www.wikidata.de-de.nina.az
Die Koniglich Preussische Landgendarmerie war von 1812 bis 1918 die Gendarmerie des Konigreichs Preussen Bis zur Grundung der preussischen Sicherheitspolizei 1919 war das Korps vor den Gendarmerien von Bayern und Sachsen mit 1918 gut 5 500 Gendarmen die grosste Polizeitruppe des Kaiserreichs wenn auch zahlenmassig schwacher als die Konigliche Schutzmannschaft Berlin mit rund 7 000 Beamten und die Schutzmannschaft Hamburg mit rund 6 000 Beamten Im Gegensatz zur 1810 gegrundeten Koniglich Sachsischen Landgendarmerie die dem Innenministerium unterstand war die preussische Gendarmerie militarisch organisiert und Teil der Armee Im Krieg gegen Frankreich 1870 71 und im Ersten Weltkrieg 1914 18 stellte sie den Kern der Feldgendarmerie 1920 wurde sie in die Landjagerei umgewandelt Preussischer Landgendarm der XI Gendarmerie Brigade KasselNach der Annexion des Kurfurstentums Hessen im Jahre 1866 wurde das Land Gendarmeriekorps der Kurfurstlich Hessischen Armee wie auch das Koniglich hannoversche Landdragonerkorps bei der Annexion des Konigreichs Hannover in preussische Dienste ubernommen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Grundung 3 Die Reform von 1820 4 Personal 5 Organisation um 1905 6 Erster Weltkrieg und Novemberrevolution 7 Landjagerei 8 Gendarmerieschulen 9 Uniformierung 10 Chefs der Landgendarmerie 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Jahr 1719 wurde unter Friedrich Wilhelm I in Preussen das Militar und Polizeiwesen von der Justiz getrennt Es wurden sogenannte Polizeyausreuther Polizeiausreiter fur die Sicherheits und Wohlfahrtspolizei eingefuhrt 1 2 Diese Aufgaben wurden haufig von fruheren Militarangehorigen ubernommen die aufgrund korperlicher Gebrechen fur den gewohnlichen Militardienst nicht mehr zur Verfugung standen Doch als sich hier im Laufe der Zeit erhebliche Mangel einstellten wurden die Ausreiter durch die Landjager ersetzt die jedoch kurze zeit spater wieder aufgelost wurden 3 Grundung BearbeitenDie Grundung des Gendarmeriekorps erfolgte durch ein konigliches Edikt am 30 Juli 1812 nach dem Vorbild der franzosischen Gendarmerie imperiale Uberlegungen zur Grundung einer Polizeitruppe nach franzosischem Muster wurden bereits seit 1806 angestellt Mit dem 1806 aufgelosten Regiment Gensdarmes der preussischen Armee hatte das Korps lediglich den Namen gemein Die Aufgaben des Gendarmeriekorps bestanden in der Unterhaltung standiger Polizeiwachen dem Gefangenentransport der Unterstutzung der Zivilbehorden der Verhinderung von Desertionen dem behordlichen Brieftransport im jeweiligen Landkreis der Durchfuhrung von Patrouillen sowohl zur Verhinderung als auch der Verfolgung von Verbrechen der sofortigen Hilfeleistung bei Bedrohungen der Aufnahme von Anzeigen gegen polizeiliche Vorschriften Die Reform von 1820 BearbeitenBereits acht Jahre nach seiner Grundung wurde das Korps durch Konig Friedrich Wilhelm III mit der Verordnung uber die anderweitige Organisation der Gendarmerie nebst Dienst Instructionen vom 30 Dezember 1820 grundlich reformiert Bislang noch bestehende regionale Gendarmerien des Konigreichs wurden aufgelost und die Kompetenzen zwischen Militar und Zivilverwaltung eindeutig geregelt Organisatorisch unterstand die Gendarmerie dem Kriegsministerium im Dienst jedoch dem Innenministerium und den zivilen Behorden vor Ort In jeder Provinz sollte eine also insgesamt acht Brigaden stationiert werden die jeweils in zwei Abteilungen gegliedert waren Die Gesamtstarke des Korps sollte 96 Wachtmeister und 1 240 Gendarmen betragen von denen 1 080 beritten waren Von 1820 bis 1825 bestand auch eine Grenzgendarmerie die aber wegen Ineffektivitat wieder aufgelost wurde ihre Aufgaben ubernahmen