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Osternburg ist ein Stadtteil der niedersachsischen Grossstadt Oldenburg und hat etwa 12 000 Einwohner ohne Drielake OsternburgStadt Oldenburg Oldb Koordinaten 53 8 N 8 14 O 53 128611111111 8 2352777777778 Koordinaten 53 7 43 N 8 14 7 OEinwohner 11 980 31 Dez 2015 1 Eingemeindung 1 Oktober 1922Vorwahl 0441 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Religion 3 Naturdenkmal 4 Unternehmen 5 Verkehr 6 Bildung 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Osternburger Kirche von 1616 Cloppenburger Strasse 17 nbsp Ehem Kasino des Oldenburgischen Dragoner Regiments Nr 19 gegenwartig Jochen Klepper Haus der Ev Kirchengemeinde OL Osternburg nbsp Sitz der ehem Gemeindeverwaltung und des Standesamts Osternburg Bremer Str Ecke UlmenstrasseErstmals erwahnt wird der Ort im graflichen Salbuch von 1428 mit de twe hus to Osterenborch 2 Der Name ist ungeklart Er kann sich auf die Lage ostlich Oldenburgs beziehen oder auf den Heidenwall als ostliche Burg oder aber auf einen graflichen Hof ostlich des mittleren Damms 3 1616 wurde Osternburg rechtlich eine eigenstandige Gemeinde Graf Anton Gunther stiftete der Gemeinde eine eigene Kirche damit wurde Osternburg zum Kirchspiel Der Graf schuf auch den Ihrer Furstlichen Gnaden Lustgarten auf der Wunderburg an den Strassennamen in Osternburg erinnern 4 Mit der franzosischen Verwaltungsreform von 1811 erhielt die Gemeinde einen eigenen hauptamtlichen Burgermeister Maire der nach dem Ende der franzosischen Besetzung 1814 die Bezeichnung Kirchspielvogt trug In der Franzosenzeit wurde Osternburg offiziell als Marie d Osternbourg bezeichnet Nach der neuen Gemeindeordnung von 1856 wurde vom neuen Gemeinderat ein Gemeindevorsteher eingesetzt Mit dem Fall des Konigreiches Hannover 1866 konnte im Jahre 1876 der Eisenbahnanschluss Oldenburgs und damit Osternburgs realisiert werden In Osternburg entstanden ein Gleisanschluss an die grossen Industriewerke und ein grosser heute stillgelegter Rangierbahnhof mit Eisenbahnerwohnungen Von 1859 bis 1919 war in Osternburg das Oldenburgische Dragoner Regiment Nr 19 stationiert Die Dragoner Kaserne befand sich an der Bremer Strasse und wurde ca 1980 abgerissen Auf dem Gelande befinden sich heute Dienststellen der Bundeswehr insbesondere das Verpflegungsamt der Bundeswehr VpflABw Von Juni bis September 1894 fand in Osternburg ein grosser Streik der Glashuttenarbeiter statt Dabei wurde am spaten Abend des 10 August der Glashuttenarbeiter Carl Ohlendorf auf dem Langenweg heute Stedinger Strasse Hohe der heutigen Hausnummer 33 von streikenden Arbeitskollegen als Streikbrecher beschimpft und tatlich angegriffen Ohlendorf wurde durch sechs Messerstiche schwer verletzt und verstarb wenige Tage spater im Evangelischen Krankenhaus der Stadt Die Tater wurden bereits am Tag nach der Tat von Angehorigen der Gendarmerie verhaftet Der Haupttater Hermann Bulle wurde zu einer Gefangnisstrafe von vier Jahren drei Nebentater zu einer Strafe von sechs Monaten Haft verurteilt Um weitere Zwischenfalle dieser Art zu verhindern wurde die Glashutte mit vier Gendarmen belegt Zehn zusatzliche Beamte patrouillierten Tag und Nacht durch Osternburg Der Streik einer der grossten der je in Oldenburg stattfand