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Die Geschichte der Physik als einer eigenstandigen Naturwissenschaft begann Anfang des 17 Jahrhunderts mit der Einfuhrung der experimentellen Methode der wissenschaftlichen Erkenntnisfindung im Wesentlichen durch Galileo Galilei Er und andere Begrunder der Physik bezogen sich noch vielfach auf uberlieferte Schriften der Antike Diesen stellten sie aber eigene Beobachtungen entgegen die sie in sorgfaltig geplanten und mit mathematischen Methoden ausgewerteten Experimenten gewonnen hatten Zudem forderten sie fur die so gewonnenen Ergebnisse den Vorrang vor rein philosophisch oder theologisch begrundeten Aussagen uber die Natur Galileo Galilei Oft als Begrunder der Physik angesehen Bis Ende des 19 Jahrhunderts entwickelte sich die klassische Physik Zuerst aufbauend auf dem Werk von Isaac Newton die Klassische Mechanik die sich mit der Bewegung und Wechselwirkung von Korpern beschaftigt Zuletzt die Elektrodynamik nachdem James Clerk Maxwell eine Theorie gefunden hatte die alle elektrischen und magnetischen Effekte in einheitlicher Weise beschreibt Nach und nach gelang es fast alle damals bekannten Phanomene auf diese beiden Grundlagen zuruckzufuhren Insbesondere wurde Hitze in der Thermodynamik als ungeordnete Bewegung von Teilchen und Licht in der Optik als elektromagnetische Welle verstanden Experimentelle Befunde darauf aufbauende Theorien sowie Erkenntnisse aus der Chemie liessen den Aufbau der Materie aus Atomen erkennen Anfang des 20 Jahrhunderts kam es ausgelost durch die spezielle und die allgemeine Relativitatstheorie von Albert Einstein einerseits sowie die Quantenphysik andererseits zu einem Paradigmenwechsel Die damals beginnende moderne Physik baut auf Begriffen von Raum Zeit und Materie auf die grundlegend anders sind als die der klassischen Physik wobei deren bewahrte Ergebnisse jedoch vollstandig erhalten bleiben Damit erweiterte und vertiefte sich das Wissen sowohl im mikroskopisch Kleinen Teilchen Kern und Atomphysik als auch im astronomisch Grossen Astrophysik und Kosmologie Vor allem mit der Festkorperphysik und der Laserphysik lieferte und liefert die moderne Physik ausserordentlich wichtige Grundlagen fur technische Anwendungen in den verschiedensten Lebensbereichen Die Quantenphysik und die Relativitatstheorie bilden heute die Grundpfeiler des physikalischen Weltbilds Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte der Physik 1 1 Antike 1 2 Mittelalter und Renaissance 2 Klassische Physik 2 1 16 und 17 Jahrhundert 2 2 18 Jahrhundert 2 3 19 Jahrhundert 3 Moderne Physik 3 1 Relativitatstheorie 3 2 Quantentheorie 3 3 1930er Jahre Anwendungen der Quantentheorie 3 4 Aufschwung der Physik nach dem Zweiten Weltkrieg 3 5 Entwicklung des Standardmodells 3 6 Weitere Entwicklungen 4 Siehe auch 5 Literatur 5 1 Bibliographien 5 2 Uberblicksdarstellungen und Handbucher 5 3 Lexika 5 4 Spezielle Themen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksVorgeschichte der Physik BearbeitenSiehe auch Naturphilosophie und Scholastik Antike Bearbeiten Die griechische Naturphilosophie griff mesopotamische und agyptische Kenntnisse auf und suchte nach grundlegenden Erklarungsprinzipien Einzelne Sachverhaltsbeschreibungen wurden bereits mathematisiert Eine experimentelle Methodik war jedoch noch nicht etabliert Die ionische materialistische Naturphilosophie eines Thales Anaximander Anaximenes Heraklit erwarb Kenntnisse uber Naturphanomene wie Ab und Zunahme der Luftdichte den Aufstieg warmer Luft magnetische Anziehung und Bernsteinreibung 1 Empedokles begrundete die lange Zeit massgebliche Lehre von vier Elementen Leukippos und Demokrit fuhrten die von Epikur weiterverfolgte Atomhypothese ein alles besteht aus kleinsten Teilchen die selbst nicht teilbar oder intrinsisch wandelbar sind und deren Zusammensetzung den Wandel der Phanomene erklart Im heutigen Gebiet der Optik entwickelten die griechischen Philosophen Pythagoras Demokrit Empedokles und andere mehrere Theorien des Lichts 2 Euklid entwickelte sie nach dem von ihm entworfenen Ideal der Geometrie weiter und untersuchte insbesondere die Spiegelung mathematisch Ptolemaios folgte ebenfalls diesem mathematischen Methodenideal und mass u a die Lichtbrechung durch Experimente Heron von Alexandria versuchte das Reflexionsgesetz und die Lichtbrechung dadurch zu erklaren dass das Licht den kurzesten Weg zwischen zwei Punkten nimmt Bei den in der Legende von Pythagoras in der Schmiede beschriebenen Zahlenverhaltnissen von Wohlklangen handelt es sich um das erste konkret und quantitativ beschriebene Naturgesetz ohne dass jedoch klar ist wie man zu diesem Gesetz gelangt ist 3 Platon nahm immaterielle Urbilder an und versuchte damit Bewegung und Gravitation zu erklaren Im Timaios entwickelte er Ansatze einer Kosmologie Nach der Ontologie des Aristoteles ist die Identitat und der Wandel der Objekte durch das Arrangement zweier Grundprinzipien erklarbar Form und Materie Er nahm vier Ursachen an unter welchen die Bewegungsursache nur eine ist neben Ziel Form und Materie Seine Bewegungslehre ist eine