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Das Furstlich Lippische Gendarmeriekorps war von 1842 bis 1918 die Gendarmerie des Furstentums Lippe Lippe Detmold Das Korps war eine der kleinsten deutschen Staatspolizeien und verfugte zu keinem Zeitpunkt uber Berittene Infanteristen des furstlich lippischen Militarkontingents des Bundesheeres um 1840 Grunes Kollett dunkelgraue Winter weisse Sommerhosen Praktisch identisch waren von 1842 bis 1846 die lippischen Schutzwachter Gendarmerie uniformiert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Dienstverhaltnisse um 1912 3 Uniform 4 Bewaffnung 5 Kommandeure von 1842 bis 1912 6 Auflosung 7 Siehe auch 8 LiteraturGeschichte BearbeitenSchon wahrend der Regierungszeit der Furstin Pauline 1802 1820 existierte eine sogenannte Sauvegarde Franzosisch Schutzwache uber die jedoch schon 1912 keine Erkenntnisse mehr vorlagen Das mir zur Verfugung gestandene Aktenmaterial reicht leider nur zuruck bis zum Jahre 1829 so dass uber die zur Zeit der Furstin Paulina eingerichtete Gendarmerie oder Sauvegarde nichts mehr berichtet werden kann Quentin S 9Obwohl die lippischen Amter und Magistrate schon in den 1820er Jahren um die Wiedereinfuhrung einer Gendarmerie oder Schutzwache gebeten hatten wurde sie erst 1841 beschlossen Die neue Schutzwache wurde am 1 Januar 1842 auf Befehl von Furst Leopold III aus 16 Korporalen und Soldaten des Bataillons Lippe gebildet die zwischen 22 und 33 Jahre alt waren Kommandeur war Hauptmann spater Major Friedrich August Hornhardt 1791 1865 der das Korps von 1842 bis 1862 kommandierte Die Personalstarke betrug bis 1912 nie mehr als 21 Gendarmen obwohl der Bevolkerungszuwachs von 1842 bis 1910 gut 50 betrug 1846 wurde die Schutzwache in Gendarmerie umbenannt Dienstverhaltnisse um 1912 BearbeitenDas Korps war militarisch organisiert und unterstand der Furstlich Lippischen Regierung Kommandeur war ein abgeordneter preussischer Offizier Die Disziplinargewalt oblag dem Kommandeur die gerichtliche dem jeweiligen Kommandeur des Infanterie Regiments Graf Bulow in Detmold sowie dem Kommandeur der 13 Division in Munster Der Dienstbetrieb war seit 1895 nach preussischem Muster organisiert die Gendarmen waren ausserdem Gehilfen der Furstlich Lippischen Staatsanwaltschaft Der Ersatz des Korps rekrutierte sich aus Unteroffizieren des Militars Gefordert wurde eine mindestens siebenjahrige Dienstzeit mit tadelloser Fuhrung Die Mindestgrosse betrug 1 70 m neben einem kraftigen Korperbau waren auch Schriftgewandtheit und geistige Begabung gefordert Vorzugsweise sollten geborene Lipper eingestellt werden Die sechsmonatige Ausbildung erhielten die angehenden Gendarmen durch den Oberwachtmeister in Detmold 1912 waren die 21 lippischen Gendarmen auf drei Oberwachtmeisterbezirke mit 18 Stationen verteilt Detmold Detmold Lage Oerlinghausen Pivitsheide Schlangen Horn Lemgo Lemgo Salzuflen Schotmar Leopoldshohe Hohenhausen Langeholzhausen und Silixen Blomberg Blomberg Schieder Rischenau Barntrup Bosingfeld Aufgrund der geringen Personalstarke waren die Lipper Gendarmen offenbar nie in Brigaden eingeteilt gewesen Uniform BearbeitenDie Uniform entsprach bei der Grundung des Korps grundsatzlich der des Infanteriekontingents des Furstentums im Bundesheer in dem Lippe das 9 Bataillon der Reservedivision stellte Die lippische Infanterie deren Ist Starke um 1840 nicht mehr als 200 Mann betrug trug zu diesem Zeitpunkt dunkelgrune Kolletts mit roten Kragen graue Hosen und schwarze Tschakos Die 1842 aufgestellten ersten noch als Schutzwachter bezeichneten Gendarmen trugen eine entsprechende Uniform die allerdings bereits 1845 vollig verandert wurde indem ein gruner Waffenrock dunkelgraue Hosen und eine Pickelhaube nach preussischem Muster sowie ein grauer Mantel eingefuhrt wurde