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Dietrich von Hildebrand 12 Oktober 1889 in Florenz 26 Januar 1977 in New Rochelle New York war ein deutscher katholischer Philosoph und Autor Aufnahme von Max Fenichel 1930er Jahre Gedenktafel in WienInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDietrich von Hildebrand wuchs in Florenz in einer deutschen Kunstlerfamilie auf Sein Vater war der bekannte Bildhauer Adolf von Hildebrand Er studierte in Munchen und Gottingen Philosophie und promovierte bei Edmund Husserl 1914 trat der nominell protestantische 25 Jahrige zum katholischen Glauben uber Von 1918 bis 1933 war er Professor fur Philosophie an der Universitat Munchen einer seiner Schuler dort war Balduin Schwarz Unter dem Einfluss von Adolf Reinach und Max Scheler entwickelte er eine katholisch gepragte phanomenologische Wertphilosophie Aus seiner Uberzeugung vom unbedingten Wert der Person gegenuber jedem Kollektiv heraus lehnte Hildebrand Nationalismus und Kommunismus gleichermassen strikt ab So trat er schon in den 1920er Jahren radikal sowohl gegen Hitler und den Nationalsozialismus als auch gegen den bis in kirchliche Kreise weit verbreiteten Antisemitismus auf und emigrierte daher infolge der nationalsozialistischen Machtergreifung im Marz 1933 nach Florenz und dann im September desselben Jahres nach Wien Dort grundete und redigierte er mit Unterstutzung des diktatorisch regierenden osterreichischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuss das anti nationalsozialistische Wochenblatt Der christliche Standestaat In dieser Zeitung trat Hildebrand nicht nur gegen den Nationalsozialismus sondern auch gegen Rassenlehre und Antisemitismus auf 1 Aufgrund dieser Tatigkeit wurde er in Deutschland auf eine Todesliste gesetzt 2 Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich 1938 floh Hildebrand zunachst uber die Schweiz nach Frankreich wo er bis zur deutschen Besetzung Frankreichs im Jahre 1940 an der Katholischen Universitat von Toulouse lehrte Danach hielt er sich zunachst versteckt bis es ihm durch franzosische Hilfe u a von Edmond Michelet gelang zusammen mit seiner Frau seinem Sohn und seiner Schwiegertochter nach Portugal zu fliehen Von dort gelangte er uber Brasilien nach New York wo er an der privaten Jesuiten Hochschule Fordham University in Rose Hill in der Bronx eine langjahrige philosophische Lehrtatigkeit aufnahm 1960 wurde er emeritiert und widmete den Rest seines Lebens wissenschaftlicher Tatigkeit Er schrieb seine Bucher sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch u a mehrere Werke uber die innerkirchliche Krise nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil Dietrich von Hildebrand war in erster Ehe mit Margarete Denck verheiratet Mit ihr hatte er einen Sohn Franz Nach Margaretes Tod 1957 heiratete er 1959 die 34 Jahre jungere Alice Jourdain die bei ihm studiert hatte Der Ethnologe Martin von Hildebrand ist ein Enkel von ihm Er war Mitglied der Studentenverbindung K O L Starhemberg im Akademischen Bund Katholisch osterreichischer Landsmannschaften Papst Pius XII mit dem er freundschaftlich verbunden war nannte ihn Kirchenlehrer des 20 Jahrhunderts Schriften BearbeitenDie Idee der sittlichen Handlung In Jahrbuch fur Philosophie und phanomenologische Forschung Band 3 1916 S 126 251 Vollstandiger Abdruck der phil Dissertation Gottingen 1913 PDF Sittlichkeit und ethische Werterkenntnis Eine Untersuchung uber ethische Strukturprobleme In Jahrbuch fur Philosophie und phanomenologische Forschung Band 5 1922 S 462 602 Habilitationsschrift PDF Reinheit und Jungfraulichkeit Oratoriums Verlag Koln 1927 Die Ehe Verlag Ars Sacra Munchen 1929 Metaphysik der Gemeinschaft Haas amp Grabherr Augsburg 1930 Zeitliches im Lichte des Ewigen Gesammelte Abhandlungen und Vortrage Josef Habbel Regensburg 1932 Liturgie und Personlichkeit Anton Pustet Salzburg 1933 Sittliche Grundhaltungen Matthias Grunewald Verlag Mainz 1933 Engelbert Dollfuss Ein katholischer Staatsmann Anton Pustet Salzburg 1934 