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Heinrich Bernhard Lankenau 11 Oktober 1891 in Hatten Kreis Oldenburg 16 April 1983 in Bad Salzuflen war ein deutscher Polizeigeneral zuletzt im Rang eines SS Gruppenfuhrers und Generalleutnant der Polizei Heinrich Lankenau 2 v l zwischen Kurt Daluege und Adolf von Bomhard 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Heinrich Lankenau rechts hinter Daluege bei einem Vorbeimarsch der Bremer Schutzpolizei 1937 Heinrich Lankenau besuchte die Volksschule Hohere Burgerschule und das Gymnasium in Wilhelmshaven wo er im Marz 1911 das Abitur ablegte Danach war er Einjahrig Freiwilliger Ab 1912 studierte er an den Universitaten Tubingen und Berlin Philologie und Theologie 1 Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde unter anderem 1914 mit dem Eisernen Kreuz I Klasse ausgezeichnet Er gehorte zum Kriegsende 1918 zur Garde Kavallerie Schutzen Division aus der viele Freikorps Mitglieder hervorgingen Lankenau schloss sich der im Marz 1919 in Hamburg gebildeten Freiwilligen Wachabteilung Bahrenfeld an der ungefahr 300 kriegserfahrene Unteroffiziere und Soldaten sowie freiwillige junge Hamburger aus der Oberschicht angehorten Die Wachabteilung Bahrenfeld wurde im Juni 1919 in das Reichswehr Jager Bataillon Gross Hamburg umgewandelt Andere Mitglieder der Wachabteilung Bahrenfeld die spater im Nationalsozialismus Karriere machen sollten waren der Franco Verbindungsmann Johannes Bernhardt der Polizeigeneral und SS Brigadefuhrer Walther Bierkamp und der SS Gruppenfuhrer und Einsatzgruppenchef Bruno Streckenbach 2 Lankenau wurde 1912 Mitglied der Landsmannschaft Ghibellinia Tubingen 3 und schloss sein Studium der Theologie und der Philosophie ab 4 Er wurde 1926 an der Universitat Tubingen mit einer polizeihistorischen Arbeit promoviert 5 Von 1921 bis 1925 war er Mitglied im Stahlhelm 1 Lankenau war nach dem Ausscheiden aus der Armee 1919 am Aufbau der Oldenburgischen Ordnungspolizei beteiligt die sich zunachst zur Weimarer Republik bekannte Von 1919 bis 1928 war er Adjutant des Orpo Kommandeurs Oskar Wantke Von 1932 bis 1933 leitete er die Polizeiabteilung im Staatsministerium des Inneren 1 1932 unternahm Lankenau im Auftrag von Carl Rover des nationalsozialistischen Ministerprasidenten des Landes Oldenburg den Versuch im Land die SA als Hilfspolizei zu institutionalisieren 6 Lankenau trat der NSDAP Anfang Mai 1933 nach der Machtergreifung bei Mitgliedsnummer 2 856 288 Ab Herbst 1934 war Lankenau Kommandeur der Schutzpolizei Oldenburg und ab Herbst 1935 in Bremen und ab Herbst 1937 in Munchen Ab 1936 hatte er den Rang eines Obersts inne Ab Januar 1933 war er fur ein Jahr Staatskommissar fur die Landessicherheit in Oldenburg und leitete von 1933 bis 1935 die Gestapo in den Landesteilen Oldenburg Lubeck und Birkenfeld 1 Im November 1938 trat Lankenau der SS im Dienstrang eines SS Standartenfuhrers bei das entspricht dem militarischen Dienstrang eines Obersts 1 Seine SS Mitgliedsnummer war 310 496 7 Ab August 1939 war Lankenau dem Stab des SS Oberabschnitts West zugeteilt 1 Ab Fruhjahr 1939 war Lankenau Inspekteur der Ordnungspolizei IdO in Munster wo er im April 1940 zum Befehlshaber der Ordnungspolizei BdO im Wehrkreis VI ernannt wurde Dieser umfasste Westfalen das nordliche Rheinland sowie Ost Belgien und war der grosste und bevolkerungsreichste der 17 Polizeibereiche identisch mit den Wehrkreisen im Deutschen Reich in den Grenzen von 1940 8 Sein Dienstsitz war die Villa ten Hompel in Munster 9 Zeitgleich zu seiner Ernennung zum BdO wurde er zum SS Oberfuhrer befordert Im Oktober 1940 folgte dann die Beforderung zum Generalmajor der Polizei im Marz 1941 folgte die Beforderung zum SS Brigadefuhrer 7 Im Dezember 1942 wurde Lankenau als Nachfolger von SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei Otto Schumann zum Befehlshaber der Ordnungspolizei beim Reichskommissar fur die besetzten niederlandischen Gebiete mit Dienstsitz in Den Haag ernannt Im April 1943 wurde er sowohl zum SS Gruppenfuhrer als auch zum Generalleutnant der Polizei befordert 7 Im Januar 1944 wurde Lankenau in dieser Dienststellung von SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei Hellmut Mascus abgelost Er