Auch diese Uniform unterschied sich kaum von der des lippischen Militars Der Helm trug als Nationale neben einem Stern die Lippische Rose 1846 wurde der Begriff Gendarm eingefuhrt und das Korps den Militargesetzen unterstellt Formal galten die Gendarmen als vom Militar abkommandierte Unteroffiziere Am 6 Februar 1846 erschien eine erste Gendarmerie Dienstinstruktion die 19 Paragraphen umfasste Vermutlich 1862 wurde die Uniform leicht modifiziert um die Gendarmen besser von den Unteroffizieren des Militars unterscheiden zu konnen Der Waffenrock erhielt gelbe Knopfe goldene Tressen und einen grunen statt einem schwarzen Kragen Von 1864 bis 1866 wurde erneut analog zum Militar ein Tschako modernerer Art eingefuhrt 1896 wurde der Infanteriehelm der Armee eingefuhrt 1912 wurde angeblich aus Traditionsgrunden wieder die letzte lippische Fusilieruniform von 1867 eingefuhrt zu der auch ein schwarzer Tschako gehorte Dieser Ruckgriff auf die eigene Militartradition ist in der deutschen Polizeigeschichte vermutlich einmalig und hatte offensichtlich politische Grunde um die Eigenstandigkeit des Furstentums gegenuber Preussen zu demonstrieren Farbige Abbildungen der Uniformen wurden von dem Portratmaler Bruno Wittenstein 1876 1968 angefertigt und 1912 bei Quentin reproduziert Bewaffnung BearbeitenDie erste Ausrustung 1842 bestand aus Sabeln und Steinschlossgewehren die noch aus franzosischen Bestanden stammten Noch im Laufe des Jahres 1842 wurden die Sabel durch Hirschfanger ersetzt 1843 die veralteten Steinschlossgewehre durch Perkussionsgewehre 1877 wurde letzteres durch eine Lefauche Doppelbuchsflinte ersetzt und 1910 der Karabiner 88 eingefuhrt 1893 wurde die Bewaffnung durch den Armeerevolver erganzt 1910 erhielten die Gendarmen einen Schleppsabel Kommandeure von 1842 bis 1912 BearbeitenHauptmann Major Friedrich August Hornhardt 1842 1862 Major Friedrich Kellner 1863 1867 Hauptmann Conrad Cronemeyer 1867 1874 Major Karl Grosskopf 1874 1893 ab 1879 mit dem Charakter eines preussischen Oberstleutnants Major Richard Wasserschleben 1893 1897 Hauptmann spater Major und Oberstleutnant Richard Quentin 1897 mindestens bis 1912 Auflosung BearbeitenAufgrund der Novemberrevolution dankte Furst Leopold IV am 12 November 1918 ab Ob das Korps im nunmehrigen Freistaat Lippe noch bis 1936 als Gendarmerie oder nach preussischem Vorbild als Landjagerei organisiert war ist unklar Siehe auch BearbeitenKoniglich hannoversches Landdragonerkorps k k GendarmerieLiteratur BearbeitenOberstleutnant a la suite Seiner Durchlaucht und Gendarmerie Kommandeur Quentin Das Furstlich Lippische Gendarmerie Korps Kurzer Abriss uber dessen Grundung und Entwicklung vom 1 Januar 1842 bis zum 1 Januar 1912 bezw 30 Mai 1912 o O 1912 Heinrich Ambros Eckert Dietrich Monten Das deutsche Bundesheer Nach dem Uniformwerk aus den Jahren 1835 bis 1843 bearbeitet durch Georg Ortenburg Dortmund Harenberg 1990 ISBN 3 611 00132 5Gendarmerien des Deutschen Kaiserreichs 1871 1918 Konigreiche nbsp Bayern nbsp Preussen nbsp Sachsen nbsp Wurttemberg Flagge des Deutschen Kaiserreichs nbsp Grossherzogtumer nbsp Baden nbsp Hessen Darmstadt nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz nbsp Oldenburg ehemals Landdragonerkorps nbsp Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer nbsp Anhalt nbsp Braunschweig nbsp Sachsen Altenburg nbsp Sachsen Coburg und Gotha Herzogtum Gotha nbsp Sachsen MeiningenFurstentumer nbsp Lippe nbsp Reuss alterer Linie nbsp Reuss jungerer Linie nbsp Schaumburg Lippe nbsp Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Sondershausen nbsp Waldeck PyrmontStadtrepubliken nbsp Bremen nbsp Hamburg nbsp LubeckReichsland nbsp Elsass Lothringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstlich Lippisches Gendarmeriekorps amp oldid 238477676