und gut drei Monate dauerte wurde im September 1894 eingestellt da die Werkleitung aus Sud und Westdeutschland neue Arbeitskrafte angeworben hatte Vom 11 August 1891 bis zum 31 Marz 1892 erschien in Osternburg eine eigene Zeitung Der Osternburger Unterhaltungs und Anzeigenblatt f d Gemeinde Osternburg u Umgegend die von der Tendenz her reformistisch war und zuerst in Oldenburg dann in Berlin in der Deutschen Verlags und Buchdruck AG hergestellt wurde Die Blatter sind in der Landesbibliothek Oldenburg archiviert 1913 hatte die Gemeinde 13 000 Einwohner und war einer der bedeutendsten Industriestandorte des Grossherzogtums Oldenburg Folgende Grossbetriebe waren vor 1914 in Osternburg ansassig die Oldenburgische Glashutte die Warpsspinnerei das Gaswerk Osternburg die Glasformenfabrik Beyer und das Baugrossunternehmen Westerholt Daneben gab es viele Kleinbetriebe nbsp Funkstreifenwagen VW Passat der Niedersachsischen Schutzpolizei circa 1978 3 Polizeirevier Oldenburg Osternburg Am 1 Oktober 1922 wurden per Gesetz die Gemeinden Osternburg und Oldenburg vereinigt und Osternburg damit Teil Oldenburgs Im Zuge der Eingemeindung wurde 1924 in der Ulmenstrasse heutiges Bundeswehrgelande ein Polizeirevier eingerichtet das 1937 an die Cloppenburger Strasse ehemaliges Schulgebaude Einmundung Gorch Fock Strasse und 1954 an die Bremer Strasse 25 verlegt wurde Nach der Auflosung 1984 befand sich in Osternburg nur noch eine Polizeistation die nachts nicht mehr besetzt war Nach Sprengung der Hunte Brucke im April 1945 und bis zur provisorischen Wiedererrichtung im August 1945 war der Bahnhof Osternburg zeitweilig Endstation der Zuge aus Osnabruck 5 Religion BearbeitenIn Osternburg gibt es die evangelisch lutherische Dreifaltigkeitskirche deren Bau durch Graf Anton Gunther schon 1616 gestiftet wurde Sie ist die zweitalteste Kirche in Oldenburg Die Kirchengemeinde hat um diese Kirche einen Friedhof und einen weiteren der als Neuer Friedhof bezeichnet wird Er liegt zwischen Cloppenburger Strasse und der Strasse An den Vossbergen 6 An der Eidechsenstrasse gibt es ein Yesidisches Forum 7 Naturdenkmal BearbeitenIn Osternburg steht an der Cloppenburger Strasse 3 beim Denkmal des Oldenburgischen Dragoner Regiments Nr 19 der vermutlich alteste Baum Oldenburgs eine Stieleiche Die Stadt Oldenburg hat als Naturschutzbehorde im Jahr 1983 diesen Baum zum Naturdenkmal erklart und damit unter Schutz gestellt 8 Ihr Alter wird auf rund 460 Jahre geschatzt 9 Der Stamm hat einen Umfang von fast 6 Metern Unternehmen Bearbeiten1845 wurde die Konzession zur Errichtung einer Glasfabrik erteilt Die Oldenburgische Glashutte wurde in der damals landlichen Gemeinde Osternburg zwischen der heutigen Stedinger Strasse und der Hunte angelegt Produziert wurden ab 1847 unter anderem Bierseidel Lampenzylinder und Demijohns Um 1891 wurden taglich bis zu 15 000 Flaschen hergestellt 1957 ubernahm die Gerresheim Glas AG die in Konkurs gegangene Fabrik Es wurden Gebaude abgerissen und neue Maschinen genutzt In der Folge entwickelte sich die Glashutte zu einem der grossten Industriebetriebe Oldenburgs Im Jahre 1970 produzierte die Fabrik taglich im Durchschnitt 1 2 Millionen Getrankeflaschen Trotz dieser hohen Produktionszahlen wurde das Werk 1983 geschlossen heute