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Das Koniglich Sachsische Landgendarmeriekorps war bis 1918 die Gendarmerie des Konigreichs Sachsen Das Korps war im Gegensatz zu der uberwiegenden Mehrheit deutscher Gendarmerien eine zivile Institution aber militarisch organisiert Die Gendarmen waren daher Zivilstaatsdiener Beamte und keine Angehorigen des Soldatenstandes Koniglich Sachsische LandgendarmerieInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Organisation 1909 1 2 Einstellungsvoraussetzungen Ausbildung Uniform Ausrustung Bewaffnung 2 Erster Weltkrieg und Novemberrevolution 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Sachsische uniformen gendarmerie reitende 1859 nbsp Sachsische uniformen gensdarmerie zu fuss 1859Wie zahlreiche andere deutsche Gendarmerien wurde die koniglich sachsische Gendarmerie in Folge der Koalitionskriege im ersten bzw zweiten Jahrzehnt des 19 Jahrhunderts gegrundet wobei die franzosische Gendarmerie imperiale in der Regel als Vorbild diente Ursprunglich bestand die sachsische Gendarmerie aus zwei Gendarmerien in den Erblanden und in der Oberlausitz Die Grundung erfolgte durch Allerhochste Order am 23 Juni 1809 Um 1815 gab es Uberlegungen sie wie in anderen deutschen Bundesstaaten militarisch zu organisieren Davon wurde letztlich Abstand genommen da man eine derartige Struktur zur Erfullung der spezifischen Polizeiaufgaben fur ineffektiv hielt Offenbar auf Grund der Sachsischen Verfassung von 1831 erfolgte 1835 die Zusammenlegung der beiden Gendarmerien zu einem Korps mit einheitlicher Uniformierung Zu diesem Zeitpunkt wurde die Gendarmerie massiv durch Hilfsgendarmen der Sachsischen Armee unterstutzt Allein im Leipziger Kreis dienten 1832 neben 32 regularen Gendarmen 45 Hilfsgendarmen 1 1854 erfolgte nach franzosischem Vorbild die Einfuhrung von Gendarmerie Brigaden in einer Starke von zwei bis vier Gendarmen Zum 1 Januar 1860 wurde mit dem Gendarmerie Blatt ein Fahndungsblatt eingefuhrt das spater auch von aussersachsischen Behorden abonniert wurde Organisation 1909 Bearbeiten 1909 hatte das Korps eine Starke von 462 Mann Gendarmerie Oberinspektor 1 Sekretare 1 Grenzpolizei Kommissare 2 Wirtschaftsinspektoren 1 Kreisobergendarmen 5 Obergendarmen einschliesslich funf Grenzpolizei Inspektoren 32 Gendarmen 413Die Gendarmen verteilten sich 1909 in den 27 Amtshauptmannschaften des Konigreichs auf 365 Standorte in 343 Gendarmeriedistrikten Die Amtshauptleute waren die unmittelbaren Vorgesetzten der Obergendarmen S 25f Der Oberinspektor war direkt dem Ministerium des Innern unterstellt Die Grenzpolizei mit zwei Kommissaren funf Inspektoren und 27 Gendarmen war Teil des Korps Einstellungsvoraussetzungen Ausbildung Uniform Ausrustung Bewaffnung Bearbeiten Die Erganzung des Korps erfolgte ausschliesslich aus dem Militar Einstellungsvoraussetzungen waren eine Mindestkorpergrosse von 1 70 m eine ausreichende geistige Befahigung und korperliche Tauglichkeit 2 Nach der Ubernahme aus dem Militar erfolgte eine sechsmonatige Probezeit 1906 wurde die so genannte informatorische Beschaftigung vorgeschrieben Sie bestand fur die zukunftigen Gendarmen in einem sechswochigen Unterricht der am Sitz des Gendarmerie Inspektors in Dresden durchgefuhrt wurde Im Gegensatz zur