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Adolf Reinach 23 Dezember 1883 in Mainz 16 November 1917 bei Diksmuide Belgien war ein deutscher Philosoph Phanomenologe Sprachphilosoph sowie Rechtstheoretiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenWahrend der Schulzeit in Mainz interessierte sich Reinach fur Platon Im Jahre 1901 nahm er in Munchen das Studium der Psychologie und Philosophie auf Er studierte bei Theodor Lipps und wurde Mitglied des Lipps Kreises andere Mitglieder sind Moritz Geiger Otto Selz Aloys Fischer und Johannes Daubert Ab 1903 studierte er die Werke von Edmund Husserl Im Jahre 1904 promovierte er bei Lipps Uber den Ursachenbegriff im geltenden Strafrecht Er setzte seine Studien in Munchen fort um einen Abschluss in Rechtswissenschaften zu erlangen Er entschied sich aber fur ein Semester nach Gottingen zu gehen um bei Husserl zu studieren Im Jahre 1906 07 ging er nach Tubingen wo er bei dem Rechtstheoretiker Ernst Beling studierte Mit der Unterstutzung von Husserl konnte Reinach sich in Gottingen im Jahre 1909 habilitieren Im Jahre 1912 grundeten Adolf Reinach Moritz Geiger und Alexander Pfander das Jahrbuch der Philosophie und phanomenologische Forschung dessen Herausgeber Husserl war Adolf Reinach heiratete am 14 September 1912 in Mainz die Physikerin Anna Stettenheimer Zusammen mit ihr liess er sich 1916 in Gottingen durch die Taufe in die evangelische Kirche aufnehmen Neben seiner Arbeit in der Phanomenologie und allgemeinen Philosophie hat Reinach lange vor John Langshaw Austin die Sprechakttheorie 1 entwickelt Seine Arbeit basierte auf Husserls Analyse der Bedeutung in den Logischen Untersuchungen und Dauberts Kritik derselben Reinachs Arbeit die apriorischen Grundlagen des burgerlichen Rechtes war die erste systematische Behandlung der Sprechakte Pfander forschte in der gleichen Zeit uber ein ahnliches Thema nbsp Grabstein Adolf Reinach auf dem Stadtfriedhof GottingenNach der Publikation von Husserls Ideen zu einer reinen Phanomenologie und phanomenologischen Philosophie im Jahr 1913 nahmen nicht wenige Phanomenologen eine kritische Haltung zur Husserls neuen Theorien bzw seiner Wende zum Idealismus und zur transzendentalen Phanomenologie ein Eine Gruppe von Phanomenologen Reinach Daubert blieb Husserls Fruhwerk und dabei vor allem dessen Logischen Untersuchungen verbunden Diese Richtung wird als Realistische Phanomenologie bezeichnet und ist der philosophischen Grundrichtung des Realismus zuzurechnen Zu Beginn des Ersten Weltkrieges trat Reinach als Einjahrig Freiwilliger in die Armee ein Am 16 November 1917 fiel er als Leutnant der Reserve 2 bei Diksmuide in Belgien Reinach hatte Einfluss auf jungere Phanomenologen so wie zum Beispiel Wilhelm Schapp Dietrich von Hildebrand Alexandre Koyre und Edith Stein wahrend er selbst hauptsachlich von Edmund Husserl aber auch von Anton Marty und Johannes Daubert beeinflusst wurde Schriften Auswahl BearbeitenAufsatzeWilliam James und der Pragmatismus In Welt und Wissen Hannoversche Blatter fur Kunst Literatur und Leben Bd 198 1910 S 45 65 Kants Auffassung des Humeschen Problems In Zeitschrift fur Philosophie und philosophische Kritik Bd 141 1911 S 176 209 Die obersten Regeln der Vernunftschlusse bei Kant In Kant Studien Jg 16 1911 S 214 233 ISSN 0022 8877 Zur Theorie des negativen Urteils In Alexander Pfander Hrsg Munchener Philosophische Abhandlungen Festschrift fur Theodor Lipps Verlag J A Barth Leipzig 1911 S 196 254 Die Uberlegung Ihre ethische und rechtliche Bedeutung I In Zeitschrift fur Philosophie und philosophische Kritik Bd 148 1912 S 181 196 Die Uberlegung Ihre ethische und rechtliche Bedeutung II In Zeitschrift fur Philosophie und philosophische Kritik Bd 149 1913 S 30 58 Paul Natorps Allgemeine Psychologie nach kritischer Methode In Gottingische Gelehrte Anzeigen Bd 176 1914 Heft 4 S 193 214 ISSN 0017 1549 MonographienUber den Ursachenbegriff im geltenden Strafrecht Verlag J A Barth Leipzig 1905 zugl Dissertation Universitat Munchen 1905 Zur Phanomenologie des Rechts Die apriorischen Grundlagen des burgerlichen Rechts Verlag VDM Muller Saarbrucken 2007 ISBN 978 3 8364 0761 8 Nachdr d Ausg Munchen 1953 3 WerkausgabeKarl Schuhmann Hrsg Samtliche Werke Textkritische Ausgabe in zwei Banden Philosophia Verlag Munchen 1989 ISBN 3 88405 015 X Die Werke 1989 XVIII 611 S Kommentar und Textkritik 1989 S 613 848 Literatur BearbeitenArmin Burkhardt Soziale Akte Sprechakte und Textillokutionen A Reinachs Rechtsphilosophie und die moderne Linguistik Germanistische Linguistik Bd 69 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1986 ISBN 3 484 31069 3 Karl Schumann Barry Smith Adolf Reinach An Intellectual Biography In Kevin Mulligan Hrsg Speech Act and Sachverhalt Reinach and the Foundations of Realist Phenomenology Primary Sources in Phenomenology Bd 1 Nijhoff Dordrecht 1987 ISBN 90 247 3427 4 bes 1 27 PDF 175 kB Barry Smith Towards a History of Speech Act Theory In Armin Burkhardt Hrsg Speech Acts Meanings and Intentions Critical Approaches to the Philosophy of John R Searle Grundlagen der Kommunikation und Kognition Verlag De Gruyter Berlin 1990 S 29 61 ISBN 0 89925 357 1 HTML Pierfrancesco Stagi L Assoluto 1916 1917 Fenomenologia e religione in Adolf Reinach In Rivista di Filosofia Neo Scolastica Nr 1 2011 S 111 147 1 Pierfrancesco Stagi La filosofia della religione di Adolf Reinach Stamen Roma 2015 ISBN 978 8 89869733 5 2 LexikoneintrageKarl Schuhmann Reinach Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 343 f Digitalisat James DuBois und Barry Smith Adolf Reinach In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Konrad Fuchs Adolf Reinach In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 1528 1530 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten s a Zur Theorie der Sprechakte Auszug aus den Deutschen Verlustlisten Preuss 1036 vom 12 Januar 1918 S 22429 erstmals erschienen unter dem Titel Die apriorischen Grundlagen des burgerlichen Rechtes im Jahrbuch fur Philosophie und phanomenologische Forschung Jg 1 1913 S 685 847 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Adolf Reinach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Raul Corazzon Adolf Reinach on States of Affairs Sachverhalt and Negative Judgments Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekNormdaten Person GND 118816438 lobid OGND AKS LCCN n81050340 VIAF 76445005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinach AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph Phanomenologe Sprachphilosoph und RechtstheoretikerGEBURTSDATUM 23 Dezember 1883GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 16 November 1917STERBEORT bei Diksmuide Belgien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Reinach amp oldid 237484977