befinden sich an dem Standort die Werkshallen der Peguform in denen Autoteile hergestellt werden 1891 grundete der in Osternburg geburtige Ludwig Freytag ein Bauunternehmen das zurzeit 1 300 Mitarbeiter beschaftigt 10 Von 1916 bis 1926 war in Osternburg die Wagenbauanstalt Oldenburg ansassig die u a Strassenbahnwagen und Motorrader herstellte 1917 wurde die Brand Werft von der Oldenburger Seite der Hunte auf die Osternburger verlegt Zwischen Bremer Heerstrasse Harmonie und Dragonerstrasse befand sich von 1924 bis 1935 der Zentralviehmarkt an der Wunderburgstrasse in den 1940er und 1950er Jahren das Oldenburger Herdbuch Verkehr BearbeitenOsternburg wird durch mehrere Stadtbuslinien der Oldenburger Verkehr und Wasser GmbH an den OPNV angebunden die Linie 330 bedient den Substadtteil Drielake Die Stedinger Strasse wird durch die Linie 340 Kloster Blankenburg IKEA bedient Der Kern Osternburgs im Bereich der Bremer Strasse ist durch die Linien 302 Borchersweg 313 323 Krusenbusch 304 Bummerstede und 311 321 Kreyenbruck an die Innenstadt angebunden nbsp Ehemaliger Bahnhof Osternburg in Oldenburg Osternburg nbsp Ehemaliger Bahnhofs Osternburg in Oldenburg Osternburg 2019Im sudlichen Nachbarstadtteil Krusenbusch befand sich fruher der Oldenburger Rangierbahnhof Auch heute wird Osternburg von der Bahnstrecke Oldenburg Osnabruck sowie der Hemmelsberger Kurve zur Bahnstrecke Bremen Oldenburg durchschnitten Die NordWestBahn fahrt im Stundentakt zwischen Wilhelmshaven und Osnabruck der ehemalige Haltepunkt Oldenburg Osternburg wird jedoch seit 1979 nicht mehr bedient und ist mittlerweile aufgelassen 11 Im Zuge der Inbetriebnahme des Jade Weser Ports wird seit Jahren uber einen Streckenausbau diskutiert Kommunalpolitiker fordern eine Umgehungsstrecke Grosse Bedeutung fur die Schifffahrt hat der Kustenkanal Der Entwasserung dienen der Hemmelsbaker Kanal der Osternburger Kanal und der Drielaker Kanal Bildung BearbeitenIm Stadtteil ist die Freie Waldorfschule Oldenburg Im Gebaude der Oberschule Osternburg Ehemalige Realschule Osternburg in der Gorch Fock Strasse 2 befindet sich die Aussenstelle Osternburg des Alten Gymnasiums Oldenburg AGO Personlichkeiten BearbeitenJohann Peter Ahlers 1724 1793 Konigl Danischer Hauptmann und Herzoglich Oldenburgischer Forstmeister und Kammerrat Friedrich Albers 1881 1936 liberaler Politiker und Oldenburgischer Landtagsabgeordneter Julius Friedrich Wilhelm Bosse 1788 1864 Hofgartner und Botaniker wohnte zuletzt in der Stedinger Strasse 103 Theodor Ahlrichs 1866 1937 evangelisch lutherischer Theologe war von 1895 bis Marz 1879 Hilfsprediger in Osternburg und wohnte in der Ulmenstrasse 3 Carl Dinklage 1868 1941 deutscher Industrieller und Vorstandsvorsitzender der Oldenburger Glashutte Heinrich Bockelmann 1870 1945 Bankier und Diplomat Grossvater von Udo Jurgens Hermann Ehlers 1904 1954 Prasident des Deutschen Bundestages Ehlers war wohnhaft in der Brunnenstrasse die nach seinem Tod in Hermann Ehlers Strasse umbenannt wurde Wilhelm Gideon 1898 1977 SS Hauptsturmfuhrer und Kommandant des Konzentrationslagers Gross Rosen Franz Klusner 1837 1916 einflussreicher methodistischer Prediger Carl Ramsauer 1879 1955 deutscher Physiker entdeckte den Ramsauer Effekt Alexander von Rennenkampff 1783 