preussischen Gendarmerie verfugte die sachsische zumindest bis 1909 nicht uber eine Gendarmerieschule Die Uniform bestand ursprunglich aus einem hechtgrauen Rock mit grunen Aufschlagen und Abzeichen grauen Beinkleidern einem Hut mit einer Nummer und einem grunen Buschel fur Fussgendarmen und einer grunen Feder fur berittene Gendarmen Die Bewaffnung bestand ursprunglich aus einem Seitengewehr einer Kugelbuchse oder einer Pistole Berittene trugen einen Sabel und zwei Pistolen 1849 wurde ein dunkelgrauer Waffenrock eingefuhrt 1907 graue Litewken mit einem Umlegekragen fur die Sommerzeit 1907 wurde ein Regenumhang eingefuhrt Die dienstliche Benutzung von Fahrradern war seit 1896 erlaubt 1908 bestand die Bewaffnung aus einem Seitengewehr einem Mehrladekarabiner und einer Mehrladepistole Modell Dreyse Der Waffengebrauch wurde 1896 in einer entsprechen Instruktion neu geregelt Erster Weltkrieg und Novemberrevolution BearbeitenUber den Einsatz der Gendarmerie im Ersten Weltkrieg ist nichts Naheres bekannt Als Folge der Novemberrevolution und der Grundung des Freistaats Sachsen wurden 1919 die koniglichen Abzeichen an der Uniform entfernt und durch freistaatliche ersetzt Im Gegensatz zu anderen deutschen Gendarmerien musste die sachsische nicht entmilitarisiert werden da ihre Angehorigen keinen militarischen Status besassen Literatur BearbeitenGendarmerie Major Klemens Klahre Koniglich Sachsischer Gendarmerie Oberinspektor Die Geschichte des Koniglich Sachsischen Landgendarmerie Korps 1898 1909 Dresden Arthur Schonfeld 1909 Digitalisat der SLUB Dresden Edgar Graf von Matuschka Organisationsgeschichte des Heeres 1890 1918 in Militargeschichtliches Forschungsamt Hg Deutsche Militargeschichte in sechs Banden 1648 1939 Bd III Herrsching 1983 S 157 311 Dr jur Max Weiss Polizeirat Die Polizeischule Ein Lehrbuch und Leitfaden zum Unterrichte an Polizeischulen und in kriminalistischen Unterrichtskursen ferner ein Buch zum Selbstunterrichte fur Polizeianwarter und ein Nachschlagebuch fur Beamte der Sicherheits Kriminal und Wohlfahrtspolizei Bd I Dresden Verlag der Polizeischule 1910 Siehe auch BearbeitenGrossherzoglich Oldenburgisches Gendarmeriekorps Koniglich Preussische Landgendarmerie Koniglich Bayerisches Gendarmeriekorps Herzoglich Sachsen Meiningisches FeldjagerkorpsWeblinks Bearbeitensachsen polizeigeschichte deEinzelnachweise Bearbeiten Klahre S 14 Klahre S 27 Gendarmerien des Deutschen Kaiserreichs 1871 1918 Konigreiche nbsp Bayern nbsp Preussen nbsp Sachsen nbsp Wurttemberg Flagge des Deutschen Kaiserreichs nbsp Grossherzogtumer nbsp Baden nbsp Hessen Darmstadt nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz nbsp Oldenburg ehemals Landdragonerkorps nbsp Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer nbsp Anhalt nbsp Braunschweig nbsp Sachsen Altenburg nbsp Sachsen Coburg und Gotha Herzogtum Gotha nbsp Sachsen MeiningenFurstentumer nbsp Lippe nbsp Reuss alterer Linie nbsp Reuss jungerer Linie nbsp Schaumburg Lippe nbsp Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Sondershausen nbsp Waldeck PyrmontStadtrepubliken nbsp Bremen nbsp Hamburg nbsp LubeckReichsland nbsp Elsass Lothringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koniglich Sachsisches Landgendarmeriekorps amp oldid 235560505