 Vgl zum Abschnitt Stellung des Menschen im Kosmos Kapitel 6 Stellung des Menschen im Kosmos Kapitel 9 Vgl Stellung des Menschen im Kosmos Kapitel 9 Vgl Information Philosophie Joachim Fischers grundlegende Darstellung der philosophischen Anthropologie vgl Matthias Wunsch Zur Standardkritik an Max Schelers Anthropologie und ihren Grenzen Ein Pladoyer fur Nicolai Hartmanns Kategorienlehre XXII Deutscher Kongress fur Philosophie 11 15 09 2011 Munchen 2011 S 2 f PDF der Ludwig Maximilian Universitat Munchen Otto Poggeler Max Scheler In Moeller amp Jahn Hg Deutsche Biographische Enzyklopadie der Theologie und der Kirchen Berlin New York 2005 S 1181 ff Scheler zit V Walter Schulz Philosophie in der veranderten Welt Stuttgart 2001 7 Aufl S 432 Konrad Adenauer und Volker Grobe Strassen und Platze in Lindenthal J P Bachem Koln 1992 ISBN 3 7616 1018 1 S 110 f Normdaten Person GND 118606964 lobid OGND AKS LCCN n80035787 NDL 00455507 VIAF 41846336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheler MaxALTERNATIVNAMEN Scheler Max Ferdinand vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und SoziologeGEBURTSDATUM 22 August 1874GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 19 Mai 1928STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Scheler amp oldid 233143468