www.wikidata.de-de.nina.az
Das Grossherzoglich Oldenburgische Gendarmeriekorps wurde 1867 als Folge des Eintritts des Grossherzogtums Oldenburg in den Norddeutschen Bund sowie der oldenburgisch preussischen Militarkonvention Nachfolgerin des Gross herzoglich oldenburgischen Landdragonerkorps Seine Struktur blieb auch nach der Revolution und der Abdankung von Grossherzog Friedrich August am 11 November 1918 im Prinzip unangetastet Die oldenburgische Gendarmerie bestand als Staatspolizei des nunmehrigen Freistaats Oldenburg bis zu ihrer Auflosung 1936 Grossherzoglich Oldenburgischer Gendarm im Dienstanzug Bildmitte Rechts im Bild Grossherzog Friedrich August Aufnahme vom 21 Mai 1914 Rodenkirchen Amt Brake heute Landkreis WesermarschGendarmerie Kaserne in Oldenburg Oldenburg um 1900 Heiligengeiststrasse Gebaut 1837 fur das Grossherzoglich oldenburgische Landdragonerkorps abgebrochen 1974 1937 1945 Sitz der Gestapo Nach 1945 zeitweise Dienststelle der Nachrichtenpolizei Niedersachsen Nach dem Abbruch 1974 entstand hier das Finanzamt Oldenburg Inhaltsverzeichnis 1 Grundung territoriale Zustandigkeit und Struktur 2 Personal und Ausbildung 3 Uniformierung und Dienstgrade 4 Einsatze 5 Der Erste Weltkrieg 6 Im Freistaat Oldenburg Die Auflosung 1936 7 Siehe auch 8 Literatur 9 WeblinksGrundung territoriale Zustandigkeit und Struktur BearbeitenDurch die oldenburgisch preussische Militarkonvention vom 15 Juli 1867 wurde das Gross herzoglich oldenburgische Landdragonerkorps aus der bisherigen oldenburgischen Militarstruktur herausgelost und unterstand nicht den neuen norddeutschen Bundestruppen bzw deren Befehlshabern Wie schon das Landdragonerkorps war die nunmehrige Gendarmerie nur im oldenburgischen Kernland Herzogtum Oldenburg zustandig Erst 1905 wurde die Gendarmerie des Furstentums Lubeck in das Korps integriert Die Gendarmerie des Furstentums Birkenfeld war von der Grundung 1817 bis zur Auflosung 1937 eine eigenstandige nichtmilitarische Instanz die organisatorisch in keiner Verbindung zum Gendarmeriekorps stand Anstelle des Militarkommandos als vorgesetzte Behorde trat nun das Departement des Innern der Grossherzoglichen Regierung Trotzdem behielt auch das Gendarmeriekorps einen militarischen Charakter Es unterstand weiterhin einem militarischen Kommandeur in der Regel dem ranghochsten preussischen Offizier in der Garnison Oldenburg Bis zur Revolution 1918 blieb auch das Oldenburgische Militarstrafgesetz vom 7 September 1861 fur das Korps in Kraft Die unmittelbaren Militarvorgesetzten der Gendarmen waren bis 1918 der Kommandeur der Stabs Oberwachtmeister die Oberwachtmeister Berittfuhrer fur ihren Beritt Die Zivilvorgesetzten waren der Minister des Innern der vortragende Rat beim Grossherzoglichen Ministerium dem die Bearbeitung der Gendarmerie Angelegenheiten ubertragen waren der Amtshauptmann und sein Vertreter innerhalb der Amter In den Stadten 1 Klasse die Burgermeister Oldenburg Delmenhorst und ab 1910 Rustringen heute Wilhelmshaven sowie Jever Kommandeure des Korps Generalmajor Johann Ludwig Mosle 1 Januar 1828 1 Januar 1870 Oberst der preussischen Armee Becker 1 Januar 1870 19 Oktober 1885 Major der preussischen Armee Muller 1 Januar 1886 1 November 1895 Oberst a D der