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Bedeutung ist in der Sprachphilosophie und der Linguistik ein grundlegender Begriff Von Bedeutung ist der Begriff zudem in der Informatik speziell auch in der KI Forschung und in der Kognitionswissenschaft Inhaltsverzeichnis 1 Ansatze zur Bestimmung des Begriffs Bedeutung 2 Aspekte des Begriffs Bedeutung 3 Uberblick und Abgrenzung 4 Bedeutung in der Philosophiegeschichte 4 1 Eine Grundsatzfrage bei Platon 4 2 Aristoteles Zeichenlehre 4 3 Sextus Empiricus 4 4 Vorstellung und Bedeutung bei John Locke 4 5 Kants Analyse der Begriffe und Urteile 5 Sprachphilosophie im 20 Jahrhundert 5 1 Bedeutung und Wahrheit als Sinnkriterium 5 1 1 Grundlegung durch Gottlob Frege 5 1 2 Kennzeichnung bei Bertrand Russell 5 1 3 Abbildtheorie bei Ludwig Wittgenstein I 5 1 4 Rudolf Carnaps Konzept einer Idealsprache 5 1 5 Der Einwand der Prasuppositionen von Peter F Strawson 5 2 Bedeutung und Sprachgebrauch 5 2 1 Bedeutung und Semiotik bei Charles S Peirce 5 2 2 Sprachgebrauch und Regeln bei Ludwig Wittgenstein II 5 2 3 Das Konzept der Sprechakte von John L Austin 5 2 4 Sprechakte und Intentionen bei John Searle 5 2 5 Sprechakte als Grundlage der Universalpragmatik von Habermas 5 3 Bedeutung aus behavioristischer Sicht 5 3 1 Bedeutung als Reiz Reaktions Schema 5 3 2 Der Holismus von Willard Van Orman Quine 5 4 Bedeutung und Intentionalitat 5 4 1 Bedeutung und Meinen bei Paul Grice 5 4 2 Konvention und Intentionalitat bei David Lewis 5 5 Erneuter Fokus auf Bedeutung und Wahrheit 5 5 1 Donald Davidsons Interpretationstheorie 5 5 2 Michael Dummetts Anti Realismus 5 5 3 John McDowells Ruckverweis auf Wittgenstein 5 6 Externalistische Bedeutungstheorien 5 6 1 Starre Designatoren bei Saul A Kripke 5 6 2 David Kaplans Untersuchung der Indexikalitat 5 6 3 Die These sprachlicher Arbeitsteilung von Hilary Putnam 5 6 4 Robert Stalnakers zweidimensionale Perspektive 5 7 Robert Brandoms inferentielle Semantik 5 8 Postmoderne und Dekonstruktion 5 8 1 Postmodernes Denken bei Lyotard 5 8 2 Derridas Konzept der Dekonstruktion 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAnsatze zur Bestimmung des Begriffs Bedeutung BearbeitenUnter Bedeutung versteht man das Wissen uber die ubliche Verwendung eines Wortes Wortbedeutung oder Ausdrucks innerhalb einer Sprachgemeinschaft und eines jeweils gegebenen Kontextes das was jemand aufgrund eines Zeichens oder eines sprachlichen Ausdrucks versteht Unter Referenztheorie versteht man die Auffassung dass Bedeutung das Objekt ist das mit einem Wort bezeichnet wird In der lexikalischen Bedeutungstheorie druckt man die Bedeutung aus durch eine Liste von Eigenschaften die ein Begriff umfasst Bedeutungstheorien sind ein wesentlicher Teil der Semiotik Das Wort Bedeutung verwendet man in der gegenwartigen deutschen Sprache vielfaltig fur die Definition eines Begriffs Beispiel Die Bedeutung von Junggeselle ist unverheirateter Erwachsener fur die Ubersetzung von einem Zeichensystem in ein anderes Beispiel Das englische Wort meaning bedeutet im Deutschen sowohl Bedeutung als auch meinend fur einen impliziten Sinn einer Mitteilung Beispiel Eine Frau sagt zu ihrem Ehemann Die Ampel ist rot und fordert ihn damit auf anzuhalten fur Implikationen Beispiel Die Beforderung bedeutete fur sie einen wesentlichen Karriereschritt fur die Bedeutsamkeit von etwas Beispiel Dieses Erlebnis war von grosser Bedeutung fur das Verursachende in einem kausalen Zusammenhang Beispiele Rauch bedeutet Feuer oder Die vielen Fehler bedeuten dass er unter Stress steht als Handlung im Sinne von jemandem etwas zu verstehen geben andeuten befehlen Beispiel Sie bedeutete ihm ihr Einverstandnis fur einen vermuteten Sachverhalt Die Sprachphilosophie befasst sich insbesondere mit den ersten vier Punkten Fur die Bestimmung der Bedeutung massgeblich sind dabei Wort und Satzstruktur Syntax Inhalt des Ausdrucks Semantik der Verwendungszusammenhang einer Ausserung Pragmatik Eine allgemein anerkannte Explikation erlauternde Bestimmung des Begriffs existiert nicht Die philosophischen Auffassungen reichen von der Meinung dass Bedeutung ein eigener Gegenstand im Bewusstsein ist eine kognitive Entitat uber die Sichtweise dass Bedeutung nur pragmatisch durch ihren Gebrauch erschlossen werden kann bis hin zur Ablehnung einer naheren Bestimmbarkeit 1 Bedeutung als besonderer Gegenstand der Gegenstand auf den Bezug genommen wird der Referenzgegenstand Gottlob Frege Bertrand Russell Peter Strawson Saul Kripke und Hilary Putnam die Vorstellung die ein Sprecher mit dem Zeichen assoziiert John Locke oder ein abstrakter Gegenstand wie beispielsweise die Intension Rudolf Carnap 2 Bedeutung als besonderer Gebrauch der von einer Regel in einem Sprachspiel bestimmte Gebrauch eines Zeichens Ludwig Wittgenstein Michael Dummett oder die kommunikative Absicht mit welcher das Zeichen gebraucht wird Paul Grice John Searle oder David Lewis 3 Bedeutung als undefinierbarer Begriff Willard Van Orman Quine Eine andere Sichtweise auf die Frage was die Bedeutung eines Satzes ausmacht geben die Antworten seine Wahrheitsbedingungen Frege Wittgenstein I Donald Davidson seine Verifikationsbedingungen Carnap sein Gebrauch Wittgenstein II Auch unter dieser Perspektive zeigt die Diskussion zwar immer differenziertere Positionen aber am Ende keine inhaltliche Entwicklung In der neueren Debatte vertritt unter anderen Donald Davidson die Position der Wahrheitsbedingungen Michael Dummett den Verifikationismus und John McDowell die Gebrauchsauffassung Aspekte des Begriffs Bedeutung BearbeitenIm Folgenden werden unterschiedliche theoretische Problemstellungen Unterscheidungen Merkmale und Relationen des sprachphilosophischen Begriffs der Bedeutung vorgestellt und die verwendeten Fachbegriffe erlautert Zeichen und SpracheDie Bedeutung sprachlicher Zeichen hangt davon ab von welcher Art die Zeichen sind Man unterscheidet singulare Termini Zeichen mit welchen auf einen ganz bestimmten Gegenstand als solchen Bezug genommen wird siehe Kennzeichnung Eigennamen Pradikate Zeichen mit welchen einem Gegenstand eine Eigenschaft zugeschrieben wird siehe Begriff Pradikation Schon bei Platon dann auch in den spateren bedeutenden sprachphilosophischen Werken von Ockham John Locke oder Leibniz wurde Sprache als Menge oder System von Zeichen aufgefasst die zwischen Gegenstanden und Gedanken vermitteln In der Diskussion uber den Dreiklang Sprache Denken Wirklichkeit vox intellectus res ist dabei umstritten ob Sprache als Menge oder System von Zeichen einen direkten Bezug zu den Gegenstanden hat Ikonizitat ob also Zeichen von Natur aus eine eigene Bedeutung besitzen oder ob Sprache willentlich gesetzt und nur Ausdruck von Gedanken ist Arbitraritat Als kleinste bedeutungstragende Einheit eines Sprachsystems bezeichnet man ein lexikalisches Morphem also den Wortstamm wie in traumt Trauma Traum wo das Morphem traum lautet Morpheme konnen in Kombinationen gebunden sein wie in Philo soph die Bestandteile eine Kombination der Bedeutungen von Freund und Weisheit sind Die Bedeutung von Bezeichnungen wird in der Semasiologie untersucht Diese ist damit Teilgebiet der Semiotik als der allgemeinen Lehre von den Zeichen Sprachzeichen mit derselben Bedeutung bezeichnet man als Synonyme Aufzug Fahrstuhl Lift SynkategoremBereits in der Scholastik 1 gab es die Unterscheidung von kategorematischen und synkategorematischen Begriffen Kategorematisch ist ein Begriff wenn er mit einer Bedeutung unmittelbar verbunden ist Synkategorematische Ausdrucke haben hingegen fur sich selbst keine Bedeutung sondern nur als Bestandteil eines komplexen Ausdrucks oder im Satzzusammenhang wie alle jeder etwas einige danach auch noch sowie Hierzu zahlen auch Junktoren logische Bindeworter wie und oder und deiktische hinweisende Ausdrucke du hier dann Denotation und KonnotationDie Unterscheidung von Denotation und Konnotation geht auf John Stuart Mill zuruck In seinem System der Logik unterschied er die Hauptbedeutung Denotation eines Begriffs zum Beispiel Mensch von seinen mitgemeinten Nebenbedeutungen Konnotationen zum Beispiel zweibeinig sprachbegabt usw Wahrend die Denotation der allgemeine Begriff ist mit dem alle Individuen die zu dem Begriffsumfang gehoren bezeichnet werden sind Konnotationen alle die Attribute die zur Bestimmung des Grundbegriffs geeignet sind Konnotationen konnen im Kontext wechseln sind also nicht notwendig mit dem bezeichneten Gegenstand verbunden Die Bezeichnungen Denotation und Konnotation sind nur auf allgemeine Begriffe anwendbar die als Pradikate und Bezugnahmen auf Eigenschaften Klassen von Objekten bestimmen Eigennamen zur Bezeichnung von Individuen sind singulare Begriffe die ausschliesslich zur Bestimmung konkreter singularer Objekte dienen Mill schreibt uber Eigennamen Proper names are attached to the objects themselves and are not dependent on the continuance of any attribute of the object Eigennamen sind an die Objekte selbst geknupft und hangen nicht vom Fortbestehen irgendeines Attributs des Objekts ab John Stuart Mill 2 Er nimmt zunachst an dass eine Stadt die Dartmouth heisst deshalb so heissen mag weil sie an der Mundung mouth des Flusses Dart liegt Sollte nun aber Sand die Mundung des Flusses verstopfen oder ein Erdbeben seinen Lauf andern und ihn in eine grossere Entfernung von der Stadt verlegen gabe es keinen Grund zur Annahme dass sich der Name der Stadt nun anderte Intension und ExtensionAuf Rudolf Carnap geht die Unterscheidung zwischen Begriffsinhalt Intension und umfang Extension zuruck Die Bedeutung eines Begriffs der Intension nach ergibt sich aus den mit dem Begriff gedachten Eigenschaften Welche Merkmale werden mit dem Begriff einer Brucke verbunden Die Extension bezeichnet indes alle Gegenstande auf die die Merkmale des Begriffs hier Brucke zutreffen Metasprache und ObjektspracheBei der Rede uber die Bedeutung eines Begriffs ist zu unterscheiden aus welcher Perspektive man einen Begriff verwendet Das Wort Duisburg ist der Name einer Stadt Die Aussage Duisburg liegt im Ruhrgebiet ist eine Aussage uber den Gegenstand der mit dem Namen bezeichnet wird Die Aussage Duisburg hat zwei Silben ist eine Aussage uber das Wort Duisburg unabhangig davon welcher Gegenstand damit verbunden wird Das Wort Duisburg hat je nach Kontext eine unterschiedliche Bedeutung Wenn es den Gegenstand selbst die Stadt bezeichnet so wird es in der Objektsprache verwendet Wenn aber nur der Begriff oder ein Satz Gegenstand einer Aussage ist so erfolgt die Aussage auf der Ebene der Metasprache Als Metasprache kann man sich eine zweite Sprache zum Beispiel Englisch vorstellen in der die Objektsprache untersucht wird Diese fur eine Sprachanalyse relevante Unterscheidung liegt auch Buchtiteln wie Die Bedeutung von Bedeutung Putnam zugrunde Sie ist wichtig fur den semantischen Wahrheitsbegriff von Alfred Tarski Syntax Semantik und PragmatikFur die Sprachwissenschaft ist die Unterscheidung von Syntax Semantik und Pragmatik bedeutsam die auf die Zeichenlehre von Charles W Morris zuruckgeht Syntax ist danach die Relation von sprachlichen Zeichen innerhalb eines Ausdrucks untereinander Semantik gibt die Bedeutung von sprachlichen Ausdrucken als Beziehung zu den bezeichneten Gegenstanden an und Pragmatik ist der Teil der Bedeutung eines Ausdrucks der sich aus den im jeweiligen Kontext gegebenen Relationen ergibt So ist im Satz Gib mir mal den Schlussel nicht klar ob es sich um einen Turschlussel oder um ein Werkzeug handelt Die tatsachliche Bedeutung ergibt sich erst aus dem Kontext Sprecher und InterpretIn der Bedeutungstheorie wird unterschieden zwischen der sprachlichen Bedeutung und der so genannten Sprecherbedeutung die sich aus dem ergibt was der Sprecher meint was er mit einer Aussage mitteilen mochte sowie derjenigen Bedeutung die der Empfanger des sprachlichen Ausdrucks diesem aufgrund seiner Interpretation beimisst Eine erfolgreiche Kommunikation erfordert dass eine gemeinte Bedeutung auch verstanden wird Bedeutungstheorien werden daher oftmals als Theorien des Verstehens aufgefasst Naturliche und nicht naturliche BedeutungSeit dem Erscheinen des Aufsatzes Meaning 1957 3 des englischen Philosophen Paul Grice ist es ublich naturliche und nicht naturliche Bedeutung voneinander abzugrenzen Dabei ist zu beachten dass das englische Meaning im Deutschen alternativ mit Bedeuten oder Meinen ubersetzt werden kann Grice veranschaulicht den Unterschied an folgenden Beispielen Diese Flecken bedeuten bedeuteten Masern Dieses dreimalige Lauten der Klingel im Bus bedeutet dass der Bus voll ist Im ersten Fall besteht ein kausaler naturwissenschaftlich erklarbarer Zusammenhang zwischen dem Zeichen und seiner Bedeutung Im zweiten Fall erhalt das Zeichen seine Bedeutung aufgrund von menschlichen Absichten Der Busfahrer beabsichtigt mit dem Klingeln anzuzeigen dass der Bus voll ist Wir konnen auch sagen Der Busfahrer meinte mit dem Klingeln dass der Bus voll ist Aber wir konnen nicht sagen die Flecken meinten dass es Masern sind Uberblick und Abgrenzung Bearbeiten Bedeutung ist insbesondere ein Fachbegriff der Sprachphilosophie wie sie zu Beginn des 20 Jahrhunderts als eigenstandige philosophische Disziplin entstanden ist Sprache ist seit den Ursprungen der Philosophie einer ihrer Gegenstande Bei Platon findet sich die Uberlegung ob die Bedeutung von Wortern einen naturlichen Ursprung hat oder ob sie nur auf Konventionen beruht Dieses Problem wird im Diskurs des 20 Jahrhunderts und 21 Jahrhunderts noch in ahnlicher Weise erortert In der Stoa wurde differenziert zwischen Bezeichnung Bedeutung und Bezug John Locke der Begrunder der neueren Geschichte der philosophischen Semantik 4 untersuchte den Zusammenhang von Zeichen und Bedeutung und setzte Vorstellung Zeichen und Gegenstand miteinander in Bezug John Stuart Mill unterschied zwischen Denotation und Konnotation und pragte den Begriff der singularen Termini Vor allem Gottlob Frege eroffnete eine neue Sichtweise auf die Sprache Da der Gedanke ein sprachlicher Ausdruck ist hielt er es fur notwendig zunachst einmal die Sicht auf die Sprache zu klaren um dann eine bereinigte Wissenschaftssprache entwickeln zu konnen Grundlegend ist seine Unterscheidung von der Bedeutung eines Ausdrucks bei Frege Sinn und den Gegenstanden auf die sich ein Ausdruck bezieht bei Frege Bedeutung Weit verbreitet unter Sprachphilosophen ist die Auffassung dass Bedeutung erst im Kontext von Satzen entsteht Umstritten ist ob Begriffe eine eigenstandige Bedeutung haben Bertrand Russell fuhrte das Thema der Kennzeichnung ein und fragte nach der Bedeutung von Eigennamen Ludwig Wittgenstein entwickelte eine Abbildtheorie zwischen Sprache und Wirklichkeit die er als Grundlage einer idealen Wissenschaftssprache auffasste Hierauf aufbauend prazisierte Rudolf Carnap die theoretischen Begriffe und arbeitete an einem Konzept der Idealsprache In seiner Spatphilosophie machte Ludwig Wittgenstein den Einwand dass die Bedeutung von Ausserungen sich aus ihrem Gebrauch ergibt der nach Regeln erfolgt und von Sprachspielen abhangig ist Er begrundete damit die Philosophie der normalen Sprache Peter Strawson wies darauf hin dass Aussagen implizite Annahmen Prasuppositionen enthalten Mit der Gebrauchstheorie der Sprache wird bisweilen die Sprechakttheorie in Zusammenhang gebracht die von John L Austin konzipiert und von John Searle weiterentwickelt wurde Hierzu wurde von Jurgen Habermas eine eigene Variante entwickelt die er seiner Theorie des kommunikativen Handelns zugrunde legte Ein grundsatzlich abweichender Ansatz findet sich bei Charles S Peirce der die Frage der Bedeutung in seiner pragmatischen Maxime erklarte und in eine Semiotik einband Sein Verstandnis von Bedeutung kann man als Vorlaufer der Auffassung ansehen dass die Bedeutung eines Begriffs in seinem Gebrauch liegt Ausgehend von Peirce entwickelte Charles W Morris ein behavioristisches Konzept nach dem die Erklarung von Bedeutung auf rein Beobachtbares beschrankt bleiben muss Den Behaviorismus verknupfte Willard Van Orman Quine mit einem