Vorform der klassischen Dynamik Auch sonst beschrieb er Naturphanomene eher materialistisch Aristoteles hat diverse physikalische und sonstige naturwissenschaftliche Studien betrieben und Werke oder Vortragsnotizen u a uber die Physik den Himmel das Wetter Entstehen und Vergehen Fragen der Mechanik zusammengestellt Mit seinem Werk Physik pragte Aristoteles den Begriff Physik alles naturlich Gewachsene im Gegensatz zu Artefakten sein Werk beschreibt die Natur nicht im heutigen Sinne mathematisch Daruber hinaus bestand ein ausgepragtes Anwendungsinteresse das Erfinder wie Ktesibios Philon von Byzanz oder Heron pragte die hydraulische pneumatische und mechanische Phanomene nutzten 1 Archimedes beschrieb um 250 v Chr den statischen Auftrieb und die Hebelgesetze Er bestimmte den Schwerpunkt von Flachen und Korpern und mathematisierte nach dem Vorbild des Euklid Statik und Hydrostatik Mittelalter und Renaissance Bearbeiten Zahlreiche antike und fruhmittelalterliche Kompendien uberliefern die physikalischen Kenntnisse der antiken Wissenschaftler Im arabischen Kulturraum sind u a die Zusammenstellungen und Kommentierungen von Avicenna und Averroes wichtig die auch fur die im 12 und 13 Jahrhundert erfolgende Rezeption antiken Wissens im lateinischen Westen bedeutsam werden Insgesamt hat sich das bei Aristoteles stark ausgepragte Interesse an einer Ausweitung physikalischer Einzelerkenntnisse und ihrer zusammenfassenden Systematisierung im lateinischen Westen uber langere Zeit hin verloren Stattdessen uberwiegt ein Interesse an der Natur als Zeichen fur den gottlichen Willen und daher einer Quelle der Offenbarung wie etwa schon in der Bibelauslegung des Augustinus um das Jahr 400 4 Ein Interesse an der Natur im Sinne empirischer Erklarungssuche wird Anfang des 12 Jahrhunderts rudimentar greifbar etwa bei Adelard von Bath der die Natur nicht mehr als Buch gottlicher Zeichen versteht sondern in seinen Quaestiones naturales biologische physiologische kosmologische und klimatologische Phanomene beschreibt und sich nicht auf Buchwissen sondern Beobachtung experimentum stutzt ohne dies freilich methodologisch auszuarbeiten 5 Robert Grosseteste entwickelt im Anschluss an die platonische geometrische Weltbetrachtung eine Lichttheorie welche die quantitative qualitative raumliche und substantielle Bewegung auf Lichtgesetze zu reduzieren versucht De motu corporali et luce und De lineis Damit wird die Optik bei Robert scientia perspectiva eine Modellwissenschaft 6 Auch Roger Bacon will alle Naturkausalitat als Wirkung energetischer Strahlung erklaren 7 Witelo gibt der Optik einen ahnlich zentralen Rang in seiner Ubertragung und Erklarung der Perspectiva von Ibn al Haitham 8 Die ahnlich angelegte Perspectiva communis Johannes Peckhams wird noch von Lorenzo Ghiberti und Leonardo da Vinci verwendet 9 Kurz vor Mitte des 14 Jahrhunderts arbeitet Nikolaus von Autrecourt eine scharfe Kritik am Wissenschaftsstatus metaphysischer Anspruche auf Erkenntnis und Disziplinprimat aus Parallel erfordert und ermoglicht die merkantile und technische Entwicklung des 14 Jahrhunderts eine Quantifizierung der Natur und eine Kritik der aristotelischen Bewegungslehre d h allgemein der Verursachungslehre Dem widmen sich etwa Franz von Marchia und Johannes Buridan der Begrunder der sog Impetustheorie 10 den Pierre Duhem einen Vorlaufer Galileis nennt 11 Diese Theorie bleibt langezeit massgeblich bis sie durch die Tragheitstheorie abgelost wird Nikolaus von Oresme Albert von Rickmersdorf und Marsilius von Inghen entwickeln sie weiter nur in Oxford begegnet man ihnen mit Zuruckhaltung Thomas Bradwardine oder Ablehnung Richard Swineshead 12 Die beiden letztgenannten gehoren mit Johannes Dumbleton und William Heytesbury zu den sog Oxford Calculators am Merton College die eine allgemeine Mathematisierung der Naturbeschreibung versuchen Nikolaus von Oresme nimmt auch sonst viele Anregungen Buridans auf und entwickelt sie z B unter Berufung auf das Prinzip der Denkokonomie zu der These weiter dass die Annahme der Erdrotation ebenso durchfuhrbar sei wie die uberkommene Vorstellung einer Rotation der Sonne um die Erde Ebenso wird die aristotelische Zweiteilung der Physik in eine Welt uber und unter dem Mond von ihm in Frage gestellt die Relativitat aller Bewegungszuschreibungen erkannt und ein Koordinatensystem eingefuhrt das quantitativ genaue Beschreibungen qualitativer Veranderungen erlaubt 13 Im Gefolge dieser Ansatze steht zu Anfang des 15 Jahrhunderts z B Biagio Pelacani da Parma 14 zur Mitte des 15 Jahrhunderts beispielsweise Nikolaus von Kues dessen Versuche mit der Waage quantitative Verfahren fur die Medizin beschreiben und als exemplarisch fur die Interessen der Fruhrenaissance gelten konnen Der wohl bekannteste Naturforscher der Renaissance Leonardo da Vinci geb 1452 hat sich vor allem aus praktischen Motiven als Maler und Ingenieur fur Optik Wasserbewegungen Kraftubertragung und Vogelflug interessiert und dabei genaue Beobachtungen der Natur durchgefuhrt Klassische Physik BearbeitenSiehe auch Klassische Physik und Geschichte der