die Grenzbeamten als reine Steuerbeamte Personal BearbeitenDie Gendarmerie rekrutierte sich ausschliesslich aus ehemaligen Unteroffizieren des Heeres spater auch der Kaiserlichen Marine Die Probezeit die gleichzeitig als Ausbildungszeit galt umfasste sechs Monate und endete mit der Gendarmerieprufung Ab 1899 wurden die angehenden Gendarmen in zwei Gendarmerieschulen in Einbeck und Wohlau ausgebildet siehe unten Die Gendarmerieoffiziere waren immer aus der Armee verabschiedete Halbinvaliden Einstellungsvoraussetzungen waren eine einwandfreie Lebensfuhrung keine Vorstrafen gute Kenntnisse des Lesens Schreibens und Rechnens Gesundheit und kraftiger Korperbau gute naturliche Geistesanlagen Die Gendarmen selbst besassen den Rang von Unteroffizieren und die Gendarmerieunteroffiziere den Rang von Wachtmeistern Aufgrund der schlechten Kommunikationsverbindungen waren die unteren Behorden sowie die Gastwirte verpflichtet die Gendarmen uber polizeilich relevante Vorgange zu informieren Die Ausrustung der Fussgendarmen entsprach dem Infanteristen der Armee mit Tornister Patronentasche und Brotbeutel sowie dem Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett das standig mitzufuhren war Das Pferdematerial musste kriegstauglich sein das heisst den Normen der Kavallerie entsprechen Ab 1825 begann auch in der preussischen Gendarmerie die Reduzierung der berittenen Gendarmen zu Gunsten der Einstellung von Fussgendarmen Auch wurde die Anzahl der Offiziere stark beschrankt die nach Kriegsende 1815 aus Versorgungsgrunden ubermassig in der Gendarmerie eingestellt worden waren In der Fruhphase des Korps dienten die Gendarmen auch in Stadten So waren 1835 in der Hauptstadt Berlin 5 Wachtmeister und 117 Gendarmen stationiert 1848 wurde die Gendarmerie im Zuge der Deutschen Revolution zusammen mit dem Militar aus Berlin abgezogen und stattdessen die Konigliche Schutzmannschaft errichtet die spater das Vorbild zahlreicher deutscher Kommunalpolizeien werden sollte Durch eine Kabinettsorder vom 19 September 1848 wurden Gendarmen mit einer einwandfreien 25 jahrigen Dienstzeit das Recht des Tragens des silbernen Portepees am Offiziersabel zugestanden Diese rein ausserliche und nicht mit materiellen Vorteilen verbundene Anerkennung war in der militarisch organisierten Gendarmerie nicht ohne Bedeutung Ab dem 1 Januar 1849 war fur die Gehalts und Pensionsleistungen nicht mehr das Kriegs sondern das Innenministerium zustandig Die Personalstarke betrug 1862 ein Chef im Rang eines Generals ein Adjutant acht Brigadiers im Rang eines Obersts 35 Distriktsoffiziere meist im Rang eines Hauptmanns 101 Oberwachtmeister 1 570 Gendarmen davon 1 121 beritten Die Brigaden waren in Distrikte mit einem Distriktsoffizier an der Spitze eingeteilt Diese wiederum teilten sich in Beritte die in der Regel einen Landkreis umfassten An der Spitze eines Beritts stand ein Oberwachtmeister zustandig fur die Ausbildung die dienstliche Tatigkeit und die Fuhrung der unterstellten Beamten Bei Ausbruch des Krieges gegen Frankreich wurde aus dem Gendarmeriepersonal die Feldgendarmerie gebildet 1872 wurde die Gendarmeriebrigade Elsass Lothringen gegrundet die zwar nach preussischem Muster organisiert wurde aber als Reichstruppe unabhangig blieb 1875 wurden Dienstaufwandsentschadigungen 1879 die Erstattung von Umzugskosten eingefuhrt 1885 86 wurden fur Oberwachtmeister und berittene Gendarmen Revolver eingefuhrt die die vollig veralteten Reiterpistolen offenbar Perkussionspistole M 50 ersetzten Die Personalstarke betrug 1903 ein Chef 12 Brigadiers 56 Distriktsoffiziere zwei Adjutanten funf Beamte beim Korpsstab davon zwei Zahlmeister 427 Oberwachtmeister davon 379 beritten 4 858 Gendarmen davon 1 913 