grundsatzlichen Skeptizismus Er bezweifelte dass Bedeutung uberhaupt zu erklaren ist Sprache kann demnach als holistisches System nur ganzheitlich betrachtet werden Eine besondere Berucksichtigung der Situation von Sprachausserungen der Pragmatik findet sich bei Paul Grice der den Zusammenhang von Bedeutung und Meinen in Hinblick auf die Sprecherbedeutung untersuchte sowie bei David Lewis der das Thema der Konventionen innerhalb von Sprechergemeinschaften weiterentwickelte Unter Berucksichtigung der weitergefuhrten Diskussion knupften Donald Davidson und Michael Dummett wieder an die Konzepte zur Entwicklung von Bedeutungstheorien an wobei Davidson eine realistische Position mit dem Kriterium der Wahrheit als Bestimmungsmerkmal von Bedeutung einnahm wahrend Dummett sich fur eine anti realistische Position mit dem Kriterium der Verifizierbarkeit einsetzte John McDowell vertrat in Anlehnung an Wittgenstein dagegen erneut die Position dass Bedeutung durch den Gebrauch innerhalb einer Sprechergemeinschaft bestimmt wird und der Begriff der Bedeutung nicht auf eine Bedeutungstheorie reduzierbar ist Eine alternative Sicht entwickelte Saul A Kripke mit der These dass Namen starre Designatoren d h unveranderliche Bezeichnungen singularer Termini sind Er hielt eine erneute Unterscheidung der Begriffe a priori als die epistemische Ebene betreffend und notwendig als die ontologische bzw metaphysische Ebene betreffend fur sinnvoll David Kaplan erganzte die Diskussion um die Betrachtung indexikalischer Ausdrucke Hilary Putnam machte schliesslich mit dem Konzept der sprachlichen Arbeitsteilung darauf aufmerksam dass der Einzelne normalerweise nicht uber den vollen Umfang der Bedeutung von Begriffen verfugt sondern dass Bedeutung von der gesamten Sprachgemeinschaft und von ausseren Umstanden abhangig ist Als Reaktion auf diesen Externalismus wurden zum Beispiel von Robert Stalnaker semantische Konzepte entwickelt die sowohl externe als auch interne Aspekte der Bedeutung berucksichtigen Eine vollig andere Sichtweise vertritt Robert Brandom in seiner inferentiellen Semantik indem er Sprache als einen Prozess von Schlussfolgerungen auffasst und die Idee der Referenz als sekundar betrachtet Als kritische Position zur uberwiegend analytisch orientierten Sprachphilosophie entwickelte sich in Frankreich eine starker auf die Literatur ausgerichtete Sichtweise Als Vertreter der Postmoderne orientierte sich Jean Francois Lyotard an den Sprachspielen Ludwig Wittgensteins Auf verborgene Implikationen und kontextabhangige Bedeutungsverschiebungen verweist das Konzept der Dekonstruktion von Jacques Derrida Dieser Artikel ist begrenzt auf den Bereich der Sprachphilosophie Bedeutung spielt daneben auch in anderen philosophischen Fragestellungen eine grundlegende Rolle so in der Phanomenologie Edmund Husserls bei Ernst Cassirer in der Philosophie der symbolischen Formen in Noam Chomskys generativer Grammatik oder in den Interpretationstheorien der Asthetik In der Hermeneutik ist Bedeutung als Gegenbegriff zum Verstehen wesentlich Jacques Lacan sah auch das Unbewusste als sprachlich strukturiert an wobei er in Anlehnung an Ferdinand de Saussure Bedeutung nicht als Referenz sondern als Differenz zwischen Sprachzeichen auffasste Michel Foucault schliesslich erfasste Bedeutung ebenfalls in der Tradition des Poststrukturalismus aus der Perspektive historischer Veranderungsprozesse am Beispiel von Macht und Sexualitat Eine ganz andere ebenfalls nicht weiter behandelte Linie entwickelte sich in der Philosophie des Geistes in der Bedeutung gleichgesetzt wird mit mentalen Zustanden die in den sprachlichen Zeichen ihren Ausdruck finden Zu nennen sind hier die Arbeiten von Jerry Fodor der wie sein Lehrer Chomsky von angeborenen Sprachfahigkeiten ausgeht und sich mit Fragen richtiger Reprasentation befasst Fred Dretskes informationstheoretischer Ansatz zur Erklarung von Vorgangen des Lernens oder die beispielsweise von David Chalmers oder Robert Stalnaker entwickelten Zweidimensionalen Semantiken Bedeutung in der Philosophiegeschichte BearbeitenEine Grundsatzfrage bei Platon Bearbeiten Sprachphilosophische Uberlegungen gibt es seit den Anfangen der Philosophie So hat sich Platon in seinem Dialog Kratylos mit der Frage auseinandergesetzt wie die Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks zustande kommt Kratylos behauptet in diesem Dialog dass jedes Ding von Natur aus einen richtigen Namen hat Als Gegenspieler vertritt Hermogenes die Auffassung dass ein Begriff dadurch richtig wird dass seine Bedeutung durch eine Vereinbarung hergestellt wird Kratylos argumentiert dass Satze und damit auch Worter wahr oder falsch sein konnen Die richtige Bedeutung erkennt man an der Wahrheit einer Aussage Hermogenes halt dagegen dass man eine Sprache erfinden kann in der es moglich ist wahre Aussagen zu machen Sokrates der von den beiden als Schiedsrichter aufgefordert wird verweist schliesslich darauf dass man die Wirklichkeit bereits kennen muss um zu beurteilen ob eine Aussage richtig ist beziehungsweise ob ein Begriff in der richtigen Bedeutung verwendet wurde Entsprechend sind Begriffe nur Namen des Erkannten Sprache aus sich heraus ist danach ohne Bedeutung Gegen Hermogenes spricht dass die Konventionen nicht beliebig sind sondern dass die Namen der Dinge oftmals eine zeichenhafte Entsprechung haben Gegen Kratylos ist einzuwenden dass manche Namen fur die Dinge als Zeichen wenig geeignet sind Offen bleibt auch die Frage woher der Erfinder wusste dass er mit ihnen die naturlichen Eigenschaften eines Dinges bezeichnet Den Ausweg aus diesem Dilemma suchte Platon indem er anstelle der Namen das Wesen der Dinge eidos fur die Erkenntnis als grundlegend ansah Die von Platon angesprochene Problematik findet sich fast unverandert in der sprachwissenschaftlichen Diskussion des 20 Jahrhunderts Es wurde also bisher keine Losung in Richtung der Meinung des Kratylos oder der des Hermogenes gefunden Ferdinand de Saussure vertrat die These dass sprachliche Zeichen auf Konventionen innerhalb einer Sprachgemeinschaft beruhen Sprachwissenschaftlich ist das die Annahme der Arbitraritat Dagegen steht die These der Ikonizitat der Zeichen die auf den Philosophen Charles S Peirce und die von ihm entwickelte triadische Semiotik zuruckzufuhren ist Das Ikon ist ein wahrnehmungsnahes Zeichen mit bildhaftem Charakter Das Bezeichnende Saussure signifiant weist oftmals Ahnlichkeiten zum Bezeichneten Saussure signifie auf Das Bezeichnete wird durch ein Zeichen wahrnehmbar Ein klassisches Beispiel ist das Nachahmen von Tierlauten in der Sprache wie das Bellen eines Hundes Wau Wau oder das Muhen einer Kuh siehe auch Onomatopoesie Ikonische Ahnlichkeiten finden sich auch in Wort und Satzstrukturen Morphologie und Syntax Einen weiteren Typ der Ikonizitat findet man in der Metapher Vor dem Hintergrund dieser Beispiele entspricht die offene Haltung Platons zu dem dargestellten Dilemma der allerdings differenzierteren Sichtweise der modernen Sprachwissenschaft Aristoteles Zeichenlehre Bearbeiten In seiner Schrift De interpretatione vertrat Aristoteles eine konventionalistische Auffassung nach der sprachliche Ausdrucke auf Vorstellungen oder Begriffe verweisen und nicht unmittelbar auf Gegenstande Bezug nehmen Der Name ist ein Laut der konventionell etwas bedeutet ohne eine Zeit einzuschliessen und ohne dass ein Teil von ihm eine Bedeutung fur sich hat De Interpretatione 16a Ein Wort erhalt erst in einem Satz eine Bedeutung uber die man aussagen kann ob sie wahr oder falsch ist Wie aber die Gedanken in der Seele bald auftreten ohne wahr oder falsch zu sein bald so dass sie notwendig eins von beidem sind so geschieht es auch in der Rede Denn Falschheit und Wahrheit ist an Verbindung und Trennung der Vorstellungen geknupft Die Nomina und Verba fur sich allein gleichen nur dem Gedanken ohne Verbindung und Trennung wie z B das Wort Mensch oder weiss wenn man sonst nichts hinzusetzt Hier gibt es noch nicht Irrtum und Wahrheit Dafur haben wir einen Anhaltspunkt z B an dem Wort Tragelaphos Bockhirsch es bedeutet zwar etwas aber doch nichts Wahres oder Falsches solange man nicht hinzusetzt dass das Ding ist oder nicht ist schlechthin oder zu einer bestimmten Zeit De Interpretatione 16a Sextus Empiricus Bearbeiten Bereits in der Stoa gab es nach einer Darstellung des Sextus Empiricus eine Unterscheidung zwischen Bezeichnetem Bedeutetem und Bezug Die Anhanger der Stoa sagen dass folgende drei Dinge zusammengehoren Das Bedeutete das was bedeuten soll und das Ding Das was die Funktion des Bedeutens hat soll der sprachliche Laut selbst sein z B Dion Das Bedeutete ist die Sache selbst die durch das Bedeutende verstandlich gemacht wird und die wir deshalb begreifen weil sie in unserem Verstande existiert die aber die Barbaren Fremden nicht verstehen obwohl sie den gesprochenen Laut ebenfalls horen Das Ding selbst ist das ausserhalb unseres Bewusstseins Bestehende z B Dion selbst Von den genannten Gegebenheiten sollen zwei korperlicher Natur sein namlich der Laut und das Ding und eine unkorperlich namlich das Bedeutete das Lekton das Ausgesagte welches auch die Eigenschaft der Wahrheit und der Falschheit besitzt 5 Vorstellung und Bedeutung bei John Locke Bearbeiten Fur John Locke war Bedeutung die Vorstellung die ein Sprecher mit einem Zeichen assoziiert Dabei unterschied er eigentliche Bedeutung die sich auf eigene Ideen aufgrund von Erfahrung bezieht von uneigentlicher Bedeutung die sich auf Ideen bezieht die dem Menschen nicht unmittelbar bekannt sind Insbesondere entsteht die uneigentliche Bedeutung durch Konvention zwischen mehreren Sprechern In An Essay Concerning Humane Understanding 1690 schreibt er Da Worter willkurliche Zeichen sind konnen sie als solche von niemandem unbekannten Dingen beigelegt werden Damit wurde man sie zu Zeichen fur nichts zu Lauten ohne Bedeutung stempeln Niemand kann seine Worter zu Zeichen fur Eigenschaften von Dingen oder fur Vorstellungen im Geiste eines anderen machen von denen sich in seinem eigenen nichts findet Bevor man nicht eigene Ideen besitzt kann man nicht vermuten dass sie den Vorstellungen eines andern entsprechen Man kann auch keine Zeichen fur sie verwenden denn das waren Zeichen fur etwas Unbekanntes das heisst tatsachlich Zeichen fur nichts Wenn man sich dagegen auf Grund vorhandener eigener Ideen die Ideen anderer vorstellt wenn man damit einverstanden ist ihnen dieselben Namen beizulegen die sie von andern bekommen so vollzieht sich dies eben immer noch an den eigenen Ideen das heisst an Ideen die man besitzt nicht aber an solchen die man nicht besitzt 6 Kants Analyse der Begriffe und Urteile Bearbeiten Kant ging bei der Bestimmung von Bedeutung von der Logik eines Begriffes aus Empirische Begriffe entstehen durch einen Denkprozess den Kant in Komparation Reflexion und Abstraktion untergliederte 7 Der Inhalt eines Begriffs die Intension wird dabei durch die Zusammenfugung verschiedener Merkmale mithilfe des Vermogens der Einbildungskraft erzeugt Die Unterscheidung zwischen Begriff und Anschauung ist fur Kant grundlegend Wenn man den Begriff nicht von Bildern absondern kan so wird man niemals rein und fehlerfrey denken konnen 8 Der Inhalt der Begriffe kann nicht ohne Erfahrung gewonnen werden Gedanken ohne Inhalt sind leer Anschauungen ohne Begriffe sind blind 9 Begriffe sind zunachst abstrakt Sie erhalten ihren Wirklichkeitsbezug als Pradikat moglicher Urteile indem sie auf Gegenstande der Anschauung die Extensionen bezogen werden Daher erfordert man auch einen abgesonderten Begriff sinnlich zu machen d i das ihm correspondierende Object in der Anschauung darzulegen weil ohne dieses der Begriff wie man sagt ohne Sinn d i ohne Bedeutung bleiben wurde KrV B 299 Diese Korrespondenz wird nach einem Schema hergestellt Dies ist ein Verfahren der Einbildungskraft einem Begriff sein Bild zu verschaffen KrV B 179 180 siehe auch KdU 49 Der Begriff des Hundes ist zunachst leer Es ist ein Strukturkonzept 10 Durch die Anwendung der Merkmale des Begriffs auf einen Gegenstand kann festgestellt werden ob man einen Hund sieht Das Schema verschafft dem Begriff im Urteil seine Bedeutung Neben den empirischen Begriffen bilden die reinen Verstandesbegriffe die auf das blosse Denken beschrankt sind eine zweite Gruppe von Begriffen Dies sind zum einen die fur den konstruktiven Erkenntnisprozess massgeblichen Kategorien der Quantitat Qualitat Relation und Modalitat und zum anderen die reinen Ideen der Unsterblichkeit Freiheit und Unendlichkeit Die Verstandesbegriffe erhalten ihre Bedeutung durch die blosse Regel der Reflexion KdU 59 uber bestehende Anschauungen also indirekt 11 Ein Problem der kantischen Vorstellung wie Bedeutung entsteht liegt darin dass er auf die Konzepte der Vernunft der Einbildungskraft und des Schemas zuruckgreift ohne unmittelbar den Einfluss der Sprache zu berucksichtigen 12 Sprachphilosophie im 20 Jahrhundert BearbeitenWahrend die Sprachphilosophie den Begriff der Bedeutung bis ins 19 Jahrhundert nur implizit behandelte der Begriff selbst also nur im Rahmen von breiteren Betrachtungen der Sprache eine Rolle spielte wurde er um die Jahrhundertwende zum 20 Jahrhundert zu einem ausdrucklichen Untersuchungsgegenstand der Philosophie 13 Als Ausgangspunkt dieser Uberlegungen gelten allgemein die philosophischen Arbeiten von Gottlob Frege zur Sprache in denen alle grundlegenden Themen der nachfolgenden analytischen Sprachphilosophie aufgeworfen sind Bedeutung und Wahrheit als Sinnkriterium Bearbeiten Grundlegung durch Gottlob Frege Bearbeiten Aufgrund der dynamischen Entwicklung in seinen Fachern Mathematik und Logik so in der nichteuklidischen Geometrie der Mengenlehre der Algebra oder der Pradikatenlogik sah sich Gottlob Frege mit einer Vielzahl neuer unsystematischer und unklarer Begriffe konfrontiert Ein Kern seiner Uberlegungen galt daher der Entwicklung einer Wissenschaftssprache mit der mathematische und logische Theorien klar und deutlich zu formulieren sind Neben seinen ebenfalls grundlegenden Leistungen in der Logik gilt Frege als Begrunder der modernen Sprachphilosophie der den Anstoss zum Linguistic Turn gegeben hat Sein Aufsatz Uber Sinn und Bedeutung 1892 nimmt dabei eine herausragende Stellung ein Bereits vorher hatte Frege in Die Grundlagen der Arithmetik drei Prinzipien formuliert die fur sein Verstandnis wichtig sind I Es ist das Psychologische von dem Logischen das Subjektive von dem Objektiven scharf zu trennen II nach der Bedeutung der Worter muss im Satzzusammenhang nicht in ihrer Vereinzelung gefragt werden III der Unterschied zwischen Begriff und Gegenstand ist im Auge zu behalten 14 Fur eine klare Wissenschaftssprache mussen Begriffe eine Bedeutung haben die unabhangig von subjektiven Vorstellungen gilt Bei der Bedeutung eines Ausdrucks ist der Kontext seiner Verwendung massgeblich Die Unterscheidung zwischen Begriff und Gegenstand zielt darauf ab dass Gegenstande mit Namen singularen Termini bezeichnet werden wahrend Begriffe die Eigenschaften von Gegenstanden bezeichnen Begriffe kann man nach Frege als Funktionen auffassen Beispielsweise kann man fur x in der Funktion f x x ist Mutter von Sandra verschiedene Namen einsetzen Je nachdem ob Ingrid Sabine oder Marianne tatsachlich der Name der Mutter ist ergibt sich der Wahrheitswert wahr oder falsch In der Schrift Uber Sinn und Bedeutung untersuchte Frege zunachst die Frage der Identitat von Ausdrucken ist ein Junggeselle ist trivialerweise identisch mit ist ein Junggeselle a a ist ein Junggeselle ist inhaltlich identisch mit ist ein unverheirateter Mann a b Semantisches Dreieck nach Gottlob FregeFreges Ratsel Frege fragte sich wie es sein kann dass zwei Aussagen eine identische Bedeutung haben die eine Identitat jedoch inhaltsleer ist wahrend die andere eine informative Unterscheidung enthalt a a ist analytisch nach Kant a b ist erkenntniserweiternd synthetisch und a priori nicht begrundbar Freges Losung lautet dass zwei Begriffe zwar dieselbe Bedeutung aber einen unterschiedlichen Sinn haben