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Walther Karl Johannes Bierkamp auch Walter Bierkamp geschrieben 17 Dezember 1901 in Hamburg 15 Mai 1945 in Scharbeutz war ein deutscher Jurist SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei Als Oberregierungsrat war er Chef der Kriminalpolizeileitstelle Hamburg Danach war er als Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD Dusseldorf und als Fuhrer der Einsatzgruppe D in der UdSSR tatig und schliesslich als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD BdS in Belgien Nordfrankreich im Generalgouvernement und Sudwest sowie Hoherer SS und Polizeifuhrer Sudost Bierkamp und die von ihm befehligten Einheiten waren fur die Ermordung von zehntausenden Juden im Holocaust verantwortlich Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Studium 2 Bei der Kriminalpolizei und Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD 3 Bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD in der UdSSR 4 Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD 5 Beforderungen 6 Orden und Auszeichnungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft und Studium BearbeitenBierkamp war von 1919 bis 1920 Mitglied des Freikorps Bahrenfeld in Hamburg mit dem er sich aktiv am Kapp Putsch beteiligte Er studierte in Gottingen und Hamburg Rechtswissenschaften legte 1924 das erste und 1928 das zweite Staatsexamen ab und promovierte zum Dr jur Im Anschluss trat er in den Staatsdienst ein und war bis 1937 als Staatsanwalt am Landgericht Hamburg tatig Bereits zum 1 Dezember 1932 trat Bierkamp der NSDAP Mitgliedsnummer 1 408 449 bei 1 Bei der Kriminalpolizei und Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD BearbeitenAnfang Februar 1937 wechselte er als Oberregierungsrat und Kriminaldirektor zur Kriminalpolizei und wurde zum Leiter der Kriminalpolizeileitstelle Hamburg bestellt Am 1 April 1939 wurde er Mitglied der SS SS Nummer 310 172 Er wurde am 15 Februar 1941 zum Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD IdS in Dusseldorf ernannt Diese Funktion ubte er unterbrochen von einer Tatigkeit als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD BdS Belgien Nordfrankreich mit Dienstsitz in Paris von September 1941 bis April 1942 bis zum 24 Juni 1942 aus Bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD in der UdSSR BearbeitenAm 30 Juni 1942 loste Bierkamp SS Standartenfuhrer Otto Ohlendorf als Fuhrer der Einsatzgruppe D ab die in der sudlichen Ukraine und auf der Krim im Bereich der 11 Armee eingesetzt wurde Sein Stellvertreter wurde Johannes Hans Leetsch Hier fuhrte die Einsatzgruppe D im August 1942 erste grossere Mordaktionen gegen Juden durch So wurden in Krasnodar und Ejsk die Insassen von Kinderheimen in Gaswagen getotet 500 Juden aus Krasnodar wurden am 21 und 22 August in einem Wald am Stadtrand erschossen Gleiches geschah am 1 September 1942 in Mineralnyje Wody Das Einsatzkommando 12 verbrachte die Juden von Jessentuki und Kislowodsk am 9 10 September ebenfalls nach Mineralnyje Wody zum Erschiessen Die Juden von Pjatigorsk wurden vom gleichen Kommando im Gaswagen umgebracht Insgesamt wurden uber 6000 Juden getotet Die uberlebenden und zunachst noch als Handwerker benotigten Juden wurden am 4 5 Januar 1943 in Kislowodsk umgebracht Die Gesamtzahl der Morde der Einheit belief sich im betreffenden Zeitraum auf etwa 10 000 judische Opfer Im Sommer 1942 startete die Wehrmacht die deutsche Sommeroffensive und drang mit dem Unternehmen Edelweiss in den Kaukasus ein Im Mai 1943 wurde die Einsatzgruppe D in Kampfgruppe Bierkamp umbenannt und fuhrte diesen Namen bis zum 15 Juni 1943 Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD BearbeitenAb Juni 1943 bis Februar 1945 wurde Bierkamp als BdS Generalgouvernement verwendet In einem Runderlass vom 20 Juli 1944 ordnete er an dass alle Gefangnisinsassen und Juden in der Rustungsindustrie vor Eintreffen der Roten Armee abzutransportieren seien Bei uberraschender Entwicklung der Lage die einen Abtransport unmoglich mache seien die Betreffenden auf der Stelle zu liquidieren und ihre Leichen durch Verbrennen Sprengung der Gebaude o a zu beseitigen Ebenfalls als BdS war er anschliessend kurzfristig in Stuttgart tatig um schliesslich bis 20 Februar 1945 zunachst als stellvertretender und bis 17 Marz 1945 als Hoherer SS und Polizeifuhrer HSSPF Sudost mit Hauptquartier in Breslau zu fungieren Danach war er bis Mitte April 1945 wieder als BdS beim HSSPF Sudwest tatig Vom 14 April 1945 bis Kriegsende war Bierkamp BdS Hamburg Bierkamp beging am 15 Mai 1945 Suizid 2 Beforderungen BearbeitenSS Hauptsturmfuhrer Eingangsrang bei Eintritt in die SS am 1 April 1939 SS Sturmbannfuhrer 20 April 1939 SS Obersturmbannfuhrer 15 Dezember 1940 SS Standartenfuhrer 20 April 1941 SS Oberfuhrer 1 Mai 1942 Oberst der Polizei 15 Mai 1942 SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei 9 November 1944 Orden und Auszeichnungen BearbeitenKriegsverdienstkreuz II Klasse mit Schwertern Kriegsverdienstkreuz I Klasse mit Schwertern Totenkopfring der SSLiteratur BearbeitenHelmut Krausnick Hans Heinrich Wilhelm Die Truppe des Weltanschauungskrieges Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938 1942 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 01987 8 Andrej Angrick Besatzungspolitik und Massenmord Die Einsatzgruppe D in der sudlichen Sowjetunion 1941 1943 Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 91 3 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer aktualisierte 2 Auflage Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenBiographie von Walther Bierkamp Memento vom 8 September 2011 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2930486 Herbert Diercks Dokumentation Stadthaus Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus Texte Fotos Dokumente KZ Gedenkstatte Neuengamme Hamburg 2012 S 49 PersonendatenNAME Bierkamp WaltherALTERNATIVNAMEN Bierkamp Walter Bierkamp Walter Karl Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und SS und PolizeifunktionarGEBURTSDATUM 17 Dezember 1901GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 15 Mai 1945STERBEORT Scharbeutz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Bierkamp amp oldid 238707875