beritten drei Portiers als Hausmeister jeweils einer beim Kommando in Berlin und den Gendarmerieschulen in Einbeck und Wohlau Am 20 Juli 1906 wurde eine neue Dienstvorschrift eingefuhrt die auch Ende der 1920er Jahre noch gultig war Neben Anderungen in der Ausbildung wurde den Gendarmen nun auch das Wahlrecht fur Reichstag Landtag und Gemeinden zugestanden Organisation um 1905 Bearbeiten nbsp Siegelmarke Koniglich Preussische Commando der 9t Gensdarmerie Brigade1905 existierten analog zu den preussischen Provinzen 12 Gendarmeriebrigaden 0 1 Brigade in Konigsberg 0 2 Brigade in Stettin 0 3 Brigade in Berlin 0 4 Brigade in Magdeburg 0 5 Brigade in Posen 0 6 Brigade in Breslau 0 7 Brigade in Munster 0 8 Brigade in Koblenz 0 9 Brigade in Kiel 10 Brigade in Hannover 11 Brigade in Kassel 12 Brigade in DanzigDie Verteilung der Gendarmen wurde zwischen dem Kriegs und Innenministerium gemeinsam festgelegt Die Starke einer Gendarmeriebrigade betrug im Gegensatz zum allgemeinen Begriff der Gendarmeriebrigade funf Gendarmen einschliesslich eines Brigadiers gut 300 Gendarmen die von einem Oberst als Brigadier kommandiert wurde dem vier bis funf Distriktsoffiziere im Rang eines Hauptmanns mit je 40 bis 50 Gendarmen unterstanden Erster Weltkrieg und Novemberrevolution BearbeitenBeim Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 trat ein Achtel 12 5 der Oberwachtmeister und Gendarmen zur Feldgendarmerie uber Der grosste Teil der berittenen Gendarmen musste die Pferde zur Armee abgeben und stieg auf Fahrrader um Wahrend des Krieges entwickelte sich ein zum Teil feindseliges Verhaltnis zur Landbevolkerung da die Umsetzung von Verordnungen zur Versorgung von Stadten und dem Feldheer auf Widerstand stiess Daher forderte das Innenministerium aufgrund der knappen Personaldecke schliesslich vom Kriegsministerium abkommliche Unteroffiziere und Mannschaften der Ersatztruppenteile an die als Hilfsgendarmen vor allem zur Bekampfung des Schleichhandels eingestellt wurden Ende Juni 1917 erschien daher die Dienstanweisung fur die Hilfsgendarmen und Hilfsfeldjager in der die Aufgaben der Gendarmen klar definiert wurden Sicherung der Landwirtschaft Verhinderung von Sabotage z B an Eisenbahnen Wegen Kanalen Fernleitungen Erntevorraten aller Art Muhlen Speichern Scheunen Uberwachung der Kriegsgefangenen Verhinderung der Flucht und Wiederergreifung von Kriegsgefangenen Die Hilfsgendarmen trugen im Dienst die Uniform ihres Truppenteils sowie eine weisse Armbinde mit der Aufschrift Hilfsgendarm Hilfsfeldjager stellv Generalkommando Armeekorps Sie unterstanden den Gendarmen und deren burgerlichen Vorgesetzten Obwohl versucht wurde die Fachkenntnisse der Hilfsgendarmen mit improvisierten Lehrgangen zu fordern wurde deutlich dass das zur Feldgendarmerie einberufene Personal dringend benotigt wurde Daher wurde Ende 1916 damit begonnen die bei Kriegsausbruch zur Feldgendarmerie einberufenen Gendarmen zuruckzubeordern was bis zum Sommer 1917 auch geschah Unabhangig davon verblieben allein in der Landgendarmerie bis Kriegsende gut 2 000 Hilfsgendarmen Wahrend der Novemberrevolution 1918 wurde auch die Gendarmerie oftmals von Arbeiter und Soldatenraten entwaffnet Unmittelbar nach Ausbruch der Revolution am 19 November wurde der militarische Status der Gendarmerie abgeschafft und diese vollstandig dem Innenministerium unterstellt Dies wurde auch von der Gendarmerie selbst begrusst zumal die sachsische Gendarmerie und die Schutzmannschaften der Grossstadte schon immer den Innenministerien bzw Stadtmagistraten unterstanden Volkerrechtlich gesehen bedeutete dies den Wechsel vom Kombattanten zum Nichtkombattanten De facto besassen die Gendarmen jedoch schon seit dem 12 November Versammlungsfreiheit