konnen Die Bedeutung eines Begriffs bestimmte Frege dabei als den Gegenstand der Aussage In der spateren Sprachphilosophie wurde hierfur die Bezeichnung Referenz oder Bezug ublicherweise verwendet Sinn hingegen war fur Frege der Aussagegehalt also das was im spateren Sprachgebrauch allgemein unter Bedeutung verstanden wird Der Sinn eines Eigennamens wird von jedem erfasst der die Sprache oder das Ganze von Bezeichnungen hinreichend kennt der er angehort 15 Man findet daher in sprachphilosophischen Arbeiten gelegentlich die Schreibweisen SinnFrege auch als Intension bezeichnet sowie BedeutungFrege auch Extension 16 Es liegt nun nahe mit einem Zeichen Namen Wortverbindung Schriftzeichen ausser dem Bezeichneten was die Bedeutung des Zeichens heissen moge noch das verbunden zu denken was ich den Sinn des Zeichens nennen mochte worin die Art des Gegebenseins enthalten ist 15 Frege erlauterte seine Unterscheidung mit dem beruhmten Beispiel von Morgenstern und Abendstern Die Bedeutung beider Namen ist der Planet Venus Der Sinn beider Namen ist jedoch unterschiedlich Der Morgenstern Phosphoros ist der Stern der am Morgenhimmel am starksten leuchtet Der Abendstern Hesperus ist hingegen der Stern der als Erster am Abendhimmel deutlich zu erkennen ist Dass beide eine identische Bedeutung Extension haben ist eine zusatzliche Erkenntnis die nur durch empirische Beobachtung festgestellt werden kann Die Bedeutung eines Eigennamens ist der Gegenstand der damit bezeichnet wird Gegenstand kann dabei sowohl etwas Konkretes als auch etwas Abstraktes wie eine Zahl eine geometrische Figur oder eine Klasse von Individuen sein Fiktives wie Odysseus oder Momo hat keine Bedeutung Jedoch haben Aussagen uber solche Namen nach Frege durchaus einen Sinn Wesentlich fur den Sinn ist dass Aussagen mit Sinn von anderen Teilnehmern einer Sprechergemeinschaft verstanden werden Sinn ist intersubjektiv hat also den Charakter des Objektiven Vorstellungen hingegen liegen auf der rein psychologischen subjektiven Ebene Vorstellungen enthalten Farbungen die man auch uber Differenzierungen wie Hund und Koter oder gehen schreiten schlendern und wandeln nur unscharf erfassen kann Die Bedeutung eines Eigennamens ist der Gegenstand selbst den wir damit bezeichnen die Vorstellung welche wir dabei haben ist ganz subjektiv dazwischen liegt der Sinn der zwar nicht mehr subjektiv wie die Vorstellung aber auch nicht der Gegenstand selbst ist 17 Sinn und Bedeutung nach Gottlob FregeDie Bedeutung und der Sinn einzelner Ausdrucke sind entsprechend dem Kontextprinzip abhangig vom Satzzusammenhang Ein ganzer Satz als solcher druckt nach Frege einen Gedanken aus Als Sinn des Satzes ist der Gedanke intersubjektiv gultig Um die Identitat von SinnFrege und BedeutungFrege eines Eigennamens oder eines Begriffes zu erkennen schlug Frege vor in einem Satz die verwendeten Namen durch gleichbedeutende andere Namen auszutauschen Bleibt der Sinn des Satzes unverandert sind die ausgetauschten Namen identisch Substitutionsprinzip Das Pradikat eines Satzes ist kein Name sondern ein Begriffswort das fur einen Begriff steht Auch das Pradikat unterliegt dem Substitutionsprinzip Ein Satz setzt sich aus Namen und Begriffen und verschiedenen Regeln nach denen er angeordnet ist zusammen Die Logik eines Satzes entspricht nach Frege nicht der grammatischen Form von Subjekt und Pradikat Vielmehr ist ein Satz als eine Funktion aufzufassen In dieser Funktion sind die Eigennamen und Begriffe als Variable zu verstehen Der Satz Lutz liebt Ingrid wird nach der traditionellen Logik in das Subjekt Lutz und das Pradikat liebt Ingrid aufgeteilt Nach Frege bestehen die Elemente des Satzes aus X liebt Y Die Namen Lutz und Ingrid sind dabei austauschbar und konnten auch durch Christoph und Janina ersetzt werden Die Anordnung des Satzes ist ebenfalls fur den Sinn relevant Die Umkehrung Ingrid liebt Lutz ergibt einen anderen Sinn Kompositionalitatsprinzip auch Frege Prinzip Sinnvoll ist ein solcher Satz wenn er einen Wahrheitswert hat Der Gedanke ist die Bedingung dafur ob eine Aussage wahr oder falsch ist Leere Namen ohne Referenz wie Odysseus konnen nicht wahrheitsfahig sein Die Wirkung von Kontextprinzip und Kompositionalitatsprinzip wird an folgendem Beispiel anschaulich Klaus sah den Mann auf dem Berg mit dem Fernrohr Ohne Kenntnis des Kontextes lasst sich aus diesem Satz nicht erkennen wer sich auf dem Berg befindet und wer im Besitz des Fernrohres ist Es ist moglich dass Klaus einen Mann sah der sich auf dem Berg befand und ein Fernrohr hatte Dabei ist es moglich aber nicht notwendig dass Klaus sich ebenfalls auf dem Berg befand Es ist aber auch moglich dass Klaus durch ein Fernrohr einen Mann auf dem Berg sah Schliesslich konnte es sein dass Klaus sich auf dem Berg befand und mit dem Fernrohr den Mann sah Ausgeschlossen ist hingegen die Interpretation dass Klaus auf dem Berg war und einen Mann mit einem Fernrohr sah Dieser Sinn ergibt sich nur durch die veranderte Satzstellung Klaus sah den Mann mit dem Fernrohr auf dem Berg Ansonsten bedarf auch der zweite Satz einer Kenntnis des Kontextes fur sein richtiges Verstandnis Ganz anders verhalt es sich mit den Varianten Klaus sah mit dem Fernrohr den Mann auf dem Berg Klaus sah auf dem Berg den Mann mit dem Fernrohr Klaus sah auf dem Berg mit dem Fernrohr den Mann Die Fahigkeit die Satzkomposition zu interpretieren das Beherrschen der Sprache gibt den jeweiligen Aussagen ihren Sinn Frege unterschied bei seiner Analyse von Satzen subjektive und objektive Wahrheitswerte So kann die Aussage Meike glaubt dass Ingrid Lutz liebt auch dann wahr sein wenn Ingrid Lutz nicht liebt Massgeblich fur den Sinn einer Aussage ist der subjektive Wahrheitswert Die objektive Wahrheit wird in jedem Aussagesatz implizit behauptet Die Aussage Die Kerze brennt ist identisch mit der Aussage Es ist wahr dass die Kerze brennt Jeder assertorische behauptende Satz enthalt eine Proposition Aussagegehalt und ein Behauptungsmoment Ob die Kerze tatsachlich brennt ist eine Frage von Tatsachen Die Erkenntnis der Wahrheit ist unabhangig von der behaupteten Wahrheit Die Auffassung dass der Gedanke eine Proposition Massstab fur die Wahrheit einer Aussage ist kann man auch mit dem Satz ausdrucken die Intension bestimmt die Extension Kennzeichnung bei Bertrand Russell Bearbeiten Bertrand Russell der in engem Schriftkontakt mit Frege stand nahm zu dessen Auffassung zu Bedeutung in den beiden Aufsatzen Uber Kennzeichnung On Denoting und Wissen durch Bekanntheit und Wissen durch Beschreibung Knowledge by Acquaintance and Knowledge by Description Stellung Als problematisch erachtete er die weite Fassung von Freges Verstandnis von Namen als sprachlicher Ausdruck zur Bezeichnung von Gegenstanden Frege fasste hierunter sowohl Eigennamen als auch auf den Gegenstand reflektierende Ausdrucke wie der Olympiasieger uber 100 m von 1960 zusammen Eine Frage Russells lautete was der Sinn eines Eigennamens ist Was ist der Sinn von Aristoteles Wenn die Antwort lautet ein Schuler Platons und der Lehrer Alexanders so muss man nach Russell weiterfragen was ist der Sinn von ein Schuler von Platon und gerat so bei der Bestimmung der Bedeutung eines Eigennamens in einen unendlichen Regress Frege hatte es allerdings genugt wenn die Bedeutung eines Ausdrucks verstanden wird Zum Verstehen der Bedeutung eines Namens ist es nicht notwendig alle seine Sinne Intensionen zu kennen Russell wies darauf hin dass man die Bedeutung von Aussagen nur verstehen kann wenn alle Elemente einer Aussage bekannt sind 18 Bekanntschaft beruht zunachst auf Erfahrung Wenn man etwas sinnlich wahrgenommen hat versteht man den Sinn seiner Bezeichnung Beim Wissen durch Beschreibung besteht Bekanntschaft nicht mit Gegenstanden sondern mit Begriffen die durch die Beschreibung gekennzeichnet sind Die Bedeutung von indirektem Wissen kann man nur verstehen wenn die Kennzeichnung der bekannten Beschreibung entspricht Ist die Ubereinstimmung gegeben dann erkennt man eine Aussage als wahr an Ferner unterschied Russell zwischen Eigennamen und Kennzeichnungen Kennzeichnungen bezeichnen einen Gegenstand durch Angabe einer wesentlichen Eigenschaft des Gegenstandes Aristoteles ist der Eigenname der mit Kennzeichnungen wie der Schuler Platons der Stagirit oder der Lehrer Alexander des Grossen verbunden ist Ein weiteres Problem das Russell im Vergleich zu Frege aufwarf war das der negativen Existenzsatze beispielsweise Pegasus existiert nicht Nach Frege hat Pegasus keine BedeutungFrege Extension und ist damit nicht wahrheitsfahig Nach allgemeinem Verstandnis ist der Satz mit der Verneinung aber wahr Russell nahm nun an dass Kennzeichnungen grundsatzlich keine Bedeutung SinnFrege haben Er betrachtete Eigennamen als Abkurzungen fur Kennzeichnungen Damit sind Eigennamen gegen Kennzeichnungen austauschbar ohne den Wahrheitswert einer Ausserung zu verandern salva veritate d h wahrheitserhaltend Man kann genauso gut sagen Ein geflugeltes Pferd existiert nicht Kennzeichnungen die keine Referenz Bezug auf einen Gegenstand haben sind nach Russell nicht sinnlos sondern falsch Er diskutierte das an seinem bekannten Beispiel Der gegenwartige Konig von Frankreich ist kahl Dieser Satz hat eine Bedeutung ist wahr gerade dann wenn 1 es gibt einen Konig von Frankreich Existenzbedingung 2 es gibt genau einen Konig von Frankreich Einzigkeitsbedingung 3 jeder gegenwartige Konig von Frankreich ist kahl Pradikation Wenn einer der drei Bestandteile der Bedeutung Existenzbedingung Einzigkeitsbedingung oder Pradikation falsch ist dann ist der gesamte Satz falsch Eine der grundsatzlichen von Russell aufgeworfenen Fragen ist ob Kennzeichnungen mit Eigennamen synonym sind Russell selbst beantwortete sie positiv hielt also die Austauschbarkeit von Kennzeichnungen als ein gultiges Kriterium fur die Identitat von Bedeutung Abbildtheorie bei Ludwig Wittgenstein I Bearbeiten Die von Ludwig Wittgenstein im Tractatus logico philosophicus TLP vertretene Auffassung von Bedeutung ist nur unter Berucksichtigung der Arbeiten von Frege und Russell zu verstehen Hinzu kommt die ontologische Annahme Wittgensteins dass es eine Wirklichkeit gibt und dass Sprache eine funktionale Abbildung der Wirklichkeit ist Wie Frege ging es Wittgenstein um eine sinnvolle Wissenschaftssprache Sinnvolle Aussagen waren fur Wittgenstein nur solche Satze in denen die Bedingungen angegeben sind anhand derer man prufen kann ob der jeweilige Satz wahr oder falsch ist Aussagen die sich nicht auf die Wirklichkeit beziehen kann man nicht uberprufen Hierzu zahlten fur Wittgenstein auch die Satze der Philosophie Sie sind unsinnig Aussagen der Logik sind tautologisch und daher sinnlos ohne Sinn Nur ein Satz kann sinnvoll sein Worter haben keine eigenstandige Bedeutung Worter dienen der Bezeichnung von Dingen oder Sachverhalten Oder andersherum gesehen Der Name bedeutet den Gegenstand Der Gegenstand ist seine Bedeutung TLP 3 203 Allerdings entsteht die Bedeutung nur im Satzzusammenhang Nur der Satz hat einen Sinn nur im Zusammenhang des Satzes hat der Name Bedeutung TLP 3 3 Wahre Satze haben nach der fruhen Auffassung von Wittgenstein aufgrund der Abbildungsfunktion die gleiche Struktur wie die dargestellten Tatsachen Wahre Satze sind logische Bilder der Wirklichkeit Im Gegensatz zu Frege vertrat Wittgenstein damit eine streng nominalistische Position Rudolf Carnaps Konzept einer Idealsprache Bearbeiten Rudolf Carnap hat das Konzept der Idealsprache am weitesten vorangetrieben Ausgehend von Frege und Wittgenstein vertrat er ebenfalls eine Abbildtheorie Die Grundlage der Erfahrung sind Elementarerlebnisse Anhand dieser werden die Begriffe gebildet mit denen die wissenschaftliche Beschreibung der Welt erfolgt Dabei hat Carnap den Begriff der Intension mit dem Konzept der logischen Aquivalenz verbunden Die Intension von Namen bestimmte er als Individualbegriff deren Extension als Gegenstand Die Intension von Pradikaten mit denen Eigenschaften bezeichnet werden definierte er als Begriff mit der Extension der Klasse der Objekte die unter das Pradikat fallen Fur die Intension von Satzen fuhrte er die Bezeichnung Proposition ein Die propositionale Extension bestimmte er wie Frege als Wahrheitswert Aussagen sind nur dann sinnvoll wenn sie sich empirisch uberprufen lassen Sinnkriterium Satze der Philosophie handeln nach Carnap von Scheinproblemen wenn sie dem Sinnkriterium wahr durch Beobachtung nicht genugen sich also nicht mit empirischen Gegenstanden oder Tatsachen befassen Vor allem ging es Carnap darum eine Wissenschaftssprache in Form eines Kalkuls zu konstruieren Dabei suchte er ein Verfahren wie man reinen Symbolen die zunachst uninterpretiert sind Bedeutung verleihen kann Den sprachlichen Ausdruck der etwas bezeichnet nannte er Designator die bezeichnete Entitat Designatum Carnap unterschied weiterhin zwischen der Semantik fur empirische Aussagen und der Semantik fur rein logische Ausdrucke die er als L Semantik bezeichnete Die Unterscheidung nicht logischer deskriptiver von logischen Pradikatoren erfolgt aufgrund des Kriteriums der Analytizitat das heisst danach ob die Ausserungen analytisch oder synthetisch sind Nach seiner Auffassung erreicht man eine vollstandige Beschreibung der Welt indem man fur einen Zustand die jeweils moglichen Pradikate bildet und jeweils bestimmt ob die Aussagen wahr oder falsch sind Carnaps formaler Ansatz wurde sowohl von seinem Schuler Quine als auch von Wittgenstein mit unterschiedlichen Argumenten abgelehnt Dennoch gelten seine Arbeiten aufgrund der analytischen Strukturierung der Fragestellung als wichtig fur die Sprachphilosophie und fur die Linguistik Der Einwand der Prasuppositionen von Peter F Strawson Bearbeiten Peter F Strawson loste sich von der Vorstellung der Idealsprache und pragte in seinem Aufsatz On Referring 1950 den Ausdruck Prasupposition zur Kennzeichnung von in Ausserungen enthaltenen Bedeutungen die nicht unmittelbar ausgesagt werden Prasuppositionen sind implizite Annahmen die in einer Aussage enthalten sind ohne dass sie der Sprecher erwahnt Prasuppositionen stehen fur den Realitatsbezug einer Aussage in der normalen Sprache Dies gilt im Beispiel von Russell uber den glatzkopfigen gegenwartigen Konig von Frankreich fur die Annahme der Existenz des Konigs von Frankreich Ein Satz als solcher hat eine Bedeutung Die Frage der Referenz und Wahrheit stellt sich nach Strawson erst wenn der Satz als Aussage verwendet wird Im Jahr 1830 oder 1860 ware die Aussage wahrheitsfahig gewesen aber nicht zum Zeitpunkt des Aufsatzes von Russell 1905 da es zu diesem Zeitpunkt keinen Konig von Frankreich gab Die Bedeutung einer Aussage ist demnach abhangig von der historischen Situation in der sie gebraucht wird Erst dann erhalt ein Satz seine Referenz Die Wahrheit der Prasupposition gilt unabhangig von der Wahrheit der prasupponierten Aussage Dies zeigt sich an der Negation der Aussage Es ist nicht wahr dass der gegenwartige Konig von Frankreich eine Glatze hat Der Satz kann bedeuten dass es keinen gegenwartigen Konig von Frankreich gibt oder dass dieser keine Glatze hat Wenn es keinen gegenwartigen Konig von Frankreich gibt ist der Satz nach Strawson und Frege nicht falsch sondern er hat keinen Sinn Die Wahrheit des Satzes bezieht sich auf den Gebrauchsfall das heisst sie wird von der Verwendung bestimmt und nicht vom Satz an sich Formal lautet die These Strawsons Eine Proposition P prasupponiert logisch eine Proposition Q genau dann wenn es keine mogliche Welt w gibt in der P wahr oder falsch ist Q jedoch nicht wahr Bedeutung und Sprachgebrauch Bearbeiten Bedeutung und Semiotik bei Charles S Peirce Bearbeiten Charles S Peirce formulierte 1878 in dem Aufsatz Uber die Klarheit unserer Gedanken 19 seine erkenntnistheoretischen Uberlegungen als Pragmatische Maxime Uberlege welche Wirkungen die denkbarerweise praktische Relevanz haben konnen wir dem Gegenstand unseres Begriffs in unserer Vorstellung zuschreiben Dann ist unser Begriff dieser Wirkungen das Ganze unseres Begriffs des Gegenstandes CP 5 402 Die