preussischen Armee Gustav Frels 5 Juni 1843 Varel 2 November 1915 Oldenburg 1 Oktober 1896 14 November 1909 Oberst a D der preussischen Armee Rudolf Kellner 1850 1927 15 November 1909 31 Dezember 1920 ab dem 2 April 1918 mit dem Charakter und Titel eines Grossherzoglich oldenburgischen Generalmajors Oberstleutnant der Sicherheitspolizei spater Oberst der Ordnungspolizei Oldenburg Oskar Wantke 17 Oktober 1872 2 November 1940 in Personalunion als Kommandeur der Oldenburgischen Ordnungspolizei und der Gendarmerie 1 Januar 1921 August 1932 Von 1919 bis zu seiner Pensionierung 1932 war der Oberst der oldenburgischen Ordnungspolizei Orpo Oskar Wantke in Personalunion Kommandeur der Ordnungspolizei und der Gendarmerie nbsp Karte OldenburgDie territoriale Struktur des Korps wurde von den Landdragonern ubernommen Neben dem Kommando in der Stadt Oldenburg in der Gendarmeriekaserne Heiligengeistrasse 23 1836 errichtet 1974 abgerissen von 1937 bis 1945 Sitz der Gestapo Dienststelle Oldenburg existierten seit 1860 sieben so genannte Beritte Oldenburg mit den Amtern Oldenburg Elsfleth Westerstede und Friesoythe Delmenhorst mit den Amtern Delmenhorst und Berne Varel mit den Amtern Varel und Rastede Jever mit der Stadt Jever und dem Amt Jever Brake mit den Amtern Brake Ovelgonne Stollhamm und Landwuhrden Vechta mit den Amtern Vechta Wildeshausen Steinfeld und Damme Cloppenburg mit den Amtern Cloppenburg und Loningen Die Beritteinteilung wurde offenbar schon vor 1914 aufgegeben zugunsten einer Einteilung nach Amtsbezirken 1934 war das Gendarmerie Korps wie folgt strukturiert A Landesteil Oldenburg des Freistaats Oldenburg Amtsbezirk Oldenburg mit den Standorten Oldenburg Oldenburg Eversten Oldenburg Osternburg Wardenburg Huntlosen Ahlhorn Hude Delmenhorst Delmenhorst Iprump Stuhr Gruppenbuhren Ganderkesee und Wildeshausen 2 Gend Oberkommissare und 23 Gend Kommissare Amtsbezirk Ammerland mit den Standorten Westerstede Ocholt Apen Augustfehn Edewecht Rastede Wiefelstede Bad Zwischenahn und Ofen 1 Gend Oberkommissar und 11 Gend Kommissare Amtsbezirk Friesland mit den Standorten Jever Schortens Fedderwarden Hooksiel Hohenkirchen Tettens Insel Wangerooge Varel Zetel Neuenburg Bockhorn und Sande 2 Gend Oberkommissare und 16 Gend Kommissare Stadt I Klasse Rustringen ab 1937 Wilhelmshaven 1 Gend Oberkommissar und 10 Gend Kommissare Amtsbezirk Wesermarsch mit den Standorten Brake Elsfleth Berne Lemwerder Bardenfleth Grossenmeer Jaderberg Schweiburg Ovelgonne Rodenkirchen Nordenham Einswarden Ellwurden Stollhamm Burhave Ruhwarden Seefeld und Dedesdorf 2 Gend Oberkommissare und 22 Gend Kommissare Amtsbezirk Vechta mit den Standorten Vechta Lohne Dinklage Damme Neuenkirchen Steinfeld Vestrup Visbek und Goldenstedt 1 Gend Oberkommissar und 14 Gend Kommissare Amtsbezirk Cloppenburg mit den Standorten Cloppenburg Emstek Essen Lastrup Lindern Loningen Friesoythe Barssel Strucklingen Scharrel und Garrel 2 Gend Oberkommissare und 16 Kommissare nbsp Karte Oldenburg ExB Landesteil Lubeck des Freistaats Oldenburg Amtsgerichtsbezirk Eutin mit den Standorten Eutin Hutzfeld Malente Susel 1 Gend Oberkommissar und 6 Gend Kommissare Amtsgerichtsbezirk Bad Schwartau mit den Standorten Bad Schwartau Ahrensbok Timmendorfer