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Carl Wilhelm Ramsauer 6 Februar 1879 in Osternburg 24 Dezember 1955 in Berlin war ein deutscher Physiker Der 1920 von ihm entdeckte Ramsauer Effekt gilt als erster experimenteller Hinweis auf die Wellennatur des Elektrons Ramsauer 1928 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRamsauer entstammt einer Oldenburger Pfarrers und Padagogenfamilie und besuchte bis 1897 das Alte Gymnasium zu Oldenburg Er studierte Mathematik und Physik in Munchen Tubingen Berlin und zuletzt Kiel wo er 1903 promoviert wurde Von 1902 bis 1906 arbeitete er am Kaiserlichen Torpedo Laboratorium in Kiel und dann am Radiologischen Institut in Heidelberg das vom Nobelpreistrager Philipp Lenard geleitet wurde Dort habilitierte er sich 1909 und wurde 1915 zum ausserordentlichen Professor ernannt 1920 entdeckte er den in klassischer Sichtweise ungewohnlichen Effekt dass langsame Elektronen ein Gas besser durchdringen konnen als schnelle Elektronen Es war der erste experimentelle Hinweis auf die Wellennatur des Elektrons die erst mit der These der Materiewellen von de Louis de Broglie 1924 richtig gedeutet werden konnte Ramsauers Untersuchungen hatten grosse Bedeutung fur die Entwicklung der Quantenmechanik und gingen als Ramsauer Effekt in die Physikgeschichte ein 1921 wurde er zum Ordinarius fur Experimentalphysik an die Technische Hochschule Danzig berufen und ging 1928 zur Grundung des zentralen AEG Forschungslaboratoriums nach Berlin Dabei nahm er seinen Schuler Ernst Bruche mit der das physikalische Laboratorium leitete und dort 1939 das elektrostatische Elektronenmikroskop entwickelte Unter Ramsauers Leitung und mit tatkraftiger Unterstutzung des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der AEG Waldemar Petersen entwickelte sich in den Kriegsjahren das in der Infrarot und Lenkwaffen Technik fuhrende AEG Forschungsinstitut wovon der AEG Konzern auch nach dem Krieg profitierte 1939 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 1941 wahlte ihn die Deutsche Physikalische Gesellschaft zu ihrem Vorsitzenden Nachdem er ab 1931 bereits Honorarprofessor an der TH Berlin gewesen war wurde er 1945 als Ordinarius berufen 2 Die letzten Jahre seines Lebens widmete er der Verbesserung der Physikausbildung und beschaftigte sich mit der Geschichte der Physik Er war einer der Herausgeber der Zeitschrift fur technische Physik Ramsauer starb 1955 in Berlin Sein Grab befindet sich in Paulinenaue im Havelland Ehrungen Bearbeiten1940 Preis der Lilienthal Gesellschaft fur Luftfahrtforschung zus mit Ernst Bruche Hans Mahl Walter Schaffernicht 1943 Ehrende Anerkennung von Adolf Hitler 1954 Grosses Bundesverdienstkreuz 1988 In Erinnerung an die Verdienste von Carl Ramsauer wurde 1988 der Carl Ramsauer Preis ins Leben gerufen Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 135 Willy Mobus Claus Priesner Ramsauer Carl Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 134 36 Digitalisat Carl Ramsauer Internationales Biographisches Archiv 08 1956 vom 13 Februar 1956 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Schriften BearbeitenUeber den Ricochetschuss Dissertation 1903 Digitalisat Grundversuche der Physik in historischer Darstellung 2 Bande Springer Verlag 1953 Wirkungsquerschnitt der Edelgase gegenuber langsamen Elektronen Ostwalds Klassiker Geest und Portig Leipzig 1954 mit Rudolf Kollath Herausgeber Ernst Bruche Physik Technik Padagogik Erfahrungen und Erinnerungen Karlsruhe Braun 1949Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Ramsauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Carl Ramsauer in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 196 Professoren der TU Berlin Carl Wilhelm Ramsauer Catalogus Professorum TU Berlin abgerufen am 3 August 2022 Normdaten Person GND 116327790 lobid OGND AKS LCCN n83828454 VIAF 40127213 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ramsauer CarlALTERNATIVNAMEN Ramsauer Carl Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 6 Februar 1879GEBURTSORT OldenburgSTERBEDATUM 24 Dezember 1955STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Ramsauer amp oldid 233336410