Klassischen Mechanik 16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Die Uberwindung der vorherrschenden Vorstellungen begann in der Astronomie der Neuzeit mit Nikolaus Kopernikus De revolutionibus orbium coelestium 1543 und dem heliozentrischen Weltbild Unterstutzung fand dieses Modell nachdem Johannes Kepler das Beobachtungsmaterial von Tycho Brahe ausgewertet hatte und insbesondere Galileo Galilei mit dem Fernrohr die beobachtende Astronomie revolutionierte Um 1600 begrundete William Gilbert mit seinen Experimenten die Lehre des Magnetismus und der Elektrostatik und konnte als erster zeigen dass es sich dabei um verschiedene Phanomene handelte Ausserdem war er der erste der die Gestalt des Erdmagnetfeldes richtig erkannte In der Mechanik war Rene Descartes einer der Ersten die sich von aristotelischen Vorstellungen abwandten und versuchten Bewegungen von Korpern allein mit der Kraft des Verstandes zu ergrunden und rational zu beschreiben Im Gegensatz zu ihm vertrat Galilei jedoch eine Schule die ihre Schlussfolgerungen nicht nur auf logisches Schliessen sondern vor allem auch auf reproduzierbare Beobachtungen und Experimente aufbaut Erst dadurch entwickelte sich die Physik von der Naturphilosophie zu einer modernen Naturwissenschaft Galilei erkannte dass sich alle Korper auf der Erde nach denselben Gesetzen bewegen die mathematisch formuliert und experimentell uberpruft werden konnen Zu seinen Entdeckungen gehort das Gesetz des freien Falls das im Widerspruch zur Lehre des Aristoteles stand ebenso wie eine Formulierung des Tragheitsgesetzes die Wurfparabel und das Pendelgesetz Galilei wirkte mit seiner Vorstellung der Physik als experimenteller Wissenschaft schulbildend so in der Erforschung des Luftdrucks und der Natur des Vakuums von Evangelista Torricelli uber Blaise Pascal zu Otto von Guericke Robert Boyle erforschte im 17 Jahrhundert die Gasgesetze und Christiaan Huygens baute die schon von Galilei vorgeschlagene Pendeluhren fand die Zentrifugalkraft und verwendete bei Betrachtung des elastischen Stosses ein Relativitatsprinzip siehe Galilei Transformation nbsp Isaac NewtonDie Grundlagen der klassischen Mechanik wurden 1687 im Wesentlichen von Isaac Newton in seinem Hauptwerk Philosophiae Naturalis Principia Mathematica begrundet und formuliert Newtonsche Gesetze Hauptziel war zunachst die Erklarung der Keplerschen Gesetze der Himmelsmechanik aus einem universellen Gravitationsgesetz das sowohl auf der Erde als auch fur die Himmelskorper gilt Eine experimentelle Bestatigung im Labor sowie eine Bestimmung der Gravitationskonstante gelang jedoch erst Henry Cavendish uber 100 Jahre spater Newton wandte seine Gesetze der Mechanik aber auch schon zum Beispiel auf die Bewegung von anderen Korpern und von Flussigkeiten an Newton nimmt insgesamt eine uberragende Stellung in der Geschichte der Physik und in der Mathematisierung der Naturwissenschaften ein Er leistete auch wichtige Beitrage zur Optik Spiegelteleskop Prisma Im Gegensatz zu Christiaan Huygens Wellenoptik vertrat er eine Korpuskulartheorie des Lichts 18 Jahrhundert Bearbeiten Die in der Formulierung der Mechanik benutzte von Newton und unabhangig von Gottfried Wilhelm Leibniz erfundene Infinitesimalrechnung wurde ebenso wie die Mechanik insbesondere auf dem europaischen Kontinent ausgebaut nachdem sich die britischen Mathematiker unter anderem in Folge des Prioritatsstreits zwischen Newton und Leibniz isoliert hatten Differentialgleichungen bildeten danach die Grundlage fur die Formulierung vieler Naturgesetze Mathematiker und Physiker wie Daniel Bernoulli Jean Baptiste le Rond d Alembert Leonhard Euler Joseph Louis Lagrange Mecanique analytique 1788 Lagrange Formalismus und Pierre Simon Laplace dessen Werk als Hohepunkt der Entwicklung der Himmelsmechanik galt entwickelten die Mechanik auf dem Kontinent wesentlich weiter unter anderem mit Verwendung von Variationsprinzipien Prinzip der kleinsten Wirkung Insbesondere Frankreich dominierte Ende des 18 Jahrhunderts auf dem Gebiet der theoretischen Physik wobei die treibenden Krafte vielfach noch in der theoretischen Astronomie Himmelsmechanik lagen und die Grenzen zwischen theoretischen Physikern und Mathematikern noch nicht so wie im spateren 20 Jahrhundert bestanden Das 18 Jahrhundert sah auch eine vielfaltige Beschaftigung mit dem Phanomenen der Elektrizitat Spannungsgeneratoren Elektrisiermaschinen und Kondensatoren in Form Leidener Flaschen fanden weite Verbreitung in den physikalischen Kabinetten des Barocks Reproduzierbare quantitative Ergebnisse ergaben sich nach Einfuhrung der Batterie durch Alessandro Volta um 1800 Gegen Ende des Jahrhunderts formulierte Charles Augustin de Coulomb die Gesetze der Elektrostatik Im 18 und Anfang des 19 Jahrhunderts befassten sich auch bedeutende Philosophen und Intellektuelle mit der Physik Bekannt ist der Beitrag von Immanuel Kant zur Kosmogonie und die Farbenlehre 1810 von Johann Wolfgang von Goethe die dieser fur bedeutender als sein literarisches Werk hielt Die Naturphilosophie des deutschen Idealismus insbesondere