Bedeutung eines Gedankens liegt nach Peirce also darin welche Verhaltensweise er erzeugt Verhaltensweise ist dabei nicht als tatsachliches Verhalten sondern als Disposition zu einer moglichen Handlung zu verstehen Die Bedeutung einer Ausserung ist dabei fur Peirce auf die Zukunft ausgerichtet da sie dazu dient durch Selbstkontrolle eine Uberzeugung zu festigen und eine Verhaltensgewohnheit zu erzeugen Fur den Pragmatizisten ist es die Form in der eine Proposition fur ein menschliches Verhalten anwendbar wird nicht unter diesen oder jenen besonderen Umstanden noch bei Verwendung dieser oder jener besonderen Konstruktion sondern die Form die moglichst unmittelbar auf Selbstkontrolle in jeder Situation und fur jeden Zweck anwendbar ist CP 5 427 Neben der Unterscheidung von Typ und Token arbeitete Peirce die Wichtigkeit von indexikalischen Ausdrucken fur die Analyse von Bedeutung heraus Keine Proposition kann ohne den Gebrauch von Indizes ausgedruckt werden CP 4 544 Begriffe sind nicht fixiert sondern konnen sich im Verlaufe von Erfahrungen verandern wenn man neue praktische Wirkungen entdeckt Peirce praktisches Beispiel war der Begriff der Elektrizitat der sich seit Benjamin Franklin bis zu seiner Zeit erheblich verandert hatte Symbole wachsen Sie entstehen durch Entwicklung aus anderen Zeichen besonders aus Ikons oder aus gemischten Zeichen die die Natur von Ikons und Symbolen gemeinsam haben Wir denken nur in Zeichen Diese mentalen Zeichen haben eine gemeinsame Natur die symbolischen Teile von ihnen nennt man Begriffe Wenn jemand ein neues Symbol schopft geschieht dies durch Gedanken die Begriffe einbeziehen Nur aus Symbolen konnen neue Symbole wachsen Omne symbolum de symbolo Jedes Symbol durch ein Symbol Ein Symbol einmal geschaffen verbreitet sich unter den Leuten Im Gebrauch und in der Erfahrung wachst seine Bedeutung Solche Worter wie Kraft Gesetz Wohlstand Hochzeit beinhalten fur uns sehr verschiedene Bedeutungen verglichen mit denen die durch unsere barbarischen Vorfahren geschaffen wurden CP 2 302 Bereits Peirce wies darauf hin dass die Bedeutung vom sozialen Kontext abhangt Die volle Bedeutung eines Begriffes bleibt dem einzelnen Forscher aufgrund seiner Beschrankung auf das Endliche verschlossen Erkenntnisfortschritt und damit eine Annaherung an die Wahrheit ist aber ein unendlicher Prozess Peirce betrachtete die Frage der Bedeutung nicht sprachphilosophisch sondern eingebunden in ein umfassendes Konzept der Semiotik und des Kontinuums Fur ihn war alles Denken ein Denken in Zeichen das sich in einem kontinuierlichen Bewusstseinsstrom standig weiterentwickelt Die Bedeutung eines Zeichens liegt in den allgemeinen Moglichkeiten seiner Anwendung Seine Auffassung der Bedeutung weicht insofern von den spateren Bedeutungstheorien ab als er als Massstab nicht ein Wahrheitskriterium sucht sondern auf Uberzeugungen beliefs abstellt Ihr liegt die Vorstellung zugrunde dass der Mensch nicht an der Wahrheit an sich interessiert ist sondern zufrieden ist wenn er zu einer Uberzeugung gelangt die seine Zweifel an einem Urteil beseitigt Wenn der Mensch aus Uberzeugung zu einer sicheren Handlungsanleitung gelangt macht er sich diese zu einer Denk Gewohnheit habit und legt sie seinem Handeln solange zugrunde bis er erneut Zweifel an der Richtigkeit seiner Uberzeugung bekommt Der gelingende Handlungsvollzug ist dann vorlaufiges Verifikationskriterium der Uberzeugung Die Frage der objektiven Wahrheit wird davon nicht beruhrt Bedeutung ist nur sinnvoll wenn sie auf praktisches Handeln gerichtet ist Die rationale Bedeutung jedes Satzes liegt in der Zukunft Wieso Die Bedeutung eines Satzes ist selbst ein Satz In der Tat ist es kein anderer als der Satz selbst von dem er die Bedeutung ist Er ist eine Ubersetzung von ihm Aber welche der Myriaden von Formen in die ein Satz ubersetzt werden kann ist die eine die seine Bedeutung genannt werden muss Fur den Pragmatizisten ist es die Form in der der Satz auf das menschliche Verhalten anwendbar wird CP 5 427 Sprachgebrauch und Regeln bei Ludwig Wittgenstein II Bearbeiten In seinen Philosophischen Untersuchungen PU distanzierte sich Wittgenstein insbesondere von seiner im Tractatus vertretenen Abbildtheorie Die Gegenstande in der Welt sind dem Menschen nicht unabhangig von der Sprache gegeben Zusatzlich ist das Sprechen von den sozialen Gegebenheiten abhangig Der Mensch bestimmt die Regeln der Sprache Die Regeln sind jedoch nicht fixiert Die Sprache ist ein flexibles Instrument das den jeweiligen Gegebenheiten angepasst wird Der Versuch die Bedeutung formal zu bestimmen muss scheitern Die Fragen Was ist Lange Was ist Bedeutung Was ist die Zahl Eins etc verursacht uns einen geistigen Krampf Wir haben es mit einer der grossen Quellen philosophischer Verwirrung zu tun ein Substantiv lasst uns nach einem Ding suchen das ihm entspricht 20 Theoretische Konstruktionen einer Idealsprache mussen scheitern Bedeutung kann man nicht durch Definitionen bestimmen sondern man muss die Verwendung von Begriffen erklaren Die Bedeutung eines Wortes ist das was die Erklarung der Bedeutung erklart D h willst du den Gebrauch des Wortes Bedeutung verstehen so sieh nach was man Erklarung der Bedeutung nennt PU 560 Die Erklarung ist notwendig weil sprachliche Ausdrucke keine feststehende Verwendung haben Je nach Sprachspiel und Gegebenheiten kann die Bedeutung schwanken Das Wort Sprachspiel soll hier hervorheben dass das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tatigkeit oder einer Lebensform PU 23 Zu den verschiedenen Sprachspielen zahlte Wittgenstein Befehlen Beschreiben Berichten Theater Spielen Witze machen Erzahlen Bitten Danken Fluchen Grussen Beten Mit der Vielzahl der Beispiele machte Wittgenstein darauf aufmerksam dass Sprache uberwiegend in Zusammenhangen gebraucht wird die ihr erst ihre Bedeutung geben Man kann fur eine grosse Klasse von Fallen der Benutzung des Wortes Bedeutung wenn auch nicht fur alle Falle seiner Benutzung dieses Wort so erklaren Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache Und die Bedeutung eines Namens erklart man manchmal dadurch dass man auf seine Trager zeigt PU 43 Mehr noch als beim Tractatus haben die Philosophischen Untersuchungen zu einem neuen Ansatz in der Philosophie gefuhrt und gelten als Ausgangspunkt der Philosophie der normalen Sprache Das Konzept der Sprechakte von John L Austin Bearbeiten John L Austin kritisierte in seinen William James Lectures in Harvard 1955 21 dass die klassische Bedeutungstheorie allein Propositionen untersuchte die mit den Kriterien von wahr und falsch zu beurteilen sind Er verwies darauf dass in der Praxis die meisten Ausserungen danach bedeutungslos waren weil sie nicht durch wahr oder falsch zu entscheiden sind Die Ursache ist dass bis dahin die Handlungsdimension von Sprache unberucksichtigt war In diesem Zusammenhang entwickelt er seine Theorie der Sprechakte Haben wir uns einmal klargemacht dass wir nicht den Satz sondern die Ausserung in einer Sprechsituation untersuchen mussen dann konnen wir uberhaupt nicht mehr ubersehen dass eine Handlung vollzieht wer eine Feststellung trifft 22 Den Vollzug einer Sprachhandlung nannte Austin performativ befehlen versprechen beurteilen die reine Satzbedeutung Lokution hingegen einen lokutionaren Akt beispielsweise Er braucht ein Skalpell bedeutet dass ein Arzt fur die nachste Tatigkeit bei der Operation ein Skalpell benotigt Daneben gibt es die Bedeutung die mit dem Zweck der Ausserung verbunden ist Im Beispiel die Aufforderung dem Arzt ein Skalpell zu reichen Diese indirekte Bedeutung der Ausserung bezeichnete Austin als Illokution die entsprechende Ausserung einen illokutionaren Akt Wenn der Satz bewirkt dass dem Arzt ein Skalpell gereicht wird ist der Handlungszweck erfullt Diesen vollziehenden Aspekt als Wirkung der Ausserung nannte Austin perlukotionaren Akt Ein perlukotionarer Akt ist nicht notwendig Bestandteil einer Ausserung Austin stellte in einer Vielzahl von Beispielen dar dass jeweils in Sprechakten auch illokutionare Rollen enthalten sind So unterschied er als Ausserungen verdiktive z B beurteilen exerzitive z B befehlen kommissive z B versprechen konduktive z B entschuldigen danken und expositive Sprechakte z B behaupten Perlukotionare Effekte konnen Lachen nach einem Witz Angst nach einer Drohung oder Enttauschung nach der Ablehnung eines Heiratsantrages sein Der entscheidende Massstab fur die Bedeutung ist nicht mehr nur die Wahrheit wie beim Satz sondern das Gelingen eines Sprechaktes Dieses ist aber von den jeweiligen Umstanden abhangig Damit das Ja bei der Hochzeit seine Bedeutung erhalt bedarf es der Braut des Brautigams und eines Standesamtes Austin analysierte mogliche Fehler die zum Misslingen eines Sprechaktes fuhren Unter anderem zahlt hierzu die Fahigkeit sich in einer Sprache in zwei Dimensionen ausdrucken zu konnen Je genauer man sich in einer Sprache ausdrucken kann desto klarer kommt heraus was gesagt wird die Bedeutung der Ausserung je expliziter in unserem Sinne man sich ausdrucken kann desto klarer kommt die Rolle der Ausserung heraus als was sie aufzufassen ist 23 Sprechakte und Intentionen bei John Searle Bearbeiten John Searle entwickelte die Sprechakttheorie von John L Austin weiter Searle unterschied drei Aspekte eines Sprechaktes den Ausserungsakt den propositionalen Akt und den illokutionaren Akt Alle drei sind zeitgleiche Elemente einer Sprachhandlung Die Bedeutung eines Sprechaktes ist in seinem propositionalen Gehalt enthalten Der propositionale Akt kann dabei je nach Situation und Kontext unterschiedliche illokutionare Rollen einnehmen das heisst zum Beispiel als Aufforderung Frage oder Feststellung gemeint sein Die Satze Sandra macht Hausaufgaben und Macht Sandra Hausaufgaben haben fur Searle den gleichen propositionalen Gehalt aber eine abweichende Intention und damit eine unterschiedliche illokutionare Rolle Searle unterschied also die rein lexikalische nach Regeln bestimmte Bedeutung der Proposition und die kontextabhangige intentionale Bedeutung des illokutionaren Aktes Die Proposition ihrerseits setzt sich zusammen aus Referenz Pradikation und syntaktischer Struktur In Bezug auf die Referenz ist der Massstab der Bedeutung das Kriterium von wahr und falsch Searles Bedeutungstheorie basiert auf dem Begriff der Regel sowie dem intentionalen Aspekt sprachlichen Handelns Regeln haben die Funktion das Gelingen eines Sprechaktes sicherzustellen Dabei gibt es konstitutive Regeln Konventionen die die Grundlage von Sprache uberhaupt ermoglichen Diese kann man mit den formalen Regeln eines Spiels beispielsweise eines Schachspiels vergleichen Zum anderen gibt es regulative Regeln die die Art und Weise des Sprachgebrauchs bestimmen wie zum Beispiel Formen der Hoflichkeit Grussformeln Bitten oder in welchen Zusammenhangen Kraftausdrucke akzeptiert werden Die Regelmassigkeiten der Sprache sind in der gleichen Weise durch Regeln zu erklaren wie die Regelmassigkeiten in einem Fussballspiel durch die Fussballregeln zu erklaren sind ohne den Begriff der Regeln scheint eine Erklarung solcher Regelmassigkeiten unmoglich 24 Die eingeschlagene Taktik defensiv zu spielen wurde den regulativen Regeln entsprechen Des Weiteren beruht die Bedeutung von Sprechakten auf Konventionen wie dem des Versprechens dem Einraumen von Berechtigungen oder der Ubernahme von Verpflichtungen Unsere Hypothese dass eine Sprache sprechen bedeutet in Ubereinstimmung mit konstitutiven Regeln Akte zu vollziehen ist demnach mit der Hypothese verknupft dass die Tatsache dass jemand einen bestimmten Sprechakt vollzogen hat z B ein Versprechen gegeben hat eine institutionelle Tatsache darstellt 25 Die Frage der Intentionalitat betrachtete Searle ausgehend von Grice siehe unten Der Satz dass ein Sprecher S mit X etwas meinte ist gleichbedeutend mit dem Satz dass S X in der Absicht ausserte beim Zuhorer H eine bestimmte Wirkung dadurch hervorzurufen dass dieser S Absicht erkennt 26 Das Erkennen der Bedeutung hier also der Absicht des Sprechers beruht nach Searle auf der Kenntnis der Regeln und Konventionen durch den Sprecher Ohne diese findet der Horer keinen Zugang zu dem propositionalen Gehalt und zu der illokutionaren Rolle einer Ausserung Weiterhin hat Searle einen Beitrag zur Theorie der Kennzeichnungen geleistet Die Funktion der Bedeutung eines Namens ist es einen Gegenstand zu bestimmen Ein Gegenstand ist aber nicht nur durch eine einzelne Kennzeichnung bestimmbar Vielmehr treffen verschiedene Kennzeichnungen auf einen Namen und damit auf einen Gegenstand zu Searle spricht von einem Bundel von Kennzeichnungen Dabei ist es durchaus moglich und sogar wahrscheinlich dass ein einzelner Name seine Bedeutung von mehreren Sprechern erhalt also das Bundel der Kennzeichnungen intersubjektiv in einer Sprachgemeinschaft entsteht Sprechakte als Grundlage der Universalpragmatik von Habermas Bearbeiten Sprechakte sind ein wesentlicher Baustein der Theorie des kommunikativen Handelns von Jurgen Habermas Durch Lernprozesse erwirbt der Mensch nach Habermas universelle Tiefenstrukturen der Sprache die ihm den Gebrauch von sprachlichen Symbolen ermoglichen Ausserungen sind die Oberflachenstrukturen die anhand des in den Tiefenstrukturen vorhandenen Regelwerks gebildet werden Die Tiefenstruktur ist ein vortheoretisches Wissen in dem sich die kommunikative Kompetenz eines Sprechers verkorpert Die Regeln sind nicht bloss Grammatik sondern Grundlage fur die Fahigkeit Gedanken in Ausserungen umzuwandeln Diese Kompetenz ist nicht auf das Individuum ausgerichtet sondern eine Gattungskompetenz die universell gultig ist Die von Habermas Universalpragmatik genannte Theorie der kommunikativen Kompetenz erklart wie mogliche Rede hervorgebracht wird In der Universalpragmatik wird eine Theorie entwickelt welchen Regeln eine Ausserung genugen muss damit sie intersubjektiv anerkannt wird Die Pragmatik kommt darin zum Ausdruck dass Sprache in der Kommunikation ein Handeln durch Sprechakte ist Grundsatzlich gilt dass ein Sprechakt der Verstandigung dient Habermas betrachtet dies als ein Telos der Sprache Sprache ist fur ihn also an Zwecke gebunden Reine Satze betreffen Erfahrungen und Sachverhalte und haben nur eine Inhaltsdimension Sprachhandeln beinhaltet aber immer auch eine Beziehungsdimension ein intersubjektives Verhaltnis Hieraus ergibt sich die Unterscheidung eines propositionalen und eines illokutionaren Aspektes in einem Sprechakt die Habermas in Anlehnung an Austin Searle vornimmt Der propositionale Aspekt ist auf den Sachverhalt gerichtet Der illokutionare Gehalt einer Ausserung ist immer mit einem Geltungsanspruch verbunden Unter dem Gesichtspunkt der Geltung unterscheidet Habermas drei universale Typen von Sprechakten die jeweils auf einem verschiedenen Kommunikationsmodus beruhen Konstativa beschreiben berichten erklaren voraussagen beziehen sich auf die kognitive Ebene Sie dienen der Darstellung eines Sachverhaltes im Orientierungssystem der ausseren Welt Der Massstab ihrer Geltung ist Wahrheit Expressiva auch Reprasentativa wunschen hoffen eingestehen beziehen sich auf Intentionen und Einstellungen Sie sind Ausdruck eines Erlebens in einer subjektiven Welt Der Massstab ihrer Geltung ist Wahrhaftigkeit Regulativa entschuldigen befehlen warnen versprechen beziehen sich auf soziale Normen und Institutionen Sie dienen der Herstellung eines Zustandes in der gemeinsamen Lebenswelt Der Massstab ihrer Geltung ist die Richtigkeit Als ubergeordneten Geltungsanspruch dem alle drei Typen von Sprechakten genugen mussen nennt Habermas die Verstandlichkeit Ist eine sprachliche Ausserung nicht verstandlich kommt ein Sprechakt erst gar nicht zustande Um eine Verstandigung zu erreichen bedarf es dann zunachst einer Klarung auf der Sprachebene und ihrer Regeln Damit Sprechakte gelingen muss der Sprecher weiterhin die mit dem Sprechakt verbundenen Geltungsanspruche erfullen Im Falle der Konstativa muss der Sprecher im Falle von Zweifeln daher in der Lage sein eine rational nachvollziehbare Begrundung zu liefern