und das Recht zur Vereinsbildung da der Rat der Volksbeauftragten in Preussen dies allen Beamten zugestanden hatte Bereits am 28 November 1918 wurde der Preussische Gendarmerie Verein gegrundet der spater in Verband preussischer Landjagereibeamten e V umbenannt wurde und als fruhe Form einer Beamtengewerkschaft angesehen werden kann Die Personalstarke der preussischen Landgendarmerie betrug am 1 April 1919 ein Chef 12 Brigadiers zwei Adjutanten des Chefs 59 Distriktsoffiziere 14 Zahlmeister zwei Registratoren ein Kalkulator 472 Oberwachtmeister davon 383 beritten 5 380 Gendarmeriewachtmeister davon 2 045 beritten drei Pfortner Dazu kamen gut 3 000 Hilfsgendarmen die sich zum Teil aus der fruheren Gendarmeriebrigade Elsass Lothringen aber offensichtlich zum grossten Teil aus den ehemaligen Hilfsgendarmen sowie 900 Anwartern rekrutierten die vorher aus etatsmassigen Grunden noch nicht ubernommen werden konnten Am 6 Marz 1919 wurden die Gendarmen zu Hilfsbeamten der Staatsanwaltschaft ernannt Landjagerei BearbeitenMit einer Verordnung der preussischen Staatsregierung vom 21 Juni 1920 wurde die Landgendarmerie in Landjagerei umbenannt und die Dienstgrade entsprechend angepasst z B Gendarmeriedistriktsoffizier zu Landjagerrat Gendarmerie Oberwachtmeister zu Landjagermeister Gendarmerie Wachtmeister zu Oberlandjager und Landjager Polizeichef war der jeweilige Landrat Die mit dem koniglichen Wappen versehenen Helme wurden noch bis 1922 getragen bis ihre Verwendung sowohl inner wie ausserdienstlich durch eine Verordnung des MdI vom 9 August 1922 untersagt wurde Stattdessen wurde lediglich die Dienstmutze getragen bis 1926 analog zur Schupo der Tschako eingefuhrt wurde Die Personalstarke der Landjagerei im Aussendienst betrug zum 1 April 1922 673 Landjagermeister 4 227 Oberlandjager und 4 227 Landjager Gendarmerieschulen Bearbeiten1899 wurden auf Beschluss des Innenministeriums vom 30 Juni in Einbeck und Wohlau Gendarmerienschulen eingerichtet da sich seit Jahren ein Defizit in der fachwissenschaftlichen Ausbildung gezeigt hatte Der Lehrbetrieb wurde noch im selben Jahr aufgenommen Lehrer waren der Kommandeur sein Stellvertreter und einige Oberwachtmeister Lehrgangsteilnehmer waren die aus dem Heer verabschiedeten Offiziere mit Aussicht auf Anstellung in der Gendarmerie und die aus dem Heer ubergetretenen Gendarmerieanwarter Ausserdem wurden zweimonatige Lehrgange fur Oberwachtmeisteranwarter abgehalten Weiterhin erhielten alte Oberwachtmeister vierwochige Lehrgange um sie mit dem Schulwesen vertraut zu machen Nach und nach wurden aus demselben Grund auch samtliche Offiziere fur einige Wochen an die Schule abkommandiert Der Lehrstoff umfasste folgende Facher Befehls und Instruktionsbuch Ausrustung und Bekleidung Kompetenzen Strafgesetzbuch Strafprozessordnung Geschichte und Verfassungsrecht Vereinsgesetz Gewerbeordnung Pressepolizei Mass und Gewichtspolizei Jagd Feld Fischerei und Forstpolizei Forstdiebstahl Wege Bau und Feuerpolizei Ermittlungsdienst Sanitatsdienst Viehseuchenpolizei Schriftfuhrung Tagebuch Steckbriefregister pp Ausserdem wurde Schiess und Radfahrunterricht erteilt zusatzlich besuchten die Gendarmen zur praktischen Anschauung Schoffengerichtsverhandlungen am Amtsgericht Einbeck Am Ende des Lehrgangs nahm der Kommandeur eine schriftliche und mundliche Abschlussprufung ab Die Vorbereitung der Offizieranwarter erfolgte auf freiwilliger Basis sie konnten daher jederzeit von dem Lehrgang zurucktreten Ihr Unterricht umfasste Staatsrecht allgemeine Gesetze und Rechtspflege Es wurde davon ausgegangen dass die Offizieranwarter den Stoff der Gendarmerieanwarter bereits beherrschten Eine Dienstanweisung fur die Preussischen Gendarmerieschulen