uber Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Georg Wilhelm Friedrich Hegel war im deutschsprachigen Raum zeitweise sehr einflussreich und Schellings Naturphilosophie beeinflusste Chemiker Biologen und in der Physik zum Beispiel Hans Christian Orsted und Johann Wilhelm Ritter 15 Sie hatte eine spekulative Physik zur Folge so der Titel einer Zeitschrift des Schelling Kreises in Jena die Anfang des 19 Jahrhunderts in Deutschland von Physikern wie Johann Christian Poggendorff dem Herausgeber der Annalen der Physik heftig bekampft wurde Das hatte auch noch in den 1840er Jahren zur Folge dass die fruhen aus heutiger Sicht wegweisenden Arbeiten zur Energieerhaltung von Robert Mayer und Hermann von Helmholtz dort nicht erscheinen konnten 16 da die betreffenden Arbeiten Poggendorff zu spekulativ erschienen sie von Medizinern stammten und ausserdem besonders was Mayer betraf unklar und von naturphilosophischem Denken beeinflusst waren 17 Hier wird auch das Bestreben nach Professionalisierung und Abgrenzung der Physik als Disziplin in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts deutlich Natural Philosophy war noch lange in England die Bezeichnung fur Theoretische Physik wie sich auch an der Benennung der zugehorigen Lehrstuhle zeigt 19 Jahrhundert Bearbeiten Das 19 Jahrhundert ist insbesondere durch die Entwicklung der Gesetze der Thermodynamik und die Entwicklung des Feldkonzepts auf dem Gebiet der Elektrodynamik gipfelnd in den Maxwellschen Gleichungen gekennzeichnet Die Grundlagen der Thermodynamik wurden durch Sadi Carnot 1824 gelegt der Kreisprozesse mit idealisierten Warmekraftmaschinen betrachtete Dabei wurde auch das Energiekonzept und das Konzept der Energieerhaltung herausgearbeitet unter anderem in Arbeiten von Julius Robert von Mayer den Experimenten von James Prescott Joule experimentelle Messung des Warmeaquivalents von Arbeit durch Rudolf Clausius von dem auch Entropie Begriff und 2 Hauptsatz der Thermodynamik stammen Lord Kelvin und Hermann von Helmholtz Eine mikroskopische Interpretation der Thermodynamik als statistische Theorie von Ensembles die Gesetzen der klassischen Mechanik gehorchen erfuhr die Thermodynamik in der statistischen Mechanik die insbesondere von James Clerk Maxwell Josiah Willard Gibbs und Ludwig Boltzmann begrundet wurde Max Planck und Albert Einstein die Anfang des 20 Jahrhunderts die moderne Physik wesentlich begrundeten waren noch als Spezialisten in der Thermodynamik und statistischen Mechanik ausgebildet und machten sich zunachst auf diesen Gebieten einen Namen Aus Betrachtungen zur Warmeleitung gewann Joseph Fourier die fur die theoretische Physik grundlegende Methode der Fourieranalyse Fortschritte in der Kontinuumsmechanik wurden in der Formulierung der Navier Stokes Gleichungen als Erweiterung der Eulergleichungen idealer Flussigkeiten erbracht sowie in den Untersuchungen zur Turbulenz durch Osborne Reynolds Das 19 Jahrhundert brachte auch wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Technischen Mechanik der Elastizitatstheorie und der Akustik Wellenphanomene wie der Doppler Effekt nach Christian Doppler nbsp James Clerk MaxwellDie Grundlagen der Elektrodynamik legten Hans Christian Orsted Zusammenhang von Elektrizitat Strom und Magnetismus Andre Marie Ampere und Michael Faraday Elektromagnetische Induktion Feldkonzepte Zusammengefasst und in einer einheitlichen Nahwirkungstheorie wurde die Elektrodynamik von James Clerk Maxwell beschrieben Er lieferte damit auch eine elektromagnetische Theorie des Lichts die Wellennatur des Lichts hatte sich schon Anfang des Jahrhunderts mit Thomas Young und Augustin Jean Fresnel durchgesetzt Wesentliche Anteile an der Ausarbeitung hatten danach Oliver Heaviside und Heinrich Hertz der als Erster elektromagnetische Wellen nachwies Maxwell ging wie auch die meisten anderen Physiker seiner Zeit davon aus dass sich die elektromagnetischen Wellen in einem Medium ausbreiten das den gesamten Raum ausfullt dem Ather Alle Versuche diesen Ather experimentell nachzuweisen insbesondere das Michelson Morley Experiment schlugen jedoch fehl weshalb die Ather Hypothese spater fallen gelassen werden musste Maxwell war einer der herausragenden Vertreter der theoretischen Physik die im 19 Jahrhundert aus Grossbritannien kamen und das Land im 19 Jahrhundert fuhrend in der Physik machten Zu ihnen gehorte auch William Rowan Hamilton der eine spater in der Quantenmechanik einflussreiche neue Formulierung von Mechanik und geometrischer Optik fand Hamiltonsche Mechanik Lord Kelvin und Lord Rayleigh Theory of Sound In Deutschland war Hermann von Helmholtz in Berlin die dominierende Personlichkeit in der Physik mit Beitragen auf den unterschiedlichsten Gebieten Insgesamt breitete sich gegen Ende des 19 Jahrhunderts die Vorstellung aus die Physik ware mehr oder weniger abgeschlossen es gabe nichts Neues mehr zu entdecken Im Nachhinein zeigten sich aber schon damals einige deutliche Hinweise dass dem nicht so war In der Chemie liessen gewisse Gesetzmassigkeiten den atomaren Aufbau der Materie erahnen wobei es Ende des 19 Jahrhunderts auch