Expressiva bedurfen der Bewahrung durch glaubhafte spatere Handlungsvollzuge Die Geltung von Regulativa ergibt sich aus einer Rechtfertigung die sozial anerkannt wird Die illokutionare Kraft eines akzeptablen Sprechaktes besteht also darin dass er einen Horer dazu bewegen kann sich auf die sprechhandlungstypischen Verpflichtungen eines Sprechers zu verlassen 27 Bedeutung aus behavioristischer Sicht Bearbeiten Bedeutung als Reiz Reaktions Schema Bearbeiten Einen wesentlichen Beitrag zur Sprachwissenschaft aus behavioristischer Sicht leistete Charles W Morris ein Schuler von George Herbert Mead Bedeutung entsteht nach Morris durch den Gebrauch von Sprachzeichen Morris schlug in Anlehnung an Charles S Peirce die triadische Unterteilung eines semiotischen Zeichens in interpretant denotatum auch designatum und significatum auch sign vehicle vor 28 Das was als Zeichen operiert d h was die Funktion hat etwas zu bezeichnen nennt man Zeichentrager die Handlung des mittelbaren Notiznehmens wird Interpretant genannt und von einem Interpreten ausgefuhrt das wovon mittelbar Notiz genommen wird nennen wir Designat 29 Eine Sprache verstehen heisst nur solche Zeichenkombinationen und Zeichentransformationen verwenden die nicht durch die Gebrauche der betreffenden sozialen Gruppe gesperrt sind heisst Gegenstande und Sachverhalte genauso denotieren wie die Mitglieder dieser Gruppe es tun heisst dieselben Erwartungen haben die die anderen bei der Verwendung eines bestimmten Zeichentragers haben und den eigenen Zustand in derselben Weise ausdrucken wie die anderen kurz eine Sprache verstehen oder sie richtig gebrauchen heisst den in der gegebenen sozialen Gemeinschaft gelaufigen syntaktischen semantischen und pragmatischen Gebrauchsregeln folgen 30 Zeichen allgemein losen ein Verhalten aus das durch die Kenntnisnahme des Bezeichneten bestimmt wird Durch Bezug auf den Handlungsgegenstand designat wird die Bedeutung eines Zeichens als Bedingung zur Erfullung des Zeichengehalts significatum durch Interpretation interpretant zu einer regelgeleiteten Verhaltensdisposition des Zeichenempfangers Zwischen Zeichen und Verhalten besteht ein regelgeleitetes Reiz Reaktions Schema Das Reagieren auf Dinge durch die Vermittlung von Zeichen ist biologisch eine neue Stufe in der Entwicklung in deren Verlauf bei den hoheren Tierarten die Entfernungssinne in der Verhaltenskontrolle den Vorrang vor den Kontaktsinnen erhielten durch Sehen Horen und Riechen reagieren diese Tiere schon auf weit entfernte Teile der Umgebung vermittels gewisser Objekteigenschaften die als Zeichen von anderen Eigenschaften fungieren 31 Einen ahnlichen behavioristischen Ansatz verfolgte B F Skinner in seinem Werk Verbal Behavior in dem er die in Experimenten an Tieren und Menschen gewonnenen Erkenntnisse der Verhaltensanalyse auf das sprachliche Verhalten anwendete Als weiterer Vertreter des linguistischen Behaviorismus gilt Leonard Bloomfield Der Holismus von Willard Van Orman Quine Bearbeiten Willard Van Orman Quine kritisierte in seinem Hauptwerk Wort und Gegenstand Word and Object 1960 die herkommlichen Theorien uber sprachliche Bedeutung Er lehnte seine Uberlegungen zur Sprache eng an den Behaviorismus Skinners an Dabei stutzte er sich nicht auf die theoretische Sprachphilosophie sondern vertrat eine naturalistische Erkenntnistheorie Sprachphilosophie war fur Quine nur als empirische Wissenschaft sinnvoll Als Schuler Carnaps strebte er einen Empirismus ohne Dogmen an Fur dogmatisch hielt er die Grundannahmen des logischen Empirismus von der Moglichkeit analytischer Aussagen Analytizitat und der Bedeutungsgleichheit von Namen und Kennzeichnungen Synonymitat Seine grundlegende Ablehnung der Unterscheidung von analytischen und synthetischen Satzen formulierte Quine in seinem viel zitierten Aufsatz uber die Zwei Dogmen des Empirismus 1951 Quine kam zu dem Schluss Dass eine solche Abgrenzung uberhaupt vollzogen werden sollte ist ein unempirisches Dogma der Empiristen ein metaphysischer Glaubensartikel 32 Stattdessen forderte Quine eine Erforschung der Realitat ausschliesslich aufgrund von Beobachtungen anhand der hypothetisch deduktiven Methode Entsprechend ist demzufolge eine Untersuchung der Sprache eine Frage der Beobachtung von Reizen und der durch diese ausgelosten Reaktionen Seine Einwande gegen eine Theorie der Bedeutung formulierte Quine mit dem Beispiel eines Sprachforschers der eine ihm vollig fremde indigene Sprache untersuchen mochte Entsprechend seinem behavioristischen Ansatz entsteht Bedeutung als Reizbedeutung durch Beeinflussung von Sinnesrezeptoren Die Reizbedeutung eines Satzes fur eine bestimmte Person fasst ihre Dispositionen zusammen dem Satz in Reaktion auf einen gegenwartigen Reiz entweder zuzustimmen oder ihn abzulehnen Wort und Gegenstand 72 Reizbedeutung entsteht durch Gelegenheitssatze Wenn der Sprachforscher bei der Beobachtung der indigenen Sprache immer beim Auftreten eines Kaninchens die Ausserung Gavagei wahrnimmt so weiss er dennoch nicht ob damit das Kaninchen selbst bezeichnet wird oder zum Beispiel eine Gottheit an die die Einheimischen denken wenn sie ein Kaninchen sehen Vielleicht bezeichnet Gavagei aber auch nur bestimmte Teile eines Kaninchens Quine Schlussfolgerung war dass jede Ubersetzung unbestimmt ist und dass eine Bezugnahme letztlich unerforschlich bleibt Jede Form einer strukturierten Bedeutungstheorie ist fur Quine ein unzulassiger Reduktionismus Sprache charakterisierte er als ein Netz von Erfahrungssatzen die als ein Kollektiv vor das Tribunal der sinnlichen Erfahrung treten 33 Begriffe als Bestandteile von Satzsystemen kann man nicht einfach austauschen ohne den Sinn zu verandern Diese auf Duhem gestutzte holistische ganzheitliche Grundauffassung ubertrug Quine auch auf die Wissenschaftstheorie siehe Duhem Quine These in der er die Moglichkeit der Verifikation einzelner Protokollsatze Carnap oder der Falsifizierbarkeit von Basissatzen Popper bestritt Bedeutung und Intentionalitat Bearbeiten Bedeutung und Meinen bei Paul Grice Bearbeiten Herbert Paul Grice untersuchte insbesondere pragmatische Aspekte der Bedeutung Auf ihn geht die Unterscheidung von naturlicher und nicht naturlicher Bedeutung zuruck Naturliche Bedeutung bezieht sich auf Tatsachen nicht naturliche Bedeutung auf Intentionen eines Sprechers Dass ein Zeichen eine nicht naturliche Bedeutung hat heisst dass damit etwas gemeint ist Es besteht eine gedanklich gerichtete Bezugnahme auf einen Sachverhalt Ein Zeichen erhalt durch seinen Gebrauch eine Sprecherbedeutung die sich wie folgt ergibt 1 Ein Sprecher S fuhrt eine Ausserungshandlung in der Absicht aus dass 2 ein Horer H daraufhin die Reaktion R zeigt 3 H erkennt dass S die Reaktion R erwartet 4 H zeigt auf Grund dieser Erkenntnis die Reaktion R So ist die Bedeutung der Aussage Dies ist ein schoner Strauss davon abhangig welche Ausdrucksbedeutung das Wort Strauss hat Blumenstrauss Vogelstrauss ein Kampf oder eine Person namens Strauss welche Ausserungsbedeutung damit verbunden ist dieser konkrete Blumenstrauss ist schon und schliesslich was der Sprecher mit der Aussage als Sprecherbedeutung meint Im Blumenladen dieser Strauss ist als Geschenk fur einen geplanten Besuch geeignet ich mochte ihn daher kaufen Die Sprecherbedeutung ist auf einen Zweck bezogen Ausdrucksbedeutung und Ausserungsbedeutung sind konventionell und hangen zugleich vom jeweiligen Kontext ab Die Elemente der Bedeutung einer Ausserung die sich nicht aus der Semantik eines Satzes sondern aus den jeweiligen Rahmenbedingungen oder aus Zwecken der Ausserung ergeben nannte Grice Implikatur Die Bedeutung in einer Kommunikation wird durch das Kommunikationsprinzip erreicht nach dem jeder Beteiligte an einem Gelingen der Kommunikation interessiert ist und deshalb grundsatzlich den folgenden Konversationsmaximen die Grice in Anlehnung an Kants Kategorien bildete folgt beziehungsweise folgen sollte um das Gelingen der Kommunikation zu fordern Kategorie der Qualitat sage nichts Falsches oder etwas nicht hinreichend Belegbares Kategorie der Quantitat sei genauso informativ wie erforderlich aber nicht mehr Kategorie der Relation formuliere so dass die Ausserung relevant ist Kategorie der Modalitat formuliere prazise klar verstandlich und vermeide Mehrdeutigkeiten Dunkelheiten Weitschweifigkeiten und Ungeordnetheit Gegen die Bedeutungstheorie von Grice wurde der Einwand erhoben dass ihr Gegenstand nicht die Frage nach der Bedeutung sondern nach gelingender Kommunikation unter Berucksichtigung psychologischer Faktoren sei Externalisten wie Hilary Putnam siehe unten kritisieren dass Intentionen keine Bezugnahme zur ausseren Welt herstellen sondern einen solchen Bezug bereits voraussetzen Intentionen seien daher nicht geeignet Bedeutung zu erklaren 34 Insbesondere aber bleibt die Grice sche Erklarung von Bedeutung auf die Sprecherabsichten begrenzt und bezieht den Faktor des Verstehens nicht mit ein Konvention und Intentionalitat bei David Lewis Bearbeiten Ein wichtiger Beitrag von David Lewis bezieht sich auf das Verhaltnis von Konventionen und Intentionalitat 35 Er sieht Sprache als eine Funktion zwischen den Lautzeichen und den Bedeutungen Sprachliche Bedeutung ist eine faktische Information uber die Welt die an einem Wahrheitswert gemessen wird Durch ihren Gebrauch hat Sprache zugleich auch eine soziale Komponente da sie jeweils zwischen der Meinung des Sprechers und dem Verstehen des Horers vermittelt Konventionen in dieser Beziehung fuhren zu gesetzesartigen Regelmassigkeiten im Verhalten der am Sprachprozess Beteiligten Kommunikation ist durch Interessen bestimmt und sprachliche Bedeutung enthalt daher immer einen intentionalen Aspekt Konventionen fuhren dazu dass zwischen Sprecher und Horer Koordinationsspiele stattfinden die oftmals durch aufeinander abgestimmte Ziele bestimmt sind Die Teilnehmer der Kommunikation streben in der Regel ein koordinatives Gleichgewicht an Dieses Gleichgewicht wird bei ubereinstimmenden Erwartungen erreicht Wahrend Grice vor allem auf die Erklarung von Bedeutung durch die Reduktion auf das Meinen des Sprechers abstellte berucksichtigt Lewis auch das Verstehen des Horers das er als Replikation des Gemeinten bezeichnet Die Koordination geschieht durch gegenseitiges Einvernehmen uber Regularitaten die damit zu Konventionen innerhalb einer Gemeinschaft werden Konventionen sind dabei pragmatisch und veranderlich Lewis bestimmt die Regeln fur die Gultigkeit von sprachlichen Konventionen wie folgt 36 Eine Regel R ob fur eine Handlung oder eine Uberzeugung ist in einer Gemeinschaft G eine Konvention dann und nur dann wenn innerhalb von G die folgenden sechs Bedingungen gelten 1 Jeder stimmt mit R uberein alle halten sich an die Regel 2 Jeder glaubt dass auch die anderen mit R ubereinstimmen 3 Der Glaube dass die anderen mit R ubereinstimmen ist ein guter Grund selbst mit R ubereinzustimmen 4 Es besteht eine allgemeine Praferenz zur allgemeinen Ubereinstimmung mit R 5 R ist nicht die einzige allgemeine Regel mit der Nr 3 und 4 erfullt werden konnen 6 Die Bedingungen Nr 1 bis 5 sind allgemein bekannt und jeder weiss dass sie allgemein bekannt sind Als Beispiel kann die Konvention im Strassenverkehr rechts zu fahren herangezogen werden Das Einhalten dieser Konvention ist im Interesse aller Beteiligten und ist nur sichergestellt wenn alle o g Bedingungen erfullt sind Die alternative Handlungsmoglichkeit ist die Konvention links zu fahren Sprache wird demnach durch den Gebrauch von Konventionen zu einem rationalen Instrument mit dem der Mensch seine Interessen im Rahmen von Kommunikation durchsetzen kann Beispielsweise Donald Davidson bemangelt an dieser Bestimmung einer Konvention 37 dass keine Klarheit daruber geschaffen wird warum ein bestimmtes Wort regelkonform verwendet werden soll Erneuter Fokus auf Bedeutung und Wahrheit Bearbeiten Nachdem das Konzept der Entwicklung einer Idealsprache durch Wittgenstein und die Philosophie der Normalsprache verdrangt worden war kehrten Donald Davidson und Michael Dummett zu den ursprunglichen Ansatzen von Frege und Carnap zuruck allerdings unter Berucksichtigung der zwischenzeitlichen Diskussion und in Bezug auf eine Normalsprache Man findet bei beiden Freges Prinzipien der Kompositionalitat und des Kontextes wieder Ebenso lehnen beide die Intentionalitat von Bedeutung prinzipiell ab Die Bedeutung ist also uneingeschrankt offentlich erkennbar Trotz der gemeinsamen Basis entwickelten Davidson und Dummett jedoch sehr unterschiedliche Bedeutungstheorien 38 Donald Davidsons Interpretationstheorie Bearbeiten Davidson ein Schuler Quines vertrat die Auffassung dass man die Bedeutung von Ausserungen nicht anhand einzelner Begriffe festmachen kann Er hielt es aber fur moglich eine ganzheitliche Theorie der Bedeutung fur eine naturliche Sprache zu entwickeln Wie es die Sprache mit einer endlichen Anzahl von Wortern ermoglicht eine unendliche Anzahl von Satzen zu bilden so muss nach Davidson eine Bedeutungstheorie mit einer begrenzten Anzahl von Axiomen auskommen um die Struktur einer Sprache zu erklaren Seine Idee hierzu war die semantische Theorie der Wahrheit von Alfred Tarski auf die Frage der Bedeutung zu ubertragen Wenn X ein Name eines beliebigen Satzes einer Objektsprache ist und p dessen metasprachliche Ubersetzung so gilt nach Tarski Die Aussage X Der Schnee ist weiss ist wahr genau dann wenn p wahr ist d h der Schnee weiss ist Eine Aussage ist wahr wenn ihr ein existierender Sachverhalt entspricht 39 Tarskis Definition betrifft wahre Aussagen einer formalen Sprache nicht die Wahrheit an sich Fur naturliche Sprachen kann diese Losung nur einen annahernden Charakter haben Wahrend Tarski darauf abstellte dass mit dieser Definition der Begriff wahr semantisch zu bestimmen ist stellte Davidson die Perspektive gleichsam auf den Kopf 40 Die Bedeutung einer Ausserung ergibt sich daraus dass gepruft werden kann ob sie wahr ist Ein Interpret kann einen Satz nur verstehen wenn er das Wahrheitskriterium der Aussage kennt Deshalb ersetzt Davidson bedeutet dass durch ist wahr dann und nur dann wenn 41 Gegen den Ansatz von Davidson sind verschiedene Einwande erhoben worden Einer davon stammt von Ian Hacking mit dem Beispiel eines nicht interpretativen Satzes 42 Der Schnee ist weiss ist wahr dann und nur dann wenn das Gras grun ist Die Aquivalenzaussage dann und nur dann wenn gilt in der Aussagenlogik bikonditional d h unter zwei Bedingungen sie ist gultig wenn die beiden Teile der Aussage fur sich gultig bzw beide zugleich jeweils ungultig sind Entsprechend ist der semantische Wahrheitsbegriff fur Hacking als Grundlage einer Bedeutungstheorie nicht geeignet Davidson wendete dagegen ein dass die Gultigkeit dann erhalten bleibt wenn man die Bedingung einfuhrt dass es moglich sein muss die entsprechenden Terme durch indexikalische Ausdrucke zu ersetzen Der Schnee ist weiss ist wahr dann und genau dann wenn dies weiss ist Mit dieser Bedingung wird die Verletzung des Sprachzusammenhangs unterbunden 43 Ein anderes Problem ist das der Ubersetzung Die Ubertragung des semantischen Wahrheitsbegriffs auf die Bedeutungstheorie ist nicht gewahrleistet wenn Metasprache und Objektsprache in verschiedenen naturlichen Sprachen ausgedruckt werden So ist die Ubersetzung von meaning sowohl Meinen als auch Bedeutung Die Ubersetzung ist nicht eindeutig Auf Grund dieser Uberlegung nannte Davidson seine Bedeutungstheorie spater Interpretationstheorie Die Frage lautet nun unter welchen Bedingungen ein Interpret eine Aussage fur wahr halt Davidson schlussfolgerte dass ein Satz nicht nur semantisch korrekt sein sondern auch den Tatsachen entsprechen muss damit ein Interpret die Bedeutung versteht 44 Die Bedeutung einer Ausserung wird erst akzeptiert wenn die Uberzeugung entsteht dass sie darstellt was wirklich der Fall ist Ahnlich wie Quine ging Davidson davon aus dass es ein Netz von koharenten Uberzeugungen gibt Fur ein Funktionieren von Sprache postuliert Davidson daruber hinaus dass ein Sprecher meint was er aussert Prinzip der wohlwollenden