Strand Ponitz und Stockelsdorf 7 Gend Kommissare Der Landesteil Birkenfeld verfugte von 1817 bis 1937 uber eine eigene Gendarmerie die nicht in die Struktur des Oldenburgischen Korps eingebunden war Daraus ergibt sich eine Gesamtstarke des Korps zum Stichtag 1 Oktober 1934 von 11 Oberkommissaren und 112 Kommissaren fur den Landesteil Oldenburg und einem Oberkommissar und 13 Kommissaren fur den Landesteil Lubeck Personal und Ausbildung BearbeitenDas Personal rekrutierte sich ausschliesslich aus ehemaligen gedienten Unteroffizieren des preussischen Heeres oldenburgische Staatsburger wurden bevorzugt eingestellt Eine Art einjahrige Grundausbildung fand innerhalb des Probejahres in der Gendarmeriekaserne in Oldenburg statt Die Beamten erhielten allgemeinen Unterricht in Deutsch Rechnen und Heimatkunde durch einen Zivillehrer Dienstunterricht durch den Stabs Oberwachtmeister den Berittfuhrer Oldenburg und einen Beamten des Ministeriums Der Zivillehrer Schulvorsteher Stolle war 1917 bereits seit 40 Jahren nebenamtlich im Dienst Dazu Wintermann Die Gendarmen verdanken zum grossen Teil ihr Wissen und Konnen dem Lehrer Stolle der es verstanden hat wahrend seiner ganzen Tatigkeit sich die Liebe und die Achtung der Gendarmerie Kommandeure und seiner Schuler zu erwerben In der Kaserne wurde auch um 1911 ein Kriminalmuseum eingerichtet um die Beamten anschaulich mit Verbrechensmethoden vertraut zu machen Ab 1914 war eine kriminalpolizeiliche Ausbildung bei der Polizeidirektion Hamburg geplant die aber aufgrund des Kriegsausbruchs abgebrochen werden musste Der Personalbestand des Korps erhohte sich kontinuierlich von 69 Mann im Jahre 1867 auf 115 im Jahr 1917 nun zusatzlich 14 im Furstentum Lubeck Wahrend des Ersten Weltkriegs stieg die Starke des Korps durch Hilfsgendarmen betrachtlich an und durfte bei gut 200 Mann gelegen haben Im Freistaat verfugte das Korps uber gut 130 Beamte 1928 bestanden 81 Gendarmeriestandorte die in der Regel mit einem Kommissar besetzt waren Die Stadt Rustringen verfugte neben ihrer Kommunalpolizei und einem Orpo Kommando in Zugstarke ab 1923 uber einen Gendarmerie Oberkommissar und 11 Kommissare Die Schiessausbildung fand nach der Versetzung in die Beritte dort statt offenbar zweimal im Jahr Uniformierung und Dienstgrade Bearbeiten nbsp Wachtmeister der Grossherzoglich Oldenburgischen Gendarmerie im Paradeanzug um 1917Das Korps trug eine graugrune Uniform zu dem im Dienst der Helm und im Ausnahmefall die Mutze getragen wurde Bewaffnet waren die Gendarmen mit einem Sabel und einem Revolver der 1908 durch eine Selbstladepistole ersetzt wurde 1917 sollte auch in Oldenburg fur die Gendarmerie eine feldgraue Uniform nach Vorbild der preussischen Armee und der preussischen Gendarmerie eingefuhrt werden Dazu sollte nun analog zur Armee ausser der oldenburgischen blauroten Kokarde auch die Reichskokarde Schwarz Weiss Rot getragen werden Diese Uniform kam offensichtlich jedoch nicht mehr flachendeckend zum Einsatz Nach dem Krieg wurde die alte Uniform weiterverwandt Zu diesem Zeitpunkt war die Uniform schon sehr anachronistisch und unfunktionell Trotzdem blieb sie wie auch in anderen deutschen Bundesstaaten bis zur Auflosung der landeseigenen Gendarmerien 1936 