einflussreiche Gegner des Atomismus gab In der Spektralanalyse Joseph von Fraunhofer Gustav Robert Kirchhoff Robert Bunsen wurden gewisse Regelmassigkeiten der Spektren entdeckt siehe Rydberg Formel die man sich nicht erklaren konnte Die Beeinflussbarkeit der Spektren durch Magnetfelder im Zeemaneffekt war ein erster Hinweis auf Elektronen in Atomen Die Entdeckungen des Elektrons in Kathodenstrahlen J J Thomson der Rontgenstrahlung Rontgen des Photoeffekts Hallwachs der Radioaktivitat Becquerel usw warfen weitere damals ungeklarte Fragen auf Insbesondere waren die Frage nach der Energiequelle der Sonne und die Theorie des schwarzen Korpers ungeklart Verborgen in der Struktur der Maxwellgleichungen war auch die Relativitatstheorie Diese deutete sich bei Untersuchungen der Elektrodynamik bewegter Korper durch Hendrik Antoon Lorentz und Henri Poincare bereits an sie wurde jedoch erst im 20 Jahrhundert von Albert Einstein in voller Tragweite erkannt Moderne Physik BearbeitenSiehe auch Moderne Physik Das 20 Jahrhundert begann mit der Formulierung der beiden zentralen Theorien der modernen Physik der Quantentheorie durch Max Planck 1900 und der Relativitatstheorie durch Albert Einstein Beide Theorien fuhrten zu einer grundlegenden Umgestaltung der Physik Auf experimenteller Seite war einerseits die Entdeckung der Radioaktivitat Ende des 19 Jahrhunderts Henri Becquerel und deren Erforschung Anfang des 20 Jahrhunderts durch Marie Curie von ausschlaggebender Bedeutung gefolgt von der Entdeckung des Atomkerns durch Ernest Rutherford Rutherford Streuversuch Als erstes Elementarteilchen war noch im 19 Jahrhundert das Elektron in Kathodenstrahlen entdeckt worden J J Thomson Ein wichtiger Fortschritt war auch die Untersuchung bisher nicht bekannter Teile des elektromagnetischen Spektrums mit der Entdeckung der Rontgenstrahlung durch Wilhelm Conrad Rontgen mit grossen Auswirkungen auf die Medizin und die mikroskopische Untersuchung von Festkorpern Max von Laue William Henry Bragg William Lawrence Bragg Relativitatstheorie Bearbeiten Siehe auch Geschichte der speziellen Relativitatstheorie nbsp Albert EinsteinDie spezielle Relativitatstheorie SRT wurde nach Vorarbeiten von Hendrik Antoon Lorentz und Henri Poincare durch Albert Einstein begrundet Er erkannte als erster ihre volle Tragweite Durch die postulierte Gleichberechtigung aller Beobachter in Inertialsystemen Relativitatsprinzip und durch die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit war es notwendig geworden Raum und Zeit neu zu definieren Beide Grossen waren nach der SRT nicht mehr absolut sondern von der Wahl des Bezugssystems abhangig An die Stelle der Galilei Transformation trat nun die Lorentz Transformation Die ebenfalls von Einstein begrundete allgemeine Relativitatstheorie ART dehnte die Erkenntnisse der SRT auf Nicht Inertialsysteme aus Demnach sind Gravitationswirkungen und Tragheitskrafte zueinander vollkommen aquivalent Daraus folgte sowohl die Gleichheit von schwerer und trager Masse als auch die Krummung der Raumzeit Die noch in der klassischen Physik stillschweigend als zutreffend angesehene euklidische Geometrie des Raumes erwies sich nun als nicht mehr tragfahig Die ART fand schon bald nach dem Ersten Weltkrieg Bestatigung in Beobachtungen Lichtablenkung am Rand der Sonne bei Sonnenfinsternis Arthur Eddington und die darin formulierten Kosmologischen Modelle Friedmann Georges Lemaitre in der Entdeckung der Expansion des Universums Edwin Hubble Quantentheorie Bearbeiten Hauptartikel Quantenphysik Die Quantentheorie hat ihre Wurzeln in der Quantenhypothese mit der es Max Planck gelang das Spektrum der Warmestrahlung des Schwarzen Korpers durch das Plancksche Strahlungsgesetz zu erklaren Planck nahm an dass die Materie Strahlung nicht kontinuierlich sondern in kleinen Portionen Quanten absorbiere und emittiere Albert Einstein schloss daraus auf den Teilchencharakter des Lichts Photon und erklarte damit den Photoeffekt der schon im 19 Jahrhundert von Wilhelm Hallwachs entdeckt worden war Der Teilchencharakter des Lichts stand in krassem Widerspruch zu der Wellentheorie des Lichts die sich bisher ausgezeichnet bewahrt hatte Louis de Broglie ging spater sogar noch einen Schritt weiter und postulierte dass dieser Welle Teilchen Dualismus nicht nur eine Eigenschaft des Lichts sei sondern ein Grundprinzip der Natur Daher schrieb er auch der Materie einen Wellencharakter zu Niels Bohr Arnold Sommerfeld und andere entwickelten das halbklassische Bohrsche Atommodell mit quantisierten Energien das eine erste plausible Erklarung fur die Linienspektren der Atome gab Die altere Quantentheorie erwies sich bald insbesondere in der Erklarung komplexer Spektren als ungenugend Um 1925 wurde durch Werner Heisenberg Max Born von dem die statistische Interpretation der Wellenfunktion stammt Pascual Jordan und Wolfgang Pauli die Matrizenmechanik entwickelt Hier wurden die Quantisierungserscheinungen durch die Nichtvertauschbarkeit der den grundlegenden Messgrossen wie Impuls und Ort zugeordneten Operatoren erklart Ausserdem erkannte Heisenberg dass