Interpretation principle of charity denn Wahrheit und Bedeutung hangen demnach gegenseitig voneinander ab Um einen Zirkel zu vermeiden muss man einen von beiden Begriffen als gegeben annehmen Dies geschieht durch das Prinzip der wohlwollenden Interpretation Auf dieser Basis werden Ausserungen des Sprechers so interpretiert also in das vorhandene System von Wortern Namen Pradikate Synkategoremata und Regeln eingeordnet dass der Horer die Ausserung versteht Bei Davidson wandelt sich die Theorie der Bedeutung in eine Theorie des Verstehens und nahert sich damit erkenntnistheoretischen Fragestellungen Ein gravierender Einwand gegen Davidson richtet sich dann auch dagegen dass die erkenntnistheoretische Grundauffassung die er seiner Interpretationstheorie zugrunde legte nicht klargelegt wurde Unter Verwendung des Begriffs Triangulation verwies Davidson hierzu auf das semantische Dreieck in dem sich Sprecher Horer und Gegenstand in einer Beziehung gegenuberstehen und raumte ein dass er implizit von einem erkenntnistheoretischen Externalismus ausgegangen sei 45 Die Gegenstande sind danach extern gegeben und Bedeutung ergibt sich aus einem intersubjektiven Kommunikationsprozess Davidson vertrat somit indirekt eine realistische Position Davidson lehnte die Auffassung ab dass Konventionen eine grundlegende Bedingung von Sprache sind Eine Konvention die die Absicht Intention des Wortgebrauchs in einer bestimmten Bedeutung mit dieser bestimmten Bedeutung der Worter verknupft erklart nichts sondern hangt von dem Begriff der bestimmten Bedeutung ab Zirkel Ohne zu wissen was Bedeutung bedeutet kann man nicht uber konventionelle Bedeutung reden Den Umfang der Uberschneidung von Ideolekten dem Sprachumfang des individuellen Sprachvermogens fasste Davidson als kontingent nicht notwendig bestimmt auf Seine Theorie der Interpretation nannte er in Anlehnung an Quines radikale Ubersetzung eine Theorie der radikalen Interpretation Dies beinhaltet dass der Interpret nichts anderes zur Verfugung hat als er beobachten kann Davidson verwendete auch das Beispiel des Sprachforschers der eine ihm vollig unbekannte Sprache untersucht Um die Bedeutung einer Ausserung zu verstehen bedarf es der Kenntnis des Ideolekts eines Sprechers nicht aber des Soziolektes des Umfangs des Sprachvermogens einer Sprachgemeinschaft Fur Davidson war durchaus denkbar dass ein Interpret den Ideolekt nicht vollstandig kennt aber dennoch die Bedeutung einer Sprecherausserung versteht Und allein darauf kommt es aus seiner Sicht an wenn man nach den Bedingungen der Moglichkeit von Sprache fragt Die Vorstellung es gabe eine klar umrissene gemeinsame Struktur die sich die Sprachbenutzer zu eigen machen und dann auf Einzelfalle anwenden mussen wir aufgeben 46 Es ist vielmehr so dass die Beteiligten aus ihrem je vorhandenen Sprachverstandnis situationsbezogen eine gemeinsame Ubergangstheorie entwickeln die fur eine Verstandigung hinreichend ist Nur die jeweilige Schnittmenge ist fur eine erfolgreiche Kommunikation erforderlich Michael Dummetts Anti Realismus Bearbeiten Michael Dummetts philosophische Grundthese lautet dass man die Sprache nicht durch Gedanken erfassen kann sondern dass die Klarung der Sprache Voraussetzung fur die Klarung von Gedanken ist Dummett trat in der Frage der richtigen Bedeutungstheorie als Kritiker Davidsons auf und entwickelte ausgehend von Frege eine anti realistische Position Die wesentlichen Einwande lauten Die Bedeutungstheorie von Davidson gibt nur an wie eine Ausserung zu einer Extension d i ein Bezug steht Sie erlautert nicht wie Bedeutung entsteht Dummett bezeichnet eine solche Theorie als bescheidene Bedeutungstheorie Davidsons Bedeutungstheorie grundet auf einem realistischen Standpunkt Nach Dummett muss eine Bedeutungstheorie jedoch auf einem antirealistischen Standpunkt beruhen Daraus folgt dass nicht die Wahrheit sondern die Verifikation der Massstab fur das Verstehen von Bedeutung ist Entgegen der Auffassung Davidsons ist nicht der Ideolekt der Umfang des Sprachvermogens eines Einzelnen sondern der allgemeine Sprachgebrauch die primare Voraussetzung fur das Funktionieren von Sprache Das Konzept der radikalen Interpretation ist nur ein konstruierter Grenzfall Die Bedeutung von Interpretation entspricht nicht der des Verstehens Interpretieren muss ein Horer gerade dann wenn er etwas nicht genau verstanden hat Ferner betont Dummett dass die Begriffe Bedeutung und Wahrheit in einer wechselseitigen Abhangigkeit stehen und nur gemeinsam erklart werden konnen Wenn man den Gehalt einer Ausserung kennt so weiss man noch nicht ob eine Aussage auch wahr ist Die Erde bewegt sich ist wahr genau dann und nur dann wenn die Erde sich bewegt Damit man die vorstehende Aussage als wahr anerkennt muss ein Teil der Aussage bei Davidson bereits als bekannt vorausgesetzt werden Damit ist aber nach Dummett das Funktionieren von Sprache noch nicht erklart Erst wenn man unabhangig von der Sprache erklaren kann wie die Bedeutung von Begriffen entsteht erhalt man demzufolge eine vollwertige Bedeutungstheorie Dieses Konzept enthalt vier Komponenten eine semantische Theorie der Referenz eine Theorie des Sinns eine Theorie der Kraft eine Theorie der FarbungMan kann diese vier Theorieelemente als Pyramide auffassen In der semantischen Theorie wird der Wert einer Ausserung bestimmt Der Wert ist das Merkmal eines Ausdrucks aus dem sich ergibt ob ein Satz als wahr oder falsch beurteilt wird In der Theorie des Sinns wird festgelegt was ein Sprecher von der Sprache wissen muss um einer Ausserung Bedeutung zu verleihen Die Theorien der Kraft und der Farbung bestimmen sekundare Aspekte die sich insbesondere daraus ergeben dass die Bedeutung in einer naturlichen Sprache bestimmt wird Die Theorie der Kraft bezieht sich auf den Modus des Satzes Aussage Beschreibung Frage Befehl etc Diese Unterscheidung entspricht in etwa der Differenzierung von propositionalem Gehalt und illokutionarer Rolle bei Searle Mit Farbung bezog sich Dummett schliesslich auf die subjektive Wertung die in einem Satz enthalten ist Die Farbung kennzeichnet den Unterschied ob man von einem Hund oder einem Koter spricht Freges Beispiel Durch die Farbung wird die Wahrheit oder Falschheit einer Ausserung nicht beeintrachtigt Es werden vielmehr sprachliche Nuancierungen berucksichtigt wie sie z B zwischen gehen wandern und schlendern bestehen Zu einer Theorie der Bedeutung gehort fur Dummett schliesslich die Pragmatik Allein durch semantische Bestimmungen kann man Bedeutung nicht erklaren Letztendlich zeigt das Wissen um den Sprachgebrauch wie es moglich ist sprachliche Ausserungen zu verstehen Daher ist eine Bedeutungstheorie Dummett zufolge eine Theorie des Verstehens Und hier mochte ich eine These wiederholen die ich an anderer Stelle aufgestellt habe dass eine Bedeutungstheorie eine Theorie des Verstehens ist Das heisst was eine Bedeutungstheorie erklaren muss ist das was jemand weiss wenn er die entsprechende Sprache versteht d h wenn er die Bedeutungen der Ausdrucke und Satze dieser Sprache kennt 47 Das Beherrschen einer Sprache beruht dabei auf einem impliziten Wissen um die Regeln des Sprachgebrauchs Knowing how Die expliziten Regeln die zur Konstruktion einer Idealsprache notwendig sind Knowing that sind fur die naturlichen Sprachen bisher nur im Ansatz bekannt Man kann die Tatigkeit des Schwimmens beschreiben aber wie man schwimmt erfahrt man wirklich erst durch die Tatigkeit selbst Sprachwissen ist aus Dummetts Sicht allerdings noch komplexer als die Kenntnis einer Tatigkeit wie Schwimmen Fahrrad fahren oder Kochen Das sprachliche Wissen muss sich in der praktischen Tatigkeit des Sprechens manifestieren Doch wo es uns darum geht eine praktische Fahigkeit in Begriffen propositionalen Wissens darzustellen und vor allem wo diese praktische Fahigkeit eben die Beherrschung einer Sprache ist obliegt es uns wenn unsere Darstellung Erklarungskraft haben soll nicht nur das anzugeben was jemand wissen muss um diese Fahigkeit zu besitzen sondern auch was es fur ihn bedeutet uber dieses Wissen zu verfugen d h was wir als konstitutiv fur eine Ausserung der Kenntnis der betreffenden Propositionen auffassen unterlassen wir dies so wird kein Zusammenhang hergestellt zwischen der theoretischen Darstellung und der praktischen Fahigkeit die sie darstellen soll 48 In der Fachliteratur hat sich eingeburgert diese Anforderung Dummetts an eine Bedeutungstheorie als Manifestationsforderung zu bezeichnen Das Wissen uber Sprache muss sich vollstandig manifestieren Die Bedeutung einer Ausserung muss sich demnach in einem praktischen Vollzug demonstrieren lassen Davidsons Bedeutungstheorie erfullt demgegenuber nur semantische Anforderungen Konventionen konstituieren fur Dummett eine soziale Praxis Wenn man diese Rolle von Konventionen zuruckweist lehnt man auch ab dass Sprache in diesem Sinne eine Praxis ist Wenn wir Worter der englischen Sprache verwenden mussen wir fur ihren sozial akzeptierten Gebrauch verantwortlich zeichnen bei Strafe einer missgluckten Kommunikation 49 Ob eine Ausserung korrekt oder falsch ist hangt vom Gebrauch der Sprachgemeinschaft ab Nur die gemeinsame Sprache ermoglicht Intersubjektivitat John McDowells Ruckverweis auf Wittgenstein Bearbeiten John McDowell ist in der Frage nach der Bedeutung als Anhanger Wittgensteins seinerseits ein gewichtiger Kritiker der Konzepte Dummetts und Davidsons Er wendet sich dabei insbesondere gegen die Auffassung Dummetts dass man eine gehaltvolle Bedeutungstheorie entwickeln kann und gegen den antirealistischen Wahrheitsbegriff Fur McDowell ist die Funktion der Sprache als Kommunikationsmittel ebenso sekundar wie ihre Funktion als Trager von Gedanken McDowell vertritt die These dass Sprache primar die Funktion hat ein Speicher fur angesammeltes Wissen uber Grunde zu sein Die Welt wird durch rationale Praktiken erschlossen Dabei ist der Mensch schon immer in ein Umfeld des Sprachhandelns eingebunden und hat ein grundlegendes Vorverstandnis davon was eine Aussage zu einer wahren Aussage macht Die Bedeutung einer Aussage zeigt sich wenn der Sprecher weiss worauf sich die Aussage bezieht also den Referenten der Aussage die Extension kennt Soweit besteht Ubereinstimmung mit Dummett Dummett vertritt insofern bis zu diesem Punkt der Argumentation die gleiche Auffassung von Bedeutung wie Davidson Die Erde bewegt sich ist wahr genau dann und nur dann wenn die Erde sich bewegt Was der Satz inhaltlich bedeutet kann nur durch Erfahrung festgestellt werden Man kann den Satz zudem nur verstehen wenn man ein bereits vorhandenes Vorverstandnis uber das Verstehen hat also weiss dass man die Beziehung zwischen Referenten und Aussage in Einklang bringen muss Im Gegensatz zu Dummett vertritt McDowell die Auffassung dass zur Erklarung des Inhalts von Bedeutung der Intension eine erkenntnistheoretische Untersuchung erganzend notwendig ist Seine Schlussfolgerung ist damit ahnlich wie die von Davidson In der Frage der Konventionen als Grundlage der Bedeutung stellt sich McDowell unter Bezug auf Wittgenstein andererseits klar gegen Davidson 50 Bedeutung ist fur McDowell bestimmt durch die gemeinsame Praxis Ein Sprecher ist immer schon Teilnehmer an einer Sprachgemeinschaft Nicht der mentale Zustand ist fur die Bedeutung massgeblich sondern ob eine Ausserung in einer Praxis verstanden wird Auch der Horer muss ohne Interpretation in der Lage sein eine Ausserung zu verstehen McDowell bezieht sich hier auf Wittgenstein Dadurch zeigen wir namlich dass es eine Auffassung einer Regel gibt die nicht eine Deutung ist sondern sich von Fall zu Fall der Anwendung in dem aussert was wir der Regel folgen und was wir ihr entgegenhandeln nennen PU 201 Darum ist der Regel folgen eine Praxis Und der Regel zu folgen glauben ist nicht der Regel folgen Und darum kann man nicht der Regel privatim folgen weil sonst der Regel zu folgen glauben dasselbe ware wie der Regel folgen PU 202 Ohne gemeinsame Praxis hat ein Wort keine Bedeutung siehe Privatsprache Es gabe keinen Massstab dafur ob eine Ausserung korrekt ist Daraus kann man aber nach McDowell entgegen Dummett nicht ableiten dass eine positive Bedeutungstheorie aufgestellt werden kann Der Begriff der Bedeutung ist nicht reduzierbar Jede Rekonstruktion des Begriffes setzt schon ein Verstandnis von Bedeutung voraus McDowell weist wie Wittgenstein Ich folge der Regel blind PU 219 den Einfluss von Intentionen auf die Bedeutung zuruck Eine Ausserung kann fur die Praxis korrekt sein auch wenn der Sprecher sich daruber irrt McDowell nimmt unter Bezugnahme auf Wittgenstein und Richard Rorty die Position ein dass eine geschlossene philosophische Theorie nicht moglich ist und dass Philosophie eine therapeutische Aufgabe hat Verwirrungen in der Fragestellung aufzuklaren Dies gilt auch fur die Frage der Bedeutung Externalistische Bedeutungstheorien Bearbeiten Starre Designatoren bei Saul A Kripke Bearbeiten In seinem Buch Naming and Necessity Name und Notwendigkeit entwickelte Saul Kripke abweichend zu der Theorie der Kennzeichnung von Frege und Russell eine kausale Theorie der Eigennamen Namen sind fur Kripke nicht synonym mit einer Kennzeichnung Frege Russell oder einem Bundel von Kennzeichnungen Searle sondern starre Designatoren Man kann sie sich als das an einen Gegenstand angebrachte Etikett vorstellen Ein solcher Name mit einer festen Beziehung zu einem Gegenstand entsteht durch einen Taufakt Sagen wir es wird jemand geboren ein Baby seine Eltern rufen es mit einem bestimmten Namen Sie reden mit ihren Freunden uber es Andere Leute kommen mit ihm zusammen Durch verschiedene Arten von Rede wird der Name von Glied zu Glied verbreitet wie durch eine Kette Ein Sprecher der sich am entfernten Ende dieser Kette befindet der zum Beispiel uber Richard Feynman auf dem Marktplatz oder irgendwo sonst gehort hat konnte auf Richard Feynman referieren obwohl er sich nicht erinnern kann durch wen er zum ersten Mal von Feynman gehort hat Eine bestimmte Kommunikationskette die letztlich bis zu dem Mann selbst zuruckreicht erreicht den Sprecher Er referiert dann auf Feynman obwohl er ihn nicht durch Beschreibungen die auf ihn als einzigen zutreffen identifizieren kann 51 Kripke kritisiert weiterhin die in der Philosophie haufig zu findende Gleichsetzung von a priori analytisch und notwendig A priori gilt eine Aussage wenn sie unabhangig von jeder Erfahrung ist Im Gegensatz zu Kants Auffassung gilt a priori nicht absolut sondern nur fur das erkennende Subjekt Eine Aussage a priori gilt aber nicht notwendig Kripke veranschaulicht das am Beispiel des Urmeters Der Ausdruck ein Meter bezeichnet die Lange eines bestimmten Stabes S zum Zeitpunkt t0 Dass dieses so ist ist eine kontingente Festlegung Andererseits weiss man die Tatsache a priori weil sie ja durch Festlegung bestimmt wurde Notwendigkeit hangt nicht von handelnden Personen ab Die Aussage Der Abendstern ist gleich dem Morgenstern gilt notwendig aber nicht a priori weil man hierzu die empirische Forschung benotigt Als analytisch bezeichnet Kripke nun Aussagen die sowohl a priori als auch notwendig gelten Diese Unterscheidung ist fur Kripke wichtig um den Begriff der Bedeutung besser analysieren zu konnen Eine Eigenschaft kommt einem Gegenstand notwendig zu wenn sie ihm in allen moglichen Welten zukommt Kennzeichnungen sind nicht notwendig mit einem Gegenstand verbunden Der Verfasser der Metaphysik ist eine Eigenschaft von Aristoteles die ihm nicht notwendig zukommt Die Person Aristoteles ist historisch denkbar auch wenn er die Schrift nicht verfasst hatte Bezeichnungen von Gegenstanden durch Kennzeichnungen sind nicht starr Namen sind hingegen mit dem Gegenstand fest verbunden Aristoteles ware die gleiche Person gewesen auch wenn er nicht Lehrer von Alexander gewesen ware Die Relation eines Namens auf einen Gegenstand entsteht durch die Handlung des Benennens Niemand der heute lebt war jedoch beim Taufakt fur Aristoteles zugegen Der Name wurde durch eine Kette von Benutzern des Namens uberliefert Der starre Charakter von