erlebte das Kriegsende als mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragter Landrat im munsterlandischen Beckum Nach Kriegsende wurde Lankenau interniert 1947 nahm ihn die evangelische Kirche wieder auf aus der er 1942 ausgetreten war 10 Nach der Freilassung aus der Internierung 1948 arbeitete er als Vertreter fur die Beckumer Zementindustrie 4 1957 verfasste er ein Buch zur Geschichte der Ordnungspolizei im Zweiten Weltkrieg 11 Dabei versuchte Lankenau in seiner Darstellung wie auch andere westdeutsche Autoren der Zeit den Eindruck zu erwecken die Polizeibataillone seien sauber geblieben Sein Buch ubergeht unter anderem die Mordeinsatze des Polizeibataillons 61 aus Dortmund also Lankenaus Befehlsbereich und enthalt teilweise falsche Angaben Das Polizeibataillon 61 war 1942 wahrend Lankenaus Dienstzeit als BdO in Munster fur zehn Monate als Wachmannschaft um das Warschauer Ghetto eingesetzt 12 Literatur BearbeitenChristoph Spieker Traditionsarbeit Eine biografische Studie uber Pragung Verantwortung und Wirkung des Polizeioffiziers Bernhard Heinrich Lankenau 1891 1983 Klartext Essen 2015 ISBN 978 3 8375 0394 4 Joachim Lilla Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionstrager in Westfalen und Lippe 1918 1945 46 Biographisches Handbuch Aschendorff Munster 2004 ISBN 3 402 06799 4 S 204 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen 22 A 16 Geschichtliche Arbeiten zur westfalischen Landesforschung Wirtschafts und sozialgeschichtliche Gruppe 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Lankenau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie von Heinrich Lankenau auf dem Internetportal Westfalische Geschichte Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Joachim Lilla Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionstrager in Westfalen und Lippe 1918 1945 46 Biographisches Handbuch Munster 2004 S 204 Erwin Konnemann Freikorps 1918 1920 In Dieter Fricke u a Hrsg Die burgerlichen Parteien in Deutschland Band II Das Europaische Buch Berlin 1968 S 59 63 Michael Hundt Herausgeber Geschichte als Verpflichtung Hamburg Reformation und Historiographie Kramer Hamburg 2001 ISBN 3 89622 041 1 S 174f Berthold Ohm und Alfred Philipp Hrsg Anschriftenverzeichnis der Alten Herren der Deutschen Landsmannschaft Teil 1 Hamburg 1932 S 156 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Aktualisierte 2 Auflage Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 357 Heinrich Lankenau Das Polizeidragonerkorps des Herzogtums Oldenburg 1786 1811 Die Geschichte des altesten Verbandes der oldenburgischen staatlichen Polizei In Oldenburger Jahrbuch des Vereins fur Altertumskunde und Landesgeschichte Jg 30 Oldenburg i O 1926 Christoph Spieker Biographie eines Polizei Soldaten im Dritten Reich Dr Heinrich Lankenau 1891 1983 Befehlshaber der Ordnungspolizei im Wehrkreis VI Munster In 16 Kolloquium zur Polizeigeschichte Dusseldorf 2005 Tagungsbericht bei H Soz u Kult a b c Lankenau Heinrich In Andreas Schulz Gunter Wegmann Dieter Zinke Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 3 Lammerding Plesch Biblio Verlag Bissendorf 2008 ISBN 978 3 7648 2375 7 Stefan Klemp Nicht ermittelt Polizeibataillone und die Nachkriegsjustiz 2 Auflage Klartext Verlag Essen 2011 ISBN 978 3 8375 0663 1 S 154 Karl Heinz Janssen Massenmord in Grun In Die Zeit Nr 20 2001 Christian Hartmann Brauner Vollstrecker braver Burger In Frankfurter Allgemeine Zeitung 21 Juni 2016 S 6 B Heinrich Lankenau Polizei im Einsatz wahrend des Krieges 1939 1945 in Rheinland Westfalen Hauschild Bremen 1957 Stefan Klemp Freispruch fur das Mord Bataillon die NS Ordnungspolizei und die Nachkriegsjustiz Lit Munster 1998 ISBN 3 8258 3994 X S 12 14 Normdaten Person GND 189535008 lobid OGND AKS LCCN n2016052509 VIAF 221143888 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lankenau HeinrichALTERNATIVNAMEN Lankenau B Heinrich Lankenau Bernhard Heinrich Lankenau Heinrich BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Gruppenfuhrer und General in der OrdnungspolizeiGEBURTSDATUM 11 Oktober 1891GEBURTSORT Hatten Kreis OldenburgSTERBEDATUM 16 April 1983STERBEORT Bad Salzuflen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Lankenau amp oldid 238551679