diese Grossen nicht gleichzeitig exakt bestimmt sind und schatzte dies in seiner Unscharferelation ab Erwin Schrodinger formulierte unabhangig davon mit der Schrodingergleichung die Grundlage der Wellenmechanik Diese Gleichung ist eine partielle Differentialgleichung und eine Eigenwert Gleichung die Eigenwerte des Hamilton Operators sind die Energien der moglichen Zustande Die Matrizen und die Wellenmechanik erwiesen sich als zwei Aspekte derselben Theorie der eigentlichen Quantenmechanik Bis Ende der 1920er Jahre war die Formulierung insbesondere durch Paul Dirac zu einem Abschluss gebracht worden und die neue Theorie erzielte grosse Erfolge durch Anwendung nicht nur in der Atomphysik sondern auch bei Molekulen Festkorpern und auf anderen Gebieten Der Spin eine fundamentale Eigenschaft aller Teilchen die sich in der klassischen Physik nicht verstehen lasst wurde 1925 entdeckt George Uhlenbeck Samuel Goudsmit Der grundlegende Unterschied von Bosonen ganzzahliger Spin Bose Einstein Statistik einerseits und Fermionen halbzahliger Spin Fermi Dirac Statistik andererseits wurde erkannt siehe Spin Statistik Theorem von Wolfgang Pauli Mit der Klein Gordon Gleichung und der Diracgleichung gelangen relativistische Formulierungen der Quantentheorie Die daraus entwickelte Vorhersage von Antiteilchen konnte durch Carl D Anderson bestatigt werden Die Grundlagen der Quantentheorie wurden in Schlusselexperimenten wie im Franck Hertz Versuch quantisierter inelastischer Stoss von Elektronen mit Atomen im Millikan Versuch Quantisierung der Ladung im Compton Effekt Streuung von Photonen an freien Ladungstragern im Stern Gerlach Versuch Richtungsquantelung des Drehimpulses und im Davisson Germer Experiment Beugung von Materiewellen bestatigt Noch mehr als die spezielle und die allgemeine Relativitatstheorie stellte die Quantenphysik einen Paradigmenwechsel in der Physik dar Die Klassische Physik war ihrem Prinzip nach 18 streng deterministisch Das bedeutet dass gleiche Anfangsbedingungen unter identischen Umstanden immer zu den gleichen Versuchsergebnissen fuhren Dieser Determinismus war in der Quantenphysik nicht gegeben Max Born fuhrte die statistische Interpretation der Wellenfunktionen ein ausgebaut in der Kopenhagener Deutung der Quantentheorie durch Bohr und Heisenberg 1928 Einstein lehnte diese Deutung vehement ab blieb damit aber isoliert 1930er Jahre Anwendungen der Quantentheorie Bearbeiten Die 1930er Jahre waren gepragt vom Ausbau der Kernphysik die mit der Entwicklung der ersten Teilchenbeschleuniger insbesondere das Zyklotron durch Ernest O Lawrence einen Aufschwung erhielt Als weiterer grundlegender Elementarteilchen Baustein neben dem Elektron und Proton kam das Neutron hinzu James Chadwick und bald darauf weitere Elementarteilchen die zunachst vor allem durch naturliche Beschleuniger in Form der Kosmischen Hohenstrahlung untersucht wurden wobei die wesentlichen neuen Entdeckungen erst nach dem Zweiten Weltkrieg ab der zweiten Halfte der 1940er Jahre erzielt wurden P M S Blackett u a Das Neutron war grundlegend fur das Verstandnis der Kerne und sein Zerfall fuhrte zur Entdeckung der vierten fundamentalen Wechselwirkung neben Gravitation elektromagnetischer und der die Kerne zusammenhaltenden starken Wechselwirkung der schwachen Wechselwirkung Es wurden erste Kernmodelle entwickelt so z B das Tropfchenmodell von Carl Friedrich von Weizsacker Bis heute gibt es jedoch keine in sich geschlossene befriedigende Theorie des Atomkerns Ende der 1930er Jahre wurde die Kernspaltung durch Otto Hahn entdeckt und durch Lise Meitner theoretisch gedeutet Nachdem der Zweite Weltkrieg ausgebrochen war starteten die USA das Manhattan Projekt zur Entwicklung von Atombomben An dem Projekt das unter der wissenschaftlichen Leitung von J Robert Oppenheimer stand waren zahlreiche namhafte Physiker beteiligt Die erste kontrollierte Kettenreaktion gelang Enrico Fermi 1942 und bildete die Grundlage fur die friedliche Nutzung der Kernenergie Ausserdem war dies zusammen mit der Radarforschung im Zweiten Weltkrieg der Beginn von Big Science und massiver Forderung der Naturwissenschaften und Technologie durch staatliche Stellen in den USA und anderen Landern und durch die Ausbildung eines militarisch industriellen Komplexes Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 verlor Deutschland seine Vorreiterstellung in der Physik die es im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts innegehabt hatte Zahlreiche Physiker verliessen Deutschland und spater Osterreich weil sie wegen ihrer judischen Abstammung oder ihres politischen Engagements verfolgt wurden darunter so namhafte Wissenschaftler wie Einstein Schrodinger Meitner und andere In der so genannten Deutschen Physik vertreten durch z B Philipp Lenard Johannes Stark u a wurden wichtige Erkenntnisse der Modernen Physik aus ideologischen Grunden abgelehnt Wie nicht anders zu erwarten stellte sich die Deutsche Physik jedoch als wissenschaftliche Sackgasse heraus Auch Deutschland unternahm im Zweiten Weltkrieg im Rahmen des Uranprojekts militarisch motivierte Forschungen