Namen zeigt sich daran dass Namen gelernt werden mussen und dass sie auch beibehalten werden wenn ein Text in eine andere Sprache ubersetzt wird Starre Designatoren erfullen immer die Bedingung der Identitat das heisst mit ihnen ist ein Gegenstand immer zu identifizieren Die Referenz hangt nicht davon ab welchen Sinn ein Mensch mit einem Namen verbindet sondern von dem was andere die Sprachgemeinschaft festgelegt haben Kripke spricht von einer Kausalkette die dadurch nicht unterbrochen wird dass jeder bemuht ist die Referenz auf den bezeichneten Gegenstand zu erhalten Die Auffassung von Kripke wird daher auch Kausaltheorie der Benennung Referenz genannt David Kaplans Untersuchung der Indexikalitat Bearbeiten David Kaplan legte 1989 eine ausfuhrliche Untersuchung zu indexikalischen Ausdrucken vor 52 Als indexikalische Designatoren bezeichnet man Worter deren Extension an den Kontext einer Ausserung gebunden ist wie ich er dieser hier oder jetzt Namen und Worter wie ich oder heute nennt Kaplan reine Indexikale wahrend er Worter wie dieser oder dort als Demonstrativa bezeichnet Die Bedeutung von Demonstrativa erkennt man nicht allein aufgrund des Kontextes sondern es bedarf eines zusatzlichen Aktes zum Beispiel einer Zeigegeste um die Referenz festzulegen Eine weitere grundlegende Unterscheidung Kaplans ist die der Ausserungsebene in der eine Ausserung rein semantisch betrachtet wird und der Auswertungsebene in der die Referenz durch den Kontext bestimmt ist Die Unterscheidung entspricht in etwa dem Verhaltnis von Objekt und Metasprache Im Beispielsatz Ich bin jetzt hier ist die Referenz direkt gegeben ohne dass man bereits die Intension kennt Entgegen der These Freges die auch von Dummett vertreten wird legt in einem solchen Fall nicht der SinnFrege die BedeutungFrege fest sondern erst nach der Bestimmung der Referenz wer ist ich wann ist jetzt wo ist hier ergibt sich die Bedeutung SinnFrege Auf der Ausserungsebene liegt die Referenz noch nicht fest so dass es fur indexikalische Ausdrucke erst der Auswertungsebene bedarf um die Bedeutung fur alle moglichen Welten als fest zu betrachten Reine Indexikale wie ich sind starre Designatoren die allerdings fur Kaplan abweichend zu Kripke zumindest auf der Gebrauchsebene eine Bedeutung haben Kaplan bezeichnet weiterhin den Kontext eines Ausdrucks der ihm seine jeweilige Bedeutung verleiht als seinen Charakter Der Charakter eines Ausdrucks wird nach Kaplan durch Konventionen und die Regeln des Sprachgebrauchs festgelegt Charakter eines Ausdrucks und seine Intension bestimmen seine Extension Wahrend Wasser immer Wasser bezeichnet egal in welchem Zusammenhang haben die Indexikale einen variablen Charakter Durch die Angabe seines Charakters bestimmt man die kognitive Rolle eines Wortes Satze wie Ich bin jetzt hier erhalten nur auf der Auswertungsebene in der der Kontext bestimmt ist einen Wahrheitswert Sie haben also nicht notwendig eine Bedeutung Da sie aber in jedem Kontext wahr sind sind sie a priori gultig Die These sprachlicher Arbeitsteilung von Hilary Putnam Bearbeiten Ein wichtiger Beitrag von Hilary Putnam zur Sprachphilosophie ist die These dass meaning just ain t in the head Bedeutungen nun mal nicht im Kopf sind Die Kenntnis der Bedeutung eines Ausdrucks beruht nicht nur auf propositionalen Einstellungen Putnam verdeutlichte dieses mit dem Gedankenexperiment einer Zwillingserde Er geht davon aus dass ein Erdenbewohner eine Flussigkeit sieht und diese Wasser nennt und ein Zwilling der ihm bis ins letzte Detail gleicht auf einem anderen Planeten ebenfalls eine Flussigkeit sieht und sie ebenfalls Wasser nennt Wenn nun die Flussigkeit auf dem anderen Planeten nicht H2O ist sondern etwa XYZ dann meinen die beiden mit Wasser etwas Unterschiedliches obwohl Wasser fur beide dieselbe Funktion hat Diese Sichtweise beinhaltet die kripkesche These starrer Designatoren die Putnam auch auf naturliche Begriffe wie Wasser Tiger oder Gold anwendet Wenn der Erdling wusste dass die Flussigkeit auf der Zwerde nicht H2O sondern XYZ ist wurde er sie nicht Wasser nennen XYZ ist eine zum Wasser der Erde unterschiedliche Extension und hatte damit eine andere Bedeutung Putnam vertritt des Weiteren die These der universellen sprachlichen Arbeitsteilung Den Begriff Gold kennen sehr viele Mitglieder einer Sprachgemeinschaft Nur einige davon sind jedoch in der Lage Gold von Katzengold aufgrund von chemischen Kenntnissen zu unterscheiden Jede Sprachgemeinschaft weist die eben beschriebene Art von sprachlicher Arbeitsteilung auf das heisst sie verwenden wenigstens einige Ausdrucke fur die gilt Die mit diesen Ausdrucken verknupften Kriterien kennt jeweils nur eine Teilmenge der Menge aller Sprecher die diesen Ausdruck beherrschen und ihre Verwendung durch andere Sprecher beruht auf einer spezifischen Kooperation zwischen diesen und den Sprechern aus den jeweiligen Teilmengen 53 Eine genaue Bestimmung der Extension eines Ausdrucks ist damit oftmals nur einem Kreis darauf spezialisierter Sprecher moglich Damit ist die in Anlehnung an Gottlob Frege vom logischen Empirismus insbesondere Rudolf Carnap aufgestellte These dass die Intension eines Ausdrucks dessen Extension bestimmt nach Putnam nicht zutreffend Zugleich lehnt Putnam die von ihm selbst fruher als Funktionalismus vertretene Auffassung ab dass Bedeutung einem mentalen Zustand entspricht Bedeutung ist fur Putnam nach seiner neueren These des internen Realismus externalistisch zu beurteilen das heisst auch durch materielle und soziale Umwelteinflusse bestimmt Die Ausserungen und auch die Gedanken eines Subjekts entstehen nicht nur aufgrund interner Vorgange sondern auch in Abhangigkeit von externen Gegenstanden Sachverhalten oder Ereignissen Die Sprachgemeinschaft bestimmt die Extension die aber auch von der Umwelt abhangig ist Eine weitere Komponente der Putnamschen Sprachphilosophie ist die des Stereotyps Danach kennt der normale Sprecher die ubliche Sprachverwendung eines Ausdrucks nur in einem begrenzten Umfang der ihm aber fur eine gelingende Kommunikation ausreicht So verbindet man ublicherweise mit dem Begriff des Tigers eine grosse Katze mit einem gelben Fell und schwarzen Streifen die im Dschungel lebt Dass es die grosste Katzenart ist und dass es neun Unterarten gibt ist den meisten Menschen nicht bekannt Die Verkurzung der Bedeutung auf ein Stereotyp gilt fur eine Vielzahl von Begriffen ob saurer Regen Konjunktur oder Himalaja Die individuelle Sprachkompetenz spielt in einer Sprachgemeinschaft eine untergeordnete Rolle Allerdings gelingt es der externalistischen Erklarung von Bedeutung nicht darzulegen in welchem Verhaltnis mentale Zustande auf die Bedeutung Einfluss haben Das Argument Jerry Fodors eines Schulers von Putnam lautet dass funktional beim Wahrnehmen von H2O auf der Erde und XYZ auf der Zwerde kein Unterschied besteht Robert Stalnakers zweidimensionale Perspektive Bearbeiten Auch Robert Stalnaker kritisiert Putnam Eine externalistische Erklarung von Bedeutung nach der Bedeutungen nicht im Kopf existieren wurde dazu fuhren dass der Mensch seine Gedanken nicht kontrollieren kann Ausserdem wird nicht klar wie externe Relationen kausale Wirkung auf mentale Zustande haben konnen Man kann beobachten dass eine Maus vor einer Katze flieht Ohne Annahme eines mentalen Zusammenhangs kann man nicht darlegen warum die Maus flieht Erst die Uberzeugung dass es besser ist beim Anblick einer Katze zu fliehen kann das Verhalten der Maus erklaren Der Satz des Pythagoras ist danach sowohl im Kopf vorhanden als auch in der Offentlichkeit Stalnaker entwickelte daraufhin ein Konzept das sowohl interne als auch externe Faktoren der Bedeutung berucksichtigt 54 Ausserungen haben einerseits einen propositionalen Gehalt andererseits konnen sie auf der Ebene der Uberzeugungen bei verschiedenen Personen mit einem unterschiedlichen mentalen Zustand verbunden sein So ist die Aussage Du bist ein Spinner beim Sprecher mit einem anderen Meinen verknupft als beim Angesprochenen der seinen gerade gemachten Vorschlag moglicherweise fur phantasievoll halt Ein Dritter konnte die Aussage irrtumlich auf sich beziehen und uber die ungerechtfertigte Beschimpfung argerlich sein Der Proposition werden auf der Auswertungsebene aufgrund unterschiedlicher Prasuppositionen verschiedene Bedeutungen zugeordnet Man kann hier von einem Set des Kontextes sprechen der in unterschiedlichen moglichen Welten unterschiedliche Intensionen zur Folge hat Es ergibt sich eine zweidimensionale Semantik in der sowohl den Propositionen als auch den Intentionen ein Wahrheitswert zugeordnet werden muss Die Theorie der Bedeutung wird hier ubergeleitet in eine Beschreibung von Uberzeugungen und Denkvorgangen und damit Gegenstand der Philosophie des Geistes Robert Brandoms inferentielle Semantik Bearbeiten Robert Brandom sieht sich innerhalb der sprachphilosophischen Tradition eher auf der Seite der Pragmatiker d h auf der Seite derjenigen Theoretiker die die soziale Praxis als Ausgangspunkt ihrer Analyse betrachten nicht die formale Struktur von Sprachen Grammatik Syntax Er sieht Sprache als primare Ausdrucksform menschlichen Geistes an Sie hat Vorrang vor der Idee geistiger Zustande oder der Orientierung an Zwecken Die Bedeutung eines Ausdrucks ergibt sich aus den logischen Beziehungen die er zu anderen sprachlichen Ausserungen hat Sprache ist eine soziale Aktivitat aus Begrunden und Rechtfertigen Dies erfolgt in Sprechakten also Handlungen Die sprachliche Grundhandlung bzw der elementare Sprechakt ist die Behauptung Jede Behauptungshandlung enthalt folgende normative Grundannahmen a eine Festlegung commitment Als Konsequenz einer Ausserung muss man bestimmte andere Ausserungen akzeptieren Mit der Feststellung dass Essen westlich von Berlin liegt akzeptiert man die Aussage dass Berlin ostlich von Essen liegt prinzipiell deduktiver Zusammenhang b eine Berechtigung entitlement Mit einer Ausserung berechtigt man jemanden anderen in bestimmter Weise darauf zu reagieren Aus der Aussage Dieses Mobel ist ein Tisch folgt dass es auch andere Mobelarten gibt prinzipiell induktiver Zusammenhang c einen Berechtigungsausschluss precluded entitlement Aufgrund einer Ausserung darf eine Person auf bestimmte Weise nicht mehr reagieren Diese Rose ist rot schliesst aus dass die Rose gelb ist Ausschlussbeziehung 55 Die Bedeutung einer Ausserung hat Brandom zufolge immer einen normativen Aspekt ihre Gultigkeit bedarf der Begrundung Die diskursive Praxis ist ein Spiel von Geben und Nehmen von Grunden Fur Brandom sind einzelne Ausserungen ohne Bedeutung Ihre Bedeutung erschliesst sich erst in der Beziehung zu weiteren Ausserungen Begriffe sind wesentlich inferentiell gegliedert Sie in der Praxis zu begreifen heisst sich bei Richtigkeiten der Inferenzen und Inkompatibilitat auszukennen in die sie eingebunden sind Eine Klassifikation verdient begrifflich genannt zu werden aufgrund ihrer inferentiellen Rolle 56 Die laufenden inferentiellen Ergebnisse von Sprechakten werden von jedem Teilnehmer einer Sprechsituation wie von einem deontischen Kontofuhrer festgehalten 57 Mit dieser fur seine Theorie zentralen Metapher des Kontofuhrens meint Brandom dass jeder Teilnehmer eines Gesprachs sich fortlaufend merkt worauf er selbst und alle anderen Teilnehmer sich durch ihre laufenden Behauptungen festlegen und worauf sie per Zuschreibung andere Teilnehmer festzulegen bzw zu berechtigen versuchen Jeder Teilnehmer fuhrt sein eigenes Konto gleicht dies aber im laufenden Gesprach mit jenen der anderen Teilnehmer ab Dadurch ist es moglich Differenzen zu beseitigen oder explizit aufrechtzuerhalten Zur Darstellung dieser Beziehungen bedarf es einer inferentiellen schlussfolgernden Semantik Geltung und Wahrheit von Ausserungen sind laut Brandom nur sekundar abhangig von Verweisen auf die aussersprachliche Wirklichkeit Reprasentationen Primar ergeben sie sich aus einem innersprachlichen Netzwerk von behauptenden Bezugen auf vorangehende Behauptungen durch die ein zeitlich erstreckter konsistenter Bedeutungszusammenhang entsteht Diese innersprachliche Bezugnahme erfolgt methodisch in den zwei Grundformen der Anapher und der Substitution Beide Moglichkeiten sind grundlegend fur die sprachliche Expressivitat Insbesondere die Erzeugung neuer semantischer Gehalte ist ohne diese beiden Anschlussformen an bereits gegebene Behauptungen nicht moglich Die Substitution d h die Ersetzung vorangehender Ausdrucke durch andere Ausdrucke z B der Mensch dort durch die Person da hinten ermoglicht im Aneinanderreihen von Sprechakten eine standige Weiterentwicklung des Gehalts dessen woruber gesprochen wird weil jede Ersetzung auch eine Variation z B eine Erweiterung oder Anderung des Gehalts ins Spiel bringt Die Anapher insbesondere sogenannte anaphorische Ketten 58 ermoglichen es den Teilnehmern sprachlicher Interaktion dagegen nicht nur sehr weitlaufige Bedeutungszusammenhange zu konstruieren sondern insbesondere uber sogenannte indexikalische Ausdrucke Personalpronomina wie ich wir alle etc und sprecherabhangige Orts und Zeithinweise wie hier jetzt dort links kurzlich jene Bedeutungsdifferenz zwischen verschiedenen Sprechern zu erhalten die grundlegend fur das Verstandnis sprecherrelativer Bedeutung ist Um Ausserungen eine Bedeutung zu verleihen werden weniger Regeln befolgt vielmehr verwendet man sprachlich situatives Wissens uber bereits vorhandene Ausserungen Uber die inferentielle Rolle eines Gehalts weiss man gar nichts ohne wenigstens etwas uber andere Gehalte zu wissen die aus ihm gefolgert werden konnen oder aus denen er gefolgert werden kann 59 Postmoderne und Dekonstruktion Bearbeiten Ausgehend vom Strukturalismus entstand seit den 1960er Jahren in Frankreich eine Bewegung die sich gegen die Formalisierungen und Schematisierungen der Sprachanalyse wandte Dabei ruckte oftmals unter Bezug auf Martin Heidegger das Verhaltnis von Sein und Sprache in den Blickpunkt Die dabei entwickelten Konzepte werden unter den Begriffen Poststrukturalismus Postmoderne und Dekonstruktion diskutiert Bei einer gleichzeitig starken Rezeption in den Literaturwissenschaften der Architektur oder der Kunst haben diese Ansatze auch wesentliche Impulse fur die Sprachphilosophie gegeben und den Begriff der Bedeutung kritisch hinterfragt Postmodernes Denken bei Lyotard Bearbeiten Jean Francois Lyotard betonte dass Sprache als Zeichen sich nur auf andere Zeichen bezieht Die nichtsprachliche Wirklichkeit als Singularitat wird durch Sprache als Zeichen nur unvollkommen reprasentiert Die Zeichen der Sprache bilden selbst die Grenze des Ausdruckbaren Was jenseits der Grenze liegt bleibt entfernt und vage Wichtig im Diskurs ist nicht nur das Ausgesagte sondern auch das nicht Ausgedruckte das durch Schweigen oder Lucken in der Sprachfahigkeit entsteht Treffen zwei Auffassungen aufeinander entsteht ein Widerstreit wie vor Gericht Klager und Beklagter stellen je ihre Sicht der Dinge auf eine Weise dar in der die Perspektive des Anderen nicht zum Ausdruck kommt Anders als vor Gericht wo eine immer limitierte Entscheidung getroffen wird ist die Meinungsverschiedenheit Le differand nicht losbar Das Ganze ist nicht aus der Sicht des Einen darstellbar Der Einzelne bewegt sich in einer Vielzahl von Kontexten und nicht auflosbaren Konflikten Lyotard zitiert Wittgenstein unsere sprache kann man ansehen als eine alte stadt ein gewinkel von gasschen und platzen alten und neuen hausern mit zubauten aus verschiedenen zeiten und dies umgeben von einer neuen menge neuer vororte mit geraden und regelmassigen strassen und einformigen hausern 60 Das angemessene Konzept des Umgangs mit Sprache ist fur Lyotard Wittgensteins Auffassung der Sprachspiele Nicht mehr die grossen Erzahlungen des Christentums der Aufklarung oder des Fortschritts der Wissenschaften aber auch nicht der Marxismus sind in der Postmoderne massgeblich sondern auch begunstigt durch die modernen Medien das narrative dezentrale Wissen Im Unterschied zu Wittgenstein bildete Lyotard Klassen von Sprachspielen und unterschied in Anlehnung