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Das Davisson Germer Experiment wurde 1927 von Clinton Davisson und seinem damaligen Assistenten Lester Germer an den Bell Laboratories durchgefuhrt Es war der erste experimentelle Nachweis von Interferenzerscheinungen bei materiellen Teilchen Damit wurde die von Louis de Broglie 1924 formulierte Hypothese der Materiewellen bestatigt 1 1937 wurde Davisson fur dieses Experiment mit dem Nobelpreis fur Physik ausgezeichnet 2 Inhaltsverzeichnis 1 Experiment 1 1 Beobachtung 2 Historisches 3 EinzelnachweiseExperiment Bearbeiten nbsp Aufbau des ExperimentesDer Versuchsaufbau besteht im Wesentlichen aus einer Elektronenquelle einem Metall mit monokristalliner Oberflache und einem Faraday Becher in einer Vakuumkammer Die Elektronen treffen mit einer Geschwindigkeit die uber eine Beschleunigungsspannung geregelt werden kann auf die Metalloberflache und werden unter verschiedenen Streuwinkeln 8 displaystyle theta nbsp gestreut Mithilfe des Faraday Bechers wird die Intensitat der gestreuten Elektronen in Abhangigkeit von 8 displaystyle theta nbsp gemessen wobei durch ein elektrisches Gegenfeld sichergestellt wurde dass nur elastisch gestreute Elektronen detektiert wurden Im Originalexperiment von 1927 wurde ein geschliffener Nickelkristall verwendet und der Elektronenstrahl war senkrecht zur Kristalloberflache ausgerichtet Beobachtung Bearbeiten Klassisch wurde man erwarten dass die Intensitat der gestreuten Elektronen bei allen Streuwinkeln dieselbe ist wie z B beim Stoss harter Kugeln oder nur schwach vom Winkel abhangt Im Davisson Germer Experiment zeigte sich jedoch ein Interferenzmuster mit deutlichen Maxima und Minima bei bestimmten Winkeln Unter bestimmten Bedingungen verhalten sich Elektronen also wie Wellen Die Lage der Maxima entspricht genau der Bragg Gleichung die 1912 von William Lawrence Bragg fur die Beugung von Rontgenstrahlung an Kristallen aufgestellt wurde wenn den Elektronen die Wellenlange der von de Broglie vorgeschlagenen Materiewellen zugeschrieben wird Historisches BearbeitenDavisson und Germer hatten Andeutungen einer Interferenz zufallig schon 1925 beobachtet nachdem versehentlich Luft in die Versuchsvorrichtung eingedrungen war und der Nickelkristall danach zum Entfernen der entstandenen Oxidschicht erhitzt worden war Dabei hatten sich an der Kristalloberflache monokristalline Strukturen gebildet in der Ausdehnung vergleichbar zu der des Elektronenstrahls 3 Im Jahr 1924 stellte Louis de Broglie die Hypothese auf dass Materie Eigenschaften aufweist die denen einer Welle entsprechen Eine der Folgerungen ist dass es bei Teilchen zu Interferenz kommen kann Walter Elsasser schlug 1925 vor die Welleneigenschaft langsamer Elektronen durch Streuung an Einkristallen zu belegen Weder die Arbeiten von de Broglie noch Elsassers Vorschlag waren Davisson und Germer zu Beginn ihres Experiments bekannt 3 Die Wellenlange von Elektronen ist sehr klein weswegen Objekte an denen deutliche Beugungsphanomene auftreten konnen auch sehr klein sein mussen Bis zur Beugung am Doppelspalt sollte es daher noch fast 40 Jahre dauern erst 1959 gelang Claus Jonsson an der Universitat Tubingen ein entsprechendes Experiment Einzelnachweise Bearbeiten Davisson C and Germer L H Diffraction of Electrons by a Crystal of Nickel In Phys Rev Band 30 1927 S 705 740 Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1937 an Clinton Joseph Davisson englisch a b Paul Allen Tipler Ralph A Llewellyn Moderne Physik Oldenbourg Verlag 2009 ISBN 978 3 486 58275 8 S 242 google de abgerufen am 14 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Davisson Germer Experiment amp oldid 230935909