im Gebrauch So waren 1934 noch bei den Gendarmerien bzw Schutzmannschaften von Bayern Braunschweig Oldenburg Baden und Bremen noch Helme in Form der Pickelhaube in Gebrauch wahrend bereits in Mecklenburg Thuringen und Wurttemberg Schirmmutzen und in Preussen Anhalt und Lippe Tschakos verwandt wurden Die Ordnungs bzw Schutzpolizeien der Bundesstaaten verwendeten im Einsatzfall samtlich den Tschako als Kopfbedeckung Die Dienstgrade des Korps im Kaiserreich waren Stabs Oberwachtmeister Oberwachtmeister und Wachtmeister im Freistaat Inspektor Oberkommissar Kommissar und Anwarter Einsatze BearbeitenSechs Gendarmen nahmen am Deutsch Franzosischen Krieg als Feldgendarmen teil Hiervon wurden die Gendarmen Hanje und Nagel als Obergendarmen zur personlichen Dienstleistung von Grossherzog Nikolaus Friedrich Peter nach Versailles abkommandiert Im August 1894 kam es zu einem mehrwochigen Grosseinsatz der Gendarmerie in der Industriegemeinde Osternburg heute Teil der Stadt Oldenburg Um den 11 August war der Glashuttenarbeiter Carl Ohlendorf am Langenweg heute Stedinger Strasse von streikenden Arbeitskollegen als Streikbrecher beschimpft und tatlich angegriffen worden Der Tatort lag in der Nahe der Brokat schen Brotfabrik spater Firma Bahlsen Ohlendorf wurde durch insgesamt sechs Messerstiche davon einem im Kopf schwer verletzt und verstarb wenige Tage spater im Evangelischen Krankenhaus Die Tater wurden bereits am Tag nach der Tat verhaftet Um weitere Zwischenfalle dieser Art zu verhindern wurde die Glashutte selbst mit vier Gendarmen belegt Zehn zusatzliche Gendarmen patrouillierten Tag und Nacht durch Osternburg Der Streik einer der grossten der je in Oldenburg stattfand und gut drei Monate dauerte wurde im September 1894 eingestellt da die Werksleitung aus Sud und Westdeutschland neue Arbeitskrafte angeworben hatte 1897 wurden versuchsweise Privatfahrrader der Gendarmen zu dienstlichen Zwecken zugelassen 1899 wurde in Delmenhorst 1903 in Rustringen eine standige Wache eingerichtet 1902 kam es zur Einfuhrung der Mauser Selbstlade Pistole Kal 7 63 mm und zur Abschaffung der 1886 eingefuhrten Revolver Die Revolver wurden an die Direktion der Strafanstalt Vechta verkauft 1904 traten die Gendarmen des Furstentums Lubeck in das Korps ein und unterstanden nun ebenfalls dem Militarstrafgesetz Ab 1907 wurde den Gendarmen erlaubt Vereinen oder Kooperationen beizutreten solange dadurch keine Kollisionen mit den Dienstpflichten entstanden Der Beitritt musste beim Kommando beantragt und genehmigt werden 1908 erhielten die meisten Standorte Fernglaser Ab diesem Jahr war es auch erlaubt die Privathunde als Diensthunde mit sich zu fuhren Fur Pflege und Futter der Hunde erhielten die Gendarmen eine monatliche Vergutung von neun Mark 1911 wurden anstelle der bisherigen Dienst Journale Diensttagebucher eingefuhrt die die ublichen Eintragungen erheblich erleichterten Auch wurde der bisherige Monatsbericht in seiner Gestaltung vereinfacht Im gleichen Jahr wurden durch die Bildung der Stadt Rustringen die beiden Standorte Bant und Heppens zur Station Rustringen vereinigt Ebenfalls ab 1911 wurden den Gendarmen Beihilfen zur Wohnungsbeschaffung bewilligt Die bis 1917 gebauten Wohnungen waren bis auf eine