zur Kernspaltung jedoch war es bis Kriegsende noch weit vom Bau einer Atombombe entfernt Die Forschung in Deutschland war auf diesem und anderen militarisch relevanten Gebieten nach dem Krieg bis 1956 untersagt Sie litt ausserdem in Deutschland unter den Kriegszerstorungen und der Vertreibung zahlreicher Wissenschaftler unter den Nationalsozialisten und musste nach dem Krieg wieder muhsam Fuss fassen In den 1930er Jahren wurde auch die Quantentheorie von Feldern entwickelt Dirac Jordan u a mit dem grundlegenden Bild von Wechselwirkungen vermittelt durch den Austausch von Teilchen Hideki Yukawa Fermi Aufschwung der Physik nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die fuhrende Rolle in der Physik ubernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg die USA Ende der 1940er Jahre entstanden durch Richard Feynman der auch nach einer Idee von Dirac die Pfadintegral Formulierung der Quantenmechanik begrundete Julian Schwinger Freeman Dyson und andere konsistente Formulierungen von Quantentheorien von Feldern Quantenfeldtheorie Quantenelektrodynamik Aus den Radarforschungen im Zweiten Weltkrieg kamen viele neue experimentelle Verfahren insbesondere die Entwicklung des Masers Mitte der 1950er Jahre und daraus die des Lasers um 1960 die nicht nur die Spektroskopie revolutionierten und Methoden wie Kernspinresonanzspektroskopie Die Festkorperphysik lieferte eine weitere Saule der technologischen Entwicklung in Form von Halbleitern und dem Transistor John Bardeen William B Shockley Auch lange unverstandene makroskopische Quantenphanomene wie die von Supraleiter John Bardeen u a und Supraflussigkeit fanden mit hier auf die Vielteilchenphysik angewandten quantenfeldtheoretischen Methoden eine Erklarung Die Festkorperphysik sorgte immer wieder fur uberraschende Entdeckungen wie Hochtemperatursupraleiter und Quanten Hall Effekt in den 1980er Jahren nicht nur mit grossen technologischen Auswirkungen sondern auch mit theoretischen Ansatzen die auch die Elementarteilchenphysik und andere Gebiete der Physik befruchteten Von besonderer Bedeutung war hier die Entwicklung der Theorie der Phasenubergange und kritischen Phanomene Lew Landau Kenneth Wilson Wilson arbeitete das einflussreiche Konzept der Renormierungsgruppe heraus die zum Beispiel bei der Theorie von Phasenubergangen und in der Elementarteilchenphysik und Quantenfeldtheorie Anwendung findet Entwicklung des Standardmodells Bearbeiten Die Entwicklung der Teilchenbeschleuniger nach dem Krieg fuhrte zur Entdeckung eines ganzen Elementarteilchen Zoos in den die Theoretiker besonders ab den 1960er Jahren Ordnung brachten Dabei erwiesen sich Symmetrien und deren quantenfeldtheoretische Formulierung als Eichtheorien von besonderer Bedeutung Eichtheorien wurden ursprunglich von Hermann Weyl als Erweiterungen der Allgemeinen Relativitatstheorie eingefuhrt und erwiesen sich insbesondere in Form von Yang Mills Theorien als grundlegend fur das sich nun herausbildende Standardmodell der Elementarteilchen und fundamentalen Wechselwirkungen Von grosser Bedeutung war die Entdeckung der Verletzung einer grundlegenden Symmetrie in der schwachen Wechselwirkung der Paritatsverletzung 1956 postuliert von Yang Lee und bestatigt im Wu Experiment Wesentliche Beitrage leistete Murray Gell Mann bei der starken Wechselwirkung speziell durch die Einfuhrung punktformiger Konstituenten Quarks aus denen Mesonen und Baryonen aufgebaut sind und die Ende der 1960er Jahre in Hochenergieexperimenten beobachtet wurden Ab den 1970er Jahren schalte sich eine spezielle Yang Mills Theorie die Quantenchromodynamik als Theorie der starken Wechselwirkung und ein Baustein des Standardmodells heraus gefolgt von einer Vereinigung der elektrischen und schwachen Wechselwirkung Steven Weinberg Abdus Salam Sheldon Glashow 1960er Jahre Die Entwicklung der grossen Beschleuniger die exemplarisch fur Big Science stehen bei denen tausende Wissenschaftler an den Experimenten nichts Ungewohnliches sind bestatigte Stuck fur Stuck dieses Modell bis hin zur Entdeckung des letzten Quarks Top Quark in den 1990er Jahren und des Higgs Teilchens Anfang der 2010er Jahre Die theoretische Elementarteilchenphysik wurde in den Jahren nach Abschluss des Standardmodells Ende der 1970er Jahre von der Stringtheorie beherrscht die die Phanomenologie des Standardmodells durch die Betrachtung ausgedehnter fadenformiger statt punktformiger Elementarteilchen zu erklaren versucht und die Losung eines weiteren grossen ungelosten Problems der Physik der Vereinigung von Gravitation und Quantentheorie zum Ziel hat Allerdings leidet die Theorie an dem grossen Abstand der Planck Skala der Beschreibung der Theorie und experimentell zuganglichen Dimensionen Die Theorie war dagegen sehr fruchtbar fur einen neuen gegenseitigen Austausch von Mathematik und Physik Weitere Entwicklungen Bearbeiten Die durch die Miniaturisierung elektronischer Schaltungen moglich gemachte Entwicklung des Computers und der Elektronik machte nicht nur die Entwicklung der Teilchenbeschleunigerexperimente die das Standardmodell bestatigten moglich