The War against Hitler Including a Special Analysis of the Character of France Plon 1940 Die Umgestaltung in Christus Benziger amp Co Einsiedeln Koln 1940 1 und 2 Auflage unter dem Pseudonym Peter Ott Die sittlichen Grundlagen der Volkergemeinschaft Josef Habbel Regensburg 1946 Der Sinn philosophischen Fragens und Erkennens Peter Hanstein Bonn 1950 Christian Ethics David McKay New York 1953 Christliche Ethik Patmos Dusseldorf 1959 Deutsche Ubersetzung Die Menschheit am Scheideweg Gesammelte Abhandlungen und Aufsatze Karla Mertens Herausgeberin Josef Habbel Regensburg 1955 What Is Philosophy Bruce Publishing Milwaukee 1960 2 Auflage Franciscan Herald Press Chicago 1973 Was ist Philosophie Gesammelte Werke Band I Kohlhammer Stuttgart 1974 Trojan Horse in the City of God Franciscan Herald Press Chicago 1967 Das trojanische Pferd in der Stadt Gottes Josef Habbel Regensburg 1968 Deutsche Ubersetzung Der verwustete Weinberg Josef Habbel Regensburg 1973 Idolkult und Gotteskult Gesammelte Werke Band VII Josef Habbel Regensburg 1974 Asthetik 1 Teil Gesammelte Werke Band V Kohlhammer Stuttgart 1977 Asthetik 2 Teil Gesammelte Werke Band VI Kohlhammer Stuttgart 1984 Moralia Gesammelte Werke Band IX Josef Habel Regensburg 1980 Memoiren und Aufsatze gegen den Nationalsozialismus 1933 1938 Hrsg von Ernst Wenisch Mainz 1994 Literatur BearbeitenPhilosophie und TheologieStanislaw T Zarzycki Spiritualitat des Herzens Die philosophisch theologischen Grundlagen bei Dietrich von Hildebrand Aus dem Polnischen ubersetzt von Herbert Ulrich Pneuma Munchen 2010 ISBN 978 3942013031 Valentina Gaudiano Die Liebesphilosophie Dietrich v Hildebrands Ansatze fur eine Ontologie der Liebe Karl Alber Freiburg Munchen Thesen 55 Diss Univ Munchen 2013 Ciril Rutsche Person und Religion Eine Darstellung der Religionsphilosophie Dietrich von Hildebrands Tubinger Studien zur Theologie und Philosophie 26 Diss Univ Tubingen 2016 Narr Francke Attempto 2017 Markus Enders Liebe als affektivste Wertantwort Dietrich v Hildebrands 1889 1977 wertphilosophisches Verstandnis der Liebe und seine tugendethischen Implikationen In Winfried Rohr Hg Liebe eine Tugend Das Dilemma der modernen Ethik und der verdrangte Status der Liebe Springer VS Wiesbaden 2018 S 265 292 doi 10 1007 978 3 658 17874 1 12Person und BiographieAlice von Hildebrand Die Seele eines Lowen Dietrich von Hildebrand Vorwort von Joseph Kardinal Ratzinger VDM 2003 ISBN 3 936755 15 9 Klemens Wittebur Die Deutsche Soziologie im Exil 1933 1945 Lit Munster Hamburg 1991 Dissertationsschrift von 1989 S 63 f Dietrich von Hildebrand Josef Seifert Paul Stocklein Ernst Wenisch Hrsg Dietrich von Hildebrands Kampf gegen den Nationalsozialismus Internationale Akademie fur Philosophie im Furstentum Liechtenstein Universitatsverlag C Winter Heidelberg 1998 ISBN 978 3 82530778 3 Karin Groll HILDEBRAND Dietrich von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 845 846 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dietrich von Hildebrand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Dietrich von Hildebrand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Dietrich von Hildebrand in der Deutschen Digitalen Bibliothek hildebrandlegacy org Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Drekonja Kornat Gabriel Garcia Marquez in Wien und andere Kulturgeschichten aus Lateinamerika LIT Verlag Munster 2010 ISBN 978 3 643 50141 7 google at abgerufen am 15 November 2017 Joseph Bottum David G Dalin The Pius War Responses to the Critics of Pius XII Lexington Books 2004 ISBN 978 0 7391 5888 3 google at abgerufen am 15 November 2017 Normdaten Person GND 118704737 lobid OGND AKS LCCN n50016606 NDL 00459883 VIAF 51810293 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hildebrand Dietrich vonKURZBESCHREIBUNG katholischer Philosoph Theologe und AutorGEBURTSDATUM 12 Oktober 1889GEBURTSORT FlorenzSTERBEDATUM 26 Januar 1977STERBEORT New Rochelle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietrich von Hildebrand amp oldid 230683005