Ausnahme samtlich Einfamilienhauser im Durchschnittswert von 10 000 Mark Ebenfalls 1911 trat zum 1 Oktober eine neue Dienstvorschrift in Kraft durch die zahlreiche altere Einzelvorschriften obsolet wurden 1914 wurden vier Gendarmen zur Forderung der kriminalpolizeilichen Kenntnisse zu einem Lehrgang zur Polizeidirektion Hamburg abkommandiert Durch den Kriegsausbruch unterblieb die Entsendung weiterer Beamter Kurz vor dem Kriegsausbruch wurden die Gendarmeriestandorte vermutlich oftmals in Kombination mit dem Bau eigener Wohnhauser mit Telefonanschlussen ausgestattet Dieser Prozess war um 1922 abgeschlossen Allerdings waren auch noch Ende der 1920er Jahre die Anschlusse auf dem Land in der Nachtzeit nicht zu erreichen da die Vermittlungsstellen nachts nicht besetzt waren Der Erste Weltkrieg Bearbeiten nbsp Dienstwohnung der Grossherzoglich Oldenburgischen Gendarmerie in Loningen Amt Cloppenburg um 1917Bei der Mobilmachung am 1 August 1914 meldeten sich nach Angaben von Wintermann zahlreiche Gendarmen freiwillig doch konnte das Kommando keine Beamten entbehren Wahrend des Krieges wurden vom Stellvertretenden Generalkommando des X Armeekorps in Hannover einige Dutzend Militarangehorige mit Unteroffizierscharakter Unteroffiziere Sergeanten Feldwebel und Wachtmeister der Artillerie bzw Kavallerie der oldenburgischen Gendarmerie als Hilfsgendarmen zugeteilt Allerdings unterstanden die Hilfsgendarmen spatere Bezeichnung Sicherheitsunteroffiziere nicht dem Gendarmerie Kommando in Oldenburg sondern den Amtern dort jedoch wiederum den ortlichen Gendarmen Die Hilfsgendarmen bzw Sicherheitsunteroffiziere trugen im Dienst ihre Militaruniform mit einer graugrunen Armbinde auf dem linken Oberarm die sie als Hilfsgendarmen kennzeichnete Dadurch wurde die Personalstarke des Korps ab Ende 1916 zwar um rund 35 heraufgesetzt doch stiegen die Anforderungen an den Dienst auch stark an z B durch die Uberwachung von Kriegsgefangenen bzw Fahndung nach Entflohenen Unterbinden des Schleichhandels mit Lebensmitteln so genanntes Hamstern und Straftaten durch Militarangehorige Am 1 Juli 1917 wurde zum ersten Mal das Verordnungsblatt fur das Grossherzogliche Gendarmerie Korps herausgegeben Dieses erschien nun monatlich weiter vermutlich bis zur Auflosung des Korps 1936 Im Sommer 1918 rief in der Stadt Oldenburg der so genannte Butterskandal Emporung hervor bei dessen Aufklarung die Gendarmerie eine Rolle spielte da von einem Zeugen die Anzeige wegen massiver Butterschiebereien von Oldenburg aus bis nach Berlin und Leipzig ganz bewusst der Gendarmerie und nicht stadtischen Polizisten ubergeben worden war Daraus entspann sich in der Presse ein Streit aus dem deutlich wird dass die Bevolkerung zumindest in dieser Angelegenheit der staatlichen Polizei mehr vertraute als der eigenen Stadtpolizei die als zu abhangig von der Stadtverwaltung angesehen wurde Im Freistaat Oldenburg Die Auflosung 1936 BearbeitenDie Struktur und Funktion des Korps anderte sich vorerst nicht Entscheidend war jedoch die Grundung der Ordnungspolizei 1919 die zuerst Sicherheitspolizei Weimarer Republik Sipo genannt wurde jedoch 1920 in Orpo umbenannt wurde Diese paramilitarische Polizeitruppe wurde in gewisser Weise zu einer Konkurrenz