erschien erst 1910 Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden beide Schulen geschlossen da nur mit einem kurzen Kriegsverlauf gerechnet wurde Allerdings zeigte sich bald die Notwendigkeit der Wiedereroffnung Im September 1916 wurde in Einbeck der Schulbetrieb wieder aufgenommen Infolge der Novemberrevolution wurden beide Schulen wieder geschlossen jedoch Anfang 1919 wieder geoffnet Am 21 Juli 1920 erfolgte die Umbenennung in Landjagereischulen am 15 September 1927 wurde in Allenstein eine dritte Schule eroffnet Uniformierung BearbeitenDie Uniformierung scheint in den Anfangsjahren bedingt durch den starken Mangel an Uniformstoffen wahrend und nach den Koalitionskriegen sehr uneinheitlich gewesen zu sein Offenbar trugen Gendarmen wie Offiziere die Uniformen ihrer alten Einheiten auf oder eine Kombination aus alten und neuen Uniformteilen nbsp Knoe07 35 nbsp Preussische Gendarmen um 1840 Unteroffiziere zu Pferd und zu FussDie 1812 eingefuhrte Uniform war offenbar an die der preussischen Dragoner angelehnt und bestand aus einem dunkelblauen Kollett fur Reiter und einem langen Rock fur Fussgendarmen dunkelgrauen langen Hosen und einem schwarzen Tschako der mit einem Uberzug aus Wachstuch versehen werden konnte Der Rockkragen war kornblumenblau Offiziere konnten ausser Dienst einen zweispitzigen Hut Spitze nach vorn tragen Die Uniform wurde im Zuge der Reform von 1820 geandert und ein dunkelgrunes Kollett analog zu den Jagern und Schutzen der Armee eingefuhrt 1843 erfolgte analog zur Armee eine vollige Neu Uniformierung Der Tschako wurde durch den Helm Pickelhaube und das Kollett durch den Waffenrock ersetzt Die Hosenfarbe blieb dunkelgrau und die Rockfarbe dunkelgrun 1871 wurden schwarzblaue Hosen eingefuhrt Offiziere trugen von den 1880er Jahren bis ca 1906 bei Gelegenheit einen schwarzen Uberrock Interimsrock im Sommer war ihnen ausser Dienst das Tragen weisser Hosen gestattet Die fruher grauen Mantel wurden durch schwarze ersetzt Ab 1900 durften die Gendarmen eine Pelerine ohne Abzeichen tragen Ab 1903 waren Offizieren und Oberwachtmeistern das Tragen von grauen Litewken erlaubt ab 1904 den Gendarmen ein sogenannter Hausrock ohne alle Abzeichen Kurz vor Kriegsausbruch 1914 war ein leichter graugruner Sommerrock in Erprobung Diese Uniform wurde kaum verandert bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs getragen Ab 1916 wurde die feldgraue Uniform der Infanterie mit Bluse steingrauer Hose und dem feldgrauen Einheitsmantel eingefuhrt Inwieweit diese Uniformierung tatsachlich vollstandig umgesetzt wurde ist unklar Nach dem Krieg wurde je nach Verfugbarkeit ein Sammelsurium von alten grunen und feldgrauen Bekleidungsstucken getragen 1925 wurde fur die nunmehrige Landjagerei eine graugrune Uniform Rock und Hose und 1926 der Tschako der Schutzpolizei eingefuhrt Diese Uniform wurde 1928 noch einmal modifiziert und fur alle Beamten zusatzlich eine Stiefelhose in Breechesform eingefuhrt Chefs der Landgendarmerie BearbeitenDienstgrad Name Datum 4 Generalmajor Generalleutnant Ludwig von Brauchitsch 10 Mai 1812 bis 19 Januar 1827Generalleutnant Ernst Ludwig von Tippelskirch 30 Januar 1827 bis 23 Januar 1840Generalleutnant Karl Georg von Loebell 27 Januar 1840 bis 15 Oktober 1841Generalleutnant Peter von Colomb 0 2 Dezember 1841 bis 20 September 1843Generalleutnant Leopold von Lutzow 21 September 1843 bis 29 August 1844Generalleutnant Wilhelm von Ditfurth 0 3 Oktober 1844 bis 7 Marz 1848Generalmajor Wilhelm von Thumen 0 8 Marz 1848 bis 3 April 1856Generalmajor Ludolf von Alvensleben 0 8 August 1857 bis 20 April 1865 mit der Fuhrung beauftragt Generalleutnant General der Kavallerie Ludolf von Alvensleben 21 April 1865 bis 29 Dezember 