an Searle denotative und performative Sprachspiele Daruber hinaus wies er darauf hin dass Sprachspiele in verschiedenen Institutionen verschiedene Bedeutung haben Hat das experimentelle Spiel der Sprache Poesie seinen Platz an der Universitat Kann man im Ministerrat Geschichten erzahlen In einer Kaserne Anspruche stellen 61 Derridas Konzept der Dekonstruktion Bearbeiten Fur Jacques Derrida gibt es keine feste Einheit von Wort und Sinn Bedeutung ist unhintergehbar sprachgebunden Sie entsteht aber nicht durch Identitat von Signifikat und Signifikant wie in den Reprasentationstheorien oder durch eine stabile Differenz zweier Zeichen wie im Strukturalismus Jeder Signifikant ist fur Derrida ein Nachfolger eines anderen Signifikanten in einem niemals abgeschlossenen Zeichenprozess Daher kann man die Bedeutung eines Textes nicht vollstandig fixieren Ein Text kann immer noch erweitert werden Er ist daher immer ein abgebrochener Vorgang und deshalb immer vage Es gibt keine statische Systemhaftigkeit der Sprache Bedeutung und Wahrheit erscheinen daher niemals endgultig Um dieser Einsicht Rechnung zu tragen entwickelte Derrida das Konzept der Dekonstruktion eine Wortkombination aus Konstruktion und Destruktion mit dem er vor allem philosophische Texte unter anderem Platon Rousseau Kant Hegel Nietzsche Peirce Husserl Heidegger Austin Levinas nach Bedeutungen untersuchte die sich im normalen Wege nicht erschliessen Er wollte insbesondere zeigen dass Texte phanomenologisch und hermeneutisch nicht vollstandig erfassbar sind Ziel ist es auch Schichten blosszulegen die dem Autor eines Textes nicht bewusst waren Es sollen Voraussetzungen und Implikationen erkennbar gemacht werden die in einer konformen Interpretation ausgeblendet sind Wie Heidegger wollte Derrida die Vorstellung vom Sein als Anwesenheit in Frage stellen Sein Projekt war eine Kritik der Metaphysik der Prasenz In der Grammatologie kehrte Derrida die ubliche Sichtweise auf das Verhaltnis von Schrift und Sprache um und erklarte die Schrift zum fuhrenden Paradigma Wir werden zu zeigen versuchen dass es kein sprachliches Zeichen gibt das der Schrift vorherginge 62 Bedeutung konstituiert sich losgelost von der gesprochenen Sprache und damit unabhangig vom Logos und vom Subjekt Zwischen Sprache und Schrift besteht eine nicht uberschreitbare Differenz die der Schrift eine genauso primare Funktion gibt wie der Rede Der Laut das Phonem und das Schriftzeichen das Graphem stehen nebeneinander Gestaltbildend fur die Schrift sind 63 Abwesenheit Beim Schreiben ist der Empfanger des Textes nicht zugegen wie ublicherweise beim Lesen der Autor nicht anwesend ist Beim Lesen gehen Kontext Erfahrung und Intention des Autors moglicherweise vollstandig verloren Die Zeichen der Schrift verselbstandigen sich Es gehort zum Zeichen schlechterdings lesbar zu sein selbst wenn der Augenblick seiner Produktion unwiederbringlich verloren ist Iterabilitat Schrift als Code muss wiederholbar sein sonst ist es keine Schrift Jede Wiederholung beinhaltet aber auch eine Andersheit eine Iteration Der Text als solcher ist wie ein Type wohingegen die konkrete Lesesituation mit einem Token vergleichbar ist Kontextwechsel Durch die Dauerhaftigkeit der Schriftzeichen geraten sie in immer neue Kontexte so dass sie einem fortlaufenden Bedeutungswandel unterliegen Verraumlichung Die raumliche und zeitliche Distanz zwischen Schreiber und Empfanger fuhrt zu einer Differanz differance einer Verschiebung in der Bedeutung die eine Abweichung zu der Intention des Autors beinhaltet Die Instrumente die Derrida ohne systematischen Aufbau zur Dekonstruktion verwendete sind Begriffe wie Differance statt difference als Verschiebung und Kennzeichnung von Andersartigkeit Spur als Hinweis auf die Unaufloslichkeit von unendlichen zeitlichen Bezugen die Anzeige des Abwesenden im Anwesenden Dissemination als Kraft zur Zersetzung der Opposition dichotomischer Begriffspaare Korper Geist Subjekt Objekt Natur Kultur Sprache Schrift Wesen Erscheinung oder Supplement als das Verhaltnis der Uberordnung zweier Begriffe wie beispielsweise die Schrift seit Platon siehe Phaidros als aus der Rede abgeleitet gilt Diese Instrumente dienen dazu den europaischen Phonozentrismus der einen logoszentrierten Begriff der Vernunft erzeugt zu destruieren Denn die Bedeutung eines Textes ist unabschliessbar bis hin zur Zersetzung im Laufe der Zeit Ein Metastandpunkt der selbst immer sprachlich ist ist immer zirkular Jede Wiederholung im Lesen hat einen anderen Kontext und erzeugt so immerwahrend eine neue Bedeutung Literatur BearbeitenPhilosophiebibliographie Bedeutung Zusatzliche Literaturhinweise zum ThemaEinfuhrungen Johannes Bergerhausen Siri Poarangan decodeunicode Die Schriftzeichen der Welt Hermann Schmidt Mainz 2011 ISBN 978 3874398138 Christoph Demmerling Thomas Blume Grundprobleme der analytischen Sprachphilosophie Schoningh UTB Paderborn 1998 ISBN 3 8252 2052 4 Sybille Kramer Sprache Sprechakt Kommunikation Sprachtheoretische Positionen des 20 Jahrhunderts Suhrkamp 3 Aufl Frankfurt 2006 ISBN 978 3 518 29121 4 enthalt Darstellungen zur Postmoderne und Dekonstruktion George A Miller Worter Streifzuge durch die Psycholinguistik Herausgegeben und aus dem Amerikanischen ubersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 1993 Lizenzausgabe Zweitausendeins Frankfurt am Main 1995 2 Auflage ebenda 1996 ISBN 3 86150 115 5 S 171 199 Die Wortbedeutung insbesondere S 174 175 Exkurs Philosophische Semantiker und 178 182 Definitionen sowie 286 293 Bedeutungen und Definitionen Bedeutung und Kontext Peter Prechtl Sprachphilosophie Metzler 1998 ISBN 3 476 01644 7 Helmut Rehbock Bedeutung In Helmut Gluck Michael Rodel Hrsg Metzler Lexikon Sprache Metzler Verlag Stuttgart 2016 ISBN 978 3 476 02641 5 S 87 89 Uberblick Ernst Tugendhat Vorlesungen zur Einfuhrung in die sprachanalytische Philosophie Suhrkamp 6 Aufl Frankfurt 1994 ISBN 3 518 27645 X Fur Fortgeschrittene Primarliteratur John Langshaw Austin Zur Theorie der Sprechakte Reclam 2 Aufl Stuttgart 2002 ISBN 3 15 009396 1 Robert Brandom Expressive Vernunft Begrundung Reprasentation und diskursive Festlegung Suhrkamp Frankfurt 2000 ISBN 3 518 58360 3 Tyler Burge Referenz und Eigennamen in Ursula Wolf Hrsg Eigennamen Dokumentation einer Kontroverse Suhrkamp Frankfurt 1985 S 252 273 1973 Rudolf Carnap Bedeutung und Notwendigkeit Springer Wien 1972 1947 ISBN 3 211 81020 X Donald Davidson Wahrheit und Bedeutung in Wahrheit und Interpretation Suhrkamp 2 Aufl Frankfurt 1994 ISBN 3 518 28496 7 Jacques Derrida Die differance hrsg von Peter Engelmann Reclam Stuttgart 2004 ISBN 3 15 018338 3 Keith Donnellan Referenz und Kennzeichnungen in Ursula Wolf Hrsg Eigennamen Dokumentation einer Kontroverse Suhrkamp Frankfurt 1985 S 179 207 1966 Michael Dummett Was ist eine Bedeutungstheorie in Wahrheit Funf philosophische Aufsatze Reclam Stuttgart 1982 1975 ISBN 3 15 007840 7 S 94 155 Gottlob Frege Funktion Begriff Bedeutung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1994 1962 Jurgen Habermas Vorstudien und Erganzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns Suhrkamp Frankfurt a M 1984 Insbesondere die Aufsatze Wahrheit und Universalpragmatik Andreas Kemmerling Bedeutung und Sprachverhalten in Probleme der sprachlichen Bedeutung Hrsg Eike von Savigny Scriptor Kronberg 1976 S 73 100 Saul A Kripke Name und Notwendigkeit Suhrkamp 2 Aufl Frankfurt 2005 ISBN 978 3 518 28656 2 David K Lewis Konventionen Eine sprachphilosophische Abhandlung de Gruyter Berlin 1975 ISBN 3 11 004608 3 Jean Francois Lyotard Das postmoderne Wissen hrsg von Peter Engelmann Passagen Verlag 5 Aufl Wien 2006 ISBN 3 85165 683 0 Georg Meggle Hrsg Handlung Kommunikation Bedeutung Frankfurt a M Suhrkamp 1993 Aufsatzsammlung zur philosophischen Diskussion des Bedeutungsbegriffs Hilary Putnam Die Bedeutung von Bedeutung Herausgegeben und ubersetzt von Wolfgang Spohn Klostermann 3 erganzte Auflage 2004 1975 ISBN 978 3 465 03231 1 Willard Van Orman Quine Wort und Gegenstand Reclam Stuttgart 1980 ISBN 3 15 009987 0 Bertrand Russell Kennzeichen in Wolfgang Stegmuller Hrsg Das Universalienproblem Darmstadt 1978 S 21 40 1905 Eike von Savigny Zum Begriff der Sprache Konvention Bedeutung Zeichen Reclam Stuttgart 1983 ISBN 3 15 007997 7 John R Searle Ausdruck und Bedeutung Suhrkamp Frankfurt 1998 1979 ISBN 3 518 27949 1 John R Searle Sprechakte Ein sprachphilosophischer Essay Suhrkamp Frankfurt 2003 1970 ISBN 3 518 06740 0 Peter Strawson Uber Referenz in Ursula Wolf Hrsg Eigennamen Dokumentation einer Kontroverse Suhrkamp Frankfurt 1985 94 126Weblinks BearbeitenPrimartexte Gottlob Frege Uber Sinn und Bedeutung Bertrand Russell On Denoting englisch Sekundarliteratur Michael Esfeld Normativitat der Bedeutung und normative Wissenschaftsphilosophie PDF 156 kB Michael Esfeld Argumente fur eine pragmatische Theorie der Bedeutung PDF 152 kB Christian Gottschall Freges Bedeutungstheorie Victoria Eicker Uber Bedeutung Diss Berlin 2005 urn nbn de kobv 188 2005002353 Gordon Gillespie Dummett und die Krankheit erklaren zu wollen Diss Berlin 2002 urn nbn de kobv 188 2002002235 Stefan Alexander Hohenadel Internalistische Bedeutungstheorien Magisterarbeit Konstanz 1999 PDF Leif Frenzel Bescheidene Bedeutungstheorie John McDowells Kritik an Michael Dummett und sein Verhaltnis zur analytischen Sprachphilosophie Memento vom 1 Januar 2007 im Internet Archive PDF 158 kB Stevan Harnad Symbol Grounding Problem In Scholarpedia englisch inkl Literaturangaben Wie sind ggf funktionalistisch verarbeitete Symbole mit ihren Referenten wirklich verbunden nicht nur gegrundet in einer durch einen Turing Test nicht unterscheidbaren Verwendungskompetenz Jeff Speaks Theories of Meaning In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Einzelnachweise Bearbeiten zum Beispiel in der Summa Logica von Wilhelm von Ockham John Stuart Mill A System of Logic bk I ch 29 dt Intendieren Meinen Bedeuten in Meggle 1979 George A Miller Worter Streifzuge durch die Psycholinguistik Herausgegeben und aus dem Amerikanischen ubersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 1993 Lizenzausgabe Zweitausendeins Frankfurt am Main 1995 2 Auflage ebenda 1996 ISBN 3 86150 115 5 S 174 Adversus Mathematicos VIII 1 zitiert nach Franz von Kutschera Sprachphilosophie 2 Aufl Munchen 1975 45 John Locke Versuch uber den menschlichen Verstand Drittes Buch 2 2 Thomas Sent Der Mensch ist schwarz oder der schwarze Mensch Kants Urteils und Begriffslehre im Disput In Hans Werner Ingensiep Heike Baranzke Anne Eusterschulte Kant Reader Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 S 55 77 hier S 69 mit Verweis auf Gottlob Jasche Immanuel Kants Logik Ein Handbuch zu Vorlesungen Kurz Jasche Logik Akademieausgabe AA IX S 1 150 hier S 91 Immanuel Kant Vorlesung uber Metaphysik Mitschrift Volck AA XXVIII S 369 Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft AA III S 75 B 75 Stephan Otto Die Wiederholung und die Bilder Zur Philosophie des Erinnerungsbewusstseins Meiner Hamburg 2009 S 84 Ludwig Jager Das schreibende Bewusstsein Transkriptivitat und Hypotypose in Kants Andeutungen zur Sprache In Elisabeth Birk Jan Georg Schneider Hrsg Philosophie der Schrift De Gruyter Berlin 2009 S 97 122 hier S 110 Ludwig Jager Das schreibende Bewusstsein Transkriptivitat und Hypotypose in Kants Andeutungen zur Sprache In Elisabeth Birk Jan Georg Schneider Hrsg Philosophie der Schrift De Gruyter Berlin 2009 S 97 122 hier S 99 Vgl zur folgenden Darstellung etwa Prechtl Sprachphilosophie oder Demmerling Blume Grundprobleme der analytischen Sprachphilosophie sowie Stefan Alexander Hohenadel Internalistische Bedeutungstheorien Gottlob Frege Die Grundlagen der Arithmetik Breslau 1884 Neudruck Stuttgart 1987 23 dort ohne romische Ziffern in einem Absatz a b Frege Uber Sinn und Bedeutung S 41 Genau genommen ist die Bedeutung eines Pradikats der Begriff und nicht der Begriffsumfang Extension bezeichnet aber den Begriffsumfang Vgl Keller Zeichentheorie S 48 Frege Uber Sinn und Bedeutung S 44 Vgl Erkenntnis durch Bekanntschaft und Erkenntnis durch Beschreibung in Die Philosophie des logischen Atomismus Munchen 1976 S 66 82 hier S 73 How To Make Our Ideas Clear Popular Science Monthly 12 1878 S 286 302 CP 5 388 410 Wittgenstein Das Blaue Buch S 15 zitiert nach Blume Demmerling S 109 Postum 1962 erschienen als Austin How to do things with words dt Zur Theorie der Sprechakte Austin Zur Theorie der Sprechakte S 158 Austin Zur Theorie der Sprechakte S 93 Searle Sprechakte S 83 Searle Sprechakte S 88 Searle Sprechakte 68 Habermas Was heisst Universalpragmatik in Vorstudien und Erganzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns Frankfurt a M 1984 432 Vgl Foundations of the Theory of Signs 1938 deutsch Grundlagen der Zeichentheorie Frankfurt 1972 S 20ff Morris Grundlagen der Zeichentheorie S 93 Morris Grundlagen der Zeichentheorie S 60 Morris Grundlagen der Zeichentheorie S 55 Quine Zwei Dogmen des Empirismus in Von einem logischen Standpunkt Frankfurt 1979 S 42 Quine Zwei Dogmen des Empirismus 45 Hilary Putnam Vernunft Wahrheit und Geschichte Suhrkamp Frankfurt 1990 67 68 David Lewis Convention Cambridge MA 1969 Vgl Lewis Konventionen 71 Davidson Communication and Convention in Inquiries into Truth and Interpretation Oxford 1984 265 280 hier 276 vgl zusatzlich zur angegebenen Literatur Doris Gerber Bedeutung als Brucke zwischen Wahrheit und Verstehen Mentis Paderborn 2005 Christoph Demmerling Sinn Bedeutung Verstehen Mentis Paderborn 2002 sowie Leif Frenzel Bescheidene Bedeutungstheorie Memento vom 1 Januar 2007 im Internet Archive PDF 158 kB Alfred Tarski Die semantische Konzeption der Wahrheit und die Grundlagen der Semantik in Gunnar Skribbek Hrsg Suhrkamp Frankfurt 1977 S 140 188 hier S 143 Sybille Kramer Sprache Sprechakt Kommunikation Suhrkamp Frankfurt 2001 S 180 mit dem Verweis auf Karsten Stuben Donald Davidsons Theorie sprachlichen Verstehens Athenaum Frankfurt 1993 S 48 Donald Davidson Wahrheit und Bedeutung in Wahrheit und Interpretation Suhrkamp 2 Aufl Frankfurt 1994 47 48 Ian Hacking Why Does Language Matter to Philosophy Cambridge Mass 1976 S 140 141 zitiert nach Christoph Demmerling Sinn Bedeutung Verstehen mentis Paderborn 2002 S 29 Thomas Blume Christoph Demmerling Grundprobleme der analytischen Sprachphilosophie Schoningh Paderborn 1998 205 mit Verweis auf Donald Davidson Wahrheit und Bedeutung in Wahrheit und Interpretation Suhrkamp 2 Aufl Frankfurt 1994 52 Albrecht Wellmer Sprachphilosophie Suhrkamp Frankfurt 2004 158 Vgl Davidson Externalisierte Erkenntnistheorie in subjektiv intersubjektiv objektiv Suhrkamp Frankfurt 2004 321 338 Davidson Eine hubsche Unordnung von Epitaphen in Die Wahrheit der Interpretation Beitrage zur Philosophie Donald Davidsons hrsg von Eva Picardi und Joachim Schulte Suhrkamp Frankfurt 1990 203 228 hier 227 zitiert nach Sybille Kramer Sprache Sprechakt Kommunikation Sprachtheoretische Positionen des 20 Jahrhunderts Suhrkamp Frankfurt 2006 Dummett Wahrheit 97 Dummett Wahrheit 129 Dummett The Social Character of Meaning in Truth and other Enigmas Cambridge MA 1978 S 420 430 hier S 429 zitiert nach Gluer S 26 Vgl hierzu zusatzlich Kathrin Gluer Sprache und Regeln Akademie Berlin 1999 Kripke Name und Notwendigkeit S 107 David Kaplan Demonstratives in Almog J Perry J Wettstein H Hrsg Themes from Kaplan Oxford 1989 S 481 563 Putnam Die Bedeutung von Bedeutung S 39 Vgl Hohenadel Internalistische Bedeutungstheorien S 109 112 Brandom Expressive Vernunft S 256 Brandom Expressive Vernunft S 152 Brandom Expressive Vernunft S 272 ff Brandom Expressive Vernunft S 443 ff Brandom Expressive Vernunft S 153 PU 18 Lyotard Das Postmoderne Wissen Passagen Wien 1994 119 Lyotard Das Postmoderne Wissen 61 Anm 2 Derrida Grammatologie Frankfurt Suhrkamp 1974 29 Vgl Derrida Signatur Ereignis Kontext in Limited Inc Wien 2001 abgedruckt in Peter Engelmann Jacques Derrida Ausgewahlte Texte Stuttgart 2004 68 109 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bedeutung Sprachphilosophie amp oldid 233200326