da sie zuerst in der Stadt Oldenburg und dann in Rustringen und Delmenhorst zum normalen Polizeidienst Streifendienst herangezogen wurde Die Gendarmerie konzentrierte sich nun immer mehr auf ihre kriminalpolizeilichen Tatigkeiten und war damit auch vollig ausgelastet Ende der 1920er Jahre kam es zu diversen Kompetenzstreitigkeiten z B in der Stadt Oldenburg durch die Eingemeindung von Vororten die einen Gendarmeriestandort besassen Vor allem zu Beginn der 1920er Jahre wurden bei Unruhen die Gendarmeriestandorte massiv durch abgeordnete Orpo Beamte verstarkt Der Kompetenzwirrwarr der verschiedenen Polizeien wird am Beispiel der Stadt Nordenham um 1925 deutlich Als Stadt verfugte Nordenham uber eine eigene Kommunalpolizei deren Nachtdienst jedoch durch Nachtwachter betrieben wurde Gleichzeitig besass Nordenham einen Gendarmeriestandort auf dem Orpo Beamte zur Verstarkung tatig waren Ende der 1920er Jahre besassen offensichtlich schon diverse Gendarmen Privatmotorrader die dienstlich genutzt werden durften Als 1929 in der Stadt Oldenburg ein motorisiertes Uberfallkommando Uko eingerichtet wurde das durch die Orpo gestellt wurde bestand die Vorschrift dass das Uko entweder durch einen Gendarm oder einen stadtischen Kriminalbeamten begleitet werden sollte damit dieser sofort kriminalpolizeiliche Untersuchungen einleiten konnte Unklar ist wann das Uko wieder aufgelost wurde vermutlich 1933 34 Uber die Auflosung des Korps 1936 37 existiert keinerlei Untersuchung Fest steht lediglich dass ein gewisser Teil der alten Ordnungspolizei der 1935 nicht zur Wehrmacht ubergetreten war sowie die alte Gendarmerie im neuen Gendarmeriekorps ubernommen wurde das nun dem Reichssicherheitshauptamt RSSHA unter Heinrich Himmler unterstand Nach den Nachrichten fur Stadt und Land vom 15 Juni 1937 war nun die Verreichlichung des Korps abgeschlossen das nun nach uber 100 Jahren seine Selbstandigkeit verloren habe Mit der Neustrukturierung einher ging die Herausziehung der Gendarmen aus den Stadten Oldenburg Delmenhorst und Rustringen Die bisherigen Dienstgrade wurden umbenannt Gendarmerie Oberkommissar zum Gendarmerie Obermeister Gendarmerie Kommissar zu Gendarmerie Meister bzw Hauptwachtmeister je nach Dienstalter Uniform und Ausrustung des alten Korps wurde noch weitergetragen bzw benutzt Verwaltungstechnisch war die neue Gendarmerie auch weiterhin dem oldenburgischen Ministerium des Innern unterstellt Siehe auch BearbeitenKoniglich Bayerisches Gendarmeriekorps Koniglich Wurttembergisches Landjagerkorps Polizeidragonerkorps des Herzogtums Oldenburg Herzoglich Oldenburgisches Dragonerkorps Gross herzoglich oldenburgisches Landdragonerkorps Furstlich Lippisches Gendarmeriekorps Mecklenburg Strelitzsche Districts Husaren Grossherzoglich Hessisches Gendarmeriekorps Koniglich Preussische LandgendarmerieLiteratur BearbeitenAbschnitt B Die Gendarmerie in Oldenburgisches Polizeihandbuch Bearbeitet von Dr Heinrich Lankenau Polizeihauptmann Oldenburg 1929 S 106 154 Stabs Oberwachtmeister Wintermann Grossherzoglich Oldenburgisches Gendarmerie Korps 1817 1917 Denkschrift zum 100jahrigen Bestehen des Korps Oldenburg 1918 Udo Elerd Hrsg Von der Burgerwehr zur Bundeswehr Zur Geschichte der Garnison und des Militars