sondern revolutionierte auch die Theoretische Physik Zu den vor allem durch die Computerentwicklung ermoglichten neuen Zweigen gehort auch die Chaostheorie die in den 1970er Jahren zu einem Paradigmenwechsel auch in Gebieten wie der klassischen Mechanik fuhrte die bis dahin als weitgehend abgeschlossen galten Mit dem Computer erschlossen sich ganz neue Fragestellungen und Verbesserungen der Vorhersagemoglichkeiten von vielen Modellen Die Miniaturisierung von Schaltkreisen wurde spater bis in den Quantenbereich fortgetrieben und es entstanden neue Forschungsfelder wie Mesoskopische Physik und Quanteninformationstheorie Im grossen Massstab der Kosmologie und Astrophysik Quasare und aktive Galaxien Neutronensterne und Pulsare Schwarze Locher wurden in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts ebenfalls sowohl theoretisch als auch auf dem Gebiet der Beobachtungen Astronomie in den unterschiedlichsten Wellenlangen grosse Fortschritte erzielt Schwarze Locher wandelten sich von einer exotischen Moglichkeit zu einem etablierten Erklarungsmodell und die Kosmologie wurde insbesondere mit der Entdeckung der 3 K Hintergrundstrahlung zu einer quantitativen Wissenschaft Es stellten sich auch vielfaltige Verbindungen von der Physik im ganz Kleinen Elementarteilchen zur Astrophysik und Kosmologie heraus Astroteilchenphysik zum Beispiel bei der Erklarung des Problems solarer Neutrinos Das Inflationare Modell wurde zu einem der Bausteine der modernen Naturerklarung wobei sich Ende des 20 Jahrhunderts in Form der Entdeckung Dunkler Materie und der beschleunigten Expansion des Universums neue grundlegende ungeloste Probleme ergaben Siehe auch BearbeitenZeittafel physikalischer Entdeckungen Liste der Nobelpreistrager fur PhysikLiteratur BearbeitenBibliographien Bearbeiten Roderick W Home The history of classical physics A selected annotated bibliography Garland New York 1984 ISBN 0 8240 9067 5 Stephen G Brush Lanfranco Belloni The history of modern physics An international bibliography Garland New York 1983 ISBN 0 8240 9117 5 Uberblicksdarstellungen und Handbucher Bearbeiten Armin Hermann Weltreich der Physik 2 Auflage GNT Verlag 1991 John Heilbron Hrsg The Oxford Guide to the History of Physics and Astronomy Oxford University Press 2005 Gerald Holton Stephen G Brush Physics the Human Adventure From Copernicus to Newton and Beyond Rutgers University Press 2001 ISBN 0 8135 2908 5 Friedrich Hund Geschichte der physikalischen Begriffe 2 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4 nach Donati Speer Donati Speer Donati Speer Enrico Giannetto The impetus theory Between history of physics and science education In Science amp Education 2 3 1993 S 227 238 doi 10 1007 BF00490064 Hier nach Flasch Das philosophische Denken im Mittelalter Stuttgart Reclam 2000 543 Donati Speer Vgl Flasch 545 Vgl Flasch 569 572 Barry Gower Speculation in Physics the history and practice of Naturphilosophie Stud Hist Phil Sci 3 1973 301 Walther Gerlach in Propylaen Weltgeschichte 19 Jahrhundert und Walther Gerlach Zum 150 Geburtstag von Julius Robert Mayer Physikalische Blatter 1964 S 407 doi 10 1002 phbl 19640200903 freier Volltext Thomas S Kuhn machte 1959 in einem klassischen Aufsatz die Naturphilosophie als eine der Faktoren aus die zum Prinzip der Energieerhaltung fuhrten Thomas S Kuhn Energy conservation as an example of simultaneous discovery in Marshall Clagett u a Critical problems in the history of science University of Wisconsin Press 1959 S 321 356 nachgedruckt in Kuhn The essential tension University of Chicago Press 1977 S 66 104 Zwei weitere Trigger Factors waren nach Kuhn die Beschaftigung mit Maschinen und Konversionsprozessen Die weite Verbreitung chaotischen Verhaltens auch in der klassischen Physik wurde erst ab den 1970er Jahren in der Chaostheorie deutlich und fuhrte auch hier zu einem Paradigmenwechsel Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Physik Quellen und Volltexte UberblicksdarstellungenBernhard Szallies Zeittafel Johann Carl Fischer Geschichte der Naturwissenschaften Gottingen 1801 Joachim Schummer Einfuhrung in die Geschichte und Philosophie der Physik Universitat Karlsruhe Pierre Duhem History of Physics In The Catholic Encyclopedia Band 12 Robert Appleton Company New York 1911 bei wikisource Paul Halsall Internet History of Science Sourcebook 1998 2007 Zapata Marin Oswaldo Il Saggiatore Passages on the History of Physics mdy 2009 abgerufen am 29 November 2013 Geschichte der Physik Techniklexikon abgerufen am 19 Dez 2013MittelalterStephen Carey Mechanics in the Middle Ages kommentierte BibliographieNeuzeitGerald Holton Stephen G Brush Bibliographie zu Physics the Human Adventure From Copernicus to Newton and Beyond Rutgers University Press 2001Spezielle ThemenL L Whyte Essay on Atomism from Democritus to 1960 Wesleyan University Press 1961 Friedrich Albert Lange Geschichte des Materialismus Leipzig 2 A 1873 75 Philosophy of Science Case Studies und History of Philosophy of Science Aufsatze von PhilSci Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Physik amp oldid 234750853