1854 kaiserlich russischer Rittmeister Ernst Rodiek 1903 1980 Politiker SPD MdB Albert Freiherr von Schrenck Notzing 1862 1929 Pionier der Psychotherapie und Parapsychologie Johann Schutte 1873 1940 Schiffbauingenieur Hochschullehrer fur Schiffbau Luftschiffkonstrukteur und Unternehmer Wilhelm Stahlin 1883 1975 deutscher lutherischer Theologe Pfarrer in Osternburg wurde spater Landesbischof von Oldenburg Karl von Wedel 1842 1919 preussischer General der Kavallerie deutscher Botschafter in Rom und Wien Wilhelm Wrobel 1900 1961 Maler und BildhauerLiteratur BearbeitenMatthias Schachtschneider Osternburg Ein Ort mit vielen Gesichtern Oldenburg 1999 Geert Claussen Sven Claussen Spurensuche in Osternburg Oldenburger Ansichten Oldenburg 2009 Walter Barton Bibliographie der Oldenburger Presse In Oldenburger Jahrbuch Band 57 1957 S 55 Dirk Fass Wahre Kriminalgeschichten aus dem Oldenburger Land Isensee Oldenburg 2013 ISBN 978 3 7308 1047 7 S 50ff Stadt Oldenburg Hrsg Oldenburg 1914 1918 Ein Quellenband zur Alltags Sozial Militar und Mentalitatsgeschichte der Stadt Oldenburg im Ersten Weltkrieg Veroffentlichungen des Stadtarchivs Oldenburg Band 7 Isensee Oldenburg 2014 ISBN 978 3 7308 1080 4 E Gassler Osternburg in Albrecht Eckhardt Hg Oldenburgisches Ortslexikon Band 2 L Z Archaologie Geografie und Geschichte des Oldenburger Landes Oldenburg Isensee 2011 S 789 793 ISBN 978 3 89995 757 0 Monika Barkemeyer Osternburg und umzu Oldenburg Isensee 2021 ISBN 978 3 7308 1881 7 Unterkapitel Osternburg in Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 31 Stadt Oldenburg Oldenburg bearbeitet von Doris Boker Hameln Verlag CW Niemeyer 1993 S 227 238 ISBN 3 87585 253 2 Martin J Schmid Bet Olam Haus der Ewigkeit Der alte judische Friedhof zu Oldenburg Isensee Verlag Oldenburg 2021 ISBN 978 3 7308 1823 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osternburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alte Bilder aus Osternburg Osternburger UtkiekEinzelnachweise Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl in den Siedlungsbereichen 2006 2012 Memento vom 13 April 2014 im Internet Archive Einwohner Statistik der Stadt Oldenburg Hermann Lubbing Oldenburger Salbuch Stalling Oldenburg 1965 S 38 Nr 58 Gassler Osternburg Martin Teller Zur Lage der graflichen Barockgarten im Oldenburger Stadtbild Abgerufen am 14 Marz 2014 Vergessene Haltepunkte der Bahnlinie Oldenburg Osnabruck Beschreibung auf der Webseite der Kirchengemeinde Abruf am 5 Oktober 2021 Beschreibung bei Oldenburg de Abruf am 1 Oktober 2021 ND 2 im Verzeichnis der Naturdenkmale in Oldenburg Nabu Oldenburger Land Oldenburger Baumpfad Oldenburg 2012 Link zur Webseite Nabu Oldenburg de mit Downloadmoglichkeit Abruf am 1 Oktober 2021 Unternehmensportrait abgerufen am 3 August 2015 Osternburger Bahnhof verkauft In Nordwestzeitung 14 November 2012 Stadtteile von Oldenburg Oldb Alexandersfeld Bahnhofsviertel Bloherfelde Bornhorst Bummerstede Burgeresch Burgerfelde Dietrichsfeld Dobben Donnerschwee Drielake Drielaker Moor Ehnern Etzhorn Eversten Flugplatz Gerichtsviertel Haarenesch Haarentor Hundsmuhler Hohe Kloster Blankenburg Kreyenbruck Krusenbusch Nadorst Neuenwege Ofenerdiek Ohmstede Osternburg 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