in der Stadt Oldenburg Oldenburg 2006 Dienstvorschrift fur das Grossherzoglich Oldenburgische Gendarmerie Korps Oldenburg 1911 Oldenburgisches Gendarmerie Korps Einteilung der Dienstbezirke in den Landesteilen Oldenburg und Lubeck vom 1 Oktober 1934 Oldenburg 1934 Holger Tummler Hrsg Zur Geschichte des Dritten Reiches Die Organisationen Uniformen Abzeichen Fahnen und Standarten 1933 1935 Mit einer Uniformfibel von 1933 Wolfenbuttel 2008 Ueber den Ueberfall nichtstreikender Glasarbeiter in Osternburg in Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg vom 12 August 1894 Notiz uber den Tod des Arbeiters Carl Ohlendorf in Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg vom 16 August 1894 Notiz uber die Einstellung des Glashuttenarbeiterstreiks in Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg vom 11 September 1894 Matthias Schachtschneider Osternburg Ein Ort mit vielen Gesichtern Oldenburg Isensee 1999 ISBN 3 89598 655 0 Verordnungsblatt fur das Gendarmerie Korps 4 Jg Nr 4 vom 25 Dezember 1920 S 281ff Nachrichten fur Stadt und Land vom 3 April 1918 Nachrichten fur Stadt und Land vom 3 November 1915 Helmut Lieber Geschichte der Polizei des Birkenfelder Landes Vom Furstentum zum Landkreis Birkenfeld Kreisvolkshochschule 1987 Erich Radecke Polizei Abzeichen Helme Heraldik Historie Teil 1 Zeitraum bis 1918 Hamburg Soldi Verlag 1993 ISBN 3 928028 44 8 Stadt Oldenburg Stadtarchiv Hrsg Oldenburg 1914 1918 Ein Quellenband zur Alltags Sozial Militar und Mentalitatsgeschichte der Stadt Oldenburg im Ersten Weltkrieg Veroffentlichungen des Stadtarchivs Oldenburg Bd 7 Oldenburg Isensee 2014 ISBN 978 3 7308 1080 4 Gerhard Wiechmann Guillaume Payen The Complex Policing System of Oldenburg a Middle German State Far Away from the War In Jonas Campion Laurent Lopez Guillaume Payen Hg European Police Forces and Law Enforcement in the First World War Cham Palgrave Macmillan 2019 S 121 139 ISBN 978 3 030 26102 3 ISBN 978 3 030 26101 6 Erich Radecke Polizei Abzeichen Helme Heraldik Historie Band 1 Zeitraum bis 1918 Hamburg Soldi Verlag 1993 ISBN 3 928028 44 8Weblinks BearbeitenBilder zum Grossherzoglich Oldenburgischen Gendarmeriekorps Foto der Gendarmeriekaserne um 1960 Veranderungen im Gendarmeriekorps in Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg vom 15 Juni 1937 Digitalisat der Landesbibliothek Oldenburg Gendarmerien des Deutschen Kaiserreichs 1871 1918 Konigreiche nbsp Bayern nbsp Preussen nbsp Sachsen nbsp Wurttemberg Flagge des Deutschen Kaiserreichs nbsp Grossherzogtumer nbsp Baden nbsp Hessen Darmstadt nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz nbsp Oldenburg ehemals Landdragonerkorps nbsp Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer nbsp Anhalt nbsp Braunschweig nbsp Sachsen Altenburg nbsp Sachsen Coburg und Gotha Herzogtum Gotha nbsp Sachsen MeiningenFurstentumer nbsp Lippe nbsp Reuss alterer Linie nbsp Reuss jungerer Linie nbsp Schaumburg Lippe nbsp Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Sondershausen nbsp Waldeck PyrmontStadtrepubliken nbsp Bremen nbsp Hamburg nbsp LubeckReichsland nbsp Elsass Lothringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossherzoglich Oldenburgisches Gendarmeriekorps amp oldid 239275030