1867Generalleutnant Friedrich von Bismarck Bohlen 0 1 Januar 1868 bis 29 Juli 1870Generalleutnant Alexander von Stuckrad 30 Juli 1870 bis 17 August 1871Generalleutnant Emil von Schwartzkoppen 19 Oktober 1871 bis 23 Dezember 1873General der Infanterie Ferdinand von Stulpnagel 24 Dezember 1873 bis 15 Oktober 1875Generalmajor Generalleutnant Gustav von Neumann Cosel 16 November 1875 bis 1 November 1878 mit der Fuhrung beauftragt Generalmajor Generalleutnant Hermann von Wartensleben 0 2 November 1878 bis 5 April 1880 mit der Fuhrung beauftragt General der Kavallerie Gustav Waldemar von Rauch 20 April 1880 bis 1 August 1888Generalleutnant General der Infanterie Albert von Rauch 0 2 August 1888 bis 24 August 1897Generalleutnant General der Infanterie Ludwig von Hammerstein Loxten 25 August 1897 bis 31 Juli 1904General der Kavallerie Victor von Hennigs 0 1 August 1904 bis 8 September 1908Generalleutnant General der Infanterie Kurt von Medem 0 9 September 1908 bis 24 Juni 1913General der Infanterie Thilo von Westernhagen 25 Juni 1913 bis 9 August 1916General der Artillerie Franz Friedrich von Pfeil und Klein Ellguth 10 August 1916 bis 31 Marz 1921Siehe auch BearbeitenKoniglich hannoversches Landdragonerkorps K k GendarmerieLiteratur BearbeitenRaymond B Fosdick European police systems London Allen amp Unwin 1915 Reprints 1969 1972 Landjagermajor Werner Blankenstein Die preussische Landjagerei im Wandel der Zeiten Erfurt 1931 Winkelmann Der Gendarmeriedienst 4 Auflage Berlin 1895 Winkelmann Der Gendarmerieprobist 5 Auflage Berlin 1897 Eintrag Gendarmerie In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Aufl Bd 7 Leipzig Wien Bibliographisches Institut 1905 S 546f Edgar Graf von Matuschka Organisationsgeschichte des Heeres 1890 1918 In Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Deutsche Militargeschichte in sechs Banden 1648 1939 Bd III Herrsching 1983 S 157 311 ISBN 3 88199 112 3 Heinrich Ambros Eckert Dietrich Monten Das deutsche Bundesheer Nach dem Uniformwerk aus den Jahren 1835 bis 1843 bearbeitet durch Georg Ortenburg Dortmund Harenberg 1990 ISBN 3 611 00132 5 Jurgen W Schmidt Hg Polizei in Preussen im 19 Jahrhundert Ludwigsfelde Ludwigsfelder Verlagshaus 2011 ISBN 978 3 933022 66 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koniglich Preussische Landgendarmerie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uniformtafeln der preussischen Gendarmerie auf www polizeiuniform deEinzelnachweise Bearbeiten Die Uniform der Polizei 2 Entwicklung in Preussen polizeiuniform de Geschichte der Kripo krimi homepage de Die Uniform der Polizei 2 Entwicklung in Preussen polizeiuniform de Dermot Bradley Hrsg Gunter Wegner Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815 1939 Band 1 Die Hoheren Kommandostellen 1815 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1780 1 S 26 27 Gendarmerien des Deutschen Kaiserreichs 1871 1918 Konigreiche nbsp Bayern nbsp Preussen nbsp Sachsen nbsp Wurttemberg Flagge des Deutschen Kaiserreichs nbsp Grossherzogtumer nbsp Baden nbsp Hessen Darmstadt nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz nbsp Oldenburg ehemals Landdragonerkorps nbsp Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer nbsp Anhalt nbsp Braunschweig nbsp Sachsen Altenburg nbsp Sachsen Coburg und Gotha Herzogtum Gotha nbsp Sachsen MeiningenFurstentumer nbsp Lippe nbsp Reuss alterer Linie nbsp Reuss jungerer Linie nbsp Schaumburg Lippe nbsp Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Sondershausen nbsp Waldeck PyrmontStadtrepubliken nbsp Bremen nbsp Hamburg nbsp LubeckReichsland nbsp Elsass Lothringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koniglich Preussische Landgendarmerie amp oldid 239306882